1920 / 96 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 May 1920 18:00:01 GMT) scan diff

der Handel mit Gegenständen des tägl'icben Be- darfs,insbes01-drre mit Milch und Lebendmttteln alier Art, sowie die Vermrrtlsrtätigfeit birrsétc wsgen Unzuver- iässigkeit u n t e r 1 (: gt worden. Bochum, den 27. April 1920. Die Staktpolizeiv-xrwaltuns. J. A.: Alfers.

Yichtamtlithes,

Deutsches Reich.

Der Reichsrat versammelte sick) beuie zu einer Voll- sis ung; vorher lxieilen dre vereinigirn thisswüffe iür Darch- füixrung des Friedmoveriraxxs, iür Volfxwiiiswast und für Haushalt und Rcchnm1gßwriew die vereinigten Yrsschüffe Fiir Haushalt und Rccbnrmgeweven, sür innrre Verwoltuna und ür

eeweser- die vereinimen AuSicbüffe iür Hausdalt und Reck)- mmpSwesen und für Vwkchrdmeien, die vereinigten Ausschüsse für Haushalt urid Reckmungsw-sen und für Veriassuna und GesMäffSobeUUJ, der Ausschuß für HOUEimlt 11110 Rechnungs- wesen, rie vere nimm Nusickxiisse für Vo112w1r1*chast und für Reichwrhramrelegerheiien, der Ausscbuß für Vo kSwi-tsciaft sowie die vereinigten Ausschüsse für Iikchtspflege, für RLichQ- wehrangelegenyeiien und für innere Verwaltrmg Sißungen.

Der König und die Königin von Schweden passierten gestern Abend, von Süden kommend, Berlin auf der Heimreiie, um den Beiießungsfeicrltcbkeiien für die Kronprinzeisin Marga- reta in Stockholm beizuwohnen.

Die deutsche Friedensdeleaaiion in P-ris hat der Reparationdkommission eine Denkschrift überreicht, in der dem „Wolfiiwen Telrgropbenbiiro“ znfolge in Ergänzung der von der demswen Zck)iifabrtsdrle;1ation bereits im März d. J. Üdergebenen erstén Tenkichrift g-zeigt wird, wie g*oß die Ein- fuhr der für Deutschland lebenswichtigen Rohstoffe vor dem Kriege war, und wie diese Einfuhr sich nach rem Kriege in- folge der W1rfm.gm deo Friedensverlraged einschränken mnßte. Zuxleich zeigt die Denkschrift, daß eine Weitere Enxschränkdng im Hinblick auf die Volngesundh-it, dic Notwendigkeit drr Arbeitrbesasafiunger- und die tnnrre Rabe und Ordnung nicbt möNlici) ist. ES wird ferner statistisu; dargeian, wieviele von den eirgefübrten Rohstoffen war dem Kriege zur See nach Deutschland trans- poxtrert worden sind und we1che Mengen detrrenjsprechend 11011 “dem jxst vrmir-derten, für Deuticbland ur-bedingt not- m-ndtgen Robstoffdedars künftig zur See eing-fübrt werden müssen. Die fill" den TravSport dieser Mengen von Rob- stoffxn erforderliche Torwaae wird alsdann berechnet und aezerat, daß bei strikter Durchiührung des Friedensvertrags 700000 Tonnen Schiffsraum fehlen würden. In der Er- wartung, daß die Hälfte hiervon irgendwie andcrweitig be- schafft werdmr kann, kommt die Deutschriit zu dem Ergebnis, das;, wie schon in der ersten Dewkrck-ris't beantragr, Deut-ctxland zur Vermeidung “reed wirtschaftlichen Zusammenbrvchs 350000 Tonnen feines eigenen zur Usbergabe an die AUiierien besnmmqteu Schiffsrqums zunächst b-zlafferr werden müssen.

Genüßt auf dieie Darie ungen der Drnkschrift, richtet die Oeutiche ngierimg an die 5 11ederautmachungskommiision dns Ersuchen, T*eutscbland diesen Schiffsraum zu überlaffen und schlägt hierfür die foigende Regelung vor:

1) Die_ Ablieferung 11111) Urbercignm'g der noch in deutschem B(srße brsindiichen Frachischiff8 ixbrr 1600 Br.-ng.-Ts. wird anf 2 *abre binauQ-grscbcbrn. Zum Atrsaleicb für die während dikier eit durcb dre Bemaßung er:tst--b**nde Wertminderung wird die Deutsche Regierung einen angemessenen Abschreibungs- say zahlen. Die Deutsche Régierung wird best1ebt [(i-;, die le1iefernng und Ukberejgnung der Sch-ffe sebon vor Ablauf der zweijährigen Frist zu bewirken, sorve'it fie dirs nach Lage der deutschrn Wirtiébaft für durchiiib1bar erachtet. Fiir dir“ vor Ablauf der Frist a1§ae1isfkrien Sckiffe Wlsd der Abicbrei- bmmsiay nur bis zum Tage der Ab1iefermig gewährt. SdÜte während der Frist der zwei Jabra ein nach Abiaß 1 über- 1affenrs Schiff verloren gehen, so wird die Druche Regierung bixrfür einen aleiciywrrtigen Neubau als Ersau liefrrn.

2) Ptns'rcbtiicl) der Schiffe zwischen 10.10 und 1600t- erklärt sich drr Wicdergutmacbuogsaussckkuß mit den Schiffen dieser Größe, die sicb als (Ftnbargwickyiffe oder aodSÖiffe, die in Ansfnbrung drs Waffensiiustanddabfommers übergeben worden smd, be.?rrits nn Bssiiz der alliierten uno assoziierten Rrsirrnn en brfinden, alo- befrtkdigt im Sinwc de6 5" 1 Abs. „5 AUHage 111 zu Teil "9111 des Friikderiévrrtraaes.

3) Soweit tniolqe der "Lindliefe-rmm von Schiffen die Deutsäoland nach 1 [11-0 2 übe'riafferen Schiffe nicht den Schiffßraum don 350000 Br.-ch.-To. erreichen, wird ihm drr „hieran fehlende Schrffsraum aus den von Süd- und Milte1amerika beim- kxoremden Frncbtscbiffen unter den Bedimgungen zu 1 zur Ver- fugunrr geneUt.

4) “Zi? Wiedergutmachungskommiifion wird ersucht, den Maritime Wrrvrcr zu bevoümäcbtigen, über die Linsrübrung dieses Vor- schlag? mit der keutscken Echiifabrtsdeteqation, die'. sich jrßt wieder nach London begibt, zu verhandeln.

„E13 muß nochmals“, so sch1ießt die deutsche Note, „mit Nackxdiuck und Ernst hexvornehobm werden, das:, wenn Temsch- lanwx rer „geforderie Schiffgraum nicht belassen wird, das deuiicbe Wrriscbaftsleben und die innere Ordnung Deulschlands in „einer Werse gestört wird, daß die Ersüüun. der deutschen WiedergutmachungSvetpflicblungen in Frage geßelli, wenn nicht “unmöglich gemacht wird.“

«.___-...*.-

Die franzöiischenMilitärbebördeninFrankfurta.M. verlangtgn gßsi-ern, wie „Wolffs Teiegraphknbüro“ meldet, vom Polizei rastdurm dre Heraus abe der iert der Revolution für die Htixkpo-izer ayfbxwahrlen " 1affen. Die Auslieferung erfolaie. Lex Poliéz'riprasidcnt Erler stel11e aus diesem Anlaß sein Amt _zur VN imrmxrm bleibt aber solange vm Amte, bis die Entscheidurzg des Miniiiers eingetroffen isi. Ndcb Abliefe- rung der Waffen vrrv1e€ben der 1500 MUM! starken Polizei, die ads 500 sogenannten blauen Poiizisten unk) 1000 HilfH- poiizinen zusammmyeseßt ist, nur Ungefähr 500 Gewehre. Daker plant)! der Polizeipräsident die Veramwotmnq für Auf- rechterballung der Ordnung und Ruhe nicht mehr jragen zu können und bat die Regierung um Enthebung vom Amt oder Rückgänqigmackxung des Befehls. Gleichzeitig machte er von seinem Entschluß dem General Vidalon Mitteiiung.

Der Reichßminißer des Innern hat durch eine gestern

Eiysprückye ge,“.en die Niüasig listen sind spätestens am 16. Mai bei drr meindcbehörde einzulegen.

Preußen.

Die blutig vrriaufenen Polerrkundgrbrrnxx? iag ir: Ratibor

fordert wird.

Statistik und Volkswirtséhaft.

Existenzminimum in Groß Berlin im Februar 1920.

übrigen LkbenSnotwendigkriien die Kosten

Ebrpaar mit 2 Kindern auf 2:36 .f: berechnet.

Verglichen mit den Brrechnungen für die enisbrechénden Mindsst- ausdobrn im Februar 1914, ist das wöchentlichr Exisjerzminmmm im Groß Beriin fin." dyn Mann auf das 7,9 fachy, rür rin kindrrlosers'

Mart auf 12 Pfennige geiunkcn, ist miibin zur BrstrcitUng der Aus- gaben fiir den aUeir-sicbenden Mann ein Zäbrlicber Mirdest- Verdienst Von 6950 «M, für das sinrerwse („brpanr cin sdicher von 10 21,0 „;ck für das Ehepaar mit 2Kindern ein 101cher von 13 3510-15

erforderlicb.

Arbeitsstreitigkeiteu.

Die Lage im Ausstand der Binnensäpiffer bat froh biesiLUen Blättern zufolge seit Dienstag vkrscbärft. Währrnd biOrrer der ukstarw sich nur auf die märiisckerr B**affsrixrasen bxschränktch ist durch den (Eintritt von 3000 Privatscbiffern, don Schiffs- etqnern, die ein bis zwei Dampfer oder F1achtkäbne besitzen, bee Lage wesentlich ernster grworden. Gestern ist bereits" der griamtx Ver-

der tschecho-slowakischen Grenze _ 1a b m gele g t. Tad bedeutet eine 1chwere Gefahr für die chens- mittel- und Kohl-Zveriorgung.

Beiriében der [minim nie wieder auiger-ommen worden. In Kiel beich1offsn, wie „W. T. B.“ we1det, die Angeo

miTtag Einstimmig, in den Ausstand zu tr-xtkn.

(Eine am 4,d.M. abgebaitene Veriammlung drr Bankbeamten in Görlitz beschloß, wie „W. TB.“ mrjteilt, gesirrn früh in den Außstand zu treten. Der Streikbesébluß erirrcckt sich jedoch nur auf dre Aktienbanken. Da die Privatbanken fich auf den Boden der Fordc-rungen der Angesicütcn gescht haben, arbeiten die in ibnen bricbxüftiaten Bkamien und AngesieUten, baben fich 0er Verpflichtet, den ijillkegenden Bankbäusern keine Kräfte zuzuführen.

Dic Münchener Bankangestellten sind „W. T,. B.“ zufolge gestkrn in den Ausstand aeirctkn. Dis. Sireik- bewrgung brei1et sich über ganz Bayern and. rock' ist der

jüugx're Kräfte.

Der“ Hamburger Pote_lbesißerverein bai, wie „W. T. B.“ erfährt, in einer gestern abgebaltenrn Veriammiung eins1immrg beichloiFen, von Sonnabendmitiag an keine (Gäste mehr in den Hotels aufzunehmen wegen A u s | a n d s u n d T e r r o r s

derAngesteUten. - Zur Aussta ndsbewegung in Frankreich ieilt „W. T.B.“ nach der „Agence Dx-vas“ mit, daß die Lage im Eisen- b a t) n e r a u 6 st a n d g(stern auf (111811 Li ien des We'stens, des Nordens rind des Südens iowie bei den Staatsbahnen ziem 11ch unver- 0 nd e_rt war. Im Westen dauern die Aukschreitungrn und der Tkrrorrémus fort; Im Osten und auf der Parié:Lyon-Miitelmrerbabn ijt der voimaie Dienst gesichert. In den Berqr'oerksbezirken bat sich der Aussjand zum Teil verschärft, io brionders im Rbonebxcken. Ebenso smd zahlreiche Verglewte im Bezirk von St. Etienne in den Ausstand getreten, io daf; der Ausstand irn Loirrbecksn jest aügrmein ist. Dre i" Drnain versammeltrn Vertrrter der Grubenarbriier des Brckr'ns vpn Arzn haben bxichioffen, sich dem Streikauiruf des Als- Fememen srar-zöfiichen Arbétterbundes anzuschließen und babcn auf cute, Donnctstaa, den Beginn dss AüFmemamstandes der Gruben- arbe-ter dikies Beckens iejxgeseßx. uch bei km organisrerten Arbeitern in Haienstädten icheint sich nach den [eßtcn Narb- richten der Audstand weiter auszudehnen. So wird aus Rouen geme_1det, daß die Seeleute beich1offen babon, sicb demAusstund anzuich1icß;n. Ferner haben fish die Meta11arbeiter des Seine-Dedartements dem Ausstand der zur C. G. I;. zu- sammex geichloxsenen Gewerkkchaften angeschloffrn Die aenannte Organisation at rer Reg ieru n g eine De n f i chrift überreicht, in der sie die Forderungen der ausständigen Eisen- bahner, Bergleutx und Dockarbeiter auf vöÜrge Um- gestaltung der Betriebe em rhend darle t. Es wird Verstaatlichung der Eisenbahnen und UmgeJtaitung der afenbetriebe verlangt.

Aus Rom wird dem .M- T. B.“ telegrapbic-rt: Anarchi- stiscire Elemente, die sich grgen den Besrhinß der Arbeits- kammrr wegen Beendigung drs Ausstands tn Lidorno auf- 1cbnten, p [1111 derten zwei Waffenläden, wobei es zu einrm Z u - sammenstoß kam., 'Eine Perion wurde 9615161, 20 vrrwundet, darunter “(unf „Carabinieri. In Viareg to hat der Grneral- [rrnnant Marrnco1a die Leitung der Beschäfte übernommen und die , Beseitigung der Hindernisse in iordert, dre de_n Trupren den Zu ang iperren. Die Arbeitsk. mmer fordert zur Wiederaufnahme der * tbeit aux. Aus einer oifiziösen Mrldung des .Messaggero' über die Vora nge in Viareg io gebt ferner hervor, daß 200 Carabinieri itz Viareggio eingerückt sYnd, daß das Automobil des Generals Mangrarolli verbrannt und das des Generals Graziefi beschädigt ist. Der Allgemeinausstand

anrundelegung der Außgaben für die rationiert-n Nabrungdwiitcl, vrrmebrt um lie billigsrxn Zuschkäge zur (Erreichung der erforderliY-xn Mindestnäbrwerte, des Minrc'stbedarfs an Wohnung,. Heizung, 5 e- 16uchtung, Bekleidung und eines prozkniualen Zuschlags für (1116 des wöchentlichen („Fixislenzmir-imums für Februar 1920 in Groß Berlin für einen 9) ann auf 133 ck, für ein kindrrloies Ebrpaar auf 196 „Fk, für ein

Ebcpaar auf das 8,3 fache, für em Ebcpaar mat 2 Kindern auf das 23,9 fache gestiegen, An dicsen Ergevrriffsn gemess-n, ist drr Stand der

Der Ausstand der BerlinerKinoangeikellten ist;? der „Börsrn-ZZZ.“ zufos e beendet. Gsdern ist die Arbeit in den 1

" ; i " ' ' ' ' stelLten san t] chsr kaufman nischerBetrrebe gestern nach * regeln LMU anstrcksnde Krankbx'iten. __ Gesrßgeburra usw. (Deaiicbes

den Straßen ge.?

den 16. Mai, aue elegi werdrn wüffer. Vor drr 912--.'!rmé::.x * der VZiiblexiiixen 12a en die Gemeirrdeu-Ustä: dr bekam.- ZU 1.11»; -„ wo und wie larrxxe die Wähéerlisjen z1rjed2mmrms 011171111“ aUSqeiegt werden, sowie in welcher Zeit und in weicher Wdrie Einiprüche gegen die Wählerlisten erhoben werden können. Die Bekanntmachung hat sxätestens am 8. Mai LU erfolgen. eit und VOÜs1ä--1*"1ks* “. ?) **Zk-"(Wler- -

.“?! (Je-

meft und Wissenschaft.

* Tir Akad xxx: “:e der Künste hat in diesem" wie im Vorigen «„Frr- wicdrr 2:3:9 größere Zahl don Wertbewerbrn iür ') : 1 d e n d 8 Kr": :: st ler angcickUirb-exr. Mit Rücksicht auf dir: gegen- rräriißrn Zeitunistärde sind die Zulassurgsbedingurgen wesentlich er- 18 rbtcrt, 1. Sbciondere find iür ehemalige Kriegsreilnekmer die für die Brw:rbang vorgeicbriebenen A1terSgrenz€n ankerweit isstgeießt. Zur chmiung qelangen: die Großen Staaxdpre-se für Maler, Bildbauer

" und Architekten, srrnrr für Maler: der Jalius Heiffr-Preis, der Blechen-

P:eis und der Ersre Michael Beer Pkkik, für Bildhauer; der Dr. Hugo

! Raußendorff-Prris, der Robr-Preis, der Dr. Paul Sckyulßr-Preis und

5 Berr-Preis. “' ::“. SRU“;- haben dort iämtlicixe pol111chxn Parteiew, Arbxitrr- und Ar»gesieütengewerkschasfleü und Beamwmerbäude verar-laßt, einen energZschen Protet an di:" Jnteralliierte Kommission in Oppeln zn richien, in dem eine soiortige ein- ' gehxnde Unxersuwunq und die Veslrafuna der Urheber sowie deren dauernde Entfernung aus dem Absiimmungdgebiet gx

ker Schmidt-Miche1ser_1-Preis, für Graphiker; der Zweite Michael Die gleichzeitirxe Ausschreibung dieser Preise, die im 611138111101 1500 bis 4200 „xz bxtraxren, bedruiet eine ('roße soziale Hilfscrklion drr Likarrmie für die in jetziger Zrit bksonders votieidenden Kßrrsiikr. Dir Prriie wrrd-(ri Ende Juni d. J. verteilt werden. Die naberkn Bssiimmungrn fiir dierinzeinrn Weitbrwerbe smd durch das Buro der Akademie, Pariser Platz 4, zu beziehen.

Die Vererbung der Begabung. Der Frankfurier

Foricher H. W. Raxb ist, wie die „Münch. med. Wochenschr.“ be-

richtxt, bei seinen ganeaiosziYckykn Studien in Schwaben auf eine Tariaxike (residszen, die für unskre Kenntnis geistiger Zusammenhänge in Dkutsch1and bobe Bedrmirmg gewinnrn diirfte. In der Tochter Regina des Tübinger Prokrssors Grora Burckliardt (1539_1607), die mit dem 1600 in Thüringen grborrnen Dr. BardiUi verheiratet war, fand (_er die leiblirbe «Ztammutter fast aUer großen swwäbiichn Dtcbier, Denker und Philosophen, die seit dem 18.,Jai'-r-

In einer Abhandlung von dem Direkior des Statistischen Amts bon Berlin-Échöneberg Dr. Kuczynski, dsren Ergebriiffr im* Aprilbeft des „Reicharbritsblaits“ misgeteilt wcrdrn, sind unter

brmkerr das deutsche Geistes1eben bewegten Unter den Nachkowmen 18an merkwürkigrn Jrqu nden sich die drei Zroßen Lyriker Höiderlin, mend und Mbr'kk, die eiden Pbijojopben ScbeUing und Hegel, die

( drei Märckirnerzäbler Häliff, Schwab und Ottiiie Wildermuth '; fsrner inkdklch Tbsodor Binder, drr Dichter der „Palmblätdr“ Karf

'Was-I:: -..-.-*-.

“3775:-

*GewerbLVerwaitung',

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kehr von KosellObericblc-fien) bis nach Stettin und von bis nach Lübeck,

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Gerok und der TtbuÜüWse-ßer Graf v. Rkinbard. Bis zu den Goerde-Trxtors, bis zu Martin Luther spinnt fich das erstaunliche Ver- wandtschaildgewebe.

Theater und Musik.

Im Opernhaus e werden morgsn „Hoffmanns Erzählungen“ mit den Damen von Catopol, Hdnia, Branzsl], Birkemrrm und den Herrera HW, Schwarz, Kraia, Henke, Sommer, Lücke, Bard. mann undKPbrlivp besrßtxunier der musikalischen Leitung von Dr. Friß Stirbt!) gegeben. Anfang 7 Uhr-

Im E chan i P ield aufe wird morgen „Peer Gynt“ (außer dem Dauerbezuae) in bekannter Bgirßung wiederholt. Spielleiter ist Dr. Reinhard BMF. Anfang 61 Uhr.

Nr. 7 des.Minisierialb1atts der Handels. und . * _ berausgkgeben im preußischen Mir-1strrnim iür Handel und Gerrerbk, vom 14. April 1920 bat ir1genden Inhalt: 1. Persöniickxe AngkLegenbciien. 11. Aligemejne VerwaUungSango-legenbeiten: Pomoablöiungsvkrfabren und Cinn'ibrung don Dierésimarkrn; Krirgstcucrungszuiagen. 111. Harrd915angexegen- hejt-Kn: Handel mit Tabak; Gebrauch von Telyqrammsckylüssx'in; Zu- lassung zu dkn narxtiscben Schiffsingknieur- und Maschinistenprüfm1ge-“t; Erner-nung von PUnkeldricbtkrn. 117. Gewrrbrich- Angelegenheiten: Hmsirüung, Aufchcrhrung und Vk1wendunxr von Aietvien; Eintritt don Lrbrmngkn in Vrrrine; Bekrirbsrättarsrß. 17. G:“Wkrblickxe Unter- Uchisringelksreribritrn: Sck)ulordnun;;rn; Prüfrrrxgsgebührrn an gewerb- lichen Priyatichulerr; Schulgeld an Fachschuiem

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Nr. 17 der „Veröffentkichun en des NeiÖSgesund- be 1 t s a m t 5“ vom 25, Apr 1 19 0 hat fol enden Inhalt: Gezsundbcithsiand und (Harig drr Voxkdkranfbeiten. _ Friiweilige Maß-

- Rsicb.) ViLLTE Aud.abe der DeutschenArzneitaxr1920.» (Preußsn.)

. gebt'nden Körperscbaiten,

Fürsorge für TUbrrkuloie. _ Lymvbgciäßemzündung der Pfarde." _ ( ierärzte. _ Wirkt? Arrsgabe der Deriticben Arzneiiaxe 1920. -- (Mccklenburg-Eckwcrin.) Hr notiscbe Vorsteüunßen. _ (Schweiz.) Jrrflilenza. (Kanion Bern.) erwendung von Jmpitieren. _ Tier- srucden im Demscben Reiche, 15. April. _ Verhandlungen von grie-Z- Vereinen, Kongressen usw. (Prenßm.

;- Brriin.) Anzeiarpfltcbt bei Grsch1rchtxk1ankdeitem _ VermiscH-tes.

“- ( Deuts (bes Reich.)

Ausstar d bis jeyt nicht allgemein. Hauptsächlich feiern weib1iche und *

Erwerbrau1fichtrdeamte Und Bergbehörden. _ (:.cbweiz.) (Lnasx-daijrig 1Srkrr-rzxic'a.) _ (55 icthrisie. _ Wochen- tabe11e Über die GrburtS- und -, terblichkeitsvérbä[inisse in deutschen O2 irn mit 40 000 und mehr (Einwohnern. _ T'esgleikbrn in einigen größkren

, Städten drs Auslarxdes. _ (Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher

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hält dort an. InLivorno ist der Allgemeinausstand„

vuöffentlichée Gekanntmachun angeordnet, daß die W ä h [e r- listen und Wahlkarteien vom Sonntag, den 9. Mai, vis Sonntag,

unter Teilnahmeder Eisenbahner erklärt worden. ] ! (einschließlikb Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 36-1 und Z)

(Großstädte. _ Desxrlrichn in deutschen Stadt- und Landbezirken. -- Wittc'runa _ „NeiLage: Grricbtiicbe Entscheidungen auf dem Ge- biete der öffentlichen Geiundhrltrpfirge (Hci1mittel, Gifte).

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten BeilagU

Theater,

(Unter den Linden.) ' bezugsvorsLrüung. Hoffmanns Erzählungen. Anfang 7 Uhr. Sonnabrnd: Carmen. Anfang 61 Uhr.

§chauspielnaus. (Nm Gendarmenmarkt.) Freitag: Karten-

Opernhaus. Freitag: 93. Dauer-

resewvesaß 72. Peer Gynt, Anfang 61 Uhr.

Sonnabend: Friedrich der Große. 1. Teil: D _ Anfang (51 Uhr. er Kronprinz

Familiennachrichtem

Vereh elicbt: Hr. aupimann a. D. und Kreiskat ein 11 mit Frl. MarkbaZricke (Fallingbostel). H ZB deker

G 6 st 0 r b e n : Hr. Dtplom-anenieur, Hauptmann d. ?. Dr. leius Fischer (Charlottenburg). _ Hr. Professor Carl Röchling (Char- lottsnburg); _ & Hr. Rittergutsbesißer Leopold von “Kamcke (Varchmmsoageng.

Verantwortlicber Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Cbarlottenbura.

Verantworiisiw für den Anzei entril: Der Vorsteber d r s 5 ? Rechnungskat * )k e n a e r 1 n ,a 'm 'Lirrlein,Ge ck MMU,

Verlaa der Geiwäftsstelle (M e n a ? ri n a) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buabdruckerei Und V [ t 1. Berlin. Wilhelmstraße 32, “SMW

Sieben Beilagen

und EMH Zweibe und Dritte Zuüal-ÖMdelswgißer-Beilaae.

Erfée Beilage

zum DNUÜÉLU Reichsanzciger und Preußiscben Séaatsdwzségcm

„W 9115.

Yichtamtliches, (Fortießuna aus dem HauprblaM Preußische Landesversammwng.

142. Sißmrg vom 5. Mai 1920, Nachmittaas 3 Uhr. (BMÖÉ *deZ Narbricbiewbüros des Vereins deufscbsr Zeituwgöderl-eger').)

Auf drr Tagßsdrdnung steht an fünfter Sirkle die zweite urid dritte Beratung des Geießentwurfs, betreffen V e r b a n d s - ordnung für den Siedlungsverband Ruhr- koblenb ezir 1. Der AUSickiußbericht über die Vorlage ist beutx nachmittag um 1 UHr zur Verteilung qelanat.

Es wird beantragt und nach kurzer Bespreckiuna beschlossen, den Gegenstand trotz der veripäteien Verieiluna des Ausilbuß- berichts vorwea zu erledigen. Dieser am 4, Mai 1920 vom AUSWUß festgestellte schriftliche Bericht umfaßt 226 Drch- seiten Der Ausschuß bat drsi Lesungen der Vorlage vorge- nommen.

§ 1 statuiert den Verband als öffentlicki-reckitlickw Körper- schaft zur Verwaltung aller Angelegenbßiien, die der Förderung der SlWZUUgStäTigka im VerbanngLHirt birnen; er ist sowohl SelbstverwaUUNgS- als auch Regierunasorqan,

Bei ?? 1 entspinnt fick) eine allgemeine Erörterung, in der

die Abgeordnetrn M a r t i n (D. Rat.) und C b e r l e - Barmen (Soz.) sick) für die Tendenz der Vorlage und für die Ausschuß- ?affunq aussprechen. aber in einzelnen VUnkten nock) Abände- rungen fÜr nötip erklären. _- Abg. Martin befürwortet, auch die Kreise Hagen und Schwelen dem Verbandégebiei ein.- zuverleiben, _ Abg. E H e r l e befürwortet die Wahl der Wahl- männer zur Verbandsversammlnng nach dem Snsiem der Ver- bältnichabl. _ Abg. Dr. Ruer (Dem.): Wir werden dem Gesxßeniwirrfe in der , irren Fassun-g-xnstimmen. Der V-orsißende wirs; von derKörper- 1e fk sslbst gewa 11 werden. Der debandsprasrdent darf nicht nach POTii-iicbkn RÜckiicbXen emannt werden.

Abg. Dr. Rein icke (Zenir.): Wir bakien es für bedenklicb, daß der VrrbandSpräsidrni gL-eicbzeiiig V-orsißen-der drr VerbaNHvrriamm- «[im-g 1"in 'ZrU'. WZ): sind für Underän-derie An-n-abme drs Grießknfwurfs.

Abg. Tegeder (D, B.): Wir stimmen dem Geseßentwurfe in der AuSschsqfasswng zu,

Abg. W e i s s e r mel (D. Nat.) blebbt arvf der Tribüne wegen der Unruhe des Hauses unverständlich.

Minister für VoltSwohlfabrt Stegerwald: Meine Damen und Herren! Nach Schluß der Generaldcbaite möchte ich namens der StaatSregierung dem hoben Hause den Dank für die Mitarbeit an diesem Geseßeniwurf abstatten. Schon in dem seitherigen Ver- lauf der DiÖtusfion ist zum AuSdruck gekommen, daß dieser Geseßentwurf in der dritten Lesung einstimmig angenommen worden ist, und diese Talsacbe ist um so böber anzuiäokagen, als von mehreren Seiten aus- gesprochen wurde, daß durch diesen (Gesehentwurf mehrfach neue Wege eingeschlagen werden mußten. Das trifft 3. 23.311 für die SteÜung und die Kompetenzen des Verbanrépräfidenten, für die Zusammensetzung der Vrrireterversammlung, iür die Abgrenzung der Kompetknzen zwischen dem Ruhrfiedlungéverband und den einze1nen Kommunalvkrbänden usw. Wknn trotzdem die Ein- siimmigkeit in der driiten Lesung erzielt worden ist, so ist damit zum Ausdrch gebracht worden, das; ck sich hier tatsächlich um ein Gesetz handelt, das bestimmi: ist, unserer Volkswirtschaft wieder empor- zubeifen; und daß das hohe Haus hier so einmütig mit- gearbeitet hat, dafür möchte irh ibm den Dank der StaatSregierung aussprechen.

Die vorlixgenden Anträge, besonders die Aniräge Nr. 2424 und 2431, möchte ichebenfaÜs bitten, abzulehnen. Der Umfanß des Rubr- siedlungsverbands kann nicht brliebig erweitert werden, Wenn nicht der ganze Apparat erschwert werden sol]. Darüber fiud- ja die Verhandlungen im Ausschuß geführt, die Gründe im einzelnen er- örtert worden, so daß ich bitten möchte, es hinsichtlich des Umfangs bei den Beschlüssen der dritten Lesung zu belassen.

Dasselbe möchte ich hinfich111ch der Stellung des Verbands- präfidentsn sagen. Gewiß, Wenn man eine Sache vom rein abstrakten demokratischen Stanrvmrkt aus ansieht, dann muß es jeder Vertreter- versammlung überkassen bleiben, ihren Präsidenten sslbst zu wählen. Wenn man sich aber bier vergegenwärtigt, daß es sich bei dem Rubr- fiedlungsverband um zwei Provinzen handelt, daß die-Rivalitäten zwischen den beiden Provinzen bei vielen Fragen hervortreten werden, darm ist es doch zweckmäßig, daß man an die Eviye dieser VerbandOVerjretrrvetsammlung einen Staatébeamten steklt, gegenüber dem die Rivalitäten von vornherein ausgeschlossen find. Aus diesen Erwägungen möchte ich biiten, es bei der Stellung des VerbandSpräüdenten nach den Beschlüffen der dritten Lesung zu belassen.

Auch die StaatSregiernng wünscht, daß dieser Geseheniwurf baldigst zur Verabscbiedung gelangt und daß ein einträchtiges Zu- sammenarbeitkn zwischen dem Staat und den neurn Selbstvevvaltnngs- körpern zustande kommt, zum Segen unserer Volkswirjscbaft und zur Zufriedenheit der Bevölkrrung an der Ruhr. (Bravo 1)

Unter Ablekmung sämtlicher Abänderunqsanträge wird das Gesetz einstimmig angenommen. In sofortiger "dritter Beratung erfglgt auf Antrag des Abg. Ruer su bloo- Yn'rZaZUFL; aucb hierbei wird Einstimmigkeit erzielt. (Lebhafter

era .

Es folgt die zweiteBeratung des Gesetzes über die Bil- dung von BodenverbesserunZSgenoisenscha1tew Abg. Winter (Soz.): Alle u d-ieiem Geseb gesteÜten Ab- arrderwngsanirage 1ebnen_wrr (rb und timmen der Fassung des Geie-tzes, wie fie (zus der Kdmm1sronsberatun-g herauögxkommien rt, zu. Wir wollen nicbt. kqß 'das Zuiandekommen des Gejeßes rrge welche Ver- zögerungen erkerdef, *

Abg. M ül'ker-«Prüm (Zenir): Gegen die uri'prüngtkicbe Forde- run,". haben wxr rrbeblr-cbe stenken, nach den tir der Kommission be- schlossenen Verbxsserungen kownen wir jedoch zwstimmen, Abän'derungs- «7117393 lehnen wrr „*r-b.

. *) Mik AUSnaHme drr deen der Herren Minister., die im Wort- [aut wredxrgegeben werden. '

Berlin, Donnerstag, den 6 Mai

Abg. Wx is_ser mel (D. Nat.): Mitder Tendenz ded Gxsrizes, die

auf den genojjeniw-xfWMn Zuiamménicbiuß drr an den Kultrwerungs- arbeiten beiei'ligten Faktoren hinzieli, waren wir von dornberein ein- rrsixrrken. (VMM Einzrlbeiéen haben wir i-nresser] now, erhebliche Bedenken. Das Grieß, an sich ein Kulturwerk ersten Rangrs, be- deutet doch Linen Wecbidl auf lange SLM, die Arbeit kann nur _1ang- iam und «Ümäbéicb dUrchgefijbri werden. _Wir dürfen keine Jllwwns- poliiik Ersibrn, aber wir müssen dabén wrrkerr, unisre lekSErngbng schnellstens u bsssérn Das Gxieß entbäli fUr die L-an-dwrriscbari aUes andere als fz1“€11161111ch'-L Brsiimmnnaen. D12_Frkibe11, „don der bririe so viel die RLd-e ist, scheint sicb auf die L'andwrr (Hafi nicht zu erstrecken, iibrrall sieht man „;),-yana, der iMar bis zur , rrTeigmzrrq debt. „Troß aUedem werden wir dem Grieß? scbließircb doch zrritrmrnerr konnen, seßen aber dabei woraus, daß qkmäß Unseren Anfragen noch brer und da Verbxssrrrrngen dorqenommen Mrden,

Präsident des Sia-akSminisieriums und Minister für Landwirt- sckyaft, Domänen und Forsten B rau 11: Meine Damen und Herren! Der zur Beratung stehende Geseßenkwurf -- den ich in der Fassung, die er nach Eingebenden Béranngen in der KMnmisfion erlangt hat, akzeptiere, wsnngieicb ich einige Aenderungen gern vermißt bäéde _ stellt ein wichtigrs Glied dar in der Kette der ges-Zßgeberiscbkn Maß- nahmen, die die Durchfiibrung des Von mir seinerzrit vor dem hohen Hause eniwickelberi und Von ihm gebilligten Agrarprogramms n-ox- wendig macht. Ick MT 111 disssm Siwdium der parlamentariscbsn Arbeit auf die Von dém Herrn Vorredner angrfé'vbrikn Cinzeibsitrn der Vorlage und der Kommissionsberatung nicht eingehen. Aber der Umstand, daß neu2rdings in der Oeffenilickyksit Nrfcbiedentüch der Vorwurf crbdbrn wordkn ist, Es qeschshr aaf dissem Grbiete nicbt grnug, odér es geiär-x'lye gar nixbis, g-"rbr mir zu einiFen »)[lgxmeinen Ausführungen Veerassung.

Msine DAMEN. und Hrrren, wie Tiegen die Dinge? Wie auf sämtlicbézn G8bi€1€n dss Wirisrbafxslebens die berrsckxnde Noi uns zwingt, 011€ Kräfxx UNMIK Volkrs anzuspannen, um 117-1272 Prodxrk- ision nacb Mög1ichkeik zu steigern (sebr richtig1 rechis), so giit dies in erster Linie Von der Landwirrscbafk. (Ssbr richtig! recbis.) Dknn wir sind Heute gezwungsn, zm Ernähruwg unseres Volkes große Men-gen don LLbMÖmiTr-LLN aus? drm Ansiandx zu beziehen, die wir bei dém niedrigdn Grande“ 111118er Va1u1a überaUH tsurr bezablen müffen. Es handelt sich zunäcbst darum, die ErzeUgung auf dem alten, volk in Kultur befindlichen Ackerlwrid durcb Vkrwewdung [eistungs- fäbigen Swatgures, durcb musterbafie Bestellung dés Ackrrs, absolute Rdinbaltung der Felder dmr Unkrauf Und sonstige Pfi€g11ch€ Bxban-d- Yung drr in der Endrickiurig krfind1ichkn Feldfrüchte und vor allrm reich1iche Zuber don SZaUdung und Kunstdüngsr auf die größimöß- liche Höhe zu bringen. Da di? Einber von KrafoUtier aus dem Auslarrd durcb die schlechte Valuta fast unmöglich ist, auf diesem Wrge also die Sirigerung der iierischsn Erzeugung, namentlich auch die Erzeugung reichlicher Msngen gebalrreicben Sialldüngers unmöglich erscheint, muß durch Bkicbaffung des erforderlichen Kunstdüngers dafür grsorgt wrrden, daß die Ernten der Feldfrücbbe nicbt n-ur zur Ernährung der Erdölkerung auSreicberr, sondern darüber Hinaus noch so viel an Körnerfvückyten und sonstigem werkdoklen Futter erzeugk wird, daß die Tirrbwltung und tierische Erzeugung wieder auf die alte Höhe gebracht werden kann. (Sehr wahr! rechts.) Nur wetm so die Erträge 'm Feld und StaÜ grbdbén werden, wird in deri Ernäh- rungEderbälknissen unsrres Volkes eine wirksame Bksserung sin-treten könrren. (Abg. Weißerm-Ll: Ssbr ricbtig!)

Der Hrrr VorrSM-kr hat gemeint,. daß die Negierun-g-svsrireker in der Kommission den Weri der zur Vcraimvg stehenden Vorlage für die augenblicklichen Volksernäbrungsnöte eiwas übertrieben hätten. Mriwe Dam-sn und Hsrren, ein unmifielbarer Einfluß auf die der- zritigen EMäbrung-Znöie ist freilich von dieser Vor1age nicht zu er- warben, ist aber auch den den Kdm'missaren des Mrn-isteriUms nich in Aussrcbt gesteÜt worden. SOU jedoch die Vo1ksernährung gsbesserr Werden, dann muß kben auch auf diesem Gebiete einmal begonnen wevden, und je schnrÜer man damit beginni, desto eher wird es mög- 1ich sein, eine ncvcbb-aliige Besserung auf dem Grbieie dEr Volks- evnäbrun-g herbeizuführen. (Sehr richtig! bei drn Sozialdemokraten.) Es ist also nicht wur nobwendig, auf dem augenblicklich unter dem Pflug befindlichen Boden die Wirjscdaft irrienfiMr zu gestalien, sondern daneben müssen sch1eunigst akle Hiwderwiss-e beseitigt werden. die bin- fichtlich der natiirlichen Beschaffenheit der Befißverhältnisse des Bodens einer weiteren Steigerung der Produktion im Wege stehen,

In dieser Beziehung kommi in Betracht: erstens, die Urbar- macbung gänz1ich ertragloser GrundstücFe, wie Moor- und Oedland. Zweitens, die Ueberfü-Hrung von Wa-lidgrundstücken in landwirtschaft- l'rche Nußung, soweit fick) die Grundstücke dafür eignen und ein dringendes Bedürfnis für die Ueb-erfübrung anzuerkennen ist; drittens, die Ent- und Verwässerung der Grundstücke; viertens, dic Besöitigung der durch zu Mitge-hende Vesißieilung herbeigeführten Gemengelag-e und ParzelTenwirischafi; und fünfwns. die anderweite VerteilUtig des Grundeigentums durch Auskegung neuer Vetriebseinbeiien, sei es durcb die Bsfiedlung oder die Zusammenlegung von Grundstücken, von nicht leistungsfähigrn Wirtschaften, in Eigentum und Parchiband. Das sind die füUf Hauptforderungen, die auf diesem Gebiete erfüüt werden m-üffen.

Dem zu eins erwähnten Zweck soll das hier bende dem hohen Hause vorliegende Bodenderbsss-erungsJeseh dienen. Die Wesentlicbsten Gesichtspunkte smd Ihnen aus der Begründung und drm ausführ- lichen Kommisfionsb-ericbt [)'m-längbicb "bekannt. Nur 'das eine möchte ich nochmals hervorheben, daß die in Betracht kommenden umfang- reichen Flächen in abstbbarer Zeit nur dann in K-ulturböden umge- wandekt werden können, wenn der Regierung, speziell dem von mir vert-reiewen Ressort, durch die Gcsehgebun-g die Mittel an die Hand gegeben werden, die zur Erwichung des Zieles unerläßlich smd. Wenn unsere Moore Jahrbwnderie lan-g unkuliiviert gelegen haben, so ist nicht anzunehmerr daß sie beim F-ortbesteh-sn dieser Verhältnisse nun plößlicb durcky ihre derzeitigen Vefißer aus eigener Entschließung in Kultur gebracht werden würden. (Es gilt also, zu entscheiden, ob die Kultivierung für die Volksernäbrung notwendig ist oder nicht, und ob, wenn die Frage bejaht wird, was ich annehme, zur Tat geschritien werden oder es beim alten bleiben folk. Das ist die Frage, die ent- schieden werden muß.

! 920.

Jm Ausi-ckuß ist bemängelf worden, daß das Geseß mit Zwang in das Eigentuerecbt der (Grundbefißer eingreift, Das ist richtig. Aber nach der ReiÖSVerfassung ist die Brwirtsckyaftrmg und NUBUUJ des Grund uud Bodens eine Pflicbi des Eigenxümsrs gegerüber dsr Ge- samtheit, Erfüllt er dirse PfQÖÉ nicbt freéwiÜig, s-o mwß er dazu ge- zwangrn werden (srbr richtigi bei den Sozialdemokraken), denn wir können uns in ur."erer Armui den LUxUs UkikU111V1LkTsJN Landrs nicbt mkbr leisten. (Sehr richtig!. bei den Sczécrldrmokraten. _ Abge- ordneter Weißsr 1121: Habe ich aUZdrückUcb grizgk!) Mrine Damen Und Herren, nacb Übrrsch1äglich7€r Berecbnurrg gib“: es in PLTUßSU an Oed- kand, Moor und Heiden in Siaajsband etwa 150000 im, "rn Priwal- bamd etwa 1400000 ba, zasa-mmen über 1% MLÜionrn Hékrar. (Hörf, hört! bei den Z.chzi-Üdem-okraien.) Narb Srbäßrmgen wUrd-Zn kukrdirrt _ genaae AUfzeicbnungen sind leider nicbt dcxbandsn _ von 1330 bis Ende 1918 von dem in Stawtsbarkd befindläcbrn Land 100000 113, von dem in Privatband beimdUch-sn Land 700000 118, zusammrr. (1119 800000 ba. Da ist ohne weiterck zU ?LsLHSU, wie langsam _ es bandslé fick) hier um eine Arbeit von. 70 Jahren _ die KulridierUn-g bisbeü dor sicb gegangen ist und wie enerßiscb zugrfaßi wrrden mrlß, wsnn Er- fo1ge erzielt werden sollen, die für di? V-o-ikserrräerng bald in die Wag-swaie faÜLn. (Zarufe rechi§= KUnstdüngc-r!) _ Kunsixümgeri Ick urTxrsirÜk als ganz seibstderständ-[ich, daß der brisbafft wird; arri drm Gebiete ist meine Verwalxung aucb unsrmüdljcb tärig geweirn und, wie ich b€rdorb€ben känn, aucb ni'cbi obne Erfolg. Das GSm-rxriwcbl er- briscbi gebieiériscb die nackba1iigste KU11idi€rUng alisr LLÖ- und Mddrjändereien. Da muß crack) das freir Eigsrikrrmsrrébt zurück- steben, und das kann um so MLÖT derlangi WELTEN, ais ren ngcn- tümrrn diesrr Grundstücke ja 16131611 Endés rie Kaiiidisrung «Uri; 311111. Vorréil gereicht. (Zurafe rscbé's.) _ AkzrptTere ich ja auch mit DMF, daß Sie 311111111me Ich will Sie aurb nicbt bLkLHWn, HM Wsiß-KrrrrZT. Vor aUem müssen wir jrßt Land schaff€n für die Landbanrnggrn und Brot für die qugernd-e Bevölkerung. Frdéiiéc') müffkn wir crack; nocH wejiere Landquellen erscbkisßen. Qik ich die Lkiwng des [Undwiri- 7chafklichsn Rrssdris übernommxen babr, smd in grrßér Anzahl AMräg-z an mich gcricbtrk wordcn, die die Umwarrdwng don W:.[d und Wald- ieiixn in Ackerland zum Ziele haben. WEnn die Fjärbs, auf drr bisber Wald stockte, nack; ihrer Lage und Bodenbkswaffenbrit zur naw-Halkigen landwirtschafilichen Nußung geeignet ericb'ren und das B-Ldürfriis zur Umwandlang in Ackrrland anerkanni werden maßie, babe icb sriwen Anirc'i-g-xn bisher schon in weitestgrbendem UMfQUJE staitgegeben. Tie preußisrbe STaatéfvrstderwaltun-g hat seit Ende 1918 bis beate ekwa 4000 ha Waldboden zu Eigrntum Und 2000 118 in Pxcht msist an kleine Leute a-bgrgeben. Das Forsikukturgrsrß, das ich drmnäcbst drm beben Hause dorirgen werde, bak di? ngkiung dieser Frcrgr zUm Ziel. Dabei wird allerdings a-uch die große Holznok, unter 'der WZ: zurzeib bsi-dcn, die 'm der nächsten Zukunft wohl kaum bebob-xn werden dürfta, nichi übersrbrn werden kömien. (Sébr ricbrigl rechts.)

Zur Verbesserung des Bodrns durcb Enbwc'isseruwg möchte ich nocky bemerken, daß noch gswalsige FläÉ-kn, namerr111ch besere scbwer: Böden und NiEderu-rr-Jx-rr'coom'x VOJHQUTEU find, d're zwar Erträge aibo. werfen, deren Ertragférbigkeit aber durch Entwässkrung und Dramaga außerordentlich gesteigert werden farm. In welchem Maße sicb die Erträge der Von Natur nassen und kaltrn Böden durcb DraZnage: sisigern lassc'n„ bat *die Erfahrung ja Längst grlrbri. Die prLUßisr-He MELToratwwsbaquwali-u-ng hat in der Zeit Von 1850 bis beute auß genvsssnicbaf-dl-ickxem WEF? meliori-ert LW 1 Milen Hektar Vickero, 1de und 530000 118 Niederungsmoor. Nack) Überswläglichr Be- r-ecbnruvg find a-n drainagdbsdürftigen Ackeriböidßn un-d entwäßerungs- beidürfiig-em Niederurrgömoor noch etwa 2% MiÜion-en Hektar dor- Handen, Daraus ergibt sicb der Umfang der AUfg-abe, die noch zu lösen ist.

(Häns weibere große und “dankbare AU-fgabe bat die landwirbschacst- [iche Verwaltung auf dem Gebiete der UmlegUn-g VM GrUn-dstücken zu lös-en. Die Kleinrfirdlung, und die uwbeiabränkd: Er'btribmg des Grundbefißes n-am-sntlih in dßn wrst-licben Protoinzen bat eine (Grund- besißderbsilring gezeiflgzk, die mit eimer forticbditi-lickxen Bodennußung “schlechterdings uwdereinbar ist., Die 0011 einzelnen Besißern gebörigen Grundstücke sind in einen." wußerordenrlich großen Zahl" don kiernen ParzLÜen tmr zum Teil äußerst ungünstigen Formen rn den emzelnen Fl-ur-cn urid F*cbdm-arken verreilrt, dewn WstsUang eine groß?. Ver- schwewdung von Arbeitskräfien durch die Zurückldgun-g dsr Wege Von einer Parzrlle zur anderen bei der Dümgurng, Bestellung u-nkd (Ernte zur Folge hat. owei werder! anäbrlicb durcb Uebérfabren und Um- wenden große Mengxen von Werten und Arbeit Vernichtet. Außerdem ist mik der vorherrschenden Gemengelcrge vi-eliaw der kariäch1xche Féurzwang Verbunden, weil arvders eine Bewirtschaftung wichck möglich ist. Zusammenleg-ungen werden hier unerläßlich, Wenn eine erfolg- veicbe Landbesteklung möglich, sein soll. Die Von mir dem Hause vorgelegte ““und in der Kommission bereits verabschiedete Ümlrgu-n-gs- ovdn-ung soll bievin Wamdsl scha-fferi. Seit Bestsben der General- komm-i-ssionen, der jeßégen Landeskulj-urbshörden, sind in dem der- felossenen Jahrhundert etwa 5 Miklionen Hektar umgrLegi worked. Nach überschläglicber Berecan-ng siud in Preußrn noch etwa 214 MiUWnen Hektar umi-e-guwgsbddürft:ge Flächen vorhanden. Am!) diese für die Lan-des-ku-lßur übera-UZ wichtige, Arbeit kanm in dem durch die Not de:: Shunde gobot-onen Tempo wur erlsdigt werdon, wenn der Staab seinerseits die Jnitiatide ergre'ift, und wenn die Umlegun-g anch darm durchgeführt wird, wenn ein Teil der Jniercssenben sicb ablehnend Ver- häl'f. (Sehr richtrigi ['in-ks.) Wie dUrcb eine zweckmäßige Umldguns die Bowi-rbschafdung einer Dor-fg-emarkutng erleichtert wird, gels am klarsten aus den Karwn u-wd Reliefmodeklen hervor, die ick) auf den Tisch des Hauses ni-ckdergelegt habe und von denen die eine eine Ge- markung vor, die andere diesebbe Gemarku-ng n11ch der Umlegimg darstellt.

Da das zur Berakunq stebende Geseß nicht zuieht ach) die Aufgabe bat, Mues Siedlungsland zu schaffen, gestatten Sie mir wok)! noch, kurz auf die Siedlungsfrag-e einzugehen, die die wichtigste ist »in dem Komplex der Fragen, die wir unter dem Begriff innere Kolonisation zusammen- fassen. Wrnn auf dem Gebiebe der Siedlung bixber nicbt aÜe Wünirbe erfüllt werden konnten und deshalb in der Oeffentlisbkeit so oft die,

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