1898 / 16 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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ordentlichen Landtage! in Betreff ciner baldi n Aenderung der Organisation unseres Eisenbahnwesens geaeben. 115 der desfälligen Borsa : werden Sie ersehen, daß die Staatskegie-run ,' soWeithaäo ibm eberzeugung angängig, den außgesprochenm Wü:! 11 Ebunl-ichft mig enkommt. _

aneben wird nicht nur tn einigen weiteren Vor- lagen den in Eisenbahnsachen kundgegebcnen Wünschen des leisten ordentlichen Landtages entsprochen, sondern es werden außerdem auch verschiedene dringlich gewordene, im leßten Jahre noch zurückgesteUte Er änzungs- und Erweiterungsbauten, ins- besondere größere Bahn ofSumbauten, zur Vorlage gebracht, wie nicht minder auch die Bewilligung der Mtjtcl für zwei Diknstwohnun en im Bereiche 'der Forst- und der 306- verwaltun eantragt wird die im Interesse des Die:.ftes unentbebchb x'ind, ieren baidi e' Herrichtung aber auch bei der inzwischen ün tiger gestalteten Finanzlage des Herzogtbums kinkm finanziellen edenken nicbt unterliegt. .

Im übrigen wiid Ibnen untkr sonstigen leagen auch ein GeseYentwurf über die Bcsteuerung des W011dergewe1bes und der „Wan erlager in Uebrreinstimmung mit dcn in den Letzten Landtagen hervorgetrctknen Wünschen vorgelegt werden. _

Auch wird die. Staatsregierung für die bereits im voripep Land- tage zur Erörterung gelangte Vervollständigung der Korrektion der unteren Hunte mittels Durchstickos der Holler Bucht nunmehr Ihre Mitwirkung in Anspruch nehmen.

Im Auftrage Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs exkläre ich nunmehr dcn_Landtag des Großberzogtbums fur eröffnet und ersuche Sie, meine «Herren, mit Ihren Arbeiten zu beginnen.

Schwarzburg-Rudolstadt.

Der Lan dtag ist gestern im Auftrage Seiner Durchlaucht des Fürsten durch den Staats:Minisier 0011 Starck eröffnet worden. Unter den Vorlagen bcftndcn ftck) Geseßeniwürst, betreffend die Abänderung der Gemeindeordnung, die 5Ilb- änberun des Geseßcs über den Zivilstaatsdicnst und die anderwctti e Normierung der dcn Wittwen und Waisen ver- storbener eamten zu gcwährcnden Pensionen.

Schwarzburg-Sondershausen.

Seine Dur laucbt der Fürst_ cnxpfing gestern_ den preußischsn Gesan ten Prinzen Maximilian von Ratibor und Corvey zur Entgeqennahmc seines Bcglqubigungs: schreibens und den sächsischen Gksandtcn, Wirkltchen (He- Leimen Rail) von Minckwiß zur Entgegcnnahme seincs Ab-

erufungsschreibens in Audienz. Hierauf fand ein (Haiadiner statt, zu welchem beide Gesandten geladcn waren.

Oesterreith-Ungarn.

In der eitrigen Sißung des böhmischen Landtages brachte der bg. Skarda eine Interpellation an den Statt- halter ein: weshalb derselbe die vorgestern im Namen der Regie- rung abgeqebene Erklärung zuerst in deutscher und dann erst in czechiicher Sprache verlesen habe. Hierauf wurde die Debatte über denAnt r a g des GrYen B u 0 u o 1) fortgesetzt. Zu (Generalrednern wurden der Czeche acak und der Deutsche Werunsky ge- wählt. Zunächst ergriff dcr Abg. Funke das Wort. Während seiner Rede trat, wie „W. T. B.“. berichtet, der Abg. Wolf in den Saal und theilte mit, 0013 em deutscher Student blutig geschlagen worden sei. Sämmtliche deutsche Abgeordnete sprangen von den Sißen anf, begaben sich zu dem Präsidium 11110 dem Statthalter Grafen Condenlwve Und vctlangtcn Gcnugthuung. Dem Statthalter wurdc zngcrufen: er möge abdach'n, er sei nicht fähig, dic Vcrwaliung eines so wichtigen Landes zu führen. Der Oberst=Tax1dntarsch13011 Fiixst Lob- kowiß unterbrach die Sißung auf eine 1.0er Stunde. Nach der Wiederaufnahme der Sißung erkxärtc dcr Statthalter (Graf Coudenhove, 2111 czechischer Studcnt habe auf der Straße einen deutschen farbeniragendcu Studsntun angegriffen und geschlagen. Der czcchische Student ski 11xxhaftet worden. Weiter betonte der Statthaltkr, sci e.n statuiarisMS Rkcht der deutschen Studcmen, Faröcn zu trag-.n, Dies könne niemandc-m Grund zu Ausschreitungen bieten. Er, der Statthalicr,_ müffe diéselbcn aufs ichäifstc vcr- urtbeilcn. Die Sicheiyciisbehördcn 1101th ihre Pfücht crfüUt; fie seien sofort zur Stcllc gcwcscn, häitxn 1911. Ang-griffenen geschüßt und die Angreixer sowie ankcrc dkl' Vsrbaftung fich widerseßende Personen fe MMOMMLU. 5101th SichcrhcitßbeYörde der Welt könne derartige Zwischenfälle vcrbindcrn. Dcr Vlbg. Zet o ld protestiértc gcgen die verfügteUnjerbrcckwpg derSißung,

ie czechischen Abgeordneten hätten ihr Volk immer zur Ruhe und urückhaltung ermahnt und wiirden nicht weiter dulden, daß rovokationcn systematisch erio'.gtcn. Uncrhörte Privilegien seien den deutschen Sjudcntcn 969511111 101311811, und solchen Privilegien zu Lieds werde der ganzc Polizeiapparat in Be: wegung gcsejzt und der Landtag in Mitleidenschaft gczogcn. Das durfe nicht weiter geduldet werden (stürmischer Beifall bei den Czechen). Der A1), „Fun 1 e bckämpftc so? (mn in längerechde die vorgestrigcn AUEJÜhrungcn dcs (Hrnfrn Sylva Tatonka auf das schärfste, protestierte gegen die Byrntwteluvg des (Groß- grundbesißcs im 06Ui|ch:czech1schtzn Stjciw 11:10 sprach sich da- YIM aus, daß *der erhaderxc T1 äger dcr 1110116, vor d:“m alle

eutschen in (.d-“i)rfurcht sick) bougicn, hier in den Streit hineingcz'ogcn worde. In diese SQÖL dürfe die Krone nicht htneingezerrt werdcn, Schlicßiich erklärte der Redner: die abgegebene Erklärnng ßer Regierung könne“ nicht befriedigcxi, zumal ia keine Frist angcgsben werde, wawn dic neum Vewxdmmgcn ct'schcinen 101111'11. Die Deutschen müßten auf der Aufhebung der ]“th gelténden Verordnungen bestehen. Die Rede 11-15 2109. Funke war von stürmischcm Beifall und Z1tstimm11110sbkch0w gen der Dcutscbcn bcgleitet. Der Statthalter Graf Coudenhove erwiderte, daß die neuen Verordnungen an die Stelle der alten Sprache::- verordnungcn träten und im Laufe 566 Februar würden eriaffen werden. Der Statthalter begründete sodann sein Fm Verhalten während der Pra er Excesse, widerlegte te Be?aupiung, daß er Provo ationen der Deutschen als“ Ur ache der Exceffe hingestellt habe, und sxhloß mit den Worten, er sei nicht Statthalter von des Abg. Wolf, sondern von des Kaisers (Gnaden. Der Abg. Baxa (radikaler Czeche) besyrack) dre Prager Vorkommnisse und lFührte aus, daß die Polizei in 511109 grausam gewirthfchaftet ha e. Hierauf wurde die Yerhgnd ung abgebrochen.

Im mahrtsäxen Landtage begründete der Abg. Zacek einen Antrag auf Ueberretchung einer Adresse an den Kasi "er 111 Beantwortung des Kaiserlichen Patents, mit wel em der Landi einberu en worden sei. Der Antragsteller erinnerte daran, da der Kai er vor 50 Jahren die Re ierung angetreten habe, sprach die Hoffnung aus, daß Mäßren in

Betreff 'der nationalen Fragen zur Einigung kommen werde, und

fch10 . unter dxm Ausdruck der Loyalität mit dem Wunsche, «dixr a'iser moge _noch _lange herrschen, es möge noch unter seiner" Regierung "zu. einer "wirklichen Volksyersöhnung kommen und .“ auf seinem Haupte die Wenzelskrone unter dem Jubexder gesammten Bevolkerung erglänzen. Der Antrag wurde einem Ausschuß überwiesen.

Großbritannien und Irland.

Bei einem von der Handelskammer in Liverpool veranstalteten Festmahl hielt gestern der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, ausführte: Wenn es möglich wäre, würde es sehr e1wün|cht sein, daß die foridauernde Erwerbung roßcn Landgcbietes zu einem Ende käme. Großbritannien Labs genug Land urd enug* barbariscch Volk zu regieren; wenn es aber kicinen Handel bewahren und heben wolle, so müsse es den anderen Mächten folam nnd Acht haben, daß es nicht auSgeschlossen werde. Die Politik der Regierung sei nicht die Erwerbung neuen Land: gebieis, sondern die Aufrechtc'rhaltun? freier Märkte, selbst wo dies die Erweibung neuen“ Gebietes nvolvicre, sonne die Ein: nahme einer sein? festen Zallung gegenüber jedem Versuche, der gemacht werden sollte, roßbritannien des Gebietes, das es bercits bksiße, zu berauben. „Wenn wir unscrsn Bcsiß festhalten wolken“, sagte der Staatssekrotär im weiteren Verlauf seiner dee, „so müssen wir uns auf unsere eigene Stärke und unsere eigencn Rüstungen verlassen und nicht auf die Gunst jener, welche wir vcrgcblici) zu unseren Freunden zu machen gesucht haben. Ich empfehle damit keine Politik des Angriffs oder der Gescßlosigkeit, aber ich behaupte, wir haben eine dreifache Pflicht: crstetisfestzuhalten, was uns rechtmäßig gehört, zwci- 16116 für 111101? Nachkommen „Claims“ abzusteckcn und drittens für den Fall, daß irgendwer Versuchen sollte, dicse „Claims“ wcqzunchmcn, ihn in 01161“ Güte daran zu Kindern. Wir müffen uns enaer an unsere Kolonien an chließcn und bci ihnen die Stärke und die Strike zu erlangen suchen, wclche wir 1112 bei frcmden Nationen "nden werdcn.“ Die Kolonien, te der Staatssekretär hinzu, seien alle in ge- deibiicher Entwi elung, mit AuMahme Wssiindiens, das durch die Zuckcrprämien rumicrt werde. Großbritannien habe vor einiger Zeit beschlossen, die Mächte zu einkr Konferenz behufs Bcrathung iiber die rage der Abschaffung der Zuckcr- prämien einzuladen, doch ei ihm Belgien zuvorgekommcn. Mögenun die Konferenz ein Erfolg oder Mißsrfolg werden, - der Schaßkaxizler werde inzwischen vom Parlame'nt eine sehr bedeutende Summe Zur Unterstüßung für Westindien ver: lanFen, eine Summe, _ie groß genuFTsei, um den dortigen Be: trie en und der Bevolkcrung das eberstehen der Krifis zu ermöglichen.

Frankreich.

In der Budgetkommission gelangte ostern die Kon: vention, betreffend die Postdampfschif Sverbindung Havre-Ncw-York,zur Beratbung. Der Deputirte Charles Roux trat für die Vorlage ein und betonte, der Hafen von Kamke werde nach Vollendung der in Aussicht genommenen 5 rbcitcnbcffere Bedingungen 0121111, 016 dieHäfen von Bremen und Bremerhaven. Der Daputirtczi'erjegu tratzu Gunsten 0113 Zafens von Brest ein, der dir größtcn Säziffe aufnehmen könne; dee ,auptfrage sci aber die Oxganisation cines Schnelldienstcs fiir Reisendk, um die Paffa0icrc, die cht die dcutfchkn 10.0 englisckwn 8111511 1191111111011, wieder den franzöfischen Linien zuztifühi'en. Dkk kaUiiitk Berger bmncrkte, die Konstrukteure wendeten cht iim? NUkarksamkciT Mochen kleinerer Typen zu. Bis Kommission Uabm sc1)li0|;1ich im Prinzip Havre 0:6 Heimatbshafcn an und vcrtagte sodann die weitere Berathung.

Dcr Kriegs-Ministcr, General Billot hat ge,“,en dyn veran1w01111chn Hyrausnekcr dcs Blattks „Aurorc“ 11110 gcgsn Zola bei dem Justiz:Mi11istcr eincn Strafantrag gestellt. Der Justiz-Ministxr wird denselben dcm Ober-Staatsanwnjt übereiien. Es hkißt, dsr Prozeß solle vor dem Schwur: gericht stattfinden.

Die sozialistischkn DepUtirten haben cinManifest erlassen, in wclchm sie 0013 Land auffordern, denen zu méß: trauen, dix: unter der Flaggx des Antisemitismus 6111611 TULil dcr Biirgsr zu Gunsten (cs andcren aus einem Besis- st011de vcitxcibsn wollten, und 001191“ Gefahr 006 9110116an 10..rnen.

Zn Yuris crncnei'tcn sich gestern die Kundgebunacn 001“ 0111 9120001011611 dcr Z-“itungen und dem 091616 1111111511119 YUch in Bordeanx, 3.'iontp«11icr, Marseille, Name*:": und Lyon fanden gestirn antqemitisckzc Kundgebungcn |10ti.

Italien.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, hat der König gcsiwn die Dekrete 111.121'3eich71et, durch welchc Arcoleo zum Unter: Staatssekretär im Ministcxium dcs Innern, Vendramini um Untcr-Staatssekcetär im Ministerium dcr öffxntlicbcn

rbeitcn md Balenzano zum Unter-Staatssckrstär im Finanz-Mmistrrium ernannt Wird.

Schweden und Norwegen.

Di: Thronrcdc, mit welcher der schwedischeReichcs; tag qcstcxn eröffnet wurde, hebt, wie „W. T. B.“ meldst, die 101107, Tankbmkeit und Liebe hervor, wclche? 005 |chwedi|che Vokk bsi dem 25jährigen RegierungI-Zubiläum dem König gkgeniiber gezeigt habe, und eriaucrt an 016 Vermählung des P1inzen (1011 mit ker dänischen Piinzesfin In (5010, Höchstwelchc [1111011161 mit dem Vaterlande ihrer 5 111 cc eng verbundsn sei. Die Stockholmcr Ausstcüung und die zahl- reichen internationalen Kongrcffe, die in Stockholm getagt, hätten das Ansehen Schwedens im Auslande gehoben, und die vielen Fürstlichen Besuche im leßten Jahre hätten das herz: liche Verhältniß Schwedens zum Auslande be engt. Schließlich kündigt die Thronrede eine Vorlage, betrercnd die Arbeiter- verstcherung, an.

Amerika.

Dem „,W. T. B.“ wird aus Washington berichtet, daß der _Ftnanzausschus; dcs Senats sich mit a tgegcn fünf Stimmen u Gunsten des Antrages des enators Telloer außgeprochep, nach wel cm die Bonds der Verxmigten Staaten _1n Gold oder ilber, nach Wahl der Regierung, ahlbar sem sollen, und in diesem Sinne an den Senat berithet habe.

Aus „Havanna wird gemeldet, daß bei Alquizar in

€d'er Provinz Pinar del Rio eine Dynamitbombe unter exnem Bahnzuge, welcher Zivilperxonen und Truppen be- ,.forderte, explodiert sei. Der Zugs

_ entgleist, eine Person

.-gelödtet und vier verwundet worden. Die Aufständischen' hätten

gleichzeitig einen Angriff auf den Zug gemacht, seien aber von den Truppen zerstreut worden.

Asien.

'Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Canton vom gestrigen Tage ist bei dem Orte Langtben der deutsche MisszonarÄHoxneyer, von der Station Nan-hiung der Berliner iisswn, beraubt und verwundet worden. Der General:(Houverneur hat sofort telegraphisck) die nöthigen Maßnahmen zur Sühnung des Verbrechens gktroffen.

Parlamentarische Nathrithten.

Die Bérichte über die gestrigen Sißungcn des Reichs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.

, _ In dsr heutigen (20) Sißung 076 Reichstages wurde die' am vergangenen Mittwoch begonnene erste Lesung des vom Zentrum eingebrachten Entwurfs eines (Gesetzes, betrcffcnd Aenderungen und Ergänzungen des Strafgesexz- buchs, fortgcießt. Das Wort nahm zunächst der

Abg. Dr.Höfs'el (Rp.), welcher ausführte, daß er die Vorlage besoyders von seinem ärztlichen Standpunkt aus begrüße. Aae Faktoren des öffentlichen Lebkns hätten ein weitgehendes Interesse daran, der Syphilis dem nächst der Tuberkulose und dxm Alkoholißmus größten Feinde der Menschheit, entgegenzutreten.

(Schluß des Blattcs.)

;- Das Haus der Abgeordnetcxt seßte in der betiti cn,(5.) Sixzung, wcichxr der Vize:Prästdent des Staats- Mzm tertums, Jinanz:thster 131. von Miquel, der Minister der" offentlichen Arbeiten Thielen, der Justiz- thsterSchonstedt, der Munster des Innern Freiherr von der Recke ,und der Munster für Handel und Gewerbe Brefeld beiwohnten, die erste Berathung des Staats- haushalts-Etats für 1898/99 fort.

Iuftiz-Minister Schönstedt: Der Abg. Motty bat gkstern gemeint, daß mit dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Geseßbucbes das Gesetz, betreffend die Beförderung deutscher Ansiedelungen in den Provinzen Wsstpreußen und Posen, außer Kraft trete, und daß es kaum lohnen würde, für die Ausführung eines Gesetzes noch weitere Mittel zu kaiÜiJkn, welches im Absterben begriffen sei. Er bat bervorgehoben, daß der Entwurf_ zu dem Einführungögeseß des Bürgerlichen Gescßbucbes auch die Bestimmung enthalten habe, daß unberührt bleibkn soilten die landesgkseßlichen Vorschriften nicht nur bezüglich der Rentengüter, sondern auch bezüglich der Ansiedelungs- güter, und daß die Vorschrift bkzüglich der 18818an ohne Widerspruch auf Antrag des Abg. von Czarlinéki gestrichen und damit das Schick|al dcs Anfiedelungßgsseßes bkfic'gelt worden sei; deshalb würde am 1.Januar 1900 dieses Göskß ssine Geltung Verlieren. Die That- sacYen, die der Abg. Mojty angsfübrt hat, sind durchaus richtig und un xstréitbar, das gleiche gilt aber nicht von den daran geknüpften Folgsrungcxn. Dem polnischen Antrags ist von keiner Seite widersprochen worden; aber daraus den Schluß zu ziehen, daß nunmehr das Gcseß mit dem Inkrafttreten desBürgerliäoen Geseßbuckys scine Geltung ver- lieren würde, ist durchaus irrig. Wenn der Vertrstér der Buans- regierung?" und insbesondere der Vertreter dsr preußischen Regierung es untkrlaffen hat, in der Reich§tug§berbandlung disscm polnischen Antrags zu widersprechen, io lag der

Grund lediglick) darin, daß fie inzwischm zu der Uebxrieuayng _

gekommen waren, «6 bedürfe nicht eim's Vorbebalts zur Erhaltung des Ansiedelungsgeskßks auch 1106) dkm Jykrafttreién des Bürgerlichen GLsé'BbUÖSs. Das Ansiedelungsgyseß ist theils öffeéntlickokn, ibkils Privatrechtlichkn Inhalts. Soweit es nur öffenilicb rechtliche Be- stimmungen cnlbält, zum Vci!pi€[ die Zurdispositionssteüung des Hundsrtmillionknfmjds zur Exwerbnng von Gütern, wird es durch die wribatreckßlickzen Bestimmungen des Bürgérlicbcn Gesxßbuclws iibe'rbaupt nicht_ [16:11er soweit es aber pribatrechtlichm Jn- [:alts ist, iii ('s im wcsxntlichen ein Rentengutßgeiev, und die einzelnen Bestimmunges entbaitkn weiter nich16 als Vorickyriftsn darübkr, unter 10.105611 Modalitätkn diese Gütcx acgkn Rkntcn (11ng951012811 wc1dkn könnc'n. Cine Vorschrift des Llnsicdyiungsgcches, die mit den vriVatrcchtlichen Bcstimmungen des Bürgérlichen Gesxßbuchs in Widerspruch steht, wird dkr 2159, Motti) nicht nachweisen könnc'n. Als im Jahrs 1896 den Anfiedelungßgütcrn die Eigenschaft als Ansrbsngüter Verlieben Wurde, ist Von reiner Seite behauptet worden, daß das Anfiedelungétgeseß nach einigen Jabra" seine Geltung Verlieren werde. -

315,3. Schmisding (ul.): Dsr Finanz-Minisier will aus Vor- sicht dem Etat so bkmeffen, daß auch für einen möglichen wirtbschaft- [ichen Niedergang gesorgt sei. Deshalb wünslixen wir 80611 61116 Trennung der großen wirtbschaftlicben Etats yon .der aUgemeinen Finanzrcrwaltung. Bkzüglich der Stkuerbelastung hat es sich der Finanz-Minister se'br leicht gemacht, indem er gestsru exkiärte, ct babe überhaupt nur von dcn direkten Steuern gesprochkn. Dem Steuerkabler ist ck ganz gleich, unter welchem Namen er seine Stsuern bx'zablen muß. Tie_ mittleren Steuerstuferx gerade sind zu boch belastet. Für ärmsxe Gcmeindkn solltcn größere Steuer- Nrkände geschaffen werden, damit nicht gerade die ärmstkn (*Hernkinden die höchsten Kommunalsikuern aufbringen müssen. Eine strenge Hand- babuna dsr Stkue'rerklärungen ist allerdings nötbig, weil sonst wieder neue Ungleichhkitsn beryortreten würden; aber es würde ge- nügen, wenn die Steuererklärung nur alle drei Jahre ein- gefordert würde. Auf die Polemik des Grafen Limburg gegen die Wasserstraßen werde ich bei der Spezialberatbung etwidern; sein absprkchendks Uctbeil über dem Dortmund-EmI-Kanal ist ent- schieden bkrfeblt, er soüte wenigstens abwarten, bis der Kanal fertig ift. Es haben sich schon rofze Ge-selisckpasten ge- bilde1, um dkn Transport auf die em Kanal zu unter- nehmen, der 530201 wi1d also kcin todtes Wasser bikiben. Gerade angefichts des ständigkn Waggonmangxls sind Kanale notbwendig. Graf Limburg „bezeichnet die' Finanzlage als günstig, aber gefährlich; er hätte nur die Konscquenz daraus ziebcn und schon 511571 für die Vorlage eines Eiienbabngarantiegeseßes eintreten sollen. Wir haben ein wirkliches Ausgabebedürfniß von 788 Miklionen, daVOn decken allein die Eisenbahnen 515 Millionen, und das ist allerdings ein ganz unerquickliches Verhältniß. Die starke fiskalische Inanspruch- nahme der (Eisenbahnen macht sicb bei der Betriebssicherbeit und der Lsistungsfäbigkeit der Eifenbahnnn fühlbar. Anstatt etatSmäßige Beamte anzustellen, bebilft man sich mit HilfSarbeitern. Daß man je? plöplicb so viele neue ctatsmäßige Stellen schafft, ist ein Ein- ge tändniß der _Schuld. Ueber die Anstellun des nötbigen Personals an Lokomotivfuhrern 2c. sollte dock; die CiLenbabnverwaltung allein entscheiden _können, ohne der Kontrole des Finanz-Ministers zu unter- liege'n. Die wixtbscbaftlicba Bedeutung der Eisenbahnen darf nicht hinter der fiskalischen zurückstehen. Das ist auch seiner Zeit bei der Verstaatlichung versprochen worden. Für die Unterbeamten will der Minister etwas thun, er sollte es aber auch bald thun.

Die Abgg. 131“. Sattler nl.) und Genossen haben den Antrag“ ein ebracht, den Spe ia Etat der Eisenbahnverwaltung nicht “an d e Bud ctko'mmisjjion, sondern an eine besondere Kommission von 2 Mitgliedern zu überweisen.

„Hierauf nimmt der Vize: käfiöéiifö'é's Staats-Ministeriums, Finanz-Minifter 131. von iquel das Wort.

, „211. T. B.“ meldet, heute in Stuttgart ge oxben.

.Bei Schluß des Blattes spricht der Abg. Dr. Porsch (Zentr.) - ,

reihcrr von Gültlingen Mitglied des Reichzstages en 7. württembergiscßen Wa lkrets, Lst, wie

Statistik und “Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Ancona meldet „W. T. V.“: Die Nacht'zum Dienstag und der gestrige Vormiitag verliefen du1_ch0us ruing. Bekannt- MÜÖUUJLU des Bürgermeisters und des Prafekien verbic-ten jede An- sammlung auf ken Siraßen. Der Gemeinderatb'bat vorgesorgt, daß Brot zum Herßeüungépreise abgk'gchn wird, welchc? voii dcr Militär - Bäckerei bereitet . wird. Lcytere ist fur die Bäcker kingeireten, welche, durch die Haltung der Bevölxerung ein- geschüchtert, in der letzten Nacht nicht gebacken haben. Die Arbciter einer Zuckerraffinerie macbtén Mittags den Ve'rsuch, auf den Platz vor dem Natbbause xu dringen; fis wurdxn ]Sdock) bon dsr Polizei, Weiche einige Verbafiungkn v-Zrnadm, zxrstreut. An andsrxn Punktk-n dcr Stadt wurdxn funf Anarchistun und 6111 Sozialist, dkr Uibebcr des ,zu den Protestkundgxbungsn gufreizknden Manifc'stes, verhaftet, - Im Laufe des Tages fanden Wcttéke Kunk- gkbungkn staff; nachdem die Tbeiinebme'r an dknselbcn vom Plays: vor dem Ratbbause und vom Cabour-Plaße vertrieben worden Waren, versammelten sie fich wichr vor den Stadltboren, wurden 0er Von beritiensn Txuppcn auskinander getrieben. Ein Trupp der Mani- fesianten zog nach dem Lankbause eines Gsxreidemaklers "und versuchte“, es in Vraud zu stecken; das Feuer 1111106 xedvcbbal'd geloscht, und mehrere Personcn wurdsn, nacbdsm Mtliiar 111196165111th war, verhaftet. Nachmittaxxs iandcn 0uf dkm CaWur-„Pbatze und auf dein Korso Ansammlungon stait, dis aber mebr 0116 Neuméttgen 016 aus Muni- fest'antsn bestanden. Gkaen Abend beianden s1ch11cch einm? bundertMam- ikstanten außerhalb der Stadt, in die sie nicht zuruckkebrkn konnten, Mil 011€ Thore vom Miliiär gespent war?". Im Ganzen wmdxn ungefahr 50 Verbastungxn vorgemommen. Max: dofftk, daß die Backer gsstern Abknd die 2115611 wisder aufnehmen würdkn. Inzwischen weiden von der M1litärbäcke'rei, wie auch gestkrn, 150 37115161 Brojnbergkstslkt. Auch andere MaßrC-zeln, wie die Einrichtung von Voiksiuchkn, sind Vorgesebsn.

Literatur.

Als esisck-rift zum 39. Geburtßtage Seinex Majestät dcs Kaisers und Köning erschikn im Verlage von ES. Mtttler U.Sobn (König- liche Hofbuchhandlung, Berlin ZW., Kochstiaszx 68-71), eine von dem Rektor A. Wolter verfaßte Schrift: „Kaiser Wilhelm 11., ein Lebensbild“, die zugleich an das in diesc'ttz Jabra debqrstebende zehnjährige RegierungL-Iudiläum Seiner Majestat xrmnext, indem sie außer dem Lkbsnsgange AÜerböchsldksseib€n_ (zuck) Seine wabrend diefes Dezenniums entfaltete egenSrriche Tbatigkxit 01,6 frtsdlisbkndcr

errscber, als wachiamer rieasbcrr und als fursorgltcher' Landeswater Zildert. Das mit vielen Porträts und anderen Abbtlduna-cnkge- schmückte kleine Buch ei net sich besonders als Festgabe fur Schuler. (Pr. 40 „I.) - Ferner iHelen folgende, im Verlage yon L. Schwanp in Düsseldorf erschienene Festspiele (Pr., 1e50 45) empfohlen„ dte sich zur Aufführung in Schulen und Veretnen eianen:_ „Kaisers Geburtstag!“ Drei Fkstspiele für die Mixtelsiufe dsr Volksschule (Knaben oder Mädchen). [ Kcikß und Steg. 11. Das Bild des Kaisers. 111. 91,11ng (511130118111. Von LaurcnzKiZSaen. ;- „Kaisers- 651111611111! bei den Kleinen“. Deklamaiionen und Lzedle fur die Unter- 11111", von wurm; Kiesgen. -- „Kaisers Geburtstagßfeter tr) Unterilgffen“. Ansprache, Exzädlungen und Gedich1e zux Benu'ßung be't dEr Feier des Gekurkstaaes Scinexx Majkstät “(Ls Kaisers, m der Uriteiklaffe dex Volksschule, von Ferdinand Goe'rcl, - ,Héll Katsxr 233111161111 11.! Yst'vikl zur Feicr des GeIurtstages Semex Majestat dcs Katscrß. er Volksschule Newidmet von Wilhelm Hafer, Lehrer. "- .Die Faidigung der Jahreszeiten“, patriytisckoes Festspiel am 211101- öchst€n (Geburtstage Scinkr Majestat dcs Katssrs uxxd Konigs Wildklm 11., yon Yiaria Brocksr. , ' ' '

- Friedrich Haase's YZLMOLTJU 11Min numnebr in (mein gedikgsn auMestatteten Bande ab;](ssz'losiew vor, Dcrsqlbe ist mit zablreichén JUusitatiouexn nacb Ortgmalzcrcbnungen YAL Stabl's sowie Bildnissen hervorragknder und, erlanchtcr * etsonc-n ae: [cbmückt und unter dem Titel .Was ich _erlxbre, 1846-1896 111 Kunstverlage bon Rich. Bong (Berlin „W., Letpzig, Wien und Stuttgart; Préis gkl). 3 „M) erschienen. _ Dsr 011906- zeichnete Bübnchünstlsr [)(WList in der Sch11derun6 ssmer fesselnden und überraschend mannigfaltiÉkn Erlebniffe sowie in der kritischen Würdigung won Dingkn nnd ienscben diesklbe Frische und ynmtitel- bar wirkknde Kraft dks Vortrages und der Darstellung, 11111 denen er di? Gestalten der Dichter aufder Bü5116 verköxpexrt. Aus Dkk [111111111 Wslidie' er 61schcinen läßt, tauch6n in |ch017111Um11ssen die ersten Gwßen der Kunst und Likemtur aui. Adolf Menzel, Gustav thbtcr, Cd. Grüßner, Arthur Schopknbavcr, Franz Dingelstcdt, (Eduard Dkviicnx, Tbkoxor Döriim, Jenny 2167), Marie Ssebacb, Adxlaike Ristort, möakn 0116 der großcn Zahl d&jöni :n, mit deux" er m_Verké'br ge- tréten ist und von demn sr InteresJantes zu erzablen weiß,'be|0nders genanrt werdcn. Sebr anziebcnd sind auch die mitgctbktltkn „Be- obachtungen über das Schau|pielktxckem das er auf scmei) Vielen Gastspielreiskn, die sick) bis nach Amerika erstrxcktkn, eingebknd studiert hat. Friedrich Haase's Memoiren werden als geistboUer, inte1effanter Bkitrag zur Geschichte des modernen Tbsatcrs Linen blkidendcn Werth bebaltkn .

"- Von dem im Vkrlage Von J. Remnant) i_n Ncudamxn erschcinendsn W(lké .Das Pslanzenreick) -*_em Yandbucb fur den Sclbstuntmrickxt sowie ein Nachichlagcbuch fu'r Gaxtm'r, Land- und Xorstwütbc? und alle Pflanzknfreunde, bearbetiet von Professor Dr. K. Schumann, Kustos am Königlicixxn Botanricbkn Museum 'zu Berlin und Priyatdozenten, und Dr. “E. GY?“ Assistenten am Kbmg- lichen Botanisckokn Garten zu Berlin und nvatdoze'tzien“ - [[SJLU drci Weitere Liefxrungcn, 2 bis 4, vor. In dcr 2. Lteiorung beginnt der Hauptabscbnitt, die Systematik, und zwax werden zunächst von E. (Gilg dic niederen Pflanzen (Algen, Pilze„ Flechten, Moose, arne xc.) bcbandeli. Nach dsr Beschreibung x_und' Be- prechung drr niedrigstm alTer chewksen, de_r „C:.cbletmpilze, wird, ihrer Wicbtigkeit cntsprkchend, ieiondxrs avsiubrltch das Leben und die Wirkung dm: in beujigkr Zcit das offcniliche'Jnteresie in so hohem Maße in Anspruch nehmenden Yaktertcn escbtldert und durch zahlreiche instrukjive Abbilduzigen erlautert. en Schluß dieser Lieferungen bilden die Algen, [eue Pflanzen, von denen vielue sick) dem unbkwaffneten Auge nur als braune, graue, rothe odcr grunx Ueber- e darbieten, dureh das Mikroskop aber eine ungeahnte Taue zie;- li sr und phantastischer Formen zeigen und die als Na rung fur zahllose niedere Thiere und als Humusbildner auf nacktem Boden im

ausbalt der Natur eine hervorragende Rolle spielen. Zahlreiche Lrbige und schwarzweiße Abbildungen von großer Treue und Sorgfalt kommen dem Verständniß des Selbstbelehrung Suchenden zu Hilfe. _ Das Werk wird im Ganzen 20 Lieferungen zum Preise von je 30 H umfaffen und mit ca. 480 Abbildungen und 6 farbi en Tafeln aus- estattet sein. Probehefte versendet die Verlagsbu handlung auf ZZerlangen ratis und ostfrei.

ada. ranzösixebe Phonetik für Lehrer und Stu- dierende. Von rand Bever. Zweite, verbesserte Aufla e. 222 S, hoch 8“. ötben, Verlag von Otto Schulze. Preis ge . 4 .“ 80 „z. -- Die erste Auflage dieses Buches hat dem Verfasser wegen der von ibm angewandten Methode vielseitige Anerkennung

„11107611 1111501611: 1301127611661“, 0011516161" 61; pkéÜISk 1681'08111- 5855 66 18. ijpls 0586172131011“, warnt “aber auch vor einer allzustarken Betonuzig solcher Uniersuchungen, da sie vorerst noch unter mancherlei mechanischen Unvollkommenheiten litten und ihre Ergebnisse keineSWegs ixnmex einwandsfrei seien. Lehrer und Lehrerinnen der französixcbkn Sprache werden dem Verfasser für manchen darinertbeilien Wink dankbar sein; auch Siudierende dürften sich desselben für die Erletnung der Aussprache mit Nußen bedienen.

-- „Durch das Land der Japaner“. Schilderungen aus Japan sammt der Heimreise nach Norwegen durch den Suez-Kanal, von W. Coucberon -Aamot, Lieutenant zur See. Autorisierte Uebersetzung aus dem Norwegischen von Friedrich von Känel; Berlin, Verlag von Tb. Schoenfkldt. _ Der junge Verfasser hat seine Reise durch den 0110 aiiscben Inselstaat mit offenem, vorurtbeilsfreiem Blick und scharfer cobachtung ausgkführt und giebt die auf derselben ge- wonnenen (Eindrücke Und Wahrnehmungen, sowie seine mannigfachen intsreffantkn Erlebnisse in ansprccbender, gewandter Erzählung wieder. * ablreickxe gute Jünsirationen nach an Ort und Stelle aufgenommenen

boiogiavbicn eriäutern die Reisescbildetung in anschaulicher Weise.

- „Kriegstéchnische Zeitschrift.“ Für Offiziere aller Waffsn. Organ für kriegsteckonisckye Erfindungen und Entdeckungen auf allen militärischen Gebieten. Verantwortlich geleitet von E. Hartmann, Oberst 3. D, Jäbrlich 10 Hefte zum Preise von 10 546 Bkrlin, E. S. Mittler u. Sohn, Königliche, 0fbuchband1ung. *- Diese Zeitschriit steüt sich zur Aufgabe, alie wr 11ng 11110 neuen HilfSrnitiel, wslche die Technik für dic Ausbildung und die Kriegstizchtigkeit des erres darbietet, alle techniscbkn Erfindungen, welche die mili- tärischen Léistunqcn erleichtern und steigern, den Offizieren bekannt zu machen, Dazu gehören z. B. 0116 Fragen der Befestigung und Bewaffnung, der Elektrizität und Photographie, der Luftsch1ffabrt und des Eisenbahnwesens, der Telegrapbie und der Verme ungskunde, sowie der Fxsiungskrieg mit Angriff und Vertbeidigu_ng. 1165 Wird dabsi ausscblisßlich unter dem Gesichtßpunkt unlitariscber Verwend- barkeit, also vornehmlich unter dem der Takitk, betzacbtei; der iechnische Inhalt wird mit Hilfe von Adbildungxn erlauiert. Das boriikaends erste Heft bringt AUfsäße über verbrennbare Blindgescboffe für Plaßraironxn (mit 0181 Abbildungen), über, das modeme Feldgkschüß, über Tcchnisck66 zum Baüonsport, 11ka die bei der russl- |ch€n 21111166 angcstLÜten Versuche zum Uebersckneitcn „von Wasser- läufen mittels unvorbekeiteten Materials (mit fünf Abbildungen) und

_selbst hat einen interessanten Aufsaß .Das Bluff

über Telegravbie obne Draht (mit fünf AbbildunZXLn). Kleinere Mit- theilungen über Luftschiffabrt, Verbefferungcn an ccumulatoren, uber

sammenstellungén :

rauchloies Militäryulver, Feldfilter, einen neuen Schüßen «ben mit zwei Abbildungen), Fernphotograpbie 2e-, sowie eine IMMS“- biiden den übrigen Inhalt, * _ ,-

-- Die Monatsschrift „N ord und Syd“ (Breklau, Schlesische Verlags-Anstalt von S.Scbottlaendet) batmit dem voxliegenden Januar- beft 1898 die abl 250 erreicht; dieses Ereigniß wird in einem ein- leitenden Gedicht efeiert, und das Heft auch durch den vermehrten Umfang und eine esonders sorgfältige Auswahl der Beiträge als Jubiläumsbeft charakterisiert. Der HerauSgeber YAL Yan

e er er und seine geschichtliche Unterlage?“ beigesteuert„ in welchem ei ene n- scbauung und historische Forschung sich lebrretcb und eindru _svoÜ er- gänzen; Karl Biedexmann macht wyrtbvolXe Mittheiluugen uber ,da! - exste deutsche Parlament“, dessen 50jäbriges Jubiläum in diesem Jahre bkvoxstebt, und Karl Fuchs erörtert das Verhältniß von..Tonkunst und Kritik“. Von literarbisioriscbem Interesse sind die bisher unge- druckten Briefe von Holtei, aus dem Goetbekreise, von Jakob Grimm, den beiden Schlegel u. A., welcbe M. Grunwald veröffentlicht. Die Briefe von Holtei, dessen 100. Geburtstag am 24. Januar ?efeiert wird, werden zu diesem Zeitpunkt besonders wiUkomnxen ehe ßen werden. An erzählenden Beiträgen enthält das Heft eme ovelle, bejitelt .Ueberm Thal“, von einer uFer-xr eigenartigsten Erozäblerinnen, welFe männliche Kraft mit weibli er Zartheit zu Vereinen weiß: Ma (: Janitfchsk, dercn Portrait in Radierung von Johann Lindner einen bervorragenden künstlerischen Schmuck des Heftes bildet; ferner eine an- sprechende Novellette von M. Storia: ,Jbr kleiner Roman“. Den Beschluß macht eine illustrierte Bibliographie. '

- Die vaterländische Wochenschrift „D er Bar" beraußgegeben von Fr. Zillefsen in Berlin, hat mit dem Ia reSwechsel auch einen neuen Jahrgang, den )()TLU. ihres Bestehens, begonnen. Das kkstL fot hat folgenden Inhalt: ,Usex 8011 06010“ oder .Der Ver- triebenen Zuflucht.“ Historischer Roman 0156 der Zeit des großen Kurfürsten. Von M. Frey. - „In Berlin vor sechzig Jahren.“ Von Geox Bormann. -- .Der Sturz Eberhard Danckelmann'ö.“ Von ])1'. Öiegfried itte. -- Am Berliner ,Krögel'. Ven Ferdinand Meyer. - Branden urg-preußische Er'nnerun stafel. - Kleine Mit- ibeilungen: Die Straße „Am Krögel“ in erlin (mit drei Ab- bildungen). Die Furchtlosigkeit Kaiser Wilbelm's ]. Die Kaiserlichen Prinzen in Plön. Kabineisordre Friedrich's 1.1. an den General bon Woiffersdorff. Ein Feuerwerk in Berlin vor 300Jab1en. Die .Kugelkammer“ im Königlichen Schlosse zu Berlin. Ein höchst merk- würdiges Trinkgeschirr der Hohenzollern. 2c.

Land- und Forstwirthsthast.

Getreideeinfubr Italiens. Ueber die Getreideeinfuhr Italiens während der elf ersten Monate des Jahres 1897 entnehmen wir der .Staiisiica“ folgende Zu-

Einfuhr.

Mengen

Werth Werth der Mengen

Waaren Einheit

1897 | 1896 |

der Unterschied 1897 | 1896 Unterschied

Einheit Lire. Lire. Lire.

670 383

Getreide oder Weizen Tonnen 41 635

Transitgetreide . ' . *) Getreide oder Weizen . . „| . | 443 |

372 571 | 38113

Waaren. Ausfuhr - Länder. Einheit

ubr. +127 | Folgende Tabklle giebt die Einfuhrzablen nach den Bezugsländern wieder:

Ausf 316 |

-297 812 158 - 3 522 158

230 |

6 021 854 6 578 330 - 556 476 101 890 | 72 680 | + 29 210

58 866 218 ] 105 920 514 | --47 054 296

Eingeführte Mengen in den elf ersten Monaten. 1893 1894 1895 1896 1897

Rumänien . . . . . . . . . . . Tonnkn Rußland . . . . . . . . . . . . Türkei . . . . . . . . . . . . Englische Besitzungen in Asien .

Afrikanische Gkgendkn . . . . chtral- und Süd-Amerika Andere Länder . . . . .

Getreide odsr Weizen

40 825 71 602 2 355 650 786 393 440 517 703 579 157 364 610 45 080 3 053 4 611 8 755 5 436

50 657 14 532

622 . 30 65 ' 20 9 914 4 844 3 1-20 257 45 9 620 1 886 1 603 852 105

Summe , . ,

Saatenstand in der Türkei.

Nachrichten aus Konstantinopel zufolge ist die_Wintereinsaat in der europäischen Türkei und in Kleinasien fast ubßraU durch den frühen Eintritt des Winters verzögett worden; nur in der Gegend bon Adrianopel sol] die Wintersaat gc1itterz haben. In den kleinafiatiicben Bezirken bofft man namentlich infolge des Anbaues immer aröfzsrcr Strecken auf eine mindestens ebenso reichliche Eryte wie die des Vorjahres. In Palästina bat die Aussaat infolZL;k fruh- zeijig cingetrctener Regsn schon in der ersten Hälfte des onats Dezember begonnen und war zu Anfang dieses Monats beendet.

Getreidemarkt in San Francißco.

Nach Angabe der Produktenbörse in San Francis» waren ,die zu Anfang Dezember v. J. in Kalifornien vorhandenen Getreide- Vorrätbe folgende:

Weizen . . . 9132640 Cer-tals (100_Pfd. zu 0,453 59 kg),

Mkbl . . . . 115 992 äffer.

erste . . . . 3136020 entals,

Hafér . . . , 106160 ,

Roggen . 35 240 . ,

Mehl eingerechnet, wären al?) 9480 616 Centals Wetzen vor- rätbig gewesen. Vom 1. Juli is 18. Oktober 1). I. waren ein- schließlich Mehl 4544 997 Centals'Weizen auFZefübr't worden. Seitdem bat bis zum 14. Dezember die Aukfubr, Y 6111 eingerechnet, der Angabe nack) 3150334 Centals betragen, sodaß seit dem 1. Juli bis Mitte Dezember im Ganzen 7 695 334 (Zentals Wetzen im W€r1be von eWa 11500000 Doll. verschifft waren. Der 5Yus- fubrbetrag bis zum 1. Dezember 5. J. nzsammen mit dem obigen dann vorhandenen Vorrath läßt die Mitte des Jahres 51)?em'achte? Schäßung der kalifornischen Ernte im Jahre 1897 auf 17 iUtonen Centals cxportiäbigen Weizens als annabernd_rtchtig erscheinen.

Der Preis für Exportweizen bester Qualitat war Mitte Dezember 1 Doi]. 40 Cents bis 1 DoU.411Cents für den Cental. Ein weiteres Herabgeben der Preise wurde erwartet.

v. I. wird auf 2190509 Centals, im Werthe yon 3053 412 Doll., diejeni e Oregons auf 3116215 Centals im Werthe vbn 4499 99 Doll. an egeben; der gesammte Export, Kalifornien ern- escblosien, würde is Anfang Dezember danach 13 002 058 Centals Letragen haben. Der Weizenettrag dieser beiden nördlichen Staaten scheint ein größerer gewesen zu sein, als man vor einigen Monajen, während die Ernte noch nicht beendet_ war, annabM' die leßtere wird jeßtÖufsZZffMiÜiTnxn Cäentals gescbaßt, wovon 16 Millionen Centals zur er ung ü r (; w ren.

Dementsprechend würde der gegenwärtig noch für die Ausfubr verwendbare Weizenvorratb der Kuste sich, Mehl eingeschlossen, auf etwa 20 Millionen Centals stellen. _ .

Die im Dezember gezahlten Frachten (k. 0. 11111166 ](11136013, 4001-7611) 01- 900111111 betrugen 26 811 3 61 bis 31 311 3 (1.

Der Tonnen eba t der im Hafen von San Frauciöco

eingetra en. Im Vorwort dieser neuen Au la : nimmt er SteUung zu der sogeßiannten Experimental-Phonetik; er Zälgt sie unzweifelhaft für ein

lie enden, ür etreideladnnßen meistens s on vor Ankunft ge arterten emden Schiffe war am 16. Dezem er 49139 Register-

Die Weizenaußfubr Washingtons vom 1. Juli bis Dezember"

! i 1 i 22 840 977 ; 123 9 695 a i

789 519 418 732 568 015 670 383 372 571

*) 11301 h zum Mahlen, 26 812 6 zur Fabrikation von Teigwaaren und Kleien.

tons, derjenige der noch nicht gecharterten 9422 Registertons. Die Mitte Dezember auf dkm Wege nach San Francröco bkfindlicben Schiffe Haben der Angabe nach einen Tonnezigebalt von zusammen 165 540 r, die nach anderen kalifornisiben Hafsn gebenden 10 460 t., die nach Oregon bestimmten 81605, die nach Washington gebenden 58 405 l;.

Der Stand der neuen Saat in Kalifornien war Mitte Dezember ein günstiger.

Nach einem Bericht des Vorstehers der Kulturstation Kwai in Deutsch-Ostairika haben dort, wie das „Deutsche Kolonialblatt' mittbeilt, die Pflanzungen in den Monaten Septembex und Oktober v. J. durchweg ante Fortschritte gemacht; Nachdem die Kalteperiode vorüber war, entwickklte sich der Kaffee uberrascbend schnel], sodaß dre Befürchtung, daf; das „Klima zu raub fur die' Pftanzung sem i_önne, geschwunden ist. Eine noch bessere Entwickelung zeigte der Tbee,derfur das dortige Klima besonders geeignet zu setnscbetnt. Weizen undGerfte Ver- sprachen eine gute Ernte, ganz bervvrragend aber stand der Hafer; es war keine Seltenheit, daß ein Korn einen Busch von 50 _bis 60 fast robt- 0rtigen Halmen hervorbrachte. Auch Luzcrxie, Ruben, Mais und Roggen kamen in befriedigender Weise vorwaxts. Das Gleicbe war bei den europäischen Obstbaumen der Fall. Die in der Molkerei er- zislte Butter hat einen sebr feinen Wohlgeschmack, der Fettgehalt der Milch ist auf 5,8 0/0 der Morgxn- und 5,45 0/9 der Abendmilgb ermittelt worden. Leider bleibt hinter diesem „hohen Fettgehalt die Quantität etwas zurück, da man im Durchschnitt qui Kuh und Ta? kaum mehr als 11 1 rechnen kann. - Der Gesundbeitßxustand des an der Staiion gehaltenen Viebes wird als befriedigend bezeichnet.

EndeNovember 1). J. beabsichtigte der Geheime Medizinal-Ratb, Professor Dr.Koch sich nach Kwai zu begebén, um dortUntersuchungen in hygienischer Beziehung anzustellen.

Ueber die Entwickelung der Plantage Vibundi in Kamerun tbvirixbdetm „Deutschen Kolonialblatt' vom November 1). I. Folgendc]

eri te :

Die An anzung hat ihren Abschlu gefunden, da einmal die beste PflannYifZ vorüber ist und anderrrßeits die Arbeitewerbältnißke immer noch so mangelhaft liegen, da? eine Vorst t sebr geboten i , um nicht Gefahr zu laufen, größere Fl chen in Bear eitung zu_ nehmen, als man mit dem zur Verfugun stehenden Arbeiterpersonal in Stand halten kann. Der Stand der nlage auf allen drei Pfiamuuaen ist

nunmehr folgender: : "lt A an an : 135 km mit 75 600 Bäumen, Bibundi a ere npfl 1 g 80 32000 .

neue . . p

: ält .; . 7 200 Jsorgo ere . 13 200 .

M ! d nemHält “200 o un 01 e: ere , . | 9 neue . 27600 :

Zusammen 343 da mit 162800 Bäum