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M “Offiziukorps _" von der Marmortreppe und von
, der rsientreppe unter Portal 2 in umgekehrter Ri tung-
kommenden agen
nile ie An a rt. Die ur Ab olun f b ( 3 h Portal 1 und 2 in
dürfen nur vom Schloßplaß her dur
die Schloßhöfe einfahren.) Berlin, den 26. Januar 1898._ _ Der Ober-Zeremomenmetfter._
Graf A. Eulenburg.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der Waffer-Bauinspektor Clausen ist von Münster i.W. nach Dirschau verseßt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Die Oberförsterstelle Kladow-West, Regierungs- bezirk Frankfurt a. O., ist zum 1. Aprtl d. J. und dte Ober? försterstelle Worbis, RegierungsbezixkErfurt, zum 1. Mat d. J. anderweit zu beseßen.
Iustiz:Ministerium.
Versth sind: der Amthericth-Ratk) Cochiuß in Lat) en: salza an das Amthericht in thtknberg, dex Amtsgem ts; Rath ])r. Colnot in Biedenkopf als Landgcr1chts-_Natl)_ an das Landgericht in Cassel, der Landrichter Dorn tn Dussel- dorf an daS Landgericht in Frankfurt a. M. 1an der Amts- richter ])r. Mallmann in Éochem als Landrtchter an das Land ericht in Bonp. _ _
em Amtsgertchts-Rgth Pixtsch in_Pleß 1st die nach- gesucbte Dienstentlassung m1t Pensron erthetlt.
Zum HandeLSrichter ift ernannt: der Banqyier Ernst Ladenburg in Frankfurt a._M. bei dem Landgexxcht daselbst, wiederernannt: der Fabrikbeftßer Clemeps Wxnckelmann in Charlottenburg bet dem Landgemht ] m Bexlm. _
Der Rentier Ferdinand Leuchs-Mach_§8n. 111 Frank- furt a. M. ist zum stellvertretendcn Handels:1chter be“: dem Land exicht daselbst ernannt. _ _
In der Liste der Rechtsanwalte smd_gcloscht: der _Rechts- anwalt Max Conrad bci dem Landgcrtxht ] m Verity, der Rechtéanwalt Dr. Richard Schmidt be_t dem Landger1cht1l in Berlin, der Rechthwalt Koenig bm dem Landgericht m Elberfeld sowie bei der Kammer für Handels achen und denz AmtSqericht in Barmen, der Rschtsanwalt oroschck bc: dem Ämthericht in Myslowi _und der_RechtSanwalt Kan: torowicz bei dem AmTSJeri )t m szmkau._
In die Liste der Rechté3anwalte smd e_mgetragen: d_er Rechtsanwalt Max Conrad vom Landgercht ] m Berltn bei dem Amtsxzericht in Peiß, der_ Ncckgwanwalt Boroschek aus MyslowiZ ber dcm Amther1cht _m Jost, der Gcrtchts- Assessor Wen te bei dem Landgericht m „Y_annover, der Ge- richtS-Asseffor Loew e nberg bsi dem Am1Sg9r1cht und dem Land-
ericht in Stettin, dcr (erichtNAffcffoyGraf von Bredow Fei dem Amtsgericht ][ m Bcrlm, mxt dsm Wohnfiß ux Deutsch=Wilmersdorf, und der Gerichts-Asstffor Poplawskt bei dem Amtsgericht in Jnowrazlaw. _ _
Der Landgerichts-Dirckwr Schenck vom Landger1cht_1 111 Berlin, der Landrichter Clemens in Aachen, der Athchter Albert in Staßfurt und der Nechtsanwalt uvd Notar, Justiz-Ratl) Meißner in Ascherslcbc-n smd g(storben.
Yichtamtsiches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 29. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König _haiten estern Mittag eine Besprechung mit dem Staatssekretar des Innern, StaatH-Miniftor [)]: Grafsn von Ppsadowa-Wehner.
Heute Vormittag hörten Seine Majsstat die Voxtrage des Chefs des Generalstabs, Generals Grafen von Schliessen und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke.
In der am 26. d. M. unter dem Vorsitz des Staats: Ministers, Staatsfekrctärs des Innern ])17. Grafen von P of a: dowsky-Wehncr abgebalfcnen PlenarstßUng des Bundes: raths wurde den Enjwürfen von (Heseßen m_egen Ampe- rung der Konkursvrdnung und des zugahoxrqu Em- führungSgeseßes, _ dem Gesegzxntmurse wegen Erganzung der (GeskZe über Postdampfch1ff8vcrbmdungcn m_tt uber: seeischen ändern, _ der orlage, bcircfsknd d1_e Ergeb- niffe der Volks ählun von 1895, _ dem Entwurf ench Ne- ulatios, bctre end Jie Organisalion dcs Bctralhs fur das
uswanderungswesen _ sowie dur Vorlage, Betreffend dle Aufnahme der Anlagen zur Herstellmxg von (Gußstalxl: kugeln mittels Kugclschrotmühlen _in das Verzexchnxß der genehmigungstlichtiqen gewerbl1chcn Anlagen, dre Zustimmung erthcilt. ie Berechnung der nach dem eichshaushalts:Etat für 1898 zur Deckng der Gesammx- ausgabe des ordentlichen Etats aufzubrmgcnch Matrt: kularbeiträge wurde gemhmigt. Die Vorjak-e, betreffend den Entwur zu Bestimmungen über die Wrederholunq der statistis en Aufna me des Heilpersonals, wurde dem Ausschuss für Handel und erkehr Überwießn. Außerdem wurde uber die esolution des Reichstages zu cm Entwurf emes Gcseßcs wegen Neuregelung der Wahlen z_um Lanhcsausschuffe von Elfsaß-Lot'qringen und über vcrschredcne Emgaben Beschluß e a t. g ß eute hielten die vereinigten Ausschüsse des Bundesrat!» für Hol]- und Steuerwesen, fur Handel und Verkehr und fur Iustizwesen eine Sißung.
Das Staats - Ministerium trat heute Na m_ittag “2 U r im Reichstagsgebäude unter dem Vorfiß dcs_ imsler- _Prä tdentcn Fürsten zu Hohenlohe zu einer Stßung zu- ammen.
Neueren Nachrichten zufolge ist das am 15. d. M. gn- ezündete Leuchtschiff an der Mündung des Vardar 1m LVolf von Salonik am 18. d. M. wieder ausgelöscht worden.
, Die Nr. 1 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs- Versicherungsamt!!!“ vom 1. Januar 1898 eythalt aus dem Gebiete der Unfallversicherung eme Na - weisun? über die gesammten Rechnung-Zerge - nisse er Berungenossenschaften und anderen Versicherungskörper für das Jahr 1896. Aus dem Gebiete der Jnvaliditäts- und AlterSversiche- rung enthält die Nummer eine gleiche Nachweisung der Geschäfts: und Nechnungsergebnisfe der Versiche- rungs-Anstalten für das Jahr 1896; ferner ist noch folgende Revisions-Entscheidung mitgetheilt:
Die Fähigkeit eines Beisißers des Schieds- gerichts, als solcher an einer Sißung theilzunebmen, erlis t erst mit der Enthebung vom Amt; darum stellt der blo e Umstand, daß ein Schiedsgerickztß-Beifißer die früher unstreitig besessene Wählbarkeit später verloren hat, keinen Revisions- grund dar.
Aus der Thatsache, daß" die zuständige Behörde auf Ent- richtung von Beiträgkn für eine von ihr für Versicherungs: pflichtig gehaltene Person gedrungen hat, kann ein Aner- kenntnis; der Versicherungsanstalthins1chtlich der Versichk- rungsbsrechtigung dieser Person nicht hergeleitet werden (Nr. 625 der Entscheidungen).
Der Kommunal-Landtag der Kurmark verhandelte in sciner gestrigen Plenarversammlung über dte leßten elf Gutachten, darunter eines dcs erstcn Ausschusses, betreffend eine Gehaltszulage, und vier Beschlüsse dcr Abgeordneten des weiten und dritten Standes, welch? den Verwaltunngericht, Jie Rechnung, die Besoldung des Rendanten und des Kontroleurs und den Etat für die Verwaltung der Kriegsschuldensteuer sowie die Usberschüffe bcider Verbände betrafsn, welche am 1. April 1). J. 119854388 „FQ be- trugen und an denen der zwsite Verband mit 17/100, der dri_tte mit 83/10011)eilnchmen. Die Verwaltungskosten belaufen sich auf jährlich 2000 «M.; die Ucbcrschüffc werden den betreffenden Gemeinden auf ihre Provinzralsteucrn angerechnet. Auf sechs (Gutachten des zweiten Ausschusses wurdM drci Untcr- stüßungen an bedürftige milde Sjiftungen bewilligt, eine solche bereits bewilligte zurückgezogen, weil der bctrcffende Ort nicht zur Kurmark gehort, und in zwei Fällen eine Untersjüßung versagt, weil in dxm einen Bcdürfttgkcit nicht nachgewiesen, in dem «deren der Präklusivtcrmin versäumt war.
In der heutigen Schlußsißung gab der Vorfißcnde, Gc- heime ngierungs: und Landratk) von Witxterfeldt-Menkin einc Ucbcrsicht der in dsr 15tägigen Scsjion erledigten Gc- fchäfte. Danach sind 95 Suchen zur Verhandlung gskommen, von denen der erste Ausschuß 22, der zmcitc 65 und der dritte 4 bearbcitet hat. Das Plenum hat diese in sieben Sißungen erledigt. Außerdem smd vier Vorlagen von dem Rittersckxaftlichcn Konvent in MW Sißung ch [eß- tercn zur Berathuug und Besckzlußfaffung gclaßgt, Dcr Vor- sißénde schloß den Kommunal-Landtag xvit cmem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und Ko:1ig,in_ws_lchc§ die Vmsammlung mit bkgeistkricm dreimaligen Rufe cmstnnmtc.
Der choümäckztigte zum BundeSrath, Fürstlich lippische Staats-Ministcr Mtesitscheck von Wischkau ist im Bcrlin angckommcn.
Der NcgisrungSMffcffor ])]: “Francke, z. Zt. in Berlin, ist dEr Königlichen Regierung zu Wichadcn zur WUWWU dienstlichen Verwendung Überwicscn wordsn.
Bayern.
Die Kammer der Abgeordneten hat gester]! 11a_ch langer Berathung die Vorlage, betrcffx'nd dcn Bodcnzms, x_n dcr abgeänderten Fassung dcr Kammer der Retchsrätlxe mit 122 gegen 11 Stimmen auchommen.
Sachsen,
Ihre Majestäten der König und die_ Köni in sind heute früh von Berlin wicd9r_ in Dr_csden cmgctz'oxn. Am Montag gedenken Ihre Maxstätcn s1ch nack) sztg zu_ be: geben und daselbst bis zum 8. Februar Abends zn vcrwetlcn.
Oesterreich-Ungaru.
Dcr nicdcrösterrcichische Landtag hat gcstsrn nach längcrcr Dekatle cinstimmig den dringlichen Anlrag _dcs Aög. Scheichcr anßcnommcn, worin die chiexung auxgcfordcrt wird, die SprczchcnvcrordnUngcn sofort aufzjzhcben, und die Ueberzeugung QUSJesprockzcn wird, daß_d1e Sprachc_n_- frage auf gcseßlichcm che nur vom Yerchsrath gelost werden könne; zuchich wurden Zusaßantrage angcnqmmcn, wclche die Erklärung der deutschén Sprache _zur Stäatsjprache verlangen und den Wunsch nach Wiederher ts_llung gcordpetcr arlamentariscbc'r Zustäydc ausyrücken, damit den soztalen ZZeformbcdürfniffcn in jeder Beztchung endltch Rechnung ge- tragen werde. _
Jm oberöstcrreichtsrhen Landtage stellte dsr Abg. Wienhölzl den Antrag, die Pilsener deut_sche Staats- Gewerbsschulc nach Linz zu verle N. Betreffs emx's Antrags des Abg. Zebetmayr wurde be chlosscn_, dre Regurung auf- zufordern, daß sie mit achn Mittxln auf ins soforxtge Aufhebung des Mahlverkkkus hinwirken moge, und zuglexch dcr Zusaß- antrag des Abg. Erb angxnommcn, d_aß NFZ Aufhebung ohne weitere Zugeständmffe der osterret ischen Rc- icrung an die ungarische erfolge. Im Verlauf der Debatte Jemerkte der Abg. Zehctmayr, daß der Mahlvexkehr bereits aufgehoben sein würde, wenn_nicht die Vorgange in den Parlamenten hindernd m den Weg ge: treten wären. Der Abg. Beurle führte _aus, daß dre Ob- struktion nie eingetreten wäre, wetxn dle Abg. Ebenhock) und Genossen von Anfang "an gegenüber_den p_rachenver- ordnungen dieselbe Stellung einMommen hatten,_w:e bei dem Landtagsbeschluffe vom 26. d. . Der Abg. Zehetmayr erwiderte, die Konservativen hätten tmmer dlc gxseß- liche chelung der Sprachenfraée Zefordert, und erklarte, der am 26. d. M. gefaßtc Bcchlu die Konservativen hättaxn auf1icht§g_dem Antrags zu- gestimmt und seien uber dte emsUmmige Kundgebung
sei ein Kompromiß;
hoch erfreut, da sie die Interessen des Friedens in Oesterreich, die nationale Bedeutung der Deutschen und die mercffen des Vaterlandes und der produzierenden Länder vor ugen ätten. Seine Partei habe nie die Sprachenverordnungen ge illigt, sondern die geseßliche Regelung derselben verlangt.
In der gestrigen Sißung d_es böhmischen Landtages brachte der Abg. Nit che emen Antrag auf Bestellung eines Dolmetschs zur UeberseßunY wichtiger Reden in die zweite Landessprache ein. Die Abgg. ippert und (Genossen beantragten die Einführung nationaler Kurien mit Vetore t. Von czschischer Seite wurde in der Angele enheit der Beschlü e des niederösterreichischen Landtages, betre?feno die nationalen Schulen, eine Interpellation ein evracht und der Statthalter auf- Jefordert, er mö : seinen Einfßuß dahin geltend machen, daß
as von dem A g. Kolisko in dem niederöskerreichischen Land- tage beantragte Geseß, nack) w:".kchem in Niederöster- reich die deutsche Sprache die eir-zige Unterrichtssprache sein sol1e, der Kaiserlichen Sanktion nicht unterbreitet werde. Der Abg. Herbst interpellierte den Statthalter wegen der Gewaltthätigkeitc-n bei den Budweiser (Gemeinde- wahlen und fragte an, wie der dauernde ricde und die Sicherheit der Person und des Eigentbums 1m Lande her- gestellt werden könnten. Von czechischer Seite interpcllkerte der Nbg. Zaßka die NLgiLkUUg in derselben AnZZlegcnheit. Im weiteren Verlauf der Sißung wurde die ahl der Kom- misfion zur Berathung des Buquoy'schcn Antrags vor- genommen. Der Abg. Schücker erklärte im Namen der Deutschen, daß diesclben sich weder an der Wahl noch an den Arbeiten dsr Kommissgm betkseiligen würden mit Rücksicht auf die Haltung der Mawrität gegenüber dem A*.Urage des Abg. Schlesmger auf Aufhebung dsr Sprachen- vcrordnungen. Der Abg. Lippert interpleierte hierauf Über dis Thätigkeit der Kommisswn, die in der Angelegenheit der nationalen Abgrenzung cingeseßt worden sei, und ver: langte die Unterbreitung dsr bereits fertiggeftcllten Arbeiten der Kommission zur Begutachtung scitcns des Landtages.
Die im Ukrgangcnen Jahre gewählte Adreßkommission des Landjagcs ist für Dienswq neuerdings einberufen worden.
Der czechische Verein „Narodni Obrani“ ist nebst sieben chinc-rcinen wegsn Usbcrschrcitung seines Wirkungs- kreises von er Statthalterci aufgelöst worden.
Im mährischen Landtage führte gsstern der Abg. Skkne aus, daß der Ausgleich dEr Nationalitäten alLseitig ge- wüuscht werde; es sei bcdamrlich, daß Elemente außerhalb des Hauscs der nationalen Vcrsöhnung entgegenarbkitcten. Bei den maßgcbkndcn Faktoren bestehe der beste Wills. Der Abg. Bube erkannte die Büdeutung der deutschcn Kultur an und wünschte, daß NUL an dem gemeinsamen Werke mitarbeiten möchten. Der Abg. Promber hob hervor, daß die _Ver- nichtung dcs chtralismus dsr Ruin ch Rk1chLS sein _wurde; diesen wollten weder die Dcutschcn noch disCzcchsn, diE beide mit allsn Fasern an dem österreichischen Vakerlanpe und seiner großkn MachtstcUmxg fcsthieltcn. Die bisherige Katnpfe'sweise führe zum HKsys. _Die Dcutschcnwürden Kon- zessionen macbcu, aber mcm moge nicht zu _mcl verlangen. Gclingc dic Vcrständigung, so werde dcm Katser der schonfte und [isbste HuldigungSakt bcrsitct, und das werds auch nicht ohne Wirkung auf das Rcick) bleiben. _
Der Landtag von Krain bcschloß Jestern dre Ab: fassung cincr Huldigungs- und ErgebenhextQ-Ldreffe an den Kaiser und wählte eincn Aus?chuß,_ der mit der _Abfgssung der- 12113611 bktkaUt wurde. Der Nntragstsller Abg. thnjk (_kqnskr- Dativ) erinnerte an das Rc'gicru11gsjubiläum dcs Katsers, pries AUcrk)öchs1dcffcn [)ckVNkÜqL'UÖL ,Hersckze'rtugcndcn, er- klärte, gerade das slovsnisckxBolk sei dcm Monarchen Zum größtsn Dank verpflichtcf und Wrack) den Wunsch _aus, da 111 geregelter parlamentarischsr Arbeit dix Durchfuhrung der Gleichbercchtignng QUE!“ Nationen _und dre Regelung. des Ver- bältmsscs mit Ungarn gelingen moge._ _Der Abg. Schwcgel schloß sich im Namen des (Großgrundbcstßes dem Antrage an.
Großbritannien und Irland,
Gestern hat, wie „W. T. B.“ meldet, o_bYrmals cin KabiUetsratl) untcr dcm Vorsiß dcs PreWiLr-thstch Lord SaliSbUrU stattqefnndeU. _ _
Dns „Rkutcr'sckx Bnrcau“ erlfährt, dqf; gkgc-nwartig _czne starke ExpediticM für das owrc Ntltlml ausgexuftet werk-c. Dcr Fühxscr dcrsa-lben sei dsr Forschtxngsrmseyde Caoendish,der soeben von dem ?)kudolpk;-3ce_ zuruck- gekehrt sci. CaWndisl) werds von acht bis zehn Europäcrn einschließlich cincr Anzahl Solhatcn h_eglcttet mcröcn. Dis Expedition, tpclckw cine pmvatq se: _und auf Kosten vonCavendist) statlfmde, werde n1itMax11_z1_JeschuY_e_n und einer Eskorto Von 400 Bewaffnxten ausgexutst. Fe Expedition solle direkt von Nx ostafrckamschen Kuste an die Mündmtg dcs Sobatin dcn Wxtßen N11 gchsn. D_er_ Ltcutxnant Andrew und zwei anders Mitglieder der Expcdttwn tyurden L_ofort abreisrn, um den Tramsport _“m OWWW zu brmgen; cr Nest wcrdc innerhalb Monatsfmst zu Sch1 nachfolgen.
Frmtkreich. Die Deputirtenkammer hat gestern das Armeebudgxt sowie den Emtwurf eines Gcscßss angenommen, durch wolches_cm nationales Amt für den ausckvärtigen Handel gcschaffen rmrd.
Rußland.
An Stelle des Kontre:Admirals Andrejew_ ist, wie _dcm „W. T. B.“ aus St. PeterOburg berichtet Wrrd, dcr mtc: rimistischc Ober:Jnspekte11r dcs Torpedowesens, Kontre-Admxral Skrydlow zum Kommandanten des detachterten Sch1ffs- Gcschwadcrs im Mittelmeer ernannt worhen._ _
Das Ministerium des Innern hat, wu: dteBlatter meldet), eincn Gkscßentwurf ausgearbeitct, nach welchem d_te (Gouvernements Kowno, Wilna und Grodno allgemem russische Scmstwo:Organe erhalten sollen.
Italien.
Der Deputirte Frola ist zum Untcr-Staatssekretär des Schaßamtes ernannt worden. _
In der estriqen Sißung der Deput1_rtenkammer nahm, dem „5113. T. B.“ zufolge, der neu erwahlte Präsident Biancheri untcr lebhaften _und lang anhaltenden Betfalls- kundgcbun en den Präsidentcnßß ein, sprach den herzlichen Dank Für seine ahl aus und betonte, daß das j?Zarlament und die „Regierung in Uebereinstimmun an die Her tellung desGleich- gcwxchts m der Fnanzicllen erwaltung sowie an d1e_ Vcr- minderung der astcn der ärmeren Kl_a_ffen denken mußten, damit gefährlicheLehrm keinen Eingang der timer) chnden. Beifall auf der Rechten und im Zentrum. Die Soztaltsten organi
und Biffolati rufen: Es lebe der Sozialismus! Lärm.)
Biancheri erinnerte alsdann an die vor 50 Jahren erfolgte Einführung der konstitutioneüen Verfassung und sprach nn Namen des Parlaments dem Königshaus den Dank für dieselbe aus. (Anhaltender Beifall.) Hierauf wurde die Berathung über den Geseßentwurf, betreffend die Emmissionsbanken, wieder aufgenommen.
Spanien.
Aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Katsers fand, wie „W. T. B.“ berichtet, vor- gestern in Madrid in der deutschen Schule eine eier statt, welcher als Vertreter des Botschafters der Legations- alk) Erb-
raf zu Castell-Rüdenhau_sen beiwohnte. Hierauf folgte n der deutschen protestanttschen KapeUe cin Festgottks- dienst, an welchem_ chr Botschafter von Nadowiß nebst Familie, die Mxtglteder der Boischaft, der Konsul von Jecklin und viele Mitglieder der deutschen Kolonie theilnahmen. Abends vereinigte ein von dem Verein „Germania“ und dem _Turnverem gemeinsam veranstaltetes Festmahl unter dem Vorftß des Botkchafters von Nadowiß die deutschen Herren und Damen nebst ein gen spanischen, österreichischen und schweize- rischen Freunden der Kolonie in den Räumen dcr„Germania“. D_er Bm (hafter brachte ein Hoch auf den Köni und die Konigin: egentin von Spanien aus und toastete k?odann auf den Kaiser Wilhelm.
SchWeiz.
_ Der deutsche (Gesandte Graf von Tattenback) über- retchte gestern dcm Bundes-Präsidenten sein Abberufungs: schreiben. Der BundeSrath gab am Abend zu Ehren des scheidendcn Gesandten ein Festmahl.
Rumänien.
DerZZrinz Ferdinand hat, nach einer Meldung des „W. T. .“, von Nizza aus an den Senat, WL1chLM er cm- gchört, eine Depesche gerichtet, in welchcr er der zahlreiche11 Licbesbeweisc gedenkt, die er seitens der Mitglieder des Senats im leßten Jahre empfangen habe, seine Freude über die an i n in Beantwortung der Thronrcde Übermittelten Glückwüns e ausspricht und dem Senat zu dem Beginn des neuen Jahres mit aufrichtigftem Dank seine wärmsten Wünsche darbr'mgt.
Serbien.
Der Ministerrath bksuchte, wie „W. T. B.“ aus Belgrad berichtet, gestern 111 801'[)01'S den Kommandanten dcs aktitxen Heeres, den König Milan, in der Kommandantur. Dcr MMister-Präsident begrüßte den König mit warmen Worten, in welchen er den Dank dafür aussprack), daß der König Alexander das für die Einheit und Förderung des Heeres so wichtige Oder:.Kommando wieder eschaffcn und dem König Milan anoer1raut Habe. Dcr ?!)?inister: ratb werde mit allen Kräften ihn (den König Milan) in dcr Erfüüung der:- Aufgaben unterstützen. Der König Milan dankte der Regierung, mit dexen Hilfe er bcstrebt sein mcrde, das Heer auf der Höhe der modernen Anforderungen zu er- halten. Hierauf fand die' Einweihu11g der Kommandantur durch den Metropoliten s1a1t, welcher auch der König Nlcxan der bciwobntc. Nack) drr Einweihung stattcte d-r König Milan dem Metropoliten und den Ministern Besuche ab.
Schiveden und Norwegen.
_ Dasschwedisch:normegische Unions-Comité wird, elner Meldung des in Christiania erscheinenden Blat1cs „Vcrdxnö (Gang“ zufolge, hcute seine Arbeiten schließen, ohne daß eme Uebereinstimmung erzielt worden wäre. Die schme- d1schcn _Mttglieder des Comités stellten zwci Verschiedene V9rschlage zur Ordnung der gemeinschaftlichen Angelegcn- hsrtsn im Reiche auf; ein dritter Vorschlag geht von den de_r Rechten angehörigen norwegischen Mitgliedern aus, während die norwegischen Mitglieder von der Linken sich auf die Erklärung bcschränkt8n, daß die Grundgescße der beiden Ne1chc die gesonderte Leitung der auswärtigen Vlvgclegcnhcitcn cmcs jeden derselben vorausscßten, Der Hauptpunkt der erwähnten drci pofitivcn Vorschläge ist die Forderung der gemeinschaftlich Leitung der auswärtigcn Angelegenheitsn, jedoch unjcr vcrschicdsnen Formen.
Amerika.
Die Nationale Fabrikanten-Vereinigung in Ncw-York vcranstaltctc', wie „W. T. B.“ berichtet, am Donnerstag Abend zu EMW dcs Präsidentcm Mac Kinley ein Festtxmhl. Dcr Präsidknt hielt eine Rede, in welcher er _ausfubrte: cr glaube, das Land werde die Handsls- gebiete, die es zeitweilig verloren habe, wicdergewinncn und auf die Friedliche Eroberung MULL“, größerer Gcbiete ausxxxhen. Die nationale Poliiik könne die Industrie er- muthtgen, aber das Volk müss? projckticren und die Projekte durchführen. Die Regierung sci mtr in beschränktem Maße in der Lage, die anustrie zu fordern. Dcr Präfident fuhr das-n fort: „Wenn die Käufer nicht zu uns kommen, müssen wir 1? ihnen gchvn. Es ist unsere Pflicht, dom amkrikanischen
nternahmtxngögeist A tung bei allen Nationen zu ver: schaffen. Emo andere P icht besteht darin, den Geldwert!) nach den strengsten Grundsäßcn kaufmännischer Anständigkeit und nationaler Ehre zu requliercn. Das Geld der Vcrcim" ten Staaten muß für aÜc Zcit untadclig und unaRgreifbar kein. Nichts darf uns e Ukrlocken, die unverlw [ichs Schuld der Nation auf dem cge gescslichcr Kunstgri e herab udrückcn. Dic Verein! ten Staaten werdcn allen ihren Verp ichtungen in solchem elde nachkommen, das in der ganzen zivilisiertcn Welt als das zur Zeit der Zahlung beste ancrkannt wird. Es ist die Pflicht der Bürger, mit verdoppeltcr Anstrengung auf eine solche FinanzYseßgebung hmzuryirken, daß die ehrenwerthen Abstchtcn der ür erschaft über jeden Zweifel erhaben dastehen. Das and hebt lch selbst empor aus bedrängter Lage und fängt ]eßt an, sich von dem Druck zu erholen, der auf ge- wi en (Heschästßgebieten ganz beispiellos war. Ich glaube, da wir mit der Zeit aus der lang anhaltenden Depression herauskommen werden; der Fortschritt wird langsam sein, man darf aber nicht ungeduldi werden“.
Der Senat at, wie „UJZ. T. B.“ aus Washington erfährt, gestern mit 47 egen 32 Stimmen die vom Senator Teller eingebrachée Rckolution angenommen, in welcher er- klärt wird, daß die Bonds der Vereinigten Staaten sowohl in Gold wie in Silber zahlbar seien.
Wie aus Havanna gemeldet wird, griffen die spanischen Truppen das Lager des Rebellen "hrcrs Aranguren an, der kürzlich den Obersthieutenant niz hatte erschießen lassen, und vertrieben die Aufständischen nach kurzem Kampf. Dabei wurde Aranguren getödtet. Sein Lei nam wurde von den Truppen mitgenommen und nach Festlellung der Identität nach Havanna gebracht.
P-rrlameiiiaristhe Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichsxages und des Hau es der Abgeordneten b&- fmden sich in der Ersten und weiten Beilage.
_ In der heuti en_(28.) Sißung des Reichstages, welcher der Staatsse etar des Innern, Staats-Minister Dr._Graf von PosadowHky-Wehner beiwohnte, wurde die zwette Berathung des Re1chshaushalts-Etats für 1898, und zwar des Etats des Reichsamts des Innern, bei den Ausgaben für das Kaiserliche Patentamt fortgeseßt. Das Wort nahm zuerst der Abg.1)r.Hammacher, welchem der Staatssekrexär erw1derte. Alsdann wurden die Au8gaben für das KmserltchePatentamt genehmigt, und es folgte bei Schluß des Blattes die Verathung der AUSJaben für das Reichs: Versicherungsamt.
_ _Das Haus der Aprxdneten se kein derheutigen (10._) Stßung, welcher de_r _ tmster für andmirthfchaft 2c. Fretherr von Hammerjtetn beiwobnte, die zweite Be- rathung des StaatshaushaltSJEtats für 1898/99 bei den dauernden AuSgaben dcr landwrrthschaftlichen Ver: waltung fort.
Abg. Ehlers (fr. _Vgg.): Ick) würde dem Minister gern noch ein höheres Gehalt beWtÜigkn angesichts der schwierigen Situation, in Welch§r sieh der Herr Minister befindet. Die Aufnahme der gestrigen Außfubrungen msines _Parteifreundes Gothein auf der rechten Sexte war sachlich n1cht begründek ; die Herren haben keinen Anlaß zur Heiterkeit ebabt, und Wenn sie den stem)- grapbisÖen Bericht nachlecéen , werden sie selbst nicht wiffen, warum fie gelacht haben. In diesem Hause sollte eigentlich der feinste Ton berrfchen, aber das Vkrhalten der Rechten war gsstsrn Weit ent- fernt datwn. Kerr Gothein hat gestern mit außerordsntlicher Mäßi- aung gespro en. Wir haben natürlich auf der rechjen Seite immer nur einen schwachen Beifall; die Rcdner der Rechten haben einen großen Resonanzkoden hintsr fich. Die Herren thun so,_ als ob Hsrr Gothein garnichts verstehe. Herr Gump seßte Line Pramie aus fÜr die Nachrveisung von Gütern von 2460 Morgkn, die von einer SteÜe bewirtbschaftet Werden. Ick könnje mich um die Prämie bewerben, denn ich habe in meiner Kämmerki- vkrwaltung solche (Hüter gehabt. Herr Gamp verlangt von dem Städtkn eine Ermäßigung dEr Schlacbtsteusr; dabei handslt 68 Mb um eine Einnahme für die Städte, wchzlche dazu dient, dyn Stsuer-Etat herunterzudtücken. Eine städtische Biersteusr hat mir de'r Finanz- Minister selbst einmal für Danzig empfohlen. Die Einnahmen aus den städtischen Mekka, für (Gas,Waff€r 2c., kommsn der Allgsmeinbeit zu gute. Wie können die Herrsn auf der Rechten da behauptkn, daß wir in den Städten den armsn Leuten das Wasser Vertbkuern? Die Erklärung dss Ministers über die Wahrung dcr landwirtbfcbaftlkchsn Interessen bei dén künftigen Handsls- yxrträgen War außeroxdentlicb g€schickt und vorfichtig ae- faßt. Auch wir können mit einer besscxen Wahrung dieser Inter- essen einwerftanden sein, es fragt sich nur, wie die Sache in der Praxis ausscben wird und welche anderen wirthschaftlichen Jx-terffcn die Kosten zu tragen babm werden. Die «Herren auf der Rechtln find ja selbst noch nicht Einig über die einzelnkn Mittel zur Hebung der Land- wirtbschaft. Wenn die Lankwirtlsscbaft krankist, so darfdocb dé]: Ministsr der Kranksn nicht gcrade die Mittel Ve1schreiben, w€!che fie selbst wiU. Wenn der Minister das nicht thut, kann man doch nicht behaupten, daß kr kein Hcrz für die Landwirtbschaft habe. Der Herr Präfioent nannte uns neulich verständigt? Leute. Sprechen wir ihm dafür unsern Dank durch unser Verhalten aus. Seien wir zwar scharf in der Sache, aber höflich und entgsgenkommend in der Pcrson, damit man sagen kann, das; es kein Verständigeres Parlament in der Welt gebe als das preußische.
Abg. Pleß (Z.) bedauert, daß noch immer kein Entwurf eines Waffergescßes vorgklkgt sci, obkvobl es seit 14 Jahrkn versprochen worden sei. (Es handle slch dabei um keine po1iti1che Fra 8, sondern um die: Beseitigung wirjhsckyafjlichxr Usbelstände, mit der a € Parteien einverstanden skin könnten Nednkr tritt fsrner für die Fördkrung des landwirtbsCYaftliMn Fortbildungsschulwesens ein.
Abg. King (konf.): Wir lachkn bei den Ausführungen des Herrn Gotbein, We'il er sich mit landwirtbfchaftlicben Fragen be- schäftigt, yon denen 21: doch nicht die genügende Kenntnis; hat. Auch gkstern smd ihm verschierxne Schnißer Passietf, über die wir nur lachen konnten. Dem Herrn Minister sage ich namens meiner Frcunde Dank für seine Erklärung. Angesichts der Getreidezoll- verhältnisse im R€ich und in den andsren Ländern und angesickpts unserer Benacbtbeiligung in Bexng auf den Zuckcrzoll müssen wir allerdinas auf eine bessere Wahrung unserer landwirthschaftlichen Jntkrcffen bai den neuen Handelsv-Zrträgen Bedacht nehmen. Was würd? die Linke sagen, Wenn wir für unsern Zucker so hohen Schußzoü Einführen woÜttn, wie es Frankrcich gsthan hat? Der Minister hat sich mit der Grenzsperre gegsn Verseucbte Länder ein- verstandsn exklärt. Wenn man trotzdem die russischen Gänse bei uns noch hereinläßt, so müffén doch nock; andkre Einflüsse Vorhanden [cin , denen fich der Ministkr nicbt entzrehsn kann. Von den _Schweden find wir in Bezug auf die dortigen Vetsrinärpoltzeilichcn Maßnahmcn immxr binte-rs Licht ge- führt wvrden. Es ist jest nachgewiksen, daß eine zehntägixxe Quaran- täne nicbt gcnüxt. Nach einer ZeitungSnotiz fol]. der Minister des Jmnxrn verfüxxt Zach, daß zu den Märkten Abgcordyete der Land- wirtbschaft§kammckn als Mitglieder der Markjkommissionen zu- gezogen werden sollén. Das wäxe erfrkulich. Ist diese Notiz richtig? Herr Gotbein hat uns schon in der vorigen Sesfion manches Kuckuckéei legen onen, aber mein Freund Von Plettenber hat in einem hübschen Bild gkzeichnet, wie sich Herr Gotbein vergebli bemüht, ein Kuckucksei zu legen. Herr Rickert hat im Neickpstage be- baupjet, daß die amjlicbe Bekix fiuffung der Bauern syftcmatisab bütrikben werde; die Gemeindsvorsteher würden dazu mobil gemacht. Das War Cine Denunziation, die schon öffentlich tichti gesteUt ist. Er hat dabei meinen Nam-cn genannt, es bandklt ck aber ledißlich um lan:wirtbschaftlich-technifche Vorträge eines Wanderlehrers in Versammlungen, zu denen Jeder Zutritt hat, nicht um eine Agitation für den Bund der Landwirtde. Ich selbst habe in diesen Versammlungen keinen Vortrag gehalten. Dkk Zwist der beiden freifinnigen Parteien läßt den Herren eben keine eit, die Dinge genau zu prüfen. Was die Brennereifrage betrifft, so möchte ich die Regierung bitten, die Verwendung dss Spiritus zum Motorenbetrieb und zu Beleuchtungszwecken zu fördern. Wenn der Spiritus so billig gemacht werden könnte wie das Petroleum, würde das amerikanischePetroleum Verdrängt und der Landwirtbschaft wesent- lich genützt werden. Schließlich möchte ich den Ministc'r bitten, die K_rglezYe der Tuberkulinimpfung in den Schlacbtbäujern zu ver-
kn 1 en.
Hieran nimmt der Minister für Landwirt schaft 2c. Frei: herr von ammerst_ein das Wort, dessen Rc e am Montag im Wortlaut mitgethetlt werden wird.
(Schluß des Blattes.)
Dem ReichstaJe ist der Entjvurf eines Gesetzes, betreffend Aenderungen der onkuröordnung, zugegangen.
_ Dem Hause der Abgeordneten ist ein Bericht über die Bauausführunxen und Beschaffungen der Eisen- babnverwaltung w brend des Zeitraumes vom 1. Ok- tober 1896 bis dahin 1897 zugegangen.
- Das Zentrum hat im Hause der Abgeordneten den Antrag auf Annahme des Entwurfs eines Gesc es zur Ab- änderung einiger Bestimmun en des ommunal-
abgabenges eves vom 14. Juli 189 (Geseß-Samml- S. 152) eingebracht.
“Einfluß abin geltend ma en,
. - Ferner ist von den Abgg. elisGÉkons.) und Genossen im Hause der Abgeordneten-fo gender nttag gestellt worden: Das Haus der Abgeordneten “wolle beschließen: die Königliche StaatSre kerung zu ersuchen dkeßlbe wolle im Bundeskatb ihren aß dem ReichstYe baldigst eiu Gesetzentwurf vorgelegt werde. durch welchen die usübung des so verantwortlichen Baugewerbes von dem Nachweis der Be- fäbigung zum selbständigen Betriebe abhängig gemacht wird.
Gesundheitswesen, Thierkrankbeiteu und Absperrungs- Maßregeln.
Dänische Antillen.
_Die Regierun der dänischen Antillen hat für Schiffe von Para wegenddotrt ausge rochenen Gelbfiebers eine fünftägige Quarantäne anaeor ne .
Theater und Musik.
Goethe-Tbeater.
Das VolkÉstück mit Gesang .Berliner Spezialitäten“ von Ludwig Fernand, welches gestern zur ersten Aufführung gelangte, erinnert bei ?röberen Umriffen stark an Adolf L'Arronge's Volksstück „Men Leopold“. Der Schuster Weigelt verwandelt fich hier zwar in den Flickschneider und Laternenanzünder Blaßer; aber er versöhnt six!) mit einer Verlorenen und verstoßenen Tochter ganz nach dem Muster L'Arronge's durch sein Enkelckxen und durch die buchstäblxche Auslegung eines sinnbildlich gegebenen Versprechens. In allem UebrkÉen kaxm aber das neue Stück mit dem Vorbilde über- haupt nicht in ergketcb treten. Die Sprache ist gewöhnlich, und die Gedankén und Empfindungen find auf Ein néedrigeres Niveau berabgedrückt, sodaß dte ganze Stimmung unbebaglicb wird. Der Vsrfafferßat fick) die schwere Aufgabe, die Volksseele zu ergründen, sehr letcbt gedacht oder wenigstens leicht gemacht. Mit der äußerlichen Wiedergabe Volkstbümlickoer Redensarten ist es nicht gethan; an die Stelle schlichten Gefühls tritt hier gespxetxte Empfindelei, und die Kurlets und sonstigen Scherze zstcbnen fich ebenso wxnig durcb Geschmack aus wie die Schüttelreims, durch welche dex Verfaffer die Nüchternßeit seiner Prosa zu vsrscbönen sucht. _Dte Darsteller bemühten sich redlich, ihren Roklen so viel wu: möaltcb belustigende Momente abzugewinnen, * und ihnen ist dsr äußere Etfolg, den das Stück fand, hauptsächlich zu danken. Hkrr Hecht spielte den Flickscbneider mit an- svrsckyender Schlichtbsit und Ebenso Hkrr Grunwald eincn Mechaniker, den zukünftigen Schwiegersohn des Schneiders. Fräulskn Gallus hot ein “twas oberflächliches Bild der Tochter Paula dar, die Mit unßlqublicber Leichtigkeit den Pfad 75er Tugend Verlät und wieder auf tbn zurückkehrt. Frau Wanker-Arasep gab die 5 0116 eincI dichtenden Berliner strlir:gsxecht Vergnügliah, undsebr tüch1ig stellten Fräulein Rupricbt eine gutmütbige, Verwöbnte Banquiets- frau und Frau Wenck cine Aufwärterin dar. Die Musik zu dem Volksstück, w€lcke von Moriß Fall bertäbrt, ist gsschickt gearbeitet und gefäüig.
Neues Tbearer.
Dcr n€ue drkiaktige Schivank .Die Schildkröte“ („[-a Worms") von Léon Gandillot, welcher gestern seine erste hiesige Aufführuug in einer gewandten deutsckpkn Ueberssung von Max Schönau erlebte, wkrmocbte erst in seiner zweiten älfte Die Lacblust der Zuschauer in dem Maße zu erwcckcn, das; yon einem Heiterkeitscrfolge die Rede sein konnte. Aber auch hier beruhte die Wirkung lediglick) auf SZtuationskomik und jknen nicht gutzu beißenden Reizmittcln, welche fich m den meistkn Pariser BouleVardstücken vor- finden, unterstüLt dyrch eins Vortreffliche Darstekiung. Mit Geduld mußten die Zu1chauer zunääost die lange Vorgeschichte und komplizierte Exposition des Stücks binneömen, we'lche, in Kürze wiedergegeben, darin besteht, daß die junge Madame Cbampalier, um _einen Scheidungsgrund herbeizuführen, ihrem Gattcn eine lebende Schtxdkröxe an den Kopf geworfen hat und von ihm infolge deffen tbätltch n-tßbandelt worden ist. Kaum aber ist dieScbcidung angesprocben, so bereut Madams Cbampalisr wiedkr ihren Schritt und legt qeget) das Urtbeil Berufung ein. Durch einen Jrrtbum dks Gerichts- schrexhers erfährt _Cbampalier von der Berufung zunächst nkchts und vermahlt sich tnzwtschn zum zweiten Male. Der Zufall fügt es nun so, _daß sl_1n8 erste Frau zu dsr gleichen SUMde wieder in sein Haus einztcbt, in welcher er seine Weite? Gattin heimsübrt, sodaß er, da er mittlxrrVlee auch_ von dem Urtbeil der Bkrufungsinstanz, welche die Sebetdung annuütert bat. erfährt, fich in komischer Verzweiflung für eine_n Bisamisten hält. Schli€ßlichk1ärt skcb alles auf, indem die zrvktte Frau Cbampalier's, Welche ihn nur um deswillen zum Gajtenxebtxsn woÜte,_Wetl sie ihren früberen Verlobtsn irrtbüm- licherwstse fur untrcu btelt, bkrzlich froh darüber ist, daß ihre Ehe in- folge derBZrufung der e_rsten Gattin Cbampalikt's nichtig gewordcn, 1odaß fie_ tbrem Erwabltkn nunmehr Herz und Hand schenk€n ka_nn, wahrend fich Cbampalixr selbst mit ssincr erstén Gattin wudc-r aussölxrxt. Dis kymixchen Vcrlkgenbeitc'n Cbampalier's, welche erst 111 ker Mitte des zweiten Akts ihren An- faxjk] nehmen, brachte Herr Alexander mit sLincm unvcr- tvu_tlichen Humor ("011 zur Wirkunlg. Neben ihm war es Frau Re1scnbofer, _welcbe in der Roüe der cgitimen Madame Cbampalier ihre Rechte mtt drolliger Energie v8rfocht und eine heikle, nicht gerade gcschmackvolle Scene mit Dezenz und Grazie ausführte. Aeußerft k0m1sch _ war auch Herr Pansa als Advokat. Fräulein Lu spielte die zwette Frau Cbampalicr's anmuthig und sympatbis . Die Damen_Brock, Bkckcr und Rügßeimer die Herren Georg, Ssnger, Yaulmuüer und Andere zeichneten fick; in kleinsten Aufgaben aus. 5 on besonde'rcm Gcscbick und Geschmack zeugte die vom Direktor Lautenburg selbst besorgte Jnfcenierung.
„Konzerte.
Der Pianist Frederic Lamond, der vor etwa zwei Jahren bicr bereits konzertint hat, gab am Dienstag im Saal Bechstein einen BcetboVSn-Abend, für den er einige der seltenst öffentli ge- spix'lwn Sonawn dcs Meisters zum Vortrag gewählt hatte. eine Vcrtrsfflich geschulte Txcksnik und die sorgfältige Beachtung der vor- geschriebenen Tcmpobezexcbnungsn, bei mäßigem Pedalgebraucb, traten tn der großkn 1Z-cjur-Sonate (op. 106), ferner in den Sonaten: E-m011 (0x). 111), 118-6111" (0x). 110), S-äar (0x). 53) und endlich in dcr hekanntesten und bk lebtestkn Synate [**-W011 (0x). 57, „KppassmnamD aufs wirksamste hkrvor. Das nicht besonders zahlreich erfchjenerze Publtkum zoüte dcn Vorträ en des Kunstlers wohlverdiente Anerkennung. _ An demselben age gab der h_iLr ebenfaUs_schon vortbcilbaft bekannte Pianist Anton örster im Saale_dkr Stng-Akademie einen Klavier-Abend. D e früher an dem Kunstler bemerktcn Vorzüge kamen dießmal hauptsächlich in Werker) von Schumann, Chopin, Mendelssohn, Surzinoki, Tausig und Liszt zur Gsltun , wiewohl auch die Namen Bach's und Beethoven's auf dem Brogramm nicbt fehlten. Es darf nicht un- erwähnt blßiben, daß ein Uebermaß des Pcdalgebrauchs die Passagen (besondere; dte chromatischen) oft beeinträchtigte.
Am Donnerstag gab die Sopranistin Frau Käthe Grünberg- Wigand im Saal Bechstein ein Konzert, in welchem fie jam ersten Mal vor dem bissi en Publikum erschien. Ihre Stimme ist besonders in der Höhe kangvol] und kräftig. Reinheit in der Jntonation_ und Deutlichkeit der Aussprache Hub der Künstlerin leichfalls etgen,_nur muß _ibre Neigung zu tremo ieren gerügt werden.
or) den zahlretcben Gefangen gelangen der Künstlerin am besten: „Die Allmackpt' von Sckoubert, .Die junge Nonne" von dem- selben Komponisten, .Der arme Peter" von Schumann. „Aus meinen großen Schmerzen“ von Robert Franz und Wagnet's .Träume", welche mit gxoßem Beifall aufgenommen wurden. Die dezente und geschickte Klavterbegleitung der Frau Bielenberg der- dient ebenfalls ein Wort des Lobes.