1918 / 290 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Dec 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Die Aufgabe des Zentralausschusses besteht in der Vs- ratung und Regelung aller derjeoigen Fragen, die sämtlichen ¿„Facgruppen, also der gesamten Judusirie und dem gesamten Gewerbe Deutschlands gemeirsam find, sowie derjenigen Fragen, die aus dem Bereich einer einzelnen Fachgruppe herausgehen. Die Fachgruppe ist die Zentralarbeitsgemein- schaft der organisierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer des besonderen Jndustrie- und Gewerbezweiges. Der Zentral- aus\chuß wird aus Se En gebildet, die von den Fach- gruppen aus der Zahl ihrer Mitglieder zunächst für drei Jahre gewählt werden. Ferner treten dem Zentralaus\{uß bei je sechs Mitglieder, die von den Zentralstellen der Arbeit- geber- und Arbeitnehmerverbände abgeordnet werden. Die gegenwärtige Aufgabe der Arbeiisgemeinschaft besteht darin, in engem Zufammenarbeiten mit dem Demobilmachung8amt

bei allen D der Arbeitsbedingungen, der Arbeiter- und Auftragsbeschaffung, kurz bei der Umstelung und Wieder-

ingangseßung unserer Jndustrie und unseres Gewerbes mit-

zuwirken. Für die Zukunft ist die Gründung der Arbeits- gemeinschaft eine soziale Tat von weittragender Bedeutung.

T

(Anfragen, die Arbeitsgemeinschaft betreffend, find zu richten: an das Büro des „Zentralauss{husses der Atdei18gemeinschaft, Berlin SW., Askanijscher Play 4“.)

Die Arbeits gemeinschaft der industriellen und gewerblihen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- verbände wendet sich mit folgendem Aufruf an das

werktätige Volk Deutschlands. _ Uns allen droht der Untergang!

itillstandsbedincgungen und überbastete Demobilmachung haben das ¿tâderwerk unserer Wirtschaftêma\chine aufs \{chwerfte geschädigt. Arbeit8geist und Ordnungësinn sind gelähmt; viele verbarren in Un- tatigfeit. Der Ueberfüllung der Großstädte steht Arbeitermangel in

den Ind1striebezirken und în der Landwirtschaft gegenüber.

_ Arbeitermangel berrsht im Bergbau Me Kohle ist die Kraftquelle der Volkswirtschaft. Die Kobleunot ist aufs héchste ge-

Unerbörte feindlihe Waffen-

tliegen. Die Fabriken müssen fetern. Wir müssen frieren und warne r 4 ° "H p tadrung und Wohnung entbehren. Arbeitslose, hbelft Roble FOTDern!

Of

_ Ardeitermangel berrscht in der Eisen- und Stahlindustrie. Ofen ift das Nückgrat des Erwerbsleben2. Ohne eisernen Pflug und Spaten keine Aerbestellung, keine Ernte, daher keine Nahrung. Oone eiserne Maschinen keine Textilindustrie, daher keine Kieidung. dne ciferne Werkzeuge und Geräte keine Bautätigkeit, daber keine Wohnung. Ohne Eisen keine Lokomotiven, keine Gifenbahnwagen, teine Schiffe, daber kein Verkehr. Arbeitslose, helft Eilen chaften! _ Atbeitermangel herrscht vielerorts im Tran3portgewerbe. 2a3 Lranéportgewerbe ift das Triebrad des Volksiebens. Un'ere Beikehrömittel find abgenußt. 5000 Lokomotiven und 150 000 Güter- wagen bat uns die Entente weggenommen. Mit dem verbliebenen test müssen wir gut wirtshaften. Ohne schnelle Entladung fein ge- regelter Güterumlauf. Arbeitslose, helft den Güter- vertebhr beschleunigen!

__ Arbeitermangel berrs{t in der L \chaft. Die Landwirtschaft ift ftecken noch in der Erde und droben zu verderben. feblt die Pflege. Getreide bleibt ungedrosdhen, und größter Nahbrungsmittelknapyheit! Bäume fehlt an Bau-, Brenn- und Grubenbolz. in die Land- und Forstwirtschaft!

Ausgleich der Arbeitskräfte ift das Gebot der Stunde. Arbeits- lose, bleidt nicht in den Grofßstädten! Arbeitêgelegenheit wird noch lange fehlen, weil Roh- und Hilfsöftoffe nit herankommen und Auf. träge ausbleiben! In die überfüliten Fabriken der Großstädte itrômen jeyt die Feldgrauen hinein, die ein Net auf ihren alten Play haben. Arbeiter, thr habt euer Schickfal in der cigenen Hand!

__ Wer arbeitet, nutt si selbt und seinen Volk3genofsen. Wer nit arbeitet, versündigt sich an der Allgemeinheit und {adet fid felbst, Noch nie in seiner Geschichte war das deutsche Volk auf Gedeib und Verderben fo auf gemein)ame Arbeit angewiesen, wie in den nächsten Wochen und Monaten. Volksgeno\sen, erkennt und übt vahre Solidarität! Stärkt den Arbeitswillen und das Verant- wo1ftungsbewußtsein, font macht ihr euch mitschuldig am Untergang unieres Volkes,

_Arbeitslose, meldet euch bei den ArbeitsnaGweisen und holt euch Nat bei den Demobilisierungs8aus|\chüssen in den Stadt- und Landkreisea. Bei Ardeitswechsel ist freie Eisenbahnfahrt aus offentlichen Mitteln gewährleistet.

and- und Forstwirt- unsere Nährtmutier. Kartoffeln Dem Milchvtehß das in einer Zeit werden nicht gefällt, es Arbeitölo se, geht

Die Diensträume des Verwertungsamts für frei- werdende Heeres-, Marine- nnd sonstige reichs- eigene Güter befinden sich vom 0. d. M. ab m Hause eFriedrihstr. 66, Sprechstunden von 11—1 Uhr, Fernsprech- anruf Zentrum Nr. 6668, 6675, 6561—6564, 6552-—(6555,

Einer Meldung von „W. T. B.“ aus Wilhelmshöhe zu- folge teilt der Soldatenrat bei der Obersten Heeres - leitung, der durch den Vertretertag der Feldsoldatenräte in Bad Ems mit der Führung der Geschäfle eines Zentral- foldatenrates des Feldheeres betraut worden ist, folgendes mit:

Das ceinmütige Vertrauen, das vom Feldheere bei der Enser Tagung zur Regierung Gbert-Haase bekundet wurde, {eint sowohl in rechts wie in ganz links stehenden Kreiien Beunruhigung bervor- gerufen z1 haben. Offenbar hatte man in beiden Lagern mit der Unterstüßung dur das Feldheer gerechnet. Da diese Berechnungen durch die cinhellige Kundgebung der Frontioldatenräte in En3 zuschauden geworden sind, möchte man ver\uen, nuu von außer einen Keil zwischen MNegierung uud Feldbeer zu treiben. Dem- gegenüber müssen wir mit aller Entschiedenbeit feststellen, day soldes Bemühen nie und nimmer verfangen kann; denn das iFeld- beer art sih geshlossen um die Regierung Ebeit-Haase und wird sich einmütig allen jenen Aitgttenllcn. die ter neuen Negierung Schwterigkeiten bereiten wollen. Zur Frage der Nationalversammlung hat das Feldbeer ebenfalls klare Stellung gencmmen : es verlangt die baldige Ginberufung der Nationalversammlung, will aber die Müg- lihleit haben, hierbei mitzuwirken.

_ Die deutschen Akademiker fordern die sofortige Cinberufung der Nationalversammlung. Der Reichs- aus\{chuß der akademishen Berufsstände hat an die Reichsregierung, wie „W. T. B.“ berichtet, folgendes Telearamm gerichtet:

Der N. A. V. als. Vertreter von über 200 000 becufstätigen deutschen Afademikern erhebt scharfen Einspruch gegen die Hinaus \iebung des Wahltermins flix die Nationalversammlung auf ten 16. Februar. Dem Reich8ausshuß genügt die wiederholte Bexsiche- rung der MNeich8leitung nit, taß fie auf dem Boden der baldigen Cinberufung steht. Den ÜÄkademikern, die sih sofort und freiwillig der Regierung zur Verfügung gestellt haben, ist es nit umóglid, dieje Zusage aufredt zu erhalizn, wenn bie Reiisleitunag es nit vermag, ven Solföriflen bald zor Gelling zu biingen.

‘Mitarbeit für beide Teile die

Die Parteivorstände der vereinigten Liberalen, des Zen- irums und der Sozialdemokratie der Jndustric- und Handels- ftadt Jserlo hn fordern, wie „W. T. B.“ berichtet, in einem Telegramm an die Reichoregierung mit aller Ent- schiedenheit zur Verhütang des wirtschaftlichen Zusammenbruchs \hnellste Einberufung der Nationalversammlung, spätestens in der ersten Hälfte des Januar. Ebenso wie es im Wahlkreise Aliena-Jserlohn mit Hilfe von Hauslisten wie bei Personenstandsaufnahmen möglih sei, die Wählerlisten binnen 14 Tagen fertig zu stellen, müsse dies auch im ganzen Reiche möglich sein. L

Eine vom Arbeiterrat in Cöln einberufene Ver- sammlung im Gürzenih erhob nach einer Meldung von „W. T. B.“ schärfsten Protest gegen den Plan bürger- icher und flerikal-kapitalistischer Kreise, die Rheinish-weft- fälishe Republik auszurufen, Jn diesem Bestreben, unter dem Schuße der Okkupationsmächte die westdeutschen Provinzen in die Gefahr der Loslösung vom Reiche zu bringen, ganz gleih in welher Form es geschieht, erblide die Ver- sammlung einen Verrat an der deutshen Volkseinheit.

Die Versammiung sprach die Ansicht aus, daß großkapitalistische Kreise einen selbständigen rheinisch-westfälishen Staat nur erstrebten, um fi vor der drohenden Sozialisierung der Produktionsmittel zu süßen. Die fklerikal-feudalen Kreise verfolgten kirchenpolitische Interefsen und fielen dem deutschen Volk in der Stunde \hwerster Not in den Rüden. Die Versammelten erklärten, daß nur der großdeutsde demofratisc - sozialistisce Einheitsstaat auf der Betblaze des deutsden Sprachgebiets einsließliÞh Deutsch-Oester- reis Gewähr dafür biete, daß das deutsche Volk in seiner kulturellen und wirtshaftliGßen Entwicklung zur höchsten Stufe emporgehoben werde. Jeder Separati8mus8 und Partikularismus werde mit Ent- \ciecdenheit abgelehnt. Die Versammelten gelobten, mit allen zu Gebote stehenden Mitte!n die volksfeindlihen Loslösungsbestrebungen zu bekämpfen.

Der Zentralrat der Ostfront veröffentliht folgende, von „W. T. B.“ verbreitete Erklärung: /

Es zeigt sih immer iwvieder, daß die Angehörigen in der Heimat ih durcbaus nicht der Pflichten bewußt sind, die sie gegenüber der Allgemeinheit, ihren Männern, Söhnen und Angehörigen haben. Die Soldatenräâte der Ostfront sind mit aller Energie bestrebt, alle deutschen Soidaten schleunigst nah Hause zu hafen. Daß dies aber nit in wenigen Wocben geht, ist bei den ganzen Verhältnissen des Ostens selbstver- ständlih. Eine geordnete, ungefährdete Heimbetörderung ist ohne weiteres nur mögli, wenn die Kameraden überall ihre Pflicht tun und niht noch von der Heimat her Verwirrung in ihre Nethen ge- tragen wird. Das geschieht aber, wenn immer wieder dringende Briefe kommen mit den Bemerkungen: „Der und der ist {hon zu- hause. Weshaib bist Du noch nicht daheim ?“ Das macht die rubigsten, pflichtgetreuesten Landsturmleute vollkommen wild, und es kommt dann dazu, daß die Soldatenräte s{ließlich niht mehr in der Lage find, den Betrieb auf den Eisenbahnen und in der Lebensmittelversorgung so aufrecht zu erhalten, wie er für die De- mobilmahung unbedingt notwendig ist. Die deut|hen Frauen sollen au [in dieser Stunde dazu beitragen, daß wir fall den Tausenden weit in der Ufkraine und im Osten stehenden Kameraden die Heimkehr E ermöglichen, und das können sie am besten dadur, daß fie ihren Männern und Söhnen immer wieder raten, die Pflicht bis ¡um legten zu tun und das kleine Ih Gesammtheit

Dem Erzbishof von Cöln is von der Preußischen Regierung auf die bei ihr eingelegte Verwahrung gegen die Trennung von Staat und Kirche laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ geantwortet worden, daß wegen dieser Frage zunächst nur allgemeine Erwägungen im Mis nisterium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung stattgefunden hätten. Sollte die Angelegenheit festere Gestalt gewinnen, so na zunächst die Preußische Regierung damit befaßt werden müssen,

bintanzuseßen gegenüber „der

Bi E B A S A S I L E E E De

Mit der Bestellung des Pfarrers Dr. Wessel in Berlin als Negierungsvertreter für die evangelischen kirhlichen Be- hörden in Preußen, wie sie lebt durch das Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung erfolgt ist, soll, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, zwishen Ministerium und Behörden, Barre Gemeinden ein Träger des praktischen farramtes als Mittelsmann berufen werden, der ohne durch rühere beamtlihe Gebundenheit belastet zu sein in gutachilicher / an sich unverbindliche, aber zur Versländigung jeßt überaus wertvolle Vermitilungsftelle werden fann. Dr. Wessel gehört niht zur Regierung, ebensowenig wie von ihm irgendeine parteipolitisch orienlierte Fesilegung erfolgt oder gar gefordert ist. Das Ministerium hat, um die Noficht einer möglichst vereinfachten, auch bebhördlichen Verbin- dung zu gegenseitig förderlihem Zusammenarbeiten zu ver- wirklichen, unter vorheriger Anhörung und Zustimmung des Berliner Magistrats Dr. Wessel an Stelle des verstorbenen Propstes Dr. Kawerau als Mitglied des Eoangelischen Ober- kirchenrats berufen.

Sehr bald wird von der Regierung Grundsäßliches zu der zur Erwägung stehenden Trennung von Kirche und Staat veröffentlicht werden, aus dem ersihtiich werden wird, daß zu all den weitgehenden Besürchiungen Überstürzter radikaler Maßnahmen überhaupt kein Anlaß vorliegt, wie von der Regierung durchaus schonsam und in allmählichem Abbau die Erledigung der Trennungsfrage vorgesehen ist, bei der eine besondere Kommission zu gutachtliher und vorslaglicher Mitarbeit berufen werden wird. Als ihre Mitglieder find eine L im praktishen Pfarramt stehender Geiftlicher beider Konfessionen sowie von kirchenrecztlich erfahrenen, firhlich und religiös interessierten Männern und Frauen in Ausficht genommen.

Wohlfahrtspflege.

Helfer und Helferinnen, die im Ausland im Dienst der Heeresverwaltung tätig waren und dort entweder einer Betriebsfrankenkasse als Mitglied angebörieu oder vertraglih Anspruch auf Krankenfürsorge gegeu die Hecreêverwaltung hatten, können „Kranfendbilfe“ inder Heimat in Än)pruch nehmen, wenn sie inner- balb von drei W. ehen nah der Eatlassang. erkranken, obne inzischen Mit- glied ener anderen trantentafse geworden zu sein. Dag Kriegäministertum hat die Krankenkassen durd Vermitilung des Reich8versicherungs- antes r den Helferu in ihrem jezigen Aufenthaltsorte „Krankeu- bilfe“ für Relhnung der zuständigen 8 etriebsfrantenfaîsse oder der Heere8verwaltung ju verabfolgen, wenn sie si durch ihre Verträge oder sonsligen Papiere liber ihre Berechtigung ausweisen können. Ist ibnen dies nit wtöglid, dann tun fie gut, id schleunigst an die Krieg9nntsstele ¿n wenden, bur decen Vecmittlung sie den Dienst im Ausland angetceten baben, damit iluen von doit die nöligen Aus-

Land- und Forstwirtschaft,

Neue Nichtpreise und Richtlinien Ls Kücenkräutersac r Gemüse, und Nach einer Mitteilung des preußischen Landwirts sind in der am 6. November 1918 abgehaltenen Sitzu ziellen Preisfommission für Gemüsesämereien* für den Gemtise- und Küchenkräntersamen an Wiederverkäufer un Verkauf an Verbraucher neue Richtlinien und Nichtpreise f, worden, die mit Zustinrmung des Reich8ernährungsamts | Preislifte veröffentliht werden. Die Richtlinien enthalten s stimmungen, betreffend die Richtpreife für Original. und er ê: üchtungen, Neuheiten und anerkannte Saaten. E PezlaL. bdrüde der Preisliste fugen Einsendung ‘von 0,50 fr können Stück dur die Geschäftsstelle des Preisverbandes für Gemüse ein in Altenweddingen, Bez. Magdeburg, beziehen. Üsesamen

aftsminister ng d

Die Nrn, 99 und 100 des Zentralblatts der verwaltung (herausgegeben im Ministerium der Arbeiten) vom 7. Dezember 1918 haben folgenden Inhalt: Bekanntmachung vom 23. November 1918. E Ha Fee E den preußischen Wasserbauverwaltung. Dienftnachri ten i amtliches: Das Rudolf-Sophien-Stift in Stuten Arg t der preußischen Wasserbauverwaltung. ee lehung und Suk) S Die Cntstebungszeit des heutigen Doms von ! egenêburg. e Warth f. Vermischtes: Wettbewerbe für Vorschläge zur Vor billigung des Kleinwohnungsbaues und für einen Bebauungéplan ete für die „dazugeböti f n zu Ginfamilienbäusern uy Voppelbhaäu]ern tn Rastenburg t. pr. Heinri Sd&wot Bücherschau. Veinrich Sthweithe] h

f Da lt 4 Offentli Amtlida

8 Nunderl Achtskundenarbeitstag ‘4 1

m

Theater und Mufik, Schillertheater (Charlottenburg). Grillparzers s{önheitstrahlendes, in rhythmischen Wokbllaul

getauGtes Versdrama „Sappho° bereitete am Sonnabend bei seine Neuaufführung im Schillertheater einer großen Zuhörershaft einige Stunden reinen Kunstgenießens. Die drei tragenden Rollen des von Franz Bonno ges{chmackvoll inszenierten Stückes waren Gle Wasa Sappho), Alfred Braun (Phaon) und Else Shulyz Melitta) an- vertraut. Die bedeutendste Leistung des- Abends bot Frau Wasa die si bisher als anmutig-geistvolle Vertreterin der führenden Rollen des neuzeitlihen Gefellschattsstückes rühmlichst bekannt gemacht hat. Die tragische Gestalt der *Grillparzersen Heldin wurde von ihr mit dem überzeugenden Ton eter Leidenschaft gespielt und wirkte, troß der Fülle feiner Einzelzüge, wie eine qus dem Vollen geschöpfte \chGauspielerische Leistung. Else Shulÿ nahm A neben der fünftlerish reifen Sappho noch etwds tastend und unfertig aus, doch hatte auch sie Augenblicke eter, unmittel barer Wirkung. Alfred Braun, der in“ keiner Aufgabe sein Können verleugnet, war ein guter Vertreter des Phaon. An anderen Leistungen des Künstlers gemessen, blieb in seiner Darstellung ein Nest, der es zu beweisen \hien, daß ihm die Rolle nit ganz lag, Richard Wirth (Nhamnes) und Fanny A CUdar) standen an rechter Stelle und trugen zur künstlerishen Abrundung der Auf führung bet. %

Im Opernhause wird morgen, Ba eCartinen“ mit den Daten Artôt de Padilla, Engell, Sax, Birkenstrôm und den Herre KirGner, Armfter, Bachmann, Habih, Henke und Sommer in den 0A egeben. Musikalischer Leiter ist der Veneralmusikdirektor o Blech. Anfang 7 Uhr. : Im Schauspielhause wird morgen „Die Judasglot-' mit den Damen Dora, Steinsieck und den Herren Mannstädt, * Me bofer, Sommerstorfff, Vespermann und Zimmerer in den Hauptrollen aufgeführt. Spielleiter ist Albert Patry. l O Das Deutsche Theater, das am näthsten Freitag die Grstaufführung von Tolstois uachgelafsenem Schauspiel „Und das Licht scheinet in der Finsternis“ herausbringt, wird im Laufe dieser Spielzeit u. a. Molières „Tartuffe" in der Uebersetzung von Bierling und das Schauspiel „Die Wölfe®“ von Nomain Rolland in da Uebersezung von Wilhelm Herzog spielen.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) f

————

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden.) Dienstag: 268. Dauer bezug8vorstellung. Dienst- und Freipläye sind aufgehoben. Carmen. Vper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy nach einer Novelle des Prosper Merimés Musikalishe Leitung: Generalmusikdirektor Leo Blech. Spiél: leitung: Karl Holy. Ballettleitung: Emil Burwig. Chöre: Pro fessor Hugo Rüdel. Anfang 7 Uhr. 5

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Dintiay : e bezugsvorstellung, Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. _ Jubasglocke. Schauspiel in bier Aben von Lans Kiödloh pielleitung: Albert Patry. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 269. Dauerbezugsvorstellung- Det Barbier von Sevilla. Komische Oper in drei Aufzügen von Rofsini. Dichtung nach Beaumar(ais, von Cesar Sterbini übersegt von Ignaz Kollmnnn. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 274, Dauerbezugsvorstellung, Dienst- w

reue sind aufgehoben. Othello, der Mohr von Venedig.

rauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare, Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 6F Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Dorolhea Richter mit Hrn. Hauptmann Günther Demuth (Breslau—Siemensstadt bei Berlin). Div Sf Gesft a Hr. Hauptmann a. D, „Eggard von Köller - Þ (Do).

Verantwortlicher Sriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlote n Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher bder GeschÄn Rechnungsrat Mengering in Berlin f

i der Geschäftsstello éagerns e ti L ver Norddeu derei und Verlagsanfinh /

Fünf Beilagen

att vas B anth ata 2

wéise ¡igesteRt weden fönneu, (W, T. B. ) /

A indi Börsenbeilage). ¿. Lieb: 10

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen

4: 290.

Erste Beilage

Montag, den 9.

Staatsanzeiger. D,

F s U ABERSE a2 AMIA

Nichlamilliches,

Am gesirigen Sonntagvormitlag hat der Propaganda- „s\chuß der sozialdemokratishen Partei Versamm- n 18 Lofalen

sungen in Groß Berlins veranstaltet, die, wie M T, B.” meldet, gut besuhi waren. Bekannte Führer 5

her Partei wie_Bauer, Ebert, Ernst, Göhre, Heine, Hirsch, Scheidemann, Schöpslin, Slücilen und Wels leiten “Boriráge über bas gemeinfame Zyema ee D 0310 tSmuS urid Demokratie”. Die Versammlungen zaÿmen einen ruhigen Verlauf. Auf ¿llen wurde folgende Entschließung angeoommen: Die Verjammlung begrüßt den derx alten

(ck34 112 Ul;

milttäriM-

Í TIG qnferli Gewaliherrshaft und das in der Revolution aufleuchtende ‘aye Zeitalter der Selbsibestimmung des Volkes. Se ettennt S Elutlana M den Bielen der „loztaldemofkrzatischen Partei „8 Aufgabe der vroletarischen VBesreiungearbeit die Herbei- ibrung der _ sozialistischen „Sefelllhaftéorduung und fordert i diesem Zwecke Dre _Vergellichaftung der Monopol- und Niesenbetriebde in Lanktztvirtschait, Bergbau, Industrie und Handel. Unerläßliche Boraus|cgung für die wintschattliche iluwd zung ft die auf Gleichberedtigung aller beruhende

voliti1cbe Demokratie und die unermüdliche Vrganisations und Auf- {lärungsarbeit aller Sozialisten. Die Versammlung bedauert und vecurteilt die Vorgänge am 6. Dezember und richtet an die Kameraden im feldgrauen Yècck die dringende Uuftorderung, fich unter keinen Um- s zu gegenrevolutionären Bestrebungen wmifbrauczen zu lassen, hes Berhalten unier den Wbeitermassen berechtigte Er- und außerdem nur jenen Elementen Vorschub j l leitete Demokratifierung

ständen weil solches Bi hitternng auß on : leisten würde, deren Vorgehen die i tisie der Verwaltung und die notwendige »ziaiisierung der Wirtschaft nur verzögern, wenn nicht verhindern kann. (benjo entschieden ver- teilt die Versammlung ader auch die Ursache dieser Borgänge, die f Herb ührung einer auf Gewoait beruhenden Vinderheiteberrschaft Á x gesiluzten Junkerherrschaft hinzielenden Bestrebunger

1 S

C an Stelle de

des Spantakusbundes. Sie stcht auf dem Boden der Souvenänität tes Voll vertreten dur eire unbeotnflußte, verfastunggebende Vationalversamminng. Sie beteunt sich "mit ganzem Heizen zur Aufrechterhaltung ter Einheit des Deutschen, durch ten Anschluß deut'chötterreichhs zu erweiternden Meiches " und protestiert aufs

4 gegen

\dârfste jeden Versu einer Ablrennung deutschen Gebiets eigenmächtigen Verhandlung einzelner Landeêteitze mit den Feinden. Das alte System har das dêulsd;e Volk in tiefes Elend ind tiefe Erniedrigung gestürzt. Seine Erbebuüng zu einem gleih- herechtigten Gliede im Bunde der Völker, seine wirt|{a}tliche Und geistige Befre ung durch Demokratie und Sozialiémus ift die heilige \ufzabe der Sozialdemokratie.

Nach Schiuß der Versammlungen zogen die Teilrehmer in Tiupps von mebreren hundert Mann vnter Vorantragen roter Fahnen nah dem Stadtinnern, wo fie sih bald auf- lten. | An die Teilnehmer der sozialdemokratischen Versammlungen, de sich im Lustgarten zusammengefunden hatten, hielt der Volksbeauftragie Evert von der Freitreppe des Alten Yiuseums aus eine Ansprache, in der er-—nacz „einem Bericht der

„Deutschen Allgemeinen Zeitung“ folaer.des außfügrte: i „Die imposante Versammlung liefert den Beweis, daß die alte Srzlaldemokratie noch immer ibren Führern folgt. Die 13 über-

R @ ¿ ci 4 O 1 y telt \illten Verjammlungsiokale konnten den Zusiroui der Massen nicht

E

nNACT DOET

assen, es mußten fast übcrall Paralleiversammlungen ein- getihtet werdén. . Das, was wir wollen, muß auch) freï unler ireem Himmel mt Klarbeit und Ents{hlossenkeit ausgedrückt werden. Wix brauchen Frieden, Freiheit und Brot. Wenn

(6 nicht gelingt, in den nächsten Tagen den Waffenslilistand zu ber- lèngein jowie Ordnung zu halten, damit wir bald ¿u etnem Wor- rieden Tfommen, sind die Erfolge der Revolution in Gefahr! Die Demokratie muß restlos und gefestigt zum Durchbruch komen, denn steht und fällt die deutsde Republik. Dhne Di molratie Freiheit. Aufrichuung der Gewalt bedeutet die Rückkehr der eaktion. Die Tyrannei des altea Regiments ift ganz beseitigt und je wird nit wieder auferstehen. Aber es darf keine neue Gewait- berr'daft errihtet werden, von welder Scite sie auc) Tommen mdêge.

lp Mit TOT

Polier P D) ?

Venn jeßt täglich Nufe nach der Gewalt ertönen, denen mlt der Waffe Nachdruck gegeben werden fol, so er- Ie O af De Meding Deraunges n Ier „dulden wird. (Stürmischer, minutenlanger Beifall.) Genossen und Bürger, ih versichere hier seierlihst, daß die Regierung fortan uit aller Ent\chiedenheit zugreisen wird. (Lang anhaltender Bei- fall) Die einzige Legitimation der Regierung bleibt der

Ville des Volkes. Daher tit die jeßige Regierung, solange nicht der Ville des gesamten deutschen Volkes gesprochen hat, nur ein Provi- n S Nationalversammlung muß daher snellstens ge- hafen werden. Ich habe aber volles Vertrauen zum politischen Verständnis des deutshen Volkes. Und die Konftituante wird

ieg der deutschen Sozialdemokratie besiegeln. Bis dahin aber wird die jeßige Regierung die demokratische Freibeit firmen, uni das Volk vor dem Bürgerkrieg zu bewahren. Alle hier Bersammelt:n

Die Die

@] laben im Kriege die tiefsten u: d shwersten Opfer bringen müßten. Nun soll kein Bürgerblut mehr fließen! Die Sicherung der Bev - lution bedeutet Brot für das hungernde Volk." Der Redner forderte die Arbeiter und Soldaten auf, fich fester als je um die Negierung zu scharen: „Helfen Sie uns, so bat er, das Band zu festigen untere Virtschaft aufzur chten und die Ernährung zu sichern, damit wir tieden na innen und außen schaffen können. Wir unfererseils, die egterung, erklären feierli von dieser Stelle aus, daß wir den iwbeugsamen und entschlossznen Willen haben, Unruhen und Sewalk- laligteiten zu unterdrüden !“ l

Die Unabhängigen hatten Mittags drei Versamm- lungen unter freiem Himmel am Fried ichshain, Hvumboldt- hain und Vismarck-Denkmal anberaumt. Hier sprachen Vreilscheib, Dittmann, Haose, Adolf Hoffmann, Ledebour und Strövel. Sie forderten auf zu einem seten Zusammen- chluß zur Abwehr der Gegenrevolution, die immer frecer ihr vaupt erhebe.

Endlich hatte der Spartakusbund jein t Y nuf Nachmittags 2 Uhr na dem Treptower Park eingeladen. Hier dürsten etwa 2000 Mann zusammengeströmt sein. U. a. nah auch Liebkaecht. Es wurde folgende Enlschliezung an- genommen: : / N

Die Versammelten erklären: Der blutige Putsch vom Freitag war unternommen, um das Volk um die Früchte der GIEVDLUNEN 8 trügen. Die Versammelten brandmarken die Schuldigen R Verbrehens, wte Ebert, Scheidemann, Wels, die un ihrer E 3 aft willen das Blut des Voikes vergossen haben. A ik g\mmelten fordern zur Sicherung der Revolution e El Fei, Absezung dieser Verbrecher, die Entwaffnung der herrschenden M bt "e Bewaffnung des Proletariats und die Uebergabe ter ganzen lich u die A.- und S. Räte. Die Versammelten senden thre brüterlichen

seine Gefolgischoft

Ta pr nans E

Berlin, Dezember

Üs M P RE R B K Eri Med E I e a Ei L M R r

j C Ui 4 Ma E E L, Q (a A Schetidenaun, Gbert, LOCIH O Mle TONalitttce YLeDubIti \ j E. : Cn bo Aal Ï o Mp otnmrianta! lebe die Weltrevoliutton des Proietariats! |

A A | |

Einzelne fleine Äbtei'ungen zogen nach Verlin, doch die Hauptmaîse löste fich bereits auf der Treptower Chaussee auf. Nebeiwetter und Sprühregea hatie cine zahlreiche Beteiligung in allen Fällen verhinderi. Von Unruhen oder Zusamme: tößen war’ bis zum Ubenh nichis gemeldet. Geaen Uvend zogen Anhänger des Sparlakusbundes unter Liebkuechis Führung vor das Reichskanzlerpalais, wo sie Nufe gegen die Regierung Eberi-Scheidemann ausbrachien. Der in vem Amtis- gebäude anwesende Volksbeauftragte Barth wandte sich,

der Menge oftmals stürmisch unterbröczen, gegen Liebknecht der seinerseits scließlich die Versammelten aufforderte, obwohl fie die Macht besäßen, ihrer: Willen rur in

Hoch auf die joziaie und die Weltrevoluiion zu bekunden.

v

k + 1015 3 eute,

einem

Gestern sand im Reichstage wieder eine Vollversamm-

; : 6 S C fd H lung der Soldaienräte Groß Berlins statt, über die wir der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ folgendes entnehmen: i berihtete über die bisherigen Ergebnisse der Fest- (S1 ala De

(E A I 45 G oben -Vieu}z

L stellungen über die Ursachen der Vorgänge am ¿Freitag lagen zu Töônnen, daß der Zusammenstoß eine ganze MNeihe tragisher Mißverständnisse heworgerufen worden fei, keinestalls mit Bewuffein irgend einer auf dem Boden der neuen Freiheit

stehenden Persönlichkeit. Wohl aver seien gegenre velutionäe (Elemente an

Ÿ 1 "n o0

Du Ge 4 cck

der Arbeit gewesen, die allerdings im Hintergrunde geblieben eten Q U (et die Annahme DaB Biele JSOTgANge Qui Ebert oder Scheidemann zurückzuführen scien Sehr ( en

„Noten Fahne" gegen ierung erhobenen Angtiffe zurück. (Cohen wies dann au? die außerorcentlih fritishe Lane und bie augenblickli starke Erregung hin und uiahnte zur Besonnenheit. A die überwiegende Mehrheit der Hegierungs- und Veollzugsratsmitglieder sei für eine ruhige und besonnene Politik. Wir steben, \{chloß Cohen, unter Umständen vor entscheidenden Gr eignissen, und nur wenn jeder, gleichgültig, auf welchem politischen Boden er steht; die Pslicht Ubt, seinerseits tühlen Kopf und Be- fonnenheit zu wahren, wird es gelingen, das größte Unheil abzu-

wies der edner die in der zur!

Ao L’ (L

wenden. (Lebhafter Beifall.) / : Sodann machte Leutnant HDeine-Potsdan davon Mitteilung, daß ihm berichtet worden sei, die Dberste Heeresleitung - in Berlin habe außerhalb des Rahmens des bestehenden Generallommeandos ein neues Geni ralkoimmando Leguis erxuichtel: dieses General- fommando erkenne die Soldatenrâte vit an. Dem VoUzugsrat seien dicse Borgänge noch mckcht bekannt. Das Generalkommando Leguis

habe die Gardeftavalleriedivision, die Gardeshüßzendivision und die l. Ga'dedivisfion herangezogen und bereiis zu zwei Dritteln threr Stärke in den Orten zwischen Potsdam und *iiftolatsee untergebracht. Das Generalkommando Lequis habe den Bahnhöfen Potsdam und Wildpark Befehl gegeben, keine Auskunft über die Truppen, die im Lause der Nächte angekommen sind, zu erteilen, Es seten schon erbebliche Truppenmassea angekommen, die feine Soldatenräte gewählt hätten und die fest in der Hand thter Führer feien, Der Redner habe son mit dem Divisionsstab der Gardeschüßendivifion in Nitolassee iclephonisch verhandelt: die Division hat sich geweigert, Herunterreißen roter Fahnen in Potodam zu verbindern, und have sich ferner geweigert, mit den Soldatenräten zu verbandeln. Aehnlich hätten stch - die Kommandeure verschiedener ötegimenter

Dag LAU

verhalten, die in Potsdam ; : : ; E C L ELA ZAUAA

einquartiert find und nicht zu den dret genanuten Divifiznen gehören, darunter das 8. Dragoneriegtment, das auch felt in der Yand leines

o; F ) s f nit A 4 l I 4 £07 Kommandeurs fei und dessen Mannschaften ni{18 von Soldatenräken en oten. Ma babe Die u inung Der Leute {on begonnen, namentlih bei der Gardeshüßgendivision, die im Grune- ind {Gen auf-

wald einquartiert jei. (Nuf: Die Gardreshüßen find schon a! géklärt.) Es habe bisher nicht zum Ziele geführt. Es seien aber

an diesem Sonntag von neucm dur besondere Kommandos Auf- klärungen eingeleitet. Ob es gelinge, die Mannschaften auf den politischen Standpunkt der Unteritüßung dec öteaterung (Shert- Haase zu bringen, lasse sh no@ nicht uberschen._ Gs sei dringend er forderlich, daß die Reicbsregierung mit dem PBollzugsrat das General- tommanto Lequis überwache. : L : i Angesichts diefer Vitteilungen, die große Erregung in der Ver- fammlung hervorriefen, stelite der Vorstßende die Frage, ob die Ver- fammlung nicht auf der Stelle unterbrochen twerden solle und die Delegierien fih zu ihren Truppen begeben follteir, um dort für Aufs klärung zu sorgen. Inzwischen var das Mitglied des Bollzugêaus- {usses Gottscchling etrictenen, der für ruhiges Ubwarten der tofort vom Lollzugsrat eingeleiteten &eilflellungen cintrat. Nachtem auch Cohen -Neuß in diefem Sinne gesprochen und zugesagt hatte, den Bescheid der Negterung der Versanmlung zu überbringen, wurde in den Verhandlungen fortgefahren und zunächlt die Nemegelung der Uo nund U De En ald Del ees und Soldatenräte besprochen. Die von der Kommission vor- acleate neue Wahiordnung wurde einstimmig gutgecheißen. Eine au? gedehnte Debatte rief cin Antrag hervor, der bei der Wahl für den Sentralrat Parität zwischen Arbeitern und Soldaten verlangle. Cohen - Neuß warnte aus politisen Gründen dringend voc der Annahme des Anirages. Das Verlangen der Parität el völlig un» gereh!fertigt, da die etwa 100000 Soldaten Groß Berlins nicht die gleihe Zahl von Vertretern wie die etwa 1 Million in „Betracht tommenden Atbeiter fordern könnten. Schon die demotratitche Ve- sinnung der Arbeiter würde für-ein solches Verlangen der Soidaten kein Verständnis haben. Bei der Abstimmung wude der Antrag mit 173 Stimmen gegen 86 S1immen abgelehut. E Nunmehr teilte Cohen -NReuß mit, daß er mit Cberk ge- sp1ochen habe und dieser fofort das Nötige zur Aufklärung der von Heine erwähnten Tatsachen veranlassen werde. Es solle eine flerge Auffkiärung der außerhalb Berlins liegenden Truppen erfolgen. : Cohen {loß feine Mitteilungen mit der abermaligen dringlichen Mahnung, Ruhe und Besonnenheit zu wahren. O E ¿ Es lagen ferner Anfiagen über den Geldverbrau ch des Zollzug8rats, der nah Zeitungsmitteilungen in den ersten 14 Tc gen §00 Millionen Maik betragen haben soll, vor. Diefe Anfragen wuden an die Sichenecutommission verwiesen. Der leßte Puntki der Tages- ordnurg betraf die Frage ciner Gntshädigung der Soldatkenräte, die {on in der Donnerstagssigung erörtert worden war. Sine längere Aussprache veranlaßte der betanntgegebene Gnticheid des Unterstaat8- jetretärs Göhue, der die Verminderung der zur Entschädigung der Soldatenräte erforderlichen Summen im Interesse der gesamten Finanzwirt\chaft als notwendig bezeihnet und nah dem 10. De- zember nur den zur Teilnahme an der Delegtertenwahl berechtigten Soldatenräten die tägliche Entschädigung von 5 c über die Atbeits- entshädigung von 3 d hinaus zubilligen will. Diefe Entscheidung erregte lebhaften Unwillen. Die Versammlung besh!oß, diese Ange- legenkeit in der nächsten Vollversammlung, die am Mittwochnach- mittag stattfinden \oll, nochinals zu beraten. :

Des N eti Ur C l 5 b Vel, s ev é - L W L s s Ultions( us Gn DEF LrOellétrs, V7 z INSaRUSI 1 Î 7% 2 7 f r56Yo l Ger Daten U C AUEL j E e 5 E c YA vor Nati HNavoniovrnine bayerischen NRegteruna, Dai e pegerubert ! r HeidSreg Erunig r 4 p “ads E Se Alte 01nt uUn- rolgende Erélärung abgeve ( l) an Stelle Sol7s ein un Bn 146 773 Ter Tim n a { j nd Una aeacben D L LLIELLEL (L L G L ; F 2 E C ( q M S nanorhannli pn nicht teil- ) B Veracr il EN 7 TIE DENSDETICHTOÜLUTIGEN 12 441 Du Î 116 DGS Ii; e tige CDEL TUL DEE AndLungS:- Das Minisierium der Jusiiz gibt : pondenz 0 de é E E H § t Vf 11 Hoffmann“ zufolge bekanni ÿ auf Gl De D vom 19 onember 19!S tm EtnoerttänbDms mnií Dem Ucinijterlum p u var ae f è As n. für miliärisce Angelegenheiten füt cztrie V3 j; x x Ne R s München T, Nürnberg und d rècht E e L tot Init Dem e f §2 - ¡; j Mel wird, Di

Laut B drangen bewaffnete

1 y 7 ; . g n V) y Soldaten des Ministers des Znnern ; y 2 P S O L 1e 4 Auer ein und zwangen ihn zu einem schriftlichen & q L a AG Nov (Remait noth on! tro: m1lltgci U mtsverzicht, den er, der Werwail mMweilchenD, Treiuwriitgen

Das Fnfanterieleibregiment

Verzicht verweigernd, untersczrieh.

hat aus eizenem Antrieb eine Schuzwacho für Auer gebildet. Im Minifterrat wurde die Angelegenheit beigelegt. Auer

bleibt im Unt. IVürttemberg. Doquna der Arbeiterrate

: G Ce v L K G, Gd wie „Wolffs elegraphenbüro 5

) Tg O

geirigen s wurde,

: Der Württemberg

cor 3; 37 “M

meldet, ein Äntrag auf Früherlegung der hl'ermine für die Neichs: und Nationalversammluncen (womöglih in die erste Hälfte Januar) mit großer Stimmenmehrheit ange- nommen. Im Verlaufe der Versammlung“ Lriiärte “der

Ministerpräsident, er werde sich bei dec Gestäliung der Dinge der Reichsregierung anschließen, soweit es die eigenarligen Verhälinisse e ferver die

Württembergs gestatteten, und dri 1 Neberzeugur esvrrsamm- lung eine fozi

v R Ta do

avs, daß aus dzn Zahlen n , 1e Mm. í 4 (4 Ga v

alistishe ‘Mehrheit heroorgehen werde.

Cs 875 a 3 03 I Ci

epublik sprach der a in -Varmsiadt in vor “einer viel- ichten der Be- nd der hessischen daß fie ihrer arren auf ihrem risch: politischen i5mäß1g ruhigen des „Woilff-

Minifterpräsident einer foz:aldemotïratischen a tausendtöpfigen Zußörerschaft aus allen Sc völkecung. Der Vtinifterpräsident sprach einl:

Beamtenschaft seine Anerkennung dafür a: Pflicht dem Vaterlande gegenüber durch Bi Posten ireu gebtieben sei. Er sfkizzierte den mi! Zusammenbruch Deutschlands sowie de Verlauf dec Nevolution und führte

2 éi

schen Telegraphenbürss

QNUS:

Als er am .Nevolutionsfonnabend ins Schloß gerufen sei, habe er dem vormaligen Großherzog etrtlarl, wenn Blutvergießen

freiwillig abdankten. Leider habe der nsch maun die Achtung Blutvergießen

verhindert werden solle, müsse er Großherzog, defsîe 1 (PBelchtck ails ntckcht versagen dürfe, d

2WCe

entschieden. Daß dennoch

LCL O 9 G E 6 4A L E T I rGottor, 3 verhindert sei, set der anertennen8werten Ärbeit der Arbeiter- und Soldatenräte zu verdanfen. Nach dem VBerhalten seiner Träger of nr do "A N Eo 1 »y at ¿C1 sei der monarchhi\che Gedanke in erledigt. _Für L S 2 ct (O o 27 % 408 Dor ol Die Prdnung8maßtge Wurd U E ves der Feld foldaten gebühre diefen N d aud deut

T2 S S N (Generalsfeldmar|ch{all

Erst wenn die Nationalversammlung,

Baterkandes.

ULC

von Hindenburg rfa hen Gründen

leider ein früherer Termin sich nicht b | MNeDIDeT fet werde oie ade over S dazu geeigneten Großbetriebe erwogen werden iidei Toinmisse müßten anderweitig uh Die hessuiche Vegierung werde j ein- Ban, eben e ur oie ( und der damit zusammenhängende U berführu U Don ungeteilten Staats8besit Das 16 nicht über Nacht machen. AlUerd daran _daß die Zeit der lohnkapitalistisen Ausbeu e Mie Hauptforge der Nec g n die C rôfr

Die Landwirtschaft scheine ihrer Pf

ustandIigen

eite würden

T S 44411410 Gd Eo nie nacchzutommen. JTobIion Pot ef i 111001) Netchsstelle noch genügend

besonders die Mohstoifschwierig toe er dunilen Acht die vorhandene Unia Die be fißenden Klassen müßten h ¡u wesentlich höheren Steuern herangezogen Weitere _AUf- gaben des neuen Volksstaates Schul wesens und die Förderung Q DO Kunft, die dem Volke gel8 nde Jugend freie Bahn gegeben werden. feien die

heit der Presse, aller Schranken

Koalitionéfreiheit aud für

die Neugestaltung der Polizei

für die religiöse Bet al Umständen 1mnüfse die G De 5 It In dor VfF A Einheit Deutschlands bleiben. An der Pforte der : 3) C AN R Talon P Sade DIGRAE S neuen Republik sollten die Worte stehen: Pflicht der Ärbeit, echt

des Lebens. Braunschweig.

Die Kommission des Vertrauensausschusses der Garnison Braunschweig hat den Beiiungen zufolge unter Bezugnahme auf die von Mitgliedern der gegenwärtigen Re- gierung gewährten Zusicherungen und unter Berücksichtigung verschiedener Vorkommnisse folgende Forderungen an die Regiorung gesteilt:

1) Sofortiger Abschub der ni beheimateten Matrosen und, falls deren s{nellsie Demobikisierung. 9) Abbau der Roten Garden nach Stellung Die Garnison Braunschweig stelli die zurn Wach- und Sicherheitsdienst nötigen Wachmannschaften, die von der MNegierung zu übernehmen sind. Die Gesamtheit der Garnison Braunschweig gibt der Re- gierung die ausdrücflißste Erklärung, daß fie fich einmütig auf den Boden der Demokratie stellt und die jeßige Negierung mit allen ibr

11 4.

zu Gebote stehenden Mitteln zu unterstüßen gewillt ift.

t in der Garnison Braunschweig raun\chweiger in ¿Frage Tommen,

[V0 I S

von Ersatz.

(Gn! N é O Nis 1 Grüße den shwer tämpfenden Genossen in Rußland. Nieder mil