1898 / 105 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 May 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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i'“ “S' „Seeadler“, KHMMändäni Korveiien-Ka'piiän ',“ ist am 3. Mai in Dar-es-Sal am migekommen * d beabsichtigt, am 6. Mai nach Sansibar in See zu gehen.

, Sachsem Seine Majestät der König bat fick) gestern Nachwuiag von Dresden nach Sibyllenoribegebcn, um daselbst, Wie das „Dresdner Journal“ meldet, bis etwa Mitte Juni Aufdntbczlt zu nehmen. Ihre Majestät die Königin wird voraussichtlich am 20. Mai in Sibyilenort eintreffen,

Württemberg.

In der heutigen Siung der Kammer der Ab- geordneten richteten die A gg. Or. Kicne und „Genossen die Anfrage an die Regierung: ob und bis wann eiiie Novslle zum Malzstcuergcscß mit dem Verbot ailer Malzyurrbgate, einschließlich Mis, zu erwarten sei. Der Finanz:Minister ])1'. von Riecke erwiderte, daß ein Gescßbntwurf, bc: treffend die Abänderung des geltenden Malzstencrrcchis, bereits von seinem verstorbenen Vorgänger aiisgcqrbet'tet worden sei. Er selbst sci mit dcm Entwurf dollstäxdig cm- verstanden und werde ihn der Kammchc bij ihrem nachsten Zufammcniriii vorlcgcn. Der Entwurf enthaltc daS Verbot der Vsrwendung von Malzsurrogatcn.

Oesterreich-Ungarn.

Im österreichischen Abgeordnetenbanse_ beant- wortete gestern der Ministcr:Präsident Graf Thun die Intex: pellation dcs Aba. Funke iibcr die in Prag am 24. April vorgekbmmcnen Exzesse dahin, dns; an dem gknanntcn quc einzelne bedauertiswcrthe AUSscHL'CUUUgM, aiich gegen Ang-clwrigc der deutschen Nationalität, vorgekommen seien, denselben Habs aber ursprünglich nicht, Wi? TMZTML Blätter bcbauptxicn, ein nationales Moment zii Grunbs gcixqcn. Dsr'Ministcr: Präsident gab eine Schildcrung dcr Vorfäilc imd mm;; darauf hin, daß, außsr der ZLÜL'ÜMUWTUNJ von vier Schiélb€i106s Restaurants „Dcxxtschcxz Haus“, an diesem Tage keine'Etxxsn- thumsbeschädigung und außer LiUCM tHäiiicben Angriff auf einen Studenten auck) keine weitere Beheiiigimg vorgekommen ei. Die Polizei sci strdngstens angewiesen, die farbcntragcn: en Studenten gegen ctwarg: fsindiickzc Angriffe zu schiißkn. Die egen die Behördcn crhobciien Vorwürfe [Lion un- Yrecht ertigt. Die Mgikrung vcrurtheilc schärfjti'ns die

töiungcn dEr" Ruh? und Ordnmig, welcbe traurige _Bcgleit- erscheinungen des beiderscilig gcschiirten NÜÜOUÜMUÜLE imd der Nationalen Unduldsamkeit seien, und erachte sich für der: pßichteh jede Beeinträchtigung der persönlichen Frikibcii und des Eigcnthums, wic VThichrUUg an der AUsiibmig staats- bürgerlicher Rechte, hintanzuhalten. Er werds ami) dEr deutschen Bevölkerung Prags den b?bbrdiichcn SWH stats angedeihen lasssn. Die von dem Statthalter be- antra te namhafte V?Lmebrung der Prager Sicherhéitswache beschä?tige zur Zyit dic Regierung. Dcr Vlbg. (Broß boan- tragte die Eröffnung der Debatte über die Antwort des Minister-Präsidenten, doch wurde dieser AUU'UI mit 126 «ech 33 Stimmsn abgelehnt. Das Haus seßtc sodami dis Debatte über die Spracbcnanirägs Fort, Der Abg. Zeller (Soz.) verurtbeilte di'n Nationalitätentreit, sprack) sick) fÜr Eimscßung eincs Sprachenausschuffes aus und fOkdlki? (Hicick)bcrechtigung der Nationi'n und Einfiihrung dkl.“: allgcmcincn glkick)€11 Wahl: rechts. Der Iibq. Baron von Dipauli (kaiholischc Volks- partei) gab die Erklärung ab, daß seine Partei ihch Sicmd: punkt geändert habe und kbeÜUS die Ylufbsbimg dcr Sprachcn- verordnungcn fordere. Der Abg. O1: Pacak (Zurigczcchc) cr- klärie, daß die Jungczcchen unverrückbar auf dym Standpnnki der vollkommenen (Hieickihekii und Gleichweribigk;it bkidsr Landes- sprachen im ganzen Königreick) Böhmen, sowobi im äußeren als auch im innercn Dienst, ständen. Sciiie PartZi hait-x daran fest, daß der Landtag in dicsLr Frage kbmpßtLrii ski, word.? abkr fiir dic? Wahl eincs Sprachcnausfchuffc's stimmen, um ibm“ Bcrcitmilligkeii n einer Vcrftändignng zu zeigcn. Einc Aufbchnii der ?Spi'achenRrordnungen ohn? Einvernehmen mit den Slavcn wcrde sie jedoch als 038118 bSUj anschbn. DiE erhandlmig wurds darauf abgebrochsn.

Wm ungarischcn Unterhausc cikiärtc gcsicrn der Mini ter-Präfidcnt Baron Banfft), er sei nici)? in dor Lage, den Zeitpunkt anzugeben, zn wclchcm dic Verhandlungen iibxr die Nusgleichsvorlagen in den Ausschüssen bcginncn könnten.

Großbritannien und Irland.

Jm Unterbausc tbeiltc dcr Erste Lord dor Admiralität Goschen gestern mit: vor einiger Zeit sei von scitcn Groß- britanniens das Kriegsschiff „Liniict“ nac!) Mai-ila gesandt worden, und später babe auch die „ZnimortaiiiÉ“ Ordre crbaltcn, nack) Manila in See zu chen. Zum Schulze dsr britiichen Interessen und ur Durchfii rung der Neutralitätsbestimmungcn in den cubanis )en Gewässern sci€n all? AnordnnngM gsiroffcn worden. Nach den Canarischen Inseln werds gleichfalls cin KrisgSschiff entsandt werden. Seiiie, des Ministers, Aufmerk- samkeit sei stets auf die Zahl der Ncmbauikn von Kriegsschiffen aller Scemächtc geri tet. Sowsit ibm bkkanni sci, habe, seitdrm er seine Voran cbäge unterbreitet, keine Aeriderung in den Vauplänen Deutschlands und Frankreichs stattgifUi“:dLll. Rußland beabfichtige eine außsrordsntlicbe Aufwendung; es sei aber ungsWiß, welchcr chrag auf das, was man Neu: „bauten neiinen könnk, vixrwaridt werden solle. Was die ?iage betreffe, ob er einen Nachtragskredit fordexn werde, so ci is etwgsganz Ungewöhnliches, Über die Möglichkeit oder Wahr- sché11111chk81t eines solchen Schrittes fcbon so bald nach Beginn Des Finanzjabres eine Erklärung abgeben zu sollen.

Frankreiéh. Nachdem der Oberste Landwirthscbaftsrath sick)

gest»

M?TeiitYrWW beschloffcn worden, die EingangsZölle auf

für die Zeit vom 4. d. M. bis zum 30. Juni YHJKYÜ) aufzuhcbdzi. Nach Ablauf dieser Zeit werden 7 Francs Eingxxngszoll fur (Getreide erhoben werden.

Italien. Der Ministerra'th hat, dem „M T- B.“ zufolge, gestern

beLchloffen, die Mierßlkasse von 1875 unter die Waffen zu . n.

ru e Wie die „A enzia Sxefani“ Méldct, hat sich der früherx Kriegs-Minister, eneral leloux gestern Abend nach BaU

drückte sein Bedauern dariiber aus, daß das Dekret Über die

'm für die Aufhebmig der (Getreidezölle bis zum 1. Juli .

cvW en batte it wie „W. T. B.“ midet, ' L ,. , ck s“ ? 1m"MMlstLk-Präs1cht Sagasta “erklärte, in den lcßten

- YFM führe, sondern auf Umwegen Mittel suche, paniert

begeben, um provisOris das Kommanndo über das dortigex Armee-Korps und die eitung der Prafektur zu ubernehmen.

In Piacenza fanden am Montbg Nachmrtiag aux: Ynlaß der hohen Brotpreisc vor der Präfektur urid „dem_Burger- mcisteramic Ansammlnn en statt. Als das Militar die Menge augeinandertreiben fo te, wurde es Mit Stemwurfen “empfangen, durch welche viele Soldaten vsrlcßt wurden. Von den THLUULÜWUU an der Kundgebung kam einer ums Leben, andcre wurden verwundet. Eine Anzahl Vex- haftungen wurden vorgenommci). Gesicnrn dauerte die Unruhe in der Stadt fort. Die Rubsstorcr warfen auf die Polizei mit Stcinen, sodaß lkßtcrggezmungeriwar, von den Waffen Gsbrach) zu machen. Em Nuhestorer wurde getödtct, mehrere andere wurden verwundetz guck) einig? Soldaten crlitien Vexleßnrigcn. _ „In Figlrna drang cin Haufe bim Mamfcstariicn M die (He- trcidcmagazine; da (93 den Beamten mcht gclqiig, Rub? zu schaffen, kcim LS zu cim'm Zusammenstoß. Em Ruhksiorxr wnrde getödte't, mcbrérs aiidkxc wnrdcn verwundet, auch 0111 Poiizcibemnter wnrde schmßr verlobt. MI Vcrsta'rkungc-n dsr Voiizci cintrafcn, konnte bis Nuhc„wicderhcrgcstcllk werdcn, imd dic Magcizinc wurdM Wii'dU' gidffiist.

In S brcsiiia (Provinz Cremona) kam LS gsstcrn gleichfalls wcgcn der Erhöhung der Brdtprcise zu Kumbgebungcn. Die Polizei mußte ci17schreitrn und VON dsr Waffe (Hkbranck) machen. Zwei von den Nubestörcrn wurden geibdtet, einige andere ver: wnnbct, aucb wurden mehrere Vkrhaftungen vorgenommen. Auch in Parma fandcn gcstern Ruhestörungen statt, die (1er bald unterdrückt Wilsdééß.

Spanien.

In dom gcsisrn cibgshaltcmn Ministcrratl) wurdc, wic „W. T. B.“ bcrichikt, cine Dspcsckw des Gouvkrncurs dcr Pislippincn Ucricskn, in Mlcher derselbc meldet, der britische Konsul babe ibm gegcxiiibcr ÖM Wunsch auschriickt, dic Cbinesen anf dcm Archipel Unter seinen Schiiß zu nshmcn. Der Koloniai-Ministxr Morci Hat hierauf tclcgraphisck) cinen absckilägigen Bescheid gsgcbcn. Von dem Anerbietcn des britischen Konsuls ist dcn Mächten Miilhcilung gemacht worden.

Im Senat widinbw gestern der Admiral Béxranqk-r den auf den Philippinen Gofallcncn cinen ehreiidcn NachrUf. Sanchez Toca protesticrte gcgcn die von dcn Amerikanern vor der Krichcrklärung bcgmiche Verießung dcs Völkerrechts sowie gegen dic Versorgung der Eingsbochcn auf den Philippinen mii Waffcn. Im weiteren Vcrlaufc der Sißung erklärt:: der Minister dss Innern Capdcbon, der Belagcrnngszustand sci iibcr Madrid verhängt mordcu, msii gewisse ElCMCUtL da?; Uiialiick dcs Vaterlandcs dazu bcnußtsn, die politiscbsn L(idéi1sch(1stcn u errcgcn. Der Marschall Martincz Campos bot scinc icnsic (111. Der Kardinal dc Herrera erkiärib: obglcich er ein Dien-Ir ch Frisd-xns sei, sprichc cr fiir dcii Krieg, nm die Bcvölkexung gkgcnübcr dcn Feigen, welchc Spanien ohne. Grund angriffcn, anzusporncn. Die Scxmibrkn seien gewillt, der ganzen Wklt zu zeig-xn, daß Spimikn sich Nicht mit Füßcn trcicniasse. Dcr Ministerdes AenßcrnG uiio n dankic für Diese PatriotiichcnKund- qebungen. _ DieDcpuiirtcnkammer 1100111 einstimmig dcm AUL-bruck der ehrenden Anerkennung Und Trauer fiir die bsi (Habit? (Hcfcillsncn an. Darauf bcgaxxn dic Adrcßdebaite. Noblcdo und bis CarlistEU. crklärtsri, sie wiirdsn sich an dEr chattc nicbt betheiiigcn. Dic Ndrcsss miirdc sodann an- genommen. Dic chublikansr und die Ciiriistcn, sowie die dissidcntcn Konservatidcn stimmikn gkgdn, dis Anhänger Silvcla's mit dcr McHrbeit fiir dic Adicsso. Dcr Abg. Salmerwa (priiblikancr) richtyte sodmm cim? Zbicrpciiaiibn iibcr die Ereignisse vor Mcmila an die Rogicrimg. iacbdcm Lr dcn Todtcn 17011 Cavite scitic Hochachtung gczblit, wandte er sick) heftig qegsn all“: die Regicrniigcn, welchc er als vsrantwortiich iir die gegenwärtige Lage Spaniens be'xcicimcti'. El“ vczrlcmgt-z Aufkiärmig iiber dic Ursachcxi dsr Niidsrlaixc und fragte, warmn man Maniia bkribkidign:igS-Unfiil)ig (islaffcn babs. Jiddncr gab sodann dcm Vcdauern Linsdruck, daß die Liberaicn Miiscbnldige an der vaterlandsfsind1ichrn Schwäche: dch'bUservatchn seien, und bkklagtc, daß man NÜÜWUIU fiir chriiscntaliOééskostcn aus: gcgsbcn [)(]bk, anstatt Panzerichi zu kanscn. Dic fiir das vergossenc Blut Vkraniwm'tlichc'n so tcm zur Rcchcwschafi gczogcn W?WM, vom GLTiNQstM bis binanf zumei'onc. (Widcrspruck); Salmcron wurde ziir Ordnmig gemfkn.) WIL“ cin ioicbss Regime mit dem SchiVLWL vcrnichic, wcxds cin großrr Patriot sein. (Wideispruck) ÖLL' Monaxcbistcii.) DLL? MinisWrWräsidcnt Sngasta gab dcm Bedauern Ausdruck, da[; nicht alls Spanier geeint seien. Wenn ein Anschlag gegen das Vaterland alb'zeit cin Vcrbrcchkn sei, um wie Vici mcbr LMT?!“ den ji-lzigcn Um- ständen! Er sei immer Anbängcr dcs FiiOÖMS gewesen, aber der Krieg sei den AnstrengmUkn der Regierung zum Trotz unvermsidlick) geworden, denn Spamicn sci ZUM Kriege i)crau§gcf0rdert wordcii. Auch er widme ien (HLfQULnkU cin sbrc'nch Güdenken; noch aber sei meiiere Erisrgic nbthig. Jm Namcr1 der Soldaten und im Namen des Vaterlandcs fordere er die Bewilligung der Krichkrcdiic. Dcr Aba. Llorenc) (Cnriist) verlas cin Schrcibsn aus Manila, in welchem vcrsicheit wird, daß in Manila keinerlei untersceiiche Vcrthcidigangsmaßnabmen gctroffsn wotden scien. Dcr Kricgs-Ministkr Correa erklärt?, es scicn gknug Landtruppsn vorhanden, um einen Angriff, auf Manila ziiritckzuscisagcn. Dcr Marinc:Ministsr Bcrmsxo sLHtL «Winandcr, warum es unmöglich gcwssen sei, e'mc unterseLiscbc Vertbcxidigung dort ciiizurichten. DET Abg. Canalsjas bezcicht1cic die Konservativcn als schUldig an der Niederlage und warf den Liberalen Mangel an Voraussicht vor; die Vereinigten Staaten scicn von jshsr (Högner Spaniens gcmzskn. Redner erwähnte sodann den friiixrcn spanischcn Gcsandtxn in Washington Dupuy de Lömc mit lobenden Worten und

Aberufung desselben kein Wort der Anerkennung für die Dienste enthalte'ii babs, welche er in einem fcindlichcn Lgnde geleistet habe, WO er sick) nicht öffentlich habe zeiacn kimncn, obne der Gegenstand qcm Znsulten zu sein. Der

25 Jahren seien 3500 Millionen für V:.rfcstigungswerke au-degeben wordcn. Sagasta warf den Vereinigten Staaten vor, gegkniiber Spanien eine Politik nic'derer Art zu treiben, welche Nicht Krieg von Angesicht u An-

aden anzutbun, und drückte die Usberzeugung aus, die ereinigten Staaten würden sehr ufrieden sein, wenn in Spanien dur die Republikaner verur achte Wirren eniständcn. Er glaube ni t, daß der Zustand der Marine unter einem

republikanischen Regime besser sein würde.

„Infolge _des Bclagerungßzustandes in Madrid hat die

Regierismgt dre Verbreitung von Kriegsnachrichten unter ag . Der Gouverneur von Valencia Hat gemeldet, daß sich in Catalan, einem Dorfe von 1300 Einwohnern, eine Bande 'von bewaffneten Personen gebildet habe; man wisse mcht, was für eine politische Bedeutung die Sache habe. Die Gendarmerie sei auf der Verfolgung begriffen. Der Goixverncur ist ermächtigt worden, den Belagerungs: zustand zu verhängen. In Talavera Haben infol e des Steigens dcr Gclrcidepreisc Unruhen stattgefunden. In ijon smd unter den Fischern Unruhen ausgebrochen, WLick)? sich gegen die Frschaufkäufcr richten. Die Gendarmerie wurde mrtdSti-mwurfen Empfangen. Trnppen sind dorthin entsandt wor cn. '

Türkei.

_Dcm Wiebe»); „Tcligr-_Cbrrksp-Vuréau“ wird auS Kon- staxitmbpel bertchiet, daß die Notifikaiion der Zahlung der griechischen Krtegscnischädigung und bis AUffbrderung zar Raumnng' Thessalions an die Pforte sick) vorzögere, daUGroßbmtamchn, als eine dcr dic Amicihs JNWUÜSWUÖLU Machic,_dcn Vorschlag gemacht hab?, dieZablung der Kriegs: entschadtgung _ möge erst nach der Räumung Thessaliens crfoigcn. Diescr Vorschlag bilde dcn («JLJCUstÜUd cines Mcmungsiiustausckxs zwischen den Mäiinen. Man hoffk, in wenigen Tagen eine Einigung zu erzielen.

Schweden und NorWegen'.

Wie „W. T. B.“ aus Christiania meldet, erklärte in déi: gcsirich S_ißung dcs Storthing der Abg. Lindboe (Links),daß bei dcr BerathUng iiber den Vortrag mit Japan dcm Storthing von der vorigen Regierung falsche Urkzmdcn vorgclegt worden seien. Die Vsrantworiung dafur treffe jedoch die lcßte chicrung iiicht. Dkk deucr schlxig vor: das Stbxthing möge die Regicriing ersuchen, dafur Sorgc', zu tragbn, daf; Norwegen bci künftigen Ver- tragSvcrbandlumgcn durch einen eigenen Unterhändler vertreten, das; ein cigeiis für Norrm'gen bvsiimmtcs Exsmylar des Ver: trages nudgcsertigt, daß über die Aimaimic odcr Nichtannahme dcs ertragcs ausschlikßlich von der iiorwcgisckxn Staatsbehbrde cntschrcch, und das; im Nächsten Jahre dcm Storchng sine Vorlage bebufs bkfkiédigc'iidkr Ordmmg dcr nbkwogisckxn K*ozisizlaisbcrwalmng gemacht Wdek. 21117201ng des Staats- Mmifters Hagerup wurde die' Jiratbung dcs VorschlagW aufgcschobcn.

Amerika.

Dor japanische Gesandte in Wasbiiigiim hat, wie „W. T. B.“ bcricbtet, gestern dcm Staatsdcpartcmcnt mitge- ihcilt, daß das Dekret, betreffend die Neutriiliiät Japans, in Tbkio veröffentlicht worden sei. Infolgedessen werdcn die ]apamschen Häfen friiher géschlossen, als man in Wasbiiigton erwartet hatte.

In der gestrigen Sißiing ch Finanzausschusses des Senats sprach der Si'kkLkär dcs Krisch Algsr scinc Ansicht dabin aus, das; 150 Millionen Dollar?- binreichcn wiirden, um die mißcrbrdcntiichcn Aungan dcs Krikgsdepartemcnts für das Jahr 314 d((kén. Dcr Schaßsckrctäv (Hage drcmg auf die Einfügung ciner Klausel in die Kricgskosten-Biil, wclche die Nogicrnng «mächtigen solle, Bonds auszugeben, und sagic, anck) dic giinstigsicn Vor: anschläge zeigikn, daß wäbri'nd dcr nächsten zwei Monate diirch dcn Kricg dic Yiitsxxabon dsr Regierimg 11111430 Millibncn Dollars anwachsen wiirdcn. Nac!) Vlbiauf di::ssr Periode wcrdc dir gescimmtc Bctraa ch Baarbcstanch dcs Srbcichx eiwschiicßlich von 30 Millionen (Holdrcscrxw, erschdpft sein. (Bags gab fcrncr der Mcinung Ansdrnck, daß die Staatscimrabmcn dnrch dm K*ribg sich Vermin- dcrn wfirden. _ TU" „Times“ wird gemeldet, 65 scheine nunmehr gkwisz 511 sein, daß der Aussthnß dcs Skncits dic Bcstimmung, bcircffcnd die Erhöhung dsr Tbnmcxi: geldcr, cms dcr KriegskbstkiiBiU streicbcn und dax; das Rcyxii: scnmntcnbmis ohms Widcrsprncl) sich dicsom B1'schi11ß cm: schlicßkn wcrdc.

Dem „New York .Hx'rald“ wird aus Washiiigwn gcmcidwi, daß die Vchördcn in San Frdnccho teicgrapbisck) (iilJi'Wix'iii! worden sLiM, zwci dcr schi-n'ljstcn Schiffe mit Kobicii zn bs: ladcn Und sie sofort imci) dcn PHiiiPPiiiM abgsbcn zn [asi 21.

In Tampa sind 200 Cubancr cingctrofch, mcliix sie.!) in NM) Yoxk [)(]tiCU axnxcrbcn [(isstU; diksCika soilsn Mit andiWn Cubmi-crn, woch)? sich unter Fiibrmig von Fiilio Savguilt) zur Zeit in Tampa mishaltcn, in km Knbi*.U-.*i“ii: chiment eingcreiht wcrden. FÜrdiiiTWUSPVUUONT1“UPPZ11 sind bcrciieZ Dampfer geckmrtcri WNÖLU. Dic crstoExpWitidn wird voraussichtlich aus 3000 Mann Jiifantcric, 1000 M;“.xm Kavachie und 10 Batterien bcstcl)-.n.

Dcr amerikanischL Kreuzer Nas!) ville“ bat um Frcitag den spanischen Dampfer „Argonauia“ ÜLLfJiÖMCHT. Dio „Argonauta“, welche von Batabano nach Cicmfiwgos Unterwegs war, haite etwa 20 spanische Soldaten und Offixicrc sowie eine große Lamm von Waffcn Mid Munition an Bord. Die Offi iere und So daten wurdcn an Bord ch „Najbbiilc“ ge- bra t, die Passagisre bei Cienfuest an das Land gcscßt.

Dem „Reuter'fchcn Bureau“ wird ans New York bc- richtet, daß der General Pando am 25. April die spanischc Besaßung aus Bayamo nack) Manzaniila zurückgczo en habe. Am folgcmden Tage habe dcr Führer der Aufständis en (Garcia die Stadt Bayamo bcscHt mid cine Proklamation erlassen, in WLlcer erklärt werde?, das; dasspanisMEigcnthum und die REWE der Biirqcr geachtet und die Geschäfte in ge- wöhnlicher eise fortgcsi'ßt Wsrch müßten. (Zn Madrid wikxd,ti))c1n „W. T. B.“ zufolge, dicse Iachricht ffir unrichtig cr är.

Der brasilianische Kongreß ist gestern in Rio de Janeiro mit ein?,r Botschaft des Präsidenten eröffnet worden, in welcbsr, dem „W. T. B.“ zufolge, zunächst der Hoff- nung Ausdruck gegeben wird, daß der Grenzstreit mrt Britisch = Guayana obne Schiengkricbt werde geregelt Werden, Die von Amerika gewiinschte Erneuerung des Reziprozitälsvertrach, heißt es dann weiter, sei wegen dcs großen Verlustes an Zolleinnahmen 2Zurück ewiesen m_orden. Uebcr die Finanzlage sagt die otscha?t: die Einnahmen des Jahres 1897 hätten ungefä?r 312 000 Contos, die AUSgabcn 315444 Contos betragen; iir 1898 seien die Einnahmen auf 338120 Contos veranschlagt. Im Jahre 1897 hätten außerordentliche Krediie tm Betrage von 60000 Contos eröffnat werden müssen, weil der Kongreß die Vorlage, betreffend die Einkommensteuer, ni t an- genommen habe. Die ewiffenbafte Pünktlichkeit m den Zahlungen an das Aus and habe wegen des Sinkens des

WechselkurstS, ferner wegen des Sinkeiis der Kaffee- reise und weqen der politischen Erregung im Innern nur mit aroßen Opfexn aufrecht erhalten x_verden konnen. Der Präsident spUcht m der Botschafdschließltck) die Hoffnung aus, der Kongreß werde_ das Gleichgewxcht im Vizdgxt herstellen und auch andere, für die Zeßige kritische _Lage nothtge Maßrxgeln annehmen. Der Bex auf von Schiffeii gn die Vereinigten Staaten sei wegen fmanziell-sr Schwrertgkeiten und wegen des Mangels an Mannschaften für die Marine erfolgt.

Der Gesandte der Vereinigten Staaten von Amerika hatte gestern eine Besprechung mit dem Minister des Aeußern we en der in Rio de Janeiro vor Anksr liegenden amerikanisZen Kriegsschiffe „Oregon“ mid „Marictta“.

Am Sonntag ist eine Verfiiixung der Regierung vsröffsnt- [icht worden, durch welche Inländern und Ausländern ver- boten mird, iibcr dic AUkUUst und Abfahrt von Kriegs: und Handclsschiffcn der kriegsiibrenden Staaten tclegrapbische Nach: richten zu verbreitsn.

Wie dem „Rcutcr'scben BUL'CÜU“ aUS Valparaiso ge: mildet wird, WUWL daselbst große Erregung [)Lrvorgerufen durch eine Veröffentlichung 'in dem doriigcn Journal „El Tiempo de BUMM Aires“, welcbe bLsagt, daß die chilenische Regierung beschlossen habe, in Bkzuq auf die (Hrsnzfrage von Argcntinic-U einc definitive Antwort vor dem 15. Juni zu verlangen.

Asien.

Wie dem „Reuter'scben Bumm“ aus Hongkong ge: mcldct wird, verl-zuteie dort, die in anngg anwcsendkn Führer der Anfsiändiscbkn auf dcn_Pbiltppincn hofften, auf- gefordert zu werden, provisorisch die Verwaltung dcr Inseln Unter dcm Schuße dcr Vccsinigten Staaten zu übernehmen. Unter den Mitgliedern der NUfstäUÖischci1:JUUtas bsständM fort: dauernd Zwistichiten.

Maniln sol] sick), Rack) eirism in Ncw York eingciroffetwn T'clcgramm ach Hongkong, deii Amcrikancrn crgébcn haben.

Parlamentarische Nackzrickzten.

Dix: Vsriibtc iiber die cxcstrigen Sißungen des Reichs: taxics und W Hauses der Abgkordnctsn befinden sick) in der Erstcn Und Zweitén Beilage.

-- In der Hkutigen 183.) Sißnng des Reich- iach, welchcr d-Zr Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe, dcr Staatssekretär des Innern, Staats-Minister O1". Giaf von Posad01vskt):Wci)ner, der KriLgS-Ministcr, (Je:1ckra[-Lici:tcxiant von (Ibßlcr und dcr Staats- sckretär dcs k)i.'ii.s-Schiißxxmis ])1'. Frsihcrr von Thiel- mann bLiWOiiiikkki, erledigte das Haus zunächst in dritter Bcratknmg dic anf dcn ijllLkUkltiONÜiCU Sanitäts-Kon: f-ércnzcanPari-Iund VcnedigabgcschlosscncnUsher- ciiikommcxi, ferner in zwsiisr Bcratbiing die Rscbnungcn dcr Kass? dor Ober:Ncckmnngökammer für 1895/961111d den Gsscßcnimurf, bcircffcnd die Ermächtigung des Rcicbskanzlcrs ziir Bekanntmachumg der Texte der vcrschiedcnc-n Rcichsjustizgcscßc.

ES folgt die Vcriesung dcr Nachstsbenden Interpella- tibii dcr Olbgg. Au-cr U. (53611. (Soz.):

,Be'aLficixtiqc'n dis VLrbündrtixi RLJiSkUUNM, anxiéficbis dsr un- chöbniiä) [WHM (Hctrsidkwicisc eine zeitrvcilige? Aufbcbung dcr Gsiicikkzöiié bexbkizwfiibrcn?“

Sidatssskkxtiir lcd NCiUF-SÖWNUW ])1'. Frkibcrr VM Thiel- mann (rkiärt, daf; di? Jntc'rpi'liztion morgsn bcaniwortkt wcrdcn sdllc.

Diirmif tritt das Haus in die dritte Berathunq du's Entmitrfs cincr Militc'irstrnfgcricht§ordnu11g ein.

In dkr Gencéraldisknssion erhält zunächst das Wort der

Abg. 1)i'. bon stoßow (d.k01'.s.): MKW? VolitisckWn Freunde bdbcn dis Notbwsndigkkit Liner Acndkrung dcr Militärstraigerickyts- OkkNUiix] iéeézwkifclt, namentlich Mil die niiliiärischn K'lt'isé Lina Aüxidkrunxz nicbt wiinscht0n, in der sis sini? Lückiérimg der Diéziplin ctbiicktcn. Wir ivk'rdkn abex dic Zniximmung zur Vdrlagc i'ribcili'n, nwnigstsng dcr iirößte Tbkil mcinsr Frcundc, Mm dic vorgcsckylagcnkn Kompromißanträge zur Annahme gkiangen.

Jm mciti'rcn Verlauf der Debatte, iibc'r WLW)“: morgen aiisfi'ibriici) bi'riciUci wvrdcn wird, NCHUWU bis 511711 Schluß des Blattcs aiiszcr dcm KiiWS-Pkinistxk, Gerii'ral-Licutcnant von Goßicr dic Abgg. Frobme (SOF), Bassermann (nl,), Haußmann (d. BMW.), (Hrocbcr (Zeriir), Grafzu Lim: bUrg:Stiru:U (d. konf.) imd Freibirk von H0dc11bcrg (b. f. F.) das Wort.

- In der hcutigsn (72) Sißunq dcs Hauics dcr AbgLOT'dnkslkU, welcher dcr Vize:Präsid9nt dcs Staats: Ministeriums, Xiimnz-Ministcr [)1". von Miquel und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen beiwohbtcn, ge- langte znnc'icbi't dcr (Heseßentwurf, bctrcffend die Be- willigung weiterer Staatömittel zur Vcrbcfsermig der Wobtiungsvcrhältnissc von Arbeitern, die in staatlichcn Betrieben beschäftigt sind, und von gering bcsoldcten Staatxzbeamten, in Verbindung mit der dritten Denkschrift uber die Ausführung des Gcséxzcs vorxi13.August 1895, dnrch Mlchks zu demselben ch-ckc 5 Millioncn Mark bereit gsstcllt warcn, zur ersten Bcrathung.

Die neue Vorlage fordert wiederum die Bereitstellung von 5 Millionen Mark.

Abg. VON W (Grosbcn (kons.) spricht seine Freude über die Einbringung dieses Gescscntwurfs aus, wie seine Freunde auch 1895 dsm ersten (Heseßentwurf mit Freydkn zugestimmt hätten. Der Staat babe als ArbsiiYeber die Pflicht, für angemssskne Wob- nungSVSrbältniffe seiner Arbeiter und Beamten zu sbrgcn. Der Mictbzins in den mit diesen Staatsmiiteln errick'tctcn Wohnhäusern müffe möglichst nicdrig sein. Er fre'ue fich auch dmübsr, raf; der Staat nicht mebr1Z9/0, sondern nur 1% U::terbaltungskosten be- recbns. Wenn derselbe fLMLr die Verzinsung des gesammten Anlagc- kgpitals mit 3 9/0 berechnc, so sei dies durchaus angemesscn. Zu miß- bzlligen wäre es dagegen, Wenn man etwa große MietbSkasernen er- ric_bten wollte. Auf dem €ingefchlagenen Wege, der sich durchaus be- w_ahrt babe, müsse fortgefahren werden. Doch müsse der Staat sicb Jitsu, zu tbcuer zu bauen. Er beantrage die Ueberweisung der

orla e an die Budgetkommifsion.

ize-Präsident des Staatß-Ministeriumß- Finanz-Minister Dr. von Miquel: (Es ist befürchtet worden, daß der Staat bei diesem Vorgehen zu tbeuer bauen würde, Ich habs mich aber durch die Er- fahrung überzeugt, daß wir nicht biÜiger baue'n können, als es ge- schehen ist. Wir müssen dabei von sozialen GEsicbtspunkten auSgeben und müssen dix Häuser in unmittelbarer Nähe der Betriebsstätte erbauen. Wir begtJugen-uns mit 30/45 Verzinsun und 1% Unterbalsungökosten. EM? größere Verinsung wird a erdings dann zu erhoffen sein, wenn der Wert?) des Grund und Bodens steigen wird. Die private Bauspekulation wollen und können wir nicht abschrecken, denn

wir können "nur in besibränktem Maße selbst für dieArbeiterwohnungen so_rgeti_. Wurden wir die private Spekulation abschrecken, so würden wir vieÜeicht eber Schadén als Nutzen haben. Ick) hoffe, daß wir mit dieser Vorlage das Ztefl, das wir uns gesteckt haben, voll erreichen. Es handelt sich_ hier nicht um eine bloße Betriebsmaßregel, sondern um eine wichtme sozialpoliiiscbe Thätigkeit. Ganz und gar kann dcr Staat das Wohnungsbedürfniß nicht selbst befriedigen; woÜte er das unternsbmen, so könnie das die bedenklicbsien Fol en haben. Es ist" uns fkÜer vorgeworfen worden, daß wir bei der Érrichtung dieser Hauser so opulent sind, namentlich weil wir sogar auch Wok)- nungen Von vier Zimmcrn gkbaut babcn. Di? Erfahrung bat aber gezeigt, daß sich Cl1lch diese Wohnungen gut rkntierten. Man hat be'fürchtkk, die Frkizüqigk-zit würde durch dieses Vorgehen beschränkt; das ist* aber nicht der Fall, denn die Inhaber diessr Wobnungsn könnkn sik? Mciebiénen Falls sshr leicht wieder los- ivkrden. Wir habSn auch Wohnungen für Unverheiratbete beschafft, denn es isi Höchst bédenkiicb, wenn diese in die Familien als After- miktbér aufgenommcn Weiden. Wir haben deshalb in den Mistbs- VZrträgen die AfterVeriktHuug angcschloffkn.

Abg. vom Rath (ul.) spricht xiaméns sCincr Freunde dic Zu- stimmung znr Vorlage aus und beiamzrt nur, daß die Sache nicht schon friiher erledizch Wordin sci. DAK der Staat eine angemßssene VCrziiijung seines aufchGandti-„n apiials verlange, iei Lins berkchtrqte Fordemng. Unie'r «lisa Umständcn könnten absr die Häuser bikiiger [)Lrgestélit werden. Eine etwas größere Entfernung der Wobnmmgen von der Betricbsstätte schade nichts, WEnn die nothwindigen Veüßbrdoerbindungen Vorhanden skieu. In etwas Weikerer (Entie'rnung Von den Städisn sei biUiger Grund und Boden zu haben. DTM Azitragc austerWeisung andi€ Budget- kommisswn schließe er sich an.

Abg. Dr. Stephan-Beutben (ZMÜQ) erklärt ebenfalls seine ZUstimmung zur Vorlage und ist erfrkut dariibkr, daß für diE UntSt- baltungSkosten nur 1% bkrecbnet werden soli. Das Gesetz von _1895 verlange nicht eine; dreiprozsntige, sondSM nur cine ,anasmesicne“ Verzinsunß. Die Kosten d€r Baulsitung solle man nicht in Anrechnung bringen, da ja der Staat nicht sslbst baue. In manÖen (Hégéndyn solle man nicht vdÜ€ ZW:, zu Erzielen suchen. Mietbskasernen zu errichtkn, sei Vsrfebli; nach der Dcnkséhrifi sei aber eine ganze Anzabl drsigeschöisigcr Hädslk exbaui worden. Die Bergvkrivaltung babc noch nicht JMUJ auf dicssm Gabist *,]Liban; fie babe zwdr in Staßfiirt bei und Saarbrückxn fÜUfZSHU Vierfamilienbäuier

ebaut, in Obsrschlesieb ssi aber nock) garnichts geschoben.

enn dort der (Grund und Bodem bksondcrs tbeuer ssi, so Mrd? man allerdings diesen Vkrbältniff-Zn Rechnung iragkn und auch die _Er- richiimg größerCr Häuser mit mehr WOÖUUUJLU durch Baugsnoßen- schaftsn zuiassrn müffsn.

Gkbeimcr Oer-Bergratb ])r. Fürst erwidert, daß in Ober- schlqfikn schon frübkr aus StaatStniitLln mvbrer Arbeitsrwobnbausxr in Königsxzriibex und Königshütte gaaiit wwrdxn ieisn. (Fs sm iji m Aussicht gsnommkn, äussr mit 10 Wohnungen in Oberschlkfien zu errichten. Anträge au Gewährung don Baudarlehen seisn seiiéns der obersckolksiscbkn Arbeiter noch nicht gestellt worden;“

Abg. Rickc'rt (fr. Vgg.): Bei dsr Geschastslage dcs Hauses wird die Budgetkommission garnicht m-br die? Zeit Haben, disse wichtige". Frage: eingkbxnd zu Priifkti. Da dkr Reichsta-Z am Fxcitag schli€ßt, soiite aucb dsr Landtag bald entlaffkn wvrdsn mit Rückficht auf die, wsich€ &? für ihrs Pflicht baiten, immxr bier zu sein. Dchnib soUtcx-i wir die Vorlage 0an Kommisfionsbsratbnng Lrlkdigkn. Dis drin- nnd VikkstöskiUEn Wohnhäuskr ;:kfailcn mir auch nicht, abkr Lill? aiixxktrZ-an-Z Schablbns ist nicht durcbzasiibren; wo es nicht anders gkbt, musien wir auch mir insbrsiöckigxn Hänsxrn znfrikdkn seiii. Auf kbinan Fali darf Die? Pridaibautbätigkkii umniialicb gemacht wekrden, dsr Staai ist dus dercn Miiwirkung angkwisscn. Die Afterdsrmié'tbung darf auch night schabloneumäfxizi gsrcgeit Werden, ein allgsmcincs Verbot würde ich nicht ('MPfEbikn, d.] in manchsn Familisn Lin Einmixiber ssbr ck- wünscht isi.

Abg. Möll'Kr (nl,): An:!) ich Halte dii? Komxmissionsbcraibimg für überflüisig. (Fin foziaiisiisibes ExvariMLnt rarx der Staat nicht macben; kr bai nur für skin? cigSnen Arbsiier zu sorgen und darf nicht andcrd bands!" als ein Priwatuntérniébmkr. Die Ykiktbkn uxüsscn möglichst biilid, sein, damit der Ansch€in dkrmikden wird, als wdlicx dkr Staat dis Arbi-itkr zwingen, in skins tbcurkn Wob- nnngen zu ziSHi-n. Auf Grund déi; N?xikénguisgsskch müsst" (11le Arbeitsrwobnbäussr errichtet Werken. WEnn auch für die Arbeitbr (sine eigene Scholie Lrwünscbt ist, so darf dock) nicbt schabldncn- mäßig dubin gkwirkt werdcn, dknn im Westan find die Be- dürfnisse andere als im Osten. Die Cisenbabnverwaltung muß auch (][-is ibren Miitéln Wohnungéu Errichte'n. In manchen Gégéndkn mit tbsurén Wobtiungkn ist der Servistarif zu nicdrig; entwsdky muß dieser Ckbbbi wcxdi'n, odxr der Staat muß in solchen Gcg€iid€11 scibst deiiimgsn bausn.

Vlbg. Schreiber (fr.kons.): Msine Fréunde stimrxnén der Vorlage zu Und ersnnkn dic bobesoziawolitische Vcdsutung dkrsslben an. Wtr balken (nick) cine Kbinntissidnsberaibung nicht für nötbig. Einzslme Bkdkiikkii smd schon cröctcct wordsn; ich bab? nur nock) dkn Wunsä; biiizuzufiixcn, das; auch diE FocstMrwaliung für ihre Beamten Wob- mmgcn bSiÖJffL. * _

Abg. Ficibcrr von Erfia (koiis) zieht denAntrax; Miner ParWi auf Koxnmisfidnsberatbung zurück.

Die Dcnkschiift wird für erledigt erklärt. Die zweite Bcratbnng dcr Vorlage wird demnächst ohne vorherige Komn'iisfionsbirathung im Plenum stattfinden.

Es folgt die' Bérathung des Berichtes Über die Bau- ansfiihrungen und Beschaffungen der Eisenbahn- vcrwaltung während dcsZeitraums vom 1. Oktober 1896 bis dahin 1897.

Berichterstcittsr Abg. Scbtnieding (nl) biéaniragt, dcn Bsricht durch Kcnninifwabme 1"in Lllkdigt zu erklären.

(Schluß des Blattcs.)

(Hraf Karl von chcl auf Schloß Evenburg bci Leer, crblichxés Mitglied des Herrenhauses, ist am 2. d. M. gestorben.

Statistik und Volkswirthschast.

Zur ArbeiterbeWegung.

Jn Magdeburg fand, der .Mxidb. Ztg.“ zufolgk, am Montag €i:-:e Versammlung der Ykaurer statt, in welcher über die Lohn- bewsgunq verhandelt wurde. Nack) dem Bericht über die augenblick- liebe Lage sind bisher etwa 600 Maurer von den dem Arbeitgeber- verbande angehörenden Meistern entlassen worden, 101 Maurer „sind bei diescn noch in Arbeit, während 372 Maurer bei den nicht zum Ver- bande gehörenden Arbcitaebern in Bsscbäftigung stehen. Es wurde be- schlossen, nicht in einen allgemeinen Ausstand einzutreten. An den Arbeit- gebervcrband soll die Anfrage gerichtet werden, weshalb die Aussper- rung erfolgt sei und zu Welchen Bedingungen die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgen kann. Maurer, die bei Mitgliedern des Arbeitgebsr- verbandes noch beschäftigt sind. sollen die Arbeit sofort niederle kn, während die bei den übrigen Arbeitgebern arbeitenden unter den is- herigen Bedingungen weiterarbeiten folien.

In Brandenburg a. H. sind gestern, wie die Berliner .Volks-thk mittbeilt, die Zim merleute n den Ausstand ein etretm.

Aus Eupen wird der „Köln. Ztg." berichtet, daß der' eber- ausstand bei der dortigen Firma I. F. Mayer gestern nach einer Dauer von drei Wochen durch Vermittelung der Ortsbebörde und eines Schiengericbts beendet worden ist.

In Pasewalk ist der „,Oi'tsee-Zta.' „zufolge der Ausstand der Maurer durch einen Vergleich mit dem Arbeitgebern beendet wo-rden.

In Eger haben nach einer Mittheilung der „Box. Ztg. die Lackierer- und Zimmermalergsbilfen wegen Lo nstretts die Arbeit niedergelegt; aucb viels Kutscher, Knechte und Bau- arbeiier find aussiändig.

Kunst und Wissenschaft.

Jm Könialickyen Kunstgewerbe-Musedm ist zursZeit ein Von dem Hoftiichlermeister Herrn C. Prakckoiel bierselbft gearbeitete: kleiner Tisch ausgestellt, dessen Platte mosaikartig aus ca. 67 ver- schiedenen, zum tbeil fein gemaserten brasilianischen Hylzarten zu- sgmmengkseßt ist. Die Arbeit ist im Aufjrage des Kaiserlich dkutschen Konsuls in Rio de Janeiro, 1)» kaer, aefkrtigt und mit dßm Wunscha außgesteUt worden, derartige Edle Hölzer, Von denen bereits ein (Export nach England stattfindet, auch bxi uns bekannt zu machen.

Verdingungen im Auslande.

Italien.

14. Mai, 10 Uhr. Ministerium dsr öffenilich€n Arbeiten, General-Jnsvektidn der Eisenbahnen, in Rom: Liefbrung don etwa 2433 c Bkffemer- oder Martiu-Stablsäyienen für den Bedarf ÖL!) Ab- theilungen und Stationen der Nebenlinien. '

' Niederlande. - 16. Mai. KOMMMTÜWSLWÜÜUUJ von Amsterdam: Lieferung vvn gußeisernkn Röbrkn nebst Zubehör für die Wasserleitung der

Stadt. . Bulgarien.

12. Max, 10 Ubr. Ministerium der öffkntlichen Arbeiten, Lokal der siandigen Kommission, in Sofia: Lieferimg VLrscbiedener Metalle und mxtaili-„ner (Hkgcnsiände für den Betrieb der Staatßeisenbabnen. Voranicblaa 92 400 ms., Kaution 4620 Frcs.

27. Mai, 2 U r. Ständige Kreis-Kommisfion von Sofia: VCM. dks Widdmer Hafsns. Voranschlag 554 000 Frcs. Kaution 27 700,Frcs. Laste'nbefte 2c. sind zu haben bei der obengenanntkn Kommxsfimz und, bei dcr Bau-Abiheilung des Ministeriums dsr öffent- lichsn Arbeiikn in Sofia; PrEiI: 20 Frcs. Näheres beim „Reichs- Anzeigér“ (in französischer Sprache).

Siam.

_ _Obne Datum. _DeparteMnt der Eisenbahnen in Bangkok: Lieferung von 3. 50 eisernen oder stählernen Wagen für den Trans- p"ort Von_Reis, i). 2500 & Stablschienen, 105 t; eissrnen Klammern iur Schtsnen, 160 b stählernen Schienenlascben, 25 t; eisernen Schraubenbdlzen; 68 O siäblexrnen Stoßvlatten für Schienen, Lb stäb- [LMM Schstben. Bediygunaen und Pläne für 21Sb, für jeden Postsn' be: A. S. Mose Blundeil CM., Victoria Street Nr. 28, Westmmster, London.

Verkehrs-Anstalteu.

Bremkn, 3. Mai. (W. T. B.) Norddsutfcher Lloyd. Dampfer „H. H. Meier“ 3. Mai 17. New-York in Bremer- bapxn angbk. „Prinz Heinrich“, v. Ost-Afien kommend, 2. Mai RMS 1). Stmgapore n. Brkm-Jn fortgessßt.

-- 4. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „(Er_efcéld“ 3. Mai Vm, Rkisß v Amst-Irdam N. Bremen fortges. „Willebad“, V. Baltimore kommend, 2. Mai 21de. Eastbourne patsiert. ,Ellsn Rickmsrs“, n. New-York Kst., 2. Mai Adds. kaawle Point passiert. „Friedrich der Große“, n. New-York [Mi., 3. Mrgs. Lizard Passiert. „Bayern“, v. Ost-Asien kommend, 3. Mai Vm. Ousssaut passiert.

' Hamburg,_ 3. Mai. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dammer „Adria' beute in Hongkong angekommen. DMPtairia', Von New-York kommend, bat bsuts Morgen Lizard Pa er.

London, 3. Mai. (W. T. B.) Castle - Linie. Dampfer „Donne Castle?“ ist auf der Außxkisé am Sonntag in Delagoa- Bab, D, „Garth Castle“ in Kapstadt angczkommkn.

' Rxxmcxd-Jm, 3 Ykai. (W, T. B.) Hoiland-Amerika- Lm-c. Dampfer .Amstcrdam', von NLw-York nach Rotterdam, bat hcnic Voxmittag Scilly pasficrt.

Theater und Musik.

Königliches Opkrnbauéö.

',DiE gestrigy. erste Aufführung der große'n romantischen Oper „Aixir“ dom Grafen Géza Zieh!) fand eine sebr beifäilige Auf- nahme und darf auch vom künstlerischen Standpankt aus als wohi- xiclungen, bézeichnet, wsrden. Der als Virtuos längst bekannte Komponist, der bist zum crsien Mal mit Liner dramatisébkn Arbeit in der Ossiébtliäykkit 8rsch€int, ist nach dem Vorbilde Richard Wagnkr's T€xtdichtsr und Komponist zugleich und bat, Wenn auch nicht dichterisch, so doch mufikalisck) manckycrlei Bsrübrungspunkte mit dem modern€n Mkisisr. Die Handlung dsr Oper,_ die Eiklé stark romantisclxe Färbung zeigt, ist mit tbkatrali- 1chLth61chkck aufgebaiit. Jn_einem Vorsvixl wird dsr dramatische Kozifltkt darg-lkgt, und. dsr Hild Aléir sdsort zwischkn die beiden Krafte: Liebe und Pflicht, gesteUt, an deren Widerstreit er zu Grunch FLÖT- Troß seincr Liebe zu der schönen (Elisabeth maß Aléxr dern stcrbenden jungen Béla, den er JLJCU seinen Willen tödtet, einen Eid leisten, BÖla's Schwester Ilona zu ehelichen. In den drei folgenden Aufzügén werdcn kräftig und klar die Folgen des Seelknzwiesvalts Entwickelt: die ?bchzéit und das Gelübde des Ritters, nacb dkm bsiligyn (Grabe zu zi8,e'n,_ im ersten Akt; die Zusammen- kunit der Liebenden auf einem Waldfriedhofe sowie die Verführeriscben Wirkungpn Links Zaubsrtkunks im zwätcx, und die ckimkebr Wär's, dir gkwaltsame Tod de'r Likbendkn und das klöiixrliche leübde Jidna7s im [('Zikn Akt. Dcr böse Geist, dsr dcn eldkn dsrfdlgt und tödtst, Verkörpert sick) in Liner wilden Zigsunerin mit amen Rumi. Der Reiz und die Stimmung einer farbenreichen mittelalterlichen Romantik durchziehen, wie aus der kurzen Inhaltsangabe schon erkennbar ist, die Handlurig und bilden eine besonders geeignete Grundlage für die musikalische Bearbeitung, die' Graf Zick!) auch möglichst romantisch gestaltet hat. In der Form und in den Klangwirkungen der Mufik ist zwar Richard Wagner's Einfluß unberkennbar, aber in der Mslodien- führung und im Empfinden erinnert sie doch mehr an die italienische und dkixtsche romantische SÖUlC. Dii- Mkiodiscbe (Erfindung bkrrscht vor und blcibt stets liebenswürdia und einschmeichelnd, besonders in den stark lyrtschen Vkomenten. In der Fähigkeit, einer zarti'n und innigen Empfindung stimmungSvol] Ausdruck zu geben, liegt wohl auch die stärkere Seite 1789 schöpfsrischen Vermögens dks Komponistkn, während die Kraft, starke dramatische Elemente musikalisch wirkungsvoli zu ge- stalten, weniger bkrvortriti. - Was die Darstellung anbstrifft, so brachte Herr Sommer scine prächtigcq Stimmmittcl und sein gesammtes darstellerisches Können in der Titslrolie aufs bsste zur Gcltung, und Frau Göße gab mit ihrer starken dramatischen und gesanglichen Ver- anlaguna der Leidenschaft und dem glühenden Haß der Ygeunerin Rumi lebendigen Nußdrnck. Fräulein Hiedler sang die QUE der Elisabeth mit warmer Empfindung, und ?räulein (Egli ent- faltete als Ilona Jnnigkeii und Zartheit im GL ang und im Spiel. Die Oper ist in Dekorationen und Kostümen stimmungsvoil und mit großer Pracht angestattct, die besonders in der Traumscene und dem eingefüiZten umfangreichen BaÜct zu glänzender Wirkung gelangte. Der D chterkomponist konnte nach jedem Aufzuge unter dem Beifall des Publikums dankend vor dem Vorhang erscheinen.

Seine Ma'cstät der Kaiser und König wobnte der Vor- stellung bis zum cbluffe bei.

Belle-Alliance-Tbeater.

,Die Aermsten, drei Akte aus einem aUtä lieben Trauerspiel", yon Albrecht Donner, gingen gestern zum er en Mal in Scene. ' Der unbekannte Verfasser bekundet darin, obwohl die game Hand-