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“ e F. „daß. sie “den akademischen GUINNMWWMHM- "ckck,“
.?!eben. und “den akademischen ebörden- iets _Achtun _ und Gehorsam bezeu en wollezi. Ohne dieses Gelobniß it die Inscription zu ver a en. Die akademischen Senate werden auf efordert, ge en Stu ierende, welche_ sick) diesem Gelöbnis; entz ehen, der erleßung der akademischen Ordnung und Disziplin durch Störung der Vorlesunßen oder 58? Vollzuges anderer akademischer Funktionen oder er Herbeifuhrung von Konflikten zwischen Studierenden schuldig machen, 7- nach durchgeführter Diöziplinarverbandlun _» sofort Mik, Rel;- gierung vor ugehen. Studierende, wel ebiSzur Juscripttqn fur das zweite emester aus Anlaß einer „groblicherz Ausfchrertung sich in Disziplinaruntersuchung befinden, „smd vox - schluß des DiSziplinarverfahrens zur Inscription fur bas zweite Scmxstcr nicht zuzulassen. Ein glcixber Erlaß crgtiig an Die Rektorate der Technischen Hbchschu'len in Wien, Prag (deutsche), Brünn, (Graz sonne an dicHoch- schule frir Bodenkultur in Wien, _ . Deutschnaiionale und slawische Studrnten bicltién gestern in Wien Versammlunacn ab. Zur Verhinderung von Zusammenstößen waren umfassende Poltzxtmczßnabmen gc- iroffen. Die Vsrsammlungcn verliefkti ruhig, [Woch wurden 10 Stubrntsn wegen Wiberscßlrchkett gcgcn die Wache arretiert. " , _
, In der vorgestrigon Sißung dcs oberostcrre1chischen Landtaqes interchierten die Abgq. „Ebeniioch, _Bisckzof Doppelbauer und Genossen die Regierung wcgsn 811185 in einem Linzer Blatt enthaltenen blasphemifchen Ausdrucks,der von der Staatsbehörde nicbt beanstandet worden sei. Der Statt- halter Freiherr von Puli) on LkWidSktf', drr Ausdruck sei nicht bemerkt worden, weil kr in der Erzählung dcs Fruiiietons ent- halten gewesen sei. Im Verlaufc dcr Sißmxg kam der Abg. Bischof Doppelbauer auf die Jntcrpeüaiion zurück und sprach dis „Hoffnung aus, daß Ausfälie gigen dic Grunddogmcn der Kirche in dcn Blättern wiirden vermieden 1119111811. Der Abg. Bäuerle griff die (Geistlichkeit wegen ihrer Tbsiinabme an dcm politischen chen, besonders in dcr Vrsssc,
an 11:11) bozcichnetees als ein Unglück fiir den Staat,"
wenn die Hierarchic ein Miißgcbcnder Faktor der Politik sei. Der Abg. Bischof Doppelbauer bLMErktc, cr beanspruchc fiir die: Gristlicbke'it das gleiche NEÄTT der Theil- nahmc an dem politischsn Leben, wir für jixbcn arxdcrrn Staatsbürger. Der Abg. Ebsnbock) betonte, das; der KlerUs jederzeit mit Patriotismus für das Vaterland imb fiir 555 Kaiserhaus eiiigctrcten sei; bis Nciigion gehöre" in dies Politik.
Im mährischen Landtage begründete am Sonnabend der Abg. Skala einen Antrag, betrcffend dic Voranstaiiung einer (Hedenkfoiir zum 100. (Geburtstags dss Dichi-srxz Palacky, 13621 aiich die' Dcuischcn miifeirrn könnteti, da Paiuckt) ein auf- riciktiger Oesterrcichcr geweskn ssi. Rcbncr LMPfÜM aus die ein Anlaß 11. a., die Errichtung von Siipendicn an der cechischen ,UUWÜsitäÜ in Prag, solangs MÜHT'LU keimt: 1501ch2 bestße. Die Würdigung dikscs Antrages würde er als einen V-érxöhnUUgsnkt ansebin. Dkk Abtrag wurde dem Schulau§schuse übérwwscn. Dei? Abg. Mcrorcs bc- ründrtc einen Antrag auf Errichtung von anirai-(cho scn- ?chaftskaffen mit der_Fundicrung aus Staatsmiticln, naci) em Muster der in Preußen sich vorzüglich bcmäbrenbcn Institu- tion. Dcr Antraq wurdc CiNLm Ausschusse i'ibsrmiessn.
Dxr 1chlesisch6 Landtag gcnehmigie vorgestern nach mehrsiundiger Debaits den Antrag dcs Speziaim-xöschusscs, be: ircffend bie_ Annabmc dcr RLsOlUÜOK, in wclchrr der Entschiiiß, an der bestehenden Rrichsvrrfbffung fcsi- zubaiten, aUSgrsprochn wird, 11711er Abiciimmg sims 111111 czcch1schcr _Seiis beantragten Minoritätsvwinms, welches fick) fiir die föbsrciiiv-c NUSgssialiimg des incbss crkléirt. Im Laufe? der Trbatis kaläl'tf) bcr Abc]. Karbixmi-Fiirsibischof Kopp seine Zustimnmng 511 dem Aussäznßaiiiraxis, weil der- selbe die Idee dcr Rcichöcinbcii vcriretc, die fiir ein macht: vol1es S_taatsgkbiyi unerläßlich sri, diess: RL1ch191'11ch011 aber gleichzeitig die cinzelnrn Länbkr Uni) Wölke! O'HstkrrLickW in ihrer frsicn Entwicfriimg micht binderc.
Telcgrammc, wclche slavisebs StUdcntcn ir". Wikn und Graz_ an 131711 balmatinischen LUndtaJ gerichtet hatien_unb m dcncn iibcr dis gcwalisamoVcizixbcrung dcs Koüegikzibesuckis 1111111) deutsche SiubcntenKlagr gcfiihriwiirds, Urraniaizicn ben Lcmbtcig in seiner Sißung vom 4. d. M., eme 9191011111011 anzimcbmc'n, in welchcr dcr Priisibrni (mf- gefordert wird, tclcgrapbisck) dcm Ministchiäxäsidemsn Freiherrn“ VON Gautsch bie EUUÜÜLMJ dis Land: inges uber, bir Vorfäiic in Wien und Graz ans- zuipreiiicxi um) das Begehrm achziibriickcn, bai“; die 1191161111612 Sickwxheit icroSiUdsntcn sowic: dic" Frcihcii dss Vesmbcs déi" Vbrleiungrn, iibcriiauyt die akademischen Richie g1'1111'1111leis-18t wurden. In der chatte batte dsr Aba. (Tingria die Hoffming „ auSgcsprochyn, daß die Behörden 7111111 gc: statten wnrden, die Hbckischuic fiir politisch? 131111113 zu
'mißbrcjiichcn. Der Abg. Klaic bxiontc die gégrnübyr bar
Solidarität ber Druischcn bcsisiiendc Solidarität: ail-cr Sicivcn. Der Abg. Viancini hob hervor, daß die Slawen, wsicht; zu dem Staatsaufwaiixc fiir die Univcrfiiät briirügcii, mit großen Opfern in der Fremde studicrcn miifitcn. Dcr Abg._„Bai]ac mies dararf 11111, daß die DeUtscben auf Millionen Deutscher außerhalb der Rcicipxgirnzb sick) beriefen, uridydaß seibst die Einmiscßmig von P:.“ofcfforcii 11115 anzcn Lchrkorpern de6_Dcuischcn Reichi'o vorkommc; den “laven'dagcgen wsrde [edc Gemeinschaft und Anthkiinalzme an ausländischen„Kulturfcsiiichkeitsn vcrwchrt odcr wirixbrii, Zn dcr vorgcstrigen Si'zm-ig vsrlas dcr Präsith Dank: Yagungö-Telegrammc slam cher Siubciiien fiir diese Kuni-gibanq es Landtages. , ' ' Jm uanischeii Unterhause erklärte' am Sonnabknb der Handcls: imster Daniel bei dcr chtbmm ch Bud: Lets „des Hgndeis-Ministcriums: hinsichtiiib der „OUdUstrlL "ski, cine Aenderung 1325 auf das («Zeririssciischafis- wesen, bezugltchen Theiles bes Handelsgescßrs Und die Revision des Gewerbegcseßes in AUQficht genommen. Wac- dcn Außexihanbel betrcfée, so werde die Rc ierimg binnen kurzer Zeri emen (Gee entwurf, betreffenZ die Unter- siußung emer Sexsthiffaßris-Gesellschafi ' Meere, vorlegen. Die Regierung gedenke, die Wasserstraßen in
engere Verbindung mit den Eisenbahnen zu bringen; sie hoffe, . ' Kreta, 5Iidmiral Canevaro ist*, wie „W. T. B.“ meldet, an
Budapest werde durch die Errichtun cines cnt rccicndcn „Hafens der Knotenpunkt des SchiffswerYehrs werbch.p ) Frankreiäx.
Die Deputirtenkammer beriet am Sonnabend das Budget des Ministeriums des thuswärtigen. Der
am Schwarzen „
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in, .- rkisob-griecbifchen _Yngelegenhu Maßregeln Griéchenkand gegeniiber unierftüßt zu haben,...“wel es Leßtere die Freiheit und_Zivilisgtion.vertx,ote. Der Deputirie Decrais vertheidigte bie olmk der Regierung, welche für die (Größe Frankreichs gearbeitet habe. Griechenland sei, dank dem europäischen Konzert, welches den Konflikt lokalisiert habe, vor einer Katastrophe bewahrt worden. rankrcick) habe nicht eine Rolle im Hintergrurzde gcspielt, im ?_qentheil lasse Europa ihm (Hercchngkeii wrderfahren, Der Redner fügte hinzu, es handele sich 11th ein ernstes Problem, bei welchem die Interessen Europas sick) gegeniiberständen. Das Interesse Franerichs sri, de:,n 813313118 (]110 aufrecht zu erhalten, aber rankreich musse sein (Hischwader verstärken, um sein nsehen zu wahren. Er begrüße mit Freuden die auf Madagascqr rind in Tunis erzielten Resultate, die Konvention hinsichtiich dcs Togolandcs und die Niger- Koizferenz. DLC'MLS erinnerte sodann an die gegenwärtigen Stormigcn in emigrii'Staatcn, wie in Oesterrcick), und schloß, indem er die franzbsisch-russifchc Allianz und deren erhabcxnen chik rühmte, dcr Übi'k nicht binderc, mit England auf frsund- 1chHiféiichstem Fuße zu leben. Die Sißung wurde sodann auf: ge 0 en.
Der russische „Kreuzer „Wladimir Monomack)“ ist vorgestern von Algrcr nach den chinesischen Gewässern in See gegangen,
Rußland.
(Hin am Sonnabend vcrösffentiichtcs neues Gescß Über die Umgestaltung des Miniteriums des Auswärtigen ykrfiigt, wie „W. T. B.“ meldet, die Vermehrung des Ver- sonals und die, Koiizsntrierung der gcsammtcn politischen Korrespondenz, einschließlich der die Angelegenheiten im Orient betreffenden, 111 der Kanzlei des Ministers.
Italien.
Die Dep utirt enkammer seßte vorgestern dic Bcraihung der Vorlage, betreffend die Hera seizung der Getreide- ziille, fort. In namentlicher Abstimmung wurde ein von den Dsputirtcn Taroni und (Genossen cingsbrachtsr Antrag auf Abscbaffung der Zölic auf Getreide und Mehl mit 251 gegen 39 Stimmen verworfen. Im weiteren Verlauf der Sißung gelangte 6111 Zusaßantrag der Dcpuiirien Nicolini und Ge"- 11,01 s "en, die (Hetreibczölie auf 250 Fr. berabzuscßen, ziir Ab- stimmung. Der Antrag, welchcr von der Regierung nicht ticckpiicrt war, wurde mii 204 gegen 96 Stimmen abgeichnt. D:“sr Minister-Präsibeni di Rudini bcmerkti', als Er vor der Abstimmur die Erklärung abgab, daß die Rc ierung mit dem Antragr 111 t einverstanden sei: es sri ein GMK, daß angesickyts dcr Brdcutsamkeit der Frage das unheilvoUc parlamenjarische GXUPPLUWCsLU nicht zur (Zeitung gekommen sei, sodaß man in Ruhe 1":er bie Angrirgenhrii verhandeln können Dies werbe rin (1111er Präzedenzfal] sein. Das Haus nahm hierauf dw .Hcrabseizung drs Wsizsnzolls auf 5 Fr. bis zum 31. Mai 5. I. 111111 die Ermäßigung der Zölle um 1 Fr. fiir den chtncr Gkrstv, um 11/2 Xr. fiir dcn Zentner Rogg-xn und um 21/2 Fr. für den ZZWMU' weißen Mais an und genehmigte dic Ermäßi ung der Mel)! ölle auf 8 Fr. sowie die entsprechende erachxßung der Zi) 8 auf andere Mühlenprodukie und auf chi aus minderwerthigen Getreide- sorien. Die ganze, Vorlage wurde schließlich in gehiimcr Abiiimmung mit 198 gegen 37 Stimmen angenommen. Türkei.
Wis das Wikiter „Tclcgr-Corrcsy, -V11rcau“ ans Konstantinopel iiiclbct, 1011111116 dcrösicrrxick)iscl):ungc1rischc Botschaftér Frcihcrr von Calice, wclchsr infolge des UltimatUMS-in der W'Tcrsina-Angelegenheit dem Sclamiik cine Zrit lang fcrngebiiebrn war, am Freitag dcm Sclamiik wicbcr bci. Nack) demssibcn cmvfinxi dur Sultan den Botschafier in rivaiaudienz, wobeiAUsrböckstderstlhc die absolute Utimög- lick) eit ber Kandidatur dcs Prinzen (Georg von Griechenland für den Postrn des (Houvcrncurs Von Kreta eingehend und mit mannigfachcn (511111111611 darzulcgen surbie. Freihcrr von Caiicc mch in Bezug auf dic Sicllung Ocsicrrcich-Ungarns auf drssen bisherigc konstrvatwc mltung hin und bsschmcrte fick) darübrr, das;, obgleich allen Zicklamationen der Botschaft bezüglich der Einhaltung VertragMnäßigcr Rechte von der Pforte selbst Folge gegebe'n worbrn sei, die Provinziai- vrhöidrn dsmwci) dic DUrchfiibrung derselbcn vcrzögertcn, was 1111 csici)12- der dnrch lange Jahre Lrprbbicn freundschaftlichen Ha tung Ocsierrcich=Ungarn5 gogcniiber der Pforic sicbcriici) dcn IUTLULWULU ch Sultans iiicht cnisprcckw. Der Siiltan bcstäiiqts dirs 11111) versprach, cntsprrch-cnbc strenge Wcisnngcn crtheiisn zu wollen.
Der bulgarisch? AgcntMarkow wurdc, dcmscibanursau zufolge, vorgestsrn in den Yildiz-Palast berufen, wo ibm dic Anitvori auf die von ihm Übrrreickite Denkschrift (s. Nr. 30 d. B1.) Übergeben wurde. Danack) sollcn dcr Bali von ULÖkÜb Mid 1111c Proszialbcbörch fiir wsitcre (chnlithaien persön- 1ich verantwortlich grmacht und alle als vcrdächti Ver- baficicn sofort entlassen wrrdrn. Ein aus türkischcn Of "zicrcn in Koi-staiitinopcl gcbiidetcs und nach ULIkÜb cntsandtcs Militärgericht soll morgen mit dcr Untersiichung beginnen. Der Sultan verbürge eine orbnmigswäßigc Fübrung dcs Prozesses. Bulgarien bringe jedoch 11061) auf die Entlassung bis kompromitticrten Kamaikamz.
BcziigliÉ; einer 16 Punkte cnthaiicndcn Adressc dcs arrncnischen Patriarchats wird rirtc Veröffentlichung fiir heute erwartet, wclche dis Erfülluw der Yrdcrnngen zusazxt. Unter anderem soUcn dic 11achge?uchic Ubvcntion, dcr ZLithLisL Nachlaß dcr Militäriaxe, die Erlaubnis; der Rückkehr der Emigrantcn, *die Rcissfrcihkit dcr Armenier im Inianbk, die Regelung der Katholikosfragcn und die Erlaubnifz, Tic Sißangsprotokolie und V-rordmmgcn dex“- Patriarchats in den Zcitiinxzcn zu vcrbffcntiichsn, bcwilligi werdrn.
Nack) cinkr dcr „Agence Havab“ zugegangenen Meldung
* aus Athen finden in Thessalien Noch fortwährend blutige
Zusammrnstöße zwische'n 1ürkischcn Soldaten und gkiLchischLn Baucrn stait. Mclbungcn aus Lamia besagen, es seien ctwa
.' 100 Personen getödtet und VCTWURVLÜ worden; dicse Nach-
richten seicn aber wahrscheinlich fibkrtricbcn. Den türkischen Truppen sei es gelungen, mehrere Dörfer zu chchn. Dec .Hochstkommandiercnbe ber internationa cn Flotte vor
Bord des italienischen Admiralschiffs „Sardegna“ nach Smyrna angfahren und wird in etwa zehn Tagen nach der Suda-Bay zururkkehren. In dem AdmiralSratl) wird inzwischen der öster- reich1sch-_ungarikcheFUdmiral den Vorsiß fführen. _ Die Admirale haben die Boi charter ersucht, die Heil te der Löhnung für die
rung "dbk,?“ stets d' ;: *deuts ex!
A,!Waritieii 11117 derKh ,“ iiquSkafse “voriv'égx unihméir ; “um diir „ *die rxgelmäßige AblöhnYüg “einen besserenz Dienst ,zu erzielei?
. . Dänemark.
*Der Prinz Christian von Dänemark ist, wie „W. T. B.“ mxldet, gestern von Kopenhagen nach Schwerin angreist_und wrrd sick) von dort zuin Besuch der Prinzes s in FZiedrtch zu Schaumburg-Lippe nach Oedenburg be- ge en.
Amerika.
* Dem „New York Herald“ wird aus anama emeldet, daß sich in Costarica und NicaraguZZ cine staxke *revo- lunonäre Bewegung bemerkbar mache, die gleichzeitig die Regierungen bkidsr Staaten bedrohe. An vier Steüen seien zu derselben Zeit Aufstände ÜUSJLÖrOCHLU. Zn Nicaragua hielten die Ausständischsn die Stadt San Juan befaßt; über den Aufruhr in Costarica lägen bisher wenige Mcldunqen vor. - Dem StaatHdepartrment in Washington ist die Nachricht zugegangen, daß in San José (Costarica) eine Revolution aus- gebrochen sei. Asien.
Die „Times“ meldet aus Kobe vom gestrigen Tage, dZß dre koreanische Regierung beschlossen habe, keine Konzessiomen zum Bau von Eiscnbabnrn an Ausländer zu vergeben; der, 10PÜ1UschL (Hsiandtc in Söul fordere, daß der auf Grund eines Uebereinkommcns vom Jahre 1894 von Jgpan aufgestsilic Kontrakt fiir den Bau der Söul-Fusan- Eisenbahn unterzeichnet werde.
Afrika.
Das Auswäriigc Amt in London hat, wie „W. T. B.“ berichtet, die Bestätigung dcr in Nr. 31 1). Bl. mitgetheilten Meldung erhalten, daß die: aufständischen Sudariescn in Ugarida am 9._Jamiar Fort Lubwas gkräumt und alle- Strettkräste in einer großrn Dhow und mehreren Booten über einequcht des Viktoria Nyanza fortgeschafft hätten. Der Kapitan „Harrison sei mit 2000 Mann, zwei Fcidgeschüßsnx und 1000 Wagaudns abmarschiert, um die Aufriihrcr zu ver- hindern, den Nil zu überschreiten.
Wie das „Ncutcr'jcbe Bureau“ aus Pretoria vom 5. d.M. meidet, hat dchräsii-cnt des Obersten Gerichts- hofes ein weiteres Schreiben an den Präsidenten Krüger acrickxct, in welcbcm er erklärt, daß das Uebereinkommcn vom
arz WMW Jahres, betreffend dir Abänderung des Grund- gescßcs und 018 Klarstellung dkr Lage der Richtcr,nicht erfiillt nzorbcn sei; er lebiie daher das Ucbereinkommen, nach wslchemx die Ersetze der Bestätigung durch den Obersten Gerichtshof nicht bedürfen, ab.
Dasselbe Bureau e_rfäbrt aus Massa vom 5. d. M.: es vcrlautr dasrlbst, daß eine Trrippcnabikisilung aus dem Niger- KusicmProicktorat, wrlck)? am Assay-Crch einige Ortschaften zerstört habe, mebsrgcmchii wordcn sci. Die Truppen seikn von zwei europäiicbcn Offizierin kommandiert gcwrsrn. Der Ageni dcr RoyukNigcr-Company habe Truppcn abgesandt, Zinfir bie Angelegenheit anzUklärcn und etwaige Gefangene zu € eien.
Tie Thätigkeit der preußischen StaatZ-Arcbive im Jahre 1897.
(Bericht für 1896 in Nr. 25 vom 29. Januar 1897.)
Währrnd dcs Zabrss 1897 habcn in den preußischen StaatS-Arck)iven 803 amtliche Und 2091 außcramtlichc Bc- UUHUUJM stattgéfunden. Lcßtere scßrn sich zusammen aus 721 Bennizimgcn, welchc durcb dic Bsnußer persbnkixii 111 rt und Stelle (*r-folgt sind, und 1370, 1111111117 OUrcl) * 1“ W- bcamten auf schrifiiichcm Wege durch Ucbcrscndung von Bc- schciden und Berichten ii]rc Erledigung gefunden habsn. m Ganzcn beniißicn die Archive 1840 Privatpersoncn. Dic ( e- sammizabl dcr Arbeitstage alicr pcrsönlichen Benußer be- trug 11356.
Die eiiispi'cck;9ndcn Zahlen dis Vorjabi'cs waren 798 ami- liche', 1999 auszeramtiicbe, 677 piksöiiiick)? Benutzungen und 1322 schriftliche Berichte und Boschcibe', 1668 Privatpersonen und 9251 Nrbciistags.
Bis ans Veranlassiing und mit Utitcrstüßung dcr Archiv- vcrwnltung im Vcrlagc 111111 S. Hirzel in Leipzig erscheinenden „Publikaiioncn aus den Preußischen Staats-Arci)iven“ sini) im Jahre 1897 um 3 Bände wxitergcfiihrt worden.
Es sind erschicncn:
2111111167. Pricbaisch: „Politische Korrkspondcnz des Kurfürsten Aibrccbt Acizillcs.“ 2. Band (1475/80).
Band 68. Forst: „Politische Korrespondenz des (Jrnfen Franz Wiihclm von Wartenberg, Bischofs von OSnabrÜck, aus den Jahren 1621-4631.“
* Band 69. Reimer: „Hessischcs Urkundenbuch. 2. Ab- thcilimg. Urkundenbuch zur Geschichte der „crren von Hanau Und der ehemaligen Provinz Hanau.“ 4. and.
Ebenso ist von drm durch das Königlich preußische historische JUsMUt in Rom und die Königlich preußische Archivvcrwnltung hcrangegcbcnen Werke „Nuntiaturbcrichie aus Deutschland- nxbsikckcrgänzcndcn Akicnstückcn“ cine Foriseizung erschienen, nam 1 ):
Band8 dar ersten Abtheilung, bearbeitet von Friedcns- burg und cnibnliend „Dic Nuntiatur dcs Vrrbailo 1545/46“ (Verlag von Friedrich Andreas PertlZ-ks in Gotha), und
Vanb2 der vierten Abtheilung, bearbeitet vonKicwning und UUHÜULUÖ „Dic Niintiatur dcs Pallotto 1628/30“ (Verlag von N. 23011) in Beriiii, Mohrenstr. 19).
Das historische! Institut hat frrner in diesem Jahre mit der Herausgabe dcs Werkes ,1181181'101'111111 Eßrmanjcnm, Rege ten aus den pästiichcn 5 kchWL11 zur Geschichte des Deutschen Reiche.“- mid si-iiirr Territorien im 14. und 15.§1ahr- hiindert“ brqonncn und zwar Band 1 der Abtheilung „Pon- tificat Euqen's 17. 1431/47“ erschcincn (affen.
Der Band ist von bem Archivar Arnold unter MitwirkUng von ?aller, Kaufmann, und Lulvés bearbeitet worden.
' anlrck) hat das historische Institut in diesem Jahre Line Zeitschrift „Qucllcn und Forschungen (1115 italieuischen Archiven urid Bibliotheken“ (Verlag von E. Loescher u. Comp. in Rom, Via del Corso 307) ins Leben gerufen und Heft 1 derselben. bcrauögcgeben.
Andere Arbeiten von Archivbeamten sind:
_ Ansfeld: „Beschwerden der Juden des Erzstifts Trier in den Jahren1573/74“, im Korrespondenzblatt der West- deutsch Zeitschrift, .„eft 4.
' aillcu: „Der Prinz-Re ent und die Reform der deuis en
Kriegsverfassung“, in der bthorischen Zeitschrift, Band 8.
' Vor! 11111171 a" ren“ “M „11; 51er- Bxauxzemex 1151119111“? Önise“,b im HoZUYoUern-Jahrbuch, 1. Jahrgang. „Der Preu-
ßische „Ho im Jahre 1798“, in den Veroffentlichungen des Berliner eschichtsvereins, est 34. _ ' . ' de Voor: „Zur Gesch chte der Großsmstltkhen Archivew oliiein“ in der Zeitschrifi der (Gesellschaft fur SchleSMJ- Zolstein- auenburgiscye Geschichte, Band 26. “ Erhardt: „Wilhelm von Humboldt als StaaTSmann , in der Münchener Aligemeinen eiiung, Beilage 68. „Die periodische Wiedeiwahi dcr besoldeten Magistratsbeamtxn in Yreußen“, in den orschungcn zur brandcnburgisch-preußischen cscbichte, Band 1 . „Stqat und Wirthschqft der Germanen zur Zeit Cäsar's“, in dcr historifchen Zeitschrift, Band 79. Friedlacnder: „Rechnungen des, Cistcrzien'ser-K'iosiers Mariawaid aus dem 15. Jahrbundcri“, m der,Zeiifchr1fi des Bergischen (Heichichtsyer€ins, Band 32. „Mozart 2 Be ichuygen zu Berlin“, in den Mittheilungen für die Mozari- 6111811102, Heft 4. „Briefe Fürstlicher (Frauen aus dem Hohenzoüern- hause“, im Hohemollern-Zabr mi), ]. Jahrgang. ' Granier: „Der Feldzug 110111854, mit einer UebsrsiÖtH- Skizze“. Berlin 1897. MiiitärWerlug A.Feiix und Deutsche Hserchze'iiung. Mai-Ju1i1897. „Nekrologe dxutschcr Generale für 1896“, in dem Deutschen Nekrolog. Berlin 1897. , Griinhagen: „Zkrboni und Held m ihren Konflikten mit der Staathewait 1796-1802“ Berlin bei Vahlen. „Friedrich Wiihcltn's 11. Huldigyngöreisejin Schlesien 1786“, in dcr Zcitschrift des Vereins fiir (Geschichte unsd Aiterihum Schlesiens, Band 31. „Eins jüdprkußische Kriengicfcruyg von 1794“, in der ZLiischrift dsr historischcu Geseüjchast fur die Provinz Posen, Jahrgang 10. , Hoogemeg: „Westfälisches Urkundenbuch. Abtheilung Minden“, Heft 2 und 3. Munster, Regensbera. _ , Keiler: „Grundfragen dsr chormaiwngesch1chte. Eine Arisi'inandsrseizung mit iiterarischen Gegnern“, m den Monats- heftcn der Comenius:(§esclischaft. Berlin bei Gaertner. , Knipping: „Die Kölner Stadtrechmmgcn bes Mittel- aitc'rö mit einer Darstellur-g der Finanzverwaltung“, 1. BWW („Dic Einnaiimrn und die Entwickeluiig der, Hiaatssch111d ), in 11911 PilblikÜLiONLn der Gesellschaft fur Rhechhc Geschichts-
kunde 15. „ „ „ , Krusch: „Siudie zur Geschichtewder pa,p]iiichen Iizris- diktion und Verwaltung 1185?- Erzstiiis P?QMY, Kommxssar Johann Bruns Und die kirchliche Emiheriung ber 21rch1d1cikoxiatc Nörten, Einbeck und ,Hsiligenstadt“, m dEr'ZcilschrJff drs histo: rischen Vereins für Niedersachsen., „Die Zusaße zu_ den Chroniken Jsidor's“, in den Mitthsiiungen ch österreichischen Instituts fiir (Hrschichtsforschung. , " .
Kück): „B-citrägc zur Kunstgeschichte, Duffsldorfs“, in dc'n Bciträgen zur Eesckxichtc ch Nieserrhcins, Band 11. „ch Politik dss Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm 1632-1636.“ Ebenda, Band 12.
Liebe: „Tie Universität Erfurt und Dalberg.“ Haile. chdil. „Requisitionen aus dem Zeughaus auf S„ Pcoxiß- burg 1547“, in den Neuen Mittheilungen des_Tl1urm i_sch- Sächsiscben Alterthumsvereins, Band 19. „Dm Akte_niucke zur Blockade Emdens durch die Waffergcuseri 1585“, in" den Jahrbüchern der Gesellschaft fiir vaterländischx Alterthumer zu Emdrn, Band 12. „Die Wanabrten des Mittelglteis und ihr Einfluß auf die Kultur“, in den Neuen Jahrbuchern für klassisches Altcrtbum, Gcschichte und Literatur.
Meinardns: „Volkoschauspielc und Siudcnienauf- führungen in HLT'bOkn im 1691115 17. Jahrhundert““, in den Mittheilunaen des Vereins fur Nassauische Alterthumskunde und Gcschicht3forichung an seine Miiglisdcr. „Nachlaß dcs Archiv-Tirctiors Freiherrn von Preuschen“, 1. Theil. Ebknda. Bciprrcbmig von „Brcysig (Geschichte der _brandenburgisckien ina'uzcn von 1640 bis 1697“, in den Gottinger (Gelehrten
n 81 811.
3117x011 Mülvcrstcdt: „Kritische Vemcrknngcn zu der Druckschrift dcs Hcrrn ])1'. chulc von Stradoni?: Die Ahnen der Mobestc von Unruh“. Guben. „Die Miinziätten in dcr Altmark nebsi zwsi Tafsln Abbildungen“, im 26, Jahres- bcricht dss aitménkischen Geschichisvereinß „Dic aitinärkiichcn FkaUciiklöstkk auf dem Limbo“. Ebctgda. ,
von Petersdorffx „Dcr eiiie Hohenzollcrnkmscr im Dienste preußischer und dkulschr Größe zum 1001611119911 Geburtstage Wilbelin's 1.“ Leipzig. Verlag von Brcitkopf und Härtel. 1. und 2. Auflage.
von Pflugk-Harttunq: „König Wilhelm in Frrriéxrcs und Versailles“, in der Münchener Allgemeinen Zeiiung, Beilage 56, 57. „ _ _
Vbiiippi: „Zur Oeznabrmkcr Verfc1_s1unqsgcfc1)ichis“ und „Rückblick auf die Thätigkcit des historischen Vereins zu OSnabriick während dcr crsten_50 Jahre seines Besichenö“, in den Mittbcilngcn des Vereins für Geschichte und Lauch: kunde zu OSiiÜbi'Ück, Band 22. '
Priimch: „Gcfangcimahmc preyßischer Beamten im Iniurrektionokrich des Jahres 1794“, m der Zeitschrift der historischcn Gesclisckwfi fiir die Promnz Posen, Band 12.
Redlich: „Französische VcrmittlungSpolitik am Nieder: rhein im Anfang des 1.6. '“ ahrhundcrts“, in den Vcitzci cn zm: Gcscbichtc ch Niederr eins, Batik) 11. „Franzosi che Rhein eiüste im Jahre 1492“, in der Zertschrifi'dss Bergischen Geschi tswereins, Band 32. „Urkundliche Beiträge ziir (He- schichte NÜchLL1S im 15. Iairhunderi“, in der Zeitschrift dcs Aachener (Gcschi tsvcreins, and 19. .
Sauer: „ achträge zur Geschichte der Herren vim Grei- !enstein“, in den Annalen des Vereins für Nassamsckzc (33c- chichte, Band 29. . „
Schaus: „Beitrage zu den Papsire osten dss 12. Jabr- hunderts“, im Neuen Archiv der Gesellschaß für ältere deutsche Gischichtskundc, Band 23. ' ,
Schuster: „Autorenrcgister Und chronologisches Ver- zcichniß der ab edruckten Urkunden und Briefe“, zu Band 1 bis 30 der Zeit christ des Vereins für Geschichte und Alter- thum Schlesiens. Breslau. '
Theuner: „Niederlausißer Urkundenbuch. [.: Urkunden- buch des Klosters Neuzelle.“ Magdcburg. „Das von (Haden- stcdt'sehe Haus in Wernigerode“, im 3. Jahresbericht des Vereins ur Erhaltung der Denkmäler der Provinz Sachsen.
Wa ter: „Akten des Kriegßgerichts von 1763 wegen der Eroberung von Glaß 1760 und SchweidniI? 1761.“ (ZGi'ijkSZ 1'81'11111 811651803111111, and 16.) btheilung „Schlesien 1893/5“, in den Jahresberichten der Geschichts- wiffenschaft, 1895, Jahrgang 18.
Warschauer: „Die mittelalterlichen Stabtbücher in der Provinz Posen. Theil 2 und 3.“ „Uebersicht der _Er- scheinungen auf dem Gebietx der Posener rovinzialgeschichie 1896“, in der Zeitschrift der historischen csellschaft für die
Provinz Posen,“ Band 12. Kapitel „Posen“, in. den Jahres- berichten der Gescksichtswiffenschaft 1895, Jahrgang 18.
Winter: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Hohen- staufen -- Thekl der wiedincck-Südcnhoistscben Bibliothek deutscher Geschichte --“, and 1. Stuttgart. I.G.Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger. (. craus abc und Fortseßung des von J. Zastrow begonnenen erkes.
Außerdem haben Archivbsamte ebenso wie in früheren Jahren biographische Skizzen in dcr „AUgemeinen deutschen Biographie“ sowie kleinere Mittiwilungcn und Rezensionen in verschiedenen historischen ZÜÜÜÜÜKN vrröffentlicht, auch die Redaktion einiger historischer Zeitschriften gefiihrt oder sich an einer solchem betheiligt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlu bericht über die vorgestrige Sißung des Reichstages ifindei sich in der Ersten Beilage.
In der heutigen (34) Sißun? dcs Ncich6tages_, wclcher der Staatssekretär des Reichs-Po tamts v an P o d bie'ls ki und der Staatssekrctär des Reichs: Schaßamts 1)r. Freiherr von Thiclmann bciwobnten, nahm das Haus zunächst in dritter Berathunq dcn Gcssßeniwurf wegen Aufhebung der Kautionßpflicht der Reichsbeamten an und seßte darm die zwsitc Beratbung des ReickzsbaushaliQ-Etats für 1898 bei dem Etat der Rcichspost- und Tele- grapbenverwaltung fort." _ _
Bei den Besoldungen fur die Ober-Postdirekixonen weist der *
Abg. Werner (Riformp) darauf hin, daß es unzwkckmäßig sei, vorzuschreiben, daß die Vramten der Ober-Posidirektion BcrLin inner- halb des Weickzbildss von Berlin wobncn müßten; diese unzrveck- mäßige Bestimmung ssllte auchboben Werben.
Bei den AUSJabc-n für die Post- und Telcgraphen- ämter führt der
Berichterstatter Nbg 1)1*. Paasche (nl,) aus, daß in der Kom- mission erklärt wwrdcn sei, da die Postvérwaliung nicbt brabfichiige, die Zak)! der 132 Miiitär-Po tämier zu Urrmebren.
Abg. Kobsoi) (fr. Volks») beantragt, „den Herrn Raicbs- kcrnzlrr zu ersuchen, die erfordrrlicben Schritte zu thun, um obne Verlr ung bereits erworbener RSÖTL die Verminderung und eudliche Aufbe un der OffizierS-PostvorstebErstellen eintretßn zu 1affen."
(S luß des Blattes.)
- In dcr heutigen (15.) Sißung des Hauses der Ab- geordneten, welcher der Ministry dcr geisiiicbsn, UiitcrriÖtE- 1md MediÉnal=Angclegcnbciien 1). Ok. Bosse und der Justiz: Minister Schönstcdt bciwobnten, stand die erste Bcraihung des Geschentwurfö, betrcffcnd dic Diöziplinarver- bältnisse der Privatdozenten an dcn Landcs-Yniversitätcn, der Akademie zu Münster und dem Lyceum .Hofianum zu BraunsbeZ, auf der Tagcßordnung. __
Zur egründung desselben nahm zunächst der Minister dar geistlichen 20. Angelegrnheiisn 1). 111“. Boise das Wort, bcsscn Rede morgen im Wortlaut mitgetheilt mcrdc*n wird.
An der Debatte bciheiligien fick) bis JUN! Schluß des Blattcs noch die Abag. 131“. Dittrich (chtr), Freiii-zrr von Zedlitz und Neukirch (fr. ions.) und Dr. Virchow (fr. Voilöp.)
Statistik und Volkswirtbschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Bräunscbweig wird der „Köln. Zig.“ gemelb-xt, das; die dortigen Faßfabriken und diejenigkn von Helm stedt WSJ?" des Ausstandes der Böttcher geschioffsn wvrden sind. (Vchl. Nr. 20 1). Bl.) ,
In St. Johannis bsi Nürnberg isi dcr Ausfiaiid drr Former in drr MetaUgußwaaren-Fairik bon 95519111 11. Kraft 11ach mtr ciniägiqer Dmn-r wieder beendet wordrn; Dic Fikrdcrimch dEr Arbeiter sollen, irie der „VorwärtS' brrichtct, bkwiiiigi woxbkn sein. (Vérgl. Nr. 32 d. Bl.)
Kunst und Wiffenséhaft.
Durch die Blätter geht die Nachricht bon 611161“ .Aufssben erregenden Entdeckung“, die der Diraktor drs cgyptisäyen 9115118111116 im Vatikan, Professor Orazio Marucchi„ in dén Ruinrn der Kaiser- Paläiie auf dem Palatin zn Rom (ilwacht hab?. Anf einkr Wand im ,Palaftc dss Tibkrius' bat cr eine 111 bsn Stuckbeivurf mit cinem ipißcn Griffel eingerixite Zeichnmig (514111111110) gefunden, Welck): nichts (Heringkrks sem 1011, als eine JTitÜCUösfisin Darstsllung der Kreuzigung (Tkirißi. (Finz déi“ Figuren unisr dem KkklM' sei inichriftlick) 1112? 1911111178 bkzi'iciyiikk mid dcr Manie? (3111128111178 (= Christus? 116136 an (“c: Sbisa einer langen, über der Zcicbnang orbaiikncn Jn christ, bie, somizit fie babe entziffert werdcn könncn, sick) auf die' Lrbre und bis Passion Christi beziehe Das (Ganze sei wabrsckzsinlich Von einem röaiisckoen Soldaten, der Augen- zkuxxe der Kryuzigung gewesen sei, für seins Kameraden auf die Wand gezeichnet wordcn.
MQUÖST britische Leser wird vic11131cht bsi diescr Bescbréibunz“; cm dcn effektvoUcn Schluß won Gsibeks ,Tod des Tiberius“ erinnert worden sein und der Vom Entdecker VLksPkVÖMLn autb-Zntisckypn Pnbiikation der Zeiibnunq (denn die bisherigen Nachriäytku stüssn sich nur auf mündliche Miitbrilungen des Hörrn M.) mit Spbnnbng entgegen- sehen. Lcider dürften solche Erngtunqcn arg eniiäusck)! werds", DMU die angebliche: Enidrckung erim-iit fich bei genauerem Zuxkbsn als eine markwürdige Sinnestäufckyung. , _
Unveröffentlicht ist freilich 131€ fiszitrlickye Darsteliung - de_rariige Krixikieien werden überhaupt nur felt?" ciner Fakfimilc-Publikatwn für 1119111) gehalten. Die Inschrift über der Zeichnung ist hingkgcn längst von frübrren, anch dkutsckxn Forscbrrn bxmsrkt, _ab- géschrieben und veröffentlicht wmden. In der schwer lcsrritcben («Turfibz der Kaiserzeit geschriebkn, ist 16 dock) bei der Nuten" Erhaltung der Buchstaben in allem Wkient ichn sicher zu entziffern: "12 enthält - nicbt Säye aus der Lehre? und Leid€n§geschichtc Christi, kondern - dcn in recht derben Ausdrücken abgefaßten Licbssieufzer eines Sklaven, dsr seinen Freund anredrt: .O Crescens, den Nibalen, der mir mein Mädchen verführt, drn soll in den wildrn ?icrgcn dsr Bär fressen.“ Eine wörtliche Wiedergabe dss Trxtcs, mehr noch dcr folgenden Verse, die einen neuen Bciag bilden zu dem Ausspruch „11:1. 111111511113 051“- 16 pupiSr (16 ]8. 0111151110“, verbirtet fich an dieser Stélle: der Epigraphiker sei auf ()01'[)118 ]11801'. 11:11. 17 1645 und ]Zi108116101', ()urija spjgi'upbica 11. 50 verwiescn. » Der Name am Anfang kanu drm Metrum zufolge nicht 0111481178,so11dern nur (3111380131118 gewesen sein. _
Das; durch diese Lesung die von Maruccht vorgcsckplagene Dcuiung bes figürlichen Graffito (und es steht ganz aus, als wären Schrift und Zeichnung von gleicher "Hand oder mindestens aus gleicher Zeit) sehr bedenklich. wird,. durfte einleuchten. Es schcint überhaupt nicht, daß eme HinrickptungsscZne dargestellt sei. Man erkennt zwei bobe, unten durch Stußen gesicherte Masten, die oben Querbölzer haben und durch einen Strich verbunden sind. Seile ober Bänder hängen herab, an die Masten find Leiiern gelehnt, _und das Game macht den Eindruck, als sollte eine SeiltanzervorsteliunY3 abgebildet fein. namentlich da die Höhe der Maßen im Erkälimß [u den Figuren bedeutend ist. Der angebliche Name 1711142978 „wird mit größerer Wabrscbeiniichkeitk111117k78 (ein gewohnlicher römischer
““Mad-89111111!) "iu lefén“ sein
sonßetn zu einem *"ub'au, der, nach Ausweis der ?iegeist frühestens aus der RegierunMeit dcs Hadrian (117- 38 n.
tammt. _ _ , s Nicht besser |th es mit einer chiien chrisiltcken EntdeckunXauf dem Palatin, wo in demselben Naum, aus dem das ber bmte .Spotikruzifix“' stammt, eine Antwort dk.“ verböbntey Christen Alexamenos, gefunden sein soll, nämlich die uße einer, Fiaur, vicUkicbt eines Kruzifixes mit der Inschrift 1708774 777807 7130/11800“ .die Hilfe (meinqs) (Goßes, dcs Röm s . In Wahrheit ist auf der Wand ein isolierter Fuß (der Kalk :* en, rechts und 13111?) ist )gut erbialtten 11411? zeiéifkb kein; Sxiur potxchbtxret; ie una der ei nung eingery mi er 911,0: erna „a - 110311 P. Gartucci qanz richtig gelesenen) Inschrifx 8017114777701" 8267/1808. Der Fuß bat die rüspektable Sohlenlcmge von 35 0111, wird also Wohl cin Hohn eines Sklaven auf einen Kameraden sein, dem ob seines Piedestals der S_biizname „König Ochsentrampel' beigelegt war. StrenÉe grammaxifchx Observanz wird ' man Von den jnngyn afrikanischen klgven, die jene Raume" (das
Pädagogium) bevölkerten, nicht erwarten durfen: aber die vorgeschlagene christliche Deutung geht doch über das Maß dessen, was man_ auch diesen an Fehlern gegen griechische Orthographie zutrauen kann, hinaus.
In der Sißung des Vereins für deutscbxs Kunitaewerbe, am Mittwoch, den 9. d. M., Abends 81 Uhr (im Architektenbause), wird Herr Dr. Adolf Brüning, Direktorial-Usfisient aux König- lichen Kunsjgewerbe-Museum, einen Vortrgg halten uber „Die Gold- schmiedekunst im Dienste der christlichen Kirche“. Der Vortrag_ wird durch Projektionsbilder mittels des elektr11ch€n Bildwerfers erlautert Werdau. Außerdem wird eine Anzahl alterer Kirchengeratbe in Originalen, Nathbildungen und Abbildungen ausgesteüt werden.
Laud- uud Forftwirthslbast. Königlich preußisibes Landes-Oekonomie-Kol[eginm.
»- 11:1 ens ri die. Wand, ck11.» das Grafßt'o fich be _ detßx niÖt' zu;!“ WbM-Pasafi des AW? 1 „ C 515, - '
17.
Den ersten Beratbungsgegenstand der Vorgestrigen, „dritten Sißung bildete .Die Geseyge'bung, bctrcffsnd die Wernberettung und den Verkehr mit Wein“. Als RegierungI-KomWssare waren zu der Ver- handlung erscbiynen: der Direktor des Kaiserlichen GxsundbeitSath Wirkliche Gibsime Ober-Regierungs-Ratb 1)r. Köhler, der Gabeime Regisrungs-Ratb Bumm Vom Reichéamt des Innern und der chierungS-Ratb, Professor Dr. von Buchta vom Kaiserlichen Gesund- beitSamt. Als Sachversiändi 8 waren binzuaezogenx der General- Sekreiär des deutschen Weiu au-Vereins Dahlrn, (Wiesbaden), der Gaisbefiykr Keller (Staudt bei Saarburg), der Direkxor, Oxkonomie- Raik) Goeihe (Wienbrim) und der Domanen-Yiatb Czczb (Wiesbaden). Das Refrrat hatteder General-Sekretär Dahlen ubern 11111 111211. Der Redner Verbreitete sick) in längererAusführuna/über die Weinbereiiung und dievkr- scbiedsnen Vorschläge, bstceffend die Wxingrseßgebqng. Er kam zu dem Schluß,?)aß eine Aenderung der geganwartigenBe ttmmungen in den wei. testcn Kreisen verlangt werde. U:1t€r der Herricba t der Handelsvertrage und so lange übermäßig gestreckte Weine in dewVerkkbr gebracht werden könnten, würde es indeffm schwer sem, em,? Nbbtife zu schaffen. Erlaubt wäre vielleicht eine Steuer auf das bei dexxVZrschnitten ver- wendete Wasser, das den übermäßig Verdünntcn Weißweinen zugeführt wird, und dabei ergebe sich auch eine Kontrole von selbst. Die Ein- führung einer besonderen Reichssieuer auf Kunstwein würde'unerläßlicb sein, Wenn ck ein Verbot der Heistellung von Kunstwem nicht er- möglichen la en sollte. Nur eine über das,ganzze_Deutiche Reich sicb außdebncnde Besteuerung könne hier zum Ztkle iuhrexi, da die Her- stellung der betreffenden Produkte fich nicht auf Einzelne Staaten beschränke. DieCinfübrung einer soichn Steuer würde selbstverständ- lich eine genaue Ueberwachung der Herstelluzig iind bes Vertriebes der Kunstweine erfordern, und wcxin eine raumliche, Begrenzung der Weindrrbefferuyg Play greife, müßte diese auxh [):xraus außgedebnt werden. Eine daraus bezüglich? Kontrole biete m'lmerbin große Sckiwierigkeitsn, und ihre Durcbiübrung werde jedenfalls bedeutende Geldsummem erfordern. Die Juiercffcn von Weéinbau und Wein- handel seien gemeinsam; heidi! littsn. untcr drn jeßigén Ver- hältnissen in der empfindlickostcn Wctsx. Zu ihrem Schuss sei eine Aenderung unbedingt nothwendig, denn Von dem Ge- deibc'n dcs Weinbauss und drs Weinbanbels sei das Wohl und kac wkiicr schöngr Krkiic unsxrlb Vatsrbwdks und die Existénz von Vielen Hunderttaiiskndkn friedlicher Bürger abhängig. Lbndcs-Dirckwr Sartorius-Wisobczden befüt wortete folgendeRefokution : .Das Landkskakonomie-Koiiemum trolle b€schließen: den Herrn Minister zu LtsUÖM, bei der Reichsréairrung dahin zu wirken, daß das Gesetz vom 20. Avril 1892, betrcffcnd den Verkehr mit Wein, weinbalti en und weinäbnlichen Getränken, dahin abgeändert werde, daß 1) a g Naturwein nur dasjcnige Geiränk angeboten und verkauft Wkrdsn darf, welches aus alkoholischer Gäbrung des Traubensafies obne irgend einen Zusatz entstanden ist, 2) die maßlose Vermehrung des Naturweins mit Wasskr undZucker geseßlicb wirksamer einge- schränkt wird als bis jeßi («in_e zeitliche Beschrankung das Zusaßes von Wasser und Zucker erjcbcmt mcbt'zweckmäßig), 3) daß die Herstellung und der Vertrieb des Kunsiwemes Verboten und daß von der Einführung einer Reichssichr aufKunstweinZ abgesehen werde, 4) daß nach 521111an der geaenwärttg zu chbt bestehenden ZandelSverträ e der Verschnitt bon Weißwein mit Rothwein und der “ ertrieb des Zo hergestellten Weines ais Rotbwsin verboten werde. 5) daß unter allen Umständkn die seitxns des Bundeöratbs bestimmten Grenzzablen für den Extrakt- und Aicbengebalt bks Wéines aufgehoben werden." Die- seibe gelangte na langerer Debatte fast einstimmig zur Annahme.
Es folgten d 6 Berichte der Landwirtbscbaftskammern und land- wiribschaftlichen Zentralbersins. Geheimer chikrunas-Raib, Professor Dr. Maerker-Halle a. S berichtete über technische Nebengewube. Der Redner bemerktx: Es gebe den technischen Nebengewerben nicht besser als der Landwcrtbschaft sklbst- Der Kleinbetrieb der Müllerei sei in rapiden: Rückgangs begriffxn. Die Pachtsumme einer Mühle sei, von 4000 .“ auf etwa 300 .“ zurückgegangen. Der Spirituskonfum babe [ich auf bisheriger Höhe gehalten. Die Spiritus-Giübiichtlampe siibre fick) immer mehr ein, sie habe nur noch den einen Uebelstand, daß sie in den erxten zwei Minuten nach der Anzündung kein Licht gsbe. Notbwendig ei es, einen kon- sianten Preis für den Prennjpiritus, ähnlich wie beim Petroleum, zu schaffen. Ec halte dafur, daß dies am besten durch Bildung von Verkaufs-Genoffenschastcn ausführbar sein Werde. Die Molkerei babe emen großen Aufschwunß genommen, die Preise seien jedoch sehr ge- drückt; e_s werde sich da er empfehlen, der übermäßigen Bildung von Moikeret-Geuoffenscbaftcn möglichst Einhalt zu thun. Ferner sei es erforderliä), der Butter dexiselben Schuß wie dem Wein und (1111311 anderen“ landwiribsckoafilichen Produkten zu gewähren. -- Rittergutsbesißer pon Blanckenburg-Zimmerbaufen in Pommern führte aus, daß die Erwartungen, die man an das Margariuegeseß geknüpft habe, sich nicht erfüllt hätten. -- Es sprachen nock) RittergZ-ts- befißcr von Stockbaufen-Trcndelburg bei Caffel und Rittergutsbevyer von Dsmbsrg- laxnersbeim (Rbeiupreußen).
Alsdann ertchtete Land-ForstmeiFe-sr 1)r. Danckelmann-Ebets- wald: iibcr Yrstwirtbsäzait. Der ednet beqründete fol ende Ryxsolutwn: , as Kollegium trolle erklären: 1) Um den zur or- beugung von Fw wassericbädcn in Aussicht genommenen geseßlicben 711iaßregeln vo ? irtfamkeit „zu sichern, erscheint ibre Ausdehnung auf die Erhaltung, Neubegründung und qrdnungßmäßige Be. wirtbscbaftung von Wassrricbußwaidungen im Queuengebiete der *Fiüffe geboten. 2) Es tit wüuxckoenswertb. daß ein namhafter Theil chs jährlichen ,Sibweüen edarfs der preußinen Staatsbahnen durcb mländische Buchrastbweüen edeckt Werde." _ ck ift ed ratbsanz, die Aus chreibungen von Holzscbw en-Lieferungen jede: Art M Beginn des inteks zu bewirken. 3) Es emvßeblt sich, in den wiribschaftlicben Ausschuß für die Zoütarifkeform Wenigstens “einm * Forstmann als Mitglied zu berufen. 4) Die Landwirjbschaftskammern' entbehren zur Zeit noch einer außreichenden forstlichen Int en-
vertreiung. Es ist wünschenswertb, daß fie von den inen