1898 / 8 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

der Kaiserlich russischen kleinen silbernen Medaille am Bande des St. Stanisxauß-Ordxns:

den Fußgendarmen Mittag und Umbreit von der 11. Gendarmerie-Brigade;

des Großherrlick) türkischen OSManié-Ordens

vierter Klasse:

dem Premier-Lieutenant von Gräfe im Leib-(Harde- Hufaren-Regiment; der ersten Stufe der dritten Klasse des Kaiserlich

chinesischen Ordens vom doppelten Drachen:

dem Second-Lieutenant Freiherrn von Grünau im 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109;

des Nittxrkrcuzes des" Königlich belgischen

, Leopold-Ordens:

dem Premier:Lieutenant Freiherrn Ebner von Eschen- bach im 5. Westfälischen Jnfanterie-Regiment Nr. 53; des Kommandeurkreuzes desKöniglich rumänischen

Ordens „Stern von Rumänien“:

dem Obersten Schubert, Kommandeur des Eisenbahn- Regiments Nr. 1; sowie des Kommandeurkreuzes dcs Königlich siamesischen

Weißen Elephanten-Ordens:

dem Obersten v o n N a ßm e r, Kommandeur des 3. Garde- Ulanen-Regiments.

Deutsches Réick).

Seine Majestät der Kaiser haben NUergnädigst geruht:

den bisheri, en Konsul in „Havanna, General-Konsul Dr.

“von Seldene , zu Allethöchstihrem Minister- Rcsidentcn in Bangkok (Siam) zu ernennen.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs: und Staats-Anzeigers“ wird eme Uebersicht der in den deutschen Münzstätten bis Ende Dezember 1897 vor- genommenen Ausyrägungen von Neichswünzen ver- öffentlicht.

Königreick; Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: infolge der von der Stadtverordneten:Versammlung zu Solingen getroffenen Wahlen den Fabrikbeftßer, Hauptmann a.D. Alfred Wolters daselbst als unbesoldetcn Bei- geordneten der Stadt Solingen auf sechs Jahre und den unbesoldeten Beigeordneten, Kommerzien-Katb Gustav Cappel daselbst in gleicher Eigenschaft auf fernere sechs Jahre, sowie infol„e der von der Stadtverordncten:Versammlung zu Saarbrücßen getroffenen Wahl dcn Maurermeistkr Heinrich Walter daselbst als unbesoldeten Bkigeordncien der Stadt Saarbrücken für die gesetzliche Amtsyauer von sechs Jahren zu bestätigen.

Ministerium für Handel und (Bewerbe.

Bekanntmachung.

Bei den Schiengerichten der Arbeiterversiche: rung sind nachfolgende Beamte zu Vorfißendcn ernannt worden:

dcr chierungs : Assifsor Hagemann in Liegniß zum Vorfißenden der daselbst bestehenven Schicngmichte:

8. der staatlichen landwirthlsckjaftlickyn Unfallversicherung,

1). der Sektion 11 der Sci) efisch-Poscnschen Baugewcrks-

BerufSJenossensckmft und (3. der Sc tion 1)( der FuhrwerkßBcruf-denoffenschast; der AmtSrichter Schneider in Gostyn zum Vorfißcndcn der SchieDSgerichte daselbst.

Berlin, den 8. Januar 1898.

Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.

Bekanntmachung.

Alle diejxnigen Zungen Männer, welche in cinkm der zum Deutschen Reich gehorigen Staaten heimathsberechtigi und

1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließlich 31. De emer 1878 geboren find, 2) dieses liter bereits Überschriiten, aber sich noch nicht bei einer Ersaßbchörde zur Musterung gestellt, 3) sich zwar gestelklt,“ über i r Militärverhältniß aber noch keine end ultige Enis eidung erhalten haben und gegenwärtig inner alb dcs Weichbildcs hiesiger Residenz fich aufhalten, werden, soweit sie nicht von der persönlichen Gestellung in diesem Jahre entbunden smd, hierdurch auf Grund des § 25 der Deutschen Wehroidnung vom 22. No- vember 1888 angewiesen: _ fichbehufsihrerAyfnahmeindicRekrutierungs: Stammrolle m der Zeit von) 15. Januar bis 1. Februar 5. I. bei dem„Koniglich'en Polizei: Lieutenant ihres Reviers personltch zu melden und 1hre_GeburtL-: odcr Loosungsscheine und die etwaigen sonstigen Atteste, welche bereits ergangene Ent- scheidungen über ihr Militärverhältniß enthalten, mut zur Stelle zu bringen. Die Geburtszeugniffe werden von den Standesämtern aUSgestellt._ , ür diejem en hiesigen Militärpflichtigen, welche zur eit abwe md sind: ?auf'. der Reise begriffene Handlungsgehil en, auf)- See besind iche-Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vor-

be aft. Verhältnisse _ § 32 La-g .der Deutschen usterungstermine anzubringen; nach

MusterungSgesch s entstanden ist. Berlin, „den 10. Januar 1898.

Berlin. Dr. von Lepell.

Bekanntmachung,

betreffend.

art 1)1'. Martin Von Mandi und dessen E C arlotte Ludovika, geb. Ackermann,

Rb ' is ' d ' , wisfxxsMrj-FM "ck

Wendet n'erdan sollen. keit etreten. Stift12'r Ziäd Yaréén männlichsn Bruders Karl Theodor Mundt, Schibester Therese, berebelicbten Grano, Ackermann Ackermann;

11. die männlichen Nachkommen: Mandt und Franz Mandi, RatszWFLiFlZYlT1 Ya under,

ratbs Emil Flaminius ;

aben, Verlieben werden.

lick) besuchten Unterrichtßanstalicn.

recht bedackytkn

den: xmv zeugmfie der Vors sind bis zum

(71) 61158 Zcugni e der Gewcr

25. Januar 5. J. hierher einznscnben. Bonn, den 10. Januar 1898.

Wilmanns.

sich der

ts- und 5811 in er philosophischen Fakultät Vertretenßn scha en auf Univerfitxxten oder der höheren tccbniscben Ausbildung auf (Gewerbeschulen und ahnlichen Anstalten widmen, als Stipendien ber-

ie Zahl der Stipendien ist auf drei festgese 1. Zum GenuYe dsr Stipe'ndien Kid Vorzugswei e bcruFen: ci achkommen der Ge chwist€r der

in erster Reihe des Ebsmanns bon Mandt bollbürtigen

- „Weg,; die pokaecbüebene Anmelöun versäumt, wird ua .YZJZTNS Rßichs- ilitär-Geseßes vom» . Mai 1874 niit-k;-ei_ixex" ldßrafe bis zu 30 «(€ oder mit „Haft bis zu drei Tagen““;

Der Geheime Ober-Medizinal-Rail) und KaiLerlich rus (

kommenscbaft ihrer Seitenberwandten unter dem Namen: „von Mandt-Ackermann'sche Stipendienftiftung'

eixt Kapital Von 48 000 “(ck Vermacht mit der Bestimmung, daß die

Zinsen dess_clben, nach Abzug der Verwaltun skosten, zur Unterstüßung

RKH? Vkanner chr1stltcher Religion, wel e e

Reklamationen (Anträge auf Zuriickstcllung bezw. Bx freiung von der Aushebung in Berücksichtian bürgerlicher ' , ehrordnung -) smd beJüglick) aner Militärpflichtigen, auch der Einjährig- Yeiwill gen, vor dem MusterungSgeschäft, spätestens aber im

' der Musterung ange- brachte Reklamationen werden nur dann berücksichtigt, wenn

die VeranlassunYst zu denselben erst nach Beendigung des

Die Königlichen Ersaß-Kommissionen der AuShebungS-Bezirke

die: von Mandt-Ackermann'scbe Stipendienstiftung

e egattin Z) ' , haben in ibrem am 20. Oktober 1857 err: teten we felsetti en Testament der Königlichen ilbelms- niverität zu Bonn zur

' örderung er und techmscher Studien unter der männli

en Nach-

Arznei-, der Wissen-

Diesc Stiftung ist mit dem Sommer-Semester 1890 in Wirksam-

in zweiter Reihe? des Ehemanns von Mandt vollbürtigen in dritter Reihe der Ehefrau you Mundt Bruders Albert in visriEr Reibe dcr Ehefrau bon Mandi Bruders Gebhard demnächst in Ermangelung von Bewerbern dieskr Kate'gorie

zusrst des Ehemanns von Mandt bsiden Halbbrüber Friedrich rcunch der Stifter, dcs Appsllationögcrickyts- dritten 6 des Freundes dsr Stifter, dss Regikrungs- und Bau-

, und Erst, wenn Von diesen beiden Klassen vonStiYLndienberechtigten kLML Bewerber vorhanden find, können die Stipendien auch an Fremde, insofern dieselben die Eigenschaft Prsußiscber Untsrtbanen

Der Gmms; und 516 Vürabfolgung der Stipcndien ist nicht Von dem Besuckyc dsr Bonner Universitat, noch übsrhaupt von der Gcgen- wart auf Einer der preußischen UnibeITtätcn und Lehranstalten ab- bängi ; jedoch befrcii dcr Gcnußß im 9119111111)? in keinem Falle von de': 5 eibringung der zur Verlei ung Erfordcrlichcn Zcugniffe dsr wirk-

BLMrb1111.e11,Mlchen amtliche Zeugnisse (11391: das Verwandt- schaft§bcrbältni§3 mit den Stiftkrn, bczichun Zweise den mit Borzu I- Familien, die Schul- und Diitenzeugnij besuchten Unterrtchtsansta1iém das Unibsrsitäis-Jmmatri [ations- und

e der bis er

Sittcnzeu ni , sowie ein Dekanatszeu nikxz, Von den Gcwcrbctrejbcn- H (' eböxdcn und- die Untkkrricbts- 111ans alten und Lkbrmcister beigefügt sein müssen,

Das Kuratorium der Von Ykaxidt-Ack€rtnann'schen Sxiftung bei der Rbeinischcn Friedrich-Wilbclms-Umvc'rsitat.

Yickjtamtlithez. Deutsches Reich. Preußen.

General von Hahnke zum Vortrage.

VetriebSunfälle waren zu verzeichnen: Entgleisungen auf freier Bahn in Stationen Zusammenstöße 'auf freier Bahn in Stationen sonstige BetriebSUnfällc.

Bei den Unfällen wurden:

Reisende Bahnbeamic und Bahnarbeiter im Dienst . . Post:, Steuer-, Tclegraphen:, Polizei-Beamte 2c. imDienst............ frenxde Pe onen, einschließlich der nicht im Dienst b ublichen Beamten und Arbeiter, aber ausschließlich der Selbstmörder .

zusammen

mündet, Lehr-, Brot: und 'Fabrikherren die Anmeldung in der vorbestimmten Art zu bewn'ken,

Berlin, 11. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen im Neuen Palais heute Vormittag den Chef des Militärkabinets,

9 22 4 21

J 206 zusammen 262 Die Betriebslänge betrug 40002 km, an Zugkilometem

wurden eleistet 29987 749, sodaß je ein Unfall auf 153 11111 Betriebs änge oder auf 114 457 Zugkilometer entfällt.

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tYdtet 8 59 2

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Nach der im Reichk-Eisenbahnamt aufgesteüten Nach- weisung der auf deutschen Eisenbahnen - ausschließlich Bayerns - im Monat November 1). I. oorgekommenen

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Leib- anna

rli'n',

ck). , r perJchech,"Gésanöte, General Mirza Re a Khan

einige, eit verlaffcn, Während einer Yb: g t- déi: - eite Legations-Sekretär bei der 1,86 ischen Gesandtschaft Mi rza JSma'jl Kh an als Geschäfts- r ger.

Laut'telegrapbiscber MeldunÖen an das Ober-Kommando der „Marine ist S. M. S neisenau“, Kommandant Kapitgn zur See Hofmeier, gm 10. Januar in Jacmel

_aitt) aygekommen und beabsichtigt, am_ 15. Januar nach

avanna in See zu e_hen; S. M.- S. „Stein“,:„Komman- dant Kapitän ur o*ee Oelrichs, ist am 10.,Januar in St. Thumbs: un S. M. S. „Habicht“, Kommandant Kor- vetten:Kap11an Schmarßkopff, an demselben Tage in Kap- stadt angekommen.

Nach einer weiteren, an das Obcr-Kommando der Marine gelangten _telegraphixéen Meldung ist der Dampfer „Darm: stadt“ m1t bem 5 uslandsbataillon, Traanortführer: Korvetten-Kapttän mit Oberst-Lieutenanlswng Truppel, am 10. Januar in Colombo cin etroffen und beabsichtigte, ykute nach Hongkong in See zu gcYen.

Mesklenburg-Séhiverin.

Seine Hoheit dcr „Herzbg Johann Albrecht, Regent des Großherzogthums, empfing _acstern Nachmittag den neu: xrnannten preußischen Gesandten (Grafen Wolff-Metternich in besonderer Audienz.

Elsaß-Lothringen.

Die Session des Lapdesausschusses ist gestern in Straßburg von dem Kaiserlichen Statthalter Fürsten zu Hohenlohe-Langenbur mit einer Rede eröffnet worden, m welcher derselbe, wie . T. B.“ berichtet, die Finanzlage afls befriedigend be eichnete. Der vorjäbrige Etat habe mit 610601 erheblichen ebyrschuffe abgeschlossen; von dem dies- jährigen Etat sei allerdings tvc'gcn erhöhter Aus aben für Maßregeln zur Unterdrückung der Reblaus und ür Unter- stußung derddurck) Hagelschlag Geschädigten ein wssenilicher Ueberschuß mcbt zu erwarten. Der Statthalter bezeichnete das vexgaxigene Jahr als nicht besonders günstig für die Land- wrrtknchaft und besprach dann namentltch die durch Viehseuche und Hagelschlag vkrursachtcn Schäden. Von den neuen Gcseßvorlagen hob de:)elbe besonders den Entwurf zur Rzgulierung des Rheins hervor, Über desen Ausführung bereits Unterhandlungcn mit der badichen und der bayerischen Regierurzg schwebten, ferner die Vorlagen, betreffend die Anlage von Vizinalstraßen, die Aufbesserung 5213 Dienst- einkommens der Lehrer und Lehrerinnen an Bürger: und Elementarsthulen, die Kapital:?)kentcnstcuer und die Wittwcn: und Waisen-Pcnftonen. Der Statthalter kündigte sodann noch dic Einbringung ivciterer Gescxzcntwiirfe an, 71amentlich solcher Vorlagen, die sick) auf die Ausführung des Bürgerlichen Geseßbixckxes bezögen. - Die Berathungen wurden mit einem Hock) aufSetne Majestät den Kaiser eröffnet. Zum Vrästdcnten wurde 131“. von Schlumberger wiedergewählt, der nunmehr dieses Amt zum 25. Male ubernimmt. Zum Ersten Vize: Präsidenten wurde der Abg. Jaunez wieder:, zum Zweiten Vize:Yräsidenten dcr Abg. Staatsrat!) 1Ü)1*. Gunzert neu- gcwä t.

Oesterreich-Ungarn.

Der böhmische Landtag ist gcstcrn eröffnet wordon. Vor dem „Beginn der Sißung traten die Klubs zusammen. Der Oberst:Lanbmarscha11 Fürst Lobkowiß eröffnete die Sixzuyg mit einer Anspruch?, wolche, wie „W. T. B.“ be- richtet, mit einem drsimaliqan, begeistert aufgmommencn Hoch und mit Slava-Nufen auf den Kaiser schloß. Der Obmann der Kurie der Großgrundbesißer Graf Buquoy beantragte die Einseßung eines aus den Kurien und dem ganzen Hausc-zu wählendkn Ausschusscs von 24 Mitgliedern, welcher Anträge stellen (0119, wie im Einverständnis; mit ()en Vcr- tretern bcider Volksstämmc die Sprachenverbälinisse des Landes geregelt werden könnten. Der Abg. Schlesinger beantragte die Auchbung der Sprachenverordnunqen. Dcr Abg. Blazek interpeUierte über die Vorgänge in Prag während der leßien Monate, der Abg. Pinkas über die Bodrückung des czechischen Schulwesens in deutschen Schulgebieten. Der Yb . Baxa beschwerte sich darüber, daß ein von ihm eingebra ter Antrag auf Einseßung einer Kommission zur Prüfung der jüngston Ereignisse in Praq nicht verlosen wordcn sei. Der Oberst-Landmarschall Fürst Lobkomiß erklärte, der Antrag sei nicht genügend unterstüßt, und die beantragtc Priifung gehöre nicht zur Kompetenz des Landtages. Dcr Abg. Baxa protestierte bier: Legen, worauf der Oberst-Landmarschall erklärte, er werde en Protest der gcschäftsordnung6mäßiqen Behandlung zuführen.

In einer von dem czechi1chen Klub beschlossenen Pro- klamation wird unter Hinweis auf den Zusammentritt des böhmischen Landtages betont, daß das czechiscbe Volk der Hüter der Ruhe und des Friedens sein werde. Sodann wird in dcr Proklamation erklärt," das; durch die Ausschreitungen nur "enen der größte Dienst ermiesen worden sei, welche das czechi)che Volk durch Heßercien zu unüberlegten Handlungen hätten drängen wollen.

Unter dem Vorsiß des Steüvertrcters des Gouverneurs fand gestern in Fiume die Wah1_des Podestxi statt. Mat): länd er wurde mit 43 Stimmen wredergewählt. Er erklärte, daß er die Wahl annehme, jedoch könne er auf die neuen Geseke nicht den Eid leisten, da die Rapprcsentanza nicht befragt worden sei, ob die Gescße eingeführt werden könnten. Hierauf susPendierte der Stellvertreter bbs Gouverneurs die appre- sentanza, da er nicht bevollmächtigt sci, diefen bedingungs- weisen Ausspruch zu acccptieren.

Großbritannien und Irland.

Der Erste Lord dcs Schaßamts Balfour l)ieltxeftern in Man_chester eine Rede, inwelcher er, dem „WTB. zufolge, auch uber die Verhältnisse in Asien sprach. Großbritannien, bemerkte er, müsse seine Gren e in ndim vor ' den Berg- stämmen beschüßen und ebenzso dafür sorgen, daß die Stänxme nicht unter einander in Streit geriethen,' Um der Vcrpxlickotunq gegen? den Emir von Afghanistan, ihn gegen

einen Angriff von außen zu vertheidikzen, nachkommen zu konnen, müsse Großbritannien die Miitärstraßen durch die

Grenzgebirge “beherrschen. Was China betreffe, so seien die Interessen Großbritanniens ni t. Zerritorialer sondexn kom- merzieller Natur. Da die Vet eiltgung Großbritanniens an dem Außenhandel Chinas 80. Proz. bes Gesammthandels Chinas betrage, so habe Großbritannien xmen ganz ,b'esondxren Anspruch „darauf, dafür zu sorgen, dgß _sich die 5YoliiikChmas nicht einer Abschrcckung des auswarngen Han els zuxvende. Großbritannien sei durch die tief x_vurzelnden Traditionen seiner Politik gehindert, irgend welche ihm gewährten Handels- privilegien als WIe für den Ausschluß von Kynkurrenten u benußen. Wenn roßbritannien Handelöfreiheit _verlgnge, o verstehe es darunter eine Freiheit des Hapdels fur die ganze Welt in gleicher Weise. Es gebe nur zwei Wege, ayf dexien eine Störung der Handelsintereffcn_Großbritanniens in China möglich sei. Der erste sei die Möglichkeit der 21116- übung cines Druckes auf China durch eine aquariiae Regierung, um China zu Anordnungen zu veranlassen, welche sich gegen Großbritannien richten und dem betreffenyen „Staate Vortheile gewähren, mit anderen Worten: welche dix fur Al1e gleiche Gelegenheit, Handel u treiben, zerstören wurben, dte den einzigen Anspruch GroZbrisanniens ausmache, die aber Großbrixannien auch thaisächkck) begnspruche. Der zzvetthsg würde derjenige sein, daß Fremde L_ander niit schuszyllnerischxn Traditionen an der chinesischen Küste Stationen erxickxjeten, in denen sie Zollgrenzen cinführtenbder ähnliche Einrichtunéyn träfcn. Die britische Regierung werde ihr Bestes 151111, darau zu sehen, daß auf keinem dieser beidcn Wege der br111sch0 Handel geschädigt werde. Balfour bemerkte sckiiießlich: er konne nicht verstehrn, weshalb England dem russischen Hapdel cnigegen: ircicn solle, wenn er sich dahin wende,_ wohin es" ihm believe - vorausgeseßt, daß England dadurch n1cht verdrangt werde.

Italien.

MrPrinz und diePrinzcssin von Neayel (1110, wie „W. TB.“ meldet, gestern in Begleitung des Marme:M1msierS B r in und eines zahlreichen Gefolgcs an Bord der „Trtna'crni“, eskorticri von den Kriegsschiffxn „Lepynté“, 11115 „Dogali“,.m Palermo cin „eiroffen. um an der funfztgxahrtger": ?ubclfcier dcr fizialiamschen Erhebung ibetlzmzchmen. Hbchtdtcseibcn wurden von dem Minister des offentlichen Unterr1chts Gallo sowie von den Vertretern der Bebörben empfangen und voii der überaus zahlreich zusammengestromtcn Bevolkerung nut Begeisterung begrüßt.

Türkei.

Gestern fand, wie „W. T. B.“ aus Konstarxtinopel meldet, die erste Sißung der türkischen und griechischen Dele- girten für den Abschluß der in dem FriedeUSUertrage vor- gesehenen besonderen Konventionen statt.

Afrika.

Dem „Reuter'scben Bureau“ xvird axis Sansibar vpm gestrigen Tage gemeldet: Hier cmgcgangcnc Bmefe des Majors Macdonald (s. Nr. 299, 5. Bl. vom 20. Dezember 1). J.) aus Lubwas m Usoga vom 14. Dczembcr berichten von einem (Hcfkcht, in welchem der Lieutenant Macdonald, ein Bruder bes Majors Macdonald, und der Missionar Pilkington ftsllen. _Aus Macbako wurden Verstärkungen abgesandt. - Em" weitexes Telegramm desselben Burcous aus Momba_sa_bcs1aiigt dicse Nachricht mit dem Vemerkcn, es set_m0gltch, Haß. dic Garnison von Budbu gemcinsame Suche 11111 den Aufstandtschcn machen werde. _

Aus Kapstadt meldet das „§)iculer'1ci)c Buxcau“, daß, dcn dafclbst eingetroffenen Nachr1chtekn aus Ylnval Noxtb znfolgc, Basutos in großer Anzahl 111 V'almwt Fontetn versammelt seien. Die Lage seie ernst. Die Ursache der 11,11- rubcn in Vasuwland licgc in dcr Wcigirnng Masypba s, seinen Sohn Moeketsi den Behörden qUSzmicf-Zrii, daimt ber: selbe sick) cgkn die Bcschuldiaung 61n65111ä111ch611 Angriffs und dcr F?:lchk aus einem Gefängmf; dcs Oranxe-Ficistaats verantxvortc.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (14.) Sißung des Reichßtageß, der ersten nach den Ferien, welcher der Staarssckictax dcs Reich-Justizamls 1)1'. Nicherding bciwobutx, beglücknmnschtc zunächst der Präsident Freiherr von Buol die Mitgliedkr'zum neuen Jahre und 1061112 mit, daß das Präfidmm dcm Rctth- kanzier Füistcn zu Hohenlohe anläßlich ULS Tobe? seiner Gemahlin im Namen des Reichstages _ sem Bellle auß- gesprochen habe. Nach gcschästltchen Mittheilungen begann darauf die erste Berathung des Entwurfs eines GescßczZ, bc: treffend Aenderungen des Gcr1chtsverfassungsge1chs und der Strafprozcßordnung, sowie eines Geseßcs, betreffend Acnderun en der Zivilprozeßorixnung, und eines zugehörigen EinÜhrungSJejc-ßes nebst Bcgrunduna.

Bei Schluß des Blattes nahm ur Einleitung dxx chaite das Wort der Staatssekretär es Rcichs-Ju1t1z:21mts V1". Nicberding, dessen Rede morgen im Wortlaut nach- getragcn werden wird.

Nachmittag um

- Das Herrenhaus trat heute welche der

21/9 Uhr zu seiner ersten Sißung zusammen, bisherige rästdeni Fürst zu Wied leitete. _ . Auf er Tagcßordnung standen die Konsttiuxerung bes Hauses und die Wahl des Präsidenten, der beiden Vtzc- Präsidenten sowie der Schriftfübrcrx _ ' Dcr Sißun wohnte der Minister ch Innern Freiherr von der Recke ei.

"- Die erste Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister des Innern Freiherr. von bei Recke bciwohnte, eröffnete der Präsident der vorigen Session, Abg. von Köller heute Nachmittag 11/4 Uhr mit folgendcn Worten:

Als der Präsident der vorigen Session babe ich den_Auf1rag, die Gsichäfte des Präsidiums so lange zu führen, bis die Prasidenterz- wabl vollbracht ist; ich übernehme infolge dessen den Votsiß, «öffne die Sivung und fordere das Haus auf. wie immer, s 9 auch in die1sm Jahre der Treue, Ergebenbeit und Ehrerbietung aegen unsern König und Herrn Ausdruck zu geben, von denen die Bei lässt: und. Tbaten dieses FWW stets erfüllt sind: Seine Majestt der Kaiser und König ebe boch! (Das Haus stimmt dreimal begeistert in diesen Ruf ein.)

Es sind 310 Mitglieder in das Haus eingetreten, dasselbe ist also beschlußfßhig. .

Zu provisorischen Schriftführern beruft der Präsident dic Abgg. Bode, Imwalle, Weyerbusch und Worzewsß.

Die Verloosung der Mitglieder in die Abtheilungen wird wie bis dem Bureau überlassen.

S (us; 20 Minutennach 1 U r. Nächste Sißun : Mitt- woch 12 Uhr. (Wahl der Prä deuten und Schri tführer, Entgegennahme von Vorlagen der StaaiSregierung.)

Beiden Häusern des Landtags ist der Bericht über die Verhandlungen des Landes-Eisenbabnratbs im Jahre 1897 zugegangen.

Statistik und Volkswirthfckxaft.

Haushaltungen und Wohnungen in Berlin.

W_ie in de_n Jahren 1885 und 1890, so ist auch mit der letzten VolkSzahlun 111 Berlin eine Erhebung über Zahl und Art der Haus- haltungen, ybnungen, Grundstücke und Gebaude verbunden worden, deren „Ergebnisse in dem soeben erschienenen 22. Jahrgangs des .StanstisädenJahrbuch derStadtBerlin' (Verla _von .Stankiewicz' Buchdruckerei biprselbst) eine eingehende tabellar1che arstellung ge- funden haben. Wir tbeilen daraus zunächst die bemerkeanerthesten Zahlen der Statistik der Haushaltungen und Wohnungen mit.

In Berlin wurden am 2. Dezember 1895 409 709 aus- baltungen (gegen 368105 im Jabre 1890) gezählt. Sol e mit Kindern (oder Enkeln) des HausbaijungSVNstandes Wurden 269 016 (1890: 245 282), ohne Kinder 140 693 (122 823) ermitjelt; die Zahl der leßteren ist also, wie schon in der Vorhergehenden Periode, in eibcblicb stärkerem Maße gestiegen (um 14,5 0/9) als die dcr erstxren (9,7 0/0). Von 1885 zu 1890 betrugen die Zunahmesäße 23,3 bezw. 19,5 0/0. Der Antbeil der Haushaltungen, an deren Spitze ein Ehepaar stand, _ist von 72,3 auf 69,7 % gesunken; die Haus- baltunakn mit männltchem Vorstand sind von 7,0 auf 7,4 0/0, die mit weiblichem Vorstand von 16,6 auf 17,7 % gestiegen. Von den Haus- haltungkn mit Kindern hatten als Familienbaupt ein Ehepaar 79,5 (1890: 80,6) 0/0, Einen Mann 2,8 (2 8) 0/0, eine Frau 17,7 (16,6) 0/0. Die nur aus dem Vorstands be(tebenden Haushaltun en haben fich seit der vorleZten Zäblung weiter vermehrt, odaß also seit 1875 eine stetige unabme stattgefunden hat (1875: 14,3, 1880: 14,8, 1885: 15,6, 1890: 16,1, 1895: 17,7 0/9), -- Die Zahl der Haushaltungen mit Einmietbern oder Schlafleuten ist relativ gesunken, erstere Von 8,8 auf 7,7 %, [estate yon 15,8 auf 12,8 0/0. 'Am 2. De- zember 1895 wurden noch 52 414 Haushaltyngen tt_nt Schlaf- leuten in Berlin gezählt. Der allgemeine Ruckgang 'der Schlaileute ist erfreulicherrveife vorzugsweise den Familien mit Kindern zu aufe gekommen; (während 1890 noch 16,9 ')/9 dieser .Hausbaltungsn Schlaileute hielten, fanen „sich sylcbx 1895 nur in 13,4 0/0 der «Haushaltungen. Eine weitere giinstige Ver- sckoiebung zeigt cb darin, daß die Familien mit nur einem Schlaf-

änger auf Ko ten solcher mit mehreren zugenommen haben; dre

Zintbeilsäße steüen sich bei 1 auf 63,0 (1890: 55,2), bei 2 auf 27,1 (30,4), bei 3 auf 7,4 (10,8), bei 4 auf 1,9 (2,6), bei mehr als 4 Séblafleuten auf 0,6 (1,0) 0/_0_. Von den kinderlosen Haushaltungen hatten 11,6 (1890: 13,7) % Schlafleute.

Die durchschnittliche Zahl der Bewohner pro Haushaltuyg ist seit dem Jahre 1890 yon 4,17 auf 3,97 herabgegangen; am stczrksien ist sie bc'i den Wohnungen mit einxm Wohnraum gesimken, namlich Von 2,25 auf 1,96, in zwei Wobmaumm yon 3,86 auf 3.69 131 drei bon 446 auf 4,27 und in vier und mebx Wx? nraumeu yon 4,95 auf 4,73. Die Antbeile derWobnungen dieser vier Klaffen babkn sich seit 1890 in der Weise verschobsn, daß die Wobnun en mit einem Wohnraum relativzurückgeaanFen sind (von 9,0 auf8,70/o) zu unsten derer mit 311121 Räumen, die von 35, auf 36,4 0/0 aestiegen sind. Hixrin offenbart fich eine nicht unbedeutende Verbesserung der _Berltner Wohnverhältniffe. Der Antbeil derjenigen mit drei Wobnraumeq ist etwa auf derselben Höhe geblieben, 30,2 gegen 30,3 (1890), derjenigen von vier und mehr Wohnräumen von 25,1 auf 24,7 zuruckgegangen. Von 1000 Bewohnern (ausschließlick) der Anstalten) batien 43 (1890: 49) Wokmungen mit einem Wohnraum, 339 (330) mr_t zWLk, 324 324) mit drei und 294 (297) mit vier oder me'br Wohnraumen.

ie Zahl" der Wohnungen obne beixbares Zimmer (mit_Aus- schcidung der Schiffswobnungkn) betrug 4718 (1890: 3376), dre dei Wohnungen mit einem heizbaren Zimmer 202 943 (183 291), mit zwsi 111773 (98 722), mit drei 45 046 (40 324),'mtt Vter und mxbr heizbaren Zimmern 44145 (41207). Der Arztbetl der Wobrxungen mit dreibeizbaren Zimmern ist dkl." glsicbe gxblieben: 11,0 %, wahrend die Wohnungen mit keinem sowie die mit zwei beizbqren Zimmern don 0,9 auf 1,1 bezw. von 26,9 auf 27,4 "(o gestiegen, dtßWobnungen mit einem und die mit mehr als bret heizbaren Zemmern von 49,9 auf 49,7% bezw. vgn 11,3 auf 10,8% bcrabgegangen find. - Wobnungxn, die nur aus einer Küche bestanden, wmben1890: 1286, 1395: 2605 gezäblt, sie find also von 0,4 auf 0,6 ()'/0 efttegcn. In (111211 bier untersckxiedenen Klaffsn der Wobnyngen mix etzbaren Zimnwrn haben die Wohnungen obne nt'chtbexzbarxs Zt_mu_1€r xu- gcnommen, und zwar zéiat fich bexeiis sert 1815 emx standige Er- köbung ibre's Antbeils, Von den Wohnungen unt etnem heizbaren Zimmcr batten1895: 86,4 0/0, 1890: 84,3 1885: 79,3, 1875: 65,2 0/0 keine nicbjbeizbaren Zimmer; bei den Woknungen mit zwei heizbaren Zimmern warcn es 90,1, 89,8, 87,1, 78,7 %, 591 den Wohnungen mit drei heizbaren Zimmern 86,0, 85,5, 83,8, 75,2 0/9. ,

In allen nach derAFabl der beixbaren Zimmer (0, 1, 2, 3, 4 und mehr) unterschiedenen obnungsklaffen hat der Aniheil der nur aus Jamilienangebörigkn bestkbenren Haushaltungen fett 1890 fich er-

öbt. Bet den Wohnungen obne heizbares Zimmex betrug er 73,4 (1890: 70,2) 0/0, in den folgenden Klassen 77,7 (73,2), 61,3 (54,9), 46,9 (41,6), 14,1 (11,5) 0/0. Dagegen vabkn überall die Diensiboten - Haushaltungkn abgenommen, nämlich Von 3,1, 2,8, 9,4, 33,0, 80,1% auf 2,3, 2,4, 7,2 28,0, 76,2 9/0. also in den arö teu Wohnungen (bon vier und meßr heiz- baren Zimmkrn) vetbältm mäßig ani wenigsten. Am 2. Dezember 1895 besaß nur noch dkr ebente TbUl aller Haqualtungen Dienst- boten, nämlich 14,4 0/9 (1890: 16,6, 1875: 20,4 0/0). Auch die Haus- baltungcn, in dcuen fich ererbcgehtlfen befanden, smd xurückgeganaen, wie in den Hausbalxungz'n mit Dienstboten, in der höchsten Wohnungsklaffe relativ m geringerem Maße; 86 waren 16,2 (1890: 19,5), 1,1 (1,4), 3,7_(4,5) und m den Wob- nungen mit mehr als drei heizbaren Zimmern 4,8 (5,0) 9/0. Als Jünstigstes Ergebnis; in sFeix ZtüsamanZevung dsr Ja??)bglltxngenier-

eint rie ata 8, da n 0 en () nungen er 11 et 61er gen W“ b s ' t bat, nämlich von 6,1.18,3, 21,1, 6,8, 2,0% auf 5,1, 14,7, 17,2, 5,4, 1,4% im Jahre 1895.

Was die Vertheilung der einzelnxn Haushalttzngsklassen o_uf dte Wohnungsklaffkn anlangt, so ergiebt sich im Vergleich mit der Zahlung von 1890 fast durchgängig, daß, abgesehen von „den Haushaltungen obne heizbares Zimmer, die Antbeile an den kleinen Wohnungen zu Gunstcn der Antbeile an einer oder mebrxren _der biiberep Wohnungs- klaffén abgenommen haben, und zwar ist dtese Verschiebung ("n der Weise erfolgt, daß die Haushaltungen, die nur aus Familienangebori en oder aus diesen und „sonstigen PauLbaltLgenoÉen' (nicbt Gewer e- gebilfen odkr Dienstboten) bestanden, in„den obnung-Zn von 3,4 und 5 Zimmern, die Haugbaltungex mrt Gewerbe ebtlfen nur in denen von 4 und 5, solche mit Einmtetbern, in den obnungen von 3 und 4 bei einem gleichzeitigen Rückganae in denen von 5 Zimmern und endlich die Haushaltungen mit Schlafqängern nur in der Wobnungöklaffe mit zwei heizbaren Ztmmexn sicb vermebt: haben. Bei den Dienstboten-Haußbaltungen fand, abweichend von ken ubrigen, ein Steigen nur in der Klasse mit vier und mehr bxizbaren Zimmern statt. Von den Haushaltungen, denen nur Famihenglieder angehörten, hatten eine Wohnung ohne beizbareö Zimmer tnne1,7“(1890: 1,5) 0/9, eine Wohnung mit einem heizbaren immer 61,2 (63,0), mit zwei heizbaren Zimmern 26,5 (25,4), mit drei 8,2 (7,9), mit „vier und mehr 2,4 (2,2) 9/0. Bei den Dienstboten-Hausbaltungen beliefen sich die ent-

sprechenden Säve auf 0,2 (0,3), 8,2 (8,5), 13,5 (15,2), 21,3 (22,0),

56,8- 54,0 0/9, bei den baltun en mit Germ (7,2),(18,6)(20,9), 350 ( 58), 19,7 19,4), 185 (16?) o/«;. _ Haushaltungen mit Schlafieuten wurden in obnvngen ohne bei bares Timmer vorgefunden 0,6 1890: 0,5)0/0, in Wohnungen m einem Daxvater: Zimmer 56,8 (5 ,6), mit zwei 36,7 (35,8), mit drei 4,7 (4,8). mit vier und'me r heizbaren Zimmern 1,2 (1,3) %.

Hinsi tlicb der Vert eilung der. Bewohnerzabl auf dix Wobnungß affen macht sich ein'e entsébtedene Abnahme der Dichtigkeit des Wohnens bemerkbar. Während 1890 von den Wohnungen obne heizbares Zimmer etwa drei Viertel mehr als einen Bewohner hatten, waren es 1895 nur zwei Drittel. Im einzelnen siegten sich die e in dieser Wohnungsklaffe folgendermaßen: Vyn sammtlicben Wo - nun en obne beizbares Zimmer hatten _ emen Bewohner 35,6 (18 0: 27,5) 0/0, zwei Bewohner 27,0 (27,5), drei 16,6 (20,1)- vier 10,1 (11,9), fünf 5,2 (6,4), sechs 3,3 (3,7), sieben 1,5 (1,9), mehr als sieben Bewohner 0,7 (1,0) 0/9. “B den Wohnungen mit einem heizbaren Zimmer waren dre äßek 11,7 (9,2), 21,2 (20,6), 220 (21,3), 18,7 (18,6), 13,0 (13,8), 1,4 (8,5Z, 36 (4,7) und 2,4 (3,3) 9/0; auch in allen übrigen Wobnunßskla en (| diese günstige Verschiebung eingetreten bis zur höchsten (mt mehr als drei heizbaren ZimmerLrZ, in der si folgende Wobndichtigkeit ergab: 1.5 (1,5) 0/9 solcher obnunaen aiten nur einen Bewohner, 6,8 (6,8) ztvei, 16,3 (15,2) drei, 18,1 (17,4) vier, 17,9 (17,2) fünf, 15,3 (14 9) sechs, 10,2 (10,8) sieben, 6,0 (7,2) acht, 3,5 (4,1) neun, 1,9 (2,5) zehn und 2,5 (3,4) 0/0 mehr als zehn Benwhner.

Zur Arbeiterbewegung.

In Seussen Oberstaufen) haben einer Mittheilung des ,Vor- wärtß' zufolge die teinbauer und Schleifer der Firma Tröger u. Frister die Arbeit eingesteut, weil die bisherige ArbeitSzett um eine Stunde verlängert werden sollte.

Aus Glascxow meldet „W. T. B." zum Ausstand der eng- li (eben Maschinen bauer, daß eine roße Anzahl von Maschinenbau- arbeitern gestern die Wiedereinstellung eantragt babe.

Kunst und Wissenschaft.

Zn Heidelberg starb, wie „W. T. B.“ meldet, am heutigen TaYe' der Professor der Philologie an der dortigen Universität. Ge eime Natb Dr. Erwin Rohde. Er wurde am 9. Oktober 1845 in Hamburg geboren, studierte seit 1865 in Bonn, Leipzig und Kiel, wo er sich 1870 habilitierte und 1872 zum außerordenilicben Yrofeffor ernannt wurde. Im Jahre 1876 wurde- („'r ordentlicher rpfeffor an der Universität zu Jena, 1878 in Tübingen, Ostern 1886 in Leipzi und Herbst 1886 in Heidelberg. Seine Hauptwerke sind: .Der griechiécbe Roman und seine Vorläufer“ (Le" zig 1876); „Psyche, Seelenkult und Unsterblichkeitßglaube der Grie en" (Fre burg i. Br. 1890-94, 2 Bde.); „Friedrich Creuzer und Karoline von Günderode, Briefe und Dichtungen“ (Heidelberg 1896).

Literatur.

11“. Das sächsische Amt Wittenberg im Anfang des 16, Jahrhunderts, dargestellt auf Grund eines Erbbuch vom Jahre 1513. Von Otto Oppermann. Leipzig, Duncker und Humblot.-Der Verfasser giebt nacb bisher nicht benußten Archivalien eine genaue Beschreibung des im Titel genannten_Amts !owie der Lage seiner VeWObner in politischer und kirchlicher, m wirtb chaftlicher und sozialer infiébt. Das Bild zeigt im allgemeinen keine beHonderen, charakteristis en üge; man findet hier wie überall landes errlichen und ritterschaftli en Besiß, freie Bauern und abbänoige Leute. Auch die Abgaben und Frobnden unterscheiden sich grundsäßlicb nicht von denen in anderen Gegenden. Die auf guter Grundlage ruhende Untersuchung geht sehr ins einzelne; nur fehlt eine zusammenfassende ZTLLMM, die es erleichtern würde, sich eine klare Anschauung zu

en.

11'. G0ä€ckch (11111011181310118 [411885186 8111361'101'15 11. Herausgegeben von 111. Richard Jecht. Görliy, Tzschascbel. - Dieses zkbn Bogen starke Heft enthält Urkunden und Regesten der Jahre 1424 bis 1426 aus dem Görlitzer Stadt-Archiv,rvelche Vornehm- 1ich Nachrichten über die Hussitenkriege enthalten. Man ßndet darin vieles über die dsr Stadt aus den Krikgen erwachsenen Kosten und einiges über die militärische Vorbereitung der Feldzüge.

11". Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde bon O5nabrück. 21.Band. O3nabrück, Kißling.- Jn diesem Heft bringt zunächst H. Meurer (eine Biographie des Fürst- bisch0fs Franz Wilhelm von OSnabrück zum Abschluß Der Bischof regierte zur Zeit des Dxeißigjäbrigen Krieges und atte den vollen Leidenskelck) der Demütbtgungen zu leeren, die damals keinem der kleineren beuiscben Fürsten erspart blieben. Von den Schweden ver- txiebcn, mußte cx lange Zeit im Exil [eben, bis ibn endlich der west- falifche Friede in sein Bisibum zurückfübrie. Die Verhältnisse in OInabrück sind deshalb Von besonderxm Interesse, weil das Land konfessionell gespalten war und nach den BestimmmYen des west- fälischen Frierexs paritätisch rcgiert werken mußte. (! war daher auch gusgemacbt, daß n_ach dem Tode Franz Wilhelm's ein evangelischer Bischof gewahlt werden soÜte und in Zukunft die beiden Konfßssionen dyn Bischofsstuhl abwkchselnd beseßen sollten. Bei diesen Zustanden blixben Reibungen zwischen den Bekenntnissen nicht aus, doch geht dkr Verfasser hierauf wenig ein, sondern begnügt fich mit dcr Darstellung rer äußeren Lebknsscbicksale seines Helden. - Aus dem weiteren Inhalt [Lien erwähnt die t€chnifchen Untersuchunßen der Boblcnweae im westfa1ischen Moor von Prejawa und Platbner und das duxcb A. v. Düring aus dem Nachlaffe Reinecke's beraus- gegebene Ort*chaftSVerzeicbniß des Hochftiits OSnabrück. Diese Arbeit, die namentlich dem Pbilologc-n mancherlei Anregungen bieten wird, giebt zugleich eine dankenßwettbe Uebersicht über die Vekwaltung und deren Verändcrungen im Laufe der Jahrhunderte.

Gesundheitswesen, Tbierkrankheiten und Absperrungä- Maßregeln.

Belgien.

Der .Monitsur Belge", Nr. 5 vom 5. d. M., vcröffentlicbt auf S. 75-76 einen Erlaß des Ackerbau-Ministers vom 3. d. M.. dem- zufolge die m Ausführuna 'der Verordnungen vom 5. April und 1. Mai v. J. erlassenen "Bestimmungen bezüglich der Ein- und Durchfuhr von Herkunften aus Formosa und dem südlich vom 30. Breitengrade gelegenen Theil des chinesischen Reichs vom 10. d. M ab aufgehoben worden sind- (Vergl. „111-Anz." Nr. 112 Vom 13. Mar 1). J.)

Ueber die in der britisckpoosiindisckpen Provinz Assam auftretende Krankheit k12-18-9-281'

hat kürzlich der britische Militär-Arzt Rogers Untersuchungen an Ort und Steüe unternommen. Die Krankheit wurde zuerst im Jahre 1869 in den Garo-Bergen bemerkt, breitete sich dann im Brahma- putra-Tbal, namentli am südlichen Ufer des Flusses aus und hat zur_ Zeit den Oitbeil des NoWJang-Distrikts und den Bisbnatb - Theil des Daran - Distrikts erreicht. Von An- Lang an wurde sie vielfach (ür eine Form der Malaria ac- alten; die später von einem Arzte vertretene Annahme, daß die Krankheit auf das 141101134031011111111 1111066111116 zurückzuführen sei, mußte wieder aufgegeben werden. weil dieser Eingeweidewurm aucb iznter den' efunden Bewvhnern des Landes weit verbreitet ist, und die durch 1 n verursacbjen Krankheitöersäoeinunqen anderer Art [wd als bei 1151542111“. Leßtere Krankheit äußert sich in Fieber von ntermittierendem oder unregelmäßig remittierendem Verlauf, An- schwellungen der beer und Milz, fortschreitender Blutarmutb, Abzebrung unix baufig__51uch m Waüersacht, ist einer Be- handlung wenig zugang11ch und endet entweder einem Fieberanfail oder durch Schwäche, oft, -nachdem Dmchfäke- und Lungenleiden hinzu etreten sind. (in 90 bis 960/41 'der

Fälle) mit dem Tode des aufen. Die Dauer beträgt envax Monate