In der gesirigen Sitzung des Kolonialraths tande_n der Antrag der .Herren [)]: Scholler und Genoffen auf erlethung einer Landkonzession im xtordwestkichen Kamerun uiid der An- trag der Herren Deus; undsGenoffen auf Verleihung ciner Konzession zur Erricht'ung eiiier Transvort-, Plaptagxn- und Handclßgesellschaft im Seengebiet von Deutsch-Oxtafrtka auf der Tagcöordnung. Der Direktor der Kolomal-Abthctlung des Auswärtigen Amts, Wirkliche Ge eime Lsgationsrath ])1'. von Buchka stellte fest, daß eine Verp ichtu_n zur Vorlegung der vorgenannten Anträge an den oloma ruth zur gutacht- lichcn Aeußerung nicht bestehe; die YorlBung erfolge aber bereitwilligst mit dem Bemerkcn, daß eme Steüuygnghme dcr Kolonial : Abthcilung zu hsn Anträgen noch 131cht stati-
chnden habe. Es wurde die (Hencxalkzcbatie uber den Zlntrag des ])1“.Schöller eröffnet. Die iehr lebhafte De; batte wurde um 1Uizr durch eine längere PQUsL unterbrochen und um 21/2 Uhr fortgesrßt. Vor Eintritt er Pause wurde ein Telegramm Seiner Majestät des Kaisers an Seme Hoheit VLN Herzog-chenteu Johann Albrcchi_ von Mécklenhurg- Schterin als Antwort auf das am vorgestrigstx Tage sClths des leonialraths abgesandie Huldigungs-Telegramm ver- 16 en ( . u. . , _
s In dc)r NachmittagS:Sißung theilte dcr Kolomql-Dtrkktor mit; daß „Herr ])r. SchöUer u. (HM. fich bereit .erklärt haben, u. a. foigcnwe Verpflichtungen zum Zweck des Erworbs der Konzession zu übernehmen: Drei Vicrtcl daß Yxr- waliungsraths, dcr Vorsißcnde desselben, sämmtliche Miigltcdcr des Direktoriums müssen Dsutschs sein; die Geseiiicizafi hat den Handel zu fördern, das Land durch Expeditionen und zweckmäßig crscheinrndc Verkehrsmittel zu erschließen, Piantagcn und Faktoreicn anzulegcn; bei kainnung des Gummr ist auf einen Foribcfiand dss Gummibaumch Bsdacht zu nehmen. Auch hieran knüpfte sich eine längsre Debatte. Es wurde so: dann einstimmig beschlossen: _ *
„Der Kolonialrath cmpfrriilt, bei ErtHeilimg von LaUd- konzcifionen diesc ncbcn dcr Aufbringung eines auIrcichendcn Kapitals von der Erfüllung bestimmter, durch die Konzcsfionäre zu übern-ehmcndcr Verpflichtungen gbl)ängig zuxmachen, zvclche die Erschließ1mg des Konzesfionsgebieis durch dle Konzesstonäre tbaisächlick) gewährleisten und es s1chern, daß _Dritie an der Erschließun durch die Konzcsfionäre nicht ehmdert wxrden. Bestehende ?rcmde Interessen dürfsn seitens er Konzesstonäre nicht beeinträchtigt werden. Bei Nichterfüllung dic'scr Ver- pflichtung wird die Konchfion nach bestimmtzxr Frist hinfällig. Bei Verleihung von Befugnissen offsmlickx rechtiichcr Natur find für die Kolonialverwaltung die zur Wahrnehmung der öffcntlichem Interessen erforderlichen Vor: behalte zu machen, insbesondere gilt dies für Konzcjswmn zu Wege:, Eisenbahn-, Kanal-Anlagen und Dampfschiffsverbin- dungW, fiir Handelsmonopole und ausschließliche Bergwerks- konzes ionen.“
5 on einer Spezialdebatte wurde Abstand genommen.
Hierauf Verta ie fick) der Kolonialrath um 51/2 Uhr Nach- mittags bis heute ormitiag 10 Uhr.
Das in dem gestrigen Bericht Erwähnte, von dem
Kolonialratk) an Seine: Majestät den Kaiser ab: gesandte Huldigungs-Telegramm hatte nachstehenden
Wortlaut: _ '
„Eure Kaiserliche und Königliche Majcftät w:)[len AÜLanadlgst aerubm, dyn Ausdruck freudigsten Dankkö dss hkute zusarnmsnszktre'tcnkn Kolonialraihs für die diplomatisck) in so berborrage'ndcr Wctse duer- 51"iükckrte Erwerbung dcr Jnsslgrupvén der Karplmen, Palau urd YÖCTÜUUM buldvoUst LnQicgenzunebntkn. Dcr Kolo:1ialra1hm*i*11ckt in diefsr bkdeutiaMM Vermehrung unsc'res übxrskßisckyen BER ['S einen hochkrfreuliaben Akt Eurer Majestät Weisheit und A er- gnädigsien Fürsorae für die weitere Auxgestaliung unserer Kolynicn in der. Süd!» für die (Entwickelumg Unskkks dortigen Haxdels „und für die Förderung und Kräftigung der Machtsi€llung drs Dkutxchcn Reichs.
Im Auftrage kcr Mitglix'der dcs Kolonialratbß
Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg.“
Hierauf ist, wic„W.T.B.“ meldet, foi LndLÖ _Antwort- Telegramm ScinerMajestät dcs Kat ers emgrganch:
„Neucs Palais, den 12. Juni 1899. Imam Ick mii B:“iriedigung von der patriotischen Knndgßbung der Mitglieder des Koiomialmibs aus Anlaß der Erwerbunxz der Karolinen-, Paiau- und :!)Iariancn-Jnssln seitens Iss DsuiscipschiÖs Ksnntnisz nébme, bitte Ick Eure Hoheit, dcm Kolonizlrati) für dies ernsusé incbxn sLinSS Tikrirau-Ins in Meins aanäriigk. Politik Msinkr; Kai'eriichcn Tan: ZU sagen. Wilbrlm, ]. 1T.“
Txr K-xisrrlich? Botschaftsr in Konstantixoycl, Staats: Mini:"xxr eriiirrr Marschall von Bichsriisin Hat einem ihm YxU-Irööézi: r-swiUiqixxr Urlaub cchtrctsn. Währcxxd dsr AÜWLZQRq-Zil :?:-Zicii'cn fUngikrt dsr Eistc Zcfreiär der Kaiser- 1ichrn Botschaix, Legationsrath von Schloczer als (Jeschäfts: träger.
T'sr RegixrungL-Rffxffor Koepp-él zn Osterode ift dcr Könißlickzen chisrang zu Königsbkro, dcr chierungs-Asycisor GOLD? 51; 5101727“; ksr Kö-.iglichen Regikrung zu Zt-Ttir“, Orr ngYrrxngS :Aiiriior Zchisgelbergcr „zu Wikaäöé'ii dcr Köni;iich;n ngicrimg zu Tvpxln und drr chicrixngßAMffor ])r. Frummnckgsr zu Bcriin dcr Königlichkn Ncgisru; g zu ÄFQZZ-(ÖUTJ :ur rrsxikrsn dixnx'tiichkr. Vsrwsridung ÜkaWleséU words:».
““T-zr Iisgieru:**ZÉ-A1“1cffor Or. Frsiherr von der «015 ;u „rköxrx “.fr dé?- auf weiikres dem Landrat!) des Kreises NixkxxharnM im Ncgixrurzßßbkzirk Pmsdam ;,ur Hilfsleistung "m Ts.". 1::*.O:ä:i)iichc-n (Zriäzciftsn zugetizeilt worden.
Z::: :.:.THZ-rxxHis-hsr MiLLHFiLUUJ is: S.Ai. Z. „Friihjof“, K;:_r::::'„'_;::; Lowxnm-Kamtan Kala?) rom *Hqse, am 13, „5-47: “..-. K;“;x-xyaxm angekommxy und bLabmÖiLQL, am
_ Bayern. . _ . , * , _ „ Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogihums Braunschweig, ist, wie die „M1 . Ztg.“ berichtet, vorgestern Abend von Kissingen nach Blanken urg abgereist.
Hessen. Ueber das Befinden Seiner Königlichen Hoheit dxs Großherzogs ist gestern in Darmstadt folgendes Bullettn ausZegeben worden: . Im weiteren Verlxuf der Krankheit Seiner Königlichen Hobett des Großherzogs ist keine Komplikation eingetreten. Die besorg-
n' erte enden KrankbkitkßrfckyciZMU-„xen sind verschwunden. ck 9 *, ])r. Cigenbrodt. Dr. Riegel.
Sachsen-Altenburg.
Seine Hoheit der Herzog ist nach bexndeter _Kur vor- gestern von Karlsbad wieder in Altenburg eingetroffen.
Sachsen-Coburg-Gotha. Seine Königliche leieii der Herzog 11t gestern von London nach Coburg zuruckgekxhrt.
In dem gemeinschaftlrckzßn La_ndiage der Zerzog-
thümcr Coburg und Gotha iii, rme dre „Goth. tg.“ be- richrei, gestern von dem _Abg. Dr. Heusinger der nach- stshsnde dringliche Antrag eingebracht zvorden: . In Erwägung, d&ß der g-“ttiUnWasjltch-I Landtag fick) rnit ,der Erkläryng des Hcrrn Sta.:tI-Ykmisters" vom 9. Juni d. J mcht berixhiakn kann, in der W011€1€U Erwagung,_ Haß durch § 71_ des Staatsgrundgeikßes das Vsrbäitpiß der vexemigirn Herzoqtbumxr zum Her-og gemeinsam isi, eriwcht dsr gcmemscbastlicbe Landtag die Herzcgiiche Staatsregieruna, ihm noch vor dsrjdkm Vernkßmen “nach unmittßibar beworfichendsn Verla,;ung des gxmemschaititcben Landiagxs über Di:" betrsffs dk!" Thrmiiwgs gktrrffenkr. Verrinbarungsn Jenntmß zu geben und nach dir Vertagung den Landtagsaus'chuß ubs; aue wxiieren, auf die Thronfolgé fi-“b bezxehenden Fragen auf dem Lauienden zu Erbancn.
Reus; ö. L. Seine Durchlaucht dcr Fiirst Hat fich hsutc zu mehr- wöchigen: Aufenthalt nach TcpltH begeben.
Reuß j. L. Der Landtag ist gestern wieder zusammengetretcn.
Elsaß:Lothriugem Der LandeSausschuß verhandelte gestern Über Hie Petition der Städte Straßburg, Hagenau, Meß urid Bolchen, künftig für die Gcmeindcrachsißungen de'r größerkn Städte E1saß:Lothringex.s die Oeffontlichkeit zuzulassen. Colmar, (Hebweiler, Mülhanscn und andere Hatten sich gegen die Ocffent- lichkeit aUSgesprochcn. Namens der Regierung erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Staatssekretär von Pyttkamer, cr stehe grundsäylick) anf drm Standpunkt, daß auf den Wnnsck) der crsigcnanntcn Siädie einzugehcn sei, und mache
nur einige Vorbehalte technischen Inhalts.
Oesterreiäx-Ungarn.
Die beiden Fraktionen der Unabhängigkeitöpartei cr- kiärtcn, wie dem „W. T. B.“ aus Budapest gemeldci wird, in dcr heutigcn Parteikonfcrenz, sie nähmen das zwischen dem Ministcr-Präsidcntcn von stll und dem Grafen Thun ab: geschlosscne AUsglc'ickWkommeiß unter Wahrung ihres prinziyicllcn Standpunktcs an. Die klerikale VoiksPartei nimmt das Kompromiß ohne Bedingung an.
Großbritannien und Irland.
Ein Vlcrubuci) über di? Petition der Uitlanders in Transyaal an die Königin ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern au6gcgebcn worden. In der am 10. Mai abgsfandtcn Amtwort auf die Petition erkennt der Staatssekretär für die Kolonicn Chamberlain dis Bercchtigunzq dcr Bcsckiwxrdcn voll an und hebt jene, welche die pcrsönlichrn Recht: der Uitlar.der§ berühren, besonders hervor, da sie gegon den Griff, wenn nicht sogar gcgen dm Buchstaben dsr Konvcntion osrsticßcn. Großbritannien sci nichr gcncigt, von seiner reservierten Haliung abzugcbcn; cs könnc aver nicht auf die Dauer die ixcsptioneUk, willkürlich? Behandlmig dcr Uitlanders unbrachtct lassen, so 1061110 wic dic Gleichgültigkcii dcr Südafrikanischen Republik gcgrniiber frkundichafliichen Vorstellnngen, deren cifrige's Véstrxbkn darauf gcrichtci sci, iim“ Intervention in iiirc inncrcn Angelcgcnizcitcn zu verhindern. Chamberlain giel)! zum Schlusse dcn Rat!) zu cincr Zusammenkunft zwischen Sir Alfred Milncr und Kxügcr. Tas Blaubach enthält fcrner einc Dcpcichc Sir Alfred Milner's an (Tlmmbcrlain vom 4. Mai. J:: dcriribcn wird Darauf hingcwicsen, das; die Lag? immxr kthischLk wcrdc, und gcsagi, die Versuche, dir Rcfoxmbcwcgmig als eins künstliche darzustsllen, seien cim wiÜkürliche Verdrehung dcr Wahrheit. Dio politischen U:“.rukixn würdon nicht eher cnöcn, als bis die Uitlandcrs dansrr-d zur Thailnahmc an drr Regierung zugelasscn würden. Die Politik, dic Dinge chrn zu lassen, wie sie wol1tcn, ssi Jahre lang geübt word2n_mit kein Rcsuliat, daß die Lags immcr schlechter gewordcn 1ei_. Das Schauspiel, daß die 1111172113er sick) vcrgebcvs axiGrc-izbriiannicn um Hilfe wenden müßicix, Unicrgrabe dcn melnx; U::d Da:- Anschcn (Groß- britanniens und machc Lie hoUä;:Dischen Kolonisten abspenstiq. Nichts werde: dkr vcrdcrbiicben Propagaitda Einhalt Umm, ais dEr bindende Benuis, das:; Die Regierung Ihrer Majestät ent-
'ich1r-if;n sci, sich nicht aus ihrkr Stellung in Süd-Afrika
drängcn zu lafssn.
Jm Unterhause erklärte gestern dcr Siaaisickreiär für Tic Koionicn Chamberlain im Anschluß an die Mittheilung, déi; Has oben erwähnt: BlaubUch erschienen sei: die Regierung trums 110ch auf Depeschen des Gouverneurs der Kapkolonie mit voilständigen chichten Üher dicKonferenz, bevor sie Um weitere Weisungen ssnde. Jm writeren Verlauf der Verhandlung führte Chambsrlain aus, er habe keine Nachrichtdarübsr erhalten, daß 01? chierung von Tranßvaal kürzlich Waffen und Munition unter die Boeken in Natal Habe uertheilen lassen und die
17. „“I-::: 72:45? “..". ZZS z:; Z? Sn. ;;. . S, „Beowulf“, L:-xx::::-:-::: K::ixän zur :e: von Heeringcn, ist am 13.2174. :: E,:- H-xrdakar angekommen und beabsichtigt, (:::: I;, „“I-„*:é ::.-3x: i:: W xu Zebra.
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1 des Präsidenten Krüger sei eine Schlußfo
sigen-m Umerihcmen Großbritanniens gcgen dasselbe bewaffnet ére stellte die Frage, ob Chamberlain die Mittheilung g ehsn habe, daß der Gouverneur Sir Alfred
- Mi1ner da:- Vzrlangen dcs P:äfidenten Krü er nach einem
Schiedsgericht über 011€ Sireitpunkte und a e zukünftigen Tiffsrmzen ais billig anerkannt habe. Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain verlas hicrauf eine Auf- klärung Sir Alfred Milner's, in welcheres ?eifzt, die Erklärung
gerung aus seinen
(Sir, & Milner's) _Lleußerungen. _ „Er. „(betrachte diese Schlußfo gerung xedocb nicht al? berechtigt und Habe dieselbe auch ofort richitggeftellt. 'Die Stelbmg, „wel 6 er einge- nommen habe, sei in seinem Telegramm vom 8. Juni prä- istert. Es folgt nun ein Außzug aus dem "bereits bekannten
clegramm Sir Alfred Milner's ,und" die Bemerkung, daß er deutlich erklärt habe, ein Schiedsgericht uber alle sirtitigen Fragen und Differenzen könne Großbritannien nicht zulassen, und ebenso deutlich, daß Großbritannien über kem_e Frage den Schicds- spruch einer fremden Macht gestatien konne. Was die Stel: lung des Präsidenten Krüger zu dieser Frage [)x-treffe, so habe derselbe nie erklärt, was er unter „einem Schiengericht ver- stehe, und habe auch keinen dsfinmvxn Vorschlag gemacht. Andererseits habe er (Sir Alfred Mtlner) aus einer Be- merkung des Präfidenten geschlossen, daß dN? bereit sti, das Verlangen des Schiedsspruchs durch fremde _achte aufzugeben. Chamberlain schloß seine Bemerkungen m1t dem Hinwcis darauf, daß Präsident Krüger nach der Koyferenz emen neuen Antrag, betreffend das Schiedsgericht. gestellt hab?, welcher dahin gehe, daß der Präsident dieses Gerichts ein Ausländer sein soUe. _ Auf eine Anfrage Hogan's, ob das ]üngst mit der Regierung der Tonqa-Imeln geschloffene Abkommen nicht thatsächlich ein britisches Protektorat über diese Inseln be- deute, erklärte der ParlameniS-Sekreiär ch Aeußern Brodrick, daß dies nicht der Fal] sei. In Beantwortung weiterer Anfragen bemerkte dersslbe, es habe sich im britisch-ruffischen Abkommerx betreffs Chinas nicht um eine Ausdehnung der russtschen Jnteressensphäre„ sondern um eine Festseßung der Grenzen_ gehandelt, innerhalb welcher die britische Regierung keine Konzessionen nach- suchen oder russische Gesuche um solche beanstanden wolle. Die große Mauer Chinas bilde die natürliche Theilung und sei die Grenzo der Mandschurci in der Provinz Mukdcn. Provand fragte an, ob cs wahr sei, daß der Vize-König von Nanking dem britischen Konsul in Shanghai die Erlaub- niß zur Varschiffung oon Reis für die Garmjon in Wei-Hai- Wei mit der Begründung verboten habe, daß die ReiSausqur untersagt sei, daß dagegen dcm rusfischen Konsul e_ine gieiche Erlaubniß für die Garnison in Port Arthur auf some Forde- rung gewährt und dann auch das brauche Verlangen erfüllt worden sei. Der Parlaments-Sekretär des Aeußcrn Brodrick erwidkrie, die Regierung habe keine Bestätigung dicser Gerüchte erhalten. Auf Wunsch einer britischen Firma, welche sich Über die Unzuiräglichkeitcn bcilagt die ihr durch das ohne bmreicherde Anzeige erfolgte Auc-fnhrverbot von Reis erwachsen stien, habe der britische Gcschäftsträgcr der chinefischsn Regierung VorsteUungen ge; macht, worauf dem Vize-König von Nanking dre Wrisuxig zu- gc ungen sei, die Ausfuhr von solchem Réis zu gestatten, wrcher vor dcm Datum der VeröffentliLbung des Verbots gekauft sei. Im weiteren Verlauf der Sißnng wgrde die dritte Listing der Londoner Lokalverwgltungsbill und der Finanzbill ohne Abstimmung genehmxgt.
Frankreich,
Der Präsident der Republik L oubet hatte, dein „W. T. B.,“ zufolgk, gcstcrn Vormittag ein? Besprechung mxt den ÜTröst-
dcnien des Senats und dxr Tcputiricnkammer, in wel er er den Wuusch äußerte, daß dicKrisiS cinc_ schncüc Lösung nden möge. Nachmittags berief der Präsident den Deputirten Poincaré in das Elyiéc und kon erierte mit diesem längere Zeit. Heute wird fick) Poincmé abermals in das Elysée begebcn.
Tie Anklagekammcr hat in dem Prozsß gcgcn Picquart erkannt, daß kkin Grund zur Vcrfolgung desselben vorliege, da, wie in den UrthcingrÜnden erklärt werde, das Urtheil des Kaffationshofcs und die in der Sache cingclkitctc Untersuchung dargetixan Hätten, daß die gegen Picquari erhochn Anklagen in offsnbarcm Widerspruch mit dem Ergebnis; dicser Unter- suchung und dcm Urihcil des Kaffatiowshoch ständen.
Tas Zuchtpolizeigericht vsrurtheilte gestern den Baron Christiani, welchcr in Autcuil den Präsidenten Loubet xhätlick) angegriffcn hast?, zu vier Jahren kaängniß.
Rußland.
Wie „W. T. B.“ aus Helsingfors berichtet, meldcn die dortigon Blätter, der Katscr habe aus einem Vortrage Wer die Abrechnung desfinländischen Senats vom Jahre 1806 ersehen, daß 34 Proz. dcr finländischen Bauern (sogenannte Torpar) ohne Grundbcsiß ssien. Zn Anbctracht dicser traurige'n Lage der Baucrn liabe dsr Kaiscr bc-fohlen, jährlich aus den Rcsten dcr Budgetsummcn mit zméi Millionrn Mark einen Fonds zu bilden und besondere Reqein auszuarbeiten, um akk- mählick) für diese Bauern (Hrundbesiß anzukaufen. Der Senat sei beauftragt worden, eigens hierzu eine Kommission zu bildcn.
Italien.
Die „Agenzia Stefani“ meldet: Der General Gileita di San Giuseppe, Kommandant der Brigade von Cremona und in iacenza in Garnison, habe: src!) mit regelrechtem Ur- lnub na der Grafschaft Nizza begeben, von wo er gebürtig Zei und wo er Befißnngen habs. Während eineß Ausflu es ei der (General von französischrn Gcndarmen unter dem VSer- dacht der Spionage vcrhaftet worden.
Vor Beginn der gestrigen Sißung dcr Deputirtén- kammer wurde dem neugewählten radikalen Abgeordneten von Mailand Musi von der äußersten Linken eine Ovation bereitet. Der Präfident Cbinaglia forderte nach der Er- öffnung dcr SiHung die Linke an, die Obstruktion aufzu- geben, und fügte hinzu, er glaube mit dieser Aufforderung eine Pflicht zu erfüllen. Wenn man seiner Bitte kein Gehör schenkx, werde das Land darüber urtheiien, wrr die Verant- wortlichkcit zu tragcn habe. (Lärm und Widerspruch auf der äußerstkn Linken, lebhafter Beifall auf den übrigen Bänken.) Dcr Minister-Präsident Pelloux bedauerte, daß nach so vielen Siyungsm cn noch nicht ein Artikel der Vorlage _Über die politichen Maßnahmen angenommen worden ski, und daß die große Anzahl der eingebrachten Unterantrage und die Erklärungen mehrerer Redner deutlich die Absicht zeigten, in die Arbeit der Kammer störend ein- Fgretfsn; Dre Kammer und die Regierung hätten das
e t, dicser unerträglichen Sachlage ge enüber Abhilfe zu scha cn. Er _one für den Yugenbli keinen Vorschlag machen, _aber die Kammer warnen, damit sich “eder der Ver- anlrportlxchfeit für die etwa eintretenden Ereignis 2 bewußt sci. Verfall rechts uni) im Zentrum, Zwischenrufe au der äußersten émken.) Der Mmisier-Prästdent verlangte schließlich, daß der Entwurf, betreffend das provisori che Budget, au die heutige Tachordnung geseßt werde. Na dem die äußerte Linke Ein- spruch erhoben und namentliche Abstimmung über den Antrag
habe, “
des Minißer-Präsidenten verlangt hatte, wurde dieser Antrag mit 272 gegen ,52 Stimmen angenommen. _Nackz' emer längeren Rede des radikalen Deputirten Sichel uber ie _Vor- lage, betroffen?) die poiitischxn Maßnahmen, beschloß die Kammer, daß künftig die Sißungeq spglestens um 8 Uhr Abends geschloffen werden soüen. Dre Sißung wurde sodann aufgehoben. Spanien.
Nach einer dem „W. T. V.“ zugegangenen Meldung aus Madrid wurde gestern im Senat der Bcrtchi der Kom: misswn über die Abtretung der Karolincn-Y, Marianen: und Palau-Inseln verlesen und die Dringlichkeit Her Bcrathung erklärt. Der deutsche Botschafter von Radoamß wohnte der Verlesung des Berichts bei.
Niederlande.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus_ dem Haag meldet, bieit die Unterkommission, welcbe srch mit der Frage _der Ausdehnung dcr (Genfer Konvention auf den Seekrtcg beschäftigt, aestern unter dem Vorstß _dcs nicderländiscixen Dclkgirten. Professors [)r. As ser eine Stßung ab_. Proiemor Ronault (Frankreich) legte den Entwurf des Nedgktionscomités vor. Derselbe enthält 10 Artikel, welche zum rößten Theil an- genommen wurden. Der Entwurf bestimmt, da _ solche'Jahrzsuge, weich? nls Militärbospimle dienen oder augen1_chcin[1 dazu “bs- stimmt sind, Vcrwundeicn, Kranken und Schiffbrückiigxn Hilfe zu bringen, ebenso wie solch? Fahrzeuge, welche auf Kopten von Privatleuten oder öffentlich anerkannten Rettungs esellschaften znr Hilfeleistung ausgerüstet smd, von der Be chlagnabme ausgenommen sein sochn. Zu Artikel 6 wird der_ amerika- Uisékic Delegirte Mahan 8111211 AbänderungSanirag cmbrmgerz, weicher dahin gkhi, über die rechtliche SteUung von Schiff; brüchigcn und Verwundeten, welche zufällig auf dem Schiff einrr neutralen MachtZuflucht gefunden haben, Bestimmungen zu treffen. Es wurde ferner amgcregt, die Fahne des Rothen Krcuch durch ein Abzeichen ohne rcliqiö e BedeutuW zu cricßrn. Hierzu gaben die Vertretcr der Türkei und von SWM Erklärungen ab.
Türkei.
AUS Konstantinopel meldet das Wiener „Telegr- Korrésp. = Bureau“, infolge neuerer Vorgänge im Vilajet Bitlis und des Umstandes, daß dieNachricbtcn über dieselben Heimlich angeschlagsn worden_f2i€n, hätten wieder Verhaftungen und Nepatrtierungen in Konstantinopel lebender Armenier aus den Provinzen staitgcfundcn.
Rumänien.
Nach dem nuanr vorliegenden endgültigen Eraébnisz dsr Wahlen zurDeputirtenkammcr wurden,dem„W. TB.“ infolge, gewählt: 149 Konscrvaiive, 13 Junimisten iznd 7 Liberale verschiedener Schaiticrungen. 7 Stichwahlen smd Erforderlich. 7 Konservative wurden mehrfach gewählt. Die Ovposiiion dürfte nach Erledignng der Stichwahlcn etwa 22 Siße erlangen. Bei den gestrigen Senatswahlcn im crsten Wahikörper wurden 4ZK071scrvative, 4 Junimtstcn und 6Libcrale verschiedener Schattierungen gowähii. 7 Erich- waizlcn smd erforderlich. Die Wahlen vcrlisfen in voll- ständiger Ruhe.
Bulgarien.
Nachdem die Sobranjc am Montag vier Abgeordneten- Mandate für liiltig und zwei für ungültiq erklärt hatte“, bwgann, wis „JW. T. B.“ berichtet, die Opposition nach 71,--_,stiindiger Dauer der Sißung, mit Bcrufuna auf die vor- qcriickte Abendstundc Lärm zu machen und Obstruktion zu treiben, um die Fortseßnng der Sitzung zu verhindern.
Asien.
AUS B omba wird dem „Rcuier'sckzen Bureau“ gemcldct, das; die in den ezirken Madura und Tincvcllr) aus: „qobrochenen Unruhkn bsdenkkick) an Aitödchnung gexvönnen. Neun Scpoys seien am vergangenen Sonntag von 200 Auf: ständiichen angcgri"c11 worderi, die Scpoxw Hätten Fsuerge- geben Und sechs dsr ngrcifkr gctödtct. Aus allen Orten würden Nahssiörunakn imd cin Anwachsen dcs Aufstandechmcldet; dic (Brenzftädte würden von Truppen bewacht. ie Auf- ständischen steckten die Dörfer in Brand, zwei Dörfer seien bxrcits eingeäschert.
_ Nack) eimr Meldung desselben Burcaus aus Manilg i_st ??!icrn dic Mittheilung dorthin gelangt, daß der Hochn- ommandierende dcr Aufständischen, General Luna und sein Adjutant, Lcutnant PKSCO Ramon am 8. Juni von Wack)- mannscbaficn Aguinaldo's in dessen „Hauptquartier erstochen mordsn seien. General Luna habs sich dorthin begeben, um mit Aauinaldo zu bcrathen; er sei mit den Wachmannschafiw in Einen Wortwechscl gcrathen und habe seinen Revolver gczogsn, worauf d:? LEUtc ihn und seinen Adjutanten mit den Bajonetten nieder- I€1WchLn hätten.
Polynesien.
Dcr Vorsißcnde der Samoa-Kommission Tripp hat, wie dZs „Reuter'sche Bureau“ aus Washington m€ldct, dcm «tagtssekrstär Har) mitgctheili, das Werk der Kommisfion sckzrciic langsam, aber in befriedigender Weise fort; die Arbeiten wnrden bald abgeschlossen sein.
Parlamentarische Nachrichten.
Der „Bericht über die gestrige Sißung des Reichs: tages befindet fich in der Ersten Beilage.
: In der heutigen (LL,) Sißung des Nei ck) Sta 9 es, welcher der_Htaatssekretär des Innern, Staats-Minister 1)1'. Graf von Oiadowsky' beiwohnte, wurde die dritte Berathung des Eniyurfs emes Invalidenoersicherungögeseßes mit
d“ Speziglberathung fortgese t.
d' EJ [tegen im Ganzen 4 Anträge vor, von denen aber [? menten nur redaktioneller Art find. Bis zum Schluß des [altes wurdetx die §§ 1-4 unverändert und der § 5 (Be-
9Wdere Kafferxemrickxtungen) mit einem Kompromißantrag der
d' M- ])r. Htße (Zentr. und Genossen, de." dahin geht, daß
sie Kaßenletstungen au den ReichSzuschuß mit umfassen
"UM, angenommen.
Hauptversammlung des Vereinö deutscher Ingenieure vom 12. bis 14. Juni in Nürnberg.
Montag, den 12. Juni.
Die heutige erfie Siéung wurde von dem Vorfißenden des Vereins, Bauratb Btffinger-Jürnbkrg, Morgens JX Uhr im Saale des .MuseumS' eröffnet. Dxr Vorsißende begrüßte zunächst die Ebrén- gafie: den Regierungs-Prafidentsn ])r. von Schening als Vertretsr der bayerischen Staatsi-easierung, den Rexierungsratb von Saint- George als. Vertreterdsr MtiielsränkisÖkn erigreaisrung, den Ekstkn BürgSr- meister der Stadt Nürnberg Dr. von Schub, den Divisions-Kom- mandeur, Generalleutnant von Haag, den Professor Dietz als Ver- treter Yer Technischen Hochscbuis München, den Direkxvr de'.- Germantsckpen Museums Vor. Bezold, den Fabrikantsn Seyler, al:“, Vertreterder Haydélskammer. Den Hofrath Or. Caro ais Berirxtkr des Vereins deuticher Chemiker, den Jng-xnieur Schrödter als Ver- treter des Vereins deutscbor Eisinbüttknleuie sowie Kaders Abgeorrirxte von Behörden und t€chx2isch2n Untkrrich19anstaitew Tann schildkrtx erin feiner Eröffnängsrekze kik EntwicXIlurg des mmmxbr 43 Jabrk alle_n _Vzrems seit deffsn BEsisbeK Aus dem darauf Voraktragknsn (Gekchafisbericbt dss eréins-Tirkktors für das ab,;claufens Jain" ist beroorxubshxn, _kaf; die Mitgliederabl auf 13 600, die Auflags dsr Vereinszeit'cbrikt an di:- Ziffsr 16000 angewaÖssn ist.
Der Resi dcr (?rstZn Sixzung war Vorirägen gSmidmsr. Als Zrséer dener Wrack) Professor Doerfel-Prag „über die Dampf- uberbiyung bsi Corliß-Mascbinen'. DST Vrrtragen'de er- örterts dis Ursachxn drr im Dxmpfmaschinenkau bsmchrkbarén Räik- kehr zu auF-löéknden Vsniiistsucrungsn, an welchsm durch viris Ja'rr-x m;: Sulzer und AUJFÖUrz festgsbalten 13.1er unh die mn auch Wtkdér x_uneerLnde Anwsndnng yon Drebschiebkxn, insbesondcre mr_x zwangslaufigém Antrikb. Mit diésen bai Dkk Vorrraxiénr: in' _Böbnikn 1861 bkgonnen“ (Außfüern-gxn von E. Skoda, Ptljen) und déren Vorzüglich? Eignung für STCUCTUÜZ Von Niéderdruck-Zylindckn mit 2 oder 4 untkn liSJEndsn Trxb- scbieixerwnackogswiesen. Swish? sind jlßt sebr aichmc-kin in (ZcbxaUcb, Wenig !päier gelangtén Maschinen (seit 1884) in Verbindung mit Flachrkqlerz1 für Hocbkruckzvlindcr zur Ausführung. Picrvon find die Schncüiänier „TOZTfel-PlÖÜ“ aügemein békannt, Ls find absr EUCH sebr xablreicbs groß? [ngan8 und stsbendr Vötrisbsmasabinkn (Comvound- und TreizyLindsrmasckyincn bis zu 1000 PS.) aUsgefiibrt wordén, weichen iwb: OCkOUOULi? und lautloser (Gang iiach§€rübktlf w-„Zrdén dati. Ti? Drsbschicßcr Erweisen sich für bobo Koi'cén- g€ichwindigkéit durch rkichiich€ Q::crschnitte und bcqucmc Damrfwegé bei kleinzm schädiich€n Raum als schr gsxigvet; cI 1ch€in1, daß fix in- folge_dei18n insbkionrsre bci fleinZn Füüungsgraden günstiger arbéitcn als ielbsi auélöxende Vcntilmascbinen, wie aus VLrbraucbIzablen hervorgeht. DC!" Drékichicbxr zéigts fich aber bisbkr xtivas zu empfindlich gsgen bobs Dampfdruck: uno verlangt gekignetk Zvlmkeröie. Dcr Vortragsnde iuchis die Haixpxursacbc der mituntsr aufxrkt-Jndkn Sckpwisrigkkitsn in kincm grunösäßlicbkn Fehlsr in der Art und Weise dsr S*:biFILrbswrz“*U.-1,x mit Hilf? dsr Blattspindcl Und zeigée di-xs an siyem Mokka. (Eins mus, ron ihm unter Mitbilfs icinks LÖSMQÜZM Axfistentkn __O. Podiryichi, WErkstättsninge'nieur der L'kasMm-nfabrik F. Ringboner in Prag, ko-nsiruicrte Schisbcrfaffung erwéiii fich als.! wesentlich günstiger. Bei sacbgémäßér Audiübrurg, dkren Grundlagxn eingehend erörtert Durdßn, wer'sält fich der Drehschiebax auch bei Usösrbißur-g skbr [**:friedig-nd. NEUN Erfabrungsn zkigen, daß ami) hei UsbsrbiHung dis _VcUkmnm-snbeit der Maschine von größtem Wchb ist, rr-kil dis Vortbéiie brber Expansion nia'xt in dIm Mas; durcb Niederschl_agverluste_geschäkigt werdkn wie déi nassem Dampf. Die Corliß-Maicbinx ermöglicht daher schon bci mäßigen Témpcraturcn sebr günstige? Resultate und Vsripricht auch bei Zwiscbemüberbiyung vorzügliche Erfolge; Dcr Voriragsnde besprach schließlich bieraur be- züélliléx) e_itgene Vkriuche imd soich8 der Eixässxr Maschinenbau-Aktien- ge € ai .
Es folgte ein Vortrag d:“I Zivilingenixurs Kullmann-Nürw- berg „über den Stand der Wasserversorgung in Baern“. Dcr Vortragende bemsrkts, daß die AuIakftaLtun; dcr Waffervrrsorgung von Städten und Gsmeindkn in Bayxrn um die Mitte der 70er Jahrs begonnkn und fich sxitki'm zn Liliér bobs" Vollkommeénbeit entwickelt babs Heute embsbrt kxin Ort mit übsr 5000 Einwoixncrn einkr Waffcrverforgung. Dir HaUptstadt Müxtchsn hat 138 000 ciUU W.:ffer pro Tag zxxr Verxüsung und dürfts damit, Rom ausgenommen, die- bkstOLTsOkgté Stadt dsc; europäisckoen Kontinenis sein. Verbraucbt werde'n in München pro Tag 82 000 0611] odsr1951 pro Kopf und Tag. Wsitxr fckiidcrtc ksr Nednsr die? Wasssrversok- gungkn Von Nürirbsrg, Würzburg und Fürth. L?Hterc ist bésondch aus dem Grunde interenaut, weil dort (zum Erstem Mal in Bsyrrn) Gakmafchincn zum Antriebs der Pump€n_b€nu *t worden sind. Einen Beweis, wie sehr aucb klciliékeGlllleiNN'71811ÖCZWÖTÜKD. ihrs Waser- versorgungsn in Di? Höhe zu bringsn, liefern die- Slädie Kulmbach und Ansbach. Kalmbach, kin Städtch€n mit 6000 Einwobnem, bx- ziebt sein Wasser auf cine Enthrnung Von 16 ixxrr aus dem Ficbtkl- gebirgc; die Leitung für Ansbach mit 16 000 Einwrbnsrn iii Mar 25 15111 lang und mu dabei 2111811 Hüx-rlrück-xn üksricbreiikn, der Lime Hebun,; dcs Wa 1er um 113 ZU [Zrinzr Kisixs und länk- licbe (Hsu19inwes:'n werden in der Bxicbakiurg :sr Wxiisrrsrwrxung durch 8111 iéit 1878 bcijebcndrs tcchnisch€§ Nur:;4 uwteritüöt, Miches dem Ykixiisisrirxm ch Jmiern unjeritxilt iii. “.*“6'2 W.1si;'r[cjkmigén find beréits von dirskm Burma ausgxtüixrt; im TUrck1chniTT smd dazu “26 % ZuschUß gsleistkt wordkn. Ermögl.cht w::rk-k Tix!? Bsgrürdung kléincr Werk? durch die Entwickslung dxr Bxyzin- und PLTkOlSUM- motore-n; zur wkiteren Förderung dürfte bsio:.ksr5 ker Ei(firornotvr bécusen sein.
Als chier Rcdnkk sprach Ingknicur Erhard über Nürnbsrgs Metallindustrie. Disse Jndustrtk lbkils fich, wie der Vor- tragende ausführte, in zwek Gruppen, nämlich einerseits den modernem Maschinenbau, dic Elektrotechnik, dyn Fabrradbau und dergl. und anderkrseits dis aus dem Mitteiaitér stammcnkkn Jndi-“strien, iris dic Blattmeztali- und B:on5€farb2neki€ugxrng, di; Fabrikation leyniscbsr Dräixtc und daraus gefertigtsr Waaren, dic Reißzeugfabrikation, dic Metallspielwaarxnérzeuguns, 2c. Da Nürnbkrg Von den Fundstättkn des Enes und der Kohle weit entisrnt liegt, die anderwärts das Aufblübén neuzkitlicbkr Jndirstrie'zrreige begiini'tige'n, so ist Ort bobs Stand der Technik in Nürnberg fast ausschließlich dsr industrikiien Begabung und orm Fleiße dsr Fabrikanten sonne den weitretcbexidsn Handelsbezicbunqen zu ykrdankcn. -_- Troy dur ungünstigsn geograyhi- sch€n Verhältnisse besteht Lill umiangrsicbeö Walzws'rk in Nürnberg, welchxs jédoch bezeicbm'ndér Wriss lediglich Alléiscn als Rohmaterial bemisst, Die größtcn Werke Nürnbcrgx? smd die nunmrbc mit der Augsburger Maschinenfabrik vsreinigte Maschinknbau-Aktikngefsli.!“:kait Nürnbsrg vorm. Klei! u. (Co. mit 3500 Arbeitsrn und einer Zabre's- produktion you 13 Millionkn Mark und die Elektriziiäis-AktikngkiLil- schaft vorm. Schuckcrt u. Co., die bei einem Personalstande von 8000 Beamten und Arbeitern eincn Jahresumyas Von 46ckPkil1ionsn Mark erzielt. _ Uebsraus rasch hat sich der Fabrradbau entwickklt, dessen Jahresproduktion auf rund 10 bis 12 Pkillionen Mark veran- schlagt wird, sodaß Nürnberg beute infolge seiner zahlreichen Fahrrad- werke das deutsche Coventry genannt werdcn kann. Durch Die Fabrradfabrikation wurden viele kleinere Bejriebe zur Erzeugung von Nebentbeilen in Nürnberg ins Leben gerufen. Besonders lohnend war in dieser Hinsicht die Fabrikation der Stahlkugeln für die Laaer, die jedoch durch eine wilde Spekulation schwere Einbuße erlitt. J:! her- vorragendem Maße ist in Nürnberg und Fürth auch die Fabrikgxton von HaqualtungSatiikeln, Brausreimaschim'n, Draht- und Mening- waaren und dergl. vertreten. -- Zu den historiscbxn Industrien Nürn- bergs zählt namentlich die Blattmetaüsckylägerei. DieHersteUung der dünnen Blättchen, bei der man bisher wergkbens Maschinenbetrieb versuchie, ist fchwer und zeitraubend. Die Metallblätter werden hierbei in Formen aus Goldfckvlägerbäutcben geschlagen, die aus dem BlinYdarm des Rindes hergestellt sind. Aus den Abfällen der Metalisckplagere'i, dem sogenannten Schabin, wurden früher durcb Zerreiben dle Bronzefarben erzeugt, die heute direkt aus dem Rohstoff in Stampfmüblen gewonnen werden. Blattmetalle und Bronze- farben bilden einen Hauptausfubrartikel von Nürnberg und
iFürtb. - Die Industrie der leonischen Waaren wurde durch
Emigranten aus der (Gegend von Lyon nacb dér Aufhebung des Ekikis von Nantes 1683 nach Nord-Bavxrn verpflanzt. Unier leonifchen Dräbisn Okrstsbt man im aUgLMLin-en vergoldcrs, vsrfiiberte odxr FLWÉUÜLZÜL Kuvferdräbte von höchster Feinheit, die tbkils unmittelbar, theils als MMS odsr Lametta, d. s. flach gc- n*alzte Drähte, als BouiUons, d. s. übst Nadeln gSspomnene, rauren- artig gskraufte Draht- und Plättgebiidk“ als Brokat, d.i geschnittene Plätts, und als Flittkrn, d. s. fiacngsch agene Drabiringeickykn, in dén Panda“! kkMMkn. Im Zusammenhang mit der Erzeugung der [koni- 1chktx_Dräbt€ steht deren Vérarbeitung zu Gold- und Silbergespinnsten, TrEUM, Schnürcn, Lißcn, Fransen, Spiyen und dérgl., weiche haupt- sächlich zur Hersteüuna von Kirchenparamknten, Stickereien, Miiitär- QÖZÜÉSU U. 7. w, déknxn. - Vedkutsnk ist aUcb di: Neißixugfabrifation, MFE“? “i'crrxr. Ursvrmig in alis Zeit zurüijfü'wrt. Schon RSJTOMOUTQNUZ !““. M) im 15. Jahrhundert in Nürnvch mögen der Dasclixst (“Ik- Wrxigtkn Jnstrumxnle niedkr. Hsuje zählt die Reißzeugfabrifation etwa 60 Bktrisbe, die sich den Weltmarkt erschloffkn haben. - All- ,;xxnsin kkkarmt sind die Nürnbx'rger Spielivaarkn. Die Zinnfiguren, ()*: in gravixrten Sckzixfcrformsn gsgrsirn wcrden, bilden rfi kisine „Tunitxvcxfx. lechkpielwaaren, wie Krkiikl, urxchxnisäze Figurén, Schw101mirieiwaarchZaubérlaicrnen Und d::gL. WM:: in großkn Fa_bcik€n Misr Anwxndung rikuzkitlickycr WérizxirzinascÖinkn in agßsrorksmiiich-xn Msngkn STZCUZTZ ".Uc'odeiisviciwaarkn aßmen die EinUÖturig-kn dsr Eissnbabnen und TMMWÜÖTffL, der Dampf“, Gas“- urxd_„ElkkTWUiOWrc-n xiacb, Und ExpsrimrmiSÜäfien dicnrn zur EUÜLÖWUZ'DTÖ inabcugcistcs in die GsilUDiCÖTLU Dcr Mcäpanik und Pbxvxik. Tr:;(inzixmitrrokxiiiicn BU“ Nürnbkrssr Srixlwaarkn wird Ws ]0 W 12 Miiiioncn Mark xiesckoäxzxz Mi Vrrtxi€b 100.) k-sm 271112?- 1axidc bxerLn baikaiäcblicb groß: Exvr'ribäUscr. » Ju aUsn Zxr€i„:n dsr Zsiiirxibsrgxr „L)ZcxailinkUstric ist ein Zn,; nacb thwoilkmsmmung dcr 7341711021? wzx'sériixxisbijisii, Und ('s stsbt ;U boffkn, 1-37"; an Stsiik drs iait Oeracbtliä; kiingkixdén „Néxrnbe'rger TMIeS“ das ursprünzlicéxe ald: Wußrwocx „Nürnöcrgcr HMT sci)! “cirrcb «118 LU:?“ wisder in Umiaux komme.
Nackmiiiag: f-oigie ein Fksimabl im HsrcnisH-Véiwdkom, cm xrxn (tw.: 700 Personen tb-cixxmbmcn. Un drr Tax"?! (*:-r EbranÉstk iar; mar. zaßlrcicbe Vsrtrctér rer staatlicb-xm imd siädTisÖx'U BS- börden. Aus dsr Rkibk k-Ik Trinksvräckyk ssi?» Hurorsckobkn Dkk kcs Vsréinsvocftsenkkn, Bauratbö Biifingkr anf SOME Majksfäi TSU Kaijsr und Skins Köniqiicbe Hobeit drm Prinz-Rc'ßentsn Dru Bayern, dss Bauratbs Risvvéi-Nürnberg auf M ÖQVUUÖS Sta.:ts- re,:xsrung, DLZ Regiermxgé- “räfircntcn 1')r. [wn SÖCUing ail? dis: ÖSUTYÖZ Jiikusiris, dW Gsbcimen ngirritnxiéßrztiös Riétfäpél-Yerlin auf die Stadt Nürnberg mad des BürgSrmetster Dr. von Schah auf de;; Vkrcin dsutschr Ingenieure.
Mit Liner Festvorstkliung im ApoUo-Tkkater fand dsr erst? Trg scinan Abschluß.
Disnstag, den 13. Juni.
In dkr bkuiiskn zweiten “Ziyang irurkcn dir! 5730910110641 An,;cl-chnbciicn crikdizt. Zum Vrrsiixsndcn dc? Isrrixiö für Tie Jahr: 190011111) 1801 wurde err LSULLUIL, Tir-itor Der Ma- icbinz'niabrik vorm. G. Lutbcr, Aitien-(HsicUiÖnit m Brauniäypchg, gcwabit. Die? LHraIbof-Dxnkmünzc, €th anäbriick) Veriisbene AUerickynung fur bsrvorragende irchniich€ instimqe-xy, warde Herrn Bäuratb Rievpei, Dirckior r.?r Maschixiknkau - Aktien - iGsssüsckoaft Nürnbkrg, zuerkannt, Hcrr Baudirkktor Proixffor von Bach wurde zum Ebrenmiizlisd dcs BercinS (mann!.
Axis den Mitch Vorbanrlnngkn ist zn ?rwäxnkn, da?"; für eine RCF)? wichtiger !€ch::iichcr Vrrsixa'ze, wi? üki'r Waffcraöbait im Kcmeldampf- Vstgleicbe von Schmierölen, Fsiiisksit [WU SÖrauben, Féstiaksit von Broms bei bobkr TcmpsraiUr, Wiciuriz ron Damrf- maschinsnrsgulaioren, KraftVLrlusiS bei Rismsn- uud Skiltrixb. Wir- kum; dcs Winddrucké', Verwendnng ükcrbixtxn D:.mvfs in DUm'f- Maschincn, Wärmedurckpgang durch Heizßäcde-i :*rbekiich Gsirmiml bewiüial word?" find.
Für die Wcitaussicilimg in Paris 1900 ist kim? umiaffsnds Bc- richtcrstatxung in der Zkitscbrift dcs Vkréins in:“; Auge? gefaßt,
(Fine iangjäbrigs Vereinsarbkit ist dadurch zum AbiÖiUs; «;(!- kommen, _das; das intcrnaiionale mxtrifche Gkrrinkkfystsm iär B6- festigumgökckpraubcn in drk Form, wie es im vorigé'n Jahrs 13-311 Sinrm internationalsn Kongrcß in Zürich aufgcsiklix ivurkx, 951221311052 wordkn ist.
1) „“Zum Ort der näcbstjäbrigen Hauptwersammiung wxxrds Köln 5x.tmmt.
Statistik und Volkswirthsäxaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus M.-Gladbach wird der „Köln. Ztg.“ voii! .*,ksirigcm Tage gsmelkxt: Di? Färberbewegung nimm! ksinkn ,;rökWrc-i [ixxiixng an. L'icbreke Werke erzieltsn Einigmigen, nur in kinsm B-xirikb is,.t-xn dic Ärbcijer nacb voraaégeganzcnsr Kündigumg dé: Arbmt midkr. (1551. Nr. 134 r. Bl.)
Zn HilkSSÖSim kndcte Lil'?!" Mittheilung dcsisikcn Biatch 5010» ksrTiscblsrausitamd mit sinxr Nixdxrlags rox (553111101, kemi H.:upxwrdcrumi, [“i-: Vérkürzung der Arbsérsxsit, von km Meistxm Nick,)! bLMUizt w::rde.
Ans Hamburg wird dcr ,Ostsec-Ztg.“ zur Loßn'rcwzgung dcr Säoiffszimmxrlthr in Hxxmbwrz Und 11n1.;-:„.;-::1? ,x kchrixkcn: (Zinc MitgiiskcrNrsammluns dcr ZablstsU-n H::nbarg. Rrävcrsti-sg uud Vsdkcl ch VsrixaiWc-Z dcr SÉiffHzimmsr-kr TOUUÖLNW fand am [(Jim Sonniaß itaZt. Dic" Ta.;csordnung 111116th U:;ikre' Brix::- iorke'rnng ::nd B6richt Dkk am 4. (*. M*. gxwäbiikn Untkrbanrlung-Z- kommission. Dicke [i?ß mittbéilen, das: dkn erftbkßtzx'rn Us Er- !"nci'er, ks" Stnndxtxiohn, dsr bisher 46 „5 betrug, all' 510 „] 3:4 cr- bÖk-In, UnkLkblCiTCt wordcn sei; es hätten Umicrbaxiélxwigrn staitak- funden, ric Lob::auikkfferung wurde a'ocr nichl bswtlii,;t. DBT Arkeit- gebrerband vonäéamburg-Alwna WOÜL n'cdcr Von kit???) V.'-*iiirxu11g derAr1*ci[§zeit no 0011 einer Lohnerhöhung ZttvaI rriffc'n. Von 6111?! ArbUtSkinstLUung müss? unter OL" ybwaltxndkn Umständen Abstand genommen wsrdcn, da die Organisation der Schiffkzimmsrkr ?ics uicht zulaffé. Die Vkrsammiung einigtx sick; schließlich dahin, die' Arbcit am Montag zu dm: altsn Lobnöedingungrn (46 „3 für die Si'riiswk) Vorl-Zuffx; wiader aufzxmebmc»
J.". Lcikzig dankrt der Ausstand der Stuckaténrgcbilfcn, der Vor ;:rci Wochen bsgonmzn Wurde, unherändcrt fort. T-ic' Zahl der g:,isnwärtig noch im Ausiiaridk befindlichen Gcbiifen bxirägt, dcr „Lm. Ztg.“ 31170198, 93, darunter 67 Verbkiratbete mit 166 Kindkrn. (FS iii abxr won dsr Leitunz ch Ausstande's NOF Link dringsndéknBso jre'ibung rer Abruisc, insbeiondere der lediqcn 11chZständigen, inS" Auße gcfaßt, wxnn per Asusstand nunmehr nicbt beigelegt chdé'n soUtc.
Aus 3818 wm) der .Mgdb. Ztg.“ zur Lohnbewegung der BergarbeiierSUnter dsm 12. Juni berichtet: Bis jeßt ist noch nichts üb-zr dte »Ftsllungnabme dcr Grubanrwaitungrn zu der For- d:"runaseincr zsbnprozentigen Lobuaufbcsserung für die Bsrgarbciier im Zetß-MeuselwW- Weißenfelser Braunkoblc'nrevicr béfgnnt ge- worrxn. Jm béxiacbbarikn Groitscb haben bereits cinige zwanzig Arberter„_dte Arbeit niedergelegt. Wie die Lobnbewcgung verlaufen wird, laßt fich beute noch nickxt überblicken, da die Vcnvaitungkn bis zum 15. Juxii um eine Erklärung Zebeten find.
JT' Nurnberg sind, wie den „Münch. N. N.“ gemeldet wird, die Bgckergebisfen in eine Lobnberve ung eingetreten.
Hier in Berlin verhandelte eine '.skanrerVerfammlurg am Montag über die Frage: „Wie stellen sich die Maurer Berlins und Unigegéxnd zu der vom Arbeitgkberverband angedrohten Ausspsrrung?“ Wie die .Voff. Ztg.“ mittbeilt wurde folgcnder Antrag ange- nommen: Die Versammlun erklärt, dcm Verlangen der- Arbeit-
eberbundss, die jest zu Gunten der Erringung drs 65 Pfg.-S1unden- obnes ruhenden Bauten wieder zu bkssßen, nicht Folge zu gaben, sie erklärt sich aber zu jeder “eit bereit, mit, dem Arbeitgebervaband zu unterhandeln, um die obn- und Aebettöbedingungen] gegenseitig