€ , ,' 7 .» .! , “ ;- «: , , . ! ,. “ * *. . , 1 *» é, * k- .. ;: „ ;;; Z' 1 Zi Zz xi ;! ? F;. x: 7- ;i. i.
Me 32 330 201 «sé (- 1966 528 „40, Tabacksteuer 1342 «46 (+ 117 483 3-6), Zuckersteuer und Zu chla zu derselben 8933121 „M (+ 2 833 859 354), a1z teuer
** 3763 569 „ck (- 93 320 346), Maischbottich- und Brannt-
weinmaterialsteuer- 1 371 091 5,46 (+ 149 496 36), Ver- brauchSabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 9656281 „45 (_ 419131 afk), Vrennsteuer 178 947 643 _ 65037 W), Brausteuer und Uebergan Sabgabe von 'er 2671110 „M (+ 60284 .“), Summe 9745662 „46 (+ 617106 ckck). _ Spielkartenstempel 149 008 «(ck
+ 4 959 „(E).
Die auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Konigs in der Geheimen Kriegs-Kanzlei bearbeitete, „Rang- und Ouartier-Lifte der Königlich preußischen Armee und des )(111. (Königlich württembergischen Armre- Korps für 1898“, mit den Anciennctäts-Listen der eneralrtczt und der Stabsoffiziere und einem Anhange„ enthaltend die Liste der Kaiserlichen Schußirupperi, ist soeben 11.11! Verlage der Königlichen Hof-Vuchandlung von E. S. Miiller u.,Sohn in Berlin zur AUSZabe gelangt. Der Bearbeitung ist der Stand vom 1. Mai d. I. zu Grunde gelegt,
Der Kaiserliche Botschafter in Wien Graf zu Eulen- burg hat einen ihm Alierhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der Erste Sekretär der Kaiserlichen Botschaft, LegationS:Rath Prinz von Lich- n o w 3 k 1) als Geschäftsträger.
Laut telegraphischer Meldungen an das Obcr-Koxnmando der Marine ist die 1. Division des ]. Geschwaders, Chef: VizNAdmiral Thomsen, am 22. Mai in Zlgoland, S. M. S. „Gefion“, Kommandant Kapitän zur ee Follenius, am 21. Mai in Kiauisibou angekommen und S. M. S. „Arcona“, Kommandcmt Kapitän zur See Becker, am 21. Mai von Kiautschou nach Nagasaki in See gegangcii; S. M. S. „Sceadler“, Kommandant Korvetten-Kapiiän Kindt, ist am 21. Mai in Aden angekommen und bead: srchtigte, heute nach Port Said in See zu gehen.
In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs: und Staats-Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt auf estellte tabellarische Uebersicht der Be- triebs-Ergebniixse deutscher Eisenbahnen für den Monat April d. J. veröffentlicht, auf welche am Freitag 1). W. an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden iii.
Bayern.
Jhre Majestät die Kaiserin von Oesterreich hat sich Im bSonnabend zur Nachkur von Kissingen nach Brückciiau ege en.
Baden.
Ihre Königliche Hoheit dic Großherzogin hat sich, wie die „Karlsr. Zig.“ meldet, gestern zum Besuch Ihrer Königlichen Hoheiten dcs Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin von Karlsruhe nach Koblenz be- geben und gedenkt von dort aus Ihre Majestät die Königin von Schweden und Norwegen in Honnef sowie Ihre Durchlaucht die Fürstin-Mutter zu Wied in chenhaus zu besuchen. Seine Königliche Hoheit drr Großherlzog wird am Dienstag friih der Großherzogin iiach Kosblenz fo gen, um mit Höchsiderfclben die weiteren Besuche ab: zutaiten.
SachsemWeimar-Eiseuach.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist am 20. d. M. aus Italien wieder in Weimar eiiigeiroffen.
Großbritannien und Irland.
Die Leiche (Hladstonr's wird am Mittwoch von Ha: warden Castle nach London iibcrfiihrt werdcn; am Dorinerstbg und Freitag Wird dieselbe in Westminster ausziestrllt bleiben und am Sonnabend Dann die Bciseßung in der Westmirister- Abtei stattfinden.
Auf der Werft zu Devonpori siUd, der „Admiralty and Zorse Guards Gazette“ zufolge, jeßt die Vorbereitungen zum 5 (m der „Jmplacable“ beendet. Es ist dies eiiies der mächtigsten und stärksten aller biHhcr gcbanten Schiffe, denn es ist 10 Fuß länger als der „Magnißcent“ und diesem in der Wasser: verdränguna (15 000 3) um 100 1; überlegen. Die Länge wird 400, dre Breite 75, derTiefgan 27 Fuß betragen. Die Maschinen sollen 15 000 indizierte PZerdekräfte entwickeln können; der Kohlenladeraum faßt 1500 i. Die Hauptarmierung wird aus zwblfzölligcn'Hmterladern'von neuem Muster bestehen. Die Baukosten smd auf 1 Million Pfund Sterling veranschlagt. _ Auf der Werft zu Portsmouth wurde mit dem Bau des Schlachtschiffs „Formidable“ begonnen, welches ähnliche AbmeffuZZen zeigt: Länge 390, Breite 75, Tiefgang 27 Fuß
311, asserverdrängung 150006, 20000 indizierte Pferde- krä te, Geschwmdigkeit 19 Knoten.
Fraukreirl).
_ Von den Ystern vorgenommenen Stichwahlen maren, wre „W. T. .“ meldet, bis cute Vormittag in Paris 177 Resultate bekannt. (Gewählt wurden 66 gemäßigte Republikaner, 61 Radikale, 38 Sozialisten und 10 Monarchisien. In Paris wurden der frühero Prä ident des Pariser Gemeinde- raths Baudin, der Sozialist Vai ant, ferner Clovis Hugues und Millevoye «wählt. Goblet wurde von dem Republikaner Muzet Gérault- tchard von dem Sozialisten Bernard eschlagen. In Digue wurde Andrieux, in Nimes der onarchist de Berms geschlagen. In Grenoble wurde der Revolutionär Zevaes gewä it der noch nicht _das wahlfähige Alter errei t hat, des en ahlalso für un iilttg erklärt werden dürfte. D e beiden ahlen unterlegenen egierungSmitqlieder, der Kolonial- Mmifter Lebon urxd der _Unter-Staatssekretär fiir das Post- wesen Delpeuck), durften ihre Entlassung geben.
! diese 11
Italien.
Das Erscheinen des Blattes „Mattino“, welches_ von Leitern früh ab in Rom zur Außgabe elangen iollte ist von em Präfekten verboten worden; das elbe Blatt hatte der Futßerordeniliche Kommissar schon am 12. Mai in Neapel ver- o en.
Spanien.
11 dem gestern abgehaltenen Ministerrath berichtete der Mini 1er-Präsrdeni Sagafta Über seine Verhandlungen mit Leon Castillo und erklärte, die Frage der Verleihung des Porte- feuilles des Aeußern werde bis heute ihre Er edigung nden. Leon Castillo werde den Botschafterposten in Paris be alten.
Zn amtlichen Madrider Kreisen wird, dem „W. T. B.“ zu- folge, versichert: die Regierung habs die Entsendung von Hilfs- kreuzern nach den Vereinigten Staaten beschlossen, um alle an den Küsten der Vereinigten Staaten mündenden Kabel, selbst die transatiantischen, durchschiieiden zu lassen, für den Fall, daß das cubanische Kabel von den Amerikanern ab- geschnitten werde. _
Der Admiral Camara w1rd von Madrid nach C adiz abreisen, woselbft er den Oberbefehl Über das Reserve- geschwader Übernimmt. Dieses wird mit versie eiten Ordres abgehen. Aus Gibraltar verlautet, daß das Gr?chwadcr sick) nach den cubaniichen Gewässern begeben werde.
Im Senat brachte am Sonnabend der Senator Plan as eincn Gesehentwurf ein, naeh welchem der Kupon der Schuld in Pesctas gezahlt und auf die anderen öffenilichen Werth- paprere eine Steuer gelegt werden sol].
Niederlande.
Der Minister des Au3wärtigcn de Beaufort empfing, wie „W. T. B.“ aus dem Haag berichtet, am Freitag den amerikanischen (Gesandten und hatte eine lange Unter- redung mit demselben.
Belgien.
Die gestrigen Wahlen für die ausscheidenden Mitglieder des Senats und der Repräsentantenkammer vollzogen sick), wie „W. T. B.“ berichtet, in vollkommener Ruhe. Zn (Gent und Most wurden mit starker Mehrheit die Katholiken, in Charleroi und MMS wurden die Sozialisten wieder- gewählt. In Hur) wurden, vereinigte Liblef? und Sozialisten gewählt. In Lüttich, Verviers, Thuin, Soi nies und Varemme finden Stichwahlcn zwischen Katholiken und ozialisten, in Tournai und Ati) zwischen Katholiken rmd Liberalen statt. In Tonrnai tritt an Stelle eirics Katholiken cin Liberaler in den Senat. Die Minister Brgerem, de Bruhn und de Smet de Naher wurdcn wiedergewählt.
Türkei.
Von den mit der Ueberwachung der Räumung T h es s a [ iens betrauteu fremden Delegirien ist, dem „W. T. B.“ zufolge, in Konstantinopel die Meldung eingetroffen, da[; bis um 19. d. M. 34 türkische Bataillone Thessalien verlassen ritten. Drei Delegirte seien in Kalabaka eingetroffen, das am Sonnabend geräumt worden sei.
Griechenland.
Aus Athen wird vom gestrigen Tage berichtet, daß in Thessalien die Räumung der zwerteu Zone beendci sei; Trikkaia, Kalabaka und KiirdiYa seien wieder von den griechischen Truppen beseßt worden.
Das Wiener „Telrgr.-K0rresp.-Bnreau“ meldet, daf; die Griechen das bei Trikkala beerene mohamedanische Dorf Ledjevo in Brand gesteckt hätten.
Amerika.
In der nächsten Woche werdeii, wie „W. T, B.“ aus Washington berichtet, der großbritanniscbe Botschafter Sir Z. Paunccfoie und dcr cmiadische Marine-MinisterDavies mit Beamten der Vereinigten Staaten zu einer Konferenz zusammentreten, um iiber die Präliminarien zu einer Kon- vcntion zu berathen, diirch welche alle zwischen Canaba und den Vereinigten Staaten fchwcbcndcn Streitfragen geregelt werden soÜen. _
Wegen der Anwesenheit der spanischen Flotte in amerikanischen Gewässern hat das Schaßamt die ZoUbehörden angewiesen, keinem mit Kohlen beladenen Schiffe die Ausfahrt nach Häirn in den Antillen, Me iki), Zentral: und Süd: Amerika ohne besondere Erlaubiiis; dcs chaizamts zu gestatten.
Aus Key West wird gemeldet, das; die 13116 des Admirals Schlei) am Donmerstag friih scchs eileU von KKL) West geankert habe.: die Flotte des Admirals Sampson sei an demselben Tage um 5 Uhr Nachmittags in Key West eixige'iroffrn, ebcriso drei große Trar16p0r1schiffe, welche mit Einrichtungen fUr die Unterbringung von „Trup en versehen seien. 'Die Schiffe „Bancrofi“, „Castine“, „ Helena“ und „Washmgton“ seien am 18. d. M., Abends, eiligst ix! See gegangen, die „St. Paiil“ habe Kohlen eingenommen und sei bei Sonnenuntergang ebenfalls abgefahren.
Nach einem Telegramm aus Jacksonville ist am 18. d. M. eine aus 400 Cubanern bestehende Expedition mit großen Ouaniitätcn Munition und 75 MaUleseln auf dem Dampfer „Florida“ von Tampa nach Cuba in See gegan en.
' Die „Times“ meldet ans Key West, da das Kabel zwrsrhen CienfuegoH und Santiago wieder ausgebessert und auf diese. Weise die direkte Verbindung zwischen Havamia und Europa wieder hergestellt worden sei.
Der „Standard“ erfährt aus dem Lager von Thomas nahe bei Chikamanga vom 22. d. M., daß die amerikanischen Truppen sehr unter dem Mangel an Vorsorge seitens der Behörden litten. Das 14. Re iment sei durch Hunger ge- schwächt UUd in fasi meuteriscßer Haltung aus New York dort eingetroffen. Die Vorräthe an NahrungSmitteln 1eien ungenügend. _ ,
Zn Madrid eingetroffene Depeschen des Marschalls Blanco besagen, daß die amerikanischen Schiffe, um die Garnison von (Hucintanaixio zu täUschen, bei ihrer Ankunft vor dem Hafer) die spanixche lagge ge ührt hätten; die Garnison habe jedoch den Feind ofort als olchen erkannt. _ In der Nacht zum 19. d. M. hätten amerikanische Schiffe auf die Truppen an de Bucht von Nuevitas ge- feuert. _ Vor der Bucht von avanna hätten sich am Sonnabend mehrere amerikanische S iffe gezei t, seien aber in kirbxzfer Entfernung geblieben. _ Zwei ameri anische Kriegs-
l e hätten gestern versucht, die Einfahrt von Port Isabella und Sag'ua zu forcieren, seien aber ezwungen worden, fich zurückzu iehen. _ Mit den Aufständis en hätten neuerdme-Z: mehrere Zu ammenstöße stattgefunden, bei denen ann verloren hätten.
_ deutschen
Aiken.
Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldun au Peking werden die Chinesen heute Wei-Hai-Wei unmitJelba? nach der "Abfahrt der Japaner beseßen; mor en werden dann die Englander an Layd gehen, und die britisIbe und chinesische FWF? werden gemeinsam gehißt bleiben, bis die Engländer die aulichkeiten, dgs Arsenal und die Forts Übernommen haben. Alsdann wrrd die britische Flagqe allein über der ZLsan Wehen_. Drei britische Kriegsschiffe liegen jeßt im
afen von Wei-Hai:Wei.
Afrika.
Die „Times“, meldet aus Pretoria vom 21. d. M.: der „“;-*;tar“ veröffentliche den Wortlaut der Antwort Transvaals auf das Telegramm Chamberlain's. Die Antwort rechtfertigte den Standpunkt TranSUaals, wonach es seit dem Ueberemkommen von 1884 keinerlei Suzeränetät anerkennen könne, halte aufrecht, daß die Einleitung 711 dem Uebereinkommen von 1881 nicht länger effektiv er, und miederhole die Behauptung, daß der Einfall Jameson's kern, Unternehmen von Privatleuten gewesen, sondern von britischen Beamten rmterstüßt worden sei. Die Antwort schließe damit, daß sie nochmals das Recht Transvaals auf einen SchiedHsprucb betone.
Das „Rcrzter'sche Bureau“ erfährt aus Pretoria, daß Abraham Frs ch er den Posten des Staatssekretärs ab- gelehnt habe.
„ Das Parlament der Kapkolonie ist am 20. d. M.
eroffnct worden. Der Gonserneur Milner wieB in seiner Ansprache auf den Erfolg hm, welchen Professor Koch bei der Beiampfung dcr Rmderpest gehabt habe. “ Wie der „Daily _News“ aus Madrid berichtet wird, uberrcichte ,der franzostsche Gesandte in Marokko dcm Sultan „eme Note, laut der die französische Regierung auf einer Bertchtrgxxng der Grenze bestehe, welche die Abtretung von Tuat in sich schließe.
Nr. 21 des ,Centralblatts für das Deutsckxe Reich“, bsrausgegeben im Reichsamt des Innern, VOM 20. Mai, hat folgenden Inhalt: 1) Konjulat-Wesen: Ermächtiiiimg zur Vornahme ron ZiVil- itqnds-Akien; _ Entlassung. _ 2) Fimanzweien: Nackxweisung der Einnahmen des Reichs Vom 1. April 1898 bis Ende April 1898. _ 3) Poitzeiweien: Ausweisung vxon Auöländern aus dem Reichsgebiet. _ 4) Handels- und Gewerbeweien: Beriihtigimg.
Nr. 17 des, ,Eisenbabn-Verordnungsblatis“, heraus. 1Jegeiwn im Ministerium der öffentlickpeii Arbeiten, vom 21. Mai, at folgenden, Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen §Arbeiten: vom1'0.Mat18,98, betreffend Verreckynung der an die Wegebau- Yflichttgen zu leistenden (Entschädigungen für die infolge von Eisen- abnanlagen Verwebrte Wegeuuierbaltungslast; Vom ]6. Mai 1898, betreffend Kennzeichnung der das Rangieren leitenden Bediensteten. _ Nachrichten.
Kunst und Wissenschaft,
„Im Verein für deutsches Kunstgewerbe wird am Mittwoch, den 25. d. M„ Abends 8x Uhr, im großen Saal drs ArchitéktLUÜQUikI Herr Zeichenlehrer Robert Mielke einen Vortrag balken über .Kunft- und Kunstgewerbe in der Yiark Brandenburg“. Der Vertrag wird diirch PkOijtiOUÖOildik mittels des elcktrischen Bildwerfe'rs erläutert werden. Zur Ausstellung ge- langcn ältere Kunstgegenstände aus der Mark.
Aus Rom berichtet .W.T. B.“, das; der Deutsckir Künstler- bercin daselbst Vorxiestern, am 100, Jahrestage des Todes des Malers AStnus Carstens, eine Ausstellung von Stichen nach Carstens'schen Wirken und ein Konzert veranstaltete, in welchem auch der frühere Botschafter in Rom von Keudeii mitwirkte. An der Feier nabmen u. A. der deutsche Botschaftei Freiherr von Saurma-Ielssch und der dayrrische Gesandte Freiherr Von Tucher tbeil.
Zn G. Hiribis Vcrlag, München und Leipzig, erscheint binnen kurzem ,Deuksch-Tanagra“, Porzriianwerke des achtzehnten Jahrhunderts, gesammelt don Georg Hirth. (Zwei Bände, 32 Bogen gr. 40, mit 80 Text-Jliusirationen und ca. 180 Tafeln in Licht- und Buchdruck; Preis 50 .26») Ur. Georg Hirth, als Kunst- kenncr und Sammler wohlbekaiint, bat die künstlerisch werthvollsten Erzeugnisse der reich entwickelten Porzrllankunii des worigen Jahr- hunderis zu einer KoUektion von seltener Vollständigkeit bereinigt. Sein Hanptaugenmerk richtete er auf den reizbolien Kunstzweig der Porzellanfiguren und -Grupyen, eine der schöustsn Blüthen drr Kleinkunst im voriixcn Jahrhundert, WU großem kunst- und kulturscschiMlicbrm Interesse. Drirnm konnte cr bei der äußeren Veranlasiung dcr beborstrhrndexi Versteigerung seiner Sammlung auf (Grund dieser Koliektion in einer prachtvoll ausgestattete“ Publikation ein Nachschlage- und Abbildungswerk üher einen wichtigen Zweig der Plcistik „rcs vorigen Jahrhunderts schaffen, welches ein nahezu VZÜsiändlges Bild desselben rriifrnet. Das Ungefähr drs zufäiligen Sammelns haftet demselben nicht an. Das außergewöhnliche Werk, mit ca. 180 VoÜtafeln, auf denen Tast alie Stücke der Sammlung wiedergegeben sind (dieselbe um aßt im keramischen Theile 800 Nummern), füllt grradezu eine Lücke aus; denn bisher konnte ein Ueberblick über dieses ebenso wichtige wie anziehende Gebiet wegen der Zerstreuung des Materials, das in kleinerer: Partien hier und dort, in Museen und Privatsammlungen fich veribeilte, auch wegen der tecbmschen Schwierigkeiten, welche der photographischen Wieder- gabe von Porzellanwerken sich entgegensteilen. nicbt geschaffen werden. _ Der Kunsizweig, welcbernuns bier entgegentriti, wird für Viele ein'neues, noch unerschloiienes, an Ueberraschungen reicheri Gebiet sein. Er stellt einen wichtigen Theil der Plastik des vorigen thrhunderts dar, für welchen namhafte uud bedeutende Kunstler die Modelle lieferten und welcher neben den Werken der monumentalen Kunst hauptsächlich Wegen des bisherigen Man 615 an de uem erreichbarer Anschauung vernachläsfigt wurde. as Jntere e an diesen frischen, ursprünglichen und graziösen Schöpfungen ist in neuerer eit er chtlicb im Steigen begriffen. Museen, Bibliotheken, Küntler, unftforfcher, Sammler und alle Kunstliebhaber sowie Freunde der Kultur eschicbte, auch kerannsche Anstalten und Schulen werden dieTes dureh die Reichhaltigkeit der Abbildun en imponierende Wer daber gewiß willkommen heißen. Demseben geht eine kunstgeschichtliche Ein- leitung (80 Seiten) voraus, Welche über die Stellung der Porzellgn- plastik im Vorigen Jahrhundert, Howie namentlich über die Lud-
Manufakturen (Nymp enburg, Höchst, Frankent al, Wien 2c.) und ihre hervorragendsten Kün tler Aufschluß ertbeilt. Neben der reichen JUusirierung mit Li tdruck- und Autot Pie- tafeln in gro“?em Format verdient die eigenartige Aussie! ung mit Ori inalv netten des Vorigen Jahrhunderts Crwä nung. _ Die irtb's 8 Sammlung ist besonders reich an Scböp ngen namhafter Bildhauer, welche ihre Thätigkeit der Porzellanfiguren-
7 WT“ für di?
* ibeiien der Anbaufläche bei Winkerweizen 0,6 (
sten. Der liebenswürdi e I. P. Melchior 1742-1825), wibm Höchster Manufa tur anmutbige län liebe _Genre- scblichter, sentimentaler Stimmung und delikatem MImack schuf, ist kaum irgendwo so reich vertreten wie hier. 9 Ludwigsburger Abtheilung ist reich an Werken Wilhelm
welcher später Kaiserlicher Hofstatuarius in Wien war b den ark von Schönbrunn mit Statuen schmückie. Von m;cmkentba seien die höfischen allegorisrben Gruppen des Jannbeimer Hof-Bildbauers Courad Linck erwahnt, welcher auch das Pionumeni des Kurfürsten Karl wador auf der Heidelberger Brücke
_ [ uf Zumal Alt-Nymvhenburg, deffen Figuren in der Mehrzahl
cb - „
aste Offenbarungen achter Rococokunst “sind,. ist in keiner MZF) Sammlung so' volifiändi . _ Die 5?irtli'iche Sammlung :)ird wie schon mitgetheilt, zuglei mit einer oliektion von Erzeug- nissgß anderer kunstgcrverblicber Gebiete aus demselben Vesiß (zu- sammen über zweitausend Nummern umfaffend) vom 13. Juni d. I. ab im Kanstaukiionshaus Hugo Helbing, Tbeatinerstraße 15, zu München zur Versteigerung kommen.
Land: und Forstwirthschast.
Der niederländische „Staats:Courant“ Nr. 113 „vorn 15. und 16. d. M. enthält eine Verordnung der Kontgltch niederländischen Minister des Innern und „der Finanzen vom 9. d. M., in welcher die Bestimmungen uber die Ein- UNd Durchfuhr von Einhufern2c.au§E11g- land _ untcr Aufhebung der bisher erganYncn einzelnen Verordnungen vom 19./23. Oktober, 2/3. „ ovember ,und 18./23. Dezember V. I. (vgl. Nr. 275 und Nr. 3 des „NMM- Anzeigers“ vom 23. November 1897 und 5. Januar 1898)_ einheitlich zusammengefaßt smd. ,
Die neue Verordnung enthält den Zusaß, daß die unter VorfichiSmaßrcgeln zu befördernden Thiere „nach Wahl_ des Jntercffenteu entweder am AtikunftSOrt oder am Ort ihrer Bestimmung“ der MaUeine-Einsprißung unterworfen werden.
Ferner bestimmt die neue Verordnung unter Nr. 2, „daß die Beobachtungs- resp. Abs crrUngsfrist „durch den Distrikts- Thierarzt auf höchstens“ 3 (mate festgeseßt werden kann.
Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats Mai1898.
Nach den Ermittelungen des Königlicher: Statistischen Bureaus berechtigte der Stand der Saaten im Königreich Preußen um die Mitie des Monats Mai 1898 zu folgeriden Erwartungen (Note 1: sehr gute, 2: guie, 3: mittlere [durchschniitlichei, 4: geringe, 5: sebr
. ' aeringe Ernte): Winterweizen 2,2 (im April 2,3), Sommerweizen 2,5,
Winierspelz 2,0 (im April 2,4), Winierrog en 2,3 (wie im April),
* Sommerroggen 2,7, Sommerqerste 2,5, Ha er 2,5, Erbfeu 2,6, Klee - (auch Litzernr) 2,1 (im April 2,3), Wiesen 2,3 (im April 2,5). Die
weren Liuswinieruug und dergl. umgepfiügte Fläche beträgt in Hnndert-
1897: 0,9), Winter-
ro-„zgen 0,32 (1897: 0,5), Kier (aucb Luzerne) 0,12 (1897: 0,7). Erläuternd wird zu dieicn Zabien in der .Stai.Korr.“ Folgendes
; bemerkt:
Während das Werfer in den Provinzen Ost- und Wesiprrußen
. mit wenigen Vlusnahmen als fruchibar bezeichnet wird, kommen aus
allen übrigen Provinzen KlaJen darüber, daß der Stand der Saaten durch unaufhörlichen Regen eeinträckotigtowerde und die Bestellung der Uecker nicht zU (Ende gefübriwerdrn könne. Besonders schwer betroffen wurden der größteTheii der Provinz annober undder Regierungsbezirk Minden. Dort nakmen die Niederschlaße am 6117113 7. Mai einenäwolken- bruchartigen Charakter an; die Flüsie traten vielfach aus ihren Usern und Tansende Von Hektaren der jungen Saaierx wurden unter, Wasser gsskßi. Aus dem zrveiten Berichtshezirk des Kreises Höxter wrrd init-
' aeibciit, daß an den beiden Tagen innerhalb 36 Stunden 72 (Um . Regen gefallen seien.
Wie groß der Schaden in den betroffenen Gegenden ist, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen, da fich das Wasser noch nicht völlig Verlaufen hat.
Die Tanestemperatur lag mit Ausnahme weniger warmer Tage zu Anfang Mai unter der normalen; erfreulicheriUeije aber ist durch Frost, soweit sich die Berichte darüber äußern, nirgends Scheidewan- aerichtet worden. Beschädigungen durch Drabiwurm, Engerimge, Mäuse, Ykaden nnd Schnecken find im aligemeinen nur vereinzrlt vorgekommen; in der Provinz Sachsen allein scheint der durch Draht- WUrm anberichtete Schaden bon größerem Umfange zu sein. Aus vier Berichtsbezirken wird Hagel gerne det, Welcher in einern Bezirke des Kreises Zeiß 25 bis 40 v. H. der Halmfrücbie beschädigt haben 1011.
Der Winterweizen hat sich fast allgemein gut entwickelt; bei dem nas'zkalten Weiter fängt er jedoch dielrr Orten an, die Farbe zu verlirri'n und geld zu werden. Wegen Auéwinierung wurde nur ern [Zerfcbwindend kleinrr Theil der Anbaufläche _ im Staate 0,6 vom Hundert gegen 0,9 im Vorjahre _ umgeackert.
Auch über den Winterro gen lauten die Berichte zum iiröszten Theile günstig. Die Felder sind vokl,_ mitunter sogar üWig, bestanden. In ticfen Lagen und auf schwerem Boden hat der Roggen durch Nässe etwas geliiten. Veionders m den Westlickpcn Provinzen haben sich bei dem anhaltenden, oft ' mtt Sturm Verbundencn Regenrveiter in einzelnen Berichtsbezirkcn bis 'zu 20 v. H. der Anbaufläche Lageriielien gebildet, sodaß man sick) bereits bin und wieder genöibigt sah, kleinere Flächen zu Fütterzwecken abzii- mäder. Falls nicht dauernd Warmes, Trockenes Weiter rtnirttt, steht zu befürchten, daß die Körnerausbildung in den LagersieUen leidet. Faii ailgemein wird berichtet, das; der Noggexi zu scbbsien beginne; in vielen Berichiebezirken steht er bereits vol] m den Nehren. Um- ackerungen wurden weni er als im Vorbjahre, wo fie 0,5 v. H. der gesammten mit Roggen esiellten Fläche etrugen, vorginommen, und zwar nur 0,32 3. H. „
Die Einiaat der Felder mit Sommerfruchi ist durcb die iiber- Jroße Nässe fast aligemein Verzögert worden. Besonders weit znruckist man damit noch in den Regierungsbezirken Siral1und, Frankfurt, Liegnitz und Hildesheim. Im erstgenannten Bezirk sind die Necker aii manchen. Stellen so naß, daß ein Theil derselben überhaupt nicht wird bestellt werden können. Von den Halmfrüchten hat der Hafer vielfach noch nicht kinxejäet werden können; früb bestellte Felder sind gut aufgeiaufen, ,aber auch oft mit Unkraut dicht beseizt. Letzteres scheint der mtlde Wirzter uiid dor aÜem das naßfalteWerter verursacht zu haben. Das (Gleiche 811t_von der Sommergersic, die in tiefen Lagen gelb zu Werden Anfangt. Die Erbsen haben unter der Ungunst des Wetters am meisten gelitten; hin und wieder werden sie vom Crdftoh abgefresfen.
Von allen Fruchtarten sind die Kartoffeln in der Entwickelung am Weitesten zurück. Zu einem nicht geringen Theile konnten sie wegen übergroßer Bodenfeucbtigkeit noch nicht gelegt werden. Auf zeitig bestellten eldern ist das Saatgut in einigen Gegenden aus- Ffayit und mu te noch einmal gelegt-werden, iii einzelnen pqsenschen
ertcthbezirken bis zu 10, in einem Berichtsbezirke des Regternxi s- k)'?dirks Breslau so ar bis 33 vom Hundert der bestellten Fia e. Zameist sind die frü gMianzten Karto eln erst im Aufgeben begriffen, wksbtalb auch für den onat Mai eine Note nicht gegeben werden onn e.
Die Kleefelder sind zu einem großen Theil üppig bestanden UNd verspreckpen eine reiche Ernte. Umackerungen sind nur vereinzelt vorÉLenthlIien worden, im Staatsdurcbscbnitte 0,12 vom Hundert der
an €.
Auch die Feldwiesen versprechen S niit; dagegen stehen die Flußwtesen zum rößien Theil auch je 1 no unter Wasser, und besonders in den annöverschen und wet- fälischen Bezirken wird befürchtet, daß der erste Schnitt nicht wird gstnen werden können oder, wenn dies noch möglich sein solite, ZTLUUY l;ninizestisn infolge der langen Ueberftutbung an Giite ver-
' er es
einen reich1ichen ersten
Saatenfiand in Oesterreich.
(Berirbt des Ministeriums für Ackerbau nach dem Stande um Mitte Mai.)
In der zweiten Hälfte April war in der miitleren Länder- zone die Witterung warm und Trocken, und die zumeist erst zu Ende des Monats eingetretenen lauen Regen kamen der Vege- tation sehr zu gute, sodaß dieselbe beispielsweise in Nieder- und Ober-Oesierreich gegen das Vorjahr um 10 bis 14 Tage voraus ist; auch in den anderen Ländern hat sie bedeutende Fortichritte ge- macht._ Im Süden, namentlich in Dalmatien, iiieg die NiederichlaMmenge über das Normale, und auch im Sudeten- aebiet, beziehungSivrise in Mähren und einem Theile Böhmens, Waren die Regenfälle innerhalb der Berichtsperiode (Mitte April bis Mitte Mai) sehr häufig, sodaÉ dort bereits Klagen über allzu große Nässe laut Wurden. In alizien und in der Bukowina herrickyte in der zweiten Hälfte 1338 April meist kühle, regnerische Witterung, Verbunden mit Wind und Nachtfrösien. Der Mai hingegen war daselbst größtentheils wärmer und trockener. In den anderen Ländern Verliefdie Witterung in der ersten Hälfte des Mai minder günstig, es trat eine nicht unbedeutende Temperatur-Abnahme mit Regenfällen eiii, die fick) in den Tagen der .EiSMännrr“ empfind- lich steigerte. Dieke kritische Periode brachte im Hoch- und Mittel- gebirge Stürme und Neuschnee, im Hügel- und Flachlande Nacht- fröste, die aber erfrerzlicber Weise fast nirgends größere Schäden verursachten. Ueber Hagelschäden liegen nur vereinzelte Mel- dungen vor. Die Noggeniaaten sieben (smit Wenigen Außnabmen) fast durcbWeg recht gut; selbt schwächere Bestände haben fich infolrie des günstigen FxühlingSWeiters erholt und ut besibrki'. Die früh gebauien Saaten sieben üppig unddiiZt, schießen theilrveiie schon in die Achten und seßen in den süd1icherenGebi613n zur Blütbe an. Die allzu üppige Enf- wickelmig iowie die bäUfigen Niederschläge haben jedoch vielfach ein Lagern dieser Frucht bewirkt, und es liegen aus Ober-Orsterreick), Böhmen und Mähren Meldungen vor, raf; ein Theil des Kbrns aus dieserii©1u1iie (iesriönittrn und verfüitert werden mußte. Jm Suretengrbiet bat die kühle Witterung die Entwickelung der Saaten verzögert und die Nässe namentlich den spätgebauten Rogaenkulturen, die schüttet standen, geschadet, sodaß auf schweren Böden und in den Niederiingen theilWeise Umackerungen vorgenommen Werden mußten; deri) fehlt es auch aus diesem Gebiet nicht an Nachrichten über üppige geschlossejie Bestände. In den ösiiichen Ländern hat die größtentbeils “:*:arme Wiiieruna in der ersten Mai-Hälite die durch 'das feuchte, ungüniiige FrühlingswUter ehemmie Entwickelung dcr Saaten gebeffeti; 33 konnten fich jedocF nur die frübgebauten kräftig erholen, während die anderem zum großen Theil umgeackert wurden. Der Wxizen ist im aUciemeiuen recht gut gediehen und wurde durch die Naffe weniger geschädigt 6113 der Roggen, sodaß sein Stand im allgemeinen in der nördlichen Länderzone den Siaiid des Roggens überxrifft und Aurackcrun en seltener zu verzeichnen find. Er hat sich schön bestockt und weist ?tellenweise einen so dichten Stand anf, daß er geliebtet werden mußte. Hier und da zeigt sich an demselben eine geibiiäpe Färbung, und in feuchten Lagen wird nach mehreren vorliegenden Bkklchcn das Auftreten bes Rostes befürchtet. Jn Dalmatien steht der Weizen schon in Vlütbe und bat ibrilweise auch schon günstig verbiübt. Raps steht mit Aanabme von Ost-Galizien, wo er noch zurück ist, in der] meisten Ländern eben in Voiler Blüthe, theils bat er, wie zum Beijpiel in Süd-Sieiermark, schon, und zwar zumeist recht zufriedensteiiend, verblübt. Durch den Raphglanzkäfer litt er bisher nur wenig Schaden. Der Frühiabrßanbau der Sommer- saaten ist _ Böhmen und zum theil Ost-Galizien au8genbmmen _ günstig beendet worden, und es geben die Saaten, gefördert durch häufige Niederichläge, in der Regel schön auf; friihaebauie Gerste steht besonders gut, mitunter allzu dicht. Infolge übermäßiger Feuchiigkeit Wuchert jedoch viel Unkraut; auch wird in den vor- liegenden Berichten häufig ein Geldwerden der Friichi beklagt, und es bai ihr_auch einigeimaßen der Drahtnmrm (QgrioiGZ ZSZSNZ) geschadet. Die spaf gesäxrn SOMMLYUUMU hatten (haup1sächlichimSudxtengebiet) viel durch Näsie zu_ Leiden Und sind dort in derEntwickelung zurückgeblieben. JnBöbmi'n, Wdielbsi ,das regiieriick)? Wetter den Frühjahrsanixau sebr Verzöiierte, dürfte drrielbe kaum Vor Ende Mai beendst werden. Auch der Stand des Hafers kann im aligemeinen als befriedigend be- zéirhnrt Werden. Der Anbau von Mais ist in Nirdrr-Orsierrrich und Sieicrmark am vorgeschriiiensten, in den anderen Ländern im Zuge, in den Podoliscben Gegenden theilweise erst im Beginne und bat sich auch in der südlichen Zone Verspätet. Wo die Sau)? jedoch icbon im Aufgeben begriffen ist, strbt fie ziemsich günstig. Die reich- lichen uiid zumeist warmen Regrn haben besonders dem Klee und den Wiesen sebr enüßi, so daß ersterer Vielfach LÜXLLUWQUÜLT- ordrniiicb schönen tand zeigt und auch mit dem Schnitte schonn begonnen werden konnte. Die (Graseniwickelung ist etwas schwacher, doch im aligemeinen auch sehr befriedigend; in Galizien und in dcr BUkOWZUQ ii'i si? noch spärlich, doch in den anderen Landern sieben die Wiesen sehr günstig, sodaß die erste Heumahd schon Ende Viai ermöglicht sein wird. An einigen Orten _ in geschüßten Lagen _ ist man auch schon zum Meidebeirieb übergegangen und erhofft in den Alpenländern eine frühe Alpiahrt. Mabie haben bixibcr den Klerschlägen wenig geschadet, und es sebrinen'diese Schädlinge dUka die nase Witterung überhaupt wesentlich verringert worden zu sein. Der Anbau der Kartoffeln ist nur in der mittleren Länderzone beendet, in den anderen Gebieten wurde er jedoch vielfack) durch Regen bebindcri. Selbst in der südlichen Zone wurden eist kiirzlich die Früiikarwffein gescßi, uiid ist dcr'Bau der Sväiserten eben im Zuge. Die früh geiegicn Kboklen keimten zumeist schön, und es wird auch vielfach schon bebacki. In Böhmen und Galizien litten die Kartoffeln viel durch Nässe und verfaulen theilweise in der Erde, sodas; sie nacbgeseßt Werden müssen. Von Zuckerrüben muß noch ziemlich viel in Galizien gebaut'werden, und ist auch in den Sudeten-Ländern noch Eini es ausständtg.' Die Frühiaat qinq, namentlich in Nieder-Oesterreicß, 9131 auf, wird 111 manchen (Gegenden schon bebackt, stelienwcise auch ichon Vereinzelt. Unkraut ist ziemlich häufig, Jnscktenschadcn und W'urzel'brand hin- gegen bisher nur wenig bemerkbar. Der Hopfen wird in Böhmen und Galizien allgemein schon an die Stange geführt; desirn Waéxixtbuin wurdr jedoch durch nasse, kalte Witterung sehr zuruckgebalten, Die Triebe werden durchweg als kräftig und gesund gelobt, nur aus Ober-Oesterreich liegt die Klage vor, daß sie durch Hageiichlag etwas gelitten haben. Da keine bedeutenden Friiste eingetreten sind, hat der Weinstock fast allenthaiben schöne, kraftt?c Triebe angeseßt und zeigt bei amerikanischen Unterlagen und bei eichen, wo. die Perono- spora im Vorjahre wenig geschadet baitr, sebx Viel Gesclxeixie, Regnerisckes Wetter hat alierdinqs in emißen Landern'die WCM- gartenarbeit etwas behindert, doch konnte dieselbe zumeist zu Ende geführt werden, und in Süd-Steiermatk ist wan bereits bei der zweiten Hane. Zn Dalmatien tritt iporadisch die Peronoibora auf, auch in den anderen Weinländern fürchtet man, daß ubergroße Feuchtigkcit die Entwickelung der PeY-rwfpora .und'des Oidmnis fördern wird. In Dalmatien hat der Sirocco theilweise Schaden in den Weingärten Verursacht und die Erniehofftiunacn cmigerwaßen ge- schmäiert. Von Schädlingen sind bisher in Tirol die A rotts-iiiaupen und der Rebenstecbeer 116111665 bSiJlÜSi-i), in Nieder: estrrreickp und Süd-Steiermark der raubenwickler (Dordrix ambiguslm) in be- merkenSwertbem Maße aufgetreten.
Forfiwissenschaftlicbes Centralblatt. Zuleich Publi- kationßorgan für die forstliche Abtheilung der Königli bayerischen forstlichen Versuchßanstalt. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachleute aus Wissenschaft und raxis berauSgegeben von Dr. Hermann F ürst, Königlich bakeri chem Ober-Forsttatb und Direktor der Forst- ebranstalt Afcbaffen urg. Verlagsbuchbandlung Paul Parey erlm ZW., Hedemannsiraße 10. Preis des Zabraan s von zwölf, Heften 14 «M. _ Das Doppelbefi 5/6 des )(F. Ja rgangs 1898, (U11. Iabrgan 3 der anzen Reibe) hat folgenden Inhalt: Ergebnisse forst-
licher An auvei uche mit japanischen, indischen, russischen und seltn'eren
amerikanisrben Holzarten in Bayern, von Prof. Dr. ?. Mayr in München (Schluß); Noch ein Wort in der Forsteinr chtunigssfrage, von Ober-Forftratb ])r. Graner; ur Verjüngun ra: , voix Ober-Forstratb Vr. Fürst; Ueber den influß der W [der auf das Klima" Der versicherungSrecbtliche Charakter der Holzabfubr; Das Drebstipeibenquadrat, von Forstamts-As'seffor Trümbach;_ Täiglicbe Durchmessersrhwankungen der Zwei e un erer Bäume; Dre be der preußii en Hauptstation des Versu Swescns in Anwendung kommende Holzma enermittelungsmetbodc', von Urich' Enthnung auf eine Be- sprechun meiner Schrift .Die Rentabiiität er Forstwittbs aft" vom Kg . preuß. Forft-Affeffor Trebeljabr Zusatz von Ober-For ratb ])r, Fürst. _ Mittheilungen. - Literaris,che Berichte. - Notizen.
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
"Gestern trat der Gast der Königlichen Bühne, Herr Emil Thomas, in Adolf L'Arrongeis Lustspiel „Doktor Klaus“ als JUWelier Griesinger auf und entwickelte auch in dieser Roiie den behaglichen Humor, der seine Leistungen außzuzeichnen pflegt. Wichtiger aber ist, daß der Darsteller auch das reiche Gemüth, das (Griesinger als Vater einer herzigen Tochter, als Bruder “und Onkel offenbaren sol], wirkunngoll zum Ausdruck brachte und daß er sich im Ton und Wesen durchqus in dem vornehmen Rahmen der Königlichen Bühne hielt. Die übrige Bess ung des Lustspiels war unberändert. Herr Vollmer als Lubows y, Frau Schramm als Marianne, Frau Courad als Anna erregten, wie immer, viele Heiterkeit, aber auch Herr Keßler in der Titelrolle, Fräulein Abiä) als seine Gattin, Fräulein Sperr ais die Jockoter Ewma und Herr Her er als Referendar Gerstel verdienen fur ihre irefflichen schauspieleri chen Leistungen aufs neue Anerkennung.
Berliner Theater.
Gestern Miita fand unter reger Betheiligung de? Publikumß eine Iubiläumß-Fe?iborsirl]ung des bekannten Volksstucks „Drei Z,)aar Schuhe“ Von Carl Görliß statt, Vortreffliche Krafte alten sich der Darstellung des Stücks angenommen, und glänzende Namen prangren auf dem rogramm, welcbe musikalische und choreo- graphische Einlaaen erster] anges verbis en. Herr Junkermann spielte mit feiner urwücbfigen Komik den höfli en Damenscbubtziacber Lorenz Flink, dem doch trotz al1er LiebeiiSwürdigkeix gegen das weibliche (GeschleLt nur sein Weib Leni am Herzen liegt. Die fimke ,Sckdusterin“, ive! e höher hinaus will, als es ibr Stand zuläßt, und welche nach den Er- lebnissen beim Austragen von drei Paar Schuben reu'ig und zufrieden zu ihrem Gatten zurückkehrt, fand in Frau Arasep eine muntere und sangeslustiae Vertreterin. Fräulein Wagen ga_b rnit Geschick eine verwöhnte Primadonna, und Herr Haßkerl und Fraulem Gutfeldcéangen und !anzten fröhlich und behende. Dem naiven Volksstu mit seiner schlichten bürgerlichen Moral waren die künstlerischen Cirilagen wie eine glanziwlie Verbrämuna angepa 1. Herr Heinrich Grunfeld mit seinen CerVorträgen und Frau Lie an-Globig mit ihren Lieder- gaben entfesselten wahre Beifakisstürme, hinter denen die lebhafte An- erkennung nicht zurückstand, welche die von den Damen deÜ'Era und Kierschner getanzte (Gavotte fand.
Neues Theater.
Seit einigen Tagen wird das Lustspiel Léon (Handillot's „Villa Gadriéxle“ in der deutschen Uebertragung bon Benno Jacobson gegeben. Ungebundene Heiterkeit zu erwecken, ist der einzige Zweck des Stücks, denn es hat weder eine eigentliche Handlung noch eine eindringliche Zeichnung der Charaktere auf- zuweisen. Cin leicht und icbneli fließender Dialog und eine derbe, freilich schier unerschöpfliche Situationskomik müssien die Kosten der Unterhaltung bestreiten. Jm Vordergrunde 1th ein Mann, der seine Gattin mit grundloser Eifersucht plagt, und neben ihm _ eine Seltenheit im französischen Lustspiel _ ein junges, noch sqst in den Kinderschuhen sieckendeg Pärchen, das mit seinen tbörickzten Kinderstreichen den Erfolg des zweiten Aktes fiebert. Jm leßten Aufzuge entdeckt darin ein junger Mann, der seine Verheiratbete Jugendliebe nach zehnjähriger Trerxnung wiederfirht, daß jest das junge Schwesierchen sein Idealbild verkörFere, und so wird das kleine Mädchen den Händen seines tollen, knaben affen Kameraden entriffen. Die Darsteliung war, wie fast immer im Neuen Theater, vortrefflich. Herr Jarno als eifersüchtiger Ehegatte und Frau Bertens als seine junge Frau spielten mit (Geist und Laune. Herr Kraus in der Partie des "ungen Edgar und Fräulein Lux in der der jüngeren Schwester Yivonne cbarakterifierten ihre Rolien „mit derbem Humor und hatten rediicben Antheil an dem heiteren Erfolge.
Central-Tbeeter.
Charlotte BirÖ-Pfeiffer's wirksames, nur fast alizu rühr- seliges Schauspiel „Dorf und Stadt*, welches_ aw Sonnabend zum ersten Male durch das Fiala-Cnsemble aufgeführt“ wurde, gab drci Gästen, den Damen Schönckpen und Wirth sowie Herrn Neuert Gelegenheit, fich in vbribeiihafien Rollen zu zxtgen. In erster Reihe ist, auch dem Umsanx; ihrer Aufgabe entsprechend, Fräulein Wirtb's Verkörperung des Lorle lobend hervorzuheben; es gelang ihr, dieser etwas Verbiaßten Gestalt neues Leben einzubaucben, sie im Lachen und im Weinen glaubhaft zu machen, ohne in Ueber- treibungen zu geratben, zu welchen die Rolle !eicht Verführt. „Das gleiche Lob Verdient Fräulein Schöncben, welche das alte Barbel mit ihrem keck zugreifenden, niemals aber nach Effekt haschenden Humor ausstattete. In der Roile des, Ltndenwirtbs bewährte Herr Neuert wieder die Eigenschaften, die man an ibm schäßt:„ Einfachheit und Natürlichkctt des Aurdrucks und Wärme der Em- pfindung. So lange. die drei er;.annicn Künstler auf der Bühne standen, waren die iiineren L' angel des Stücks kaum zu spüren; um so unwabrcr muthcie es aber leider an, wenn die übrigen Darsteller, deren Leistungen silb ni 1 über Das Mittelmaß erhoben, in Wirksamkeit traten. Eine Axisna me machten nur Fräulein Glasel ais (Gräfin Felscck und Herr (Glonn!) als Christoph Balder. Das Yublililum zeichnete namentlich die Darren Wirth und Schönchen durch 5 eifa aus.
Im KöniMlickpen Opernbauie findet morgen eine Auf- führung des ärcheaspiels „Hänsel und Gretel" Von Engelbert Humperdinck und des Ballets „Die Puppcnfee“ start.
JmKöniglichen Schauspielhause wrrdenmorgenReuling's deu1scher Schwank „Anno dazumal“, unter Mitwirkung des Herrn Voilptrr und der Frau Schramm, und „Madame Duiitre" mit Frau Schramm in der Titelrolle gegeben,
Das Deutsche Theater beschließt seine Vorstellungen bereits am Sonniaii, den 5. Juni, und eröffnet sie wieder nach den zwei- monatigen Ferien am 6. August. Als erste Novität erscheint in der näcbsien Spielzeit „Cyrano de Bergrmc“ von Edmond Rostand, deuticbvon Ludwig Fulda. _ Für das nachiie, “U! 1. September beginnende Spieijabr wird wiederum ein unperjönlicbes Abonnement auf 40 Donnerstags - Vorstellungen zu ermäßigten Preisen eröffnet. Der SpielZlan soll möglichst abwechselnd gestaltet werden. Näheres ist an der heaterkasje zu erfahren.
Das Schiller-Tbeater hat das AufführungSrecbt von Hans Olden's Luftf iel .Tbielemannß" erworben und_bringt das Stück Un- mittelbar na dem Pfingstfeft zur ersten Aufiübrunq. Eschegaray's Schauspiel .Galeotto' in der Bearbeitung von Paul Lindau kommt morgen zur Wiederholung.
Das Fiala-Ensemble veranfialtet im Central-Tbeater,
welches heute und mor en geschloffen bleibt, für die Gäste räulein Schön n und Herrn euer! am Mittwoch, den 25. Mai, e Ab- -
schieds- orstellung, in welcher „Dorf und Stadt' um lebten Male zur Aufführung gelangt. Der Vorderkauf fur diese orfteuuna findet