Jichtamtliches. Deutsches Reith.
Preußen. Berlin, 31. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König empfitzgen heute Vormittag den Minister für Laydwirthscbgft, Domqnxn und Forsten reiherrn von Hammerstem, den Cücf des Ztml- kabinets, Wir lichen Geheimen Rath 131“. von Luxanus,' den Staatssekretär des Reichs-Marineamts, Kontre-Admwal Ttrpiß und den Chef des Marinekabinets, KontrxAdmkral Freiherrn von Senden-Vibran zum Vortrage.
In der Zeit vom 1. April 1897 bis zum Schlusse des Monats Dezember 1897 smd im Deutschen Reich n_ach dem „Centralblatt für das Deqtfche Reich“ folgende „Etn- naßmen (eins ließlich der kredinerten Beträge) an Zollqn un gemein chaftlichen Verbrauchssteuern forme andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt:
ZöUe 357 324 240944 (geqen denselben Zeitraum des Vor- jahrs + 4393 480 „46 , Tabackßeuer 8663 565Wk+579543ckß), Zuckersteuer und uschlag zu derselben 69 346 936 „44 Z"- 8419436 .“), Salzsteuer 36 594 689 „44 (+ 583 906 914),
aischbottich- und Branntweinmatertalstcuer 7 368 442 916 (+ 2255 867 „M), VerbrauchSabgabe von Branntwein und
uschlag zu derselben 95249197 «46 (+ 498 810 „M), * ennsteuer 466 816 „sé (_ 107 681 (44), Vrausteuer 22427 156 „44 (+ 1 222 966 „MZ, UebergangSabgabe von Bier 2885482 „44 (+ 59651 „44, Summe 600326523944 (+ 1 067106 916). Stempelsteuer für; &. Werthpaptexe 11164593 „44 (+ 87 860 4,44), 1). Kauf- und sonsttge Atz- schaffuttgsgexchäfte 10 098 314 «44 (+ 476 897 „FH), (3. Loo1e u: Prwatotterien 2364 267 .“ (_ 824 529 „M), Staats- otterien 9635 063 „44 (_ 1 050 385 944), Spielkartensterel 1 077 748 „44 (+ 11 778 „W), Wechselxtempelstcuer 7 362 900 „44 (+ 551322 914), Post- und Tel? raphenvcrwaltung 243 033 628 «14 (+ 17 978 804 ck14), Reichs:Et?enbahnverwaltung 57 209000 „14 (+ 2669000 944). _ „ _
Die zur Reichskaffe gelangte Ist : Etnnahme, akzzuglrch der AusfuhrvergutunÉcn und Verwaltungskosten, betragt bet den nachbezeichneten innahmcn bis Ende Dezember 1897:
ölle 317 889 165 „14 (+ 8796 402 MH) , Tabacksteuer
653 417 „44 (+ 147 921 944), ZuckcrsteUer und Zuschlag zu derselben 57 292 032 «16 (_ 16104992 „W), Salzsteucr 33 168 193 «44 (+ 179198 „M), Maischbottich- und Brannt- weinmaterialfteucr 9613 095 „44 (+ 1702 220 «FH), Ver- brauchSab abe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 77 024 28 „44 (_ 711338 914), Vrennytcucr 160 934 914 _ 106514 946), Brausteucr und Ucbergangsabgabe von
ier 21 509 861 „44 (+ 1 090 596 ck14), Summc 526 310 97734 (_ 5006 507 M:). _ Spielkartenstcmpel 1003 480 „75 (+ 10 088 „W).
Nach der im RsichS-VersichcrungSamt gefertigtenZusammen= sthung, welche auf den Mitthsilun en der Vorstände der In- validitäts- und Altchversicherungsanétalten und der zugelassen-m Kasseneinrickxtungcn beruht, betrug die ahlderseitdcm Inkraft- ireten des Jnvaliditäts- und Altersvcr 1cherungsgesches von den 31 Versicherungsanstaltcn und den 9 vorhandenen Kassen: einrichtungen
-x30. Sep: 31. Dc:
* ze'mbcr ; 1897 1897
31. Dc- * . zember ZLLZYFÜ 1896
bewilligten ]! I": „ validen: 1 .
renten: 221 115 238 531 258 742 277 859 296 452; davon sind infolgeTodes oder Aus- wanderung der Versch- tégten, Wtcder- erlanguyg der Erwerbs- fähigkeit, Bkzugcs von Unfallrcntcn oder aus anderen Gründen
weggefallen: sodaß am
72 807 79 005 85 593,
1, Juli 1.0ktobcr1.Januar 1897 1897 1898
185 935 198 854 210 859
59 445 65 899
1.Janna1 1. April 1897 1897
161 670 172 632
liefen.
Die Zahl der bis zum
31. De- zembcr 1896
30, Juni 1897
bewilligten Alters- renten betrug: . . . davon find infolgeTodes oder Aus- wanderung der Berech- 1igten oder aus anderen Gründen weggefallen:
sodaß am
312 708
103 828 108 798 114 765,
1. Juli 1.0ktober 1.Januar 1897 1897 1898
203 659 203 910 203 644
liefen.
Beitragßerstattungen sinkx bewilligt bis zum
embcr ' z ' * m tember 31896 1897 1897 1897
u.anweib- liZe Ver- si erte, die in die Ehe ge- treten sind:.
1). an die Hinterblie- benen von Versicherten: 18 952 24 540 30560 36 253 41591,
zusammen: . 90615 117246 148181] 177 225 212 983.
Hiernach ist in der Zahl der laufevdcn Invaliden- renten, welche seit dem 1. Januar 1898 zum ersten Mal die Zahl der laufenden AlterSrcnten übkrschrittcn haben, während des Jahres 1897 eine ziemlich gleichmäßige erhebliche Steigerung eingctrejen, währcnd bezuglich dsr laufenden Altersrenten der Beharrungszustand erreicht zu sein ,scheint. Bei den bewilligtcn BeitragSerftattungen läßt srch nur eine langsame Steigerung erkennen.
92 706 117 621 140 972 171 392,
Der Kaiserliche Gesandte in Mexiko Freiherr von Ketteler ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seincn Posten zurückgekehrt und hat die (Geschäfte der Gesandt- schaft wieder übernommen.
Laut telegraphischcr Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Geier“, Kommandant Korvetten- Kapitc'ix: Jacobsen, am 29. Januar in Santiago de Cuba angekommen und bsabfichtigt, am 1. FebruarYwieder in See zu gehkn; dcr Dampfer „Crefeld“ mit der Matrosen: artillerie:Kompagnik, Führer: Kapitän:Lieutenant Grapom (Fran ), ist am 29. Januar in Hongkong ange- komnth und bcabßchtigt, am 1. Fkerar nach Kiaotschau in Sse zu ge cn.
Oefterreich-Ungarn.
Der Kaiser begab sich, wie „W. T, B.“ m_xs Wien meldet, gcstcrn frühnack) der Gruft in der Kapuzinkrkrrchc' u1_1d verrichtete an dem Sarkophagc des Kronprinzen Rudolf em (Hrbct. Später empfing Vlllcrhöchstdcrselbc dcn_ un_aris_chcn MiNistcr-Präsidenten Baron Banffx) in einstündtgcr 5 Udlenz.
Gestern Nachmittag hatten, wie die „Budapester Cor- rcspondcnz“ meldet, di? in Wien eingetroffenen Ungarischen Ministcr von Lukacß und 131: von „Daranyi eme Unter- redung mit den öfjcrreichischen Ministern Freiherr von Gautsch, von Vöhm-Bawerk und von Körber über den 9111691891). Die beiden Finanz-Ministcr werdsn heute die Verhandlungen fortseßsn.
In einer vorgestern in Wien abgshaktcncn Vsrsammlung der deutschen Studierenden dsr „HochschUlc für Boden: kultur, die in Anwesenheit ch Rektors von Licbcnbxrg tagte, wurdcn ähnliche Beschlüsse gcfafzt wie in der Vcrmmmlung der Studsnten und Techniker am 27. d. M.
In Lcitmcriß wnrde vorgestern ein Akademiqu-Tag abgchalfcn, wclchcm auch dcr Rektor dcr deutschen Umvcrsttat in Prag, Profsffor Ulbrich bkimokmtc. Es wurden zwei Resolutionen bcschlosscn, deren cxslc die sofort'xgc Vcrlchng dcr dkutschen Hochschulcn von Vragin cine _Stth 1m dcntschn (Gelüste Böhmens fordert. In Pran ser btszur 1101161106th Verlegung ausZuharrcn, faUs dcn Studcyten thrc Rechte zurückgegeben und gewahrt würden. Die zwctte Reso- lution Ikht dahin, die Vorxcsungcn in Prag mcht zu bcsuch€n, faÜS nicht bis heute Mittag Das Vcrbot ch Farbcntragens aufgehobcn werde. _ Gestern fand ebendasclbst em deutscher Volkstag untkr dem Vorsiß d(I Abg. Funk? statt, an welchem zahlreiche Bürgcxmeistcr dcr umlrcgcnden Städte und unter Anderen (mch ' dcr Abg. Wolf theilnahmcn. Es wurde eine Resolution angenommen, in welcher von der Regierung dic" Gcwährleisxung _vollxn Schußss für die uneinJeschränkte pcrsonliche Freihmt sowge _fur die statutarisch festgestc ten akadcmischcn Rechte 1111?) Freiheiten der deutschen HochfchÜler in Prag gefordert wrxd. Ferner wurde unter Hinweis auf die Angriffe, denen dte deutschen Hochschüler in Prag von seiten der czechi chen Bevolkc- run 01:13gcscßt seien und welche e_inc erlegung dcr deutxkch-xn Hochschulen in den Veron!) pcs Hcmschen Sprachgebietes Böhmens erforderlich machtcn, dre Zusttmmung zu den Beschlüssen dcs gestrigen Akademikcrtach ausZc-sprochen. _ Dem „Pra er Abendblatt“ zufolge äußsrlc der Statthalter (Hraf C o u d e n?) 0 v e gegenübIr einer Deputation von Professoren der deutschen Universität und der Technischen Hochschu e, daß das Vsrbot des Farbentragens vorausstchtxich mx! dem Schluß des Landtages werde aufgehoben merdext konnen. Er erwarte, daß die Professoren im eigenen Jntercße dcr Hochschulen und der Studierendcn bestrebt sein würden, die letzteren von unbesonncncn Schritten Zurückzuhalten.
Der Landtag von Kärnten hat am Sonnabend den Antrag auf sofortige Aufhebung der Sprachcnoerordnungen angenommen. '
Im ungarischen Unterhause rtchtcje vorgestern der Abg. Mclßl die Frage an den andels=thster, ob es wahr sei, daß Eisenbahn-Oberbeamte au die untergeordnetenoBeamten einen Einfluß ausübtcn, um deren Nach magyartficren zu lassen, wie dies unter der sächsischen Bevolkerzmg vorgekommen ein solle. Er hoffe, daß die chierung dteser Aktwn fern- !tehc, fordere deShalb amtliche Aufklärung und stelle die; Frage, ob der Minister geneigt sei, solchen Mißbrauch von seiten der Oberbeamten, falls er begangen werden soUte, sofort abzu- stellen.
Großbritannien und Irland.
Dcr Staatssekretär dcr Kolonien Chamberlain erklärxe, wie „W. T. B.“ berichtet, in einer anx Sonnabxnd' m Birmingham gehaltenen Redx, daß FUL, hauplsachltchste Gefahr fur den brttischen Handxl eme allmahltche Abschneézyng solcher Märkte sei, die früher fur „alle Welt frei gewesen eren. Die britische Politik müsse die Bestßungen Großbnlanniens ver-
theidigen,_ neue Märkte, wo immer dies möglich sei, erschließen und verhmdern, daß alle Märkte zu Un unsten Großbritanniens verschlossen oder in ausschließliche onopole irgend eines einzelnen Staats umgewandelt würden. ?m gegenwärtigen Augenhlick habe (Hryßbrxtannien lcßteres in We -Afcika Und CYtna zu befurchten. Mrt Bezug auf die Kolonien an der Gold üste und in Lagos führte der Staatssekretär aus, daß die britischen Ansprüche auf deren Hinterland, welche Großbritannien durch erträge für genügend und zuverlässig verbürgt gehalten habe, 'cßt bestxitten und Landschaften, wclche Großbritannicn zu Heinem C'tgenthum gercchnct habe, von Anderen bescßt wfirden. Die Großbritannien anhänglichen Häuptlinge seien abgesst odxr getodtet worden, andere hätten sich nunmehr an Groß- br1tannien um Schuß gewandt. Großbritannien blicke nicht mißgünstig auf die Ausdehnung seiner Nachbarn, es verlan € nur Achtung für sein Recht. Betreffs Chinas wünscZe es, das;, was immer für USUS Vortheile dort „qkwonnen werden würden, dieselben allen in gleicher Weise offen stehen sollten. Er glaube, daß alle handeltroibendsn Möcht? im all- gemeinen in dieser olitik Übereinstimmten. Großbritannien hab? nicht den Man ck), das chincfische Reich zu zerbröckeln, es wünsche vielmehr, daß die vorhandenen Verträge und Rechte aufrecht crhaltm würden.
Frankreich.
Der Staatörath Bousquet ist zum Gmeral:Direktor der Zölla ernannt worden.
“Die Kommission der Deputirtenkammer, welche den Antrag auf strafrechtliche Vcrfolxxung der Dcputirten (Graf de Bernis und (HéraultRichard wegen dsr Vorfälls am 22. d. M. zu prüfen hatte, hat sich cinmüthkg gegen die Ver- folgung ausgksproch8m
Bei einem gkstern .in Royat (Puy de DMM?) zu Ehren dcs Dcputirtcn Bourgeois veranstalteten Festmahl hielt dieser eine Reds, in :vclch?r cr, dcm „W.T.B.“ zufolge, die Gründe seiner Gegnerschaft gchxn dLe ngkerung auseinander- scßts. Er bcstritt zunächst, daß er 510 :epublkkanifche Partei entzWLien wolle; vielmehr woÜe er die Vereinigung auf demokratischcm Boden herbeiführkn. Sodann entwickelte BourgeoZS sein Programm für die Rsvifion der Ver- fassung und Schaffung cincs Systems der Einkommen- steuer, wobei er die Fordsrung der Gleichhcit der sozialen Lasten aufstellte. Er b-Lrie'f sick) auf das Bsispiel dcr mwnarchischcn Länder, in dencn dic Einkonnnenstcuer in letung sei, und crinnkrtc daran, daß der Adel und die Reichen 1789 ihre Frivichiün aufgcgcbcxx hättcn. Rcdncy rechtfertigte sodann die .,cxltung der Radikale" in dcr Drxyfus-Angelkgcnhkit und sagte, daß sie gchn di? Regierung gestimmt kxättcn, weil diesc der für die Vaterlandsfreundc bctrübenöen Kampagne cin kur (5 Ende hätten bercitM könnsn. Dis Radikalen hätten ic Armce Übkk jch Djskussion stellen 111011211. Sit: wolltén, fügto Bourgeois Hinzu, dic kcligiö'ssDnldung. Emdlick) wandte fick) dsr Redner scharf gegen die Gmnäßigtcn, wclche mit dcn Konssrvativcn zvsammcngMgcsx, und [MMS schließlich ein Hoch auf die republikanisch gcsinntc Auvergne: aus.
In Limoges hkclt gestern bei cinem von dkm Blatts „Petit Ckntrc“ vcranstaltoten Bankett dcr Dcputirte Poin- caré einc Redc, in wclchsr er die Freiheit der Prkssc pries und ihr rietl), dic öffexäliche Meinung zu leiten, anstatt fich von ihr fortrcißcn zu lasst". J!: Bczug auf djs nächsten Wahlen 1301) der Redner hervor, daß eine Ver: besserung der paxlamcntarische11 Sitten nöthig sei, so: wohl in F(“(1Uki“('1(1) wie auch im Ausland?, was die leidensckmfslickxn SCMM in dcn bslgischcn und 6stcxroichischcn Parlamcnicn bcwicfcn. C': WÜNschT eine starke und feste Re- aisrang; in dicft'r Bkziclwng sii dic Fc'stigkcit des Kabinctö Mc?!itte,dn§ cine einige Majorilät [)'mtcr fick) Habe und Lianform- programm brsißc, wclchcs wsdcr furchtsam noch abenteuerlich sei, zu rühmcn. Poincaxéx erklärte ferner, er sei der Demokratie ergeben, vcrbrcitcjc sick) Über die Axbeit dsr künftigen Kammer, welche vor all-en Dingen die anstößigxn Ungleichheiten in dqr Bcstcucrung zu beseitigen hab?, und bkkämpfte alsdann dlL Sozialisten. Die Kammer müsst die lm1dm'xrthschaftlichc Frage, dic Arbciterfkagc und Öie*]211igc der nationalen Erztchung studieren.
Rußland.
Dxr Dampfer „Saratom “ ist, wie „W. T. B.“ bechhtet, von Odessa nach Ost-Asikn angqangcn. An Bord bcfmdc'n sich einige Offiziere dcs Gcscbwadkrs im Stillen Ozean mxt einer Anzahl von Rekruten fü: die Truppen dcs Amur- Militärbczirks.
Italien.
Nachdsm dlk Ministcr-Präsxdent di Rudin? in der; vor- gestrigxn Sißung dcr Dsputirtcnkammer dre Erxlarung ab,;cgeben hattc', daß die Regierung die Ordnung 'm'1t allxr Strenge aufrecht erhalten werde, ist die von den Sozmlxsten fur gestern in Rom beabsichtigt: Dcmonstration zu Gunsten dsr Aufhcbnng dsr (H.N'cidszöllc faklen qelaffcn worden. Der gestrige Tag ist ohne jeden Zwischenfall verlaufen.
Türkei.
Wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel h_crichtet, wurde die abessynische Gesandtschaft am Frettag von dem Sultan empfangen, mclchcr VLM König Men_clik den Groß: cordon dcs Jmtiaz:Ordens mit Brannt-*11 oerltehen und de'm- selben kostbare Göschenfc gemacht hat. Dxc Gesandtschaft mird demnächst nach Adis:Abcba zurückkehren.
Die kretische Nationalvcrsammlung ist zum 1. F2-
bruar einberuft'n worken. „ '
Dic TelegraphenaaUnur in Athen vcrbrextct 91:16 aus Lamia stammende Nachricht, xmck) welchcr 'Se1fu1lql) Pascha mit seinen Truppen ch der Steuerbettretbung xn Lazarina bei Trikkala in Tbeffalren _von 5811 Bauern mxt Flintenschüffcn empfangen worden_ sei. Wte cs heiße, ver- weigerten die Bauern die Steuerlexstung.
Serbien.
Der Köni Milan ist, wie „W. T. B.“ meldet, in Begleitung des Zustiz-Ministers und des Unterrtchts-Ministers als Vertreter des Königs am Sonnabend von Belgrad nacö Vranja abeereist, um an. der feicr1ichcn Begehung des 20. Jahres- tages der Befreiung Serbiens jyctlzunchmen.
Schweden und Norw-gen.
Bezüglich der in dem norwegischen Vjatte „Perdens Gang“ veröffentlichten Mittheilungen über die Arbxtten des „Union = Comités (s. Nr. 26 d. Bl.) tst daS „Svenska-Telegram-Byran“ in der Lage, aus bxster Quelle 1: erklären, daß diese Mittheilungen „nicht korrekt fetcn. Uxber de Arbeiten des Comisés wükden kcme offiziellen Mitthctlungen
emacht werden, bevor die Verßandlutzgen e"'-ruckt seien. Das Comité habje am Sonnabend seme erhxndlungea beendet. Bei djeser Gelegenheit habe der Köni eine Ansprache gehalten und an' seine Ausführungen bci xLxJeginn der ComitS-Verhandlungen ermnert. Er könne mchts Defiuittves in der Sache selbst sagen, bevor er die" Verlxjandlungen und Vorschläg2 geprüft habe. Der Konig abe folgender- maßen geschlossen: „Nur cins kann _und will ich sagen: der- oder dixxemgen _ auf wclcher Serte sie jmmer zu finden sein mogen _, welche nach dem Urtheil Unparteiischer die Schuld dafür iragext, daß_die Einigung nicht erreicht wurde)) ist, haben fick) memcr Mcmung nach mtt einer sch1veren historuchen Verantwortung belastet. Mö e der Allmächtige seitze Hand üv'er dre Zukunft meiner gelie ten Vö.ker halten! Moge er auchtm zwanzigsten Säkulum die Vereinigung, welche im 19. Jahrhundert den Brüder-Neich-*n Sichsrhxxit und ihren Einwohnern Glück schxnkte, erhalten.“
Vorgestern Abkno wohnte der Köni_ , wie „W. T. B.“ bericht'et, der Zahxcsfeier des schwedis cn Iournalistcn- Veretns bet. In seiner Antwort auf die Begrüßungs- ansnprachs betonte Allcrhöchstdwselbe, daß dasjenige Land un- schaßbare Vor1heile heftßs, wclchcs eine lange, ruhige und WM: sxquente Entmickclzmg auf der Basis gkseßmäßigsr Freiheit durch: gemacht _habe, wre Schweden. Ein solches Volk sei würdig, eme frere Presse zu haben; es vcrmöge feine vielseitigkn Kräfts zu benußtn und habe? Mißbräuckw dcrselben mcht zu fürchte'n. Er heqc .dcn Wunsch, daß die Wirksamkeit der schwcdtschen Presse stch immer ch Volks würdig zeigen möge, und dankc Herzlich für die Einladnng.
Amerika.
Aus Havanna wird gemeldet, daß die Aufständischen das vom Militär nicbt bcscßte Dorf Vcras überfallen und mehrere Bauern verwundet häüen. Ferner hätten die Auf: ständischen bei Soledad eincn Feldbahnzug zum Entgleisen ge: bracht, wobei fünf Personen verwundet worden seien. _ Der Aufständiscbknführcr Torres have sick) untermorfext.
Nach einer aus Lim a in New-York cingctroffenen Dépesck)? ist in La Paz dcr Belagerungßzustand proklmnisrt worden; Zoilo, Flores und andcre hervorraßendc Mitglieder Der Opposition seien verbannt worden,
Asien.
Von dem General Westmacott ist, wic das „Reuteksche Burcau“ erfährt, eine Dcpeschs in Kalkutta eingetroffen, nach welcher die vikrtc Brigade der bxitisch:indischsn Truppen am Sonnabsnd in einem Engpaß dcs Afridi-Lanch in einen Hinterhalt gcratlzcn ist. Fünf britische Offiziere und acht Mann seien gefallxn, zwei Offiziere und siebzehn Mann verwundet worden; we-xtcrc sicbzkhn Mann würden vermißt. Die Brigade sci an dcm Wegs gewsscn, sich mit den Übrigkn Brigaden zu verewigen, um die Eingkborcncn von den Wcidcpläßkn auf dcr Kaxurt-Ebcne zu vertreiben. Diess Bewegung ssi, wie eine wcitrrc Depcsck): melde, von den anderen ngaden, fast ohn: auf WderstanO zu stoßen, durch: geführt worden.
Der „Timss“ wird aus Rangun berichtet: aus Moul- mcin werde _qcmcldct, daß ein französisches Kanonen: hoot die SLWMsckNWÜLn des oberen Mekonq mit Erfolg uberwundcn habe und cht in tiefer Wasscrstraße auf der Breite von Mongtfin sich befinde.
Afrika.
_ Das „Rcytcr'sclxs Burkau“ meldet aus Pretoria, daß die chicrung dcn S1aat§voranschlag für 1898 auf der (Hxxmdlag-x _dcr Einnahme VTS lcßten Jahres aufgcstcüt habe. Ste véranjchlagc 5711 nach Deckung der nothwendigcn AUSgabcn beim JahreEschlussc verbléibendcn Ucbcrschuß auf xiwa 400 000 Pfund, wobei dsr Ueber ckUs3 dcs EtatswhrcT 1897 im Betrage von 360 000 fund ein: TYZrechnct scx. ZU:" Dsckung dsr Ausgaben für die gcplanten
tskxxbabn: und andersn öffentlichen Bauten solle eine Staats: Anlethe aufgenommen werdcn, und der Präfident worde bci dcm Volksraad um die Ermächtigung nachsuchen, diesc Anleihe zu der ihm gccignct cxschex1wnden Zeit zu vcgcbcn.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Bsrickzte Über die vorgcstrigen Sißungcn dcs Reichsxagcs und des Hauses der Abgeordneten bc- fmdcn slch in der Ersten und Zweiten Beilage.
_ Zn dcr hcutigcn (29.) Sißung des Reichstages, welcher dor Staatssckrctär des Innern, Staats-Ministcr V1“. Graf von Posadowsky-Wchner bcixvohntc, scßte das Haus die zweite Bcrathung des Reichshaushalts-Etats fur 1898 13er dcm Etat dcs Reichskanzlers und der Reichskanzlei fort.
Das Gehalt des Reichskanzlers (bisher 54 00034) ist auf 100000 „44 einschließlich 64000 „46 Repräsentationskostcn (vtshkr 18000 «FH) festgescßt.
Berichterstatter _Abg. Basserm ann (nl,) empfiehlt namens der_ Budgetkommisston die Genehmigung dieser AuSgaben- erhobung.
Abg. Singer (Soz.) erklärt, daß seine Partei gegen diese Erböbuxg stimmen werde. Er bitte den Präsidenten, die Ent- scheidung über dies? Frage durch eine besondere Abstimmung herbei- zqführkn, da seine Partei auch den Anschein vermeidsn WOÜS, als sttmme fie sliUschwtigend dem Tkjel zu.
Abg. von Kardorff (W).): Der elsté Beamte des Deutschsn Reichs muß in stimm Gehalt mindxstens ebenso qkstkllt wctdön, wie unsere Botschafter in London, Paris und St. Pejersburq und wie die _Botscbastcsr hicr in Berlin, die mit dem ersten Beamten des Reichs in Verkehr stehen. Es handelt sich hier nur um eine Be- aßung der deutschen Steuerzahler um einige 40000 „66, wahrend die GebaUSerb-Zhung allem der Postbeamtsn im Sinne einer "."“ zugegangenen Petition 13-14 Miüionen kosten würde. Es ]Ugt im allgemeinen reutfchen Jntexeffe, das Gehalt des Reichs- kanzlers so zu normieren, daß auch ein minder vermögender Herr als der gegenwärtige Rsichskanzler diesen Posten acceptieren kann, ohne befürchten zu müssen, in seinen Vermögenswerbältniffkn geschädigt zu Werden. Fürst BWmarck wird auf eine gleicZZ Forde- rung wahrscheinlich im Hinblick auf die reicheDotation Vom eutschen Reich verzichtet haben, ich Weiß aber aus wiederholten persönlichen Unterredungcn mit ihm, daß er das Gehalt des Reichstanzlers für durckaus unzureichend hält. Dieser Ansicht wird fich sicherlich die große Mehrheit des Reichstages anschlieZen. '
Abg. Dr. Lieber (ZZntrJ: Das eutsche Retcb kann sich nicht auf spartanische Suppe und Wasser beschränken; es muß den geseüschaftlichen Anforderungen entsprechen und mit ibneu Séritt halten. Das Gehalt des Rei skanzlers bleibt“ auch n der jetzigen Höhe noch erheblich hinter dem An wand für unsere Botschafter in Paris und London zuxück. Meine Freunde
WLtdZn für die Erhöhung stimmen; denn was den anderen Beamten 1 recht ist, muß dem ?öÖsten Beamtsn biÜig sein.
hg. von Ma so_w (d. kons.) erklärt, daß er, wie in der Kom- misfion, für die Genehmigung der Erhöhung stimmen werde, und daß er sich den Ausführungen des Abg. von Kardorff anschließe. Die Positkon werde nicht nur für den jeFigen Inhaber des Reichskanzleramts, sondern fürjedén späterkn In aber desselben gofordert. de HLM. [)1'. Hammacher (nl,) empfiehlt ebenfalls die Annahme
r o ton.
Dl? Erhßhung des Gehalts des Reichskanzlers wirddarauf gegen 1116 Sttmmen der Sozialdemokraten und der freismnigen Volkspartei genehmigt.
Sodann wrrd die zweite Berathung des Etats des Reichs- amts des Innern bei den Ausgaben für das Kanalamt fyrtgescßt. In der Debatte nshmen bis zum Schluß des Blattcs dte Abgg. 1)1'. Hamma er (nl,), Molkenbuhr (Soz.) und Ie'b'sen (nl,) und dcr taatssekretär des Innern, Staats: Munster 131". Graf von PosadawEky-Wehner das Wort.
_ 'Das Haus der Abgepxdnetenscßtein derheutigen (11..)Srßung, wclcher der _thster für Landwirthschaft 2c. Frcrherr von Hammerstein beiwohnte, die weite? Be: rathung des Staatshaushalts-Etats ?ür 1898/99 bei den dauernden Auszgaben der landwirthschaftlichen Verwaltung fort.
Abg. Schröder (Po!e):„ Auck) meine Freunde meinen, daß die Höbekder,_Dtspositkorzsfoan dlesks Etats no nicht in einem richtigen Ve'rbgltmß' zum Bkdurfniß steht. Wünschenswerth wäre es, Wenn die Wirksamkétt ,der Landwirtbschaftskammern tiefer griffe, bis in die unterstxn Schichten des Kleinbefißes. Die Aufhebung des Getreide- terminhandels hat der Landwirtbschaft großen Nußen ge- bracht; der Handel verläuft je-Zt in geregelten Bahnen und ist nieht mehr Vom Berliner ' kackt abhängig. Die kleinen Mittel zur Hebung der Landwictbsckyast dürfkn nicht vernachlässigt Mrdcn, denn durch fie würde auch der ärmste Lax-dwirtb Nußkn Haben. Zur Beseitig_ung deSArbeiWrmangels muß man die Ansiedelung kleinkr Landwirtbé fördsrn, die ihr Vefißthum mit ihrer Familie selbst bewirtbscbaften können und nicht fremder Avbeitskräfte bedürfen. denkr empfichlfeix1e ganze Reihe kleiner Mittel zur Besserung der land- wirtbscbaftliäyen Lage, wie Erleichterung der Gemeindelaften, Fördkrung dss KleinbahnMsens, Flußregulierungen zur Regelung der Enk- und Bswässkrung. Verkauf kleinerer Partien von Holz auf Holzauktionkn de'r Forstweérwaltung, damit auch der kleine Landwirth dort seinen Bekarf dccken kann, Hérgabk Von Waldstreu, Maßregkln gkgen Vieb- seucben u. s. w. Die H-xbung der LandwirWsckyaft sei keine Jntsrkffen- fraze, sondern eine Frage der gesammten volkswirtbschaftlichen Wohlfahrt. '
2159.Reimn113 (nl,) biÜigt auf Grund seiner eigenen Erfahrung und K€11ntniß der Vetbältniffe des kleinen landwirtbsckoaftlieben Grund- besißes dic3_ Grenzwerte zur „Beseitigung der Viehseuchengefabr. Zur Verbillrgung der Futjermtttel sei eine Hcraßseßung odsr Auf- bkbuug dcs Maiszolls erforderlich. Die Viehzucht sei die Hauptsache für dem kléincn Landwirts).
Abg. Graf Von Sghwerin-Löwiß (kons.) Vertheidigt die pommérscbe Landwirtbscbastskammer ZMS" die Vorwürfe des Abg. Rickert. Schon Vor Erlaß dss Börsengessßcs babe er sich im Börscn- ausschuß dagsgcn ausZLsproche'n, daß die Börsennojierunßen durck) Notikrungcn der Landwirtbe crskßt würden, Weil dieje ebenso das Mißtrauen dss Handels finden würden, wie bisher die Notierunacn der Börse das Mißtrauzn der Land- wietbschaft, Daf: diese Entwickelung nun jbatsächlich eingetreken, sei Schuld der Börse, WL1chk fich dem Börsenßeseß nicbt gefügt baba. Dje ZMtralnotierunßsstelle der Laudwirtbscbaftskammern sei zum Entuegenkommcn bereit und Wolle die Händler gern mit- wirken lassen. Der Landwixthschaft habe diese Entwickelung j:d5ch nicbt g€schadet. Nicht nur die Landwirtbe und bis Häußler kj(btélkn fick) uach den Rotieru-“gsn der Zentralnotierungs- 66112, so::dkrn auch bis Heerxn Rickert und Goxhein stüthen sub bei ihren Angriffen gegc'n uns auf dieselben, obwohl fie diese Notierung?!) für falsch crklärte'n. Die DiEparität der (Istrkixe- Preise zwikchn Bsrlin und New-York fei Vor der Aufhebung dss Gstreidexcrminbandeks viel größer acWesen als jeßt. Durch dia Aufhebung des Tcrminbandels sei eine stejiae und ruhige Gestaltung dkr Getreidkpreise in Déutschland bkrbeigkfübrt, während im Anklandc das Börfcnspisl nach wie Vor bei der Preisbildung mitwirke. Diéss ruhig? Entwickelung ski für unsere Land- wirtbschafk exn großer _ Segen. Ein weitercr Erfolg der Aufhebung des Termingesckyafts bestehe darin, daß zum ersten Mal seit Jahren dia Einfuhr Wemden Getreidcs erbsbliä) abaenommsn hab?. Troßdem sei abcr auch die Aufhebung dcr gemischLen Transitlager und der ZOUkkédth der Rxgirrung wiedkr in Erinnerung zu bringen.
Ah,]. Janferx (antry'wetst darauf bin, daß das anäbrlicb Vom Hochwasser beimgcjuchte Netffetbal unter den schweren Katastrophen des letzten Jahres ganz be1onders gelitten babs. Der Arbeitermangel sei für vixle Landwirtbk einc ernstg Gefahr, die Révierung weise aber die fremden Atbsiter aus; diejsnigen Arbeiter aus dem Ausland?, die fich als gute Arbeiter bewiesen haben, müsse? man dauernd im Lande behalten dürfen.
Abg. Klose (Zentc.) erklärt. daß seine Ausführungen übcr den Arbkitermangél von manchen Zeiiungen mißverstandcn worden skikn. Wenn er vérlangt hätte, das; für b-xffere Arbeiterwobnungen auf dem Lande? gesoxgt 111er6, dann hätte er mindestens hinzugxfkßt, das; rie Landwirtbschaft auch dazu in den Stand gesetzt We-“de müsse. Redner srricht sodann gletckyfalls den Wunsch aus, daß die tüchtigen ausländisckzsn Arbeiter länger im Lande blexben dürfen, und tritt für die Entschädigung für an Seuchen Zefallene Thiere ein.
Abg. Szmula (Z:ntr.) beklagt ebenfalls den Mangel an ländlichsn Arbeitsru. Dis Frage 7366 Schadens oder Nutzens der Aufhebung des Terminbandels in Getreide sei durch die Ausführungen des Abg. Grafkn von Schwerin er- [Ldksat- (Großer Schaden entstxbe der Landwirtbscbaft durch die Einflüsse des Bergwerks- und Hüttenbetriebks; für den Häuscrein- sturz" gebe das Gesekz allerdings eine Entschädigung, abér nicht für die Schadigung der Fe der und des Viches durcb Gas und Rauch, die troß hoher Schornsteine eintrete.
(Schluß des Blattes.)
Bei der am 28. d. M. 'vorgenommencn Stichwahl zum Reichstage im 5. Pffälztschcn Wahlkreix (Homburg- Kusel) erhielten, dcr,P älzischen resse“ zufolge, chmidt(n1.) 8851 und Lucke (Bund der «andwirthO 7846 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.
Der Ober:Vürgermcister von Stralsund Tamms, Mit- Éied des i?erenhauses, ist gestern an den Folgen eines chlaganfa s gestorben.
Bei der 2[Zzeutigen Ersaßwahl um Landtage im 4. Posener ahlbezirk Meseriß- omst) wurde nach amtltcher Yeststeüung der eneral- Lands afts- Direktor von Stau y- osen (kauf.) mit 244 von * abgegebenen Stimmen zum 5 itglied dxs Hauses der Ab eordneten gewählt. Der Gegenkandtdat Propst Enn (Hole) erhielt 122 Stimmen.
_ Jm Reichstage ist von den Ab 9. Münch-Ferber und Genossen nachstehender Antra eingebra tworden: Der Reichstag“ wolle beschließen: dem folgenden eseßentwurfe die verfaffungSmäßige Genehmigung zu ertheilen:
Einziger Artikel.
In denz Zolltarif (s. Bekanntmachung, betreffend die Redaktion des Zolltcmf ete es, vom 24. Mai 1885, Rcichs-Geseßbl. S. 111) wird hintsr r. 06 1 eingefügt:
2) Ganxseidene, latte, geköverte oder brochierte RoYZwebe in ebleichtem und ungeb eichtem Zustand, nur aus Seide des aulbeers Lvinners (80111537); Yori) bestehend, ohne jede Veiznischung von Floretseide oder Seide vom Eichenfpinner, beiderseittg mit festen Kanten oder mit Verbind oder gerissenen Leisten gewebt
per 100 kg . 300 „M
Die bisherißen Positionen unter Nr. 30 9:
2) Spißen u. s. w. 3) (Haze u. s. w.
krbalten die Bezeichnungen: 3; Spißen u. s. w. 4 Gaze u. s. w.
_Die nächste (Z.)Plenarsißung des Hcrrenbaufes findet am Dienstag, den 15. Februar 1898, Nachmittags 2 Uhr, statt. Die TageSordnung für dieselbe lautet: Zweite Beratbung des Antrags des Herzogs von Ratibor in Betreff der Bereitstellung Von Mitteln zur dauernden Verbesserung der Hochwafferabfiußverhä1tniffe besonders ge- fährlicher Privajßüffe der Provinzkn Scblsfisn und Brandenburg - auf Grund mündlichen Berichts der )(. Kommission. Berichterstatter: Herr Büchtemann. Kommisfionsantrag: Usberweisung sämmtliche: zu dieser Angelegenheit gesteklten Anträge als Material.
Statistik und Volkswirtbsthast.
Zur ArbeiterbeWeguna.
Ja Gera haben einar Mittheilang des .Vorwärtö“ zufolge die Schlosser, Dreher undKlempner der Firma Vromme und Viele dte Arbeit eingefüllt.
' Hier in Berlin fanden am Sonnabend Vor dem Gewerbkgericht die Verhandlungen zwischen den ausständigen Schubmacbern und kbren Arbeitgeßern statt. Nachdem alle Paragraphen der neuen Fabrtkordnung besprochen, Vorfchläge zur §1117c"mderung gemacht waren rmd beide Parteien ihren Standpunkt ausführlich klar- gelZQt batten, zog fich der Gerichtshof zur Beratbung zuruck. Dann verkündete er der „Boss. Ztg.“ zufolge einen Vergleichs- porsch1ag, der in vielcn Punkten den Arbeitern entgegynkommt und tn emer' rxdakjiom-[len Verbesserung der Fabrikordnung besteht. Die Arbeitnehmer und die Fabrikantsn nahmxn den Vergleich vor- béhaltlich _der Zustimmung ihrer Auftraggeber an. Für den Fall, daß der erzjletch_nicht endgültig angenommen Werden soUte, wird in einem Ukue'n Termm am Dienstag, 1. Fxbruar, vom Einigungsamt ein Schtsdsfpruch gefäÜt werden.
Kunst und Wissenschaft.
Jm Vkrein für deutsches KunstgeWerbe biclt am Mitt- woch v. W., Abends, Herr Direktor Schabs-Henkc einen Vortra über daß Thema „Kunstgcwerbe und. hotoqrapbie', in welchem er d 8 ver- schtcdenen Verfahren zur photo cmischenDekoration der Metalle, dec Thonwaarkn, des Glases und cmdkrer Materialien darlegtk. Schon vor der (Erfindung der Pbotograpbis war es, wie er ausführte, be- kgnnt, daf;_s1ch Metaklplatten mit Hilfe einkr Asphaltschicht nach dtrektec Beltchtung äsen lassen. Dieses lan wierige Asphaltwetfabren hat man jeßt dmch die weit kürzeren Prozesse L&M, bLi denen die Chrom- gülatine zur Anwendung kommt. Auf diesem Wege wyrden Metalläßungen erzielt und Reliefbilder oder Zeéchnungén in Schmelzfarben auf Thon- waarkn erzeugt. Zu mannigfaäxkn WirkunZen smd nkueadings die pHowchemisckysn Mittel bei der Herstxüung tranßparentec Glaßbilder VLrWethbet nzorden, besondkrs in der Weise», daß drei farbig überfcmaene Scherbkn gcaßt Werden und, bintcréinander gslegt, einhaijlickxe Farben- bilder darbieten. Dic Erläuterung dieser Und der verwandtkn Ver- faFrerxhtwurde dureh zablreiche Experimsnte zu lebendig€r Anschauung ge ra .
Von dsr s. Zt. angekündigjen neuen Publikation des Hirtb'schen Kunstvewlages in Münchkn und Léipzig: „D er Stil in den btldenden Künstkn und Gewerben aller Zeiten“, heraus- gemebxx yon Geqrg Hirth, [it'qt nunmxbr das erste Heft vor. Die erste Serre ist bxtttxlt .Der schöne Mensch“, und behandelt in der ersten,. won Dr._Hsmricb Buße bearbkitetcn Abtheilung das Alterthum. Da die alten Kulturvölker Mefopotamicns und Vorderafiens die Dar- strÜung dxs nackterx Msnschen in dcr REAL! Vermieden und es daher 111491 zu emcr sklbstandigcn künstlkriscben Auffassung des unbekleideten Körpers gebracht haben, so bleibt die Kunst disser Völker zunächst awsgsschloffen; aus tbr erdc-n jcdocb in der zweiten Série („Trachten Und'Stité'tJ“) charakteristische Beispiele gebracht werden. Die erste Serte 1941111111 mit der Egyptischen Kunst, Von der auf 22 Tafeln dre kunstlertsch Wertbtwllsten Wérfe aus der Zeit des altkn, mittleren 1121) neuen _Reichs, sowie aus der Perioxe de_r perfischen und griechircben Herrschaft über Esvpten nZWderchxebxn Werden sollen. Hierauf folgt die griechisckoe Kunst, etngstbetlx tn vier Abséx-nitte: Die altkrthümkiche Kunst, Die Epoche dxs Phidrczs, Das 4. Jahrhundert v. Chr., Die hellenistische Zeit. Da dre altrtaltscbe Und qtruökisxhe sowie die römische Kunst in ibrér §Unf- faffxnmg' des Körperltcbkn tm wesentlichen von griechischen Vorbildern abkxangtg find, so werden aus diessn Gebieten nur einzelne Proben ein- qe'fugt we'rdcn. _JmGanzkn sind für die gri€chische Kunst 170 Tafeln be- stimmt, sodaß dre erste Abtheilung der Ersten Serie 16 Lkeferungen mit ]e 12 T_afkln (also 192 Tafeln) umfasen wird. Bei der Auswahl der Dknkmalkr wßrdetz m erster Linée sol eberückfichtigt, die den Körperin voller Nacktbett zetgczn. D_och smd auch halb und aanzbekleidete Gestalten aufgxnommcén, wenn fie fgr_dte Auffassung des Körperlichen in einer be- stimmten Pertode chargktensttsch erscheinen. Auch werden einzelneKöpfe ge- bracht werden, die .fur dax! Schönheitsideal der Verschiedenen Epochen bkzcxcknwnd find.. Da dtc kunstgeschichtlich wichtigsten Werke der grtecbiscben Plafttk zum weitaus grö tm Theil nur aus Kopien römische; szt bakannt sind, so ließ es ck nicht vermeiden, auch diese Erzeugmsse'einer rxpr-Zduzierendkn Kunstübung heranzuziehen. Dock) er- haltknxrtgmale grte'chtfche Wklkk, auch wcnn fie für ihre Zeit keineswkgs eine Leistung ersten Ranaes bcdcutet haben, wo immer es geht, den Vorzug. Außer de_r Skulptur _smd ,aber auch noch andere Denkmälerklaffen beruckfich_ttgt, namentlich dre bemalten Lriecbiscben Vasen, die in der Er_sten Halfte des 5. Jahrhunderts v. C r. auf einer beachtens-vertben k11nstlertjchen Höhe gkstanden babcn (Tafel 42 der ersten Lieferung gikbt eme Probe davcn); ferrxer Münzen, geschnittkne Steine, Gravieryngcn auf Bronze 2c. Die Ausführung der Lécbtdrucktafeln dcr worltegenden ersten Liefexupg ist meist vortrefflich gelungen, sodaß die Werke fich klar_ und plajti1ch dem Auge darbieten. Man findct in dem He_ft u. a. Abbildungen der [kbxnsvoüen fiYenden Porträtstatuen (in Kaltstem) des egyptiscbcrz Prinzen Rabotep und seiner Gemahlin Ne ert (Verwandtkn de_s ersten Koni s Sneferu der 4. Dynastie, um 2800 v. (Ext.) owie der berubmten Ho zstatuettc des „Dorfschulzen“, aus dem Museum v0_n Gizeh„ ferner die Aufnahme des Obertbeils einer s chönen arcbajscben Madchenstatue von dxr Akropolis in Athen, von Bild- werkcn aus den Tempelgicbeln von Aegina, Olympia und Athen, der sogenannten Venus vom EIauilin im Konservatoren-Palast zu Rom 2c. Die den Tafeln beigegebcnen kurzen Bemerkunaen geben die nöxbigen btstorischen Daten an und machen auf charakteristische Einzel- betten aufmerksam. _ Die erste Serie .Der schöne Mensch“ soll in 2 rasch nacheinander erscheinenden Lieferungen mit je 12 Tafeln nebst Textbetlagc; auSgegeben werden. AlSdann werden nachstehende wetteren Serien folgen: 11. Sitten und Kostüme" 111. Thiere, Mythen- und Fabelwelt; 17. Die flmze. Äügemeine Or- namente" 7. Aeußere Baukunst; 171. nneke Dekoration, Wand- und Deckenmalerei; 711. Stickerei und Weberei; 17111. Das Möbel, Tischleret, Holzschnivergi ; 11T. Gcrätbe und Wnkzeug,qufikinstrumente; K. efäße, Keramik; R1. Schmiedea vnd Schlosserarbeit; R11.Heraldlk, Wehr und Waffen; )(111. (Schmuck, Medaillen u. dgl. ;.)(17. Allegorien, Genre; )(7. Schrift, Druck,Bücherornamente, 113): 115x111 2c.; R71. Die Landschaft. Jede Serie wird sowohl als - abgeschlossener Band wie in einzelnen Lieferungen separat abgegeben; ' eine Verpflichtung zur Abnahme aller Serien besteht nicht. Die ein einen Bände werden zwischen 150 und 400 Blätter (mit erl uternden Text) enthalten. Der Preis jeder Lieferung beträgt 1.“