1899 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jul 1899 18:00:01 GMT) scan diff

8165000916, die Salzsteuer 560000 916, die Maisch- :bottich- und Branntweinmaterialfteuer 3267000614, dle Brausteuer 1862000 616, der Spielkartenstempel 70000 „W„ die Wechselstempclsteuer 1708000 «14, die stattsttsche Gebühr 93000 914. Die Ein- nahme an Brennsteuer, welche in der Gestalt von Vergütungen ür aUSgefühxten oder zu gewerblichen Zwecken verwsndqten ranntwein wieder zur Verausgabung gelangt, “beläuft sich auf rund 639 000 „16 Außerdem ist dem Rciche, wie schon erwähnt, ein gegen die etatmäßige Erwartun um 42 400000616 erhöhter Antheil aus den Einnahmen an öllen und der Tabacksteuer zu gute gekommen.

Die Betriebsverwaltungen haben sämmtlick) Mehr-Ueber- schüsse geliefert, und zwar die Poftx und Tclegrapben- Verwaltung 7650000614, dicReichsdruckere1622000816 und die Verwaltung der Reichs - Eisenbahnen 285000 916 Ferner smd gegen den Etat mehr aufgekommen: aus dem Bankwesen 8030000 „14, bei den verschiedenen Verwaltnngs-Einnahmsn - mit Einschluß der oben an- gegebenen Einnahmen der Militärverwaltung und der außerciats- mäßiaen EinnaZmen bei der Verwaltung des (Honvsrnemcnts Kiautscbou 33 2000 «16 Minder-Einnabmen haben ergebrn die Zinsen und der Kapitalzuscbuß dcs Reichs-Jnvaliden- fonds 342000 „14 un?) diy Ueberschüsfc aus frßherert Jahren 92000 616 An Matrikularbciträgcn smd nach der Bestimmung im ' 2 des GLsLßLS vom 17. Mai1898 (N-G-Bl. S. 181) 000000 614 nicht zur Erhebung ge- kommen.

Im (Ganzen sind an ordentlichen Einnahmen, soweit fie dem Reiche verbleiben, im Vergleich mit dem Etat 7315012806 „14 mehr aufgekommen, wovon 173193,72 «14 zur Deckung des Mehrbedarfs bei den Au8gaben und 42 400 000 «64 in Grmäfzheii des Gkseßes vom 25. März 1899 (N.:(H-Bl. S. 189) zur Verminderung der Rcichsschuld ver- wendet sind, so daß als Ueberfchusz dcs NcchnangNahreö 1898 ein Betrag von 80 576 934,34 «16 verbleibt.

Die bei der Justiz:Prüfungskommission am 22. d. M. in Abhaltung dcr Termine eingctretene Pause währt bis zum 18, Septcmbcr d. I.

Der Regiernngöratl) Kleefeld zu Hildesheim ist der Königlichen chierur-g zu Gumbinnen zur weiteren dienstlichen Verwendun überwiesen worden.

Dem cgierungB-Asscffor Pfeffsr zn Schleswig ist die kommissarische Verwaltunzé) dcs LandrathSamts im Kreise Flensburg übertragen wor sn.

Dcr Regierungs-Afscssor Schmädicke zu Berlin ist der Königlichen Regierung zu Poksdam und dcr Regierungs- Affeffor ])1“. Riechelmann zu Stallupönen der Königlichen Regierung zu Hildesheim zur weitcren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs-Affeffor Steinmann zu Königsberg ist dem Landrati) ch Kreises Stallupönen, Regierungsbezirk Gumbinnen, dcr chierungS-Asscffor [)x'. Barthcls zu Usinqcn dem Landrath dcs UUtkrtcanSeriscs, Ncgierungs- bezirk Wiesbaden, und der chicrungS-Affeffor 1)1'. Hubcr zu Jarotschin dcm Landrath dcs Landkreises Aachen zur Hilfe:- leistung in den landräthlichen (Geschäften zugetheilt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Yacht „Hohenzollern“, Kommandant: Kapitän zUr See Graf von Baudissin, heute von Drontheim in See gegangen.

S. M. S. „DeutscHland“, Kommandant: Kapitän zur See Müller, mit dem Chef des Kren cr:Gcschwader6, Kontro- Admiral Prinzen Heinrich von UZreußen, Königliche Hohe it, an Bord, ist am 21. Juli in Nagasaki eingetroffen und wollte am 23. Juli von dort nach Gensan (Korea) in See gehen.

S. M. Kreuzer „Geier“, Kommandant: Korvejtcn- Kapitän Jacobsen, geht am 25. Juli von Corinio nach San José. (Guatemala) in SLL.

S.M.S. „Jaguar“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Kinderling, ist am 22. Juli in Colombo angckommen und beabstchtiat, am 28. d. M. nach Singapore in See zu gehen.

S. M. S. „Lorelet)“, Kommandant: Kapitänleumant von Leveßow, ist am 22. Juli in Trapezunt angekommen und wokltc heute nach Sinope in See gehen.

Wiesbaden, 23. Juli. Seine Majestät der König von Dänemark hat heute Vormittag über Münchcn die Reise nach (Gmunden angetreten.

Sachsen.

Seine Königliche „oheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des erzoqthums Braunschweig, übkrreichte am Freitag im Sommxxrhoflagcc zu Pillnitz ein Hand- ,schreiben Seiner Majestät des Kaisers und Konigs -an Seine Ma1estät den König Albert anläßlich der (50 jährigen Wiederkehr des Tages der Verleihung des preußi- 1chen Ordens pour 16 106er9. Dasselbe hat, wie dem „W. T. B.“ aus Dresden gemeldet wird, folgenden Wortlaut: .Durcblauchti ster, roßmächtkgster Fürst! Freundlich ieder etter und Bruder!

Eure Majestät empfingen am 21. Juli vor fünfzi Jahren für tapferes Verhalten im Feldzuge gegen Dänemark am den H nden Meines Großoheims den Orden pour la mérits. Ibm füßte Mein Großvater in dankbtrer Erinnerun für Eurer Maje ät rubmre che Führung im Feld-

uZe gegen Frankrech das Cichenlau hinzu. Wenn Eure Ma estät Z YFU bitte, die Krone zu dem Orden, als eine seltene AuSzeichnung ever Armee, gütigst annehmen und tragen zu wollen, so gereicht

es Mit zu einer ganz besonderen Freude, Eurer Majestät diese Dekoraüon durch den Prinzen AlbreÖt von reußen,„König11cheHobeit, und eine Abordnun von Rittern dieses rdens überreichen lassen 5.1 können. Eure ajestät wollen hierin den Beweis dafür er- icken, daß ch urzd Meine Armee Eurer Majestät unvergänglicbe Verdienste als Heerfubrer und um die deutsche Sache *.1ie verg-„en werde. benuve diesen Anlaß, um Eurer Majestät' die er- sicherung der vollkommensten Hoäzachtung und wahrer Frxuudsäpaft :: erneuern, womit Ick verblei e Eurer Majestät freundwiüzgster

tte: und Bruder Wilhelm K.

Molke, an Bord Meiner Yacht ,Hobenzollern', 15. Juli 1899. An des Könixs von Sachsen Majestät“.

lon scher Abgeordneten nicht und sei gewillt, 1 bleiben.

Während der Körxxiéglichen Tafel welche nachdem Empfang der Abordnung von tttern des Ördens 0111'16 11161118 in Pillniß stattfand, traf" ein Telegramm einer Majßstät des Kaisers mit folgendem Wortlaut aus Drontheim ein: „Seiner Majestät dem König von Sachssn, Pillnitz. '

Es ist Mir ein erzensbedürfniß, Dir am Heutigen rubmreichen Erinnerungstage no mals Meinen herzlichsten Glückwunsch ausw- sprechen. Möge des QLÜmächtigen starke Hand Dich auch ferner gnädig 96121th und Mir den treuen ritterlichen Freund moch lange: Jahre

erhalten. W i [H elm.“

Seine Majestät der König hat 5811 General- eld- marschall Prinzen Albrecht von Preußen zum Ehe des 2. Königlich Sächstschen Ulanen:Regiments ernannt.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Hat, wie „W. T. W.“ aus Wien crfährt, die Verscßung des Fsldzéugmeisters Grafin (Männe in den Ruhestand angeordnet und den Vize-Admiral Minutillo zum Präses dés Marinctechnischcn Comité?» sowie den Kontrk: Admiral Grafen Montecuccoli zum Gcschwader-Kom- mandanten ernannt.

Die deutsche Fortschrittspartei Hat vorgestern eincn

Protest gegen den Yuöglcick) erlassen, *in wclchcm gesagt wird, daß die Regierung, ohne daß ihr vom Reickxsrath das Geringste brwiüigt worden sei, Steuern erhka, Anleihcn aufnehme und di? Rekrutterung durchführe. Die Verfassung sei durch den Mißbrauch dcs § 14 der Verfassung tlwtsächlick) aufgehoben. 1anri1chr wsrdc dcr Auögleich mit Ungarn auf Grund dicsrs Para- raphcn auf eine Reihe 5011 Jahren im Wege 568 Wer- ?affunßsbruchs ins Leben trkte'n. Die Partei lege dagegen feierlich Verwahrung ein. DsrAquleick) sei null und nichtig. Dia Partei wardo, was an ihr liege, tHim, um dem gese - und reckztlosen Zustande cin Ende zu machen. -- Auch dre freie eutsche Vereinigung hat eine Kundgebung be- schlossen, in der fie ihre Ueberzcugunq aussprisht, daß die mit Bsrufung auf den F" 14 der crfaffung erlassene Vrrordnunxz m t nur dem Geiste, sondsrn auch dem klaren Wortlaut cr erfassung widerspreche und das wichtigste Rsästt der VolksvertretunYH das der Stcusrdewilligung, "11111 orisch machs. Diese - afzregel sei gccignct, das Rschts- bcwnßtscin des Volkes zu erschüttern und dadurch vsrhängmß: 001,16 Folgen [Zerbcizufützr-In.

Frankreich.

Vorgcstern wurde ein Ministerratk) abgehaltcn, in wclch-cm, dem „W. T. B.“ zufolge, der Minister für die K01001611 mLtThcilte, skin Ressort hade 191119 Kcnniniß davon, daß irgend cine die Frau Dreyfus detrcsfcnde Depesche an den Zauptmann Dreyfus nach der Tequlsin el gesandt worden sei. er LandwirthsckzaftL-M"mister lenkte dic AufnwrksaxUkeit der- jenigcn Minister, welche mit der FührUng dsr Verhandlungcn über kin Handelsübereinkommen mit den Vereinigten Staaten von Amertka beauftragt find, auf die Nothwendigkeit, daß die landwirtbfchaftliche Produktion Frankreichs in keiner Weise benachthciliqt werds. Dcr Handsls-Minister Millerand gab in dicser Hinsicht ufriedenstellendc Erkläruxxgcn ab.

Wie aus cndaye (Pyrenäen) gemeldet wird, rrbislt der Marquis Csrralbo, der sicb gegrnwärtig i.“: Saint-Jcan:de: Luz aufhaltsndc Vci'trcicr des Don Carlos, von der französischen chierung die Eröffnung, er habe sich nördlich dsr Loire auf- zuhalten.

Rußland.

Der Kaiser hat, nach cincr Meldung des „W. T. B.“ aus St. Pctchburg, in der Nacht vom 22. zum 23. d. M. Peterhof verlassen und ist dcnmeucrzuao, welcher die sterb- lichen Ueberreste dcs Großfürjten-Thronfolgers Goorq über- bringt, bis Koskowo entgegmgefabrcn. (Gestern Abend traf der Traucrzug in Moskau ein. Nach einer von dem Metro- politan Wladimir zelsbriertcn Srelcnmcffe scßtc der Zug, in wclchem fick auch die Kaiserin-Mnttcr befand, dic Fahrt nach St. 512502191er fort, wo er heute Nachmittag gegen 5 Uhr eintreffen Zollte.

Dcr Minitcr für Volksaufklärung bringt im Auftrage des Kaisers zur Kenntnis; der Studierenden der Höheren Lehranstalten, daß allen Studenten, welche an den 13151811 Unruhen theilgcnommen haben, mit AUSnaHme dcr wsnigcn, welche von 911611 höheren Lehranstalten überhaupt außgcschlossen wurdcn, Verzxihung zu thcil werden soll. Die Wicdcraufnahmc kinos Theils dcr ausgcschloffencn Studenten kann, sowrit Vakanzen vorhanden sind, bereits im August erfolgcn. Ein anderer Theil, u welchem auch diejenigen Studcntcn Zchörcn, die ohne * :recbtigung zum Wiedcrcixqtritt in irqcn einc Lehranstalt ausgcxchlosscn wurden, kann im August 1900 wieder eintreten. Bei der Wiederaufnahme wird den Studenten bekannt gemacht werden, daß fie bei abcrmaliger Bethciligung an Unrulch ohne Be- rccbtigung zum Wiedereintritt in irgend eine höhere Lehr- anstalt auSgcschlossen werden würden.

Italien.

Die italienischen Kriegsschiffe „- lavio Gioia“ und „Curtatonc“ werdcn, wre „W. T, .“ aus Rom erfährt, am 1. August von Livorno aus eine Uebungssahrt antreten. Sie werden die Straße von Gibraltar und den Kanal Passieren, Christiana und Kopenhagen anlaufen und durch die Ostsee bis um Kaiser Wilhelm-Kanal bei Kiel gehen. Auf der Rück- ?ahrt werden sie den Kaiser Wilhelm:.Kanal passieren. Das italienische Kriegssckziff „VcSpucct“ Wird die spanischen äfen icznkzaufcn und später in der Nordsee zu den gcnanntenS )iffen 10 en.

Spanien.

In der vorgestrigcn Sißung dcr Deputirtenkammer legte, wie „W. T. B.“ aus Madrid berichtet, Romero Robledo Protest gegen die carlisnschcn Kundgebungen des Erzbischofs von Sevilla und gegen die Kundgebungen der Se- paratisten im Theater zu Barcelona ein. Mehrere Redner schlossen fi seinen Ausführungen an. Der Minister des Innern Dato cr lärte, der Er bischof von Sevil1a werde ur Rcchenschgft gczo en werden, 10118 er es wage, tch_in Vers wörxmgen em- ula en. Weiter versicherte dcr imster, die Berichte über ie Kundgebungen in Barcelona seien übertrieben. Die S uldigen würden bestraft werden; die Mehrzahl der Em- wo ner von „Barcelona billige die KundgebunYn einiger cata-

panien treu zu

Vorgestern Abénd“kam es in Barcelona an dem a eo de Gracia n_ach Beendigung der zu Ehren der ffranzötsckxen Marineman1chcha1xten veranstaltxtenYFestlichkeiten wiederum 11 erheblichen Ruhetörngen. Dre anifestanten riefen: „68 [ehe das krete Calkalomen!“ Die Polizei, welche genöthigt war, mxt blan er Waffe vorzugehen, stellte die Ordnung wieder her.

Niederlande.

Die dritte Kommission der Konferenz im Haag seßte am Sonnabend die Berathung des Entwurfs einer Ucbereinkunft zur friedlichen Rexlung internationaler Kon- Flikte fort. Die Vertreter Griechenlands und Serbiens timmten, dem „„W. T. V.“ zufolge, nunmehr den Artikeln des dritten Absckznitts in der Fassung des Re- daktions-Yusschusscs zu. Der rumänische 8 ertreter erklärte seine Zustrmmung zu den Artikeln 10 und 13 und beantragte eine neue Fassun dkS Artikels 9, betreffend die inter- nationale Unte;r?uchung§kommisfion, welche vcrschiedene Punkte der ursprunglichen Fassung aufrecht erhält. In dieser Gestalt gelangte der Artikel 9 Nunmehr mit allen gegen die Stimme Serbiens zur Annahme; dock) erklärte auch dsr serbische Vertreter, daß er sich mit ziemlicher Sicherheit für ermächtit halte, dem ganzen Entwurfs zuzustimmen. Die KommisLon nahm alsdann einstimmig den Entwurf der Uschinxunst an und schloß, nachdem dcm Vorfiyenden Bourgeois Worte der Anerkennung gewidmet worden waren, ihre Arbeiten. -- Der Schluß der Fricdenskonfcrenz wird für Donnerstag oder Sonnabend erwartet. *

Bulgarien. _DerZKürft Ferdinand istÉcstcrn Früh nach Wisn ab- gerEist. 11 der Führung der taatSJe (hälfte während der AbwessnheifHöchstdesselben ist der Ministerrat) betraut worden.

Amerika.

Der Staatssekretär des Au6wärtiqcn Amts in Washington Hat) erklärte, ww der „Agenzia Stkfani“ von dort gemeldet wird, dem Ersten Sekretär der italienischkn Botschaft, Grafen Vinci, mit Bezug auf die Ermordun)? von sechs Jtaiicnern in Tallulah (s. Nr.171 d. Bl. unter „9 annigfaltigcs“), ohne den bereits eingeforderten Bericht des Gouverneurs von Tallula ab- umarten : die Regierung derVereinigten Staaten werde in wo stem

aße dafür Sorge tragen, daß den Anforderungen derGerccHiig- kcit und Humanität entsprochen werde. Der Staats ekretär bat den Grafen Vinci fiir den Fall, daß die 11a1121111ch6 taats- angehöci keit der sechs (8010114080 festgestrUt werdcn sollte, der italienis cn Regierung das tiefe Vcdauern des Präsidenten und der Regierung der Vereinigten Staaten anläßlich der be- klagcnöwerthen VorfäUe UUSzudrücken.

Zum Staatssekretär des Kriegsamts in Washington ist Elihu Root ernannt worden.

Asien.

Der „Times“ wird 0116 Peking vom 21. d. M. berichtct: Der Einfluß Japans wachse stetig; Japan und 61000 näherten sich einander immer mehr. Zwei chinesische Koxnmissare scisn am 8. Juli von Shanghai nach Tokio abgcrcisj, angeblich nur in einer Handelsmission; sie Hätten 'edoch wcrthvolle Geschenke und von dem Prinzen China mit :'nchmigung der Kaiserin- Wittwe cntworfcne Kaiserliche Bcglaubigungsfthrciben mit: genommen und seien ermächtigt worden, die Frage eines Bündnißvcrtrages zwischcn China und Japan zu erörtern. Die Mission, deren Entsendung Yung-Li und Li-H111*g-Tschang ernsten Widerstand cntgcgexigefrßt hätten, werde von dEr rusfiscben Gesandtlschaft mit großem ntercffe bcodachtet. Hin- sichtlich des Erfo gcs der Mission eien gute Nachrichten in Peking eingetroffen, jedoch schenke man dem in Umlauf ge- setzten Gcrücht, daß ein Bündnis; abgeschloffcn sei oder werde abgeschlossen werden, keinen Glauben.

Nr. 30 des „(Centralblatts für das Deutsche Reich“, berausxxegcbcn im Rcichßamt dss Innxrn, vom 21. Juli, hat folgenden Inhalt: ]) Konsulat- Wkse'n: Erncnnunqcn; - Bestrslung von Konsular-Agknten; - Ermächtigung zur Vornahme 0011 Zivilstands- Aktcn. - 2) PolizKi-Wkscn: Aqueisung von Ausländern aus 5611! Reickpsgebiet.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die wirtbschaftlicbe Lage in Deutschland im Iabre1898.

Die Aeltcsten der Kaufmannschaft von Berlin leiten ibrcn socben erschienenen „Bericht über Hande! und Industrie von Berlin nebst einer Uebersicht über die Wirkmmkeit des Aeltesten- Kollegiums im Jahre 1898“ mit folgenden, auf die amtliche Statistik 01) stüßenden Ausführungkn über die wirtbschaftliche Lage im Deutscben Reiche ein: , .

Abermals bietet sich dxm rückblickendsn Auge em Wirtbsckpaftsjabr dar, das der überwiegenden Mehrzahl der Handelö- und Industrie- zweige Berlins und des ganzen Deutschlands erfreuliées Gedeihen ge- bracht bat, die Gunst der Jabra 1895 bis 1897 fort 1 end und noch übertreffend. Das Wesen dieser so ungen) hnlich nach- haltig aufsteigenden Konjunktur dürfte in einer aügemeinln Jbung der inländischen Produktion und in der damit in

schkelwirkuna stehenden allgemeinen Hebung der Konsum- fäb't keit oder Kaufkraft des deutschen Volkes zu finden seln, sowie in der €Zlbmsenbeit störender politischer oder sozialer Momente, welche so leicht diesen gesunden ;prozsß der allgemein estekgerten Erzeugung der Güter und des norma en Austausches derxel en hemmen konnen. Im Vorstehenden ist der Eindruck zusammengc aßt, Welchen man aus den in unseren diesjäbri en Sveaiaibericbten niedergelegten Beobachtungen der Geschäftswelt uni11res Bezirks gewinnt. Derselbe wird aber au voll- auf befkätit durch die - freilich nur weniger!, “" zablcmn ßig?" Anbaltdpunte bis es für den Umfang der Gutercrzcugung in der deutschen Volkswixtbsobaft giebt.

In jedem Herbste wird bekanntlich amtlich der Ertrag der Ernte an Getreide, Kartoffeln, Klee und Heu für das Hektar geschäßt. Diese Schäsungen ergaben folgende Mengen:

Durch- 1898

1898 1897 schnitt gegen 100 kg 100 kg 1893/97 1893/97 100 kg 9 o

WinterWeizen . . . . 18,5 17,2 17,2 Sommenveizen . . . 16,0 14,6 14,4 Winterspelz . . . . - 15,7 14,2 14,4 Winterroggen . . . . 15,3 13,8 14,1 Zommerrogsetn . . . Y,? KLE FL,?

me er e . . . . , , M U. . . . . . . 16:9 14,3 14,5

t . axoffeln . . . . . 119,2“ 110,1 117,0 Klee (aucb Luzerne) . . 53,9 51,5 41,6 Wiesen . . . . . . 43,8 42,8 35,9

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++++++++++ b“ & „»Fox-stxoweo-_ SDVQUQUQU

* nteerträ e im DeuisÖen Reiche find also ganz erheblich „stier, Fkrcbt nur gegcxn das Jab: 1897. sondern auch gegen den Lymchscbnitt der 5 abr? 1693-437- (Jn Preußen sind die Erträge im Jahre 1898 größer geWeren als je in den „leßten zwanzig Jahren.) Auch dürfte die Verwertbung des Getreides :c. der deut chen Landwirtbscbast zu steigenden Preisen gelungxn sein wenn es an in Ermangelung einer maßgebenden Produktenbörse üßeraus schwer hält, hierüber ein Urtheil zu gewinnen. ür Breslau, wo, noch eine amt- liche Ermittelung von Getreidepresen stattfindet, giebt das Kaiser- liche Statistische Amt im ersten Heft des Jaßrqanqs 1899 der Viertsljabrsbeste zur Statistik dss Deutschen RUM“ folgende Jahres-

" t i "r die Tonean: Durch1chnit Wk 1? 1" 1898 1897 1896

„46 614 .“ . 139,6 124,3. 118,9 . 168,1 162,5 151,4 . 144,3 131,3 115,9 . . . 139,1 130,5 129,2 Kartoffeln, . . . 41,0 37,6 26,1 Crwägt man ferner noch, daß 01111) die meisten Yiebvreise starke Steigerungén erfuhren, so ergiebt sich aus 9116138111 dre Vermuthung cincr stark gesteigerten Kaufkraft der landlichen Bewolkernng. Ashnlicbe Betraébtungen lassen s1ch1ür di8 Montan- und Hütten -Jndustrie ansteklen. Für deren PkOdUktht11n dem Dxujschen Reich und Luxemburg FTU?) na drm zivsiten „VierteljaHrHÖLst zur Statistik des Deuxséxn 811198“, Jahrgang 1899, folgende Zahlen er: miktelt wordxn:

No gen, Mittelqualiiät .

Ménge Gesammt- . dar wkrtk) der das Vorjahr in Produktion Produktion Prozente?" i. J. 1898 1. Z. 1898 d„ „„ Menge Wertbes

Zrmabms gcgen

einer Tonne

Dur schnittliche:

Wert

1000 ](Z „16 Stsinkoblen . 96 279 992. 7102.57 030 Bräunkoblén 31 648 498 73 359 000 Kainit und andsreKali- salze . . . . 2208 855 Eisénrrze. . . 15 893 246 Zinkerzs . . . 641 706 Roheisen . . 7215927 1111 . . . . 152506 Klei . . . . 132 742 34 222 000 , 257,81 Kuvfxr. . . . 30 695 32 728 000 + 8,4 106624 Also auch auf dem rund etwa 2 Millionsn Menschen ernährendkn Gebiets dcr berg- und büttenmännischen Urxroduktion findet man aklgemcin ein“: erfreuliche Stcigerung der Ar ait und des Wertbes der erarbeiteten (Hüter. Läßt die N&brproduktion der MetaUe einen Sablyß auf gesteigerte Tbäü keit der meiaUverarbeitendcn Industrien ger8ch1fertigt erschein8n, fo kr treckt sich 581 der Kohle diefer Schluß auf die gesammte Géwerbtbätigksit, besondcrs Wenn man berücksich- tigt, daß der Verbrauch für Haixsbrand bei der Milde der beiden [LMM Winter géring war. AUerdmgs muß man hierbei, um genau zu 18111, aUcb noch den Außenhandel berückfi-Htigcn.

Cs VENUS: 1898 1897 b b

dis Ausfuhr von Stainkcblen . 13 989 223 12 389 907 , Einfuhr , . 5 820 332 6 072 0.29 di? Mehrausfabr . . . 8 168 891 6 317 878 ab von obigcr Produktion . . 96 279 992 91054982 88 111101 84 737 104

Die letzten Zahlen stcllen Siwa 0161-3111"Ln Möngkn Stkinkoblsn dar, welche d;?m inländischen Vcrbrauch zur 51 krfügung gestellt worden sind; das Mkbr für 1898 118121101 rund 3.1 Millionen T0nmen oder fast 4% gegknüber dem doch auch schon glänzenden Jahre 1897.

Für den Geschäftsgan der Textil-Jndustrie geben die Zablan des Außsnhandels 011131601 cinen Anhalt, als diese? Industrie idr Rohmaterial in der Hauptsache aus dem Auslande béziehen muß. EI betrug der Uederscbuß dcr Einsuhr über die Ansfuhr, also die dem inländischen Verbrauche ncu zugeführte YJLUJL:

1898 1897 1898 insbr

117. (13 (17. 0/0 3229 198 2730128 499 070 18.3 1679 370 1 528 321 151049 9,9 . . . . . . 361 419 300 354 61065 20,3 Q". . . . . . . 1327 629 796 236 531393 66,7 robe'r und Floretseidc . 31926 29 931 1 995 6,2 Also durchweg stark gxstikgcne Mengen!

Für die Holzindustric smd die analogen Zablkn: CinfubTiZkHlescbuß von Vau- und Nuvbokz

QA] ++ ck

,.. _OQ qa; WW

37V MI („OQO

29 650 000 60 809 000 22 047 000 374 303 000 57 824 000

[_ck HUWZQWZQ

13,50 3,83 34,36 51,87 379,16

*

*

NQDYNOM OQT-“ödeOoo

.

+++1++ ++ ++++++

*

+ P

bci robcr Baumwoüe . . Schafwolle

. . 43 346 407 (17.

1897 . . 36 293 364

1898 mehr 7 053 043 (18 oder rund 19 0/0.

Wir wollen die Zahlen zum Beweise der tkgen Beschäftigung dcr inländischen Industrie nicht wcifer häufen, sond:rn nur noch einen Blick auf den Antbe'il wsrfen, den das Ausland an dieser Beschäf- tigung hatte. Der Gesammtexport aus dem freien Verkehr, _ein- sch1ikßlich des unter Steuerkontrolc ausZebenden inländischen Biers, Branntweins, Salzes, Tabacks, Zuckers, und die Ausfuhr nach der Veredelung auf inländische Rechnung betrug ohne die gemünzten und

rohen Edelmetaße: . 1000 kg Millionen Mark 1898 . . . 30 093 817 3 766,6 1897 . . . 28 017 490 - 3 635

1898 mehr . 2074 327 121,6 *

Dic Ausfuhr hat also dem Gewichte nach um etwa 7,4. dem Werthe nach um 31% zugenommen. So erfreulich diefe That- sache ist, und so unwiderlFlicb die Cxportzablen die Unentbehrli - keit des ausländis en 5101318 für unsere de_uische Gewer - tbäti keit darjbun, 1) zeigt doch das verhältnißmaßig ;:eringe An- wacb en der Ausfuhr, daß der deutschen Industrie der uwachs an Beschäftigung mehr vom inländischen, als Vom ausxändtschen Ver- braucher zugeftossen ist. Hiermit stimmen die AxFerungen unserer Berichterstattkr überein, die dgrchweg das inländts e „Geschäft mebr lu rühmen wissen als das auslandiscbe. Ueber dieses wnd vielfach gc- klagt. Bald erwiesen ck die Zöüe als, Hemmniß, vor aÜem in der nordamerikanischen Un on, aber auch,:n Oesterreich, Rußland, den skandinavischen Ländern, Italien, Belgien. Bald auch war eine un- cbere olitisibc Lage, ungünstiger Kurs der Landes - Valuta, Uficherxeit der Kreditgewährung u. dergl. mehr dem Exportges äft im Wrge, so in den zentral- und süd- amerikanis en Staaten, in Spanien und im europäischen Orient. Die Kla en betreffen zum tbeil auch die Länder, mit denen das Deutsche Rei Tarifverträ e hat. Man hat solche Aeußerunaen in früheren Jahren gern als aterial benuyi, um daraus_ den Un- Wertb diefer Verträge zu beweisen: weil sie nicht aÜe Wunsche be- friedigt haben, sollen fie überhaupt keinen Nutzen gestiftet haben. So leicht diefer Trugscbluß zu durchschauen ist, so wird er in der wirth- schaftspolitischen Agitation doch immer wieder verwextbet, Und“ wir woklen deshalb bier nicbt unterlassen su wieder- holen daß wir die deutschen Handelsverträge nach wie vor für eine wesentliche Stü e unserer Ausfuhr halten, einerseits wk en der erreichten Zollerm igungen, andererseits und namentlich 913 Wegen der gegebenen Si erung gegen plötzliche Aenderungen der

Zille und der sonstigen Bedingungen des Wettbewerbs auf den fremden * ärkten.

Einen erfreulichen Ausblick auf eine künftig wachsende Ausfuhr nach dem fernen Osten eröffnete die zu Anfang des Jahres erfolgte Erwerbung der Buxht von Kiautfchou und ihrer Umgebung in China als eines Stußpunktes der deutschen Seemacbt und des deutsch- chinesischen Handels.

, Der regen Tbätégkeit der beimischm Vo1kswirtbschaft Entsprach auch die Einfuhr aus dem Auslande, die ja zum großen Theil die Funktion hat, jener Rohmaterialien und Halbfabrikate zuzuführen. Und zwar betrug die gesammte (Einfuhr in den freien Verkehr des deutfchen Zoklgebiets und zur Veredelung auf inländische Rechnung unjer Zokikontcole, unter Ausschluß der Edelmetalle:

1000 kg Millionen Mark 1898 . . . 42 728 743 5 080,6 1897 . . . 40161 313 4 680,7

1898 mehr 2 567 430 399,9

Sie 501 sich also der Menge nach um 6,4 dem Werthe nach um 8,5 [)/0 gegen das Vorjahr gebobkn. Der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr (ohne Edelmetaüe) betrug 1898: 1324 MiÜionen Mark, 1897: 1045,7 ,

Cine Erscheinung von großer Bedeutung War im Berichtsjabre die fa"st allgßmeine Steigerung der Preifß der Rob materi alikn. Fur [andrpxrtbscbaftlicbe Rohprodukte, Kohle und die wichtigsten Metalle baden wrr sie oben schon berührt. Aber auch1ür die Spinnstoffe, außer Banmwoüc, ist fie zu beobackoten, ferner für Holz, Lsde: und Hanke„Gummi u. a. m. Naiürlicb mußten diese Preiserööhungen in aÜen 516 Rohstoffe verbrauchknden Industrien eine Tendenz zur Er- höhung der Fabrikaipreise, also Preiskämpfe, hervorrufen. In den Beriébsen über die Ferkigfabrikate kehrt häufig die Klage wixder, daß der, Vörsucb, die erhöhten Robmaterialpreise durch erhöhte Fabrikat- pmsk rvieder emzubringcn, noch nicht oder nicht völlig gelungen sei.

DietArbeixslöhne smd vielfach erheblich gestiegen, sodaß auch die Arbeiter vollen Antbeil an der günstigen Konjunktur hatten, auf diese zugleich diirch gesteigerten Konsum zurückwirkend. Wie immer in gutpn Geschartszeiten, fanden zahlreiche ArbeitSeinstellungen statt, doch gelang es, zu Verhindern, daß fie zu größéren wirtbscbaftlichen Störungcn au8wuchsen. Von längsrer, etwa fünfwöchiger Dauer Waren ein Strike der_Schubmacher im Frühjahr 1893, der für die Ausständigeu ungünstig Verlkef, ferner eine Lobnbewegung der Kupfcr- schmiede, die mit geringen Konzéssionen an die Arbeitnsbmer endete.

Die entgeltlichen (Privat-) Vorlesungen an den preußischen Uniwersitäteu 1896/97.

(Skat. Korr.) Wie das Heil 125 der „Preußischen Stakistik“, so bringt auch das Heft 150 eine Uebersicht über die Vorlesungen in svsiématischer Gliederung für jsde Fakultät und Uniwerfität (mit Ein- schluß der Akademie zu Münster, abcr obne das Lyceum Hofianum zu Braunsbcrg). Dabei wird dée Stundenzahl und der Honorarsa sowie die Gewährung Von Honorarstundung ersichtlich gemacht, auc? angegeben, ob die Vorlésung Von einem ordentlichen Professor, einem ordent1ichen Honorarprofessor, einem außerordentlichen Professor, einrm Privädozkntcn oder einem Lektor gehalten wird.

Eine solch€ Uebexsicht gewährt ein fast voÜständiges Bild des akademischxn Unterrichts in (111811 Wiffenszweißen, sNveit die Statistik ein solches überhaupt zu geben vermag. Sie vsranscbaulicbt aber auch die Kosten, die der Studierende für die einzelnen Kollegien auf- zuwenden hat, wie sie auch die Erleichterungen, welcbe durch Honorar- stundung zu erlangen find, erkennbar macht. Die Nachweisung unt- bäit die wirklécb gehaltenen Vorlesungen, nicht die bloß anaekündigien. Auch die „Seminare“, .U-Zbungen', .Praktika“, ,Diskusfionen' und ähnliche Veranstaltungen smd mitberückücbtigf worden, sofern fie zu den bkzablten gkkxörtxn. AuWeschloffen wurden dagegen die öffentlichsn unentgéltlichkn Vor1ssungen.

Nur beispislöwcise ,mögen bier einiae Angaben über die Wan- ngisäo-tbsowinsäpe und dre juristische F1kultä1 folaen. In den beiden Skkxikstéiki 5811 Ostern 1896 bis daßin 1897 Wurden in dcr evangelisch - theologischen Fakultät dcr preußischén 1111153117117:th 305 Vorlesungen in 1239 Wochsnstunden für 153 413 816 Honorar 0€1esen, wvdozt 47 713,50 „16 (= 31 v. H.) gestundkt 2c. wurdsn, Dre Honorarsaße bxtrugcn im Durchschnitt aÜer Vorlesungen 15,60 „16, axxf die Wochenstunde berecbnrt 3,84 916; lcßtxrec Saß schwankte Wischen 2,94 «16 in Greifswald und 4,59 «16 in Berlin und naberte fich dem Durchschnitt in Königsberg; in Haus und Marburg waren nächst Greifswald die Vorlesungen am billigsten, am tbeuersten dagegen nächst Berlin in Göttingen, Bonn, Bréslau und Kiel. Ge- b611€k1 wurden 57 ziveistündiqe, 14 dreistündigs, 94 vierstündige, 133 1üusstündig€ us.!) 7 sechsstündige Vorlesungen. Im Einzelnen bc1rug der Honorarsaß für die Wochenstunde 1,50 .-16 bei 1 Vor- lesung, 2,50 „14 bei 2, 3,00 954 bei 81, 3,3386 bei 5, 3,6024 bei 24, 3,75 «76 bai 17, 4,00 914 bei 93, 4,50 .“ bei 16, 5,00 „16 bei 65, 10,00 814 581 1 Vorlesung.

Bei dkr juristischen Fakultät wurden in den gleichen Halb- j_a1)rsn 447 Vorlesungen in 1678 Wochenstunden für 512 002,50 „14 Hoxorar gelesen, wovon 38 279,50 «16 (= 7,48 11. H.) gestundet 2c. Wurden. Der Durchschnittssay betrug für die Vorlesung 19 74 «M, für die Wochenstunde 5,26 .“ Am döäxsten war dsr w0chkns1ündige Honorarsaß im Durchschnitt bei Greifswald und Halle. nämlich 6,48 58410. 5,77, am niedrigsten bei Königßberg und (Göttin en, nämlich 3,72 bezw. 4,80 „M; die tbeuersten Kollegien - an 1111") und ohne Rückficht auf die Wochenstunden betrachtet - batten Bonn, Berlin, Kiel zu 21,18, 20,89 und 20,88 „16, die biUigsten Königsberg zu 15,61 «(ck und (Göttingen 111 18,17 814 Die Wochenstunde kostete 3 „74 bei 1 Vorlsfung, zwischen 3 und 4 „74 bei 23, 4 „16 bei 31, zwischen 4 und 5 914 bei 15, 5 „56 bei 257, zwischen 5 und 67165611, 6 „16 bei 8, zwischen 6 und 7 914 bei 39, zwischen 7 und 10 816 bsi 12, 10 916 bei 60 Vorlesumgen.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Verband baugewerblicber Unternehmer in Frank- furt a. M., dem sämmtliche größeren Bano, Zimmer: und Maurer- geschäfte, etwa hundert an der Zahl, angehören, hält am 25. d. M., wie die „Frankf. Ztg.“ meldet, eine Generalversammlung ab mrt' der Tageßordnung: „Beschlußfassung über die Niederlegung sämmtltcher Zimmer- und Maurerarbeiten.“ Die Beschlüsse der Generalvarsamm- lung find für die Mitglieder bindend. _

Der Färberausstand in Elberfeld nabc'rt fich dem Ende, berichtct die „Köln. 310.“ unterm 21. d. M. Die „meisten Firmen haben dic: bauplfäÖltchstcn Forderungen der Ausstandigen (21_ „64 Wochenlobn und 45 43 für Ueberstunden) bewilligt. 230 Father haben die Arbeit wieder auf enommen; im Ausstand befinden sich noch etwa 50. In dem Anstand der Maurer und Ztmmerer ist dagegen eine Aenderung nicht eingetreten. „Einige Meister haben zwar die Forderungen der Ausständigen bxwilltgt dagegen find bei anderen wieder Arbeiter in den Ausstand getreten, fodaß die Zahl der Auoständigkn die gletche geblieben ist. ?Vergl. Nr. 164 d. 281.)

In Barmen ist, demselben Blatts zu olge, der Ausstand der Vandwirker bei der Firma H. u. B. Schröder bxendct. Die Firma hat dur? Vermittelung des Gewerberatbs die strittigen Löhne auderweit festge eyt. (Vergl. Nr. 166 5. Bl.)

In Augsbur kamen am 22.d.M-, wie die „Augsb.Abendztg.“ meldet keine RubeZörungen mebr seitens der ausständigen Maurer vor. Die Wirtbscbaften durften den an en Abend keöffnet bleiben und der Verkehr bewegte sia) wie gavan ich. Vera .Nr. 171 d.Bl.é

Die Hafenarbeiter in Antwerpen nd, der „KölnIÉZtg. zufolge, entschlossen, ihre Forderung der doppeltczn Lobnsäße für acht- arbeit und Sonnta Sarbeit durchzkfevm. Eiwtweilen wird noch in allen Zweigen der Hafenindustrie mit vollen Sexvicbten gearbeitet, aber die Rheder treffen ibre Vorkehrungen, um ch gegen die Folgen eines plößlich ausbrechenden allgemeinen Hafenaus andes zu schüven. Einige Stau-Unternebmer mußten die Bedingungen der Arbeiter annehmen, sahen fich aber bald genötbigt, weitergehende Forderungm abzulehnen. Der fort-

wäbregd drohende Ausstand hat bereits „die Firma Cockerill kew , ' zwei Schiffe in Dünkirchen ausladen zu [a en, wo die LöschungskFÜ bedeutend geringer sind. Die Firma E: e und Cie. bat ihre rzq ladungen ebenfalls von Antwerpen abge enkt und, falls die i ige unsichere Lage andauern soüte, würde auch die Red-Star-Linie : nen anderen Anlaufbafen für den Kontinent aufsuchen. Am Nächsten Sonntag veranstalten die Dockarbeiter eine große Kund- gsbung, und aklem Anschein nach 215215115 fie entschlo en- eine a11 emeine Ausstandsbewegung ins erk zu setzen. ine der grö tsn Firmen dorti en Platzes. Bunge u. Cie.. bat die Forderung des doppelten 051188 für die gefährlichere Nachtarbeit öffentlich gebilligt. Sämmtlicbe Getreidefirmen find dieser Ansicht. Auch gegen den Gebrauch, die Löbnung in Wirtbscbaften vorzunehmen, die den Stau-Unternebmern angxbören, richtet fich der Ein-prucb der Arbsiter. Angesichts des unberéwönbaren Schadens, welcher der Stadt Antwerpen, den Arbeitern und Rbedern aus einem allgemeinen Hafen- strike erwachsen würde, hat der Gouverneuer der Provinz das SÖiedS- amt einberufen, Welches versuchen wird, einen AuSgleich zu stande zu bringen. (Vergl. Nr. 166 5. Bl.)

Die Hoffnung auf baldige Beendi ung des Ausstandes in dem Bau- gewerbe und der EisenindULtrie in Kopenhagen Tvergl. Nr. 170 d. Bl.) bat sch nicbt erfüÜt. Der „Köln. Ztg.“ nach cheint er eine immer grö ere AuOdebnung annehmen zu „wollen, da die Unter- nehmer für den ontag die Aussperrung weiterer 20 000 Mann ankündigten. Die Zahl der Außgesperrten würde dann 60 000 betragen. Disse neue Ausspc'rrung würde zunächst die Folge Haben, daß die davon bytroffenkn 20 000 Mann nicht im stande sein würden, wie bisher, die schon angesperrten 40 000 zu unterstützen, und sehr bald selbst der Untsrstüßung bedürftig werden würden.

Die Ausstände dEr Angesteüten der Straßenbahnen in New York und Brooklyn sind, wie „W. T. B.“ unterm 22. d. M. meldkt, nunmehr beendet.

Bauwesen.

Einen Wettbewerb für den Bau einer evangelischen Kirche in 5. oppelßdorf bei Bonn schreibr das Presbyterium der evangelis en Gemeinde in Vorm aus. Die Kirche sol] Raum für 600 Sißpläße bieten; die Baukosten dürfen den Betrag von 150 000 «16 nicht überschreiten. Es find drei Preise von 1500, 1000 und 500 „46 ausgesetzt. Preisrichter sind die Herren Stadt-Bauratb Schultze und Kreis-Bauinspektor Schulze m Bonn, Bauratb Freyse in Köln 6. Rd., Baurath Marth in Charlottenburg und außerdem drci Nichttycbniker. Die Entwürfe find bis zam 1. November 5. J. an das Preßbyterium einzusenden.

Literatur.

Die bayerischen öffentlichen Landeßanftalien für Brand-, Hagel- und Vibersichsrung. Denkschrift, beraus- ge ebcn anxäßltch des bundrrjjabriaen BZstebens der Brandvxrficherungs- an talk von dsr Königlichen Ver 1ch€r„ung8kammer. München, Verlag von R. Okdenbourg. - Diese ubltkation erhebt sich durch Inhalt und Umfang weit über die ephemere Bedeutung einer Fests rift. Denn zum 6711611 Mals begegnet man hier einer vollständigen ar- lsqung der Geschichte und Entwickelung des öffentlichen Ver- ficherungIWesens in Bayern, in der auch die einschlägi en Ver- hältnisse in den 111111 en deutschen Bundesstaaten Berü fichtigung gefunden haben. Die averiscbe LandesBrandverßrberunZSanftalt hat während der 100 Jahre ihres Bestehensmeine hohe Stufe der Ent- wickclung erréicht. Alle Beziehungxn zivi1chen dem Versicherer und Varficherten sind durch Geseß ere elt; letzkkerem ist ein nahezu kosten- loser und überaus wirkungsvo er 'ecbtssazuß dadurch eingeräumt, daß er in (111811 wichtigeren Angelegenbeuen die Beschwerde bei dem Ver- waltungsgerichtsbofe ergreifen kann.. Die genannte Anstalt bat jeßt ein Versicherungskapital yon 5,3 MiUiarden Mark und 116111 der Staatßrxxgicrung jährlich mehr als 600 000ckéfür Wasserversorgung und Feuerwehren zur Verfügung. Auch die an die Brandver cherung8anftalt angegliedertsn Landesanstalten für Hagel- und iebverficberung, durcb wslche dic landwirtbscbaftliche Bedö1kerun in Bayern in ihrem Woblftande befestigt wurde, finden in dem erke ein ebende Ve- sprechung. Ganz besonders beachtenswertb sind die Eianchtunaen der baykrifchen Landes - Viebversickanungßanstalf. Hier spielen die Selb??- verwaltuna der Landwirtbe und dert Gcmeinfinn die Hauptrolle. Ein schöneres Feld konnte sich für die Thätigkeit der Königlichen Ver- ficherungskammer kaum eröffnen. Heute, na? 21 Geschäftsjahren, ist es dieser Behörde gelungen, mebr a s 1200 Orts - Vieb- versicherungs -Vereine an die LandeSanstalt anzuschließen und den Landwirtben zu , zeigen, wie ihre wirthschaftlickoe Un- abhängigkeit bauptsäcblu? auch auf der gesunden Grundlage der Verfickzexung beruht. Ue erall versucht man jetzt, die gleichen Wege einzuschlagen, die in Bayern bisher zu einer befriedi enden Entwicke- 1unggefübrtbaben. Wo immer man fiY mit dkesen Fragen be- sYoäxttgt, überakl wird man m der von der öniglich bayerischen Ver- si erungskammer veröffentlichten Denkxcbrift reiÖe Belehrung und Anregung finden. Obgleich sie von einer öffentlichen Verfichzrungs- anstalt herauSge eben ist, weicht sie doch auch gegenüber dem privaten Versicherungswe en von ihrer objektiven Haltung nicht ab und erkennt di: Berechtigung und Verdienste des letzteren rückbaltlos an.

;- Der Export landwirtbscbaftlicber und landwirtb- schaftlich-indu rieller Artikel aus den Vereini ten Staaten von merixa und die deutsche Landwirtbs aft. Studie von Karl Simon, Königlich rumänischen; Konsul in Maynbeim. Verlag von, Duncker u. umbLot, Leipzi . Geb.

reis 2,80 „76 - Dieke Schrift ietet eine e r über- _ch11iche Zusammensteüung des Handels der ereinigten Staatxn in allen mit der Landwirtbscbaft zusammenbän enden Geschaffßzweigen, sowie der landwirtbscbaftlicben und gewer lieben Prooykttdn der so unvergleichlich rasch sich entwickelnden nord- amenkazusÄen Union. Was den Leser vor aklem interessieren dürfte, sYtd die Schilderunßen der Maßnahmen und Einrichtungen des Staates wie der Ge chäf181eute, denen die Vereinigten Staaten nicht zum wenigsten ihre großen Erfolge auf dem Gebiete der Landwirtb- !chaft und des Handels verdanken.

Laud- nnd Forstwirthsthaft. Saatenstand in Norwegen.

Christiania, den 15. Juli 1899. Nachdcm eine wochenlange Dürre zu Ende des vorigen Monats von einem ergiebi en Regen unterbrochen worden ist, haben Uecker und Wiesen mit uSnabme einzelner Di trikte im südlichen Norwegen ein utes Aussehen erhalten und verspre an im allgemeinen eine Jute M11 elernte zu geben.

Die Heuernte hat vor ungefähr Tagen begonnen.

Saatenftand in Dänemark.

Kopenhagen, den 16. Juli 1899. Im allgemeinen wird über zu große Hxße und zu geringe Niederschläge gekLagt. Namentlich der Roggen bgt in verschiedenen Landestbeilen darunter gelitten. , er steht . vielfach dunn und hat keine kräftige Farbe. was auch auf die Körner- bildung einwirkt. Man nimmt an, daß die Ernte unter dem Mikel

bleiben wird. Der Weizen ebt durlbjämittlicb beser und dürfte eine *

Mittelernte geben, soweit fi voraussehen läßt. Mm, wünf übrigx- Zire

Hafer und Gerste lassen v1 sind auf man en Feldern n t , wN , . _ uickuüs' : ., Ristau die Wirkungen der «rosea; en MMMWM r

e ertrag ?ering ein wird. An “Skt Y Übe i

Die Witterungkverbältnise haken * auf “dle, Welk, Kleefelder schädll ein mir!!,» “Tn dk Rüben nicht weitéér grüßte: “WmW 1ch *“ - - W