1902 / 45 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Feb 1902 18:00:01 GMT) scan diff

bvykotüxrt bat.“ Vtelc Lxute werden Sozialdemokraten erst in der ferne infolge 17er erniedrigenden Behandlung. K Bevolxmachttgter um Bundeskatb, Königlich sächfischcr Major Ukug von Nidda: rSoldat_Haustein ist gestorben, und zwar, wie e Obde" e'kJeben bat, an Gebtrnkrcbs. In wie weit hier eine Miß- bandlung mit, dem _TodcßfaU in Zusqmmcnbang zu brin cn fem möchte, kann :ck vorlaufig ntcht mitlbUlcn, da mir das Material mcht Vorlixgt. Sa_che _der gerichtlichen Unicrfucbung wird es sein, es aufzuklaren. _Dtc btsbcr vernommencn Leute haben jede Ueber- schreitung Her Dtcystaniyeisun bestritten. Das Tragen cines schweren Tornistcrs ist an s1ch ketnc I,) ißbandlung. Der Mann muß allmählich daran ngöbnt anrden, schw-xrc Lasten zu tragen; wie hier der Fall ! , wird sicb jxater bxmussicllcn. Eine Strafe ist das Tragen von i wegen Torn! tcxn mcht. . Daf; Lungwiy schwer mißbandclf worden 1, lst ofxenxundjg, nnd 1ch [mbc selbst djc Untersuchung Veranlaßt. ie Sache ist, nm: deshalb so lapgc vrrb-ximlizbt worden, weil dic MkßYndlung tm sttUcn Kämmerlcm geschehen ist. Natürlich ist diese 1 ndhmg verwerflicb. Da? bei dem Zittauer Bataillon oder in SUM?" lecrbauvt schwere Mi ;bandlungen Vorkommen, mn ich bc- skrenen. Dsr Leutnant bat 1ch in ganz unglaublickyxr eise bc- "?Mykn; wenn er soésort s der Sache crwebtt hätte, so wäre vellejcht noch ein gcwi cr Entschuldigungsgrund avzunebmen gewesen, o aber ist er erst nach zwei Tagen zu dem Gäbler gcgangcn und hat b" Vethaucn. Was der chimcnts-Kommandenr in Bezug anf das “7 ende Lokal gethan ist seine Sache, nicht meine. K . Dcmmig (r. Volksp.) weist darauf hin, daß den zur outrolverjan1mlung Eingczogcnen im Laufe der Jahre sehr Qbeblikhe „Zeit genommen werde; im Ganzen würden „den uten iwc: Millionen Arbeitstage pro Jahr entzogen; bei cmcm gelobn von 2 „Yk hätten fie cinen Gcldvcrlxtst/ von 4 Millionen 1 “kk; Die Kontrolversammlungm seien eigentlich ganz überflüssig; J Tek?" rein formeller Natur. Die Leute empfändcn das ew1ge or esen der Kriegoartikel und die Ermahnung, nicht sozialdemokratisch L*,denken, als ärgerlich und belästigend. Die KontrolVersanmtlungey BFM" vu politischen Zwecken mißbraucht wie es seiner Zett w ndtborst richtig voraußgcsagt ha ?. Die Militärvcrwaltung olle wvbl den Leuten die Le nicht täglich unter der Hagdbabe,z11xn & Ußksein bringen, Laß te ihr noch immer untxxstandcn. Pte o"kkt'-*lverc:1nmlun?cn müßten wenigstens um die Halfte reduztert

Tuben. ic Stra cn gegen rsonen des Bcurlaubtcnstandeß seien ,. bart. Wegen jeder chknig eit worde Arrest angedroht. Dtc Vcr- Qan der Kontrolversammlungen, die sehr leicht cmtrctcn könnc_,

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[ ße nicht genügend publi iert würden, würde oft mit ZKB" Mittelarre_st bestraft, [hn neuercr Zcit sogar drci Tagen. w:“: W ?" spat komme oder seinen Play verwechscle u. s. w., _v dc bestra t, ebenso ein Jrrtbum im Meldewesen. Dtc Vcrfü ung s;)" 1887, daß die zu Kontrolversnmmlnn en cinchogencn er; ""e" ganzen Tag über unter dem 5 ilitärge cy sxcbcn se: ikYkskvlicb und die Entscheidun des RcichSgcrichts über_diesc chc in - Auch andere Leute als ngfiziere könnten einen größeren “Schutz 1 rem Beruf ge'hrauckfen. Der K7icgs-Minister habe von Reformen ßespkväoen. In emem chfischen Regtmente scicn VexsnFe emacht, ol? „dem Pakadematsckzjéi zugeben. Natürlich seien dicke 5 er uche „cr- Ißlnéißlos verlaufen. an i_volle eben von diesem Yaradcmarscb m t T a en. Er sei allerdin s eme ute Leibesübung, a r nicht mehr a s "knübungen xc. Au s [erbte ffiziere könnten nach scinen (Rcdpers) rabmngm aufe S U en sein. Für die Kr1c96ausbildung se: der lTikildemarscb nach dem rtbeil der Sa verständtgen in seinem Effekt F. ck Null, wie der ganze Paradedriü. uch obne diescn Drin würden Wkschen Soldatcn gute Sqldaten sein. _ - Kirsch (Jean,): Seti mehreren Jabrcncfind m der Armee z_ B te eingeführt wordcn. Im Sommer vorigen, Jahres fand von "Dez“ solcher Dauerritt in Pade'rborn statt, übcr'ctne Entfernung Mitta km in der eit Von 5 11br_Vort]1ittags bw 2 Uhr Nach- J“ HMdelte es nh um einen Dxcnstrttt? . _ Ueber dxkktor lm Krie «! - Ministctium, Generalmajor Von Einem: kikte | d" speziellen Fa vermag ich kcmc Auskunfx zu gcbcn. Uchungs- Ministn n"geordnet worden von Seiner Majestat und dem Kriegs- orderl'er' weil für dic Au klärung im Felde solche Ritts dmcbaus er- [eist W und nothwendig nd. Die Kavanerie hat im aZre 1870 solche bat "Yk" s on gemacht. Die Notbwendigkeit deo Au run sdien _ in bina und a im Burenkrieg geteeiät. Seine a"! tat edes Jahr für jeden itt einen Preis aßee t, um die Oßakeere L! belohnen, die fiel; auf diesem Gebiet besen rs ausgezeichnet n. s bqndelt ub nicht um einen besonders schneüen Ritt, sondem darum, taktis Aufgaben in besonders nter Werse zu lösen. Es be- erbk eine Kommisxon, welche Aufgaben teüt und die Pferde nach dem itt untersucht. eder Offizier muß [eine Lcistung unterbrechen, wenn kk sieht, das; das Pferd versagt, denncssou unter komen Umsjändcndabei ein Yferd zu Grunde eben. Es kann allerdin s vorkommen, daß cin Wer ein ebt, weil fi bei dem Ritt Fehler erausstcuen, dic mqn vmkbe'c ni t erkannt hat u. s. w. Die Uebnqurjttc fiztd notbwcnyg mik Rücks'xcht auf die Leistung der Kavallenc xm Karge. Um cmc Btutalität bankclt es fich da in keinem Fall. ' . Abg. Fürst Radziwill Pole) wendet fich gcgcn 1719 _Aus- brungen des Ab .von Gersdor und bedazxcrt, da]; “OWN milttansche Me mit politi chen und religiösen verqmckt babe. enn dicPolcn [Ye bre Rcckpte nicht verkümmern lassen wolken, so könne" man es Allerdings liegt es auch

" nicbt vcrargcn. . i Abg. ])1“. von Jazdxewskj (Pole): Öl Interesse der Kleinen Städte Poscns, Garnisonen zu bekommen. o? ke aber die Milifärvcmaltung damit eine Boykotticrung der 1 "isckdkn Kaufleute :e. zu verbinden beabjcbtigcn so würden ? ie kleinen Städte für diese Garnisonen _stens cdanken. Ick P e ak)er, dalß dic Verwaltun sie nicht, dcr nicht mehr bcabfichltgx. djeolniskhe So daten haben s'! im Felde ebenso tap cr „geschlagen wre de"Uthe". In einem Staate, der | auf dem „ilttarrsmus auf- !“"t- kann man doch vor dem angeblchen Terrotjsmus der Polen derne Besorgnis; haben. Diekkolen wcbren fich nur geFen den Boykott kan Ukscbcn. Ueber die nbotmäßigkeit der poln chen Soldaten " sieb jedenfalls der Kriegs-Minister nicht beschweren. WDM" schließt die Diskusfion. Der Taxex] vxr fqrt- eMWM Anagaben („Gehalt des Krtcgs- unstero) ward Wird

Ks; die Resolution Lenzmann, das Due wesen betreffend, Angenommen. '

1 "Gegen 6 Uhr wird die weitere Bcratbung auf FreUag hk vertagt.

Preußischer Landtag.

Haus der Abgeordneten. 31. Sißung vom 20. Februar 1902, 11 Uhr.

ur Ersten Beratlun te tderGesesentmur , betreffend F?r kmerh von ) BTrsngerkMi entlxum Tm Ober- ga""Shezirk513ortmund für cn Staat. Mikisker für Handel und Gewerbe Möller: khan eine HMM! Der wichtige Schritt, der mit der Votlaagc g'c- auf b?b'rden sou, erfordert meines Erachtens einen weiteren Ruckbltck in PreeußxstorisM Entwickelung unseres gesammten Koblenbcrgbaues einzuZTUde" Tbeilcn von Rheinland und Westfalen, in die wir jeßt betrjer gen gedenken, hat der Staat niemals einen eigenen, Bergbau großen :? MWM ist bereits unter der weitsicbtigen Regierung W u kr" ngs Friedrich im 18- Jahrhundert in Schlefien der Berg- bat „Yig “Wickelk- Dort hat man sich "weite Felder fichern können, undet "her aber, "“WMUÖ in späteren Jahrzehnten und Jahr- : e"“ "ck den Pkkvakbékgbau entwickeln lasen, wie er durch die

' 1857 Play machte-

eioenakkiam Befivvetbältnifse,- auch Grundbesttzverbältnifse, be- dingt war. .

An dem entgegengeseßten Ende der Monarchie waren durch die Abtretung des vormals nassauischen Landestbeils Saar- brücken die Regalrechte, dic dojt die nassauiscben Herzöge hatten, auf Preußen übergegangen und dort hat sich der Bergbau ganz einseitig fiskalisch entwickelt. Erst in allecjüngster Zeit sind kleine Theile, kleine Splitter, möchte ich fagen, des dortigen Bergbau- bezirks in Privatbefiß übergegangen.

In Westfalen find, wie ich vorhin schon hervorgehoben, bisher keine Versuche gemacht worden, den Bergbau auch für den Fiskus zu entwickeln. Aber die Verbältniffe haben fich im leßten Jahrzehnt derartig gestaltet, daß der Fiskus sich unbedingt vor die Frage steUen mußte, ob er anders verfahren könnte als die übrigen großen Koblen- verbrauchcr. Schon durch mehrere Jahrzehnte hindurch haben die größten Kohlcnverbraucher, einzelne große Familien, wie die Familie Haniel, dic Hüttenbetrieb neben dem Bergbau und Koblenbandel inne hatte, sich große eigene Felder gesichert und Bergbau in großem Maße be- trieben. Der Privatbcrgbau in Westfalen war, wenn wir etwa ein Jahrhundert zurückblicken, ein ungemein primitiver, er ging aus von denjenigen Theilen des Koblengebirch, wo es zu Tage trat, und das geschah im Rubrtbal. Darum heißt noch heute das ganze-Revier das Rubrrcvier, obgleich die Ruhr selbst beute für den Koblenbergbau vergleich8weisc wenig mehr bedeutet. Man ging in den damaligen An- fängen in die Koblcnflöße hinein, wie sie in den Abhängen des Rubr- thals zu Tage traten, man ging im einfachen Stollenbau hinein,-man kannte noch keinen Tiefbau und die Produktionßzablen bewegten fich auf einem Niveau, daß die Gesammtförderung von Rheinland und Westfalen vor hundert Jahren nicht das betrug, was heute eine einzige große Zeche fördert. Wir find mit der Produktion hinauf- gcgangen von etwa 100000 !; im Jahre 1810 auf 60 Millionen Tonnen im Jahre 1900, ein phänomenales Anwaäpsen, wie man es auf keinem anderen Gebiete der Industrie gesehen hat.

Mit der fortschreitenden Entwickelung der Dampfkraft, mit der Einführung der Eisenbahnen in Deutschland, steUte fich das Bedürfnis; nach mehr Kohlen heraus, und während bis etwa zum Jahre 1840 die Entwickelung eich äußerst langsame war, ßng mit einem Male eine rapide Steigerung an, weil einmal die Eisenbahnen selbst Kohlen gebrauchten, und weil durch die Schaffung des Verkehrsweges der Eisenbahnen der Versand auf weitere Entfernungcn mögllch war.

Mit dem Wachsen des Koblcnkonsums stiegen die Koblenpreise und das Bedürfniß nach neuen Formen des Bergbaues. Daraus entwickelte fich die Rothwendigkeit, fich nicht nur 'auf das Ausheben der Flöße zu beschränken, sondern die Flöße in der Tiefe zu suchen und auf den Tiefbau einzugeben und zwar nicht nur in der Nähe des Rubttbales, sondern darüber hinaus zu geben und die Kohlen da auf- zusuchen, wo cine mehr oder minder dicke Mcrgelscbicht die Kohlen bedeckte, Die Schwierigkeiten, die damals noch unüberwindlick; schienen, wurden doch von cinigcn kühnen Männern überwunden - und zu denen gehörte Hcrr Franz Haniel “, die es fertig brachten, trov dieset Gefahren das Nickerbringcn von Schächten in so großer Tiefe mit Glück durcbzufübrcn, und damit war für die neue Ent- wickelung der Koblenindustric in Westfalen die Babu gebrochen.

Es folgte dic crstc Entwickelungsperiodc des Gründertbums in den fünfziger Jahren, die einem jähen Zusammenbruch im Jahre Von da an ist in rascher Folge die Kohlen- industrie mit dem wachsenden Bedarf immer weißt gestiegen, ohne daß im großen Duvcbstbnitt der Betrieb der Koblemecben für diejenigen, die ihn unternahmen, ein besonders lohnender gewesen wäre. Im Gegen- tbeil: wenn man den großen Durchschnitt zieht in allen den Jahren, so ist eine ungemein mäßige Verzinsung eingetreten. In manchen Perioden, dic fich über mehr als 20 Jahre erstrecken, wenn man von den 60er Jahren bis in das Ende der 80er Jahre bineingreift, ist die Verzinsung im Durchschnitt auf U bis U 0/9 gesunken. Der Berg- bau ist nach gewisser Richtung hin ein Lotteriespiel gewesen, reizvoll, weil für einzelne große Gewinne beraussprangen, während für die große Mehrzahl die Resultate höchst mäßig und dürftig waren. Dazu kam eine ungemein große Zersplitterung des Befißes des Koblenberg- bones, dabei eine Ziellofigkeit in Bezug auf die Preisstellung, in Bezug auf die Absaßsuchung nach außen in weitere Distrikte bin. Der Ge- sammtcrfolg war, wie gesagt, eine enorme Schwankung in den Preisen und gleichzeitig in dcn Löhnen, wie das Hand in Hand gebt. Es kam dann eine Periode in den 80er Jahren, wo man die schweren Uebclftände, die mit dieser Entwickelung der Industrie verknüpft waren, erkannte, wo zunächst die Versuche gemacht wurden, größere Zahlen von Bergrverwgeseüschaften in größede Gesellschaftenzusammen- zuschlicßen. Damals entstanden die großen Gesellschaften wie die Gelsenkirchener Bergwerkßgesellschaft, die Harpener GescUschaft, die Hibcrnia und ähnliche.

Aber damit aUein war noch nicht genug gethan, man ging auch von seiten dieser großen Bergwuke dazu über, die kleineren Bergwerke zusammenzufassen. Während zunächst KarteüierungöVcrsuckpe gemacht wurden, ging man schließlich zur Zusammenfügung in das Koblen- syndikat über.

Gegen das Koblenfyndikat find zabln'ichc Angriffe erhoben worden; es ist aber schon von meinem Herrn Vorgänger hier aus- geführt wörden, und ich kann mich dem nur anschließen, daß das Koblensvndikat im Großen und Ganzen wohlthätig gewirkt hat. Es hat nicht etwa nur preissteigernd gewirkt, sondern ““;-hat im Gegen- theil die Konjunkturen und damit auch die Wellenlinie der Lobnböbe abgeflacht. Es ist somit die gesammte wirtbscbaftliéhe Wirkung einc woblthätige chesen, wenn auch vielleicht der Einzelne unter der monopolistischen Gewalt des Syndikato gelitten hat. Abgesehen da- von, daß wir, wie ich das vorhin schon ausführte, uns in den Vesiy einiger Bergwerke seßen müssen, wie es große Private gethan haben, müssen wir auch suchen, auf die monopolistische Gewalt des Syndikats einen gewissen Einfluß in Bezug auf die Preisstellung zu gewinnen.

Meine Herren, es sind somit die Aufgaben, die wir uns haben stellen müsscn, zwrierlei Art. Einmal müssen wir ebenso, wie es die großen Hüttenwerke gemacht haben, uns einen gewissen Befiy von Koblenbergwcrkcn fiebern, damit wir unsern eigenen Bedarf für die Eisenbahnen, für die Marine in einem oder zwei Jabvzebnten mehr oder minder dccken können; dann müffcn wir durch unseren eigenen Befiß km Interesse der AUgemcinbeit einen Einfluß auf die Preis-, steUung im westfälischen Bezirk außüben können. Unsere Eisenbahnen haben, wie das in den Motiven aukgefprocben ist, einen Gesammt- bedarf von gegenwärtig 53 Millionen Tonnen. Dieser Bedarf wird naturgemäß von Jahr zu Jahr steigen Md wird 01 nicht zu fcrnek

ZeitdenBetragvonSbis7Milj-onen' Tonnmübersiagm diesem Gefammtkonsum liefert Westfalen etwa die Haifa“, VL: wird also das Problem für den Staat sein müffeu, daß er ein ähnliches Quantum Kohlen in Weßfalen zur Verfügung hat, und UST? Ziel läßt ßch durch die Vorlage, die wir Ihnen machea, ek- rct n. *

. Wir hätten auch einen anderm Weg beschreiten können «- und dieser Weg ist ja in der Presse und in Spekulantenkreisen viexfach erörtert worden _, nämlich den Weg, die eine oder die andere von den großen agglomerierten Gesellschaften zu nehmen und uns damit sofort in den Befiß einer leistungsfähigen Förderungostelle xu setzen, die den Gesammtbedarf des Staates schon heute decken kann. Wir haben davon. Abstand genommen, weil wir es für richtig halten, diese Agglomerierungen, die dem zie!- losen Wettbewerb steuerten, nicht berauUunebmen aus den ganzen westfälischen Reviere, sondem sie bestehen zu lassen. Denn mag man über das Koblensyndikat und die PreiSentwickelung klagen, die großen Gesellschaften find Qs gewesen, die moderierend eingewirkt haben (sehr richtig!), die verständige Geschäftsleute gewesen find, die nicht heute zum Tode betrübt und morgen boch aufjubelnd jedes Maß verloren, sondern gleichmäßig und auf lange Zeit hinaus den Bedarf imwes lichen gedeckt haben. *

Meine Herren, das Ziel, welches sich bereits mein Herr Vor. gänger gesteckt hat, haben wir lediglich weiter verfolgt. Es war damals schon der Envcrb derjenigen Kohlenfelder, die im Befiß der Vobwinkel'schen Erben waren, vorgesehen, ebenso der Befiß der noch nicht außgebauten Zeche Waltrop, und es waren für ein anderes Bets- Werk, Minister Achenbach, Vorvcrbanvlungen geführt, die dem Ab- schluß unmittelbar nabe waren, als dcr Schluß des Hauszß jm Vorigen Sommer erfolgte. Das letztere Bergwerk, Minister Achenwch, war nicht mehr von uns zu erwerben, da inzwischen die Familie Stumm diesen Befiv erworben hat. Es lag uns daher hier aucb die Verpflichtung ob, uns an anderer Stelle nach Ersatz für diese Zuhe Achenbach umzusehen, und wir haben damals geglaubt, uns nicht auf das eine Revier, in dem die zuerst verhandelten Zechen zusammen- liegen, beschränken zu sollen, sondern uns in das Zentrum des aller- besten Koblenreviers bineinzubegeben, auch auf die Gefahr hin, daß wir erheblich höhere Preise zahlen müßten, als es bei den evßeu Koblenfeldern geschehen ist.

Die zweite Gruppe der Felder, die nordwestliche Gruppe, lugt in dem allerbesten Theil des westfälischen Koblenreviers; ste ist bh grenzt von denjenigen Zechen, die die höchste Ausbeute und Dividende erzielten, Wir sind südlich begrenzt von der Arenberger Bngwerks- geseüsckoaft, wir sind ferner begrenzt im Osten und Nordosten von den Zwben der Gesellschaft Hibernia, der Harpenet ergwerkßgesellschaft, der Gesellschaft Noxdstern, alles Gesellschaften, die Dividenden gezalAt haben zwischen 15 und 60%.

Meine Herren, daß unter diesen Umständen die Preise dieser Gruppe höher ausgefallen find, ist naturgemäß. Aber gerade bei dieser Gruppe waren wir unserer Sache so fieber, wie man überhaupt beim Bergbau ficber geben kann. Wir hatten in einem Theil der Felder bereits zwei Doppelsäpachtanlagen, die nahezu fertiggeskellt waren, die die Lage des Gebirges voll aufgeschlossen hatten. Wir hatten nebenher die Garantie, daß das, was rechts und links vor uns war, mit großer Wabrscheinlichkeit auch auf unseren Feldern playgreifen wird. S- glaubten wir gerade uns in dieses Rwier hineinseven zu soßen, Wx dem Fiskus die größte Wahrscheinlicbkeit für eine aün WW Entwiäelung in kurzer Zeit bieten wird,

Münk Herren, in der Begründung sind ja die Versucbe W t worden, eine Nentabüitätoberechnung aufzuführen. Derartige Ven suche find eben Versuche; man kann nur mit Wabksäjcinliäjkeiten rechnen, aber, wie ich Ihnen schon gesagt habe, mit großer Wahr- scheinlichkeit. Wir haben es vermieden, in Gegenden bineinzugchen, in denen notorisch vielfach Schwierigkeiten beim Niederbringen von Schachtanlagen bestehen. Es giebt im Nordosten des Westfälifeiyea Reviers einen Bezirk, in dem die Mehrzahl der Schächte, die herunter- gebracht find, mit großen Wafferschwierigkeiten zu kämpfen gehabt haben. Die Bergleute nehmen an, daß dort eine weit durchgehende Verwerfung stattfindet, die Brüche im Deckgebirge Hervorgerufen bat, durck) die die Waffermaffen eindringen. Wir liegen in einem Revier, in dem nach allen bisherigen Aufsäylüffen die Lagerung eine gleich- mäßige und ungestörte ist, auch das überlagernde Gebirge uns MW- fichtlich keine besonderen Schwierigkeiten bereiten wird. Wir dürfen daberboffen, daß die Rentabilitätsbereckjnung, die aufgestellt ist, im wesentlichen zutreffend sein wird. Wer Bergbau treiben will, muß immer ein gewisses Risiko auf fich nehmen. Aber wenn Sie die Zabim vergleichen, die *skb aus unseren Betrieben, sowohl in Oberschlesien wie in Saarbrücken, ergeben, so wekden Sie finden, daß gewisse Unglückßfälle, gewisse Katastrophen an keiner Stena außgesckploffeu sind, daß aber, wenn man dem Unternehmen eine gewisse Ausdehnung giebt, gerade in der AuSdebnung die sicherste Garantie dafür gegeben ist, daß diese Unglücksfälle fich mit großen Glücksfällen außglcichen, und das Gesammtresultat ein sehr schöner Ueberscbuß ist, wie ihn unsere Bergwukßverwaltungcn in den levtcn Jahren geliefert haben.

Meine Herren, wie in der Vorlage außgefprochen ist, ist es nicht meine Absicht gemesen, durch diesen Versuch etwas Aebnliches zu thun, wie mit dem Beginn der Verstaatlichung der Eisenbahnen, einen Schritt, der bestimmt war, der Anfang einer allgemeinen Versaut- lichung zu sein. Ick würde dies für febletbaft halten, wcil damit der Fiskus und die Verwaltung eine Verantwoan über die Preis- gestaltung übernehmen würden, die die Verwaltung schwer tragen kann. Denn, wie die Verhältnisse mal liegen, ist die Kohle das Brot der Industrie, das Brot für Millionen von Menschen, und die gesammte Verantwortung dafür auf die Staatsschultern zu legen, wäre meines Erachtens zu schwer. Wir thun daher gut, uns lediglich auf die Möglichkeit zu beschränken, bier regulierend einzugreifen, nicbt * abcr selbstbettlicb alles bestimmen zu onen und die Verantwonung für das Geschick weiter Industrien ganz auf die Schultern derStaats- verwaltung zu legen,

Meine Herren, ich darf daher wohl die Vorlage Ihrem Wohlwollen empfehlen. Ich erwarte, daß Sie dieselbe an eine qumisfion vervoeisen werden. Selbstverständlich werden wir bereit sein, auf irgend wclckze weitergehende Fragen Auskunft zu geben, insbesondere auch darüber, wie die Preise der Felder und Zechen fich im einzelnen gestalten. Derartige Mittheilungen in der Vorlage und hier in der Oeffentlichkeitzu machen, erschien im jeßigen Augenblick nicht opportun. Doch werden wir in der Kommisfionselbstmrfiändlich auf (M* wkimkn Fragen Antwort ertbeilen.