1918 / 281 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Nov 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Anus Görliß berichtet „W. T. B.“, daß der üeugewähltie erweiterte A rbeiter- und Soldatenrat am Dienstagabend feine ersie Vollsizung abhielt und dabei folgender Auirag zur Annahme gelangte: i :

Der Arbeiter- und Scldaicnrai der Stadt Görlis sprihi #ck ausdrüdlich für die Ginberufurg etner Nationalversammlung 0u8.

Sie muß sofort einberufen werden, wenn orxduungämäßfige Wablen möglih find. Zur Klärung wichtiger Fragen hält der Ärbeiter- und Soldatenrat den baldigen Zusammentritt der Neichékonfereuz aller Arbeiter- und Soldatenräte für notwendig.

Auch der Arbeiter- und Soldatenrati Sagan als Verireter von mehr als 6000 Soldaten und Arbeitern fordert in einem am 22. Novembeer einstimmig gefaßten Beschlusje die Einberufung der Nationalversaunnlung, sobald cs die Ver- hältnisse irgendwie gestaiten.

Der Arbeiier- und Soldatenrat Halle a. d Saale bat nach einer Meldung des genannten Vüros folgenden Be- chluß gefaßt:

Der Arbeiter- und Soldatenrat für Halle unterftüßtt die gegen- wärtige Regierung der Volksbeauftragten und ihr sozialistishes Pro- grainm. Er fordert, daß die Nationalversammlung einberufen wird, fobald Vorausseßungen dafür gegeben snd. Bis zu ihrem Zu- tammentritt find die Arbeiter- und Soldatenräte dice Repräsentanten des Volkswtllens.

Eine von 1200 Vertrauensleuten besuhzie Vollvers- fammlung des Cosseler Arbeiter- und Soldatenrats iellte fich, wie „W. T. B.“ berichtet, nach einem Vortrage des NReichstag3abgeordneten Gibel (Vertreier der Volk8becauftragten bei der Obersten Heeretleitung} mit diesem durch eine ein- ftimmig angenommene Entschließung geschlossen hinter die Volks- regierung Ebert-Haase, deren Unterstüßung die Gewähr biete für Erzielung eines die ungehemmte politiiche und wirischafiliche Entwickiung Deutschlands sichernden Friedens, für die reibungs- lose Durchführung der militärishen und wirtschastlihen De- mobilifierung und Volksernährung, für die resllose Demo- tratisierung des ganzen öffentlichen Lebens und Sozialisierung unserer gesammten Volfswirtschaft. Die Vollversammlung lädt

ie Volèsregierung ein, die möglichst bald einzuberufende ver- fafsunggebende Nationalversamnfiung in dem als Tagungsorit vorzüglich geeigneten Cafsel abzuhalten.

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Der Zentralaus\chuß der Marine (53er Ausschuß), der die gesamten Marineongehörigen der Osft- und Nordsee- stationen sowie der Flotte veririti, hat gestern, wie „Wo!ffs Telegraphenbüro“ meidet, folgenden einstimmigen Beschluß gefaßt und dur drei seiner Mitglieder dem Rat der Volks- beauftkagten persönlich überreichen lassen : Z

Der 53er Ausshuß der Marine protestiert ganz energish gegen die Mawbenschaften der Generale, welche die Arbeiter- und Soldaten- rate verbaiten. Der Zentralrat der Marine fordert die Volts- beauftragten auf, unverzüglich Schritte zu unternehmen, daß diese Machenschaften unterbleiben und unsere Brüder wieder auf freien Fuß geseßt werden, damit die Früchte der Revolution nicht zunichte werden. B i

Das „Wolfssché Telegraphenbüro“ verbreitet nachstehenden Kufruf an die deutschen Arbeitgeber:

Die Demobilmachung, die sich in unerhörter Dringlichkeit vollzieht, stellt die deutshen Arbeitgeber vor neue schwere Pflichten. Aver über diese neuen Pflichten dürfen je ihre alten nit ver- gessen. Veber dem Schicksal der Millionen, die jeßt in die Peimat zurückfehren und ihren Plaß im Wirtschaftsleben verlangen, darf das Schicksal der Hunderttaujende von Kriegsbeschädigten nicht vergessen werden, die hon während des Krieges wiever in das Crwerbsleben der Heimat eingefügt waren und deren Zukunft bedrodt erscheint. Denn es besteht die Gefahr, daß die Arbeitgeber ¡eßt vor allem die |chroacen- Arbeitskräfte und unter ihnen auc die 2ocwerbeshädigten entlassen, wenn sie genötigt find, ihren Betrieb einzuschränken. Das darf niht geschehen. Das ist unverträglich mit den sittlihen Verpflichtungen, die jeder Volksgenosse gegen die dati trägt, die ihre Gesundheit für das Vaterland geopfert haben. L ___ Der Reichsaus[huß der Kriecgsbeschädigtenfürsorge ais der Zu- sammenfassung aller Träger - der amtlichen Krieg8beschädigtenfürsorge richtet deshalb an die Arbeitgeber Deutschlands in dieser Stunde ernstester Not die dringlide Bitte, nicht zu vergessen, was ne in den bhoffnungsbvollen Jahren, die vergangen sind, ibren Bolksgenofsen gelobt haben. Cr fordert alle Arbeitgeber auf, die Kriegsbeschädigten und insbesondere die Schwerbeschädigien, die in ihrem Betrieb bes{aäftigt sind, so lange wie irgend mögli in ihren Stellen festzuhalten. Sollte es unerläßlich fein, sie zu. entlassen, fo tarf es jedenfalls mir mit Kündigungsfristen ge- iehen, die übezzdie Fristen für gesunde Arbeitskräfte erbeblidh hinaus- gehen, Weiter richtet aber der Reichsaus\Guß auc) die Bitte: an

die Arbeitgeber, die Kriegsbeshädigteu bei der neuen Ein- stellung von Arbeitskräften nit zu vergessen. Uuch unter den Heimkehrenden sind ja viele, die {were Schäden aus dem ¿elde mitbringen. Soweit Kriegsbeshädigte arbeitsfähig

und arbeitswillig sind und fie sind es in ihrer weit iberwicgenden Mehrzahl —, dürfen fie hinter den Glüclicheren, die ikre Gesundbeit heimbringen, in dem Kampf um den Ärbeitsplay nicht zurücksteben. Insbesondere muß auch weiterhin der Grundsaß gelten, daß die \o- genannten Invalidenposten nux mit Schwerbeschädigten besetzt werden, die eine andere Arbeit nicht mehr verrichten können.

————————

Das Generalwechselamt befindet sich jeßt Berlin SW. 68 (Schüßenftr. 3). Zersprengte Wechselstuben der Wesifront werden er'uht, sh mit dem General- wechselamt zur Weitergabe der Mitteilung an die zuständige Haupiwechselstube sofort in Verbindung zu seßen.

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Innerhalb der preußishen Regierung (Staatsministerium bilden laut Meldung des „Woiffshen Telegraphenbüros“ Hirsch, Ströbel, Braun, Eugen Ernst, Adolph Hoffmann und Dr. Rosenfeld das politishe Kabinett. Die Besezung der Ginzelministerien ist folgende:

Handel: Fishbeck, Beigeordneter: Hue. Stelle ist noch nicht besetzt.)

Krieg: Scheüch, Unterstaatssefreiär: Göhre.

OVeffentlihe Arbeiten: Hoff. Beigeordnete: Paul Hoffmann, Brenner.

@ E Hirsh. Dr. Breilsheid. Beigegeben: Eugen rn G

_ Wissenschaft, Kunst und Volksbildung: Adolph Hoffmann. Haenish. f A

Finanzen: Dr. Südekum. Simon. He Landwirtschaft, Domänen und Forsten: Hofer.

Justiz: Dr, Rosenfeld. W. Heine.

(Die zweite

Braun,

mber d X wie Wolffs Telegraphenbüro“ meidet, folgende Vg NBVeT D. L Ie Vit S n

Verordnung erlassen:

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é f Ö T) Die preußische Regierung hat unler dem 23. No- 1

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- 4 ¿ S a A H M M Mital!chern gemter Hater Vertoaltungédeputalicnen VDILOLICNCI GCIIiiiG/ 7

fônnca aud weibliche Bersonen bestellt wrerden. wenn hne MmCc Sap tale fegunacu erfüllen, unter denen ia den geltenden Gefchen männlichen Personen das Bürgerrecht zusteht. Junsoweit nah den bestehenden

Bestiunmungen der Besiß des Bürgerrechts für männlide Personen an Haué- und Grundbesißz, Einkommen oder Steuerzahlung geinüpst ist, find bei verbeirateten weiblichen Dersonen diese Vorausseßungen au dann als vorliegend anzusehen, wenn sie bei dem Cbemanne er- fillt find. Im übrigen sird Steuerzahlungen, Eintommen- Haus- und Grundbeiz dec minderjährigen elter!iFer Gerwwait be- findlichen Kinder der Mutter anzured

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Universität zu Berlin.

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lage. Erster. Band: Arbetitérfrage und So

XV und 502 Seiten. Zweiter Band: Soziale- Theorien und Parteien. XIT: und 515 Seiten. Berlin, J. Guttentag, Vertaggbu@handlitng. Geh... 11,90 Æ. Diescs Werk gebôrt - son seit Jahren zu den grundlegenden Er- \heinungen dex foziaiwissensafstlicten _ Deutschlands, Von den zwei Bönden der neuen Auflage, in denen ein reiher Stoff

mit wisscuschaftlihßer Gründlichkeit verarbeitet ist, behandelt der ersie die Grundlagen der A beiterfrage (Stellung der gewerblichen Lohn- arbeiter in der modernen Gesellschaft, soziale Zustände der Arbeiter- flasse) und die soziale Neform. Befonderes Interesse bieten hier die Betrachtungen über das Verhältnis der sozialen Reform zur Ent- wicklung der Volkswirtschaft, über Gthi? und Sozialreform, über -den individuellen Arbeitörertrag, die ver|chiedenen Gruppen der Arbeiter- berufsvyereine, die Stellungnahme der Arbeitgeber, die Arbeiter- \hußgeseßgebuna, die Arbeiterversiherung und ihre Bewährung. Werden i ) / l

zeichnet, aus denen die einzelnen foziaipolitishen Bestrebungen un- mittelbar herausgewachfen sind und dur die fie ibr nächstes Ziel empfangen haben, so wird im zweiten Bande der allgemeinen Ein- sichten und Absichten gedaht, die in den maßgebenden Trägern der ozialen Bewegung und Reform lebendig geworden find, toird eine Geschichte der sozialen Theorien und Parteien dargeboten, soweit sie für die industrielle Arbeiterfrage betcutsam sind. Der Verfasser unterscheidet sozialkonfervative, liberale und foztalistishe Richtungen und widmet jeder dieser Gruppen einen besonderen Abschnitt. Soweit die Kriegsereignisse der Arbeiterfrage cin erhöhtes Interesse verschafft haben, hat er in der neuen Auflage die hierfür in Betracht kommenden Vorgänge berücksichtigt. NAusführlicher werden die Gründe, die nah rier Ansicht nah wie vor sozialpolitishe Ve- .tätigung gebieterisch fordern, dargelegt und weitverbreitete Vor- stellungen von der Bedeutung der „sozialen Lasten“ bekämpft. Der Aufstieg der Gewerkschaftsbewegung, das Inkrafttreten der NReichs- versicherungéordnung, die Annahme der Zwangsversicherung in Eng- land und mancherlei Bedenken gegen unfere soziale Versicherung haben gleichfalls weitgehende Umarbeitungen und Ergänzungen von Abschnitten der früheren Auflagen bedingt. Neu eingefügt 1 auch eine Darstellung der fozialen Bewegung in Rußland. In cinem „Rüikblick und Ausblick“, der das Werk beschließt, werden „Leistu gs- fähigkeit der destehenden Wirtschaftsc1dnung und Kriegéfsozialiömus“, die Bewährung der Sozialpolitik durch die Kriegserfahrungen, die Erhaitung der Wehrsähigkeit und Entwicklung der nationalen Gesinnung in der Arbeiterkflasse sowie die Kriegsleistungen der Soztalversiherung ewürdigt. Die übersichtliche, klare Darstellung, die verständnisvolle Urt, in der Herkner der großen Mehrzahl der von ihm behandelten Fragen auf den Grund geht, und die immer anregende Schreibweise sichern dem erweiterten Werke cine ehrenvolle Stelle in der ein- dbléiacn Facliteratur.

Die Crsatmittelverordnung vom 7. März 1918 nebst den Ausführungsbestimmungen, erläutert von Or. S. Jaffa, Rechtsanwalt in Berlin. Verlag von Franz Vahlen, Berlin. Preis 3 é. Die Absperrung unserer Zufuhr von Nohstoffen hat die Industrie veranlaßt, eine Reibe von Ersaßzfabrikaten zu finden. Neben außcrordentlich brauchbaren find au s{chwindelbafte Erzeug- nisse auf den Markt geworfen worden. Der Bekämpfung derartig {{chwindel hafter Ae galt au schon in Friedenszeiten das Geseg vom 14. Mai 1879, Die Kriegégeseßgebung hat diesen Kampf mit Energie aufgenommen. Inébesondere kommen hier die Bundesratsderorduung über die äußere Kennzeihnung von Waren pom 18. Mai 1916 und die Bekanntmachung von 26. Mat 1916 über die äußere Fennzeihnung von Waren, ferner die Bundesratsverordnung gegen irresührende Bezeibnung von Nahrungs- und Genußztnitteln vom 426. Juni 1916 in Betracht. Die deutschen Einzelstaaten find vielfach weiter gegangen und haben besondere Berordnungen erlassen, die die Herstellung und den Vertrieb ven Erfaßmitteln an eine besondere Genehmigung knüvfen. Die Bundesratêverocdnung vom 7. März 1918 hat cine gewisse Einheitlichkeit auf diesem Gebiete herbeigeführt, die aber im wefentliGen nur für Grfatzlebensmittel erzielt ift, während ür alle anderen &rsaßgmitlel des täglichen Bedarfs die buntes- fitaatliche Zerrissenheit bestehen geblieben it. In der vor- liegenden Schrift findet man im eriten Teil eine Zufammenstellung der Bundesratsverordnung vom 7. März 1918 über die Genehmigung von Grsaßzlebensmitteln und der sie ergänzenden Bekanntmachungen, insbesondere der „Vetkanntmahung von Grundsäßen für die Er- teilung und Versagung der Genehmigung von Crsatzlebensmitteln" bom: s. April 1918, die in threm ersien Abschnitt allgemeine Gründe rur Nichtgenehmigung von Ersaßlebdensmitteln anführt und im zrveiten besondere Richtlinien für die Beurteilung einer rößeren Anzahl einzelner Gruppen von Grfaßmitteln enthält, und der „Bekanntmachung über die Zugehörigkeit zu den Grsaßlebensmitteln" vom 8. April 1918 {owie der zuin Teil weitergehenden Ausführungêverordnungen pon

Preußen, Sachsen, Barvern, Württemberg, Baden und Sachsen- Weimar-Gifenach. Im zweiten Teil der SHrift erfährt die Bundes-

ratsverordnung über die Genehmigung von Ersaglebensmitteln eine eingehende Erläuterung, und da deren § 13 die geseßlie Grundlage für die in einer Reihe von Einzelstaaten erfolgte Ausdehnung dieser Bundesratsverordnung auf die Grsaßmittel für andere Gegenstände des täglihen Bedarfs bildet, handelt ein Sc(lußfapitel noch von diesen Griaßmitteln unter Berücksichtigung der einzelstaatlißen Aus- führungsvorschriften. Die Beachtung der vorliegenden Schrift wird die Grfaßmittelindustrie davor bewahren, ch einer Verleßung der geltenten Bestimmungen s{uldig zu machen.

Verkehrêwesen.

Postverkehr mit dem Ostheer, Bricfe und Postkarten an die Angehörigen der Ostheere können wieder aufgeliefert werden. S verstandene und wohl auG unrichtige Zeitung3nachrichten aben Sto@ungen eintreten lassen, die von den Be eiligten im f:rnen Osten shmerzlich empfunden werden. Zur Sperrung der Nachri&ten- post nah den Ostheeren licgt keine Veranlassung vor. Sie warten sehnsuhtsvoll auf Nachrichten von ihren Angehörigen. Die zurück- mnarichierende und noch im befegten Gebiet notwendige Truppe Gt Ee Ge vie Baal Verbindung mit Haus und Herd.

é ad|chcnetden, Hteße die Beunruhigung, die obnedies vorhanden bis zur ÜnericagliGit steigern. s A

m ersten Bande die besonderen konkreten Notstände gekenn-“-

Hopfenernte im Deutsch

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en Reiche im Fahre 1916:

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Berlin, ben 26. November 1

Kaiserlides St

") Anbaufläche nicht festgestellt.

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atistii&es Amt. Delbrü e

Ge- | (e, Durhshnitiliher Berwaltumngs- et gef \chätter Vektarertrag E n Lf f F C & j 017i ( | ; bezirke fläche pat 191971917 1916 11915/1914! 1913 ha in dz = 100 kg = Regierungsbezirk: : s ; Dn 6j 110 1,/7| 46 3,1 5,4! 24) 42 Magdeburg . - . 87 olt 06.125 | 3,2) 85/119 76 Wiesbaden . N} 090/80 | 3,0 75/120 g9 Sigmaringen . 15 14 2,1/10,0 | 2,0 120 40 as Uebrige preuß. ; | 45 Landesteile. . .| S0 1 «1-04 47 19 Königrei® 1 - | R Preußen] 176 194 1,0) 90 | 31| 64 47) 54 Regierungsbezirk : W | y Oberbayern .… «| 1787 1121f 06) 5,8 | 5,1) 57) 73/43 Niederbayern . .| 2579 2245] 0,9| 5,1! 670| 6'3| 85 49 O 20 410,0 | 5,6! 8,9/109 1 Dberialt 75 121 02) 6,9 18! 43| 46 9g Oberfranken. . .} 20 10 00 6,1 1,0 44 54 25 Mittelfranken. .| 2589 1099 04/ 6,1 | 24 48 59 38 Unterfranken 4 J 0,11 7,5 | 90,5 1,7| 39 13 Schwaben... 11 06 50 45 52 68 19 Königreich A P eA Bayern |_7362/_ 4496| 06|_5,7 425,4 68 38 Nedarkreis .. .]| 178 714 0408/5 | 5,5 60| 93 7 Scchwarzwald- A | E frei. i) DEO 200 04} 9,3 | 6,2! 44/10, 39 Dage I I T 2 F 20 18| 49 39 onaufreis .. .} 469 8921 19 5,4 6,3| 37| 68 38 Könitigre id | s Württemberg|_ 1248) 119) 11 7,6 |_6,0| 44/ 89-41 Landestomm.- | Ss Bezirk: Konstanz . 12 24 2,0/13,0 | 9,5| 9,8] 10,1| 50 Freiburg. . .. .| 2E 74619,0 |- 5,0! 8,5/:178) 75 Karlsruhe . . 75 231 0,3/10,1 | 8,0) 7,1134 31 Mannheim 18 (104/108 | 7,6) 81/156 56 Großherzog- E tum Baden |_ 105) 54|_ 05/106 | 8,0 79139 44 Bezirk: : E Unterelsß. « «„ „} 2116] 23271 1,1/10,5 7,2) 9,8/ 15,0 36 Dberelsaß . « 7 2 0,0 11,5 | 7,8| 7,0/14,3| 14 Lothringen « - - 8 49 14 6,9 D S D A Elsaß: . Lothringen] 21992378] 1,1/10,5 | 7,1| 9,7144 38 Uebrige deutsche *) Bundesftaaten s ë 6,2 84/ 39 Deutsches E Reich... 111090) 8313] 0,7 Dagegen 1917 | 13 550} 93 535] 6,9 1916 1 17 789) 86 936] 4,9; 1915 123 737| 145 633] 6,2 1914 | 27 6861 232 366}. 84} 1913 | 27-048] 106-4791 --3 9 1912 } 26 9661 205 635] 7,6 1911 126 658] 106 277 4,0)

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Grsten Bellage.) 4

Opernhaus,

Abends 74 Ubr: UV, direktor Dr. Nichard Strauß. Einlaßkarten bei Bote u. itraße 7, am Konzerttage im

bezugsvorstellung, Dienst- und

Schauspiel in vier Akten

Albert Patry. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Opernhaus.

exrcipläße find aufgehoben. Krieger: Die Fledermaus. dur) die Kommandantnr. bezugsvorstellung. Dienit,

d und Barbiex von Sevilla.

Konmi

von Jgnaz Kollmann.

Schauspielhaus. fFreipläge sind auf ügen von Friedri

J ebbel. Anfang 7} Ubr. L

Verlobt: Frl. Carla bon rese, Hannover. Geboren: Gtn Sohn:

¿egierun srat Frhr. Gestorben: G

Parlow, Bôet,

NRechnungsra Druck der Norddeutshen

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Rossink. Dichtung na Beaumar

Linden.)

Freitag:

Leiter :

Familiennachrihten,

Fresc mit Hrn. Hauptmann Occo bsi

Hrn: Erhard von Kucnheirt, Pentlin. 7

Hrn. Major Hans SWhöning, Be:lin. Gine To Seckendorf, Klüßow i. Pomt- Frau Dorothee von Elern, geb. von Berlin. Frau Clöbeth Freifrau pon le Fort, geb. von

Generalm

Dienst- *

E 2590

Theater.

(Üuter - den

12 Uhr: Symphouiemittagskonzert. (Programm wie am Abend.) : br: Symphoniekonzert der Kapelle zun Besten thres Witwen- und Waisenfonds.

Mittag

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__ (Zum Symphoniemittagskonzert sind Do, Leipziger Straße 37 und Tauenßiew Dpernbause zu baben.)

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag : 262. Dauer

Freipläte sind aufgehoben. Heimat, bon Hermann Sudermann. Späelleitung:

A )pernhaus. Nachmittags : 226. Kartenreserbesaß. Der Dauerdezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienfst- und Freivorstellung für die heimkehrenden

(Ausgabe dex Eintrittsfarten nur 24 Uhr. Abends: 299. reipläge find aufgehoben. che Oper in drei Aufzügen von Mais, von Gesar Sterbint, überseßt Anfang 7# Ukr. 263. Dauerbezugsvorstellung, Diensk- i choben. Judith. Eine Tragödie in fünf Aus Spielleitung: Dr.

Dauer» Der

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Reinhard Bru

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Verantwortliker Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlo A Verantwortlich für den Anzei nteil: Der Vorsteher der Gescäftdf

Me ngering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Menger in g) in Berlin cchdruderei umd Verflagsanstalh Berlin, Wilhelmstraße L.

Pier Beilagen.

nehmen!)

Erfte Beilage”

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

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Berlin, Donnerstag, den 28. November

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E D E E S L “6 E U T Amtlidés. Prenßen. : BelanntmacGuma. - i Zum Besten des Heeres sind beim Preußischen Kcieg8ministerium im Monat Oktober 1918 an freiwilligen Spenden und Anerbieten eingegangen:

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Beze i R e b e B p # | z ; Demertungeu Nr. Spender | Spenden | Anerbieten 4 b, L B. Für bessece Pflege der Verwundeten und Kranken. E eee N 849,90 4 | j E ° e C QuUr Snvalive und Hinterblieben& 1] Direktor beim Reichstag Jungheim „Von einem Neichstagsbesucher*| N0,— ct Für erblindete Krkeger. 2 Aa Ten Göln“ des Reichsverbandes deutsher Zollaufseher,| enten ee G | 117,— é | Desgleichen. : Summe C... V E 4 D, Zur allgemeinen Verwendung für die Truppen. A E E dl 200,— #6 . 2 | Hans Egger, Nehnungsführer der städt. Straßenbahnen in Wien ,| 100,— 6 | ¡ für Zwecke des Noten Kreuzes, 3 {4 Krieg8auéshuß für Sammel Und Helfer E 200,— t | p a C S l 40,— M | : Summe D, 540,— M | " Susammen stellt ee 349,50 j . H 317,— . U D 540,— » uan 1 706,590 6 Dazit laut Bekanntmachung vom 17. Oktober 1918 „.__. N 8 784 987 32 M 80 930,— See 8 786 693,82 6 | 80 930,—

Dies bringen wir mit dem Ausdruck des Dankes zur öffentlihen Kenntnis.

Berlin, den 26. November 1918.

QNichlamüilicßes.

Jn den Germaniasälen in Berlin wurde gesiern vormiltag um 10 Uhr eine Tagung der Großberliner Arbeite1- räte eröffnet, die fich mit ven wirtschaftlihen Yragen innerhalb der Gewerbebetriebe und der Stellung der Unternehmer beschäftigten. Der Volksbeauftragte Emil Barth leitete, wie „W. T. B.“ berichtet, die Beratung mit einem ausführlichen Referat ein, in dem er mit rücckhaltloser Offen- heit und Deutliczkeit fich über die wirtschaftliche Lage aussprach :

Wenn es fo weiter geht, wie es in der lezten Woche gegangen ist, sind wix zit unserem Latein zu: Ende. Auf dem Gebiete der Ernährung stehen wir vor ungeheuer s{wterigen Aufgaben. - Das Kriegsernährungs8amt hat förmlich ‘eine Banterottyolitik betrieben. Noch s{limnmer“ liegt es auf dem Gebiet der Wirtschaft. Die Kohlen- förderung ist in den leyten vier Wochen auf weniger als den 4. Teil des Friedensstandes heruntergegangen. Trotzdem wurde in Oberschlesien gestreikt. Obwohl selbst die hanebühensten Forderungen bewilligt wurden, sind die Leute zum Teil nicht eingefahren. Wenn wir aus Oberschlesien die schwarzen Diamanten nit mebr bekommen, dann ist in 14 Tagen Gas und Elektrizität außer Betrieb. Wenn wir nit feuern können, fônnen wir überhaupt nichts produzieren. Ebenso {limm ist es in der Tranbportfrage. Was uns an rollendem Material nah der in den Waffenstillstandsbedingungen geforderten Abgabe an die Entente noch verbleibt; muß in der nächsten Zeit zum größten Teil aoh für die Demobilisatiecon des Heeres verwendet werden. Auch un Osten steht noch ein Heer, das um Hilfe bittet, um nicht an der Beresina zugrunde zu gehen. Deshalb müssen Trans- portmittel mit Anspannung aller Kräste hergestellt werden. Heute fällt au die Entscheidung über die Makensen-Armee. Voraus- sihtliG wird der größte Teil von ibr den Heimweg in Fuß- märschen zurücklegen. Gin englisches oder französisches Kontingent wird vielleiht die Führung bis zur Grenze übernehmen. Sieben bis at Millionen Menschen kehren in den Produktionsprozeß zurü. Neben dem Frieden müssen wic Arbeit und Brot bringen, sonst èônnen wir uns nit behaupten. Crperimente einzelner Gruppen onnen nicht geduldet werden. Der Sozializmus muß groß- ¿ugig zu Wege gehen, organisch aufbauen, alle Teile müssen si einordnen und unterordnen, damit das Haus vom Fundament is an die Dacspite wohnlih wird. Wir können niht Millionen arbeitslos auf dem Pflaster liegen lassen. Wo follen die Gelder für le Erwerbslosenunterstüzungen herkommen? (Zuruf : Kapital ab- Wie stellen Sie si das Kapital vor? Selbst wenn wir alles restlos sozialificren und seibst die Schaufel als ‘Produkttons- mittel verstaatlihen, baben wir nit von heute auf morgen Geld. Dur Durchführung der Sozialisierung gehört ein organischer und klar durhgedahter Plan. Wenn jeßt einzelne Érwerbs- gruppen ohne Rücksicht auf die anderen vorgehen, fo richtet sih der Kampf nicht nur gegen dea Kapitalismus, sondern gegen die sozialistische Republik. Genau so wie wir von der Arbeitersckaft ein organishes Einschwenken im Interesse des Sozialismus verlangen, o verlangen - wir aber auc ein restloses Einschwenken der Unter- nehmer ohne Rücksicht auf den eigenen Nußen. (Lebhafte Zu- timmung.) Wenn uns Sabotage: der Unternehmer nadgewiesen wird, so werden wir mit der Entziehung des Eigentums ant- worten, (Zustimmung.) Das ist dann ein Akt der Notwehr der sozialistischen Nepublik. Dann wird ohne Entshädigung expropriiert. enn das Rohmaterial zweckmäßig verwendet wird, können für die ersorderlichen Transportmittel ofort Hunderttausende beichäftigt werden. Auf dem Lande müssen die Rittergüter sozialisiert werden. un brauchen wir Wohnungöbau auf dem Lande und landwirt- daitlihe Vaschinen. Alle diese Probleme können nur dur Kohle, “(ahrung8mittel und bei voller Dis iplin ter Arbeiterschaft bewältigt en, Wenn die Nevolution nur eine große Lohnbewegung gewesen ein foll, ‘dann ift die Sache zu Ende. (Lebhatte Zustimmung.) Wenn bor in den nähîten Monaten nicht die erforderlichen Nahrungsmittel kommen, wird Deutschland bis zur nächsten Ernte durh Hungertyphus ‘tovet seïn. Deutschland brauht Nohstoffe und kann sie nur er- paten dur sofortigen Abs{chluß des Präliminarfriedens. Alle Ar- eiter müssen sih jeut der Notwendigkeit fügen. Schon ist die @csenseite am Werk, um der Revolution den Garaus zu machen. Zatum 1tüfsen wir ges{lo}sen und einträchtig handeln. Wir brauchen auh noch Munition. Wir find nit feige genug, um-rublg mit an- Weben, wie ein General mit einer Prâtorianergarde die Revolution

wiederschlägt. (Lebhafter Beifall.) Um Remedur zu schaffen, habea vir im Kabinett sofort die Verlegung der Ober|ten Heereb-

Der Krieg8minister. S cheüdch.

leitung nach Berlin verlangt. Ferner müssen sofort alle Er- lasse, die das Tragen von roten Abzeihen verbieten, rück- gängig gemacht, und s{ließlich soll der General Gberhardt wieder zur Visvosition gestellt werden. Die Oberste Heeresleitung will über unsere Forderungen beraten, General Groener hat aber bereits er- klärt, daß er sich selbstverständlih dem Kabinett fügen werde. Darf nun in einer tolchen Zeit das Produktionsleben stillgelegt werden ? Ist jeßt die Frage, -ob Lohn- oder Akkordarbeit, Aa e? Das wäre eine Kurzsichtigkeit, die ihresgleichen suht. Nach einem Jahre wird von der Afkfordarbeit überhaupt niht mehr gesprodwen werden. Arbeiter- entlassungen dürfen erst dann erfolgen, wenn die Arbeitszeit für die Allgemeinheit auf vier Stunden berabgeseßt ist. Die vierstündige Arbeitszeit wird für die Uebergangszeit die Normalarbeitszeit fei. Nur wenn die Arbeiter rücichtslos bis zum äußersten gegen jeden Feind zusammeunstehen, fönnen wir die wahre, vollständig augebaute deutsche sozialistische Republik erreihen. (Stürmischer Beifall.)

Olto Toost überbrachte die Grüße des 53er Auéschusses der Marine. Gr erklärte, daß der Zentralrat der Marine jede Regierung unterstüßen werde, die gewillt sei, auf der Grundlage der sozialistischen MNepublik energi!ch zu arbeiten. Das deutsche Volk werde erst dann Vertrauen haben, wenn der Vollzugsrat der Regierung sich aus den Vertretern der ganzen deutschen Arbeiterschaft, der Marine und der Armee zusammenseye. Die Marine siele fich der Neichsregierung und dem Bollzugsrat geslossea zur Verfügung.

Das Mitglied des Journalistenrals Dr. Michaelis dankte dem Vollzugsausshuß für die Crklärung, daß Hand- und Kopfarbeiter gleihberechtigt zusammen arbeiten sollen. Der Reichsverband der deutschen Presse habe sih auf den Stand der geweckschaftlicen Vrganisation géstelt. Auch die Angestellten der Presse hielten es für tôöriht, sich jeßt von der Arbeiterbewegung fernzuhalten. Es müsse ein besseres Arbeitsreht erstrebt werden; niht mehr die Geburt Uen die Stellung im Staate bestim1nen, sondern nur die Arbeit als solche. An dem Ausbau dieses neuen Nechtes wolle auh die Presse sh be- teiligen. Anderer|eits dürfe die Entwicklung aber auch nicht über- stürzt werden. Nur wenn ein Unternehmer Obstruktion treibe, müsse durchgegriffen werden.

Woyk vom Afkkumulatorenwerk-Obershöneweide schilderte die Lohnverhältnisse in diefem Betriebe und wandte Kch gegen die Ueber- 1ragung von Vollmachten auf die Gewerkschaften. Die Direktion des Betriebes babe fofort die vierstündige Arbeitszeit eingeführt, um die ihr niht genehmen Arbeiter entlassen zu dürfen. Wir haben da- gegen protestiert. Jept will die Direktion das Werk in acht Tagen \tillegen. Was sollen wir dagegen tun? (Nute: Enteignen, den Direktor verhaften.) Wer deckt uns den Lohnausfall? És ist sehr {lecht, selbst zu handeln, wenn man allein steht. Die meisten \chwenkten um, wenn fie entlassen werden folen.

Marx erklärte: Die Sabotage der Arbeitgeber ist bereits im vollsten Gange. Sie wird durch die verschiedensten Mittel bewirkt. In der Kommerz- und Disconto-Bank hat man den Arbeiterräten perweigert, Zeit zu geben, um ihren Obliegenheiten nachzukommen. Dasselbe Recht hat man den Betriebsräten verweigert, indem man sagte: Wenn sie sich so viel um die Interessen der An estellten tummern wollten, würden fie auf das halbe Gehalt geseßt werden. Glauben die H-rren Bankdi ektoren, daß die Bestimmungen, die für die Arbeiterräte der Industrie gelten, für das Bank ewerbe keine Geltung haben? Es ift notwendig, daß eine Exckutive angestellt wird, die in der Lage ist, diejenigen Unternehmer, die ih den Be- stimmungen nicht fügen wollen, zur Rechenschaft zu ziehen. Es muß organish die Berufsvertretung aufgebaut werden auf der Näte- verfassung innerhalb des Betriebes und außerhalb desselben, wozu die vorhandenen Gewerk|\chaften treten. Diese neue Betriebäverfassung muß sich auf die cinzelnen Gewerkszweige stüßen. Der Arbeiter muß unter den neuen Verhältnissen an Lohn und Einkommen das te- kommen, was irgend mögli ist, damit der Betrieb existieren kann. Es gibt gewisse Grenzen. Um diese Grenzen festzusezen, ist erste Vorausseßung, daß darüber die Vertraucnsleute der Arbeiterschaft bestimmen.

Der Vorfißende teilte mit, daß ein Antrag eingegangen ift, den Vollzugsrat zu beauftragen, die den Gewert schaften übertragene Vollmacht wieder zurückzunehmen.

Lankant sagte: Der Vollzugsaus\huß hat Beshlüsse heraus- gegeben, die der Arbeiterschaft ntcht zum Guten gedient haben. Den Gewerkschaftêbeamten, die innerlih die größten Feinde von uns stad, kann man nit solch@e Bestimmungen in die Hände geben, wie es

“tries in sozialistishenr Sinne umgestaltet.

geschehen ist. Die Arbeiterräte haben ja gar nichts zu sagen, heißt es dort, Kohn hat ciner Kommission erklärt: IG babe mir von

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Der Unterstaatsseîretär. Göhre.

der alten Regierung keine Vorschriften maßen lassen, und von der jeßigen lasse ih mir \chon lange keine machen. (Unruße.) Das sind die Leute, denen der Vollzugsrat das Heft in die Hände gibt. j

Max Cohn führte aus: Es ist keia Zweifel, daß sih durch die Entwictlung Tendenzen herausgebildet haben, die niht mebr in Uebereinstimmung zu bringen sind mit dem, was war. Die Gewerk schaften müssen dieser neuen Richtung Konzessionen machen, oder sie vershwinden. Jch glaube auch, daß die Gewerkschaften bereit sind, von diesem neuen Geist etwas in sih aufzunebmen. (Widerspruch.) Es ift eine Frage des Lebens oder des Sterbens für die Gewerk schaften, ob sie auf ihrem alten Standpunkt beharren odex Konzessionen machen wollen. Wir sind genötigt gewejen, os gar gewisse reaftionäre Körperschafien im Staate zu belassen, damit nicht alles auseinanderbriht. Darum bitte ih, diese Gewerkschaften n cht auszuschalten, sondern mit uns dahin zu arb-iten, daß fie mit neuem Geist erfüllt werden. Fassen Sie nicht plöglih den Beschluß, daß die Vollmachten, die den Gewerk|chaften gegeben wurden, zurü gezogen werden. Jch wunde es für rihtig halten, den Antrag Neumann anzunehmen. Wir müssen zu einer Veritändigung kommen. Wie wichtig die Aufrechterhaltung der Produktion ift, geht aus den Ernährungsschwierigkeiten hervor. Bet geordneter Wirtschaft können wir ein paar Vêonate von der neuen Ernte leben, aber wir be- tommen nit ein Lot von der Entente, wenn wir nit aus dem (Shaos berausfommen; denn die Entente wird sagen: Wenn die Leute jeßt mit der neuen Ernte nicht auskommen, fo liegt es an der Desorganisation, und wenn wir auch nur einen “Zentner Getreide hineinsteten, würde er genau fo vershlampt. Jh per)önlich würde sofort für sozialistische Erperimente tein, wenn wir in einem Lande lebten, das mit Nohstoffen gefüuUt wäre. Ießt geht das niht. Der Nedner gibt Mitteilungen b:kannt, die von der Westfront gekommen find. Es wird berichtet, daß die Differenzen in Cöln erledigt, daß die in Remscheid verhafteten Soidaten- und Arbeiterräte entlassen, daß die Betehle des Generals Eberhardt zurück„ezogen sind und daß leine Entlassung betrieben wird. Diese kann fo1nmell nur durch das Krieg8minij1erium erfolgen, auf das die Negterung maßgebenden Einfluß hat. Gs sind Anweisungen der Obersten Heeresl itung ergangen, daß die Truppenkörper nur mit n Arbeiter- und Soldatenräten gemeinsam aubeiten jollen. (Bei all.)

Jacobson legte mehrere Anträge vor, betreffend die Ueber« wahung der Durc{ührung aller geseßlichen Verordnungen in den einzelnen Betrieben, die Heranziehung von kaufmännisch und volks4 wirtschaitlih geschulten Mitarbeitern im Volzugörat zur Prüfung von Forderungen der Kollegenschaft und die Wahlen zu den Be= triebs1âten.

Nach Annahme eines Antrags auf S{ließung der Debatte führte der Vorsitzende des A.- und S.-NRates Rich Müller im Schluß- wort aus: Den Freunder aus Leipzig möchte ih erwidern - daß wir das Bestreben, daß kein Krieg8material mehr hergestellt wird, unter sügen. Wenn man über die wirt\haftliben Zustä- de entscheiden will, muß man die politishen berücksi{tigen. Die - Arbeiter und Soldaten haben die Revolution aemaht, um jede Aus- beutung des Menschen durh den Menschen unmöglih zu machen, d. h. damit die Produktion im Interesse des Profits jest aufhört. Alle geschaffenen Werte müssen von jeyt ab der Allgemeinheit zugeführt werden. Mit dieser Tatsache müssen si auch uniere Unternehmer abfinden. Wir müssen fordern, daß die Arbeitershaft die Kontrolle über die Unternehmer ausübt, daß der gesamte Geschäftsbetrieb der Unternehmer unter die Kontrolle der Arbeiterschatt gestellt wird. Wir müssen weiter fordern, daß die Arbeiterschaft und der Unternehmer gemeinsam über alle aus den Produftions8prozeß entstehenden Fragen beraten und beschließen. Diese Kontrolle der Arbeiterschaft über den gesamten Produktionsprozeß

ist unser nächstes Ziel. Dabei müssen wir berüdcksichtigen, daß die Erhaltung der Produktion im allgemeinen Interesse liegt. Der NMedner besprach sfodann die leßte Bekanntmachung

über die Betrieb8räte : Hier ist unzweideutig ausgesprochen, daß die Betriebsräte gemeinsam mit der Direktion über alle Fragen, die die Arbeiter und die Angestellten betreffen, verhandeln und beschließen

müssen. Sollten die Unternehmer die Betriebsräte niht an« erfennen, dann muß dieser Widerstand gebrochen twerden, dann müssen wir die \{ärfsten Mittel anweiden. Was aus den

Aktionären wird, soll uns ganz gleichgültig sein.

| Wir können iht von beute auf morgen den ganzen

tapttalistiihen Bea Das bedeutete bie ? Ò Oter und da ist es ja ftei- n so weit, daß sofort der Betrieb übernommen wecden (Zuruf: Anfangen.) Veisuht es doch einmal bei dec

vollständige Zerstörung der Produktion. lih s{on tann.

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