1898 / 43 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Feb 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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den Ersten Theil der Sißung. ist schon berichtet

* 'Die "zweite Vc-rctthunJ5 des Stgatshaus.halis--' Etats für 1898/99 wird beim tat des Ministeriums des

Innern fort„ eseßt. , Bei den innahmen der Polizetverwaltung kommt

Abg. Dr. Sattlsr (ni.) auf die Verbafiun'si anständiger Damen -durch die untergeordnetén Polizeiorgane zurück. Er erinnkrt an den Vorgang in Köln und bemerkt, daß dort eine andere Orxzanisation der

olizei Vorgenommsn worden ski In Berlin sei man nicht dazu bergegangrn, und der lest? Fall, der sick) vor cinigen Tagen ereignet babe, lege die Frage nabk, ob die Polizki in der Freiheit kin Gut sebk, Übék das man leichten Herzens hiangebc-n könnk. Er fkan, „ob und welche Maßregeln der Vkinister ergriffen habe, um solch? Ucbergriffe der Polizeiorgane hinianzuhalikn.

Minister des Innern Freiherr von der Recke:

Meine Herren! Ich bin zu msinem lebhaften Bedauern der- [indert getvesen, den Ausführungen dis ersten Herrn Redners beizu- wohnen; ich War hier im Hause in der Kommission für das Notb- stanngeseß b€schäftigt und wurde nicht rechxzeitig genug benachrichtigi, um sofort bei Beginn meinss Etats bier zugegen zu sein.

Meine Herren, es sind in dcr listen Zeit in der Presse sehr viele angebliche und wirkliihe Usbergriffe von Polizeibeamtsn behandelt ivorden. Daß derartige Mißgriffe und Uebergriffe in einem Béamtkn- korps, wkichys nacb vielsn Zkhniaufenden zählt, vorkommen und auch in der leisten Zikit sich mehrfach kreignei haben, ist leider nicht zu be- streiten und lebhaft zu beklagen. Mißgriffe smd aber so langa Vor- gkkommen, als es übe'rdaixpi Polizi'ibCamte giebt, und sie werden auch nicht eber enden, als es nichtgelingi, die menschliche Undollkommcnbeii aus der Welt zu schaffxn.

Meine Herrin, es ist übrigens nicht rickyiig, daß die Zahl der Fälle, in denen Mißgriffe anzuerkennen sind, besonders hoch ist. Diese Zahl hält fich nacb langsr ErfahrURg relativ auf demscslben Niveau. Absolut sicigt sie ja allerdings mit der wachsendcn Bevölkerungszahl und mit der Zahl der Beamten. Es ist auch nichi richtig, was, Wenn ich nicht irre, [W der ersten Beraihung des Etats hie'r bsbaupiet wurde, daß die Zahl von Uebergriffen bei den siaailichsn Polizei- beamten größkr sei als bei den kommunalen Polizc'ibeamicn. Meine Herren, ich habe lange lekgsnheii gehabt, einem Bezirke vorzustehen, in Welchem es nur kommixnale Polizeibeamte gab, und ich kann leider nicht konstatieren, daß die Zahk der Mißgriffe dort im Verhältniß geringer gewesen sei.

Die VOkngOMMLNLU Fäiie von Mißgriffkn werden auf das sorg- fäliigste untersucht, die schuldigen Beamten bestraft und die sonst er- forderlichen Maßnahmen geiroffsn. Ich finde es auch sehr begreiflich, daß derartige FäÜL, namcntlich solche» Weiche zu grundsäizlichen Bedenken: Ver- anlaffung geben, in der Preis;? «töricrt tvsrdsn, und ich brauche auch wohl nicht erst zu vSrtreten, daß ich derartigc: Mißgriffs und deren Opfer persönlich auf das äußerste bedauere. Ich habe aber doch bei der öffentlichen Kritik dieser Fälle in der Presse diejsnige ruhige und ger§cht2 Beurthkilung [Lider vermissen müssen, die skibst ein so viel- gehaßies und doch immer so sebr be'gebries Institut wie die Polizei für sich in Anspruch11ebmen muß. Ja, ich muß zu meinem Be- dauern so Weit gehen, zu sagen: es ist mir seltkn Eine so uniiöibige Béunrubigung der öffcnilichen Meinung vorgckommcn, als gerade bei

diesen Filisu-

Jch muß mich zunächst darüdcr Lckiageii, daß in einsm Tbkil där Preffe schr häufig mik unrichtigen Thaisachén opsrikrt und daß diisék Theil leider nicht immer ehrlich genug ist, unrichtig bkfnndc'nc That- sachen zu widerrufen und zu berichtigen.

Worübsr ich mich aber am Mkisti'n besäywersn muß, meine Herrin, das sind die leider recht häufigen vollständig unrichiigcn und unzulässigen Rückschlüsse aus einzelnen gswiß sCHr beklagenswertbcn Voxkommniffcn auf die Uiizulärigliäpkkit ganzcr Institutes. Meine erri-„n, wann Man sich auf die Ausführuugcn ciner gewiff€n Presse gelegentlich der Fälie in den leyien Yionaikn verlasstn WOÜtS, dann müßte man wirklich zu der Meinung kommen, es Nähe (Ws der ganzen Gottesweli keiiikn Staat, in de'm dc-r Schuiz der pkrfönlichsn Frciheit so Miiig gisickykrt Wärk, als bei uns; dann müßte man fcrncr glauben, daß wir in dsr Polizei nur über ein gaiiz undiinplinierisS, rohes und ung€fchickiss Korps wkrfügten; und, msine «Hcrrkn, man müßte sich dahin bescheiden, daß aÜe Unscre polizsiiickykn Institutionc-JU in jeder Beziehung hinter denen anderer Staaten weitaus zurücksiänden

Nun, meine errcn, wie derbält sich dsnn die' Sach in Wirklich- keit? Ich behaupte, das; in keincm Staate? dir Walt dsr Schutz dsr persönlicbkn Frsihsii in einem soichsn Maß? gswädrleisict ist, wi? bei uns. (Na! na! links.) Ich kann dem Herrn Abg. Dr, Sattler Ver- sichern, das; ich dk" Schuy dsr persönlichem Frkiheit nicht minder hoch ais er schäße. Ich détrachte diesen Schuß als eine dsr wescnilichen ErrungenschaftSn eines Kulturiiaats, und i(i) werde meinerseits all-Zs daran seßen, um dieses Paiiadinm boxhzubalten.

Meine Herren, ai!ch das Material dsr Polizxibkamicn ist im Großsn und Ganzen ein gutcs. Es erfreut fich ja leider rvcgen seiner nicht immer einwandsfreien Formen nicht dkr Göwogenbcit dLS Publikums. Ich erkenne Vollständig an, das; die Polizeibeamten bei uns höflicher skin iönnien, und unser lebhaftss Bestreben gebt dahin, in dieser Beziehung eine Aenderung bsrdeizufüdren. Ich möchte aber doch nicht verschw3igen, daß meiner Meinung nach ein Grund zu dem häufig unfreundlichen Verhalten der Polizeib-Zamten auch darin zu finden ist, daß das Publikum der Polizei nicht in der erforderlichen Weise beistehx Ich gebe zu: man kann sagen, das ist ein'ojraiiius yjdi05u5; vielleicht !)erhäit sich das Publikum nicht so, weil die Schußleuie seiner Meinung nach nicht höflich genug sind oder nicht richtig prozedierkn. Es kann aber auch den entgegengesetzten Grund baden, und da, meine Herren, d€r Klügere nacbgiebt (Heiterkeit links), so habe ich bereits erklärt: ich bin der Meinung, die Polizei muß anfangen und muß sich bemühen, höflicher zu sein (Heiterkeit! links).

Ebenso, meine Herren, bin ich der Ueberzsugung und bin in der- selben durch die Bérickyte, die mir seitens des hiesigen Polizei- Präsidenten erstattet sind, noch darin bestärkt worden, daß wir, was unsere polizeilichen Institutionen betrifft, uns mit jedem Staate messen können. Es schließt dies allerdings nicht aus, daß wir uns gleichwohl bemühen müssen, im einzelnen noch mancherlei Ver- besserungen einzuführen.

Meine Herren, ich werde mich durch das Verhalten eines Theils

Aber, meine Herren, iÖ-darf nich versckjweigen, daß dieses Ver- halten der Presse zu sehr bedenklichen Konsequenzen führt und bereits geführt hat. Es wird bierdUrch in erster Linie die Berufsfreudigkeit der Polizeibeamten in der bkdenklicbsten Weise erschüttert; es wird untergraben“ ferner die Autorität der Poiizdi, die doch, wie Sie (111€ mit mir anerkennen werden, ein Hauptcrforderniß für ein guies Funktionieren di::sér Behörde ist. Es wird endlich dadurchunnötbiger- weise eine Saat der Beunruhigung in das Volk bindingeiragen.

Meine Hirten, ich gebe michzwar nicbt dsr Hoffnung hin, daß meine AULfÜÖUMgMSiUM erixeblichen Einfluß auf dQs Buhaiten derPcsffc bsc- beiführc'n Werden; dcxm ich fürchté, daß in diLsLU Angriffén zum thcil Systsm ist. Aber, meixie Hkrrkn, xs ist vikiiiickßt doc!) ganz gut, das; einmal der Fingir in die Wunde gkkkgt wird. Vislieicdt fühlt sich der gut und aiiständig gisinnie Theil ddr Prise vérxmiaßt, nachzufinnen, ob es nicht Mitte! und Wege gikbt, um dem gekxnnzeicbnciczn Unfug zu stcu€rn, und ich erbitie mir, meine Herren, hierbei auch Jhrsn Beistand.

Was nun die auch in dcr ersicn Eiaisbcratöung bereiis gcsireists Frage einer Reorganisatioxi gewisser wichtiger Zwsige dsr Polizéi betrifft, so izade ich, Minsk Zs=sage Lk.!sprkÖTnd, zn- nächst Lit:? Lingßbkiide Prüfimg d&din kiiiireten iasssn, ob bei dex Kriminalpolizei zu Orgxnisaiionéderändxrungen gischriiien Mrdsu müss. Ich Habe damais eine Kommission, zu dEr auch ein Staaisiiiixvalt und Ein GcriÖiIbeaxisiex gkbörtsn, Mit Zttstimmung des Herrn Justiz-Ministkr-I, ZUsQMMMÉrkÉLn lasssn, und disse Kom- mission hai sii) ein;;ebexéd mii dicser Fraß? deichäfiigt. Dcr Vkricht der Kommission ist mir exsi Vor kurzsr Zkii zugeßangsn, umd *ich ivexde miei) jsizt nunmehr mit dxr Frazc zu bksciyäfiigsn bäbkii, oi) in dcr Thai cine Reorganisition dc-r Kriminaipdiiz-éi cinzuireikn but.

Ick) glaube», MMW Herrcn, nach dkn Béiicixiin, dis mirzugigangkn find, das; du» Siclkii dsr iritninaipoiizeiiiüixsn Organisation wohl das ricktigrc ist; 63 wcördtén sich aber do-xi; LiilL ganze Ncii)? Erhebliäxr Vcrbsffsriingcn (éiiifüHien lassen, WSWS dazu ge'kignckt sind, Liiie noch bissercs Funkiionisrkndsr KrijiiiUQWOiizki zu Jiwädriéificn. Cima Anfang, meine Hk-rren, findkn Sid bx'réiiö iii dxr im „La! MWA]:- tenen Foiderung nach Vsrmebiung don KriMikial Wachimeisiirn, Tie mii der ,Z-éit j-dcm einzeinkn Rkvilr zugkidcili Werdkn f()ÜCQ.

Niißcrdcm wird gkpiani, dii-k Pdiiziéi in d::i Viiroricn Mdcrs 311 gcsiaiicn imd sic: beser Linzufügan in das System der Blriitiikr Polizei. Ick Vsrsprsch-x mir gerads don disskr Maßrégci CisiM ganz besonderen Vyi'ibkil.

Was die Frasedürpoliiifckzc'n Polizei bkirifft, si) siiid di: Exwägmigkn darüber ebsnfalis noch nicht doliständig (li'ßösÖlOfföU. C5 kaixn Sie das auch nicht Dxrwundxrn, meinL Herrin; ick) habs damals ÜilSdiüsk- lich erkiäii, ici) wünschie namsniiick) bc*zügiich die'sid Zwsixxss (ckan die Erfahrumzen zu vkrwcribkn, WLZÖL man dariiirér in den cmdc-ri'n Staaten gcniacht bai". DN: Bcricht dcs H("N'Li P.,:iiz-JioPräfid-nikn darüber ist mir auch erst kürzlich zwgcsgxngcn; ick) xxldjidc adkr, d(is; ici) daijnigL, was ich Ihnen im voxigc'n J&Hrc scH-Z'n axxkzzéiiixri habs, im weseniiiäpkn WILDE aufrecht cxbaiTi-n müffön, daß LE W; Nämlich bci der poiiiischn Polizxi inciyx um cine Psrsoxxcxt», (!!-“5 um (ine Or- ganisaiionßfmZL bandclt. Es kommt wo: aiicm darauf an, dis kick)- ÜJEU Personkn an did riÖÜZL Siclie zu seizsn, dc-m Chxf dis Möglicix- kLit zu göd-zn, ungkkigncie Personen fosori zu enifsxxien, iind einé mögliciyst Lingchcndi: und (ILTWUL Aixisiché zn sich:. Eiiié Kdn- séqueyz dili'cr [Wien Fordkxiing ist diE Axiidkbung di": sCiiständigyn Kommandos, diE ici) bxréiik; Wi“ Litii'ln “"Ja-570 bade“ Ciilirkii'll iaffsn. Cs HÜÖM sich liebkiständx (IUZ diiéssx Acndkixixixi in kiéilié'l“ xiécisé ergeben.

Visink HMM, bci däkssr Gxisgkiidsit Mi'dcii dMn aiich UHÖ einig? andxre Friigi'n sii)! eingebsitd criyoxxcn Wkrdkn UiÜffM: nämlick: die Fkslgk Siiikk besseren Au-Zdiidmig uud Licffcrsix'iiuxxx; dsr Bxavxixn, sowohl was das Gchait, als (.'UÖ das Yixifkükkx'ii diiriffi. Rick)! mindIr wird Link Vtxrbcffsrnng dir Wdl)miiiig§“i)?ri)iiitnisss ??C'r Pdiizki- bkamikn in Betra-Öt gezogen dexn Müsch Jai; dabk mill) binsiiixtiiä) der [cHicn Fkélßs? dcrsiiI mit de'm *Hkkkii Firm:;z-I'iinistsr in VU“- bindurix; gesßßi und habe, wic ick) zu illi'iiiCr inéudc koxxsiatiircn kiiiiki, dadi-i Cine grdßß BUkiiwiÜiZké'it zikfiinkkil. Ick ;]"iaiibc Mick), was Lili“: Bc'sic-rmig dcr (GKÜÜÜÖVCsbälUiiffC dcr Poii_=,§id-3;11:tmi bitxifff, bei dcm HOHEN Hause auf bisdiidcrcn Widcrspruck) nicht „zii sidficii. Disse Frage! Hat jkßt noch nieht znmAd'ZTbluß inbracixi werds): i'önnxn, schon aus dmn Grunde nichi, Weil dis Jidficixi dkß'ikht, hinsiÖiiich dsrjsnizsn l'lntsrdkämtkn, bei dcmcn sik!) 11och cine AuSgliichum'; ais noihivstidig [)CraUEstEÜt, gliickyzsiiiz] Vorzugshkn.

Msine Hkm'n, i(l) H-Qbe diés? Frag? hikr absichtiich nur kiirsoriscb bsrührt, weil es zu nichis führcn würds, Wann ich bicr visir: (Finz?!- beitcn bsdandsiii WOUTS. Jch din adérzxc'rnbcrcii, ivc'mi scitewZ einzelner dEr Herren Redner ÜUf b:“.stimmte Pixxikis noch zurück;;kkommen wird, darüber jiéde gswüuscbic NUFkUiift zu JLÖM. Jck) babk auch dic Ab- sicht, Wenn die bkirkffcndkn Fragen zum Abschluß gcdrachi find, das dkfiniiivs Erngniß in ixgknd ('ikiU' Form, wii'iisichi in dem nächsicn Vcrwaiiungébericht dcs HiLsig-rn Königlichkn Poiizii-Piäfidiums, zu Véröffenilichcn.

Mcinc Hsrrrn, zum Schluß gsikaiikn Sic mir mit KiUS kurz?. Rskapitulaiiou; sie gibt dahin: isidcr sixd xixie Reids dyn Miß- griffkn vor,]kkommsv, die ich (';i'laii', am allsrineisisn dkkiagc. Sanz Werden sicb solche ÜUÖ niemals Vcrmsidcn lasen. Adsk ich habe biSer alles gctban, Um sie auf das gcringiie Mai; zu [*Ksibränksn, und werde auch in Zakunft ("53 in disskx Hinsicht a:: nichts fshlcn lassen. Daß in den einzelnen Fäkicn di»: Erfordsrlichcn Z).)icißnadmen, um zu sühnen und Vorzubkzugkn, unzésäiimt und nachdrücklich gsiroffcn WLkdién, ist hikrnach felbstdsrständlich. Ich "bitte: Sie abcr dringend, msine Hsrr-Ln, aus dissen einzelnen Vorkommnissen nicht dM Schluß Ji! ziehen, das; unsere Organisationkn und unsere Polizcibeamiin hinter denen andcrur Staaien zurücksixbsn. (Bravo! rc'cbis, L.:chkii links.) Abg. Frxißerr von Zediiiz und Neukirch (fr.kons.): Auch ick glaube, daß die Angriffe dsr Press: wéii über das Zic'l binausi'chießrn; man hat sogar den Schutz (;.-giti dsn Schuymann in die Wai);- a.]iiaiion geworfsn. Man darf doch“ auch nicht übersxhen, wii? großsn Anforderungen die Polizeiorgani' genügkn sollen. Wirwoiic'n wünschen, daß die Erwägungen des Ministers bald zum Abichluß komnwn und zu einer Reorganisation dc'r Kriminal- und Sitienpolizei fiihren werdcn. Die Polizei-Kriminali'ommiffare ivcrdkn auSreich€nd bezabli, aber ibis soziale Stküung genügt nicht. Man könnte für diE Kommissare (inén

andexen Titel finden Und älteren Beamten viskleicht einen Ratbstiiel verleihen. Die Schuvleute müssen das Publikum höfliche: behandsln

der Presse, Welches ich nicht scharf genug tadeln kann, nicht davon abhalten lassen, wie bisher in jedem einzelnen Falle den Grund oder i

als bisher, dann wird auch das ublikum ihnen mehr Vertrauen entgegenbringen. Die politische Tb tigkeit der Polizei ruft kein Miß-

-vch Sams

“ente “zu sor ck durch Wahn: s-

Sodann muß das Ge alt der Schuvleute'“ in Berlin erböbt werden Das An_fangSgebalt mag a auskeichen; aber ihre Wohnungsentschädi: gung reicht nicht aus. ie sind gezwungen, in den Vororten zu wohnen, können nicht den weiten Weg nach Hause machen und halten sicb deshalb während dks Tages in Wirthshäu ern auf. Am schlimmsten sind aber die schl€chien Avancementsverhäliniffe; die Wachtmeister sieben den Subaltcrnbeamien, ja den Kanzlistcn nacb. Viele Schuß- leuie scheiden axis und gkhxn zur Eisenbahn über. Das muß anders werden; wir mussen uns die besseren Schußleute durch bessere Avance- mcntéverhältniffe erhalten.

. Abg. Dr. yon .Dkydebrapd und der Lasa (kons.): Ick) kann mrch _m dkn mxisikxiPu11kten mit dem Vorredner einwerfianden erklären. Es falit mir.,nicbtem, alle Maßregeln der Polizeizu v-iiheidigen. Jm iveskniltchc'n ist ja unsere Polizei eine gute, aber sie könnte in einigen Punitükn wcrbcffeci riverdkn. Die erwähnten Fäiie waren offändare Mißgriffs der PoltzU. Versehen können ja nicht ganz Vermieden wkrden, ader das größte Bésireben muß sein, darauf hinzuwirkku, daß seitens der uniexaeordneien Polizciorgane der richtige Takt bewiesen wird. Es sind Frankn nichi in dsr richtigi'n Weise behandelt worden, WTS ss unhedinzit erforderlich ist. Dies macht keinen guten Ein- druck. Smd Vergebcn vorgikommcn, so müffkn sie auch ganz offen von der Polizei eingystandcn werdc-n. Die Polizsiorgane dürfen mobi mit so unfedibarer SiÖLrhsit auftretSU geqcnüdsr der Freiheit der"?)erson. Es kann das Vcériram'n der vaölkcrung nur daduxch gxsiarki werdeii, daß Mißiikiffk Singxsiandcn und Entschuldigt Werden.

Abg. Dr. Sattler: Dis Rede des Ministers hat mich übsrrascht. Er bat Dings erÜ-Hrt. won dcnim ick) garnicht gcsprcychen babk. Vieles yon dim, was er gkiast bat, Entspricht msinar Mixinung. Ver- dcffcrunz dcr Wodnxings- ,und Gehaltsverbäliniffe 2c. wünsch? auch ich und ich gebs zii, daß die Pisse ofx übsr ÖÜI Zikl binauöscbisßt. Wir dsrbandsln dicr abkr nicht ÜÖLL' diE Prise, sLUdeU iibkr die Polizei. Dm &"Säßuylsuten 'Uiüffi'n iickxtig-Z Instruktionen crihcilt wsrden. Dxr Koinxr FUL zéigi, daß di? Schuislenic dicse Irisiruktion uicht mxbr TM (chachiniß Haiti'n. Zeh häiie gewünscht, der Minister [)atie Magi, LL" wiirde die Bkamisn instruikren, daf: sic sick) bei Ver- haftxmgkn txtebr zu mcnagisrcn badkn. Ticssn Schmerz habe ich ompfimdxn udsr das Vsrfahren dss Régicrungskomntissars. (Er bat OHUL mkmq SchU[d_ dic: Grcxizs _dkr Diskietion überschriitcn, und ich ckin nur dic? Mitglieder dis *Oauiks und die Zuhörer dort obcn biiten, Srdßkre Dtsertwn zu übsn als dix? Regisrungdvertrstkr.

(Gkbmmcr OÖLk-Ré'gii'kUWJÖ-Ratk) ])r. Lindig: Ich habe 92- giandt. 9an Neimung des Namens den Fall Erwähnkn zu müssen, und [ck JiéiiÉ-S t1lcht, das Maß des Zulässigen übkrschriiie'n xu babkn. Cnifiniisn SLS sick), imc? mcm die Sachs Üdcririkbén mid gisagt bat, mcin kiiiine jxt cin? anständigé Pkrson nicht ans die Straß? schicksn. Und darum habe (ck gciagi, dciß es fich hier nicht1im Ciiik Uni)?- schoii€n€ Person bandsit.

Abg. ])r. Eckels (ni.): Bei dsp! [sizién Fal] Hayidslt cs fich K'akiilkH't YH" EMC Eriaypung anf frijcipc'r That, imd im Kölncr Fall [Wi die Hache „ganz genau so. Likgi die Sach? an dcr Instruktion, so_muß disse qsandsrt wckrden. Die Poiizistsn fül)len fish nicht als Huter dEr öffkntlichén Ordmmg, sOlldi'M als Vsrfoigcr Von Vcr- brechérn.

Minister des Inncrn Freiherr von der Recke:

Mdina Herrsn! Ich kann Es nur doppcii didaiikt'ri, das; ich kk!!! Anfang diessr Béraibxmg nick)i bkigiivohnt Hadx, Wcii andcrnfaiis das Mißm'riiändniß, ivxlchcs fich zwischi'n mir und ÖFM Héxrn Adg. [);-. Saitleér eingyschiichsn dai, überhaupi Osrmi-xdkii windcn wäre. Ich habe dic yon idm ZSstLÜiL Frogs nicht JLÖZl't Und HaiF auch aus der Unterrcdnng mit ihm nickyi cntnsbxnkn können, das; Li". €in€ bcstimmie Frage: an mich gérickptet hat. Hätte ich diZsL Fraga gkkannt, so würde ich Erklärt Haben, es dedürsc weitéi'ßr Anwsisuanii iiicht, dkmi sie seien bereiis erideili.

Abg. Trägerrffr. Voikkp.): Dsr Prozeß im voriikn Swimncr Hat rmx Géwiiibkit ergsbxn, daß imisr dsr offiiiöfén Dkckk Unicrcs RkÉiisTaaisS Link. dunklx, nichf cnidüliis Gisäxiäytk iik'sit, hinikr ivciciyör die gxfäbrlicbstsn CÜ'MCUU' fick) an dcn YTUÜL'UUKii-Zßksäkiifién [*Fid-x'iligcn. Die Poiitichye Polize'i rickyisi msdr Uni»?! aii, «» RC mist, Mid CF_wärc ishr wünscbc'nswmii), daß sie Cin,;ö!chxänki, WWU nicht ganz dsicitigi würds. Did Ti)äiigk€it di'r Kixmmissarc “ist fiir jcdan Fail nicht zu TWÜMCUÜCL'CU; sii“ ?rdaiicn AUfiiäg? JUZ; won aiidki'dn Rcssmis und werdkii ))011 Öii'si'ii Überwacht. (Finzsine Kkimiual- kOUiliitffQré badkn sogar ALFA] idisu LiiiMé'U Chiéf, dcn :).)iinisicx, geariikitczt. ZU déi! Htlfékkäfieii g? M silk) kiinc amständixikii Piknsäxsn bci; Ls siiid nicht (Hmitlemen. YSL," Pylizei-Präsidkni will die's? (“*clcmcnie iiicht ich:", nich?: ksnnxn. So ÖM Ein Kriminalkommiffar dcm Polizei- PzaiiDSiiisii cinsn gciäischieii Bc'iicizi ?incs solchkkl Jiididikuiimö Lider- rcicié-i', vims “MH dicsür waßic, daß der Bkiichi won cinsn“: Hochsickpl€t [)?kküiWiL. Das ist doch sehr ÖLdL-ikliä) Man ',“(hxiikt swich9n LMM Vexiraucn, und die_V€rwchdunz dCGDispofiiionsionds ist dc'r Koniwle cnizog-Jn. Wohin wl! (“Z ifiizri'n, wann man die schl€cht€stk11 wajekte alsdic besienAgentknansicbi? Dsm SMW donTansck) imd Krüger MUß-(Iin Endo «medt wxrdkn und die Wianiworxlichkkii di?- au?“ die iyöihiic' SUiZe ausgedehnt wsrdkn. DLL? Z).)iinistcr kann sik!) dock) silbst (Ms solcipk Bkriuhtc niibt Vsriaffcn und sich darauf beriifkn, cr muß übi'iall klar skbeii kÖ-UUEU bis in die tiefsisn Ticfcn. Zum [iiber- WQÉUUÜÖVZSUst dcr Pwlizci «?dört auch die desrwaäyunzi dsr Sozial- dßuwkraikn. DiE Poiizéi kann nichts Bldknkliciyerks ihm:, alI ein? Pariki ais aUßerhald dxs aUglmein-Zn ROME; sLLÜLnD, als Vdg-xifi'ki zu betrachi€n._W€nn die Sozialdemokrat?" fick) gkgen das ailg-tnkinc “Recht vxrgcixc'ii, 70 müssen sie abgcsaßt wcrden, aber nicht deshalb, Weil sie Sozialdkmokrai-Fn sind. Di€ SchuislSute in Magdeburg wcrdi'n zu wxxdrii'arkn chcksn dki'wkndit. Dic? dortige“. „Vl'lksstiniinü' ist an idrcm Redaktionslokalk und Schaufsnftsr während 53 Tagendsn einem dovpkltkii Schußmannspostcn überwi1chtword€w Sie bikltcn Kindkr und nicht Erwachsenk Personén von der Bisixdiigung dLs Scipauiknsicrs ab. Jixdém Schaufcnster [ag gar nichts Vedknklichés aus, Bildkr don Lamallc xc. Das war natürliä) einc Reklame für di.! Zeitung, dsrsn Abonnenixnzahl so zunahnx, daf; sis sick) Line Rotationßmaschim an- schaffen komm'. Dicse imiwrmicrte Rkklanie rief _Crbiitxruzig gegen di'n Pdiizei-Präsidkntkn bcivor. Die sozialdémoki'aliscl)? B1ichdandlung U1Ücht (*in KWÜLI G3schäii. (Rüdiier erinnert ferrxcr an dit? NiWÖv'stäÜ- gung ('in-Js GsmgjndeBorftedcrs in Bolklnbam, an die Ciyikane'n ch doriigc'n Gsndarmen cxcgknübsr Sozialdemokraten Und andere FMS, wird aber dom Präsidenten nntkrbrocbsn und zur Sache gsrufrn.) Die Dr am: der chixrung dürfsn nickxt parteiisch für die Politik der * sgicrung eintreten. Der Minister [)(Lk die Prsffx: bssckyuldigt, daß sie Veiinrudigung in das Volk bineintrage. Wodurch geschieht daS? durch die WZLÖSMÜÖ? dsr GZTZÖWVLrbaUd- lungen. Wenn .das Publikum Tag für Tag solche Dinge likst, so muß natüilicky sine gxofzc Beunruhigung Play greifen. Es muß die Anichauuxg Plaß greifen, daß nur die DikUiZU s1ch auf dsr Straße sSkikkn lamm dürfen. Die Kölner Schutzsc'uie formten sich in dem YZik'TWÜk dxr Vorschriften nicht zurechtfinden. StÜÜtsanals und Gerickyts-Prasidcnt _eriamiikn an, daß nur blödsinnigc Augen ver- kennen könnjcn, das; die bcidcn Damen ansiändixe Frauen waren, und doch :nußiß der Siaztßanwnii die Frsispretipung des SMX- manns beantragen. Welchem (Eindruck muß das machen? 5 gibet doch Länder, wo die persönliche Freihcit noch geschüÉier ist als ])Cl uns, z. B. in England. Man sagt, ein englischer chußmann brartche nur mit dem Finger zu winken, dann gehorckpe man. I wxinschte, das; bei uns der Schu mann auch nur mit dem Finger kvmktts. Weshalb nimmt sebr !: ufig das Publikmn für din Vek- folgten Partei? Weil die Polizei vielfach dem ublikum feindlich gk enüberstebt. Die Zirkularverfügun des jetzigen olizei-Präsidenten- WH die Schußleute nicht zu viel aufs reiben und die Leute erst warne? so en, bat mich gefreut. Die arole „Schuß gegen den Schußmann War gewissermaßen ein, Hilfes rei; wir haben doch keinen Polizeistaat-

sondern einen Rechtsstaat. Möge der Minister seine Zusage erfüllen-

scbükenx wie i =*; ““ ._ _ n Wem" o kv'entuell „Remedur eintreten. * Die beiden Schu

" . 45a§iésni n Tasia, li :farmn _e'ndärtüenifiti Volkenb'ain'wird von uns nicht“ glebillkgit,'i'und es [[ cute n Magde- urg sollten lediglich aus Verkehrßrücksichten die enscbenmaffen an den Schaufenstern. in Ordnun halten. Aae g ttieten Umwobner waren zufrieden, daß der Verte r dort wieder fre gemacht wurde. Andere (Gründe haben die Polizei nicht vexanlaßt, dort einzuscbreiten. Ob damit eine Reklame für die „Volksstimme' gemacht worden ist,

t br fraglich. Statt sich zu beschweren, hat man fich an die Pre e Iiwsefiidst, Lärm geschlagen und die Sache aufgebauscbt im Jntereße

der Agitation.

Abg. Broemel (fr. VW.): Die Preise hat sich in dissen Dingcn ein großes Verdienst erworben, und sie hat sick) auch richtig benommen, denn nicht ein einzige's Blair ist wagen Bklkidigung dSr Yolizsi .aus dissen AnläffLU angsklagt Wordcn. Wir dürfen diese

ink'ii'. n'cht aus berubén lasien. Ick beautrage dre Zuruck- Weisung des Titels an die Budgetkommission, damit wir uns sinmal dis Instruktionen der Beamtin amtlich vorlegen laise'n köun=-*n. Muß sich denn jede Frau einfach LMU.“ Unikrsuckxung der Siiisxipoiizei UkltkriVfoLU? Wir Müfsékn aucb untersuchen, ob das VerHalten der Polizei mit dsm Gesetz in Einklang zu bringen ist. Ick babe einem Antrag eingebrackzi, nach Welchem in der Kommission diesc ganzsn Fra en ei11g€h€nd gcyrüft Würden sollen und ('in schriftlich€r Bkriabi LTFÄÜÜLÜ wcrdkn soli. Auel) Mißdand- lunxi-xn auf den Polizkiwachcn kommenzablrcicbvor. Der Tyiegraphen- Ukbeis'i'k Fischer ist mich der Annahme dex; (Gerichts mit einkaiemsn ins G8s1cht gcsckplagen morden. Ja Stettin Wurde ein Schußmann zu xix'i'i; Jahr Zucbtkmus verurtheilt, 0.er bald begnadigt. Das ist vieimcl) ixkickyehcn. Ick wil] das Begnadigungérkäpi nicbt kritisieren, abxr iitr diSie Ausübung desiklbcn müffün Uns dis Minister Nsde und Aniwwrt sieben. Andérsrscits sind dick“ Moxdthaten, bei Spandau allein vikr, noch immer ,nichi anfgßdkci'k wwrdkn. Die Schutz- leuic. naantlici) in Bkrlin, sind im (Hcdalt Underbäliuiß- mäßig fchl€cht behanddlt, bci solch6r Vezahluug kann man nicht dus beste Mai€rial baden. Man hat desßalb schon die A;:sxriichc cm die? LLUÉL fiir dis Ansisiiimg beradséétsen müffkn. CI Wiékdkn jsizi Untcwi'fizisrc, die bloß f0ch§ Indie, nicht mehr neun Jahre? dCi ddr Armee gssianden baden, als Schußlsuiß eingestellt. Den Rui „Schuß gcgen Schußléuik“ Hai zudrst die régiyrunßsfreund- liche ,K'öli:is(i)€ Zsimiig' «braucht. Mit so (LÜJS'MLincn "RED?- WLÜVUUJLU kann man diese Tings niäzi abmachen und EMS schlechte Sache nicht vc'xlébcidixicn. Man mils; dafiix sorgsn, daß der Ruf „SWW gcgen DiE SchnHieéute“ nicht ziir Wadlparols werde. Die Prüwxig dsr Verbäliiiissa schr2iiei skii neun Mdiiaten nicbt fdrt.

Pkäfidknt von Kröcbkr hält dsn Vorivuri für unzuläxfig, daß die Ri'gierung eine schl€chk8 Sache Vertheéidige.

Minister ch Znncrn Freiherr voii der Recke:

Li,)ikine Hkrrkn! Ich bin dcm Herrn Präsidentén sehr dankbar, daf; ir cinen chanksn, dim ick? sclbst Ausdruck gkbkn WOÜtL, ssiner- seiis ziim Auödruck gcdracbt hat.

Ich ixaiis im iibrigen die Absicht, dem Hkrrn Abg. Broemel mit einigkn Worie'n' auch noch andsrwyit zu Erwidkrn. Er bLscHWSrt sich darüdi'r, daß die' von mir in AUSfiÖt gsstcilts Untersuchung wegen etrvaiqyx Rcfsrmen dcr Kriminal- und Poliiiscben Polizki eine so lang:; Ziit in Anspruch ncbmwn, uxd er meint, daß innerhalb neun Vispaisxi nichts gsscbcbkn sei. Aus dissen Ausfiihrungen, me'ine Hexi-xn, -- dic übrigsns, was den [ißién Theil bstrifft, absolut un- richiiß sind, 11*9i)er wxiia, denn dcr Herr Adg. Brccmel, was inzwisch-Iii gkschchun ssi? -- meine HZTTCU, aus dissen Anfübrimgen muß ich dock) zx: meinkm Bkdausrn Miiichmkn, daß dsr HKT! Abg. Bromni'i dic Schwicridßixiten, di€ in dsr Sache liegen, voliständig unistäW. WWU cr sick) VSkJLJLiUVÜTÜJLU will, um welch€ wichtigen Fraiixi (';: fick) mixki iiamdelt -- ick) Hadi? sie? vorhin nur zum tbeil angsxsuici -, dann wird Er, glaubsicl), zu Dkk Uedi'rzkugung kommen, das; (?iiiC Vérzößdrmig dixscr Angcikgenixeit auf sLiii'n der Königlichen Sidaixie“;xi€rimg diiicizaaß iiichi Odilicgi. Ick babc mir schon frübcr zu i)*'iiii'ri“-*n eriami, dai“? ys :iiäxt richtig ist, nuncht miiUébcrstürzung untér akli'n Umständmi Rcfurmcn Einführen za wollen, sondern daß ZI wéi) dirk sCdr crtisilicbcn Erwägiing bkdarf: Erstens, ob über- baupi Viciormcii nothwendig seien, und zweitens, nacb welchkr Rick;- tung sic fick) ÖCWNJZU ?'OU-In; denn man kÖUUL Jiistiiiitk, und Ein- kiÖUUNL", die sii) zum großkn Theile dswährt [)ÜÖC'U, nicht einfach Übcr din „Hxiiisn Wkrfsii, dime zuwiffan,i1ckas man midkrcn Stsile sSBLn soll. W“: diescr (Ziklixisxiiykit Unis; skrncr diE ganze Bxamtcnfrage Erwogen Werden, dic WSU mic!) iciwn Hsrr Nbg. chm-Zl deriibri but, also die Frage eincr cdeninillsn Besssrsiciiung dcr Bkamten in fiimnzielli'r und sonsiiiikr IiczisdjiiU, dii- Art dsr Rsiruiierung dcr Schu§mannschafß die Frag? dss Avancxménis u. s. w. Das sind doch NULL Sachkn, die sick) nicht so oizm" Wéiii'rks übkr d(iö Knii: [7kath lasscn. Dazu kommt die: schwicrig6 Frag? dir Or,;aiiisdtidxi selbst, die Ein- bezikbimg wc'iisi'crr Vororis auf Grund des Gcskßcs Von 1889, die Einrichiung sonstiger *.Naßnabmcn, die' dazu dicnkn soilcn, die Polizei noch bésii'r ais bisher Jil unterrichtkn u.s.w. Kurzum, msine Herrxn, ich muß dsn Vorwnrf der Vérschieppimg dsr Sache, der hier seitens dcs Hxirii Abg. Broemsl crbydcn worden ist, auf das ener-„ifchsi-: zurüikweisen. Die Kommission, dis: ich damals «ingcssßt habe, hat !cdr angesirkngi und sei): fleißig gearbditet und Hat nach einer großsn Rsiiye dyn Siizungm: sich cht zu .;“cwiffsn Vorschlägen vereinigt, dic mir ddrii€gcn.

Dkk Herr Nds. Brosmxi hat dann daxaui bingcwissen, es seien in dcr [Wien Zeit wiedcr einigc Kapitalfäiia ungesüdnt geblicbcn, wcil ss ch Polizei nicht gelungsn sei, die Thäter zu rnidickkn, In, meine Herren, das ist gswiß isbr bedaucrlich; aber daraus folgt dOch ksinkswegs, daß dic Kriminalpolizei nicht ihre Schuldingit ibue odcr unfähig sei. Dcrariigc Jällc, daß Vsrbrechen nicht cntdxckt Werden, kommen auch anderwcit vor, ohne daß man der- ständigerwsisc dir Polizei einen Vorwurf hieraus macht, Weil man sebr wobl weiß, das; die Enidsckung dcr Tbäter in vielen Fäilen Von ZufäÜigkciicn abhängig isi. Wenn man dsnjenigen Brucbtdeil von Ent- deckungen der Thätcr erreichte, den wir hier in Berlin z. B. konsiaticren können, so stihen wir keineswegs hinter der Polizei der übrigcn europäisckykn SiQaisn zurück; im Gegenthkil, es wiid bei uns noch eine größere Zahl Kapitalderbrechen entdeckt, als anderswo. Ich möchte also bitten, daß man, ebe dcrartige Anschuldigungen bier erhoben werden, den Sachverhalt doch rscht sorgfältig prüft.

Abg. ])1'. Porsch (chtr.): Meine Freunde stimmen den Vor- rednern völlig zu. Die FäUe brauchten garnicht erst aufgebaufcht zu werden, fia wtrken an sich schon genug. Es ist doch furchtbar, wenn eine Dame auf der Stra 8 unter Begleitung des Janbagels sich zur Poxizci führen [affen MUL, wie es neulich geschehen ist. Da kann wirklich eine anständige ame nicht nikbr auf der Straße gehen. In einen Eisenbahnwagen kann man auch nicht mehr ruhig steigen, beides ist jetzt gefährlich. Ausschreiiungen der Presse mögen yor- gekommen skin, aber in solchen Fallen muß sich die Prcsse zum Sprachrohr der öffentlichen Meinung machen. UnrichtigeBericbte kann die Polizei ja berichtigen. Den Antrag Broemel lehne ich ab; er würde die Etathcraihung Vérzögern, oder die Sache würde in der Kommission übers Knie gsbrochen, um den Etat firtig zu steiien. Mit

- ds" i“- . “Öe' 1:5; .. “up ck . . .Zweck,»tmter uziebung von it Uedem der Retgäexii „Ermittelunßen n ?, er

* ubey den Um ang und 'die Ursa n_ der'Mi s wie sie bei Polizei Vorgekommen find, anzustelxen und an durch !chriftlichen Ve- ricbt diejexnigen Forderungen, weiche zur Abhilfe an d (: Regierung zu richten seien, in Vorschlag zu bringen.

Minister des Innern Freiherr von der Recke:

Meine Herren! Ich schlage Ihnen vor, den Antrag Broemel abzulehnen, und zwar schon aus dem Grunde, iveil ich mir von einer Beraibung dieser Frage in der Vudgeikommission in der That kcinen Erfolg Verspreche. Ich habe mir bereits auszuführen erlaubt, daß wir mitten in der Arbeit sind, und daß fich diese Arbeiten sehr bald zu bestimmten Vorschlägen und bestimmten Maßiiabmen Verdickyten werdsn. Ich habe fcrnsr HLrVOrgchobcn, daß ich in geeigneter Wkise Vsranlaffung nehmen würde, diese Beschiüffe auch der Oeffsntlichkeit zu übergan. Dann, meine Herien, köniien wir eine redlich Probe machen, und es wird später détiihdbkii Hause frkisieben, diejenigsn Aenderungen, dis LS eiwa nvik' für wünsckyensmerth erachtet, hier in dikssm Haus? zur Sprach6 zu bringen. Von einkr Verhandlung in der Kommiifion kann ich mir einen Erfoig nicht: vsrsprechen.

Abg. Wallbrkcbt (ni.): Die Besoldung der Polizeibeamten ist nichl FCUÜJMD. Zn Hamwdcr ist die Polizeiderwaltung thkurer und schiechicr gewordkn, skitdem 'das Nachtwacbthfen abgeschafft isi. ,Das gcpiants ncue Poiizeidisnsigebände in Hanrtoder liegt skhr unx'xünstig. GSHÜMEU Odkr-ReiiicrUWH-Rath [)r. Lindig erwidert, daß das neue Gebäude in unmiiieibarer Nädé dss jeßiqén liege.

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch: In einigen der von Hérrn Träger bikiagten Punkii Hat der Minister bereits Remcdur cimtrciin lassen. Für die Magdeburger „Volksstimme“ ist allerdings eine unaugebracbte RLklÜML akmaäot. Auch der Gsndarm in Boiken- bain bat fich eines Uadergriffes schuldig gimacbt. Ami) der Sozial- di-mofratic'. gegenübkr UlÜffSn die Geseizx? gercckpt gehandhabt ivcrden, (1er die Sozialdemokratic sti'Ut sich anßerdalb des Siaai€s und muß danach behandelt Wkkdén. Wynn _diZ ,Kölniiche Zkitung“ den Ruf „Schuß Wen die Sébußlkiiie“ zuerst ausiZestoßkn hat, so fPUkkn e_ben manchmal in der nationaiiidkralcn Press solche iriisinnigen Géifter, wclche DSU! Ansczben der PQTTSi schaden. Dkn Antrag Bwemel können wir nicht mmehmkn; dix Régierung hat ja selbst die nöthigsn Sckxriite eingsleitet. . & ' '

Abg. Graf zu Limburg-Siirum (kons.): Dre Sozialdemo- kraiik. kaxin nicht wi€ jede airdere Pilkiki bkbandklt werden. Ich skblicßt? mich in disscr Bezic-imng deni Vorredner Vollkommen an. Wenn wir uns für den Fall dsr (Gefahr auf die Sozialdemokratie veriaffcn ontkn, würden wir uns täiisckykn. Ich protestiert? dagégen, daß jsmctls dis Gxünds angcxisxdcu Werden, aus Wklchéki eine Be- gnadigung eingsiretcn_ ist. Wmm der Justiz-Minister nsulich fich näher erklärt hat, io balté ich es nicht für sshr würdevoÜ; ich Hätts gywünséht, dkr Minister_ hätte fich zurückgkbalien. Der Antrag Brosmel _hat kéinen praktiichn Zweck, denn die Re icruzig kann mis in dsr Kommission UickÜI andsres sagen, als „was [Je hier gesagt b;:t. Wenn die Regierung noch nicht schlüifig it, was solisn wir OEM! muchen? Wenn Fehler vorkommen, müßen sic offen anerkannt Mrdcn, und Es muß auch seitens der höheren n tanz, eine Eniscbnidignng dir Dams ancsprockysn Werder], dieszum Schadcn ihrer Gssundhcit dcm Mißgriff zum Opfer Mullen iii. Aber aus solcksin CixizklUM FäUx-n Naim man iiicht_d€duzicren, daß das ganze Systcm schl€cht ist. Wir WCW». die Regierung auch weiier unter- stüizczn in der BEkäii-piyiig dss erdréäxkriiwms. . ,

Abg. Wallbrccioi bleibt bsi seinc'r Msinunci, daß das Polizéi- dicnstgkdiiude in Hannoder eiiien ungünstigen Platz habe.

Minister des Jimorn Freiherr von der Recke:

Meine Herrsn! J:?) möchte mir eriaudsn, dsu: errn Abg. Walidrecht einige Woxie zu waidsrn. Vor einiger Zeit ist eine Eingabe des Magistriiis zu Hannov-xr, wchlch8 diesclde Fragen betraf, bki mir Eingegangen. Diese Eingabe gipfeltéx aÜerdings auch in dem Wimicdk, es möcht? dcr Poliz-Iidirekiion ein anderer Play angkwiksen Mrdkn. Es ist auch dadxi erwädnt, die Lage- sch€in8 nicht sehr günstig für eine Polizeidirskiidn. WEnn mich abér mein Gedächtniß nicht täuscbi, war aber ais hauptsäihlicbstkr Grund für die Wahl Lines anndiiigsn Piatzks der Grund angegebkn, daß das neue Polizei- gebäude: je'ßi gsrade in den schönstM Theil von Hannover kommen würde. Nach mcinkr Criimcrung war in d€r Eingabe banptsäch1ich pointiert, daß, wenn man nicht zu cincr andkrcn Wahl des Plaßss komme'n könnia, danxi Wenigstkns dcr Vcrinch gsmackyt wckrd€n möchte, diesks Polizeigsbäudk? archiicii0nisch schdn zu gestaltcn,damit es in dkn ganzen Rahmen der Umgxgcnd bineinvaffe. Ich bin übrigens gérn birkit, nachdem dir Abg. W(iiibiccht die “Sache hisr HLute zur Sprache ge- bracht bat, dia Frage irneut in Erwägung zu ziehen.

Darauf wird die Diskussion geschlossen.

Abg. Broemci zicht seinen Antrag zuriick, da ihm von den verschicdch Parteien inzwisckxn die Vcrficherung gegcbcn wordcn sei, cinen dssondcren, Über diesen Gégsnstand einzu- bringpndcn Anirag außerhalb des Etats zi: untsrsti'ißßn.

Die Einnahmen aus der Polizeivcrwaltung werdcn be: williqt.

Bci dcn Einnahmen dcrStrafanstaltsvcrwaitungen lenkt

Abg. Wamboff (ul.) dis Aufnikrksamkeit auf did B8fchäfiigung dcr Gefangenan. Dic Gcfangxxicn, führt er aus, mussen außerxieffxii b€schäitißi werdcn, abi?" nur so, daß es ibrsr Gisiindheit zutragltckp ist und freik GMrbs nicbt geschädigt werden. Dai? Beste ist, sie in dcr freikn Natur mit landwirtbsckpaitlichen und Meliorationsarbeiten zu beschäftigen. Iii Unkultivisrtkn Geqsnden müssen aber Baraxken für fis. gebaui WerLn- ka Handwerk dürfcn die Gefangenenarbßtien kéikW K'onkurrsnz macbkn.

Geheimer Ober-R-,*gierungs-Ratb [)r. Kr o i) n e: Die Verhinderung der Konkurrßnz der freien Gewcrde ist schon mehr und „msb'r crisickxt Worden. Wir babkn aucb diSGksangcnen besonders mriMcltoraiions- arbeiten beschäftigt. FrüHer war die ganze Verwaltung dgrauf zu- ;WsÖnithn, dic Gefangenen Priwatunternebmcrn zur Versusung zu sislisn, und nun kann nicht mit einem Mal daß ganze System ab- geschafft werden; aber wir haben das Bestreben, die Gefan LULU aliein für den Staat selbst zu beschäfiigen. Mit sehr germgxn uEnabmen Wkkdkn die GefarYeneiiscliyyerandt zu fabrikmäßiger Thatigkeit, damit das Handmerk ni t 28 ä igt wird.

Abg. Rickert (fr. VM,): Die Anregung dcs chm Wamboff wird in jcdc'm Jahre wiederkehren. Daß die Gqungenen mrt Meliorationßarbsiten beschäftigt Werden, Lt sehr erfreulich, aber die Aenderung desfrübsreuSystems'gebt, docb se rlangsam vor sich. Nachdem die Deportationsidce abgetban ist, ist nichts Anderes möglich, gls die Gefangenen mit der Landwirtbschaft im Jnlarxde zu bechaftigen, damit dem Handwerk keine Konkurrenz gemacht wrrd. Die eschafti- gung in der Landwirtbschaft ist aUcrdinas _eine Milderung der Strafe, aber ziir Einwirkung auf das sittliche Gefubl giedi es iiichts Besseres als landlicbc Arbeit. Wir wsrden mit Freuden die Mittel fur solche

' ' i sie kann. . MerseFeiFilx?OFcr-Reßierun s-Rathr. K r o b n e : Der Fixianz.Mimstex e

l i erem Vor ehen ine chwieri keix in den Weg. Die Freiheit des Éforijgsenen mußgin der ersten Zeit kIso intensiv beschränkt werden, daß er merkt, die Hand des Staats ist uber ibm. Erst wenn der Ge- fangene sich in die Ordnung gefunden hat und sich nicht mehr gegen

Msliorationen bewiliigen, wenn fie die Verwaltung vom Finanz-_

it nde en.. . . ' _ : * * m Fg. Plc? entr.) empfiehlt die' Urbarmachung der L nebuxgn' e

Heide, damit d efangene'n beschäftigt würden. , , Bei den dauernden AuSgaben und zwar bet dem Titel „Gehalt des Ministers“, erhält das Wort -

Abg. von Köller (kons.): Die Regierung bemüht sich, das Sckxreibwerk 'zu bekämpfe'n. Die Beamxen woilen immer möglichst viele Journalnummern haben. Wir mxffkna einmal den„Iournal- nummern zu'Leibe eben. Es muß fur die Beamtén em Ruhm sein, die (Geschäfte ge örig zu führen und möglichst WeniL Journal- nurninprn zu babem Es likße sick) ermöglichen, daß m preußi- schen Staat F oder 1 Miiiion BriefeKn-xenigLr geschriebxn werden. (Redner theilt verschiedene heitere Vorfaiik aus seiner Thcztigkeii als AmtSVorsieHer mit.) Es werden von den Bebörden ganz_ ubexftusfiae Anfrassn an die AMTSvorsteber erichtat. Vsrantwortltch fur alle solche üdxrflüssigen Dinge isi die usbildung der VerryaLiungsbeamtm. Die Leute müßten in das praktische Leben geschickt werden, zu Domänenbeamten, Amtsvorstehern, zu Bürsermeiftern in kleinxn Städten 2c„ damit sie einsebkn, daß der Grund „quoä 11011 sgi- 111 aoij, U0U 031; ju wamw“ wohl für Juristen gilt, aber sxhr iböricht ist für Verwaltungsbeamte. Auf dkm Lands dürfen nicht Beamte fungieren, die das Land nicht k?nnen, iondern _es nur eiiimai Sonntags gesebkn haben mit (jungexi Damen, der Aus- f(ügen, w-znn sis saure Milch iraxiken. „'i'ls ich daß Einmal einem böhcrsn Beamten sagte, meinte er: Ja, wie folien die Beamien ,dann lernen, eine Negisrungßderfügung abzufassenJ Da sagts ich ihm: .(FxceÜenz, haben Sie in Jdrer langen Praxis schori einmal emen Menschen k?nnen gslernt, der so dumm war, daß 81: kerne Regierungs- VCrfügUUg abfaffen konnte?“ Das lernen sik, aber was sie nicht lernen, itt das praktische Lebkn. Nach dem Affefforexamsn soliien die HLUM in das praktische Leben kommen. Die jungen Leute muffen da lernen, daß es auch einmal ohne Verfügung geht. Das 20. Jahr- hundert wird nichis gsben auf RSJicrungsveriügungen, aber darauf, daß die Beamten wissen, wie die Arbeitkr aiif dym L_ande lebkn, Wie es in den Fabriken u. s. w. zaZebt. Ob emmaL eme Regißruniis- verfü ung mcbr odc-r weniger (1 gefaßt wird, dazaufkommt es nicht an.

Hbg. ])1'. Eckels: Die politiichen Vorgange in Hannovxr dsr- anlaksen mich zu einer Anfrage an den Minister; Die_Verbaltmffe bezüglich der Verschmelzung der BevölkSrung [issen in Hannover schlkcbter als in den anderen neu ermorbmien Provinzen. . 1866 gab es wknig Freunde der Annexion in Hannovsrz selbst dre Freunde ein-Zr ReichSeinheit Wollten keine Annc'xion. Dte_Mebrzabl dcx Be- völkeryng war preußenfeindlich. Die nationailtderale Partei hat dann dan Kampf gegen das Wclfenthum aufgenommtzn und hat dabei auch den Kampf mit der Sozialdemokratie, wsiche bet den Reickxsrags- Stichwahlen regelmäßig den Welfen untcrstüßi, zu führen gsbabi. Man hat behaudtst: daß das Wslfentbum noch iiicht besikgt set, liége an deni Mangel einer konservaiiVen Partei in Hannovkr. Konfsrvaiide Kandidaten Haben aber keine Aussicht. Die Konservatim-n, Antise'miien und der Bund der Landwirtbe haben fich nun zu einein Wablaufruf zusammengesckploffcn, um die WLlfcn, die Sozialdemokratie und auch die nationaliiberale Partei zu überwinden. Der Aufruf bekämpft aber znmeift die nationalliberale Partei, welehe als Ver- trcki2rin des Großkapiials Und der Großindustrie bingestellt wird. Wir Hadsn dccb eine ganze Anzahl prakti1cher Landwirthe in unseren Neihkn. Dsr Partki wird ferner vorgeworfen, das; sie die Handels- vxriräge zu stand?. gebrachtbabe,_welcheat_n Marke des Volkes saugten. Vkrsckywicgen wird, daß die Konsirvattvsn für den österreichischen HandklsiWrirag gsstimmt babcn. Nach andercn Vorwürfen bkißt es, die Poliiik der. Nationalliberalen bede'ute den Unterganß des Mittel- standes. Genau so werden wir seit 25'Jahren in „meist Ösen Blattern angegriffen. Und dieser Wablaufruf ist von drei prsußiscben Land- räiixen mit ihren Namen und Amtstitein unterzsicbnet, und diese Landrätixe beibeiligen sich auch an der Agitation gxgen diE national- liberale Partei. Materieü babe ich „nichts gegen diese Unterzeichnun dsr Landräihe, abkr das Bedenkliche tit die Zerstückelung, Welche durZ diese Agitation in die nationalgefinnten Wähler bineingxtraaen wird und den Welfen oder Sozialdemokraten nüßen wird. Wird dies Vorgkden dc-r Landräibe von dsr Regierung gebilligt? Haben wir es mit 6in€m Systkmwechsel zu thun, und _wiii auch in anderen Wahl- kreisen dis Regierung gegkn die Nationalliberalen Vorgehen? Nach Linkin Erlaß des Fürsten Viswarck haben die Beamten die Politik dsr Regierung zu unterstüÉen, und dieser Erlaß ist mehrfach Vim neuem dLn Beamten in die rinnkrung gcbracht worden. Man muß also annehmen, daß die drei Landräthe im Sinne der Regierung gdbandelt baden. Nach der „Nordd. Allg. Zig.“ sollkn die Landräibe rekiifiziért worden sein, aher der Aufruf ist auch noch in zweiter Auf- lagc mit deren Unterschriften erschienkn. Nach der Verfassung sind Abgeordnete nicht an Aufträge gebunden, fie sollten also nicht mit gebundensn Händen in das Parlament Einerth. Hiergegen wird aber von) (US verstoßen. Ein so zusammengeseßtes Parlament kann seine Aufgabikn nicht erfüllen, und die ganze Grundlage des konstitutionellen Lebkns kann dadurch erschüttert Werden.

Minister des Innern Freiherr von der Recke:

Msine Herren! Meine Antwort auf die Anfrage des Herrn Abg. Dr. Eckkls kann außerordkntlick) kurz sein. Die betreffenden drei Hsrrßn Landräibk haben es für richtig gehalten, ihre Namen unter denjenigen Wahlausruf zu setzen, dessen Wesentlicher Inhalt hier ja bkreiis Von dem Herrn Abg. Dr. Eckels mitgetheilt worden ist. Die Herren Landrätbe sind eincs Besseren belkhrt und meinerseits rektifi- ziert wvrden. Es ist den Herren dabei auch gesagt, sie hätten dafür zu sorgsn, daß, wenn der bcireffénde Wahlaufruf in fernerer Auflage erschiene, ihre Namcn weggelaffen würden. Wenn nun, meine Herren, hikr b?bauptet wird, es sei inzwiscbkn cim: zweite Auflage, und zwar wicderum mit den Namen der drei Landrätbe, erschienen, so kann ich hierüber keine Auskunft geben. Jedenfalls aber ist es nicbt Schuld der Landräthe, wenn die Wablaufrufe noch ihre Namen tragen- Damit betrachte ich meinerseits diesen Fall für erledigt.

Präsident von Kröcher schlägt um 33/4 Uhr vor, die Sitzung abzubrechen und am Abend fortzuseßcn.

Abg.?)iickert bemerkt, daß am Abend auch mehrere Kommissionen iazicxn, und daß dieser Etat nichi 111 einer Vergnügtcn Abendsißung er- ledigt werden könne. .-

Prästdent von Kröcher: Bei der Gxscbäftslage find Abend- sißungens rklotbwendig, Wenn der Etat vor dem 1. April fertiggestellt Werken o .

Abg. Dr. Sattler: Die erste Ankündigung einer Adendfißung vflc-gt immer nur als Drohung angesehen 1: werden. Der Gegen- stand ist zu wichtia für eine Abendstßuvq. ck bitie, lieber jetzt noch etwas reden zu lassen, vielieicht bis ZH Uhr, wie es in der leßten Zeit Sitte gsivesen ist.

Der Vorschlag des Präfidenten wird abgelehnt.

Abg. Dr. von Jazdzewski (Pole) wünscht, daß der Minister den Beamten auch Verbiete, gegen die Polen agitatoriscb vorzugeben. Die polnilscbe Bevölkerung werde mit gwßsr Härte behandelt. Die Versamm ungsfreibeit werde beschränkt, die Versammlungen würden aufgelöst, wenn in ihnen polnisch gesprochen werde oder polnisTe Lieder esungen würden. Der Minisixrjolle mittbeilen, ober besiimm e Grund äße in ebeimen Erlaffen für das Varsammlun siccht det polnif en Bevöl eran aufaestelltbgbe. Der Negiemngs-ér fident von Bromberg soll den * eamten in einem Erlaß verboten aben, in ge- wiffe fciedenstörende Vereine einzutreten. Dieser Erl würde nicht korrekt sein. Redner bes wert sich ferner über eine MY de»

o ,

werden jede Jördetxfng. mD" ei!

die Ordnung auflebnt, kann er die Arbeit in Gottes freier Natur er-

einer Erhöhung der Schutzmannsgehälier sind wir einderstandcn.

halten. Kommt der Gefangene früher heraus, so sagt er sich: das ist

Ober-Präsidenten don We tpreußen über die Jnnebastung er an- und der bolzen katholischen Fe ertage, wie des Fronleichnamsfeftes.