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Kriegs-Minikterium.
Die bisherigen Gerichts-Affessoren 07.311111) ke, Probst Bald und ])r. Kayser sino unter Ueberweisung 11 den Korps-Jntendanturen des 111, bezw. 17, 171. und 1. rmee- Korxs zu etatsmäßigen Miiitär-Jntendantur-Affefforen ernannt wor cn.
Yieh'tamtlirhes. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23.311111.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin trafen, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Nachmittag 1 Uhr 20 Mi- nuten am Dammthor - Bahnhof in Hamburg ein und wurden von dem preußischen Gesandten Grafen Wolff - Metternich , dem Legationsrath Freiherrn von Heinße und dem Chef des Generalstabes des 12T. Armee- Korps, Obersten von Falkenhayn nebst Gemahlin empfangen. Nach Begrüßung der Genannten fuhren Ihre Maxcstät unter lebhaften Hochrufen des Publikums nach dem _Vereinshospital des Vaterxätrdischen Frauen:.Hilvaereins. Außer d1esem besuhtigten Ihre Majestät noch das Schröder:S11fr, in welchem der Bürger- meister Or. Mönckcbcrg und Baron Schroder die Führung übernahmen, und das neue UUJOMCÜW Krankenhaus in Eppen- dorf, wo Ihre Majestät von _dcn Senatoren Lappenberg und Rosse sowie von dem Profcswr Rumpf empfangen wurden. Um 43/4 Uhr traten Ihre Majestät die Weiterreise nach Kiel an. Mr Verabschiedung war der preußische Gesandte Graf Wolff-
ettcrnich auf dem Bahnhofe anwesend.
Abends um 7 Uhr trafen Ihre Majestät die Kaiseriy und Königin in Kiel ein und wurdcn von Seiner Majestät dem Kaiser und König am Bahnhofe empfangen.
crner waren zum Empfange erschienen Ihre Königliche
oheit die Prinzessm Hemrich von Preußen, Ihre
urch1aucht die Prinzessin Henrirtte zu Schleswig-Holstem, der Chef des Marinekabinets, Kontre- Admiral Freiherr von Sendcn-Bibran, der H0fmarschall Freiherr von Secken- dorff und der Stadtkommandant, Oberst 0011 Höpfner. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten fuhren, von der Be- völkerung lebhaft begrüßt, nach der Barbarossa-Brücke _und begaben Sich hierauf an Bord der Yacht „Hohenzoaern“, wo das Diner eingenornmcn wurde, 011 welchem Ihre Königliche Hoheit die Prinzcsjm Heinrich thexlnahm.
Die vereinigten AuBschüffe des Bundesraths für das Landheer und die Festungen, für das Seewescn und für Rechnungswesen hielten heute eine Sißung.
Der Bevollmächtigte zum BundeSrath, Herzoglich sachsen- axtenbgfrgische StaatH-Ministcr von Helldorff ist 0011 Berlin (: gere1 1.
Der Re ierungH-Affeffor 131. ]"111'. von Tbaer zu Pa- wonkau i. S 1. ist dem Landrath des Kreises Ohlau, Regie- run sbezirk Bßslau, und der RegierungßMffcffor 1)1'. Knoll zu logau dem Landrath des Landkreises Hannovgr zur Hilfe- lxisjung in den landräthlichen (Geschäften zugetheilt worden.
Laut telegraphischer Meldung ist S. M. S. „Deutsch- land“, Kommandant: Kapitän zur See Müller, mit dem Chef des Kreuzergeschwaders Prinzen Heinrich von Preußen, Königliche Hoheit, an Bord, am 21. Juni in Kiautschou angekommen und beabsichtigt, am 24. Juni nach Kobe in See zu gehen.
S. M. S. „Gefion“, Kommandant: Korvetten- Kapétän Rollmann, beabs1chtigt, am 24. Juni ebenfalls von Kiamschou nach Kobe in See zu gehen.
S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Jacobsen, ist am 21. Juni in Guayaquil angekommen und am 22. d. M. 0011 dort über Panama nach San José in See gegangen.
S. M. S. „Loreleh“, Kommandant: Kapitänleutnant von Leveßow, rst gestern von Constanßa in See gegangen.
Bayern.
Ueber Laß Befinden Seiner Köniqlichey Hoheit des Zerzqgs Gregfmed 111 Bayern ist gestern folgendes 1111171111 au6gegeben worden: Befinden zufriedenstellend, Kopfschmerzen geringer, Appetit stelL! s1ch ein, jedoch größte Schonung erforderlich.
Professor Dr. Angerer, Ober-StabSarzt ])r. Seydel, Or. Bredauer.
Qefterreich-ngarn.
Der Zajser empsxng vorgestern Nachmittag dcn öster- re1ch1schen Mmister-Prändenten Grafen Thun in Audienz.
_ _ m 11_n_gar1schen Unterhause erklärte gestern der M1n1ter-Pra110ent von Sxell gegenüber den Aeußerungen der Abgg. Kossuth unh Komiathi, welche für die 9011- trenmmg 0011 Oesterre1ch eingetreten waren, daß 011- trennung und unahhang1gesZoklgebiet 1111131015 Selbstzweck betrachtet werden khrznten; 116 seien eine bloße Modalität der W1rthschaf18p01111k, zu der _man erst greifen dürfe, wenn d1e Mögltchkett emer Zoügeme1nschaft mit Oesterreich nicht me r vorhanden sei. Man muse das unabhängige Zollgebiet ni t mit alxzu glänzender) Farben gysschinücken. Ungarn könnte aUerdings 1e1ne Industne in roßerem Umfange entwickeln, allein es würde andererseits den chä§evswerthcn Markt für seine Ryhprodukte nicht mehr unter den gletchen 111111 11 en Bedin ungen, wwxeßt,behalten.Nachse1ner desMinister-Präü enten)S äßung würden die Folgen der Zo trennung steh ungefähr folgender- maßen gefta ten: Ungarn würde- apfangs vielleicht einer stärkeren Ecschütterun auSgeseßt .]em, würde die Krifis Jedoch, wenn leich, erß nach einiger Zeit, überstehen, Was ingegen _ O errerch betreffe, so würde es vermöge feines Kaprtalretchthums anfängliche Schwierigkeiten leichter über-
wiyden, jedoch würde der W Bex! ** 21111 leich
-größer sein; seine “Jndüstkie "150 i e ' den unqari chen arkt
für alle Zeiien vollständig verlieren.“ Man' Bü e, gegen die Vortheile des Zusammenbleidens nicht blind sem, wenn- Yeich die Zoll emeinschaft selbstverständlich auch ihre
chattenseiten ha_ 2. Unbestreitbar bleibe der Vortheil der Gemeinsamkeit betm Abschluß von HandelSverträgen, da ein umfangreiches Wirihs aftSacbict naturgemäß eme bessere Pofition für die Ver andlungen gebe. Der Minister-Prä- sident ging sodann ,. zur Erörterung des Ablauftermins der Handelsverträqe über und bemerkte, es sei nicht zu befürchten, daß seitens Oesterreichs ein Druck auf Ungarn werde aus- geübt werden zwecks Abschlusses von Verjrägen auf längere Dauer als bis 1907, umfoweniger, als ein Präzedenz für die vierjährige DaUer cines HanderertragS vorliege. Wesentliche Bedeutung befiße nur das Zusammenfallen der Endtermine des Ausgleichs und der internationalen Handelsverträge. Falls es gelingen sollte, auf parlamentarischer Grundlage mit Oesterreich ein Follbündniß von längerer Dauer als bis 1907 u schlirßen, fo önnten dicHandelsverträge auch längere Gültig: 1citsdauer haben. Dxr Minister-Präsident schloß mit einer warmen Empfehlung der Zoll: und Handelsvorlage, nicht als ob sie die absolut beste wäre, fie enthalte jedoch die relativ günstigsten und geeignetsten Bestimmungen, welche bei der ob- waltcnden, durch die Aktionßunfähigkeit des Reichöraths her- vorxrufenen anormalen Lage vom Standpunkt der wirth- sch117111che11 Interessen sowohl als auch vom staatsrechtlichen GesichtSpunkte aus hätten getroffen werden können, Die Rede wurde an vielen Stellen von lebhaften Beifallskundgebungen unterbrochen.
Großbritannien und Irland.
Zn Richmond fand gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die Trauung der Herzogin Marie zu Mecklenburg- Streliß mit dem GrafenJametel statt. Der Her og von Cambridge wohnte der Trauung, welche nach katJolischem Ritus voUzogen warde, bei.
Im Unterhause fragte gestern Meseh Thom son an, ob die russische Regierung Bendrr Abbas von der perféschen Regierung gcpachtct habe. Dsr ParlamentxöSekretäc des Aus- wärtigen Brodrick erwiderie, daß er keine derartiZe Nachricht erhalten habe. Auf eine weitere Anfrage erklärte er Staats- sekretär für die Kolonichhamberlain, daß die Beschwerden britisch-indischer Handelsleute bezüglich des Wohnsihes in Transvaal, eine der Fragen, über welche die Ansichten der britischen Regierung und der ngierung von Transvaal aus- einandergingcn, in der Konferenz 0011 Bloemfontein berührt worden wären, wenn steh die Besprechung nicht auf die Wahl- rechxsfrage beschränkt hätte.
Frankreich.
Das neue Kabinet ist folgendermaßen definitiv gebildet worden: Vorfiß und Inneres Waldeck-Nousfeau, Aeußeres De_lcasséz, Krtag General de Gallifet, Marine Lanessan, Justiz Monis, Ack-crbau Jean Dupuy, Handel Mille- rand, Finanzen Caillaux, Unterricht Leygues, öffentliche Arbeiten PierreBaudin, Kolonien Decrais. Waldeck: Rousseau begab s1ch um 6 Uhr Abemds mit den übrigen Ministern in das (9111180, um dieselben dem Vrästdenten der Republik vorzustellen. _ Mougeot behält das Amt als Unter- Staatssekretär für Posten und Telegraphen.
Das neue Ministerium wird, dem „W. T. B.“ ufolge, heute Nachmittag 5 Uhr unter dem Vorsiß des PrÜZiOenten Loub et tm Elyséc zu einer Sißung zusammentreten. Es heißt, daß noch vor der miniytericlln Erklärung das Vorgehen gegen bestimmte Militärs, die in Wort oder Schrift gegen die Diöziplin verstoßen hätten, wrrde eingeleitet werden. Man glaubt, egen General Meßinger werdxnichtvorgega11gen werden, 11101) abcr gegén den_ General Hart1chmidt 1100 den Obersten Saxce. Delministericlle Erklärung werde 1111) darauf beschränken, zu vexsrchern, daß das Kabinct bsstrebt sci, Frankreich aus der
egcnwärtigen Krise zu befreien; dasselbe werde an das
ZZarlament die anff0rderung richten, es nach seinen T:)aten, 1111111 nach Feiner Zummmenschunz zu beurthe1len, uud werde 0116 Repuv 1kaner zur EmigUng aufrafen.
Rußland.
Wie das „IoUrnal de St.:PÉtersbourg“ meldet, wird sich, nach drr Meinung dcs__Vorfißenden der durch Kaisrrlichen Besshl rmgrseßten Kommijston zur Erwägung von Maßnahmen behusz 21516110fo111] der Deportation, diese Kommisüon, gemaß d::n Betehl des Kaisers Nikolaus vom 6. Mai 1899, unter anderem 11111 folgenden Fragen zu bcfaffen haken: 1) Er- scßung der T600rtation auf Grund richterlicher Entschei- drmgcw durch glrßchwerthige Strafen. 2) Absckzaffung oder Emschrankung der 1111 Vkrwaltungswcge erfolgcnden Deportation. Z) Reorga11ifat1on_ der JmternierungS-Ba 1106. 4) Ver- besserurzg des Loans der zur Zeit in Si irien befindlichen Deportrerten. 5) Lrganixation der ZwangSarbeit und Inter- mcrung 111 Arbettohäufern ais Vorbeugungs- und Strafmaß- regeln. - Zn her Ueberzeugupg, das;, um von Grund 0118 und nach aklen (Hef1ch19p11nkten dtese für den Staat und die 186; seYsckzaft so w1chttgen_ Fragen studisren zu können, es sehr nußUch sem werde, 1116 Memuug solcher Persönlichkeiten 1n Rußland o_der tm Auslande, welche derartige Fragen theoretisch oder prakt1sch studiert hätten, kennen zu lernen und Aus- kunft 0011 rhnen zu erlangen, bringt der Vorsißende der Kom- m1ks10n zur aUgemeinen Kmntniß, daß die Kom- m1s10n Mittheilungen jeder Art in Bezug auf die vorge- nannten Fragen mit Dank annehmen und mit Aufmerksamkeit prüfen werde. Solche Mittheilungen, deren Form und Aus- dehnung 00111g den Urhebcrn überlafsen blieben, se'1en an den Geschäftsführer der Kommiffion, Wirklichen StaatSrath Alexander ctrowitsch und den Chef der General-Direk- t1on der Ge ängniffe Salomon unter der Adresse: St. Petersburg, Gcneral-Direklion der Gefängnisse, zu richten.
Italien.
In der Deputirtenkammer beklagten sich gestern, wie „W. _T. B.“_berichtet, „ Barzilai und vierzehn andere Depyttrte der außersten Lmken darüber, daß ste in dem vor- gestr1en StßungsProtokoU unter den in der Sißung An- wesen cn aufgefu rt worden, während fie abwesend gewesen sc1en; (Lebhafte nruhe und sehr lebhafte Protestrufe; all- gemeuze Bewegung.) Der Präsrdent Chinaglia erklärte, es set vorgestern, der Befehl ertheilt worden, diexeni en als fich, der Abft1mmung enthaltend zu betrachten, we che ngmentlnhe Abstimmung beantragt, später aber an der Ab- sttmtmrn nieht thetlgenommen hätten. Er sei der Ansicht, man dur en1chtgeft_atten, daß Deyutirte,welche dieAbstimmun verlangten, s1ch mcht dazu vcrytänden, an derselben thei-
“WW “W;?DMUÜM Z-Fé-er-rl beantragte; - die“ e '.. mission
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"„ *die, Geschäftsvrdnung zu unterbreiten; Lang- andauernder Lärm.) Der Präfident C hinaglia prach gegen den Antrag “erm's; Ferri beantragte namsntliche bstimmun über seinen ntrgg. (Sehr lebhafte Bewegung und Unruhe. Der Antra Ferm wurde mit 223 gegen 43 Stimmen abgelehnt, Der Mini cr:Präfi0ent Pelloux verlas sodann ein König- liches Dekret, durch welches dieSiHungen des Parlaments 515 zum 28. d. M. vertagt werden. Unter lebhaften Er- örterungen wurde die Sißung auf ehoben.
Der Papst hielt heute in fe1er11cher Weise ein öffent- liches Konsistorium ab, in welchem die Aufsetzung des Hufes an den in dem Konfistorium vom 19. d. M ernannten neuen Kardmälen mit QlUSnahme des Nuntius in Madrid und des Erzbischo s 0011 Görz, vollzogen wurde. Der eier- lichkeit woh11ten_dte M1tg1'1e0er des diplomatischen Korps owie zahlreiche Bischofe aus aUen Theilen des Landes bei. Troß der langen Dauer der Zeremonée ertheilte der Papst, desen Aussehen zufriedenstellend war, am Schlusse der Feier mit lauter Stimme den S6_ en. Beim Betreten wie beim Ver- lassen 016 Saales bra ten die Anwesenden langandauernde Kochrufe auf den Papst aus. -- Hierauf fand ein geheimes
onjistorium statt, in we1chcm die Zeremonie der Mund- schließung und Mundöxfnung an den neuen Karoinälen 0011- zogen wurde. Schlie [ich wurde die Präkonisierung von Bischöfen, welche in dem Konsistorium am 19.5.5111. begonnen hatte, fortge1eßt. Nach der Rückkehr in seine Gemächer empfing der Papst die neuen Kardinäle.
Spanien.
In dem gestern unter drm Vorfiß der Köni_ in-Re- gcntin abge altenen Mi_nisterrathbemerkte, dem „ „TV.“ zufolge, der inisterPrändent Silvela, die Agitation gegen die Finanzvorlagen sei eine künstliche; er hoffe, daß bald eine Beruhigung eintreten werde.
In der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer er- klärte der M1nister:Präs101-nt Silvela das Gerücht von einer bevorstehenden Ministerkrifis für unbegründet. Der Finanz: Minister Villaverde wurde ersucht, ur Verhinderung von Spekulationen Aufklärungcn über die “taatsscbuld zu geben. Der Minister erwiderte, er werde darüber im Laufe der Dis- kussion über das Bud ct Mittheilun en machen.
Die mit 5612311111101; desPariéer Friedensvertrags betraute Kommifswn des Senats erklärte daß die bereits erfolgte Ratifikation des Vertrags den konstitutionellen Vor- schriften entsprochen habe. .
Schweiz.
Der Ständerath genehmigts, wie „W. T. B.“ aus Bern meldet, einstimmig das internationale Uebereinkommen der Bodensee-Uferstaaten, betreffend die Schiffahrts- und Hafcnordnung für den Bodensee.
Niederlande.
Wie das „Reuter'_sche Bureau“ aus dem Haag meldet, hielt der erste Unterausychuß des ersten Ausschusses (Bewaffnung der Land eere) gestern eine Sisung ab, in welcher der vom Gcneral en Beer-Poortugacl erstattete Bericht genehmigt wurde. Nach der Sißun des Unterausschuffestrat der erste Ausschuß zu eincr Sißung zußammrn. Mit zwanzig gegen zwei Stimmen und bei einer Stimmenthaltung wurde der Vorschlag des Unter: außschuffes, betreffend das Vcrbot der VerwendunZ3 explodieren- d-cr und beim Aufschlagcn ausrinandcrgehendrr eschoffe an- genommen. Im Laufe der Bcrathung wurde zum werke der Verhinderun einer auf nichts beruhenden Legenden- bildung fcstgeste 1, daß in Tübingen keine Waffenfabrik bestehe und daß niemals beabsichtigt worden sei, im deut- schen Heere Geschoss? einzuführen, deren Kern nicht 0011- stäydig vom Mantel bedeckt fei. Was zu einem gewiffen M1ßvrrst_ändniß habe Anlaß geben können, seien Experi- mente emes Profcfforö an der Tübinger Universität. Der „Ausschuß beschloß ferner cjnkßnmmig, daß es Fur emen Zeitraum von fünf Ja ren verboten sein olle, von einem Baüon aus oder mit Hülfe ähn- licher Vorkehrungen Geschosse abzufcuern. Die “rage der Gewehre und der Marinegeschüße wurde der Prü ung einer späteren Konferenz vorbehalten und gleichzeitig der aufmerk- samen Untersuchung der Regierungen empfohlen. Schließlich wurde mit allen gegen eine Stimme das Verbot der Verwen- dung von Geschossen beschlossen, welche nur den Zweck haben, Sttck- oder giftige Gase zu verbreiten.
Amerika.
Aus Washin 1011 berichtet „W. T. B.“: es verlaute daselbst, daß zwis en den Vereinigten Staaten und Portug_al ein Abkommen über gegenseitigke Ermäßigung der Zolls, ähnlich dem ReziprozitätZab ommen zw1fchen
rankreich und dcn Vcrrinigten Staaten, getroffen worden et. Die_einzelnen Bestimmungen des Vertrages würden ndeffcn 516 zur Ratißkation desselben geheim gehalten.
Asten.
' Der Gouverneur von Madras at nach London be- r1ch1et, daß, die Ruhe im Norden von inevellt) wieder- hergestellt set. Es 1ei nicht anzunehmen daß die Unruhen fich nach Süden ausvehnen würden, 400 Verhaftungen seien vor- genommen und überall Vorsichtsmaßregeln getroffen worden.
_ DW „Tanes“ meldet aus Xeking vom 21. d. M., 5119 TjunckhÜt-Yamen habe die orderung der britisch-m (He- a'ndts a , den Gouverneur von Kmet-tscbau unverzüglich enzes Amtes zu entheben, wcil er es unterlassen habe, dre Morder des M1sfi0nars Fleming zu bestrafen, rundweg ab-
gelehnt. Afrika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kairo gemeldet: na, am111chen Berichten sei der Khalif mit 3000 Mann zrmchen Scherkeila und Belula von Tagallas angegriffen worden. Dieselben meldeten, fie hätten eme große Zabl_von Derwischen ge1ödtct und die einzige Kanone des Khaltfen, welcher jeßt zwrf en den „Hügeln ein eschloffen sei, erbeutet. „
_ chck) einer eldung desselben ureaus aus Pretor1a hatte d1e Regierung der Südafrikanischen Republik endgültig beschlossen, die Vertretun der Goldfelder im VolkSrrtad zu erweitern und zwar wahr chelnlich bis auf sechs Mitglteder.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestri en Sißungen des Reichs- tages und des Hauses der A geordneten befindsn 1 in der Ersten und Zweiten Beilage.
15
Bei“ der, Festern im. 12. Dü1seldorfer Wahlbezirk
(Neuß, Greven'broich, Krefeld-Land) vorgenommenen Ersaßx
[ um aufe der Ab eordneten wurde, wie WITZ], ' „JB.“ Zeldet, der Landnchter Marx' aus Elberfeld “ entrum) mit 406 von 455 abgegebenen Sttmmen gewahlt. 3. Stimmen waren zersplittert.
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Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
21113 Viersen wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet; Der Ausftcrnd in der Flachssvinnerei ist beendet. Die Athener nahmen eme Lohnerhöhung von 5 bis 100/„ an. Bei der großen Nachfrage nach Arbeité-kräften waren die Feiernden von allen Seiten stark umworben. (311116 100 Arbeiter dor Spinnerei haben während Des Ausstandes avßekbalb der Stadt Arbrit angenommen. (Vgl. Nr. 141 5. Bl,)
Zn Mainz ist nach demselben Blatt, die Lobybewe ung der Maurer durch Zugeständniffe an die Arbe1ter 81170191. “111 Ver- gleich wurde die aüjäbrlkcbe Festseßung der Arbensbedingungen zu- gestanden. (Val. Nr., 143 d. B1.) .
521116 Apolda 113110 der „Madb. „Ztg.“ geschrieben: Dkk? Mehr- zahl der Fabrikanten der Textilrndustrte 11:11 beschlossen, der Mcisterscbaft eine Lohnerhöhung von 10 0/0 zu bemürgen. Nach Be- ch111ß der Meisterschaft wird diese dex1 ganzen Lohnaufschlag der
rbeiterscbaft zu ute kommen [affen Cme Versammlung ker"?1r- bréter besÖloß, 1118 vorläufig mit dieser Lobnaufbefferung 511 5601111 611, richtete aber das Ersuchen an die Fabr1kanten,"1n der nächsten Mu .er- und Kalkulationszeit auf eine weitere Lobuerhobung 13011 10 % bedacht 1.1 em. 3 sAus Preßin wird demselben Blatt berichtet: Der Ausstand der Steinbrucbsarbeiter dürfte bald ein Ende haben; in einer Versammkung der Außsjändigen kam der Wunsch nach Wiederaufnahme der Arbeit lebhaft zum Durchbruch. Die Bruchbeüßer weigernfich aber, zwei ausständige Bruchmeister wieder ein ustcklen. Dte aus Neustadt in Oberschlefien für den Steinbruchbes1ßer Schüßler ein- getroffenen Arbeiter smd am Montag wieher zu_rückgefabren_. Sie waren am Babnkwf in Gommern von sammtl1chen ausstand1gen Arbeitern empfangen worden.
Hier in Berlin ist der Ausstand der Steinseßer durcb Bewilligung der ursprünglichen Forderung der Gescüen, des 65 P1.- Stundenlobnes 11115 der Jstündigen Arbritgz-éit bei skchz Fünfzebnminutenvausen, seitens der Jnyungswejster 311 ©0nstkn der Ausständigen beendigt worden. , Dre Innung hat, wie die „Voss. Zw.“ bemerkt, jetzt 111651: bewikltgt, 1119 der Schieds- spruch des Gewer egrricbts drn Meistern auferlegte. Der bewilligte Tarif bat Gültigkeit bis zum 1. Januar 1901. _ _Außer den Maurery, Bau- und Erdarbeijern und den Töpfern find' 111'Berlin aucb dte Dachdecker, Fliesenleger und Zimmerer 111 emeLobnbewegung eingetreten. Die Zimmerer onen den im März 5. J. erneuerten Tarif auf aUen Zimmerpläßen durchgeführt sehen. Die Dachdecker be- fcbloffen, nachdem 65 Unternehmer den 55 Pf-Stundenlobn bei neun- stündiger Arbeitßxeit bewilligt 5115611, über 15 Geschafte die' „Sperre' zu verhängen, falls diese die Forderung nicht bewiüigen. Dre Fktefen- 1eger haben über eine Firma die ,Sperre“ verhängt ur.d 11101151 ihren Lohntarif nunmehr aÜen Geschäften unterbreiten.
Kunst und Wissenschaft.
In der Sißung der philosophisch-bistorischen Klasse der Akademie der Wissenschaften vom 15. Juni (vorfiyender Sekretar: Herr Dikls) 109 Herr Hirschfeld „über Anlage und Ab- faffungszcit der Eyitome des FlorUS'. Der Abriß der römischen Geschichte des Florus war, wie in der Abhandlung nachzuweisen Ver- sucht wird, ursprünglich auf die Darstellung der äußeren Kriege bis auf Cäsar beschränkt und ist in dieser Form kurz vor Trajan's Tode abgefaßt. Die Schilderung der Bürgerkriege und der Zeit des Augustus ist erst im Beginn der Regierung Hadrian's don Florus h'mzvgefügt worden. '
Ja der Siyung der pbysrkalisch-mathematischen Klasse der Akademie 11011 demselben Tage [15 Herr von Bezold „über die Sonnenstrahlung in der Atmosphäre und das Polarlicht“. Nack; APaulsen setzt das ustandxkommen des Polarlichts und der als Folge- erscheinung aufzufa 7117211 ma netischen Störungen eine voran- (5161111116116 2366101111111? der öchsten Schichten der Atmosphäre voraus. Da diese ei dem geringen Absorptionsvermöqen nur dann wirksam sein wird, wenn jene Schichten von den Strahlen längere Zeit bindurch auf langem Wrge durchseßt werden, 10 würde, wie in der Abhandlung a115gexührt wird, damit auch die Jahres- pcriode ker ma-netiscben Störungen “ sowie die jährliche Wanderung drr 51101121111511011e 1er Erklarung finden. _ Herr Van't Hoff 109 61116 mit Herrn H. M. Dawson bearbe1tete vierxebnte Mittheilung aus seinen Untersuchungen „über die Bildungswerbältniffe der ozeanischen Salzablaßerungen, insbesondere des Staßfurter SalzlagerS“. Die Bildungstemperatur von Tach- bvdrit wird nach diesen Untersuchungen durch Atmosphärendruck um 0,0179 erhöht, und Zahlen ähnlicher Ordnung _sind bei ren anderen Mineralbiloungen zu erwarten. Das Nichtaustreten Von Kieserit, Löweit, Kainit und Langbeinit Sci 25" und Atmoswhärendruck dürfte alxo in erster Linie der 11011 25' verschiedenen Temperatur zuzuschreiben sein, während der Einfluß des Drucks erst “111 zweiter Linie Berückfichtigung verdient. -- Herr Schulze legte eine Mntbeilung des Assistenten am 3001091143671 Institut der Berliner Universität, Herrn Privatdozenten 1)1*. Heymons „uber bläschenförmige Organe bei den Gespenst-Heuschrecken“ Vor. Im Kopfe von 880111115 105511 kommt, wie darin dargelegt wird,
' ein Paar bläschenförmiger Organe vor, deren Inneres mit einem
System von konzentrisch gesckoichteten Cbitin1amellen erfüllt ist. Diese Organe, welcbe 1115 beim (Embryo aus zwet Ektoderm-Einstülwungen an der Basts der vorderen Maxiüen entwickeln, werden (116 (20113012 11118111 beschrieben. Homologe Organe bet anderen Insekten find Asher irrtbümlicb für Ein eweideganglien gehalten worden. -- Herr Schwendener legte eine Ab andelung des Herrn 1)1'. E. Küster, 16151111 MUUÖSn, vor, welche die Ergebnisse seiner mit Unterftüxnng der Akadsmie auf der zoologischen Station 1n Neapel angefü rten “]Solongen Untersuchungen enthält. Der Verfasser weist nach, daß die Perwberischen Gewebeschichten der Mcereßalgen 911113, die 1nneren 759889611 pasfiv wachsen; erstere befinden sich demgemäß 111 Druckjpannung, letztere in Zugspannung.
Wie dem „W. T. B.“ aus München geMeldet wird, ist dem Wunsche des Geheimen Raths, Professors von Pettenkofer, 11:11 von dem Amt eines bPräsidenten der Akademie der Wissen- schaf„ten feines bo en Alters wegen zu entbinden, stattgegeben und an ferner Stelle der Geheime Rath Dr. von Zittel , Profeffor der (Geologieund Paläontologie an der Unwersität München und ordent- liches Mttglied der Akademte, zum Präsidenten gewählt worden.
Aus London vom Bestrigen Tage me1det „W. T. B.“: Der Erste L_ord deo Schaßes alfour empfing heute im Auswärtigen Amt eme Deputation der „Royal Society" und der „Royal Geographical Society“, welche die Abstcht einer Kooperation mit der deutschen Südvol- Expedition aUSsprach und die Außrüstun einer englischen Expedition mit zweckentsprechenden Schi en befürwortete. Balfour sprach LU semer Erwiderun sein Bedauern über die Abwesenheit ord Salisbury's und icks Bea ': aus und erkannte den Werth der von der Expedition angestrebten iele an. Es sei nicht unbillig, zu hoffen, der Schaykanzler werde für die Zwecke der Expedition eine angemeffene Summe anweisen können, die der wertbvollen wiffen-
schaftl' . Würdixxchsnj] Forschungen dkk Gesellscbaßen und des Landes nicht an
ck
' Lanb- mtb Forsiwkrthseh'aft. Sauteuftand in Oesterreich.
(Bericht des österreichischen Ackerbau-Minifteriums nach dem Stande 111 Mitte Juni 1899.)
Die zweite Hälfte des Monats Mai zeichnete fick fast überall durch kühle, reaneriiche Witterung aus, die gegen Ende des Monats manchmal mit Frost und in den Bekam mit SÖneefäUen verhunden war Zu Anfang Juni stieg die Temperatur und brachte 111 der mittleren Länderzone einige ganz sommerliche, abnorm Warme Tage. Doch bald schlug die Witteruna wieder um, die Temperatur sank unter das Normale, und bis Mitte Juni waren küble Nä te, die tzicbt se11en von Frost und im Gebirge yon neuerlichen Schneefä en beglettet warexz, vorherrschend. In der ersten Hälfte des Juni machte fich tbetlwetje Trockenheit bemerkbar, und wurde namentlich in_ den mittleren und südlichen Ländergebieten über Mangel an Niedemchlag geklagt, In dem östlichen Theile der Reichsbälste wurde die schon“ lange an- haltende Trockenheit endlich durch einige Regrnfäüe, die vtelrs hätten bessern können, unterbrochen, doch wurde daselbst_die Vegetatxon durcb überaus kalte Witterung, Frost, Reif und Wmv, gehemmt. . 211111) Hagslsckxläge Waren in dieser Berichtsperiode pielfacb zu VLWUÖPM, insbesondere in Dalmatien bat zu Ende Mar ein Unwetter in dcn Weingärten empfindlichen Schaden Verursacht. , „
Der Stand der -Wintersaaten ist im allgememen e1n_be- friedigender und bat fich nur in Galizien 111111111 der Bukowma einigermaßen verschlechtert. Roggen stebt_ 111 der _m11tlcren Und nördlichen Zone in voller Blütbe; 111 den su_dltchen Dtstrtktm bat „er bereits, und zwar (191, 136171111151 und gebt m Dalmat1en der Retfe entgegen. Er stehtzumeist zufriedenstrüend, und auch/Zßgrrungewfinden nicht in dem Ma 6 statt, als man anfangs befürchtete.“ Sem Stand 111 111,11 wenigen Außna men 51621, geschloffen und hoch 1111 Halme. Nur 111 Galizien und in der Bukowma find infolge der anhaltenden Trocken- heit schüttere Bestände anzutreffen. und verlief die 231111118 1361 yqß- kaltem, windigem Wetter. Auch haben dort Fröjte 01716 nachtbe111gc
olgen gehabt, sodaß man nur eine thtelmäßrge Ernte erwarteß
ür Weizen hegt man fast 0111181118111 gute fßoffqungex, da 51616
rucht zumeist gut bestockt ist. I!) Nieder-Oeterretckp „161.31 Wetzrn zur 231111116 an, 111 den südlichen Drstrikten steht er tbetlß in voller 2315156, 158116 ist dieselbe schon vorüber. In den „Alpenlasndcrn 11115 in den nördlichen Gebieien schießt der Wetzen beretts in 516 Nehren, zeigt jrdoch in Nordtirol mitunter keinen geschlossenen Stand._ Letder macht sub bei demselhen bäufigRoft hemerkbar, und steht der1elbe 111 drr mtttleren Länderzone wemger gunst_19_ 1118 der Roggen. , Rays zeigt, troßdem die Blütbe häufig bei ungur11t1aen-1 Wetter, verlief, doch zumeist emen guten Sch0tenansah. 'Name-mitch 111 Gal1ztenywrrd der- selbe sebr gelobt und Verspriebt eme guje Ernte. In Vohmen 11:5 Mähren blieb er theilweise kurz und schütxrr, weisxjedoch 111ch1 selten auch bier reichlichen Schotenansay auf. Ueber Schaden Durch 2611 Rapsalanzkäfer liegen aus Böhmen Klagen vor.
Wenigxr günstig als die Wintersaaten stehen die Sommer- saaten, und gute Bestände find nur in der Minderzabl anzutreffen. Die wärmere Witterung konnte nur 61111086 1111 Hügellande der mittleren Zone bessern, doch benöthigeysdafe1bst die Saaten mehr Regen. Vielfach wurden dieselben verkpatet 1115611 Bodcn gebrmrbt und konnten die durch die eingetretene Trockenheit 7011101151116 Boden- kruste oft nur schwer durchbrechen, eine Klagr, welcbe vielsach_aus den nördlichen Ländern vorliegt. Daselbft steht besonders die 1ch0ffende Gerste häufig sehr schüttet, und fast überall ist ein Gelbwerden der- selben zu beobachten. Die kühle Witterung_ bemmte 516 Entwicklung dieser Kulturen, sodaß in den nördlichen und östlichen Lankergebieten keine aUzu großen Hoffnungen auf die Ernte gesetzt werden. Auch bei Hafer machen sich diese Faktoren geltend, und man ist von dem Stande dieser Saaten wohl am wenigsten befrieDiÉ. Besseres Aus- sehen MY derselbe nur in einigen Gegenden (Salzburgs und in 611156111611 ezirken Von Görz. Auch ist er vielfach durch Hederich und Ackersens Verunkrautet. Mais ist ebenfalls in der Entwickelunxz noch zurück, da er durch Trockenheit und kalte Witjerung beeintrachtit wurde. (Er ift bereits bebackt und stellenweise auch schon behäufe 1. In Südtirol und Görz smd bessere Bestänke anzutreffen; 111 den Alvenländern und in den podoliscben Gegenden Galiziens ist er jedoa') nicht selten schütter geblieben, und man erwartet daselbst nur eine Mittelernte.
Hinsichtlich der Futterpflanzen ist der Schnitt von Klee zumeist schon vazogen und die Ernte unter günstigen Verhältnissen ein ebracht; nur in Galizien und in der Bukowina ist der Schnitt 110 nicht beendet. Von der Qualität des Kleebeues ist man rößten- theils befriedigt; an Außgiebigkeit läßt allerdings in vielen ändern die Ernte zu wünschen übrig, da die Kleescbläße sowie auch die Wiesen durch Treckenbeit, kühle Witterun undV äusefraß litten und vielfach schütter blieben; namentlich in Oétgalqien und in depruko- wina ist die Kleemabd, soweit fie bereits erfolgte, nur 1chwach ausgefallen; in den südlichen Ländern lobt man das quantitative Er- gebniß, während bier wieder 011 die Qualität weniger entsprach. Der zweite Schnitt der Luzerne ist in Dalmatien bersits vollzogcn und wird gegenwärtig auch in Görz in Angriff genommen. Die Mahd des Wiesenheues konnte zeitiger vorgenommen werden, als man erwartete, und bat überal] schon begonnen. Sie Verlies größtentbeils bei günsti em Wetter, und die Qualität _ist entyprechend; auch hinsicht- lich der enge erhofft man besete Ertrage als beim Klee. Von dem quantitativen Ergebniffe ist man namentlich in den Fälpenländern be- friedigt, dasselbe ist nur in Böhmen, Mähren und 111 der Bukowina ein minder ergiebi es. "
Spätkarto?fe1n gingen, durcb Trockenheit und Kalte be- hindert, nur langsam auf. Frübkartosfeln werdenzbebackt und besser entwickelte Kulturen auch schon behäufelt. Jn Südtirol und in den Küstenländern blühen dieselben und zeigen einen etwas besseren Stand, während in den östlichen Ländern den Kartoffeln der [este Reif sebr gescha1§et bat. Jm aügkmeinen blieben hieselben lückenhaft, und in der nördlichen und östlichen Länderzone itt eit) großes Kon- tingent auf nassen, schrveren Böden Verfault, sodaß vielfach ein Nach- seßen, öfter sogar eine Neusaat vorgenommen werden mußte.
Auch die Rüben leiden unter der Trockenbeif, und es sind durch leytere die Kulturarbeüen sebr erschwert. Zuckerrüben find 5650111, und wird mit dem Verzicben begonnen. 11 Böhmen zeigrn dieselben im aÜgemeinen ein beseres Aussehen als 3. B. in Nieder-Oefterreich; doch werden 6 viel durch den Drabtwurm beschädigt. In den anderen nördlichen D strikten find die Bestände zumeist lückenhaft und verun- krautet, auch machen 1111) daselbst Engerlinge und Maulwurfßgrtüen nachtheilig bemerkbar.
Ernteergcbniß des Jahres 1898111Rußla11d.
Nach der amtlichen Statistik stellt fich das Gesammtergebniß der Ernte im Jahre 1898, wie folgt:
* _ Verhälfr'sißP i d zur er 0 e *" 1897 1 1893-1897 + 65453 + 8551,2 Kowno . 34 989,4 + 2708,8 + 786,1 Grodno . . 34 370,1 + 8129,4 + 65687 Wie in früheren Jahren find in diesen Zahlen Linsen, Bohnen und Kartoffeln nicht mit einbegriffen. Die Emte an Wintergetreide ergab die folgenden Mengen: " “ “ Ve'x'bält'uiß'P 15 zur er 0 e *" 1897 1893-1897
22156,6 + 3991 + 5331,8 20026,3 + 10334 + 994,1 213573 + 52419 + 3899,2
63 440,2 10 266,3 10 225,1
Gouvernement 'Tausend Pud
Wilna 38 430,9
Gouvernement Tausend Pud
Wilna Kowno . Grodno .
Zusammen .
815 51: Sömmererrite stellte fich folgendes Erarbniß heraus:
Verhältniß "'“
zur Periode 3" 1897 1893-1897
+ 25543 + 3219,4 + 1075,4 »“ 208 + 28875 + 26695
+ 71172 : + 56809
Gouvernement Tausend Pud
Wilna Kowno
16 274,3 14 963,1 Grodno . 131128 Zusammen. . . 44 350,2
Die bebaute Fläche betrug:
Wintergetreire Sommergetreide Deßjati:en Deßiafiuen
Wilna . . . . 494 653 405 792 Kowno . . 407 155 361044 Grodno . 431 845 331 771 763 616
Zusammen 1 333 653 1098 607 2 432 260 Es hat fiel) 111115111 die Andaufiäckoe gegen das Vorjahr um rund 20800, gegen 1896 um rund 33 000 D:-ßjati:1en VIrMSbrt.
. Den UeYrscbuß des Lande? über Der. 115611111 216151611111 berecbnet dre amtliche Staxisttk für 0116 drei EOYVSTULMLNTI 0:11 86 313 200 Pad, 1500011 (1111 Wilna 30371400, auf 20.909 27 548 831), 71111 (HrOdno 28123 000 Pud kommen.
. Für die einzelnen Getreikeartxn Lkg1651 1111) die 1136511356506
116061116131:
Gouvernxment Zusammen
900 445 768 199
* 114717 Verbäktniß 1chuß ÜF? ren „ „ur eriode Yer- zu 1897 IWF:; bis Brauch
1897 NZ Landes
"91115011- Getreide- EM- Mä)? art "111 Deß- 111111711 T a u s e 11 d P 11 d
Wilna Kowno Grodno - Wilna 14196 811,4 YYY" Kowno 35 039 2 281,7 * GTM!) 33 412299147 Wclna 8 300 300 SINN" Kowno 3 500 131 5“ Grodno 4 748 132,2 Wilna 4 934 238,2 SHIFT Kowno 6 875 316,1 * Grodno 4 550 193,4 Wilna 215 312 8 807 Hafer Korvno 179219 70613 Grodno 199 651 7 892,4 Wilna 88 827 4 078,5 Gerste 90111110 128 266 “91 Grodno 54 843 ' 65 thna 46 2 Spelz K01vn0 144 6 Grodno 916 47 “ Wilna 49 586 1 032,7 ZW" Kowno 31.99 75,2 58,2 _ “ze" Grodno 40 973 790,8 _" 555,5 Hirse Grodno 3 200] 118,6]; „* 5,5] 109,8 3111016 ]Grodno 378] Z4,6]+ ' ,* 34,4] 33 3 Wilna 38 787 1 815,2 322,11+ 507,8 1 469,6 Erbsen 170111110 39 895 1 681,9 210,2 - 891 1 327 „Hrodno 22 432 1 138,4 570,9 + 293,5 940,5 Wilna 2085 71 31,6» 55,5 Linsen Kowno 678 35 24,3 29,3 Grodno 1 549 77 5,1 “_ 63,7 Wilna 5 223 276,4 11,1 225 Bohnen 170111111) 2481 130,9 20,7 107,7 8571)an ] 028 66.1 1,5 55,7 Wilna 86 245 35 590,2 + 1 468 + 6 906,2 27 968,8 Kartoffeln 210111110 63 490 14662 - 7 120,3 - 7445,5 9 613,9 Grodno 91 555 38 915,7 + 7 918,1 + 7 489,7 30 398,7 Die Ernte an Stroh vor- allen Getreidearten betrug: in Wilna . . . 62 852 500 Pud . Kowno . 73 826 100 , . Grodno . 39 972 000 „ zufammcn . . 176 650 600 Pad gegen rund 140 Millionen Pad im Vorjahre.
An Heu wurden geerntet: Wiesenfläche Dkßjatinen
366 347 503 527
480 457 2134.52 + 3 690,7 + 5 016,8 17186,6 372116 17 744,6 + 981,4 + 655,6 14287 398 357 19 249,6 + 4 700,6 + 3 488.3 15 968,6
300,3 + 315 682,9 49 + 385,5 19401 541-213" 41911? 1701513 71 ;+ 20,3 231,5 3,57- 129 93,2 12,3!- 34 94,4 71,6*+ 27,7 194 49 - 42,5 251,4 56,3 + 65,2 152,9 13329 + 1667,4 6533,9 1151 - 227,9 53175 18392 + 17347 62093 792,51-, ., 3 294,3 678,8|+ . 4564 536, x - , 2313 2,2 5,4 38,8 776,4
Winter- roggen
/
,
7 - 7
.
1 | 1 +++ +++ +++ +++ ++++++
+++|+++1+
Gouvernement 1000 Pud
39 863,8 49 505,5
Wilna . 110111119 . Grodno 411 047 37 551,4
zusammen 1 280 921 126 920,7
Loeches Ergebniß ein Mehr von rund 17 Miaionen Pud 963611 1897 edeu et.
Wenn nach den Vorstehenden amtlich festgesteüten Zahlen sich fast durchweg eine Zunahme des Ernteergebniffes gegen die Vorjahre berauSgesteUt hat, das Jahr 1898 mithin als ein fur die Landwirt!)- scbaft sebr günstiges bezrichnet werden müßte, so erlcidct diefes Urtbeil nach Mittheilun en (1119 landwirtbschaftli_chen und Handelskrkisen doch eine wesentliche Einschränkung, besonders [ür 'das szverncment Kowno und die anarenzenden Theile desjenigen von Survalkt.
Das Wintergetreide batte gut überwintert und War Voll und gut bestanden; auch die Sommersaat war ünsttg aufgegangen. Von Ende Juni durch den «anzen Juli bindu166 stellte fich eine sehr ausgiebige Regenzeit ein, welche alle Saaten zu cxxcm ganz ur1aewöhnl1ch starkcn Wachstbum brachte. Der (Einschnitt ubertraf alle Erwartungen, und man gab sich den besten Hoffnungen auf eine vorzügliche Ernte bin. .Die Bergung der Feldfrüchte und des ebenfalls sehr reichlichen zweiten Schnitts der Futterkräuter nahm sehr viel
eit in Anspruch, sodaß auf zahlreichen Feldern eine lange agerunq des obnebin vielfach nassen Getreides statt- fand. Der Erdrufch entLsZracb dann durchaus nicht den Erwartungen, infolge des abnormen achstbums der Halme waren vielfach die Aebren dünn geblieben und lieferten nur geringe MMF" Körner,
andererseits hatte die Qualität dkr Körner durch die Nä e gelitten.
Ganz besonders war dies beim Roggen der Fall, de en Ertrag kaum als mittelmäßig bezeichnet wird. Zur Ausfuhr ift davon kaum etwas gekommen, da die Marktpreise zuweilen bier höher waren, als im Auslande. " „
Weizen hatte ein besseres Ergebnis; und ware fur den Export Wohl in FME gekommen, wenn nicht infolge der Mißernten in Mittel- und üdrußland die Be ßer in Erwartung böberer Preise anfänglich troß ziemlich guter otierungen an den ausländ1schen Märkten fich sebr zurückhaltend gezeigt hätten. Als später die Markt- vreise sanken, ist Weizen nur in verhältnismäßig geringen Mengen und meist auch von eringeren Sorten zu nachgebenden Prei cn zur Ausfuhr Zelangt, wä6rend gute Qualitäxen in ansehnlichen ' engen und 111 [) beten Preisen im Inlaude Abjay Landen.
Leinsaat, Gerste, Hülsenfrüchte hatten 6 neu mittelguten Ertrag,