1918 / 237 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Oct 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Wor orou ung

über die Verlängerung der Amtsdauer der Handelskammermitglieder.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen auf Grund des Artikels 63 der Verf fsungeu! kunde für den Preußisch-n Stoat vom 31. Januar 1850 (Geseßsamml. S. 17) und auf den Antrag Uüseres Staatsmiuisteriums, was folgt: S L Die Handelskammern können durch Beschluß bestimmen, daß auf die im § 16 des G-seges über die Handelskammern vom 24. Februar 1870/19. August 1897 (Gesezsamml. S. 134/343) festgeseßte Amtsdauer ihrer Mitglieder das Kalenderjahr 1918 nicht anzurechnen ift. S 2. D'ese Verordnung tritt mit ibrer Verkündung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jusiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 30. Scptember 1918.

(Siegel.) WilhelmRKR.

Dr. Friedberg. von Breitenbach. Sydow. Graf von Roedern. von Waldow. Spahn. Drews. Schmidt. von Eisenhart-NRothe, Hergt.

Finanzministerium.

Der Regierungshauptkassenoberbuhhalter Freitag in Lüneburg ist zum Landrentmeister und Rendanten der Re- gierungshauptkasse in Aurich ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bei der heute öffentlih- in Gegenwart eir es Notars be- wirkten Auslosung de: jenigen Serie der auslosbaren 4zinsicen preußischen Schaßanweisungen von 1914 erster und zweiter Ausgabe, die am 1. April 1919 zur Rückzah!u- g gelangen foll, ist die

Serie fünf gezogen worden.

Die zu dieser Serie gehörigen Schaßanweisungen der ersien und der zweiten Ausaabe werden den Besißern zum 1. April 1919 mit der Aufforderung gekündigt, die Kap talbeträge dieser-Schaßanweisungen gegen Quittung und Rückgabe der Schu!durtunden und der nah dem Zeitpunkte der Nückzahlung fällig werdenden Zinsscheine Nr. 11 bis 32 bei der Siaatsschuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Tauben- siraße 29, zu erheben. Diese Kasse ist werktäg!ih von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr N-chmittags geöffaet.

Die Eirlösung oeschieht auch bei den Regierunashaupt- kassen, de: Kreiskasse T in F ankfurt a. M., der Kreiskasse I in Dortmund und den Kreiskassen in Aliona, Hagen, Duisburg und Elve: feld. Die Wertpapiere können diesen Stellen schon vam 1. März 1919 ab eingereiht werd-n, die sie der Staats- \chuld-n-Tilgun skafse zur Prüf.ng vorzulegen und nh der Fesist-Uung die Ausz'hiung vom 1 Ap il 1919 ab zu be- wirken haben. Der Ein ösungsbetrag kann bei den Vermitt- lun Sstellen außerhalb B.rlins nur dann mit Sicherheit am Falli feitstage abgehoben weiden, wenn die Schaßanweisung 6E dde ati (eei wenigstens 1 Woche vorher eingereiczt wird.

Der Bet'ag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. Mit dem 31. März 1919 hört die Verzinsung der gekündigten Schaßanweisungen auf.

Vordrucke zu den Quittungen werden ‘von sämtlichen Ein- [öôsunaestellen unentgeltlih verabfolgt.

Von den zum 1. April 1915, 1. April 1916, 1. April 1917 und 1. April 1918 gekündigten Schaßanweisungen der Serien VI, I[, VIII und XV ift eine große Anzahl noch niht zur Einlösung oorge!egt worden. Die :Fnhaber werden aufgefordert, dies zur Vermeidung weiteren Zinsverlustes \hleuntast zu tun.

Berlin, den 3. Oktober 1918.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Minifterium für Handel und Gewerbe.

Dem Regierungs- und Gewerbeschulrat Professor Dr. phil., Dipl.-Fng. Wagner ist die planmäßige Stelle eines Re- gierunus- und Gewerbeschul1a1s bei den Re„ierungen in Steitin, A und Stralsund mit dem Amtssig in Stettin übertragen worden.

Der Gewerbeassessor Rohde in Jülich ist zum Gewerbe- inspektor ernannt worden. :

Dem Gewerbeassessor Dr. Ut\sch in Nordhausen ist eine planmäßige Hilfsarbeiterstelle verliehen worden

Der Gewerbeinspektor Kachel in Dt Krone is zum 1. Oktober d. J. nah Gumbinnen verseßt und mit der Ver- waltung der Gewerbeinspektion Gumbinnen beauftragt worden.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs- weise Verwaltung amerikanischer Unternehmungen, vom 13. Dez- mber 1917 (RGBl. S. 1105), in Verbindung mit den Verordnungen vom 26. November 1914 (NGBl. S. 487) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) habe ih nach Zu- stimmung des Herrn Reichskanzlers für das in Deutschland befindlide Vermögen des Walter Reiß in Amerika die Zwangs8verwaltung angeordnet. (Verwalter: Rechts- anwalt Reimers in Aachen, Fciedrichstraße).

Berlin, den 30. Septernber 1918.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Neuhaus.

Bertanntmacmutntd.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs8- weise Verwaltung britisher Unternehmungen, vom 29 Dezember 1914 (RGBl S. 556) und 10. Februar 1916 (NGB!. S. 89) ist nah Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über das in Deutschland befindlihe Vermögen des britischen Staatsangehörigen Ernest C. Read die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter: „Bürovorsteher Thießen in Altona, Miarfkstraße 69).

Berlin, den 1. Oktober 1918.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen y und Forsten. (

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung, betreffend die zwang #- weise Verwaltung amerikanischer Unternehmungen, vom 13. Dezember 1917" (RGBl. S. 1105) ist das dem amerikanischen StuatSargehörigen Konrad Wallbaum gehörige Besißtum Stätte Nr. 19 in Neuenknick zwangsweise unter Verwaltung gestellt (Verwalter: Landwirt Wilhelm Huly zu Neuenknick).

Berlin, den 27. September 1918.

Der Minister für Landwirlschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Weseéner.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Verseßt siad: der Geheime Baurat Hagemann von Potsdam an die Ministerial- Baukommission in Berlin, der Ge- heime Bourat Hohenberg von Berlin an die Regierung in Poisdam, der Baurat Steinbrecher von Neuruppin va Beilin (Bereich der Ministerial-Baukommission', der Baurat Schlochauer von Saarbrücken nach Gumbinnen und die RKegierungsbaumcister Prengel von Merseburg nach Pillau, Milster von Fulda als Vorstand des Hochbauamts in Hanau, Keßler von Berlin als Voi stand des Hochbauamts in Dit. Eylau und Neumann von Danzig als Vorstand des Hoch- bauamts in Neuruppin.

An Stelle des Geheimen Banrals Haubach, der in seiner bisherigen Dienststellung bei der Regierung in Oppeln verbleibt, ist der Regierungs- und Baurat Vogel in Arnsberg, unter Verseßung nach Cassel, zum Wohnungsaussichtsbeamten für den Negierungsbezirk Cassel bestellt.

Dn den Ruhestand getreten sind: der Geheime Baurat Breisig in Breslau und die Bauräte May in Breslau und Reinboth in Dt. Eylau.

Dem Regierungsbaumeister Hoßfeld in Naumburg a. d. S. ist die nachgesuchte Entlassung aus dem preußischen Staats- dienste erteilt. :

Verseßt sind: der Regierungsrat Dr. Katter, bisher in Cöln, als Mitglied der Eisenbahndirekiion nach Elberfeld, die Regierungs- und Bauräte Winkelmann, bisher in Flens- burg, als Mitglied der Eisenbahndirektion nah Essen, Prang, bisher in Neusteitio, als Mitglied (auftirw.) der Eisenbahn- direftion nah Kattowiß, Fehling, bisher in Gera, als Viit- glied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nah Essen, Niemeier, bisher in Königsberg (Pr.), als Mitglied (austrw.) der Eisenbahndirektion nah Kattowitz, Hampke, bisher in

arburg, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirekiion nah Altona, Sauermilch, bisher in Thorn, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Hannover und Masur, bisher in No:dhausen, als Mitglied (auftrw ) der Eisenbahndirekiion noch Cassel, die Regierungsbaumeister des. Eisenbahnbaufaches Peine, bisher in Breslau, als Vorstand ‘des Eisenbahn- betiieb8samts 1 nach Nordhausen, Stange, bisher in Tilsit, als Vorstand (auftrwo.) des Eisenbahobetriebsam18 3 nah Königsberg (Pr.), Heinrich Müller, bisher in Halle (Saale), als Vorstand (auft1w ) des Eisenbahnbétriebsamts 2 nah Flens- burg, Popcke, bisher in Pollnow, als Vorstand (auftrw.) des E:senbahnbetriebsamis na Stolp, Bliersbach, bisher in Prüm, als Vorstand (auftrw ) des Eisenbahnbetriebsamts nach Eusfirchen und Manker, bisher in Frankfurt (Main), ais Vor- stand (auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts nach Harburg, der Re- gierun 1sbaumeister des Maschinenbaufaches Theiß, bisher in Schneidemühl, nah Breslau als Vorstand eines Werkstätten- amts bei, der Eisenbahnhauptwerkstätte 4 daselbst, und der Regierungebaumeister des Hochbaufaches Eckert, bisher ‘in Gö:lig, zur Eisenbahndirektion nôh Breslau.

Dem Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufaches Erich Ruge, bishec Vorïtand des Ejsenbahnbetriebsamts 3 in Königsberg (Pr.), ist die Stellung des Vorstandes des Eisenbahn- betriebsamts 1 daselbst übertragen.

Der Regierunasbaumeister des Maschinenbaufaches Reuter, bisher beim Eisenbahnmaschinenamt 2 in Dortmund, ist dem Abnahmeamt daselbst als Abnahmebeamter überwiesen.

Tagesordnung

für die am 19. Oktober 1918, Vormittags 10 Uhr,

im großen Sitzungssaale der Königlichen Eisenbahn-

direttion zu Frankfurt, Main, Hohenzollernplaß 35, statt- findende 8ò. ordentlihe Sigßung.

1. Geshäftlihe Mitteilungen. 1) Veränderungen in der Zusammenseßung des Bezirkseisenbahnrats. 2) Ptitteilungen über wichtigere Aenderungen im Personen-, Tier- und Güterverkehr seit der letzten ordentlichen Sitzung des Bezirkseisenbahnrats vom 27. Sep- tember 1916. 3) Mitteilungen über die Erledigung der Beschlüsse der Sizung am 26. September 1917. /

11. Neuwahl. Neuwahl eines Mitglieds des ständigen Aus- schusses des Bezirkseisenbahnrats aus den Kreisen des Handels sür den verstorb nen Herrn Kommerzienrat F. Jacobi.

1I1I. Neue Anträge. Vorlage der Königlichen Eisenbahn- direftionen, betreffend Aufhebung der besonderen Frachtvergünstigungen für Erze, Biennstoffe und sonstige Nohstofse der westlichen und öst- lichen Schwerindustrie. Antrag des Herrn Zimmermeisters und Architekien Hanke, betreffend Verbesserung der Zugverbindungen von und nah dem Ostbahnhofe Frankfurt (Main) für die im Osthafen- gebict daselbst beschäftigten Arbeiter.

[IV. Fahryplanänderungen.

V. Festseßung der Zeit und des Ortes der nächsten Sißzung.

Frankfurt a. M., den 1. Oktober 1918. : ; Königliche Eisenbahndirektion. Neuleaur.

Bean na O Uno Die Witwe des Franz Teipel, hierselbst, Steinmeg- straße 36, habe ich zum Handel mit Lebens- und Futter- mitteln wieder zugelaf\ sen. i Cssen, den 23. September 1918. : Die städtishe Polizeiverwaltung. J. V.: Baasfsel.

Baobanntmah n 0

__ Auf Grund des § 1 der Bundesrat8verordnung vom 23. Sep- tember 1915, betreffend ans unzuyverlässiger Personen vom e

llee 244, der Handel täglihen Bedarfs wegen Handelsöbetriebs untersagt, und 11 Vaifahrens auferlegt worden.

mit sämtlichen Gegenständen des Unzuveriäisigkeit der ¿„Fbrung dieses

nd ilm gleichzeitig Die Roiten des

Berlin, den 28. September 1918. : j Der Landrat des Kreises FIDEDERE, R J. A.: Frhr. von Zedlig und N euk ir, NRegierungêahe}or.

e

Bekanntmachung A g v e 2 Mauer dos änornrBnti vom 23. C eP- Auf Grund des § 1 der Bundesratéverordnung ut 29 tember 015, betreffend Fernhaltung nzuverlä)siger Personen vom Handel, ist unterm 28. September 1918 dem Kaufmann Joseph Heinrich, Friedrihshagen, Friedrichstraße 11, der Handel n ständen des täglichen Bedarfs wegen Ünzuper-

it Gegen ] i D, lässigkeit der Führung dieses Handelsbetriebs untersagt, und sind

ihm gleichzeitig die Kosten des Verfahrens auferlegt worden. Berlin, den 28. September 1918. ; Der Landrat des Kreis 8 Niederbarniur.

F, A,: Frhr. von Zedlig und Neukirch, Negierungsassessor.

Bekanntmachung Auf Grund des § 1 der Bundesratsverordnung von 23. Sey- tembec 1915, betreffend Fernhaltuug unzuverläsfiger Personen Dom Handel, ist unterm 28. September 1918 dem Mes B Una, Karlshorst, Hentigstraße 19, der Handel mit ! ämtli 14 Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen O der Führung dieses Handelsbetriebs untersagt, und find ihm gleich- zeitig die Kosten des Verfahrens auferlegt worden.

Berlin, den 28. September 1918. i Der Undrat des Kreises Niederbarnim.

J. A.: Frhr. von Zedliß und Neukirch, Negierungsafsessor.

Gr i MaAA O R

Bekanntmachung. A Dem Händler Fr. Hirte in Neher ist wegen Unzuverläfsigkei der Dandel mit Gegenständen jeder Art untersagt worden. Hameln, den 16. September 1918. : Der Landrat. Dr. Schäfer.

prr ae ree

Bekanntmachung.

Den Kaufleuten Rudolf Keil und Mar Bundt, In- habern der Firma Keil & Bundt, hier, Hoffmannstraße 16, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlä!siger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Lebensmitteln und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt worden.

Königsberg, den 27. September 1918.

Der Polizeipräsident. von Wehrs.

Beritt atn:

Das in Nr. 218 d. Bl. vom 14. v. M. veröffentlichte Handels- verbot des Kriegsroucheramts Berlin-Schöneberg vom 9. September 1918 richtet si gegen Frau Lina Wenßel, geb. Paschdag, nicht gegen Frau Lina Menyel

(Fortsehung des Amtlichen in der Ersten Veilege.)

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen Berlin, 5. Oklober 1918.

Seine Majestät der Kaiser und König empfing, wie „Wo'ffs Telegraphenbüro“ meldet, gesiern vormittag den Generalfeldmarschall von Hindenburg und hörte den General- stabsvortrag.

Der Königlich dänische Gesandte Graf Molike ift nah Berlin zurückgekehrt und kat die Leitung der Gesandtschast wieder übernommen.

Er,

Mit Rücksicht auf die Bedeutung, die das Zusammen- wirken der Krieas-Rohstoff- Abteilung mit der Reichsbekleidungs- stelle für die Versorgung der bürgerlihen Beoölkerung mit Bekleidung hat, ist, wie „Wolffs Telegraphenbü: o“ mitteilt, zur Aufrechterhaltung einer dauernden Verbindung zwischen beiden Behörden Hauptmann d. L. a. D. Husch als Kom- missar des Kriegsministeriums bei der Kriegs -Wirtschafts- Aktiengesellschaft (Geschäftsabteilung der Reichsbekleidungsstelle) Berlin bestellt worden.

-—

Vayern.

Aus Anlaß des Wechsels im Reichskanzleramt hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgender Telegramm- wechsel zwishen Seiner Majestät dem Kaijer und König und Seiner Majestät dem König Ludwig sialt- gefunden. Seine Majestät der Kaiser telegraphierteé :

: Großes Hauptquartier, den 1. Oktober 1918.

Graf Hertling hat Mir vorgetragen, daß bei der Entwickiung der innerpolitischen Lage im Reich und den unter tem Dru der allge- meinen Weltgest ltung von Mir als notwendig erkannten Zugeständ- nissen er nah seiner politischen Bergangenheit fich niht mehr in der Lage sieht, weiler an der Spiße der Reichsregierung zu verbleiben, Da er aus seinen Ueberzeugungen nie ein Hehl gemacht h. be, so glaube er, nichr mehr auf die vertrauensvolle Mitarbeit des Parlaments weiterhin zählen zu können. Jh habe Mich seinen Gründen nicht verschließen können und ihm die Bürde des. Amts ab- enommen. Ér wird aber noch die Geschäfte führen, bis Ich einen Nach- oller für ihn gefunden. Es drängt Mich bei dieser Gelegenheit, Dir den Dank zu wiederholen, den Ich Dir aussprach; als Du Deinen bewährten Ministerpräsidenten dem Reich bereitwilligst zur Ver- fügung stelltest. Graf Hertling: bat während seiner KanziersWaft dem Baterlande Dienste geleistet, die thm nit vergessen werden. Dein Opfer war nicht vergebens gebraht. Jch trenne Mich schr {weren Herzens von dem von Mir so hoh geschäßten, vornehm dentenden, echten deutschen Edelmann, der ein Beijviel von Selbstlosigkeit in der Hingabe an“ das Vaterland und in die Dienste seines Kaisers gestellt. Gott mit uns! Wilhelm.

Seine Majestät der König Ludwig antwortete:

Für Deine freundlihe Drahtmitteilung über dèn Nücktritt des Reichskanzlers Grafen Hertling «sage Ih herzlichsten Daak. Wtit Dir bedauere Jch autrichtig, daß dieser aufrechte Mann, auf dessen Wirksamkeit an der Spitze des bayerischen Ministeciums Ih vor VFabrésfrist im Interesse des Reiches mit \{werem Herzen verzichtet

Der Minifter für aue und Gewerbe J. A.: Neuhaus.

nee ist unterm 28. September. 1918 dem ‘Orogenbhänbler

ihard Schubert, Berlinec

Berlin-Weißensee,

habe, fih nicht mehr hat entschlteßen Ffönnen, bas Reihsfanzleramt

_an Deutschland.

A « | weiterzuführen. ch freue Mich de i

terzu Ih é 2 er h.hen Anerkennun le seine Verner Cigenchaften und sein opferwilliges Cane i A in A af Kaiser und Reich au von Diner Seite erf bren, Möge (Hottes Segen der Wahl des Nalfolgers in diesen sbwetèn Zeiten nicht fehlen. E L Ats

Ludwig.

Ferner hat Seine Maiestä E ; deri Grafen von Hertli ENTE di König Ludwig an sen Von Pertitng folgendes Telegramm gerittet: Seine Majestät der Kaiser hat Mix unter Worten bober 9 erkennung für Euere Erzellenz und tür Shre staatêmänni@® N p 2 ck e L ° E B S lac L; l e 2X P H - eit telegraphisch „mitgeteilt, doß er sih Ihrer Bitte in G Hung vom Veichsfanzleramt und den hierfür vorgetragenen A “Ich en Perzens niht habe verschließen fönnen. x An edauere auf L das lebhafteste, daß sid Euere Reichsamt au eem Entschlusse genötigt sehen, das oberste ommen Und in den Sie fb seite: 12°: Zahr ofen iig über ¡Ot ) e 11) seither um Kaiser und Neich in \{wer ste Zeit |o hoch verdient l “e D erei) In [werter 2 N gemacht haben. Es dr Mi in bie Augenblicke, Euerer (rzellenz 0E P 0 Bera ch L, S Tacuenz Fur alles das, was Sie de und weiteren Vaterlande in eh E em engeren : ande in eyrenvoller, aufreibender Tätigkeit ge- elen neh anat wärmsten Dank zu sagen, Mögen Gun n L - wahre mm der Kammec der RNeichsräte für dat Wohl Meines Landes tätig sein. 15 T s

Oefterreih-Uugarn.

Nah einer Meldung des „K. K. Tele : ros“ ( ¿N N graphen: Korr.-Büros pte: aus London stammeade Gerüchte, e die Türkei eine Bitte um Waffenstillstand an die Entente gerichtet habe, den Blättern von maßgebender Seite als durchaus nicht den Tatsachen entsprechend bezeichnet. Was die mili- tärishe Lage auf dem Balkan betrifft, so haben, wie die Blätter auf Grund von Jnformationen von maßgebender Seite melden, die Zentralmächte alle Vorkehrungen getroffen, um die Verbindung mit der Türkei auf dem Wassérwege, haupt- ald A L O unb e A Meer, auszugestalten, ersten ¿Falle von der Durchfuhr dur arif Gebtet unabhängig zu sein. E A A ,_— Der Minister des Aeußern Graf Burian hatte, wie die „Reichspost“ meldet, vorgestern eine Besprechung mit dem Grafen T isza und empfing sodann die chrisilich-\ozialen Abgeordneten Hauser, Fink, Miklas und Mataja, denen er eingehende Mitteilungen über die außenpolitische Lage machte. Hierauf hatten die Vertreter der Verfassungs- und Mittelpartei des Herrenhauses Fürn Fürstenberg, IerT In S Ae 14 Beck, Graf Czernin, Sieg- und Darnaretther eine längere Besprechung mit de1 Grafen Burian. : S E

Jn der gestrigen Sißung des österreihishen Ab- geordnetenhauses wurden die Verhandlungen über die Regierungserklärung und die Friedensanträge fort-

- geseßt.

: Laut Bericht des „Wolffhen Telegraphenbüros* führte der Abg. Pacher im Laute der Erörterungen aus, daß die Schmähungen des Abgeordneten Stanek gegen den deutschen Bundesgenossen an diesen nicht heranreichen. „Wir Deutschen grüßen unsere heldenhaften Brüder im Deutschen Meiche, wir grüßen ihre tapferen Fühter, wir grüßen ihren Kaiser mit Dank und unverbrüchliher Treue, und wir wissen, daß in unserer festen Eintracht die unzerstörbare Bürgschaft unserer Q liegt. Die Deut)chen Oesterreihs verlangen ihr Recht auf elbstbestimmung und Selbstverwaltung wie die übrigen

Völker und stellen fes, daß von ti{hecchisher Seite unier dem SchlagwortSeibstbestimmung Eroberung und Naub getrieben werden, indem 34 Millionen Deut he in den neuen ts{hechoslowakischen Staat aufgenommen werden sollen. Lie Deutschen in Oesterrei wollen Drdnung und Brot. Wenn der Staat nicht hilft, dann werden die 10 Millionen Deutsche in Oesterreih zur Selbsthilfe greifen.“ (Lebhafter Beifall bei den Devutschnationalen.) Der Ab- geordnete Guggen berg erklärte, er und seine Partei eien natürlich für den Frieden. Er könne aber nur einen ehrenvollen, einen für uns erträgliben Frieden wünschen und nur cinen Frieden üm Anschluß i Die polnischen Abgeordneten Tetmajer und Glombinski vertraten die polnische Forderung auf Er- rihtung eines freien einl*t"Gen Polens und die Lösung der Polenfrage auf der LWut'üieenstagung. Der Utrainer etruscewycz erhob gegen die Absicht Einwpruch, das ukrainische Ostgalizien Polen zuzuweisen, und *crderte das Selbstbestimmungs- recht für die Ufrainer der Monarchie. Der kroati\he Abgeordnete Spincic wandte sih gegen die Reise des Grafen Tisza noch Kroatien und Bosnien und trat für die Vereinigung aller Süd- lawen ein. Der katholische Ticheße Hruban erklärte, feine Partei verharre auf dem böhmischen staatsrechtlichen Pro- gramm. Sie sei jedoch einer ehrlihen und aufrichtigen Aussprache von Volk zu Volk nicßt abgeneigt. Er sagte, auch wir wollen mit unseren deutschen Mitbürgern friedlid) zusammenleben, weil wir gerade so gut wie fie wissen, daß wir darauf angewiesen sind, zusammen zu leben. Der Numäne Jsopeëcul Grecul verlangte innerhalb der Monarchie für die 4 Millionen Rumänen Oesterreih-Ungarns die eigene Staa!lichkeit aux Grund des Selbstbestimmungsrehts der Völker. |

Der Verbandsausschuß der deutscchnationalen Parteien faßte, den „Deutschen Nachrichten“ zufolge, ein- stimmig den. Veschluß, die allgemeinen Grundsäße der in der vorgestrigèn Besprechung der deutschen Parteien vorgelegten Entshließung der deutshen sozialdemokratischen Partei als Grundlage weiterer Verhandlungen anzunehmen. Der Verbandsausschuß behält sih vor, zu: diefer Entschließung weitere Vorschläge zu machen. :

Wie die „Deutsch-Böhmische Korrespondenz“ meldet, faßte der Hauptausschuß der Deutsh-Böhmischen Veréinigung nachstehenden Beschluß: :

Die Deutsch - Böhmische Vereinigung des Abgeordnetenhauses fordert bei der Neuordnung der Verhältnisse in Oesterreih auf Grund des Selbstbestimmungsrechts der Völker die volle Selb- ständigkeit Deutsh-Böhmens, das frei über seine staatliche Zugehörigkeit entscheiden will und an der Gemeinbürg\haft aller Deutschen in Oesterreich treu fefthält.

Polen,

Auf den deutschen Tagungen in Lodz fand gestern eine Zusammenkunft der Abgeordneten der Ortsgruppen des deutschen Vereins (Hauptsit in Lodz) statt, die dem pol- nischen Regentschaftsrate ben Ausdruck ihrer loyalen Gefühle für ben polnischen Staat telegraphisch übermiitelten. Jn dem Telegramm heißt es dem „Wolffshen Telegrapherbüro“ zufolge:

Indem sie ihre nationale Eigenart pflegen, sind sich 25 000 Viit- lieder des deutschen Vereins bewußt, dur s{öpferische Arbeit auf fulturelleik und wirt\chaftlihem Gebiet am besten dem Lande zu dienen, als dessen treue Bürger sie fich fühlen.

An den Generalgouverneur General von BVeseler wurde ein Telegramm geschickl, in dem der Dank für alle Bemühungen us Sicherung der deutschstämmigen Bevölkerung Polens, nsbesondere für die großzügige Rückwanderungsfürsorge aus- gesprochen und der Generalgouverneur gebeten wird, die Ehren- mitgliedshaft des deutshen Vereins anzunehmen,

Großbritannien und Jrlaud. __ Eine aus Jtalien zurlickgekehrie englishe Persönlichkeit hat dér „Morninapost“ zufolge bem Kohlenkommissar in sehr ernster

Ì

(ck 2 f f —, , j Schilderung die durch den Kohlenmangel in Jtalien be- !

stehenden Gefahren auteinandergeseßt und besonders auf die eingeschränkte Tätigkeit der italienishen Munitionsbetricbe hingewiesen. Die englische Bevölkerung könne sich faum eine Vorstellung von der in Jtalien hertshenden Kohlennot magen.

¿ Frankreich. Eine Miiteilung des Marineministeziums besagt dem

„Temps“ zufolge, daß der Verlust des Verbandes an |

Schiffsraum im August 1918 den des Juli übersteigt, der ou schon eine mertlihe Zunahme gegenüber dem Juni zeigte. Die Steigerung ist niht unwesentlih und bet: ägt 16 vH.

Ftalien.

_ Bei der Eröffnung des Parlaments hilt der Ministerpräsident Orlando eine Nede, in der erx zunächst die Taten des italienishen Heeres pries, das durch die Abweisung der Piave-Offensive die neue Wendung des Krieges eingeleitet habe, und dann dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge fortfuhr :

_ Mit Ungeduld und Vertrauen erwarte Italien seine Stunde. Die Einheit der Front sei keine rhbetorische Phrase. Alle beugten sich berzlich vor dein Gedanken eines einzigen Oberlommandos im nteresse der gemeinsamen Sache. Das Volk sei nidt unwürdig [einer Armee und trage festen Herzens die großen wirtschafilichen Schwierigkeiteu, die dur den Krieg verursacht seien. Die Finanzen hâtten die Belastung ausgebalten und er lei der Ueberzeuguna, daß das Land auch die schwere Zeit nach dem Kriege überwinden werde. Mit Bezug auf die internationale Lage sprahOrlando zunächst von derNationaii- tätenfrage. Gr wies auf die feierlihe Anerkennung hin dur die die Unabhängigkeitsbestrebungen der unterdrüdtten Nationalitäten Vesterreich-Ungarns von der Entente als den allgemeinen Grund)ägen der Freiheit und der Gerechtigkeit enlsprechend gebilligt werden. Italien, das für die Unabhängigkeit aller Oesterreich-Ungarn unter- worfenen italienishen Länder tämpfe, betrachte nit nur mit Sympathie, sondern mit cinem Gefühl engster Solidarität das Strebeu, der anderen Völker nah Unabhängigkeit. Schon scit dem 21. April 1918 habe die italïenische Regierung mit dem t\checho- |lowafkishen Nationalaus)chuß ein Abkommen geschlossen, um etneLegion aufzustellen. Das sei gleihbedeutend mit der Anertennung ciner tatsächlichen egierung. Seitdem fecien die Beziehungen zu diesen heldenmütigen Volle andauernd freundschaftlihe und brüderiiche gewesen. Die Bande, die Italien mit ihm verknüpften, seten seitden! noch enger gefnüpft und geheiligt worden durch das Blut, das seine beldenmütigen Kinder schon vergossen haben, indem sie auf den Alpen den Boden Italiens wie ihr eigenes Vaterland verteidigten. Ec glaube, ein treuer Dolmetscher der Seele des ganzen italienishen Voltes zu sein, wenn erc versichere, daß der Bund zwishen den beiden Völkern au weiterhin aufrichtig und unlösbar sein werde und an- dauern werde in fruchtbaren wirt)haftilihen und geistigen Be- ziehungen, die sich nah dem Kriege anbahnen würden. Aus den- felben Gründen sei Italien den gleichen Nichtlinien in seiner Politik gefolgt, binsihtlih der Bewegung, die das Volk der Südslaven dazu treibe, für seine Unabhängigkeit zu kämpfen. Diese Politik ent- spreche vollständig der der alliierten Regierungen. Orlando erklärte weiter, daß man auch ohne übereilten Optimiemus bestätigen könne, daß die großen Ereignisse der leßten Tage einen gerechten Frieden näher gebracht hätten. Er müsse indessen hinzufügen, daß er der neuen österreihischen Note keine Wichtigkeit bei- messe. Für sich betrachtet, sei es offenbar, daß dieses Schriftstück nicht den Wert habe, den man ihm zuschreibe, wenn man es als einen Anfang der Friedensverhandlungen betrahte. Von diesem Gesichtspunkt aus besiße die Note Wichtigkeit. Nicht dur das, was sie sage, sondern durch das, was sie verschweige. In dieter Hinsicht berühre sie sogar das Wesentliche des Weltfkrieges. Wenn man nur nach der Note urteile, müßte man glauben, daß Desterreih nichts zu wissen seine von einem im Kriege befindlichen Jirallen und von heiligen national - italienischen Ansprüchen. Im übrigen sei jeder Kommentar überflüssig, wenn man auf den genauen Wortlaut eingehe. Graf Burxian habe wohl selbst ten tieferen Zweck seiner Handlungsweise andeuten wollen. Bei Gelegenheit eines amtlichen Interviews habe er ertlärt, daß er die Erfolglosigkeit seines Schritts voraubsähe, daß; das aber keine Bedeutung hätte. Die Note sollte uur dazu dienen, daß man eine Erfahrung made. Er rechne hauptsächlich auf die künftigen Crörterungen, die durch die Note in den verschiedenen pazifisti1chen Kreiten und den Parlameunten der Ententestaaten hervor-. gerufen werden sollten. Die Ereignisse bätten die liefe Wahr- heit des scheinbaren Widerspruch8 erwiesen, nämli, daß die wahren Pazifisten diejenigen seien, die sich mit aller An- strengung und entschlossenster Tatkraft auf den Krieg ge- legt hätten. “Der militärische Faktor habe bereits als erste Folge politisher und diplomati){er Art ‘das Ausscheiden Bulgariens aus der Zahl der feindlichen Éaumpfenden Siaaten herbeigeführt. Indem er gewisse Vorbehalte hinsihtlich der Fragen, die den Suiedenéschluß betreffen, mate, hob Orlando die große Bedeutung dieses Ereignisses und die unübersehbaren BVorteile, die si daraus für die allgemeine Lage der EntentE ergeben, hervor. (Fine mehr all- gemeine Betrachtung gestattete noch) die Behauptung, daß das, was zweifellos den Frieden nähergebracht habe, die Erkenntnis sei, zu der die Mittelmächte notgedrungen infolge der Niederlagen, die fie erlitten hätten, gelangt feien, daß nämlich ihr Traum von dôr Weitherrschaft niemals Wirklichkeit werden winde. „Wir wrden zum Frieden kommen, wenn unsere Feinde einen neuen Schritt. tun in der Er- kenntnis, daß die Vi nschheit das Necht und die Pflicht hat, si gegen diejenigen zu s{üßen, die dieses furchtbare Morden wollten, und daß das Blut von Millionen Menschen uicht nur Nache fo dert, sondern die Verwirklichung der Ideale, für welde es heldenmütig vergossen worden ift.“

Numänien,

Die Kammer hat mit 85 gegen eine Stimme beschlossen, daß der ehemalige Landwirtschafisminisier im Kabinett Bratianu Aierxander Constantinescu in Untersuchungshaft genommen werden soll. ¿ '

Bulgarien.

Der König Ferdinand hat einer Meldung des „Wolff- schen Telegraphenbüros“ zufolge vorgestern zugunsten des Kronprinzen Boris abgedankt. Dieser hat die Negierung angetreten.

Nach einer der „Transocean-Gesellschafi“ aus Sofia zu- gegangenen Meidung ijt der Waffenstillstand Bulgariens mit der Entente am 2. Oktober unierzeihnet worden. Die offizielle Veröffentlichung dieses Schrittes und dex Bedingungen erfolgte anr 4. Oftober in der Sobranje. Ueber die Friedens- bedingungen verlautet folgendes :

1) Demobilifierung des bulgarischen Heeres bis auf eine, nal anderen Mitteilungen zwei Divisionen. Die westlich des Meridians von Skopie befindlihen bulgarischen * Truppen werden in Kriegs gefangenschaft übergcführt.

2) Räumung * aller feit 1915 beseßten fremden Gebiete. Doch erhält Bulgarien vorausjihtlich die Dobrudscha bis Kobanin. Die mazedonische Frage bleibt offen bis zum allgemeinen {Friedenskongrefß;.

3) Abzug aller Deutschen und Yesterreicher binnen vier Wochen. 4) Die Unverleylichkeit Altbulgatiens wird verbürgt, ebenso Jene C OuUberaniial.

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* stoß wieder . geworfen.

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Ukraine. A Laut Mitteilung der „Kiewskaja Mysl“ aus aultorilaiwver Quelle hat der Ministerrat im Zusammenhang mik dèn 1 leßtec Zeit geführten Vechandlungen mit der Schweiz über

| Anerkennung. der ukrainishen Selbständigkeit, die

Bildung einerc- ständigen dip!omatishen Vertretung dec Ufraiue beschlossen. Ebenso ist eine Reihe von ufrainija/en Kousulaten in der Schweiz in Ausficht genommen worden.

- Die Verhandlungen zwischen dem Dongebiet und der Ufraine haben nah Zeitungsmeldungen die Einigung in einer eihe wichtiger wirtshaftliher Fragen, wie Feststellung des zollfreien Handels und der gemeinsamen Negelung Des Eisenbahnverklehrs, ergeben. Verhandlungen über Koßlensragen des Donezgebiets sind im Gange.

Der Ausschuß der in Kiew weilenden Mitglieder russisher geseßgebender Kammern, Graf Bobrinski, Jßkrißki, Möller-Zakomelski, NMijufkow und Schubinski, haben: dem Hetman eine Denkschrift über das Schicksal der Ve- völkerung in den Gebieten des Mohilewschen und des Minskshen Gouvernements übergeben, deren Räumung von deuishen Truppen bevorsteht. Die Denkschrift bittet um Aufstellung derartiger Räumungstermine und Dürg- schaften, die das Leben und das Eigentum der zurückbletbenden Bovölkerung {ügen und der auswandernden Bevöiterung de Möglichkeit des freien Abzuges und der Mitnahme ihres Eiagtn- tums gewäzren.

Asien.

Nach einer Meldung der Zeitung „Omekaja Shisn“ ift auf Grund eines Uebereinkommens der franzöfischen Regierung mit dem ticechishen Naiionalrat der General Janquin zum Befehlshaber der Tscheho-Slowaken ernannt worde.

„Orenburgski Krai“ veröffentlicht folgende amtliche Er- tlärung des japanischen Premierministers über die Einmischung in Rußland:

Sibirien ist in Wirren verwickelt, wir haben beschlossen, zu relten. Unsere Truppen kamen nach Sibirien zwecks geineinschaftlicher Arbeit mit den Verbüodeten. Sie kämpfen zusammen mit ihnen und den Tschechen zur Wiederherstellung der Ordnung. Im gegen- wärtigen Kriea hat Japan eine bedeutende Aufgabe im Osten. Zuerst müssen wir Sibirien, dann Rußland retten. Eine Einmischung în

russische Angelegenheiten ist nicht beabsihtigt. Das Oberkommando über die sibi ishe Armee wurde Japan übertragen. Das Neich füblr die Bedeutung dieser Tatsachen. Ich erkläre in seinem Namen, daß die gegenwärtige Expedition teinerlet Eroberungsziele verfolgt. Wit mlissen den Nussen unsere Herzlichkeit zu fühlen geben, das Ansehen unseres Neich 8 im Often heben und unsere Sache un Namen der Grund1äßze des Kesmopoliti2mus vollkommen durchfüßren.

Kriegënachrichten.

Berlin, 4. Oktober, Abends. (W. T. B.)'

Hestige Angriffe des Feindes beiderseits von Roese- lare, nördlich von St. Quentin, am Chemin des Dames und in der Champagne wurden abgewiesen. Zwischen den Argonnen und der Maas find erneute Durchbruchsversuche der Amerikaner gescheitert.

E

Zur Vorbereitung der Angriffe in Flandern begann um 6 Uhr 15 am Morgen des 3. Oftober starkes Feuer auf der Front von Staden bis östlih Morslede. Die Städte Roeselare und Jagelmüvnster wurden gleihfalls {chwer be- schossen. Von den die Angriffe begleitenden Tanks wurden 12 vernichtet.

Die Angriffe auf der Front von Le Catelet bis Lesdins erfólgten nach 1!/„ftündigem, 6 Uhr Morgens ein- sezendem Trommelfeuer. Außer teilweise frischen Kräften setzte der Engländer starke Panzerwagengeschwader und Flieger- verbände ein. Am Nachmittag zwischen Namicourt und Mont- brehein angreifende englische Kavalle:ie wurde völlig zusammen- geschossen. Die durch unsere Gegenangzuiffe erreihte Linie westlich Beaurevoir—westlich Montbrehein wurde gegen alle weiteren bis in die Abendstunden hinein geführten fcindlihen Angriffe gehaiten. Zwischen Sequehart und Lesdins brachen die Vormiitagsangriffe bereits in unserem zusammengefaßten Feuer zusammen.

Den Angriffen in der Champagne ging zweisilindiges stärkstes Trommelfeuer voraus. Beiderseits der von Somme-Py nah Norden führenden Straße wurden die auch am Nachmittog nah wiederholter Feuervorbereitung dreimal vorbrechenden Tankanstürme zum Scheitern gebracht, der Weiße Berg und die Medea-Höhe in zweimaligen Gegenangriffen wiedergenommen. Hier sowie bei ihren vergeblichen Angriffen gegen die Höhen südlich Liry und südwestlich Monihois erlitt-n Franzosen und Amerikaner besonders au durch Artilleriefeuer betr ächt- liche Verluste. Jn erbitterien Teilkämpfen beiderseits der Aisne wurden hundert Gefangene gemacht.

Zwischen ÄArgonnen und Maas lebte in den Nach- mittagsstunden das AÄrtilleriefeuer zeitweilig auf.

Großes Hauptquartier, 5. Oktober. (W. T. B.) Wesilicher Kriegsschauplaßt. HeereSgruppe Kronprinz Rupprecht.

Jn Flandern wurden erneute Angriffe des Feindes gegen Hooglede und Noeselare abgewiesen. Gegen unsere neuen Linien östlih von Armentières ist der Feind über Vois Grenier-—Fournes--Winales und über die Bahn dit östlich von Lens gefolgt. Vor Cambrai zeitweilig auf lebende Artillerietätigkeit.

Heeresgruppe Boehn. Der Engländer sezle beiderseits von Le Catelet seine starken Angriffe fort. Er nahm VLe Catelet. Die Höhen

nördlich und östlich der Stadt wurden gehalten. Der in Beaurevoir eindringende Feind wurde im" Gegen-

Nördlich von St. Quentin griffen die Franzosen zwischen Sequehart und Morcourt an. Jn Lesdins und Morcourt foßien sie Fuß. Les dins nahmen wir wieder. An der übrigen Front und südlih von St. Quentin scheiterten die feindlichen Argriffe vor unseren Linien.

Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Gallwißt.

Franzosen und Jialtiever (iffen erneut in Îeilvorstößen und im einheitlich geführten Angriff unsere Stellungen auf dem Rückten und an den Hängen des Chemin des Dames zwishea Rilette und Aisne an. Sc{hleswig- holsteinishe nund württembergische Regimenter brachten