M' " ie, Y'Iu'elNufa, Worin“ „ler er Mix u; a.seknuxéxyvat. JmNu" M* “_e - je, Rei „; von,.Händlern. “.Das, VerhältnißHw n“ Eingeborenen frhien burtbw'ea gut zu sein. ie ' zgeborenen untereinander haben freilich *auch hier noch nicht auf- eb rt. So batien in letzter Zeii“ die Leute von Bagail N21:- ecklenburg) einige zu Nusa gehörige Eingeborene aui der nie! ' elon überfallen und zwei derselben getödtet. Wieficb herausstellte, kandelte es sicb um einen Rachezu für. frühere Tödtung von Bagail- euren durcb Eingeborene von Nu?a, weshalb von einer Bestrafung der Eingeborenen" von Bagail abgesehen wurde. Es gelang mir, die Häuptlinge und ältesten Leute beider arteicxn zusammen- zubringen und einen förmlichen FriedenSsch uß herbeizuführen. Von Nusa begab sich die „Alexandra' am 3. März nach der Insel Kaboteron, wo die Neu-Guinea-Kompagnie eine _ Pflanzung und Handelsstaiion unter einem Malaien angelekgt 5111. Von hier be- suchte ich mit einem Boot die Insel (Eno, derm Bewohner auf Kaboteron Kokoönüffe gestohlen und die dortigen Arbeiter bedroht hatten. Die Eingeborenen waren bei meiner Ankunft geflüchtet, doch gelang es, eines alten Mannes habhaft zu werdcn, durch dkffen Ver- mittelung dem Stamme eine bei Vermeidung dsr Niedrr- brennung ihrer Hütten binnen 24 Stunden zu zahlends Strafe von eini en Faden Tapsoka (Muschelgeld) auferlegt Wurde. Die Stra e wurde mir innerhalb der festgesetzten eit nach Kabotsron überbracbt. Weiterhin besuchte ich mit dem oot einige bisher herrenlose, von der Neu-Guinea-Komvagnie occupierte Inseln sowie die im Eigentbum des Händlers Ruge stehende Insel Nusaum. “ Am 5. März fuhr die .Alexandra“ auf mein Ersuchen nach Kabien (Neu-Mecklenburg). Nach Aussage der Eingeborenrn im Nusafabrwaffer sollten die Kabienleutix vor zwei Monaten die Infsl Lelikon überfalien und einige Leute *getödiet haben. Die übrig- gebliebenen Lelik'onieute waren nach Kaboteron geflüchtet. Ich nahm drei der le teren, von denen einer noch eine frische, von einem (Ge- webrschuß errübrende Nabe ayfwies, mit nur?) Kahlen. An letzterem laß waren alle Eingeborenen mit Einschluß der eirtacborenxn rbeiter des dortigen weißkn Händlers bci 111811191: Ankunft ge- flüchtet. Von einem Vorgehen grg-rn dieselbrn odrr ihr (Eigen- tbum nahm ich Abstand, da einmal Europärr nicht un- mittelbar durch den Uebrrfali geschädigt find, andsreririis aber den KriegSzi-igew der Eingeborenkn meist alte Fehden zu Grunde liegen, und ein einseitiges Vorgehen daher möglich?:rwcisr ungerechtfertigt skin würde. Die Kämpfe der Eingeborenen untrr- einander durch Bestrafung eines jeden Frirde'nsbruchs zum Aufhören zu bringen, War bei den bisherigen Yéachtmittein der Verwaltung unmöglich. Am 6.März kamen wir mit der „Alexandra' in Lawangai Neu-Hannoder) an, wo die Neu-Guinea-Kompagnie einen chinriiséhen ändler eingesetzt hat. Dir Eingxborrnen machten birr eincn zugänglichen und liebenswürdigen Eindrnck. ch brsucbte die nächstgelegenen Pläße an der'Küstr. Au: 10. März lirfdie „Asrxandra“ die kleine Insel Kung gn, die im Vcsiß des Händlkrs E(MJl-Iff strbt. Von hier aus besuchte ich einige andere kleine Inseln, wo ich überall eine freundliche Bevöikerung vorfand. Von Kung aus fuhr die „*Ale'xandra' nach der Insxi Zenk, einer mit zwei Chinesen beseßirn Händlerstation der Neu-Gmuea-Kompaguir.
Auf Neu-Mecklendurg Ostseite WUrden die Händlersiationen Lanan und Fiffaua angelaufen. Die Eingeborenen zrigtcu überall rin zugängliÖLZ, friedli_ches Wesen. Die fast beständig wäbrrndsn Kämpfe der Eingeborenenstamme untereinandrr in dirser (Gegend sind durch die Vermittrluna des der Sprache kundigen Händlers Wagenbre-tt in
issaua vor einigen Monaten zum tbeil zu einem Abschluß gelangt. Es ist zwichen mehrerrn feindlichen Stämmen ein förm- licher Friede durcb Üe erfendung eines ze1brochencn Spsers und Aus- tausch von Tapioka geschloffen und durch ein großks (16Min- sames Festeffkn besiegelt worden. In dem unwrit Fiffau ne- legenen Leineru waren 1897 zwei weiße Händl-xr angenriffen Worden. Beide naten Verwandet entkommen. Eine spätrre Unter- suchung durch Herrn Dr. Hahl batte eraebrn, das; die Händlrr durcb unvoisicbtiges Benehmen den Angriff selbst vcr- schuldrt hatten, wesbaib Von einst Bestrafung der Eirxgcborknxn ab- gesebrn war. Irxzt befindet fick; dorf ein chinrßsckzrr Händlrr. Der Ménfchenfraß gilt in diefrn Gegsnden noch als etwas Sribsinrsiänd- lichrs. In Lcinkra sab ich untrr anderem auf einem Baum nebrn einem Schiveinsichädel einen Menschrnscbädsl aufgkstciikk. Anf inkin Befragen wurde mir gesagt, daß es drr Schädexl 011165 im [ckth Kamvf geiödtcten Feindt; w'ärr, der beim darauf ?oigrndrn Fkstmnhl verzehrt sei. Es wurde tmr sogar drr Name des Vcrzsbrtrn, (“inks früher im H€1bertsböherL1dcn brscloäftigt (szrscncn Eixgriioxerxxn, genannt, den nach seiner Rückkehr in die' Hrinmtk) dirs Schicksal ereilt batte. Aus drm anrbmrn dc-r 3361119, Miche sich gegen uns frevndlich und entgegonkommcnd *zc-iZtrn. ging beivor, daß sie das Verzehren des nctörirten Gegners als ihr gutrs Recht bcirachtetrn. Die Unsitte wird eri! dann ansxxserottct wsrden können, wenn die Verwaltung in der LMS 197, häUßJkk in NSU- Mecklenburg Macht zu zeiqrn. Eine mir in Fiffaua von Eingrborenrn emaQie Anzeige, wonach die Lauanieute mit Oeérvcbren des dortigrn ändlets auf sie einen Ueberfall gemacht babrn soUten, konnte ich nicht mehr untrrsucben, da bei den berrschrnden Winden an eine Um- kebr des Schiffes im Augenblick nieht zu denken war,
Am 17. März langte dic „Alsxxndra“ in Trrirax auf den G0?- dener-Inscln an, wo sirziemlicb dicht am Ufer ankerte. Die betdxén auf der Karty. verzeichneten großen Inseln scheinxn noch d11rch Enge 31111511- durchfchnitt€n zu icin. Durch einen splckn-n von Mannrove (ingrfnßtrn Kanal der röcdlichsn Insel, dcr auf derKarte nicht annrgkbrn iii, fuhrcn wir mit dem Boot rurch._ Anf Tirivax sißt ein chiiicsiichrr Händacr. Ick) drang von dort aus em Stück ins In::sre vor, 511111 113911 mik?!" Vc- nuyung des Bettes eines Gebirgsbackzrs, der köstlich kühixs Wassrr entbiclt. Der Bodkn war, sowr-ii ich kam, fetter Lebmdodcn, auf dem eine ürviae Vs.;etation ivucbrrte. Dia Boran- gesialmng und drr Pflanzenwuchs erinnerte mich in manchen Beziehungen an die Moiufken-Insel Amboina, auf der ich bei meiner Auxreise einige Fußtouren 311_n1achen “Gelegenbrit gehabt hatte. Die Eingeborenen machten einen friedlichen Eindruck. Das Stmnmes-Oder- haupt übt hier im Gxgcnfaß zu Neu-Pommem und c1uch ven berührten Funkien Neu-Mcckle'nburgs anscheinend eine große (Gewalt aus, die sich ogar auf das Privateigenthum seiner Stammrßansebörißen zu eritreckcn scheint. In Lakuruianga auf Neu-Meckleuburg solicn vor einiger
eit 10 Bukas, welche von dem bedeuxknd nördlicher in
apsu sivenden Händler zum Korrabqndcl die „Küste hinab-
esandt Waren, erschlagen 1ein. Da,1ch schon in Lanan die achricht erhalten hatte, daß der Eingeborenenstmim, der die
That vollkracbt batte, auf die Kunde vom Nuhr:: dcr Polizriira-pre in den Busch (flüchtet sei, nahm ich von einer Landunxi an dem Maße umsome r Abstand, als bri den wc-niL nunsiigen Minden und dem starken, dort bcrrschenden Strom ini 5011 eines nochmaligen Anlaufens der Küste eine Vrrzögerung unicrer Fahrt zz: befürchten war. Vom 18. bis 28. März kreuzten mit zwischen Nku-Mecklenburg und drn Gardener-Inseln, obne Lei , dem Ztarken Strom auch nur. eine Ssemeike zu gewinnen. ,Sckiließlich leß der Kapitän das „Schiff umdrehen. Mit günstigen: Winde fu ten wir in einem Tage bid Nusa, hatten aber auf der weiteren Fahrt zum theil wieder Windstille. Am 4. A til, Vormittags 3 Uhr, chtéien“ wir endlich mit Hilfe eines heftigen ordwestwindes in Herberts- e an' *
Aus meiner Fabri babe ich beiüglicb einer künftigen Gestaltung der Verwaltung fol ende Eindrücke ewonnen: Bei Stationierung eiuer Truppe im nörd Yen Theil Neu- ecklenburgs, welche mit eincm
, Kutter und mehreren voten auszurüsten wäre, sowie bei regelmäßig
alle drei bis vier Monate wiederkehrenden Rundfahrten des Gouverneurs * um die von der Station aus ni t erreichbaren Theile Neu-Mecklen- burgs, wiirden die Kämpfe der ingeborenen auf Neu-Meckienburg und den kleineren Ju eln allmäbl zum Au börxn gebracht" und das . Land damit einer irie lichen Entwi eiuna ers Tonen werden können.
Ueber einen „Yig gegen die Anapaparleute auf der Gazelke-Hal insel erstattet der stellvertretende Kaiser-
Exits"
ewa er ;"lzi-Z; riegszügé'“ der?.
lich? Fyüvxéneur Schnee“ unter “dem» & MMU. 13,3 folgenden:- Berit!) -- » * * , ..
- MéUngekorenen »b'on *Anapapeir im“ «Innern der Gäiekfr-Haid- '“
insel westlich von'Varzin, welche? bereits früher wiederholt mit anderen Stämmen im Kampf “o_ewefen waren, hatten Weihnachten y. I. die an der Kaste des Weberbafens, nicht weit von der Niederlassung des weißen ändlers Strasser in 'Kabaira. wobnba ten Eingeborenen überfa en und drei Leute qetödtat. Der Händler in Kabaira fühlte sich in feiner Sicherheit bedroht und wandte RZ an das Kaiserliche (Gericht um Hilfe. Ich beschloß, aus folgenden esicbtspunkten eine Züchtigung der Anapapar- leute vorzunehmen. In Kabaira sind nachdem mir gemachten An- gaben im Laufe der Jahre bereits 14 Europäer erschlagen worden. Nachdem eine Zeit lang Kabaira von Europäern verkaffcn geblieben war, ist vor etwa Jahresfrist wieder eine Händlerstaiion dort eingerichtet worden. Gleichfalls am Weberbafen, in Mandres, bat die katholische Mission vom Heiligen Herzen Jesu eine Nieder- lassung eröffnet. Am Masiavabafen ist von der Nsu-Guinea-Kompagnie mit der Anlrgung einer Pflanzun begonnen worden. Alle diese Unier- nehmungen erschienen, wenn an die leßigenannte nur indirekt, be- droht, wenn die That der Anapaparleute, welchen ein Theil der fxixberen Ermordungen von Europäern zugeschrieben wird, ungesübnt blieb. Außerdem würde im Fall des Nichteinscbreitens bei einem solchen nicht skbr weit vom Siß der Verwaltung angeführten UebCrfall das Ansehen der Verwaltung bei den übrißen Eingeborenen leicht eine'Schädignng erfahren haben.
An: 15. Februar 5. I. marschierte ich mit einem Theil der Polizeitrupve von Malaßunan (Vlancbebucbt) nach Kabaira, wohin sie!) der Polizei-Unteroffizier, Schuberih mit dem Rest der Truppe Vermittels des mir Von der katholischen Mission zur Verfügung ge- sieliten Kutters .Zevrlde' bereits be eben batte. Sritens der Anapaparleute war bereits die Nachri t nach Kabaira gesandt, fie würdsn Vor uns nicht davonlaufan, sondern uns erwarten und alie tödten. Da unter diesen Umständen an irgend welche Ver- handlungen nicht zu denken War, marschierte ich am anderen Morgen mit Sonnenaufgang unter Führung einiger Eingrborener sowie in Begleitung des Herrn Strasser mit dem Polizei-Unteroffiziex und der Polizeitruppe in den Busch. Meine Truppe bestand aus 21 Mann. Nach fünfstündigem ununter- brocbrnem Marsch durch den Busch auf Kanakeipfaden, strrckentveise in srichten Bächen watend, erreichjen wir die ersten Anpflanzungen der Anapaparieute. Letztere Waren auf unser Kommen vorbereitet, wir börtrn schon von Weitem den Klang ihrer Trommeln. Auf, schmalem Pfade durch das hohe Gras, welches stellenweise von Anpflanzungen unterbrochen war, ging es weiter. Ein Kanaker wurde unterwegs Von der Spiße überrascht und erschoffcu. Die Anaraparleute schienen Vor uns (“inc Stellung eingenommen zu haben, warteirn aber unser Näherkommen nicht ab, sondern umgingcn uns plößlich auf beiden Seiten, was wir des Busches und hohen Grases wegen nur hören konnten. Ich ließ auf einst Erhöhung Halt machrn, Welckßr Wenigstens nach der Seite, Von welcxer wir gekommen wqren, rerbältnißmäßig Freies Schußfeld gewayrte. "Von dieser Richtung erfolgte nunme r der feindliche Angriff, wahrend der erwartete; Angriff von den Seiten unterblieb. Die Eingeborenen rückten mit Kriegßgeschrei, ibre Speere schwingend und eine Art Kriegxtanz aufführend, heran, Wurden aber durch Gewän- feuer baid zurückgetriebrn und eiltcn in wilder Flucht seitwärts an unserer StkUungworbei zurück. Ich benußte dics zu einem Vorstoß nach der Seite, .er durch den Polizeiunteroffizier mit einigen Mann erfolgreich durchgeführt wurde. Im Ganzen hinter- ließen ,die Kanaker siebsn Todte. Wie roß die Zahl der Angreifer War, laßt sich bei dem unübersichtlichen elande auch nicht annähernd angrben. An Wxffen waren außer den Speeren und einigen Schü en nach zu urtbeilcn ein oder zwei alte Skorotgewehre vorhanden. ie Trupvr hatte keine Verluste. Nach kurzer Mittagswst Wurde der Rückmarsch angetreten. Wir langten noch vor Sonnenuntergang in Kabaira wieder an. Auf dem Rückwege von Kabaira biklt ich an der Nordküste Gerichtstag ab. Die Bukas und Neu-Meckienburaer dcr Polizeiirnppr bcnahmen fich,_ rvas persönlichen Muth anbetrifft, vorzüglich. Die von der GazeUe-Paibinsel stammenden Polizeisoldaten zeigten fich fast durchmeg feige. Nach diem: Züchtigung haben iich, die Anapnparleuie ruhig verhalten. Da der Häuptling derißlbsn inzwéjchkn schon persönlich, um Wanken zu kaufen, in Kabairn armescn sein soll, sieht zu Hoffen, daß die Anknüpfung fxi-xdiickxcx Brziebungen mit dm Einneborencn von Anapapar der Ver- waliung bald geiinßen wi1d. Damit dürfir, nachdem Herr 131". Hahl im rorigc'n Jahre die in drr Gegend am Vakzin anßgrbrochrnen Ein- geborenenkämpfr durcb tbatkräfli es Eingrrifen zum Aufhören gebracht hat, für die GazeÜr-Haibiuscl, O'weit die Interessen von Europäern in Frasr kommen, dcr Frieden vorläufi] ßrsichrrt icin. *
Oesterreich-Ungarn.
Der Kaiser hat fick) heute früh von Wien zum Sommer- aufenthalt nach Ischl begeben.
An den diesjährigen großen Knisermanövern, die in der Gegend von Böhmisch-Leipa stattfinden, nehmen tbcil: das 7111. (Praqcr) Korps, unter dem Kommando des Feldzeug- mcistcrs Fabini, Mit zwei Infanterie: und einer Landwehr- Divifion und das 12. (Iosephstädter) Korps, untrr dem Befehl des FeldmarschaÜ-Leutnants von Klobus, eben- falls _mit drei Divisionen. Die Infanterie wird sich auf 57 Linien- und 26 Landwehr-Batailwne beziffern. Außer der in Böhmen liegenden Kavallerie (drciDragoner- und einem Landwehr = Ulancn = Regiment) wird voraussichtlich noch cin Kavallerie-Regimcnt des 11. Korps, das nach (Galizien verlegt wird, zu den Manövcrn heran ezogcn werden, Die Artiaerie umfaßt 0 tchimenter mit 12 GrsZüch. Außerdem werden noch Telcp on:,Telegraphen- und Luft if er:Abtheilungen an den Manövern theilncbmen. - Die Kaisermanöver im Puster- thal finden unterTheilnahme aUer in SteiermarkKärntenRrain, Küstenland, Tirol, Oberösterreich, und Salzburg liegenden Truppcn zwischen dem „111. (Feldzeugmeistcr von Succovaiy) und dem )(117. (Feldzeugmcister von Hold) Armee-Korps statt. Die Infanterie wird durch 35 Bataillone Linien-Jnfanterie, 13 Kaieräger: und 5 cF*-.-ld]ägcr-, 3 Boonische, 14 Landwehr- und 10 Landeßschüßcn-Bataillone, zusammen 80 Bataillone, vertreten sein; Kavallerie und Artillerie werden wegen der Geländrfchwicrigkeiten in gcringcxem Umfang zugezogen.
Großbritannien und Irland.
„Cecil Rhodes ist am Sonnabend von London nach Afrika abgereist.
Frankrei .
„ In Saini-Cloud wurde, wie „.co- „„ *«x oe1,chm, gestern für Dérouldde von den Zeugen in seinem jüngstcn Prozesse ein Ehrenpunsch veranstaltet. Dérouldde erklärte in einer Ansprache, daß er Dreyfus für schuldig halte, doch werde er ich, falls das KrieJSgericht in Rennes Dreyfus für uns uldig erkläre, vor, diesem Uriheils- pruch beugen. Wenn das Kriegs ericht m Rennes die Un- chuld Drerus' ausspreche, sei eine Strafe zu streng für ]ene se s riegs-Minister welche .die Schuld Dreyfus be- theuert ätten. Schlie li forderte Dérouldde, daß dieganze Wahrheit in der Ver an lung in _Renneß zu'Tage fonime, denn es bestehe nicht die Moglichkeit eines Krieges,
*
_ - wähxend ?bieÉCampagne-fürDr die Landesveri eidi _
130090» xen-strxexe-*" Es «FLF?» noch ** W“ z"
. Zi? ten; *- _ro-rgrsx'ThiCbaud wandte sich egen die von der _ egierung "bei der Rückkunft Dreyfus' ergri enen Maßnahmen.
Die Ordnung wurde Ukchk esiört' nur wurden w 1 wegen aufrührerischer Nusegverhakteß z e Personen
Italien.
Infolge des Dekrets, durch welches die arlamentSscsfion gef losen worden ist, hat, Wie „W. T. .“ erfäHrt, die- an erste Linke ein don 65_Deputirten unierzeicbnetcs Ma- nifest an das Land gerichtet, in welchem sie überi rc Arbeiten wahrend der ießtcn Session des Parlaments RechenkZchaft giebt.
Der sozialistische Deputirte Andrea Costa wurde 'vor- Festern Abend, als er das Parlamenthcbäude verließ, ver- )0ka. Derselbe hat noch ungen eines im Jahre 1894 br- zganZeannßPreßvergehens eme (Hefängnißstrafe von 2 Monaten 11 er 11 en.
Spanien.
Der Kriegs-Minister, General Polavieja hat, wir dem, „W. T. V.“" _bertchtet wird, in einer Unterredung mit dem Mxnister-ansidenten Silvela erklärt, daß er geneigt sei, die FriedensPrascnzstarke des Heeres auf 80 000 Mann fcftzusrßen, anstatt nuf 108000 Mann, die im Budget gefordert worden smd.
In Barce'lona ist es am Sonnabend zu Ausschreitungen, ?rkomxnen. Bei dem Amtsantritt des neuen Munizipalraths and rm Zusnmmcnstoß zwischrn den vrrschirdcnen Parisi?" siatt. Aus der Mitte drrMenschenmenge wnrden Schüsse abgegeben, d'urck) welchc drei Personen gctödtet wurden. Am Schlusse eincr vorgestern Abend zu Gunsten der Revision drs Proz-rffes der Gefangenen in PZUUMUÉ) abgehaltenen Vdrsammlung zogen die Theilnehwer nach einem Icsuitenkloster und ver- ansialteien' dort eme Kundsebnng. Die Gendarmerie, wrlche hiergegen einschritt, wurde von der Menge mrt Steinen beworfen und machte infolge dessen von der_Wa e Gebrauch. Die Gesammizahl der Verwunictcn belauft ich auf 50. » Auch in Valencia fanden in der Nacht zum Sonnig Excc'ffe statt. Die Unruhen begannen damn, daß z'ablrei 6 Gruppen den Verkehr der Pferdebahn- wngen zu storen suchten. Als dann die Gendarmerie ein- sch'ritt, wurde sie; von der Menge mit Stcinwürfen empfangen. D_te Gendarmerie und die Truppen waren infolge dessen ge- nothigt, zu schießen, wobei mehrere Personen verwundet wurden. Abends nahmen die Unruhen noch größere Di- mensionen an. Die_ Hauptpunkte der Stadt wurden von Truppen beseßt. Die Aufrührer errichtetrn Barrikaden, von denen einq von der Kavallerie genommen wurde. nachdem von beiden Seiten lebhaft gefeuert worden war. Die Aufrübrer wollten auch gegen ein Kloster einen Angriff richten, wurden aber von'den Truppen und der (Gendarmerie daran rhmdert. Zahlretche Verhaftungen wurden vor enommen. _n der Nacht traten die Generale zu einer Berat ung über die Lage zusammen, Der Bürgermeister veröffentlichte eine Proklamation, in welcher er die Bevölkerung ur Ruhe auf- fordert. Gestern kam es zu weiteren Unruhen. * ine Menschen- menge bewarf die (Hendarmcric-Knscrne mit Steinen. Dabei soll ein Hauptmann der (Hsndarmerie verwundet worden sein.
Schweiz. Die Session der Vundeöversammlung isi am Sonn- abend geschlossen worden.
Niederlande.
Die weite Unterkommission der 11. Kommission der KoUYcrenz hielt, wie „W. T. B.“ aus dem Haag mcldrt, vorgestern unter dem Vorfiß dcs rusfiichn (Geheimen Raths von Martens eine Sißun ab und nahm in zweiter“ Lcsunß eine Erklärung, betreffend orschriftcn und Gebräuche für cn Landkricg, an. - Der Ausschuß für die Redaktion des Schicngcrichtßvorschlagcs ist vor- gestern Nachmittag wieder zufammcngeiretcn und hat auf Antrag des amerikanischen Delegirten (Zolls dcm Kodex über das schirdsgericht1iche Verfahren 110 eine Bestimmung hinzugefügt, welche von der Zulässigkeit der Revision schiebs- gerichtlichcr Entscheidungen handelt. Der Ausschuß ging dann zur zweiten Lesung des von dem britischen Dele- girten Sir Julian Paunccfotc gestellten Anirach über. In diesem warde die Aenderung getroffen, das; das, Schiedsgerichts: tribunal den Namen „Ständiger Schiedsgerichtshof“ tragen solle. Die von den amerikanischen Delcgtrtcn aufgeworfene Frage des Schußcs des Privateigemhums auf der See Wird vielleicht in der nächsten Woche in der Plenarkdmmisfion vor- 'gebracht werden, eine Verhandlung dürfte aber mcht stattfinden.
Belgien.
Die Bürgermeister von Brüssel, Antwerpen, Lüttich und Gent wurdcn vorgestern Mittag von dem König in Audienz empfangen und erklärten 9111erhöchstdetn- selben, wic „W. T. B.“ berichtet, daß sie nicht mehr für die Aufrechterhaltung der Ordnung einstehen könnten, wenn 'das- .Ministerium die „Wo [vorlage nicht Zurückziehe. 'In scmer Aniwort stützte sich er König auf ie Konstitution, welche ihm sein Verhalten vorzeichnc. Später hatte dernKonig eine längere Unterredung mit drm Minister-Prafidenten
Vandenpeerrboom.
Der Präsident der Repräsentantenkanxmer Veernaert wird heute aus dern Haag nach Brüssel zuruckkchren und nicht mehr an den Arbeiten der Friedenskonferenz theilnehmen.
'In Brüi cl veranstalteten gestern Nachmittag zahlreiche Sozialisten im ark eine Kundgebung. Sie sangen diqMakseillaise und stießen Rufe gegen das Ministerium aus. Em Soztaltst richtete eine Ansprache an die Menge und forderte das Volk zu weiterem Widerstande auf. Die Sozialisten durchzogen sodann singend die Stadt und be' aben sich nach dem Volksbauie,_ nachdem sie unter- wrgs vor den Geb uden der klerikalen Blätter feindielige Kundgebungen veranstaltet batten. -- In Antwerpen zog 0131 Sonnabend Abend- eine Menge von etwa 9000Personen unter der Fubrung von liberalen ind spial'stiscben eputirten dura) die Stadt. Vor, den Häusern «„ ! „„“ka _ ice warden SÜmäbkundgebungen veranstaltet; dem Bürgern:-..stee 0 er seiner Wohnung eine Huldigung dargebracht. Später 7311de nehme Versammlungen tatt, in denen die Redner dazu rtetben, nicht abzurüien, bis man den Versöhnun svorschlag des Minister-Präfikenien enne. Eslam zu keinem ZwJscbe-nfall. -- Nach einer estern in Lütti abgehaltenen
arade der Bürgergarde begaben ch etwa 250 *; ürgergardisten Fugen!) und die Gewebtkolben schwingend nach einem Versammlungs- 1okal der Sozialisten. Dort wurde sofort eine VersammlurZ abge- halten, in welcher die Redner, unter denen fick) auch medrere ärger» atvisien befanden „die Wablvorlach der Re ierun mißbilligten und auf- Lorderten, die Agitation gegen 1) sie Vor age ornuseßen. Mehrere- BürÉrgardisten richteten vom Balkon herab nsvracben „„an die auf der traße befindliche Menge. Es kamzu keiner Ruhestörung. -- In
weitere Reden g-
1"
'verän "ltere“ sern nacbéine-in-Komext-des dortigen katholischen- !ÉleJngereinsL-aein T eil der Zuhörer ein'e KundJEbuna und M;: „Es lebe das allgemeine Stimmrecht!“ Die Polixizerstrkute die Mamie kanten und": nahm me rere Verhaftungen vor. iwa zehn Personen wurden durch Säbekbie é verwundet. » Jn Mon 0 beschloß gestern Abend eine im Volksbank: “abgehaltene sozialistische Versammlung, daß, Wenn die Regierung am Dienstag die Wahlvorlage nith zurückziebe, oder wenn sie eine neue Vorlage einbrinße, welche nicht as allgemeine Wahlreckpt einführe, sofort der Russian im Koblenbrcken von Mons Werde er- klärt werden.
Türkei.
Die Pforte beantwortete vorgestern, wie das Wiener Telegr-Korresp.=Bureau“ meldet, die serbische Note vom 26.000212. mit einer Note, in welcher sie erklärt,. fie habe aus Anlaß der Grenzvorsälie keine Zirkularnote an die Botsuhafter, sondern auf Ersuchen einiger Botschafter xine Notiz an dirfelben gerichtet, welchc au'f dem Ergebmß „der Unter- suchung und den amilichrn Mittheilungen des turk1schen (539: sandten in Bcigrad und des Vati von ._Koffowo basiere. Die Notiz Habe nicht besagt, daß der qug sem Bedauern aus- edrückt und an den Sultan telrgraphicrt habs, sondern daß er König seine Befriedigung nbor die Untersuchung aud- gedrückt habe. Die Pforte fei fiir Meldungen der Zritungen nicht verantwortlich. Es liege kein Grund vor, den turktiche11 Truppen und den Albanech die Schuld an den Grenzvorfalien uzuschreiben' im Gegrniheil, die Haltung der T_rnppen _sei Forrekt gewesen, und von seiten der Albanefen irren keine Provokationen erfolgt, wohl aber_ von skiien _der Serben; auch habe der scrbischc Kommrsxar, Oberst O'Ysch1tsch, dem türkischen Kommissar gegeniiber „sem Bedau'rrn uber die Uebertrcibungen der Presse ausgedruckt. Im ubrigen halt die Note die in der Notiz an die Botschafter gemachten An- gaben aufrecht. '
Dcr serbische Gesandte hat 111 Beantwortung der Note der Pforte vom 22. vor. Mts. drr Pforte eine Note uber- reicht, welche besagt, daß die an der (Grenze angesteliien Unter- suchungen zu Ergebnissen grfiilxri- hätten, welche weit entfernt seien von den Angaben. auf weir!)- dte Note_ der Pforte sich stiitzs. Das vorläufige Ergebnis; habe gezeigt, daß der Angriff gegen die serbischc11Wachthauser vorbereitet gewesen und von türkischen Soldaten und Aibanesen im'E-invernrkimen aUSJefÜHrt worden sei. In Erwartung desdeftmtwrn Ergeb- niffcs halte die serbischr Regierung ihren ,in der Noir vom 16. vor. Mis, erhobenen Protest volimhaltltch aufrecht.
Rumänien.
Dns Bureau des Senats wurde, ,wie „W. T, B.“ meldet, gestern von dem König zur Ueberreichung der Adresse empfangen. _ _ _ ,
Die Dcputirtcnkammer nahm nahezu _cmsttm"m1g die Adreffs an den König an, in welcher Befriedigung nbendic freundschaftlichcn Beziehungcn' zu alien Stqaten sonne uber die Erhaltung des Friedens aus;]csprochen wrrd.
Amerika.
Ein Gegenseitigkeitsvertraq zwischen den Ver- einigten Staaten und Jamaica ist, dem „W.T.B.“ zu: folge, vorgestern in Washington abgeschioffen worden.
Afrika.
Zn Pretoria ist, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern ein (83rünbuch veröffentlicht worden. Dasselbe enthält eine Dcpcschc des britischen Staatssekretärs für die Kolonien Chamberlain vom 15. Drzcmber 0. J., in welcher es heißt, die britische Regierung sei nicht in der Lage, den von 131“. Lcnds aufgestellten Saß, daß es keine britische Suzcräneiät gebe, und daß die Einleitung drr Konvention von 1881, die sich mit der Fra e der Snzsränrtät befasse, durch die Konvention von 1884 aufchoben sci, als richtig anzuerkennen.
' AUS Kapstadt berichtet das „Reutex'sche Bureau“, dns;
Hofmeyr und dcr Minister Hertholt vorgestern friih von
dort nach Bloemfontein abgereist scirn. Dcr Minister,.Hertbolt
Ziehe an Stelle te Water's, welcher durch Unpäßlichkctt an der eise verhindert sei.
Polynesien.
Nach einer Meldung des „Rcutcr'schcn Burcaus“ aus Washington nehmen die Arbeiten der Samoa-Kom- mission einen befriedigenden Fort ang. SoUie dak? Ab: kommen der Kommisxare auch den ücktritt dcs_Obeerr1chtexO Chambers einschlic rn, so würde derselbe wahrjchrmiich fur emen anderen Posten bestimmt werden. Es werde indessen VLkWUMk, daß Chambers freiwillig zurücktreten werde. 'Be- trcffs der Abschaffung des Königthums werde in amtlichcn Kreissckki) eme Uebereinstimmung der Mächte als wnhrscheinlich ange c en.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die vorgesiri en Sißungen des Hrrrcnkmiises und des Hauses der bgeordncten bc- fmden sich 111 der Ersten Beilage.
- In der hentigen „(14.) Sißimg des Herrenhauses, welchcr der Minister fur Landwrrthschaft 2c. Freiherr von H am merst ei n, der Iusttz-MmisterS ck.önsted t und der Minister des Innern Freiherr von der Recke; betwohnten, wurde zunächst in die Statistische Zentral:Komm1ssion an Stelle des verstor- benenhlZLirklichen Geheimen Raths Dambach Herr von Rochow gcwä .
Alsdann folgte die Verlejung folgender Inter- pellation der Herren Graf zu Lynar, Graf von Houwald, Freiherr von Wackcrbarth und Graf von der Schulenburg-Lieberose:
„Veranlafzt durch die roßen Waffersäoäden des Jahres 1897 hatte die StaatSreg erung eine gulieruna des Sprecgebieis in 91119 cbt
enommen, einen diesbezü lichen lan oom Meliorqtions-Bauinspe tor egner außarbeiten und Keim P an auch einer größeren Versammlung von Interessenten vorlegen laffen. Seitdem scheinen seirens _ver StaatSregierung weitere Schritte nach dieser Richtung bm nicbt aklban zu sein. Die in diesem Iabre erneut und vergrößert auf- getretene WafferSnotb i Syreegebiete zwingt uns zu der Anfrage:
Was gedenkt die' Sni liebe StnatSregierung zu thun. um das “Spreegebiet, insonder eit d e Gegenden drs Ober- und Unier-SPUL- waldes vor ferneren- äden zu schüven?“
Nachvemx-der = inister für Landwirthschaft xc. Freiherr voin, H'Ummskstajn.- sick) zur soforti en Beantwortung der Interpeüation bereit erklärt hatte, erhiet zur Benründung derz selben Graf von „„Houwald das Woxt, dessen Rede bei
-- Aus der TaYSordnung der heuiiJen (87) Sitzung ! des auses der bgeordneten, wZ cher der „Justiz- Miniter Schönstedt beiwohnte, stand zunachst'die zweite Ve- rathung dcs Geseizentwurfs, enthaltend die landesgxseiz- lichen Vorschriften über die; Gebühren deuRechtSanwalte und der_GerichtSvol[zreher.
Abg.1)1'.Porsch(Zentr.) beantragt die 011 bi0a-Annahme der Vorlage, gegen die Abg. Krawmkrl (nl,) Widersprurh erhebt. Der Anirag .des leßtereii, in Artikel 8, 9 und 10 die chierungßvorlage wiederherzusiellen, Wird abnelehni nnd die Vorlage unvcrändert nach den Beschlüssen der Kommriswn an- genommen.
Es folgt sodann die dritte Bcrathung des Entwurfs eines preußischen (Heseßes über die freiwillige Gc- ricbtsbarkeit. Die Vorlagr wird auf Antrag des Abg. Dr. Porsch mit Ausnahme der Artikel 78, 83 und 128 011 5100 angenommen. _
Art. 78 enthält die Bestimmung, daß 111 der Regel nur Reckztsanwälte zu Notaren zugelassen wcrden sollcn. Der zweite Theil des Artikcls, wonach im Bezirk des Oberlandes- gcrichis Köln Rechtsanwaltschaft und Notariat getrennt werden können, ist gestrichen worden. ' "
Im Einverständniß mit dem Iustiz-Mimsier Schonstedt wird auch der bestehen gebliebene Rest des Artikels gestrichen. Nach Art. 83 sollen Noiare zur U'cbernnlime eines Ge- meindeamts der Genehmigung der Aufsickiisbehorde nicht be- dürfen. Auf Antrag des Abg. Kulisch (fr. Vgg.) mird nuch die Genehmigung zur Uebernahme eines Amts, 581 einer VerficiierungsFesellschnst auf Gegenseitigkeit oder bei einer (Hr- sellscbaft mit cschränkter Haftung für unnöthig cxklärt._ Der Instiz-Minisier Schönstedt hatte dem Hause die Be1chluß- fassung anheimaesicklt. ' Zu Art. 126 beantragt Nbg. V1“. Hahn (5. k. P.), nicht bloß für Ostfriesland und Harlingsrland, sondrrn (wie anch in der NegierungSvorlage schon vorgeschlagen war) auch im Regierungsbezirk Osriabrück vereidete Auktionatoren zuzulassen, ferner in dem Regierungsbezirk Stade und in den Graf- schaften Hoya und Diepholz. *
Iustiz-Minister S cb 811 steht erklärt sich für die Wieierbersteliung 1211812 PHYierungsvorlage, aber gegen jede weitere Ausdehnung“ des 3 r . .
Nack) karzer Debatte wird der Antrag Hahn in seinem ersten Theile angenommen, der zweite Theil 0er abgelehnt. Im Übrigen wird die Vorlage unvcrändert angenommen. ' Eine von der Kommission vorgeschlagene Resoiuiwn, welche eine tbunlichst baldige spezielle Remfion des dritten Theils der Allgemeinen GerichtSordnung verlangt, wxrd gr- nehmigt. '
Darauf werden Petitionen berathen.
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirthsthast.
an ArbeiterbeWLgung.
Zum Ausstande der Bergarbeiter in Herne wurde dem „W. T. V.“ vom Sonnabend aus Essen 0 d Ruhr ar"- meldxt: Auf den Zechen ,Iulia“, „(Konstantin drr ' Großes“, „Shamrock' und .Pluto“ sind bei der Miétagsrchtcht (198 Arbeiter an efabren. Auf drr Zeche „v. d, Hkydi“ fcblien 42 Von 350 * ann, auf der Z€che ,Friedrick) dcr Grdße“ 39 von 550, auf „Mont Cenis“ 37 von 722, auf „„König Ludwig“ 584 von 725 und auf .Blumenibal' 300 Von 500 Mann. _ Aus Porttn und wurde gleichzeitig bericbtrt: (Fin Vataiüon des 39. Infanterte-Regiments isi, wi: dkr „Dortm. Gen-Anz.“ mrldrt, nach R((klingbausen abgr- aangcn, weil in dem dortigen Revier Unruhewbriurchtet Werden. - Vom heutigen Tage wird ans Herne telegrapbiert, daß auf allen Zechen sämmtliche Arbeiter an aefabren sind.
Aus M.-Gladbach wird der .Köln.Ztg.* neschriebrnZNaÖdem di“? Weberei don Moritz Steinberg ihren Arl'eixerxt kme zehn- drozrntige Lobnerböbuna und die zebnstündigc Atbettszkit bewckligt batt-e, zogen diese ihre Kündigung zurück. „
Aus Augsburg schreibt man dri: „Munch. N. N.“ unter dcm 28. v. M.: In der Acrtylcnfabrik don KLUrr11.Knawpich im benachbartcn Oberhausen haben brut? Mornen 21 Arbriter die Arbeit aus drm Grunde niedrrxrlent, weil ibi“ Werkmeister miteinem Magazinbeamten Streitigkriirn gehabt und des.“;aib um seine Eni- lassung nachgesucht bat. EinigungSVersucbe sind im Gange.
Land- und Forfttvirthschaft.
Saatenstand in Oesterreich.
Triest, den 23. Juni 1899. Von den Wintersaaten batRog'gen gut geblüht, In Dalmaticn gebt er der Reife rntgrgrn. Wetzrn irwrckt gute Hoffnungen, in den südlichen Distrikten stkbt Zr theils in Wlütbe, thrils ist dieselbe schon vorüber. In den Alpenlankern frist er Nehren an. _ , _
Die Sommersaaten ftar-drn weniger gunstig als die Wintersaaten, haben fich aber duni) neuerdings einacfeßie anhaltende Rrgen sebr erholt. Hafer zeigt in (Görz ein 911th NuZssben. Mais steht ebxn- falls in Görz gut, während man in den Alpenlandern nur cine Mittelcrnie mvcntct. Von der Wirsenbcuernte ist man m den Alpenländern befriedigt _
Die Weinstöcke haben in Dalmatien iroß Crnscßens von Wind und Rrgen zur Blütbezeit reichlich angeicßt und zrinrn „mrisx einen recht beiriedigendkn Stand. An einigenOrtcn wurden mission die nüniiigrn Audfickptrn durcb Hagelscbauer vernichtet; Oidinrn und Pyronospoxa maehen |ck bemerkbar, wonesien durcb baufizeö Cthrißen mit Schweiel uno Kupfervitriol vorgeßa'ngcn wird. Von Ungeziefer hat der quwurrn einigen Schaden angericbrct. ' .
In Görz und den übrigen Theilen dcs Küstenlandss gekrtbt der Wein gut. Die Fruckxtansäeze find infolge bäufigcn RWWS zwar nicht reichlich, aber schön entwickelt.
Ernteergebniß des Jahres 1898 in der Türkei.
Konstantinopel, den 20. Juni 1899.“ Das Gr'mnmt- crgcbniß der Getreideernte des Jahres 1898 war 111 fast alien Theilen der Tüikri ein fch1rchter€s als in früheren Iniyren. Infolge dkssen zeigte der einheimische Markt eine Aufwärtsbetrecung der Preise, die Ausiu r ging zurück und in einigen Gegenden Wurden sogar nicht unbetr chiliche Mengen Getreide und Mehl vom Auslande bczogrn.
Der Grund für das schlechte Ergebniß der vorjäbtigen Ernie liegt fast durchweg in der ttocke'nen Witteruu ; in den BezirkenkMossal und Jerusalem vernichteten außerdem HeusTreckenschwärme emen be- trächtlichen Theil der Ernte. *
Im einzelnen ist Folgendes m bemerken:
Die Ernte des Bezirks Adrianopel war nicht im stande, den Lokaibekatf zu decken. Es mpßim erhebliche Mengen Getreide, namentlich Weizen, Mais und Hirse, aus Osirumelien bezogen Wkkds", und kannst?; lieferte über M-irseille größere Quantitäten Mehl.
ür die ilajeis Mdin, Konia und die zum thojrt Bruffa ge- hörenden Bezirke von Uschak und Afiinn Karabiffar ergab die (Ernte nur etwa zwei Drittel des vor übrigen Erirages, nnd der (Export
fer . oggen
Weizen ' . . . .
Gerste . . . . .
Bobuen.......
Weißer Mais sogen. Dari .“ _
Hirse...'..... 7
MKW . x a . a s o . 2500 "'""
zusammen . . 1999 500 11 1 30 02
An der Ausfuhr war in erster Linie Großbritannien mit 1041730 (12 betbeiligt; naeh den türkischen Inseln wurden 25000 F2 verladen, der Rest mit 105 000 (12 entfiel auf Frankreich, Oeffeuxi , Belgien und Griechenland. * - Die Ernte in den Provinzen Beirut und Syrien war gleichfaas Yu:i mittelmäßige und überstieg den lokalen Bedarf nur um ein
er 11qu. , In den nördlich von Beirut grlegenen Distrikten von Home, Hama und Tripolis zeigte die Ernte einen Ausfall von 10 0/9 gegen- über 1897 Und von 60 0/9 gegenüber drm Durchschnitt der früheren Iabre; drr Export von den Häfen Tripolis_ und Latbakia ging auf 80 000 (12 Weizen und 35 000 62 Gerste zuruck. _ In der Provinz Aleppo verminderte fich die Ernte, infolge großer Kälte im Winter und anbaltc-nder Dürre im Frühling um 509/11, gegen den Durchschnitt früherer Jahre. ES wurden im (Ganzen geerntet: Weizen . . . . . . auf 13 750 qkm 2000000 (12 Gerste . . . . . . „, 5000, 740000 „
Wicken. 1250 : 110000 375 „ 138000
62 000 1 375 6 250 28 000
zusammen 3 084 250 (12
Die Verhältnißmäßig günstigsten Nachricbien liegen aus dem Vilajet Adana vor. Die Weizenernte „wird mit dem zwöxffacben Ertrage der Avssaat als befriedigend bezeichnet„ und auch die ubrigen Getreidearten firlen derart aus, daß betrachtliche Menßrn nach aus- wärts verladen werden konnten. Die Ernxe Von Yalatina wird im allgemeinen als mittelmäßig bezeichnet. Fur den ezirk Iaffa wird der Ertrag an Weizrn auf rund 910000 (12 angegeben. In den üxrißen Bezirlii'eZ fehlt jeder Anhalt, welcher auch nur eine ungefähre un zu e e. _ ' Scl) “Km gungüustigsten lagen die Verhaltnisse des Vilajeis Mossul, das sich seit drei Jahren in einem nahezu an HungerSnotb grenzenden Zustande befindst. Cine klcine Heuschreckenart, ,Soon' genannt, hat YFU seit LIZZ]: iin ?me von fJsTbröFk Iahrkäzzitmtebmenden Maße die eienrut emgeu iund a v ig vern e.,
3911fo dem Vilajet Bagdad !auten die Nachncht§n erfreulicher. Die Erni? ist dort bedruteixd günstiger auSgefallen als im Jahre 1897. Doch [affen sich über die Höhe derselben keine genauen Angaben um en. _
chAUS den in Nord-Afrika gelegenen Gebietstbeilen des iurkischen Reichs liegen vaoriziffern vor, aus wklchen erbeUt, daß die Ernte dort gut außgefaiien ist. Es aklangtcn über die Häfen Tripoli, Homo, Zliten, MiSrata 40 000 112 Baaugeriie im Werthe von 550000 Fr. zur Ausfuhr nach England. Ueber Bengasi wurden 101 250 (12 Brau- aetste im Werthe: von 1512500 Fr. nach_England und 5000 (12 im Werthe von 72 500 Fr. nacb Kreta auögxfuhrt. -
Sesam,'RriS "u. 's. iv
Ueber Grootiontein in Deutsch-Südwestafrika_bericbtet der Bezirkshauptmann von Estorxfnm .Degtsäzen Kolomalblau' FolJendes: Die planmäßig und sorgfaltig außgefubrten Entwäfferungm der Sümvfe babsn bis jeyt einen überraschend guie_n Einfluß auf die Gesundheit der Weißen wir Eingeborenen aUSgeubi. Der Gesund- beitSmstand dcr Mannsäaait kann im Vergleich mit 1896/97 als vor- irefflich bezeickxnet werden. Fieber gehören 1th zu _den Seltenheitcn. Cin oandcrer großsr Erfolg der Arbeiten ist hier in den Gartenanla en zu erkennen. 'Das durch die Entwäff-rUng gewonnene Wa er hat jene ermöglicht und bei dem gutcn „Boden ebrnfalls überraschende Erfolge gezeitigt. _Z. B. Mgis gedsibt in außerordentlicber Ueppigkcit, und Karioffeln m der Gioße yon zwri Fäusten find ksine Seltenheit. Bei diesem Erfolge ist zu crivartrn, daß in nicht alliulangrr Zeit die Anlagekosten gedeckt sein werden und m Weiterer Zukunft der, Distrikt UebersckoüH'sF abwerfen kann. Dirsc- Gartenanlagen sind mti der gewonnenen afiermenge stetig VrrgrösMt worken und können noch viel weiier außgedcbnt wcrden. Wie Oberarzt Dr. Kub 11 sich seinerzeit ein großes Verdienst dmcb die Bekämpfung der „Rmderpesi er- ward, so beschäftigt er sich jrßt mitder Bekampfung der Pferdesterbe und bat ber-its die Hoffnung, zu einein guten Ergxbniß zu kommen. Alle dieie Cciolge, die in so kurzer Zeit aezeitigt wurden, veranlassen miei), dym Kaiserlichen Gouvernemsnt emen Plan vorzulegen„ von d_emt hoffe, daß er dem Schußgebiet viel Nußén bringen würde: namli den, in (Grootfontein eine boianische und landwirtbscbaitltche Versuchs- station in größerem Umfange anzulegen. Das Gebiet von Groot- fomein ist, wie kkin anderes im Schaßgebiete, geeignet für eine lapdwirtbichaftliäoe Besiedelung, und sobald erst die South West Aftica Co. günstige Bedingungen gewährt, wird sie fichkr obne bcsondercs Zutbun in kürzester Frist vollzogrn sein. Dann würde eine landwirtbswaftliche und botanische Verjuchsstation außer- orksntlicb belebend einwirken. Schon ist sieht man das Beispiel von Grootfontein Früchte tragen. Die Wirkiamkeit wird sich äußern “ais Anloitung in Eniwäffkrungen, (Heniüxeq Korn- und Baumanlagen, Vicbzuäpt und Bekämvfung von Viedkrankbeiten. Hirt kommt mit in erster Linie die dauernde Bskämpfung rc: Lungenfeucbe in Betracht, die ab und zu noch in Erscheinung tritt.
GesundheitZWesen, Thierkrankheiten und Absperruugs- Viaßregeln.
Türkei. Der internationale (Hesundbeitöratb in Konstanti- nopel hat folgende Bestimmungen grtroffen.
]) Die Poft-Felleisen von Cholera, Post oder Gelb- fieber Verseuchter Herkunft werden nur emgeihrert zugelassen und nur in dcn Lazaietben in Empfang a-nommen. Sie werden aröffnet, und die darin enthaltenen Briefe, P_.1ckete und Zeitungen in bsrmeiisch ve-scbloffrnen Kasten während 12 Staaten Formoldäm'pfen außgefc t. Die Säcke, Xelleisen 2c., welche die Post enthalten, werden in gie ec Weise deSix-fiiiert. Die Dekmfektion findet mittels des Schering'siben Apparats statt.
2) “Schiffe aus Eavpten. welcbe fich einer elfiägigen Quaraniäne in dem Lazarett) von Delos (Gri-chenland) unterzogen haben, und deren Schiffsräume vprber' desinfiziert und veesisgelt worden sind. können ihre für Konstgnnnovel besiimmien Getreide- ladung in Leichtern je nach Belieben 111 dem Lazaretb von Monastir-
Aghzi oder in drm von Tuzia löschen.
Kairo, 1. Juli. ZW. T. B.) In den leyien drei Tagxn ßen"? ; “
ieben neue Pester rankungen gemeldzt 'wocden' swki'P tanke smd gestorben und zwei als axbellt entiaffen. _'
Verdinguugen im “Austaude.
Spanien. * * „ 8. Juli. Dirczaojön 30710121 (10 (24)ng ), wg; koa Madrid, Calle Earretas 10: Lieferung von 18 1er:-21: ' .“
Schluß des Blaites-noib-"fdrtdauérte. -
ging um ein Driitel zurück. as ziffernmäßige Ergebnis; war un- gefähr das folgende: .
is To : ift vo 820 a 861 "esetgi. „d “2117 » YFU FY spxirilifchem SZempelchin anédix-aUBJY M