1899 / 134 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Jun 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Hauytverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Die am 1. Juli 1899 fälligen ,?Wsscheine der preußischen Staatsschulden, einschlie lich der von uns verwalteten Eisenbahn - Anleihen, werben bei ber Staats- schulden-Til ungskaisc - W. Taubenstraße 29 hterselbit -, bei der Nei sbank:Hauptkaffe, den Regierungs-Hauptkaffen, den Kreiskassen und den _übrigcn mit der Einlomrxg betrauten Kassen, Reichsbankamtaltcn und- sonstigen Zahljtsllen vom 21. d. M. ab eiitgelöit.

Die insschcine sind, nach den einkelnen Schuldgattuygen und Wert abschnittcn geordnet, den Ein ösumgsjtellcn mit einem Verzeichni vorzulcgcn, welches die Stückzahl und dxn Betrag für jeden Wcrthabichnitt angiebt, mz_fgerxchnet tft und des Eiiilicfcrnben Namen und Wohnung erUchtltch macht.

Wir machen darauf aufmerksam, daß die seit 1. Januar 1898 und den späteren Terminen fälligen Zinsicbetnc der konsolidierten 81/2-, vor- mals 4prozentigen Staats-Anleibe nur mit den- jenigen Beträgen eingelöst werdcn, _welcbe sick) aus der zum 1.0ktober 1897 erfolgten ZinsbcrabsLYUUg ergkbcn. Diese Wertbu sind aus den in den Ka sen- räumen der Einlösuugsstelicn zum Aushang ge- brachten Verzeichnissen zu etsebsn. Schlildvcrschrei- bungen der genannten A:;lxibe Und; zugsbörige Zirisichcinbogc'n, wclche nwck) nicbt ani 31/2 Prozent abgestetapslt sind, siW baldigst an dir: Kontrole dcr Staatspapiere in Berlin ZW., Oranien- straße 92/94, zur Abstrmpeliing einzuliefern.

Wegen Zabliing der am 1. Juli fälligen Zinsen fiir die in das Staatsschuldbnch eingetra-

enen FordcrUngen bcmxrkcn wir, daß die Yussndung Fieser Zinsen mittels der Voit, sowis ihrs (HUts rift auf den Rcichchank-(Hirokontcii dcr Cinpfangsbercckztigtcn zwischen dem 17. Jiinj und 8. Juli erfolgt, dre Baarzahlung aber bei der Staatsschttldcn:Tilgungskassc am 17. Jumi, bei den Re ierungS-éauptkassen am 24. Juni und bei den fonZigcn außewalb Berlins damit betrauten Kassen am 26. Juni beginnt.

Die Staatsschuldethilgungskaffe ist für die_ Fins- Jablungen werktäglich von 9 bis 1 Uhr, mit Aus luß cs vorletzten Werktages in jedem Monat, am letzten erk- tage des Monats aber von 11 bis 1 Uhr geöffnet.

Die Inhaber preußischer Konsols machen wir wiederholt au die durch uns bcröffentlichten „AmtlichenNa richten über dasPrcußifche Staats- schuldbuck)“ au merksam, deren 6. 211113ng6 durch ]ede Bachhandlung fiir 40 45 oder von dem Ver- leger J. Guttentag in Berlin durch die Post frei für 45 „3 zn beziehen ist.

Berlin, den 5. Juni 1899.

Hauptwcrwaltimg der Staatsschulden. von Hoffmann.

Bekanntmachung.

Tie dLm Stsinbxucbunterncbmer Kbitxr (Geißler zu Hötmar dieiJsLitiZen Kritik:; auf Gran? d€5 kas 29 Vom 19 Juni1884 bezw. der zu kksikn Autfübrung er!;ffcnen „iiniitekixl-Verordnimz vom 11. Skvt-mber 1884 niiterm 10. Jimi 1898 extbkilte und unterm '28. März r. I. bis zum ]. August 1899 v:"r1ängsrt2 Erlaubnis; zum Basis und zur Vkrwenkuwg bon Tyiiamit ist Lurch bicssxitige Ver- füzypa vom heutigen Tagc zurückgszozcn wordkn.

Warendorf, dcn 7. Juni 1899.

Dkk Kbiiiqlickys Landratb. (Hexbßimx Régierungs-Ratb Freiherr Von Wrcde-Melschede.

Angekommen: . Seine Excx-Ue;“z cr Präsident dcs Reichk-Eistnbahnamts, Wtkkllck)? Gcbkime Rall) )1'. Schlz, aus England; _ Seine: Excxücxiz bci Präsikcnt dcs Evangslischkn Ober- Kirchenratb§, erkltcbc (I(lciixie Rath (1.1)1'. Barkhausen, auI Karl:“;bab.

Abgercist:

Trine „Excelli'nz bur UU101':Z1001§181W10T im Ministerium dxr _oiientliclicii Arbeiteii, WWklläW leicime Rall) Fleck, in bixntilich€n Ylnaßleg-nbcitcii in den Bczirk der Königlichen Eiisxbabn-Tirtktwn zu HQUL a. S.

Yiehtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Bmiin, 9. Juni.

_. .Zcine Maj_estät dxr _Kaiier und König bs- nchtigtsn liebte aui dcm Bornitcdtcr Felde bei Potsdam das erne Und drttts Gardx-Ulameegimsnt.

Die versinigtxp. Ixurzschüffe dcs Bundesraths für Handel YK? Verkchr und fur Rccbnungswcsen hielten heute eiiie 31 ung.

. Dcr Genexal der Kavallxxie und Eencral-Adjutant weiland Seiner Majxnät des Källé'ks und Königs Wilhclm 1., Prinz Hcinrich 711. ReußL. L., 53.13 511ij des Ulanen- Regtmxnts Gras, zu Dohna _Oiiprxußiscch) Nr. 8, begsbt f;?uie isin fünfzigxähriges Militärdiennjubiläum.

Laut telegrapbiiche-r Mittheilung an den Admiralstab der Marine ist S. M „Kreuker „Jaguar“, Kommandant: Kor- vettw-Kapitän Kinber ing, am 8. Juni in Lissabon ein: getroffen und beabnchtigt, am 12 Juni wsiter zu gehen; S. M._Kreuzer „'H? rtha“, Kommandant: Fregatten:Kapitän von Utébom, m_am 8. Juni in Tfimau Lingetroffen; S_M. ““;. „DeutiHland“, Kommandant: Kapitän zur See Muller, mit dem Chéf ch Kreuzergeschwabers, Konkre- Admtral Prinzen „Heinrich von Preußen, Königliche

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Hoheit, an Bord, ist am 8. Junikin Chemulpo eingetrokxfen

Und beabsichtigt, am 20. Juni nach Tsintau in See__zu ge en.

Beuthen O.-S., 8. Juni. Bei dex Einweihung des hiesigen neuen Krsis'hauses "führte, mie „W. T. B.“ meldet, der Ober:Präs1dent Farsi von Haßfeldt'm emer Tischrede aus daß das_Zustandekommen desthetn-Elbe- Kanals an im vitaliten Interesse der fchle71schen Montan- industöe liege. Ein Scheitern der Kanalvorlage' bedeute auck) tür Schlesien auf absehbare Zeit d_en Verzicht auf die nothwendigen Vsrbefferungen der„schlesischen'Trynsth- wege und vieklcicbt nbcl) azidcxe Wünsche. _ Dte schlßstsche Montanindustrie sei cm Wichtiger Faktor im preußischen Staate. Man könne unbedingt-das Vertrauen zu der Staats- regiirung Haben, daß disse, die wirthschaftliche Parität zwischen den verschiedeneb Promnzen aufrechterhqltew und keine nennknswerthcn Vsrschicbungen in d-xn bisherigen Absaß- gcbicton CitlfkeTLn lasstn werde. Uebcr die hter u erforderlichen Maßnabmen würden böreits eingehende Ermitte ungen angejteüt. Baden.

Seine Königliche Zoheit der Vrinz-Regent von Bayern hat, wie „W. -. B.“ meldet, gestern Abend 8 Uhr die Rückreise von Karlsiuhs nach München gpgetrctsn. Auf dém Bahnhofe W(WM Ihre Königlichxy Hohciten der Groß- berzog und die Großherzogin forme Ihre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzen Max und Karl von Baden zur «;crabschiedung anwesend.

' Hessen.

Ssiiie KönigLiche Hoheit der Großherzog ist, wie die „Darmstädter Ztg.“ myldet, an den Masexy erkrankt. Aus di»sc:n Grunde konnts Höch21dersslbe als Brändent dxx deutschen landwirtbscbaftlichcn G;sßllschaft „dsr gestrigen Eröffnizng der landwirtbschafliichen AUBUEÜUUJ m Frankfurt a. M. mcht bei: WOHNEN, sondern ließ sich dabei durch Seine Großherzogliche Hohiit den Prinzen Wilhelm vertreten.

Sachseu-Coburg:Gotha.

In der heutigen Sitzung des gemsinfchaftlichen Laudtach dcr Herzogtbümer Coburg und “Gotha er- klärt?, dkm „W. T. V.“_zufolgc, der Staats-thstec von Siren ? auf die, kürzlichxmgebrachte Interpellation dLS Abg. r. Heusinger abcr dic Throvfolgefrage etwa Folgendes:

Vorerst kann ick) erklären, daß di? Hsrzoglicbe Restertmg mit dcm Bcicbluffs dss Landtag-és Vom 31. v. M. g:U1idiä131ich einver- stxnbbn ist und cm dem yon d?mLauktage eing-nommxnkn Standpunkt stkts ?cstzzsbaltéén bat. _ Was vii: Tlronfolge selbst anbelangt, so sixiv dem StaatL-Ministcrimn von seitsn Semer Königlichen Hobxit des Herzkgs bon Connaugbt rrcix-xre Mittheilungen als die dem Laiide-ZL [lkkslUKWM biHber nicht zu-gc-gangen, Wenn Sibwixrigkeiten entitanden sind, so in Eine dkfinitibé Entscheidung jkdeniaüs in aÜsxkiixz-sstt-r Z-cit zu erwartén. Daß diese ohne Wissen und Mitwirkung dcr Staatersxie-“ung und auch nach Umständen obne Wiffsn und Mitwirkung dickes Landtages krfolgcn Wetde, ift aus- geschlossen.

Oesterreich-Ungarn.

_?Uußer dem ungariichén Ministcr-Präfidsnten von Szell empfing der Kaiser xicstcrn auch den Minister des Aus- wärtigen (Hrafcn (Holnckwwski und den österreichischsn Ministcr:Präsidenten Grafen Thun in Audienz. Gestern Nachmittag hatten bsidc Minister-Präsidcnten (ine Besprechung.

Großbritannien und Irland.

' Das ObsrhauH-nabm gestern, wle „W. T. B.“ meldet, eineti von *Lord Kimbcrler) untxrlxüsten Antrag Lord Saltöburys aN, dss HÜUS möge 1i_ck) dem Bcichluffe ch Untothauscs, Lord Kitchencr cin Gqchcnk von 30000 PfUUÖ Stcrlmg zu gebsii, anschließen. Femcr WUrden einstimmi Dankosootkn an Lotd Kiichciwr sowic dkffcn Offiziere UNJ Mannschaften QUJUWMMLU.

Jm Untcerufo gab der Staatssekrctär für die Kolonien Chamberlain cms Erklärung folgenden Inhalts ab:

_ Es lei UnßlükkiiÄc'kiWiss wabr, rat“? die KönfékCKz zwiscken dem Prafikeiitkn K_rügxr iind „Sir 711de Milne: in Vlccmfoutcin obne ir„cx:*r xm Rcwltat angbrocbsn und auf dixse Waile ein? neue Sack)- laze i';'*_“1ch0fft'k1 woxdkn tei. Krügsr babL di? VOK Sir Alfred Milner gsmaÉtxi; Morsckyiagx bcrwnrisn, Und der von Krüger in Valsckßlag gcbxacbte 911191170); isi l'on Sir Alfrkb Milner unk: jest von dcr [2711115791] RGJLLTUUJ als böUig Unzureiche'nd angkx'e'cen woiben. Ec bab; 11951) nicht bmi Béricht crbaltsn, welchen “Str Alfred Milner, wie 11.117711 Mitgi'fhfZiÜ, rer Prxffk Ü:"Sr dic KlekkéN; zugestsllt babs. Er msknk, Uk, “2:8le ké'eticbt ii'brtlich Wk“- dIr-i „Rkuxxt'jchcn Bureau“ nach Exiglank Mrde tilcgravbikrt 713110771, d3ch sei er auI noc!) nicht arsxxklartén Ursxxbkx. bis jsßt nicht kingkskßffék (s. untcr Afrika). Er [81 Oxbcr abßsr iianbs 31: tagen, ob der Bericht, ken dll.“ Resisrung bon Trxwxvaxl 711ZW11chLU !*eköffcmtlicbt hab?, in aiicm Ptmftsn unt d;“m Bericht Six Alsrsb Yiilnei'ö Übkreinstimme. (Zr glaube", daß dl? Ui-t-xrredunzg' 11-8 baubtiacbiicb um die Frag? kes Wahlrechts ge- D:€bt_babe. Olk “211MB Milnc: ssi där Ansicht gxwxien, daß die Aus- fcbbsxzung dex AU'ÜJ'KDL'r “00:3 der Volksvertr-xtu; (; dis Warte! rk: aUgen- blickltchkn Sibwikrigtetxkn Wi„ um?- Das; es kabcr wünicbknswerxb Erlebéme, möglickzit 11er di:,skn Punkt zu ("iner Emisung zu gelangkzi, bsvor mM _fiÖ iim dcn anderen Streitfralikn befäffk. Die „el_ammten _V9r1ch1ageKru,x€x's scisn ron dsr Einwilligung Groß- britamxisns abhangt,; gkmaztt ZLDÜM, aUe SUÜÜJKÜLK mitTransvaal bxr schi€ksgkrtchtlichcn Emlichsidung W der Mächte zu unterbreiten. Sir Alfred Milne: babe all? kisle * oricbläge KkÜQLL's ais völlig uanrchichsnd an,;esebsxi und babe dixiam ferner mitgstbeilt, daß die briiiich€ ngisru-"g 111cht_ d-In EingkR irgend Liner frkmden Mucht in die Stikitigkéiten zwikclI-xn Ervßbritannikn un!) der Regierung von Transvaal gestatten werds. Krüger habe auch dic Einbetleioung von Swazllcmd verlangt, dock) schiine yr aaf vielem Anipruoh nicht be- stant-n zu babsn. Fernex babe Krüger VLilangt, daß die Frage der Cnbbédigung für bmi ZUK JLMLsM's (Fkkksslt werde. Sir Alfred 'Ykiln-“k babs e*swid-Itt. das; die lritischs Südafrikaxiiicbe Gyseüschaft gyxzi 236 Höhe des geforderten Schadenersa8€s als ein? ganz unver- nümtcxx bob? protestiert babe. obst bkreit sei, den durch den Zug JZMLion's erlittenen Schadcxi von einem Sebiedö sticht feststellen zu lamm. Die Frage des Dynamit-Monopols fei au berührt,'absr im anlick auf das Mtßlixizcn einks Uebereinkommens über die

abskecbtsfrage einer weitkren Behandlun zwischen den beiden RLJtPunßen vorbehalten worden. Er habe n hinzuzufügen, daß eine chicbx in BeantwortungNdsr yon den Ausländern an die Königin

kricht€ten Petition cin Sir Alfred Milner abgesandt worden sei, TVOk dieser tie Einladunq zur Konferenz von dem Präsidenten Steijn «14111671 habe, und. da diese Tkvesche während der Konferenz zurück- gs-balten worden sei. “e_c Inhalt derselben werde jest der Regierung ben Transvaal mitgetheilt werden, und sobald diese die Depejckye er- baltxn, wsrdx sie mit anbexen Dokumenten, mit Einschluß der an die Köntßm gerichteten P'ettttc'n der Außländer und der von anderen Auslar-Tern an die Resistant; von Trankvaal gerichteten Gegenpetition, Mu Haufe vorgelegt werden.

* SWMz-zgava-Parlaménts-Sekr . ,desxAuswärtigen ondrlck die Erklarung ab„»daßDaS' Nb ommen mk Tonga keme Verpßichtuann der britischen Regiexu ;myolvixre; eine Publikation desse n sei daher nicht erwünsF ..,: Die,.rusfis e Regierung habe, wie der eben veröffentlichte Schriftmeck) el zei e, die * rage der chinefischen Eisenbahntarife für, zu sehr te nischer Ölrt erachtet, als dgß sic in ein präliminares Al- kbxnmen aufgenommen Werden konne. Diese Frage solle zwischen beiden Rvgierungen geregelt werden, wenn die Zeit, sie zu er- wggen, gekommen sei. Dte Regierung werde bestens bemüht sein, zu verhindern, daß britische Waaren auf chinesischen Eisenbahnen differentieUer Behaxidlung unterworfen würden. Die Klausel in dem britisch-rufftschen Abkommen, die dabin gebe, Rußlands Freiheit bezüglich Eisenbahnkonzefsionen für Strecken, die von der Mandl ureibahn in südwestlichsr Richtung gingen, zu unterstützen, decke ich nachAnsicht der britischen Regie- rung mchtmitder FcagxxderBahnvexbindung mitPcking. Vrodrick bestätigte f_erncr, daß in Rußland ]eßt den englischen „Handlungs- reisenden eme Steuer von je 50 Rubeln und den von ihnen ver- tretenen Firmen eine Steuer von je 500 Rubc-ln aufcrlegt werde, und gab verschisdene Punkte an, hinfichtlich deren bei dcr_ Anwendung _des Geseßes noch Zweifkl bestünden. Der britische Botschafter in St. Petersburg sei angewiesen, Erklärungen zu Vérlangcn; eher könne nicht ent- ßchiedcn werden, ob Vorstc'llungen berechtigt seien. Maclean ragte _9n, ob, angesichts der, deutschen Kapitalisten gswäbrten Konzesftonen für Eisenbahnsn durch Kleinasien und Meso- potamien nacb Bagdad, die Reqierung der Pforte notifizieren wolle, das; die britischen Interessen an dem Handel am persi- schct"! MeerbiÉen es nothwendig machten, daß eine etwaige Lime“ von

cnglitchen Kapitalisten anvertraut werde. Der Parlaments- Sckretäx des Auswärtigen Brodrtck erwiderte, er könne über die Absichten dcr Regierung keine Erklärung abnebcn; aber die ngierzzng sei völlig dcr Notbwcndigkeit eingedenk, die britischen Jnterenen am Petits en Golf zu wabren. _ Hierauf wurde das Dankesvotum an ord Kitchener mit 321 gegen 20 Stimmen angenommen, ebenso mit überwältigender Mehrheit die übrigen DankeSWten an die Offiziere und Mannschaften, nachdem mehrere Radikale dix an den verwundeten Vermischen verübtkn Grausamkeiten gemißbilligt hatten.

Frankreich.

_ In der Deputirtenkammer tbeilte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Präsident Deschanel gestern mit, daß er von dem Präsidenten der italienischen Députirtenkammcr cin TcleLramm erhalten habs, in welchem diessr das Bedauern und die Sympathie der Kammer bezüxilich der Vorfäüe in Auteuil ausspreche. (Anhaltender Beifall.) Der kautirtc Vaudrr) d'Assomricf: *Er erhielt, was er verdiente! (chhafteProtest- rufe.) DLL" Präsident becndete die Verlesung des Telegramms und erklärte, daß dasselbe den Archiven werde cinverlcibt werden. (Lebhafter Beifall.) 'Der Präsident tbeilte ferner mit, daß der Deputirte Lasics den Minister des Aeußern über dessen ACUßerungen, betr(ffend die kaesche Panlzzardi's, zu inter- peUiercn wünsche. Dcr Ministkr dcs Aeußern Delcasséz er- klärte, das; die Ueberseßung dcr Depesche Panizzardi's 40 Tage vor dem Prozeß Dreyfus hergestellt worden sci und keinerlei Ver- änderun erfahren habe. Er babe ivkiter nichts zu sagen. DerDepu- tirte LaZies vexlangte eine Diskussion Über die Uebexscßung der Dcpesche. COM Linke protestierte, der Präsident rief den Redner zur Sachc.) Lasics erklärte: „Sie werden mich nicht buran k)),ndérn zu sprschen. Der Minister bat sick) gcäußcrt, ich habe cbcnfaUs das Recht zu sprechen“: Der Di'putirtc Baudry d'Asson ric „Bravo, Lasiss!“ Der Präsident Dcschanel sagte: enn Sie fortfahren, werde ich die Kammer fra cn, ob Sie das Wort erhalten sollen.“ Der DcputirteLaizies entgegnete: „Ich bcgreife nicht, weshalb Sie die Freiheit der Tribüne nicbt respektieren. Der Minister bat unverständliche Daten gcliefcrt, und es würde der Würde dkr Kammer entsprcchen, die sofortige Erörterung ÜNMOTÖUCU, andernfalls würden Sie darthun, daß Sie die Erörterung fürchten.“ Die Besprechung der JixteipeUation wurde um einen Monat vertagt. TEL" Dcpuiirlc L asics bcmxrkte: „Tics beweist, das;. Ihnen die Wahrheit mißfällt.“ (Lärmende Protcstrufe.) Lasics ward? zur Ordnung gerufen. Der Dcputirts Firmin Faure wünschte iiber die Vcrweisanq Lastcs' vor einen

Untersuehun Sratl) zu intcrpcllisren. Dcr Krich-Minister'

Krams rc tfertigte untcr lcbhaftem Beifall der Linken die von ihm angeordnete Maßnahme. Dcr Deputirte Lasies Uiéterbrack) 0911 Minister fortwähxcnd und wurde zur Ordnung Xrufen unter Eintragung in das Protokoll. Dcr Minister ranß fügte hlixzu, er könne erst nach Bccndigung dcr Untsrsuchung antworten und foidere Vertagung um einen Mbnat. Lasies rief, ur L_mken gewsndct: „Sie sind FeiglinYL“ (Lebhafte ÖUroteytrufe.) Die Vertagang um einen_ onnt wurde hierauf mit 401 gegen 66 Stimmen bc- sch1os7€n. Lasies nahm auf die Aufforderung dkÖ Präsidenten das Wort ciglinge“ zurück. _ Die Kammer gcnebmigte so- dann ohne iskussion die vom Senat bereits angenommene Vorlage, nac!) wclchsr in kriegsgerichtlickxn Voruntersuchungxn den An Lschnldigten der Beistand cines Advokatsn zu tycil werben Hol], und trat Hierauf in die Berathung des Geseßcs über die Unfallvsrsicherung ein. _ __Jn Toulon fand gestcrn der Stapeklauf des Panzer- ]chißes „Jeanne d'Arc“ statt.

Rußland.

Dcr Gcneral-Adjutant Graf Paul Schuwalo w empfing gestern, cincr Mclkung der „Rusischcn Telegraphcn-A entur“ ixus, St. Petersburg zufolge, zu seinxm 50 jährigem O "ziers- jubiläum ein Rcskri t Samer Majestät des Kaisers, in welchem es 11. a. bei t: „Mein unvergesslicher Vater, der Ihre schqnen Talente hochschäßte, ernannte Sie zum Botschafter bei Seiner Majestät d'em Deutschen Kaiser und König von Preußen.. erdtcser hkervorragenden Stellung erwarben Sie die allgemeine Sympathie und trugen viel dazu bci, die auf gegensetttgcs Vertrauen gegründete Freundschaft mit dcr b&- nachbarten Großmacht fester zu gestalten.“

, Italien.

In der gestrigen Si ung des Senats gab, dem ,W. T. B.“ zufolge, _der chaß=Minister Boselli_bei der Verathung des h_ertckxtigten Budgets die Erklärung ab, das Bub et werde mrt' 91mm Ueberschuß von drei Millionen ab- schl1e en. _DetZ Minister wies einerseits darauf hin, daß es unumganglich nothwendige Aue aben gebe, und stellte andererseits [ede Absicht, neue Laßen zu schaffen, in Ab- rede, trat fur Wirkliche fortgeseßte Sparsamkeit ein und betonte, das; slch Symptome eines wirthschaftlichen Auf- schwungs des Landes bemerkbar machten. In Bezug auf die

agdad nach Baffora und dem Persischyn Golf-

Lage des Staatsschaßes bob _Boselli dix eingetretxne Beßerurig hervor und erklärte, daß die dFSpomblen Bestanxie fur" die Bedürfnisse genügten; es ser also e ettwartig nicht nötbig, zu neuen Maßnahmen zu reiten. Alles, so fuhr der Minister fort, [affe glauben, daß. der mirthschaftliche Aufschwung anhalten _werde. „Zwei Ge- fahren könnten die Entwickelung des wrrtbschafiltchen Lebens beeixträchti en: Machenschaften dcr Spekulation_ und unkluge FinanzwirtZschaft. Wenn wieder einjDEfizit eintreten'sollte, werde der jetzt anerkannte sichere Kredtt Wieder versch'wmden. Der Kurs der Staats apiexe sei in natürlichenz Aufstxtgen be- griffen. Italien müss slch einer „ernsten Fmanzryxrtbschaft befleißigén, dies sei das einzig geeign'etc Mxttcl, die Schuß- verbältniffe eines großen Staats imedßr m Ordnung zu bringen. Das Finanzprogramm, sei kstn unternehmendes, sondern ein befestigeiides. Boselü bemerkte sodami, er werbe der Reform der Steuurn ernste Aufmerksgmkeit zu-mxnden, aber unter drei Bebinqnngen: erstens daß fur Konsolidierung des Budgets und dss StaatSschaHes austeichend gesbrgt_werds, zweitens, daß durch die Reformen kein Nachthetl' 7le den Staatsschutz rnlstebc, auch nicht bei der ersten Einfuhrun dexseäbxn, und drittens, daß die Reformen derart seien, da sie ibatsächlicb die Schwere der bsstebendsn Lastkn erlerchtertsn. Bosclli betonte, das Kabinct werde allcn Eifer dayauf ver- wenden, daß die erste Periode seines Wirkens dazu diene, das Budgkt zu stärken und den Frieden unter den, Steuerzahlern zu sichern; er werde die öffsntlichcn Die'tifte nlcht außer Acht lassin, die zur Vertbeidigung und Größe des andes noth- wcndig seien. Das Budget wurdc sodann genehmxgt. _ "

In der Deputirtenkammer brachte der Schaß-Miniitcr Boseili ein provisoriichos Budaet für die Zeit bis zum 81. Ds- zember ein. Der kautirte Costa beantragte sodann nament- liche Abstimmung übst" mehrere Urlaubögesuche vonTeputirtcn, worauf der Präfibmt Cbinaglia sein Bedauern darüber ÜULsPkack), daß man dichschäfte in einer Wkiie zu bebanbeln beginne, Wklchc die rcg-clmäßige parlamentarisch? Arbeit store. Dis Urlaubsinfuche Warden in namentlicher Abstimmung mit 225 qegen 16 Stimmen genthigi. Das Haus ssßte sodann YelBZrcfxthUng der Anfragen über Angelegenheiten dsr inneren

o iti ort.

In dem geheimen Konsistorium, wclchcs auf den 19. d. M. fcstgesetzt ist, mi-rd der Papst, wie „W. T. B.“ bsrichtet, zwölf REUS Kardinäle ernennen, namlich den Niintius in Madrid, die Erzbischöfe von (Höxz, Toulouse, Turin, Ferrara und Reggio di Calabria, die _latci: nisch9n Patriarchen von Antiochia und von Konstanti- novel, den Sekretär der Kongregation der PropagandZ' ben Skkretär der Kongregation der Bischöfe und geistlichen Orden und schließlich dcn spanischen Kavuziner Llanerzxs. Dem Nuntius in Madrid und dam Erzbischof von Görz 1oll der Kardinal2hut von Päpstlichen Ablsgatcn übkrbrqcht „werden, die Übrigcn zehn sollen ibn im öffentlichen Konsistorium am 22. d. M. erhaltcn. In bsidcn Koniistoricn werden auch zahlreiche Bischöfe “ernannt werden.

' Schweiz.

Der Nationalrat hat, wie dem „W. T. B.“ aus Bern gemeldet wird,-den undeSratl) eingeladen, zu prüfen, ob uichtdurch ein Zusaßübercinkommcn zu dem Nieder- lassungsvertrag mit Italien odsr durch eine Revision diesc?) Vertrags die AuEwciSpapicre näher vereinbart wsrdsn könntc'n, welche zur Ertbeilung der Niederlassungsbcwilligyng cm die Atgchörigcn dcr beidenVertragSstaatc-nerforderlichsmd.

Niederlande.

Die Kommission dsr Konferenz, welche mit d_er Be- rathung der Akte der Brüsseler Konferenz bstraut irt, hat, wie „W. T, B.“ aus dem Haag imldct, gcstcrxi den Artikel 55 derselben mit folgendem Zusaß angcnommkn: Die NW: tralen Haben die Befugnis, Kranke und Verwundete ibr Gebict passieren zu lassen, wenn diese nicht auf andere Weise vom Krichschaupla entfxcnt werden können und unter der Bedin: gimg, daß di:?e Hanölungsivkise gcgen bcibc Kritgführcnden glcichmäßig Anmsndung findet; die neutrale Regierung dark diese Verwundeten odsr Kranken, scbald fie cinma'ltau nsutralcs Gebiet zUJclaffen sind, nur dem Lande, dcm stc_an= gshörcn, Überarben. - Die Scktion derselben Komxnitfion nahm sodann die Bérathung über die Frogs der militartscbxn Rechte auf feindlichem Boden wlcder auf. Vorläufig wurde nur provisoiisck) über die Attikcl Z, 4 und_ 5 ab: gestimmt; dic dcfinitch Abstimmüng wird erst nach der Beschlußfassung über den gestimmten Konventions- vorschlag erfolgen. Bei der provilorischcn Abstimmung wurde Artikel 3 anrechterbalten; Artikcl 4 wurde gestrichen; boi Artikel 5 hcrrschxc Stimmenglsicbbcit; dieser Artikel wird demnach in dcr nächstcn Sitzung nochniéils zur Berajhung kommen. - Dcr russttchc Dclegirte Profrssor MartenI b2gicbt fick) nach Paris, um an den daselbst am 15. d. M. beginnenden Arbeiten der Schixbs: gerichtskommission iibcr dis Grenzstreitigkeitcn zwischen B1111sch- (Huyana und Venezuela theilzunehmen. Nach Beendigung der Nrbeitcn dieser Kommisfion wird Professor Martens nach dem Haag zurückkehren.

Belgien.

Die internationale Konvention zur Regelung dcr Einfuhr von Alkohol und des Verkaufs von Spiri- tuosen in Afrika ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern m Brüffel unterzeichnet worden.

Türkei. ,

Infolge der jüngst getroffenen Vcreinbarunqen bezüglich ber Bezahlung der russischen Kriegsentschädigung smd, wie dem „W. T. B.“ aus Konstantinopel bcrichtetwlrd, sechs türkische Beamte zu Finanz-Jnspektoren der Yllaxets Konia, Brusfa, Albin, Adana, Sivas, Angora undZKaxtamnai ernannt worden.

Rumänien.

' Na einer Mcldun des „W. T. B,“ aus Bukarest xvurden ei den gestrigen ablen zur Deputirtenkammer tm ersten Wahlkolle'gium, soweit die Resultate bis jest bekannt slitd, 41 Konservative, 3 Junimisien und ein Liberaler gewählt. Eine Stichwahl ist nöthig geworden. Cantacuziito wurde m drei Distrikten gewählt. Es herrschte überau völlige Ruhe.

Afien.

Aus Peking meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß die Franzosen in sechs Bezirken von S _tschwan, insbesondere in Huanhfien, Chienweihsten und Tungeitatu, Minenkonzesfioncn erhalten hätten. Der britische Geschäftsträger beabsichtige dem ] Vernehmen nach, Protest einzulegen.

Afrika.

Das „„Reuter'sehe Bureau“ verbreitet folgende Depesche aus Matjesfontetn (Koptolonie) vom gestrigen Tage:

Die Kynferenz in Bloemfontein ift ergebnißlos verlaufen. Den bauvtfacblicbsten Veratbunasgegenstand bildete die BürgerreÖts- fxage. Der Gouverneur Sir Alfred Milner schlug vor, alle Aus- lander sollten nach fünfjähriaem Aufenthalt in TranIvaal nacb bloßer Ablegung be:"- BüTg-JYSMZ das bow; BürßIr- recht erbaltén , 'Ulid dicse Bsstimmmig solle rückwirksnbu Kraft baden; ferner schlug Sir Alfred Milner vor, d;]ß dem Rand-Gebiet einiqe weitera Sitze in der VolkSvertretung zugestanden werben soÜten. Der Präsident Krüg3r machte GegenVOrfckylä-„ix', welche zwar liberalsr waren, als (1112 Lisbcr yon ibm unterbreitetsn, absr 12039 nicht im stande waren, Sir Alfred Milner zu bcirixdig-xn. Auf das Drängen 122€! lkßteien bot dann Präsident Krügkr drsi wsitei'c Parlamentssißs für bas Goldfsldßr-Gebiet an. Bei dEr Bxépreäxung des abgeändertén Krüger'scbén Reforxk-plans macht€ Sir AKW: Milner den Präfibentén auf di? Unzulänglichkeit sLiUS-Z lsZixn Vor- sch1ä§é aufmsrksam. Er sagte:, er sei zu der Konferxxiz in DSL" Yoffnxeng gekommen, daf; er seiner Rxgikrung werde mittbxrlsntönnen,

1111er sei bereit, den Ausländsrn cine liberale Abbilf§maßnabme zu- zugesteben, wslche es dcniclben «möglicher: wcrde, fich „selbst zu bxlien und di:? britische Rcaierung Von dsr Pflicht des Einstbreitsns zur AÖÜSÜURZ brivatkr BsscbwerdM zu befreixn. Seiner Ansicht nach erfülltm dia Vorschlägs Krüger'g dies? Bedingungen nicht. Die Lasik sii dabei: unvzränbert. Wäbxend des «*anzsn Vexlaufs dsr Bx- kxtbmigen suchte Präsidknt Krüger dic brschläge bkzügltck) des BÜkgkcLSÖtS als Mittel zu gebtauckosn, um das Verfbrechen zu Lrlamen, die nach Maßaabc der Londoner KonVLntion entstanbenen Streitig- keitkn durcb schied§gerichtlich€ Enticheiduxig zu regeln. Sir sILnlfred Miiner „lébnte es ab, bis zersi Gkgenstände als vgn _eina_nb€r abhangig zu bébandeln. Die innkre Reform in TranSvaal [ei m jébem Fall nötbig, um die Unabhängigkeit 'der Republik _zu bewabrsn. Was die Schi€dssxrikbtéfra§€ betréffe, so bestäbdzn gemiffz Fr.“;gen, bei welchxn eine ichi»dSrichtyrlich€ Ent'ch€idung nicbt zugestaxben wxrtx'n köxine; _bsi anderen könne fis möglicbsrwsite zugéstanden werden, boraasgeiéßi, daß ein paffender “Schisdsgkriäytsbof in Anregung gebracbt wsrbis. der nicht die Heranzixbung einer frcmren Maéyt inbolviérc; lethrLs w-xrd: die'. britische N?xiierong nie zusebLn. Sir Alfred Milner bxrlangte, das; alle n;.taralifiertsn Auslär-der, wslcbs iÜ-“F Jabrr im Lubbe » wobnt bättén, bas Wablrscht erbalien so[1_ten und daß cisie B8- stimmung rückwirkende Kraxt babe,_daß sxrner der n-Zu hinzuzu- kommsnen Bevölksruna eine angemcnene Zabl von Sißen in der

Voik-Zvcrtr-„tung zusestandxn words. KrÜgst Vorfchläa3 warm

in ber Hauptsache folgsnccn ana1ts: 1) Die Ausländer, melibe im Lande schon vor dem Jabra 1890 aewobnt babe", sOÜLn naturalifiert werden und raZ Wahlrcchx "ckck Verlauf von zwei Jahren krbaitsn. 2) Di? große Malte dsr übiigen Ausländer soll auch im zivsi Jabrkn naturalisikrt wErden und da.: Wahlrecht fünf Jahre irätsr, allo in siSben Jahren, von beute an gércchi181,erba1t€n. Wäbrknd dss Zeitraums, ker fich von dkm Augeribkick der Naturmifikrung 13th zur (Erlangung kes Wablrécbts erstreckt, würden die Ausländér ibre stgs Nationalität üUfßiMLbLn haben und kxine Bürgérreäzte in ranSvaal besitzen. Krüger machte ["ein Anerbiktcn auch Von «wiffsn Bedtiigumgsn ab- bänW kaÜÜliÖ der max:“:iéüxn Lage der Auslän'osr und des Nachweises von BürgErréckpxcn in den Länrern, von welckysn rie Anklänxer gskcmiUSn skien. EI isi da;;egen noch nicbt klar- gßsteUt, ob man ani dér wsitcxen Bkbingyng bssteben werde, Daß rie Zweikrittsl-Maioritä: Oer Bürgsr zur Bsitäriguna des erlangten Wablrechts €rfordcrlich sei. KkÜZLT gab skinc Einwiüigung dazil, daß die Vkrtrstuna ber Minendistrikts um drei Mitglie'der v-ermzbrt werde, sodaß dikse Distrikte in der Volkévsrtretung von 31 Sitzen fünf er- balten würken. Nach diesen Vorschlägen würde für die nächstxn zwei Jahre keinerlei Aenderxng in dkr jcxzigen Sachlage eintrsten und dann auch nur für eins kleine Minorktät von Ausländern, die 11 Jahre in TranSvaal gewohnt bättxn.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte Übe)“ dis gestrigen Sitzungen dc13__ Reichs- tages unb des Hames der Abgeordneten bennbcn fich in der Eliten Beilage.

- In der bcutigen (89) Sißung dcs Ncichstagcs, welcher der Staatssckrrtär des Innern, ZtaatL-Ministsr O1". Graf von Poindomskn bciwblixitc, wurd: di:" „Janjic Bc: ratlzung des Entwn rss eines Invalidenversicherungss geseßcs fortgesetzt.

Zum § 143 liegen ein Antrag des Abg. yon Salisck) (d. kons.) und ein sozialdemofratischer Antrag vor, eine Strafe für diejcnigen Arbeitgeber einzuführen, welche aus: ländische Arbeiter beschäftigen, ohne für dieselben dis Hälfte der Beiträge zu entrichten.

'Abxx. Von Saliich emrfieblt lie Annahme sLinls Antragks, Mil keriLTbk seiner Faffung nach auch die Nickotbkacbtung der über disse FUJI zu Srlaffendkn Aux-fübrurigobsstimmxingcn mitamfaffxn würde".

Abg. Haais (Soz.) erklärt das Einv-ItitäiOmß ssiner Freunde mit dikscm Antrag und zieht déi! sriialxcniokaatlscben Antrag zurück.

§ 143 wird mit dem Antragc des Abg. von Salisch an- genommen.

Zu 147 hat der Abg. Freiherr von Richthofen- Damsbor (d. kons.) bkantragt, die von dcr Kommission ge- strichenen Bestimmunßcn der chierbnkxsvorlage wicdcraufzu: nehmen, wonach Verträge zulässig sein soUen, dic den Arbeitern die erpflichtung auferlegen, die Beiträge selbst zu entrichten.

Der Antrag wirY a'ogelehrit und § 147 nach den Be- schlüffen der Kommisiton angenommen.

Im übrigen gelangt der Mit des Gesetzes ohne Debatte

nach den Beschlüffcn der Kommission zur Annahme. (Schluß des Blattes.)

- In der heutigen (78) Sißung _dcs Hauses der Abgeordneten, welcher _der Vize-Prätidcnt des Staats- Ministeriums, Finanz:Mini1ter Dr. von Miquel .und der Minister des nnern Freiherr von der Rcckcbeiwohntcn, elangte der eseßentwurf, betreffend die Bildung der Zßählerabtheilungen bei den Gemeindewahlen, zur ersten Berathung.

ur Einleitung der chatte nahm zunächst der Minister des nnern Freiherr von der Recke das Wort. Alsoann sprachen bis zum Schluß des Blattes noch die Abgg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (fans,), Herold (Zentr.) und Dr. Sattler (nl,).

Bei der gestern im 1. Hannoverschen Wablkreitxe

(Emden, Norden, Leer, Wehner) vorgenommenen Ersaßwa [ zum Reichstage wurde, wie der „Hann. Cour.“ meldet, Graf Edzard zu Inn- und Knyphausen tons.) Mit 8302 Stimmen gewählt. Auf Agena (ul.) fielen? Stimmen.

- Der Ober-Vür ermeister von Elberfeld, Geheim:: Regie- rungs-Rath Ia eg er, itglied des H e rr enh a us e s , ijt gestern gestorben.

Nr. 23 des „Centralblatts für das Deutsche, Reich], herausgegeben im Reichsamt des Innérn, Vom 6. Jun:, enthalt Asnderungen dér deutschen strordnux'g.

Nr. 23 des .Elisababn-Verordnungsblatts', beraus- ßchben im Ministerium der öffkntlichkn Arbeiten, vom 5. Juni, at folgendxn Inhalt: BekanntmaÖu-xg des NSiÖLkanzlers, bxtrcffmd die dem intérnationalen Uébsreinkommen über den EisenbabnfrachMrk-xbr bxigsfügte Liste, vom 13. Mai 1899. _ Erlaffe des Ministers Dxr öffezitlicben Arbeiten: vom 19. Mai 1899, bstxeffenb Ergänzung kk: Gékchäftsniwxisiikg für die ReckomunsI-Direkwken; vom "20. Mai 1899, bcxxeffexid Bei-Öleimigvng des Enisiximmgßweriabran; kom 21. Mai 1399, bktrcffend Reiseemtschädigungén der Verrster v:»n JnfpektiowI- _voritéiiiken u. s. W.; 179111 22. 1899, b€trkffenk Erläatcrang dss BSZYWI .Oxt' für dix: Bérlchming dsr Reiie UNT" UszgC-kosien Der PLCUZilcb-Zn Staatheamten; Vom 29. Mai 1899, bstreffxnd Unter- haltunkg boxisFknitermc-rkisen und Jalousien an DiMitwobnuxigkn; yom 30. Mai 1899, betreffend formlos? Prüfung zum Babustkii- Haffner. -- NaT-r'xbtem

Kunst und Wissenschaft.

In der Sitzung der vbvsikaliscb-matb2maxiich€:: K!aike dsr Akademie der Wiiisnickyaften vom 1. Jimi las HS:! Frbbkixiukz übZr ,die DaxstCqug Wr Endlicbx'n Gryvbun dnrch [1115.12“? Substitutionku“ (zweiterfTbcii). JEDEM Nr Cbaraktch ?inex WDUÖM (Hrubps: eutspxiibt, wie in der Abbandwnx kargstégr ikixk, eine Und nm: eiiie primitiwe Dnrf!€[1u1i,z rs: GTUWL kUkÖ [WCMS SUN- ititutionsw Ziir Bet*ech12un-,; ibter Kosifiiéntcn xxkliklxxk ki? Kénntniß einer einzigkn Lösung cim? ““t“-„1317117111671 Sbstsnis linearer und Makratischcr Gle-icbungen. AUF DEN primixiben k“;:- stkÜUl'gM der GTUPPS läßt s1ch jede ihrer DarsthiUnzkn xaiammsn- setzen, und zwarnur auf eine Weise. -H€rr ron Beiclk übsrrkicbtc Tie «Luxitxn Vkröffkx-tlicbunßén dks Königlich?" YZULNÄMÜÖSN Institiiéß: Ergebntffe der Bw'Mihtungm .in. DM Statiowkn 11. UND 111. Ok.- nimg im Jahre 1894, BZriin 1899; Crgebnissß rer M::tébMMÜ-M Becbuäytun-gen in Pot-chim im Jahre 1897, Berlin 1899; Bsriabt über die Interiixlionale Z).)kktsorologisch Konferknz in Par;5139:;, Bsxlin 1899; Réxciikarte der Provinz Schlkfien, kSälÉCÜTt, O.."[ (H. Hellmann, Bkriiii 1899.

'In der Si'sung der pbilosbbbisch-bistorisÖLU Klaiis dsr Akadcmie bon d?mselbxn Task (vorfiycnbsr Skkretar: HFA Disks) las Herr Brunnér iib-xr „bie VsrgabUngxfr-Iibclt im westaotbisäoen, b:»:rgumbischxn und salsränkisÖcn Re :e.“ SOME AquÜbrungen lauteten dabin: Jm iréstgbtbiscbsn Rkchta isi das Warlrkckpt Dsr DesXndsntsn nicht krft durch Cbindaébind gsscbaffen, sondsrn 11111" wiker bsrgkstkUt worden, UJÖTSLU Euriib die? unbeickoränktk erfüxnnxsfreibsit eingéfübrt batts Uixb diese bsreits von Lebvigild der Frau übér Gabkn DCI Mannes (Ixtra (1018111 beschränkt wordem war. Aach nacb burgundisa'ye'm und sal-

fräntiichxm Rechts babe ker Vater nur über eiiien “reit'beil durch- ?ck“

Vergabungen berfügen können.

Trotz der Vorgerückten JabrkSZeit war die Juni-Sißung dsr Archäologischen Gesslltchaft unguwöbnliä) stark basucbt. Auf der Tangordnung stand ein Vortrag dss Herrn Wikgand, der über die Von den bissigen Königlichén Muicén untcrnommcnsn und unter skins: Lcttung zu einsm gsdéiblichsn Abschluß gcbrachtsn Aus- grabungen in Prikne Bsricbt crstattkte. 4,7111 dsr Hand treff- lich-:r Projxktion-F-btlchr gab dcr: „)kkdnsr einkn Ukbkrblick 11981: die Gksammtanlags der Start, ibr Straßknnéy unk ibre wichtigstsn Baatsn und ging dann dss näbsren auf die G:- staltung kes bsliknistisch2n Wohnhauses ein, das in Prism, WZE die aus,;sstslltx'n Grundrisse zeigtxn, an zablreich€n typisch?" B2!- sPielkn studisrt Mrdkn kann. In überngsuksr Wéksé wiks dcr Vor- trazcnbs nach, da;"; in dem Hauvtraum dcs bcllenistiscbsn HauKI, dem großsn quadratiicbsn Oefus mit skinsm Allar und [sinkt Vor- baÜs, dissslbs PlänkiÖPOfiÜOn Vorliegé, mit der wir aus* rsm Mégarcn 111Vk€11ischsk Paluitaulagen Vortraut sink. Borbzr battx HUT Wintér, rUr-H zablr-xichs Aöbilkmiczsn untxrstüßt. Ü'csr Di? Silbuscbä'sc 199.1 BOSO '.)Tsalk? uns -ÖT1DSI"L*"1!U i;?sbrocbcn imd in kllißt' 01131CÖSUDS11 ",ka11111' ri: U:bcr€i:iiliuxiumi5.211 "111: VsrschicO-ixbcitxn r-Iixsc Mr- ;.€l:',„t. DIe VCTZLÜÖUUJ ?'älix zu GU_n'"ieii rTI Hildcsbsini-erxbxxxes &II, der durch die Elsganz und Boriikbmbcit viel?: seiner Stücke dem von BOM) Reale üksrlcgsn ist.

Theater und Mufik.

Theater des Westens.

[Fluch dis zkrcite Aufführung dcs Opsrnsnssmblss unter dkr LZirung des Herrn Heinrichgalt einern Meisterwerke Mozart's, und zwar ging ,Figaro's Hockzzeit“ mittem Köxiiglich bayxrisckpxiiHofoP-xrn- langer Herrn Tbbcdor Bertram in der RVM dcs Gkafxn ais (Haft in Scsne. Der Vkrlauf dcs ersten Aufzugs, 111 wslchem nicht alles ganz iiach Wunsch gelang, list“; vermindert, daß auf bis Probkn zu biejcr Oper nicbt sLOch int und Sorgfalt bart? veriysndét wsrbsn können, wie zu dkr io gläxizsnd gélunzxn-m Exbffxiungsvvr- stellung. In den nachfolgcndkn drei Akten wuchs indss; das ertravcn kkk Mitwirkenden zu ihren Aufgabön, sodaß U1ä|1aUchbicc111ch1UMbiÜ konnte, die _trefflicbkn Eigcnschaften dcr karstcllcndkn Sängkr, diSRegik- kunst bes HFrrn Schertel und bis musikalilcbe' *Sichkrbeit und Fein- 1üblibke'it bes KKDLÜMÜÜUJ Grimm a::xusrkknns.i. Um zunäF-st mit dem (Haste zu beginnsn, so :it seins stlcriicb vornebms Aa zu finxzen und zu spiélen von scinsm kbe'maligen Auftreten an derlslben Stätte ber bxreitö blkannx. Seine stattliche Cr- scheinung ließ ibn *"Üc rie Vcrkörpcrung des (Hr.:fcn bc- fonrers geeignet.,érscbéiuen, und auch stimmlich war er gkstcrn Vorzüglick) disvonich. “Ölsichs Lob darf man Fräulein Rüsche als Gräfin spenden, welche das günstige Urtbeil, das man 11er ihre Wiedergabk dcr PamiY fälleri'fonnte, nur bkstätigté. Zur Dar- steÜung des beweglichen Jigaro 111 die Wuchti,;kcit der Stimme sowohl wie die Crxchxinunxi des Hsrrn Blaß nicht sondkrlich gxeignct; er entlsdigte fich iiidsixn seiner Aufgabe recht befrie'dig-Ino. Fräulein Rita Itsumann (Susanna) schien im e*rstcn Akt untcr eincr * ,efangenbeit 311 [€1k'k1'i, die (1be im Laufe 189 Absan nnch; ste bewahrte sicb gefarzglicb namentlich in dem Brief- duett des dritten und ganz beyondcrs in dsr schwierigen Arie des leYten Afteé. “Jervorbebung Verdient ferner Fräulein Schoene (L ärbchsxi) [ür ire völlig einwandfreie Wiedergabe der Kavatine .Unglückscl'ge klstne Nadel“. Aue!) die Leistungen der Damen Otty (Cberubin), Bergmann (Marzelline), der Hérren Lieder (Gafilio), Radow (Bartolo) seien mit Anerkennung genannt.

Im Königkicben Opernbause gebt morgen F. von Flotow's Oper .Martbaf m Scene. In der Titelrolle gastiert Fräulein Fritzi Sebeff vom _Poi - Theater in München auf Engagement, die Nancy singt Fräulein Rotbauser, den Lord Tristan Micklefort Herr Knüpfer, dm Lyonxl Herr Carl Burrian dom Stadi-Tbeater in Hamburg als Gast, den Plumket Herr Mödlinger.

Im Köni lichen Schauspielhause gebt mor en zum ersten Male . uf Strafurlaub', Lustspiel von Guiztav von

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