1902 / 54 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Mar 1902 18:00:01 GMT) scan diff

drei Jahren 12 nene geschaffen. Ich glaube, das beweist, daßhicr effektiv vorwärts gegangen wird, und wir werdcn auch nach dieser Hichtimg bin fortfahren, aber d'lLs doch nur, soweit wirklich ein Be- ürfniß fick) ergiebt, da immerhin die Reichsfonds bci Gründung jedes Berufskonsulats bcirächtlich,in Anspruch genommen werden. Bei der Buscßnng dcr Berufskonsulatc berücksichtigen wir natürlich die örtlich-zn Verhältnisse derart, daß wir Beamte, die die Vcr- Hsiltniffc kennen, möglichst langs auf ihren Posten belassen, namentlich auch solchs, kik dic Landcsspracch anSrcichcnd verskOÖM- M'“ “Uf Uk anderen Seite ist es auch wieder ganz Unmöglich, citiei1s0ich€11_KN1sul skin ganzcs Leben lang auf einem und demselbkn Post“?" WL" 31: lasskn. Dm"; hindert mich die Schaffung von sogenmxnksn Konsular- 301101- Es ist ein zu großer Unic'rschied, ob FWW?) sem ganze?;„chen lang in dcr ostasiatischsn Zone Verbringt oder in "der cllWPaksÖM- Es ist naturgemäß, das;, Wenn dic KoUsUkakbkamw" “[th WAW) ""_d größcrc Familie babcu, immer ein Drängen*11ach Bcrjctzlmg m dic Nälyc dcr Heimatb eintritt, das in geiVissck WEM 1a „("ich ““Z“!“- fcrtigt ist, Ich glaube, daß ick) damit wohl das 'Weie'ntlickxsie crértcrt lmbc, was der Herr Abgeordncte Dr. Höss? HiUsUÖMÖ BU“ KRÜULÜW geäußert Hat. Ueber die Bildung von Handelskammern 11i1 AusspandeiW 1.1 das bolxc «Huus Line Resolution gsfaßk- wonach €!"? rLiC'ÖÖsLlUge Unter- stüan soichcr Handelskammern SSWÜUsÖÜ' ""W“ Wink Habk"_ki"?1l Fonks in den gc'gcnwärtigen Etat nicht eingiescßkL zunachst, Wali znr Zcit di:» Rcichsfinanzlage gebot, aÜes das'nickyt §1n§uichkib WII 11ichk Einem absolntcn nnd dringenden Bedürfnis; MUMM, und außeror- scits weil die Vcrbündkten Regierungen “" dcr AWM festhaltk", daß eine Jtiikiajivc des Reichs zur Schaffung HÉWXÜZU KNUUWM im Auslande s1ch nicbt meßkhlt- Diese Aufichf M 1,1" WTM" Jahre s'“)- wobl Hier im Plenum wie in dcr BukakskonmnlsfiNi cmgcbcnd [ckL- griindct worden und fußt wesentlich darauf, daß M geschäftlichcn Jntcrcffcn der deutschen Kauflctite tm Aiisiaiide mit Interessen dcs dmxiscbcn Inlandes sehr oft wenig [)armomercii. Dcr HM Abg. Or. Haffe [)at fcrnsrüdie Deckung der Kosten ['LL'ÜHÜ- welche die Vertretung der E::tfchadigimgsansprüche der aus Süd-Afrika ausgewieseneii Dexitscben' bkrVorgcrnf-Zn baba“ Es ist ge- prüft worden, ob es richtig ware, “Mic Ko'stcii aus dcmjanigcn Fonds zu nehmen, welch" uns Englan? fur die leisgewicssnkn zur Ver- fiigung gestellt hat. 'EsKsPkkck)?! 1a manche Gründe dafür, weil die Auögabe wesentlich im Qntercsw Yer Nusxxswicscnen erfolgt, und es zweifelhaft ist, ob die Gesmnmtbaxt dsr Stsucrzahicr damit bciastct werden darf. Aber wir haben doch geglaubt, daßmts demselben Grunde, aus welchem der gésammte Schuß dcr Déutscben im Auslande vom Reiche getragen wird, Es sich als zwcckmäßig erweisen werdc, auch diese Z KOI?" auf RSLÖÖWnitern zn [Mn, um so mehr, als es kein erheb-

licbcr Betrag ist. Es wird also die Snmms, dic englisckyerseits für die dcntscben Aithewicscncn bewilligt ist, denselben voll und unverkürzt zu gute kommc'n.

Herr Abg. ])l'. Hase hat dann eins Anzahl Fälle zur Sprache gebracht, in welchen LI sich um den Schily, Deutscbcr im Auslandc bmidklt. Der eine dies?! Fälle:, dkr Fall Franks, ist bisbsr nicht zu meiner Kcnntniß gkkommen.

Ein zwcitcr bstj'af cinc-n Dcutscbkn Karl Heyl, ivklchi'r in Cbi'le in dcr Nacht Vom 7. anf den 8. NOVcinbcr 1899 in Liliklll cinsamsm Gehöft ermordet wordsn ist. Am foigonkcn Tam: [)at dcr zuständigk Konsni Kenntnis; davon rrbaltcn, er hat sofort sämmtliche Behörden in Bcwcgmi geskat, hat den Konsulaks-Sckretär an Ort und Stelle gc- fchicktx dcr Gesandte in Santiago bat gleichfaUS aUe gebotenen Schritte gethan; aber der Mörder ist nicht ermittelt worden. Wenn der Herr Abgeordnete sagt, daß der Mörder bekannt und notorisch sei, so würde ich ihm für eine nähere Nachweisung in dieser Beziehung dankbar sein; wir würden dann sofort die nötl)igen weitcren Untersuchungen hctbeiführcn. Aber nach don uns vorliegend?" Berichten haben die chilsnisckpcn Behörden, ungcacht8t großen Eifers, den Mördkr nicht zu Midkcken vermocht, Und ctwas Derartiges kommt ja auch hier und da in EUropa wor. Ein VLrwandtLr des Ernwrdktcn hat allcrdings die Behauptung aufgéstelli, daß der Mörder bkkmmx sei. Dieser Ver- wandte war aber zur Zsii des Mordes garnicht an Ort und Stolls- sondcrn, soviel mir bekannt, in Argentinien.

Den Fakl SchulZ-Nicaragua babs" wir sckxon wiederholt bier diökuticrt. Inzwischen find neue Vctbandlungsn mit Herrn Sch11ly gepflogen worden; er wünscht nunmehr, das; das Abkommen, welches scin Bevoslmäckptigter 1896 mit der Regierung von Nicaragua ab-

geschlossen Hat, jest zur Ausführung gelangt, und der Schaden durch .

Schiedßrichter abgeschäst werde. Wir haben nns sofort an den preußi- schen Herrn Handels-Minister gckvandt und mit dessen Hilfe eine Anzahl Bergbaubeamte festgcstclst, die bereit sein wiirden, das Schieds- richtcramt für Herrn Schulß zu übernehmen. Dies ist Herrn Schalk; Mikaetheilt worden; eine Bezeichnung derjenigen Persönlichkeit, dia er YS Schiedsrichter auserseben will, ist von ibm noch nicht erfolgt. HYUUYÜ Sebltc ist somit alies geschehen, was geschebcniann, um V?Lhelfew B ald zu der von 1bm geforderten (Entschadtgung zu betrithIaTx) FTT Fall Schrcippe, der swb in Brafilien zugetragen [)at, S cbraxipe est lijms im Großen und. Ganzen die Fordernng, die Herr worden. Lgllleedit Hak,_ als zum mmdesicn stark übertrieben bezeichnet infolge deffenr spgs ist uns neues Material zugeführt wolden, und kommen auf ef 127) die deutschen Vertretungen, welche in Betracht beit VorfzuneYIMeor ert worden, eine erneute Prüfung der Angelegen- Der Fall liegt "zb Die Berickte derselben liegen noch nicht vor- gungssumme MWST iedenfaüs insoweit schwierig, als die Entschädi- Schrappe foLdert naechm Frage steht- ganz verschieden beziffert Wd- einer der Zeugen lethachrkchten, die mir Vorliegen, 40 000 Milreis, und einer nur “an? i idagegen den Schaden auf 6000 Milreis a'n Sack): läßt sich abere LT (LEW- Cin abschließendes Urtheis über die nicht gewinnen. ingang der erforderten Berichterstattung

Endlich, komme ich noch zu dem'enj err Ab * Hasse im Anfang seiner RM zitier1t JI, cmilxltlti FTF YLZU- IIb glaube, der Herr Diemer bak sämmtlichen Neichstags-Abgeordiieten seine Broschüre zugesteÜt, und die Herren werden vielleicht darin Einsicht genommen haben. Ick) mUß sagen, es giebt Reichöangebökiße draußen im Auslande, die die Wahrnehmung ihrer Ansprüche den Reichsvertretern außerordentlich erschweren, und zu diesen gehört aller- dings auch der Herr Diemer. ' Derselbe ist im Laufe der Zeit wieder- holt in gerichtlicher Untersuchung gewesen in Argentinien und Uruguay wegen Ungebühr vor Gericht, wegen Widerstands * gegen eine Zwangsvollstreckung, wegen versuchten Todtschlags, wegen Haus-

“Di'e Türkei hat ihr Versprechen ni t gehalten,

friedcnsbruckys. Er hat mit, aller Welt Prozesse geführt. Unsere Vertreter haben für ihn eine Entschädigung von 2000 Dollars" aus- gewirkt. Diese betrachtete er aber nur als Geschenk der fremden Nation, nicht als Entschädigung. Diemer hat fich dazu hinreißen lassen, Bricfe zu schreiben, die im Auslande übel genommen Werden und es unscrcn Vertretern sehr schwer machen, für ihn mit Erfolg cinzutrcten. Wenn er z. B. dem argentinischen Minister des Aeußeren, der aus dcm Auslande zurückkehrte, schrcibt, cr gratuliere ibm, daß er nicht die- sslbc Unbill in Europa erlitten babk, wie er in Argentinien (Heitcrkeit), wenn er dann in Schreiben an den obersten Gerichtshof Von dem fremden Staate als einem unzivilifierten Lande spricht, sagt, daß Lr das Opfer einer fakschcn und ungerechten Justiz sei, daß er fick,) nicht wie ein Hund bcbandän lasse, so crschw6rt das außerordentlich cin Wirken iK seinem Interesse. Allerdings hat aber der «Herr Abg. Hasse Rccht, daß dicse porsönlicben Verhältniffe keinén Ausschlag geben können. Die Kaiserlichen Vertreter Haben aber auch das Ihre gethan, um dem Hßrrn Diemer, der durch geschäftlicbsn Rückgang in einc aufgcrcgte Stimmung gekommen ist, nach Möglichkeit zu seinem ROME zu ka[)clf811, und werden es gecignetenFaUes auch ferner nicht daran fßblcn lassen, das Ihre für Diemsr zu thun. Aber ich kann nur sagun, daß durch ihn selbst ihnen das nicht leicht gemackyt wird.

Wir sehsn, das; die amtliche Behandjnng aUer dieser Fälle fort- gkseßt einc schr regc ist, und das; Ein Versäumnis; seitens des Aus: wäxtigkn Amts in kcinkm dicser Fälle vorliegt. Das; derartige FäÜe nicht immer zu einer die befkeffende Partei befriedigenden Lösung fiihrexn, liegt darin, daß die Forderung häufig eine nicht beréchtigte oder wenigstens übcrlriebcnc ist. Aber Von unserer Seite wird nach wis Vor alle?? geschoben, um im Einzelnen Falle dcn berechtigten An- forderungen cines jkdcn dkutschcn Rcichsangebörigen nach Möglichkeit zur Etfiilinng zu verhelfsn.

Abg. Münch-Ferber (nl): Jm voiigen Jahre Hat das Haus “der Tendenz meines 9 "trages mthrrtchtung dcutschkr Handelskammern im Auslande zngcstimmt In den Kreiscp des Handels und per Ge- werbc, in der ganzen Fachpxeffc wax nur eine Stimm? der Befriedigung dariiber, daß Hier ("nditcly Einmal cm energischer Schrttt gkschcben sollte. Lsidcr [)at dkr Reichskanzler unsere Resolution nicht bcrückfichtigf. Wir Werden uns daher gestatten, zur dritten Lesung diese Resolntwn wicdcr dem Hause znr Annahmß Vorzuschlagen.

Staatssekretär dss AuSwärtigcn Amts ])1'. Freiherr von Richthofcn:

Jch*1nöch1c den Ausführungen des Herrn Abg. Münch-Ferber gegenüber nur das einc aussprechen, daß die Aligemeinbeit der Auf- fassung, wic fie der Herr Vorredner als zu Gunsten der Errichtung von Hmidclskammcrn im Auslande kestehend darstellte, keineSWegs überrall Voxhandcn ist. Es giebt sebr vi€le und weite Kreise, und gerade im Aixslandc selbst, wclche die Handelskammern im Ausland nicht für cinc durchaus günstige Einrichtung halten. Dies ist für die Verbüitdcicn chiernngen neben der aligemeinen Finanzlage mit maß- gcbend dafiir geivcskn, disse Position, wie ich schon hervorgehoben habe, nicht im Etat crschcinen zn [affen-

Abg. Dr. Gradnanor (Soz.): Der „Abg- Hassi? hat Von der NN"d-I[111crikarcisc dcs Prinzcn*ck)Lii1rich_Lme_Vcrb211_cru1ig der Be- zicbungcn Aiilcxikas zn Dc11tschckland crlwnt. DiciéAnsfaffung ist doch schr naiv. DiMAKYciwpolitik bat bci uns so itberband gcnommcn, da]“; dar Rcich§tag chkr daran tbätc, dagcgczi Front zu machen, als sic mit Jubel zu bcariißsn. Auch wir babcn emIniereffc, miiAmcrika iii _guti'n Bézicbungcn zu stehen; die deutsche Zollpolitik 9er schädigt dicie Bczißbnn en, nnd die Reise des Prinzen _Hcinrtch andert daran ni ts, WKO “(€ auch nocl; sy byzantini]ch gefeiert werden.“ Es tritt in icscr' ciscpolitik einc '.lusdringlicbkett be'rVox, die uys garnichts

enüßt bat. Ick) erinnere nur an die dynasttjcberz Beziehungen zu jZßnglcmd. Die dynasiiscbcn Interessen haben, ar keinen Em 11 auf die nationalen Interkncn. Gewundert bat "Ml daß Herr a e die südafrikanische Frage dicSmal so“ stiefmutterli hcbandxlt .hat. Man hat Von der Verletztcn Neutralität, von der bsicht, Zklfsmlttel und Arzneicn in die Konzentrationélager _zu Offen, Vlél Je ort. VM dcr Erörterung der Dinge, welche in Sud-Afttka Escheben smd, hat man fich abkr schen ferngehalten. Wie kann m"an agén, man WoUe eine gewisse Beruhigung in die deutsche YeVolkcrung tragen, (venn man nicht den Muti) bat, Kritik zu uhen an der_nn l_aubxt cn .Haltnng, welche die deutsche Politik gegenubkr dem sudarikams en

Byrnich11111gskricgc_ bis auf den [)LUUJM TW beo'bachtet [)Üt' Mit Stolz bat Gras Bülow“ uns gesagt, DSUtskbland habe seine

so eingerichtet, daß be. kaß Deutschland niemals fehle, wo es fich mn Humanität nnd bmitanitäre Intexeffen handle. _Wo war "denn Deutschland, als England gegen die “Burenrepubltken das Volker. recht brach? Welchen Hohn auf die hohen Worte der Haager ricdciisaktc siclit doch dieses Vorgebtn Englands dar! _Und kcme Nacht, auch nicht Deutschland, hat auch nur de" Versuch enger Ver- mittciung gemacht! Vom völkerrechtlich€n STEUDPunkx stande der Reichßrcgierung auch heute noch m_ t das ger1n8s1e_thderniß dazu entgc cn. Der Burenkrieg ist noch 111 t. zu Ende; die Bure!) haben den ngländern sebr böse SchlaHpcn bel ehracbt. Nut) verweist xnan auf die politischen Gcgcngründe einer vercxateten Vermittexungsaknon; Graf Bülow hat uns das ja klar zu ma en „oe'xsucht. Ntcmsals aber hat er klar gelegt, wo denn die große Scbwtextgkxtt und dre große Gcfabr liegt, die jeden derartigen Versuch [inmogltch macht. _ at sich ins Geheimnis; gebüüt, auf diplomcztrsckoe SchWlektgkClten ßes) zmückgczogen. Aber damit kann er uns m_cbt be tt_edtgen; das deut che Volk verlangt nach wie vor die Iytcwerxtton. _ ie gemachten Andeu- tungen beweisen nur, daß keine Neigung in gewissen Kreisen. besteht, etwas zu thun. Die kleine Differenz mtt Chamberlain :vtrd doch fieber nicht groß cnug geweFen [Lin, um die 518 dahin so herzlichen deutsch-engl schen Beziehungen zu trnben; wenn aber so innige Beziehungen _hcrrschcn," d'ann syll es, dem emen der beiden Freunde nicht einmal moglich, sem, m freund;- chaft1icher Wei e eine derartige Vorstellung, wie vor kurzem fie dre Zollandische Regierung unternahm, dem anderen zu machen “9, Die Unie:- nebmungcn der Vereinigten Staater) und Hyklanys sind frecxrch bis «t erfolglos geblieben; aber ist das, ein Ungluck fur emen Dtplqmqten? auch dem deutschen Kanzler würde Tas Volk die Erfoxglosigkeitm einem solchen für die Sache der Humanitgt gethanen S; mte gern ver eiben. Graf Bülow hat es doch andererseits erxeben mu! en, daßfi d : exig- liscbe Regierung mit dem von ihm angx rtffenen Chamberlain o_sidartsck; erklärte und dieser évbse hat ihm m k geschadet. „Im Jahre ZZR? schickte ,der Deutsche Kaiser seine De esche an den Prafidenten KMF? ,-

. "“iGle eabtha das so“ * für Deuffchland SWW“ Utenabxrrlseitßfelingba? iich doch dre

- - " «? te“ tndem CnglandÉF FrankreYsYZFHÉau- ist dazwischen gekommen u. a. t

' ' der ' FLZUYÜnveZi eÉ'tcmten annektieren, auch wenn man tbre Haupt-

" ; mit der Annexion glgubte England jeden Widex- tak?th eZZLLFdFtInterventionSgelü te" zuruckgesckYagen zu haben. 'Die

roklamation des Lord Roberts s sagt dem Volkerrecht "Js Gesxchx; dic Verhängung des Standre ts gegen die Burenxepublikaner, xte Verbringungder elben in die onzetxtraxionslager, dre Proklamation Kitchener's sini) Völkerre tswidnßkeiten xrsten" Grqdes. Uns treibt“ keine einseitige, linde ynzpatbze fur_ die BWS,"- sondern wir wo en Gerechtigkeit; wir uhen diesexbe .Krlttk, wenn es sich um unser ei enes Land handelt, wir haben die cbmefisgye Expedition nicht beschön gt. An _den Vorkomnzniffen m_Armemen darf der Reichstag ebenfalls m t stillschweigend voriibergehen. es haben seitdem

«Haltung auf der Haager Konferenz

wissen ski,

Niederme elungen von Menschen und Verwüstungen „ker Ländexeien

efun en. Diese Greuel smd weniger durch religiöse als d'urch schaftliche Gegxnsäße zwischen Türken und Armemern' bedingf,“ die fich der europäiichen Kultur zugewandt babxn- Cs !) . dort ein Zustand der Rechtlofigkeit und Barbarei. Die Be: te _der Agenten des Ministers Delcaffé ließen darüber gar kemxn weifel. In der Türkei besteht keine Instanz, weiche gegen diese Greuxl vorgehen könnte. Wer es thut, wird als Revolytwnar erklärt. Hat der Staatssekretär nichts por; dixsen Mittheilungen - Zchört, und hält er es nicht für segne Pflicht, Vorstellungen ei der Pforte zu machen, um diesen Zustaqden em Cape zu machen? * Der Deutsche Kaiser hat ja die guten Beziehungen zwischen Deutsch- land und der Türkei nachdrücklich hervorgehoben. ck komme_nun zu der von uns vorgeschlagenen Nesokution. Der Thatbestand ist voll- kommen _klargesicllt, ebenso auch die Rechtslage. Es fra t fich, ob der Verzicht der chinesischen Rc iernng uns wirklich bete igt das zu Unrecht erwoxbene Gut zu beßalten. China hat nach der , ord- deutschen Allgemeinen Zeitun auf die Instrumente mit Rücksi auf die Schwierigkeifen der , urückbeförderung verzichtet, Die offizii) e kéffk [)a_tte gut,?)aran gethan, diese Mittheilung, in der sich f'emer pott, mit Ironie paarté, nicht zu Veröffentlichen. Die Mittbellmxg der chmes1schen Regierung wollte doch nur besagen: Behaltet nur dle Instrumente als Denkmal der Séhande . . . ' *

Präfiderxt Graf von Ballestrem: Dieser Ausdruck, auf die deuts_ ? Regierizng angkwandt, verstößt gegen dic Ordnung des Hauses, und 1 rufe Ste zur Ordnung!

Abg. ])r. Gradnauer ,(fort'fahrend): Wenn Vor Gericht ein Be- sioblener so eiwas sagt, so laßt s1ch-d€r Staatßanwalt ni t abhalten, diE" VLrurtberlung des Angeklagten zu beantragen. Ji der Herr Prasident der Memun , dax; man die Wegnahme der Viktoria auf dem Brandenbyrger Tor nick)? eincn Raub nennen darf? Treitscbke bgt em vyrmxhtench Urthetl über das französische Volk e- faÜt, als es _die geraubten Kunstwexke nicbt zurückgeben wollte. in solches Urtbcil könnte auch einmal über die deuts 2 Regierung ,. und déis dentfckye . Volk Von einem Historikkr ge äth werden. *“ Was haix uns ab, die Instrumente zurückzugeben? Wie anständigen Leute wuxdxn uns dazu (Glück wünschen. Oder giebt «:s Leute, die KY v_on dMen Instrumenten nicht loßreißen können? Wenn es wirk- [1 , cm bcschlagnahmtcs Gilt ist, wir: kann es nach Sanssouci in Privatbcfiß kommen? Wo sind die astronomischen Instrumente im Etat verzeichnet worden?_ Es mußte doch mindeZtens die chinesische Schuld entwreckycnh yxxkürzt wxrden. Aehnlich ste t es mit 'der ort- fubrung v?“ „80 chin€111chen_alten Bronzekanonen aus dem 17. ahr- bundert,'_die' thriegx garnicht verwendet werden konnten. Ein Theil Bayou ut im sachs11chen Arjenal aufgesteklt morden. Es ist eine Ehrensache dcs Deutschen Reichstages, den geschehenen Fehler wieder

ut*z-1i_mack')en. Das Völkerrecht wird überall Und immer yerleßt, in frtka, Cbtzia u. [. w.; umsomehr haben wir die Pflickyt, eine so kklatante Volksrrcchtswidrigkeit aus der Welt zu schaffen.

Reichskanzlcr Graf von Bülow:

Ick) muß zunächst meinem Bedauern Ausdruck geben über die Art und Weise, wie der Herr Vorredner fich ausgesprochen Hat über die Reise des Prinzen Heinrich nach Amerika (sebr richtig! rechts), über die Art und Weise des Empfangs, den das amerikanische Volk dem

stattß

wirt

xPrinzen Heinriä) bereitet hat, und über unsere Beziehungen zu Amerika-

Das war um so bkdausrliebcr im Hinblick auf die schöne Aufnahme, welche der deutsche Prinz bci dcm amerikanischcn Volke gefunden hat. (Sehr richtig! auf allen SeitM des Hauses.) Der Herr Abg. Haffe hatte kurz Vorher in ganz zutreffßnder Weise Hervorgehoben, das; die Reise des Prinzcn Heinrich nach Amerika keinen bcsiimmikn poliiischen Zweck Ver- foigte. Dcr Zweck aber, den wir Vcrfolgcn und den wir mit großem Ernst anstreben, das ist die Aufrechterhaltung *der traditionellen guten Beziehungcn zwischen Preußen :Deutscbland und Amerika, wie fie bestehen seit den Tagen des großen Friedrich und des großen Washington. (Sehr gut!) Beide Völker, das deutsche und das amerikanische Volk, haben allen Grund, fick) gegenseitig zu achten; sie haben gar keinen Anlaß, fiel; zu Veruneinigen oder sich zu streiten; sie haben' aÜes Interesse daran, auf der Grundlage voüer Gegenseitigkeit mit einander in Frieden und Freundschaft zu leben. (Sehr richtig!) Auch in der fernstcn Zukunft sieht mcinkAuge keinen Punkt, wo die politischen Wege des deutschen Volkes und des amerika- nischen Volkes fich zn durchkreuzen brauchten. (Bravo!) Das habe ich schon einmal von dieser Bank auSgcfübrt, ich glaube vor drei Jahren, und ich hatte damals den Eindruck, daß die große Mehrheit dieses hoben Hauses mit meinen damaligen Darlegungen einverstanden war. Ick bin überzeugt _ und ich sage das nicht nur für das Inland, sondern auch für das Ausland - ich bin überzeugt, daß ich mich in Uebereinstimmung befinde mit den Ansichten der sebr großen Mehrheit dieses hohen Hauses, wenn ich sage, das; das deutsche Volk mit lebhafter Befriedigung verfolgt die gast-' freie, ritterliche und giänzende Aufnahme, welche das amerikanistke Volk dem Bruder des Deutschen Kaisers bereitet. (Bravo!) Nun Hat der Herr Abg. Ur. Gradnauer mit großem Pathos die Angelegenheit der astronomischen Instrumente behandelt- diesem Anlaß trat wieder mal zu Tage, daß der Herr Abg. JFr- Gradnauer und seine Freunde wirklieh chinefischer sind, als sie Chinesen. (Zuruf links, sebr richtig! ckckck.) Wenn die Cbipesen so chauvinistisch- wären, wie der Herr Abg. 1)» Gradnmxer fü; CW- chauvjnistjsch ist, so würden wir den Frieden mit Chum nachgek- nicht haben. (Zuruf links.) Ick habe soeben den Herrn *EUR!“- Gradnauer während seiner recht [außen Ausführungen wjeder Ruler- brocben, noch über dieselben gelockt, nun möchie kch bW- auch mich ruhig anhören zu wollen. Die Frage der Zurücksendung 77“ astronomischen Instrumente ist auch von uns erwogen worden, nacb- ! dem ihre Ankunft bekannt geworden war. Nach eingehenden Er- wägungen haben wir aber vonxdieser Rücksendung Abstand genommen, und ja“; will Ihnen auch gleich sagen, warum wir dßs geiban baden. Wir haben einmal davon Abstand genommen, weil dre chinefifche Re- gierung uns gegenüber auf den Fortßefiß dieser Instrumente ihrer- seits gar keinen Werth gelegt, vielmehr uns dieselben bei der ersten Erörterung de! Frage sogleich fökMÜT-b zur VOUk-n Verfügung gestellt hat. K'alenki von fjß in_jnrja! Dann aber würde bei den eigen- artigen Anschauungen des chinefischen Volkes die große Muffe deg- selben, wenn wir die Instrumente zurückgeschickt Haben wüxden, angenommen haben, das geschehe auf Befehl der chinefischen Re- gierung, was aÜerdings unserer Stellung in Ost-Asien Abbruch gethan hätte. Wenn wir die Instrumente jetzt zurückschicken winden, würde bei ihrer richtigen Einfickyt in die politischen Verhältnisse die Kaiserin--

„Mutter von China, die eine sehr gescheid1k Dame ist, fich geradezu

verleßt fühlen (Heiterkeit links), während die chinesischen Massen denken würden, daß wir durch furchtbare Niederlagen gezwungen

Nun'mebr sind diese Instrumente unter voller Zustimmung der ÖWÜFW . * Regierung in unseren rechtmäßigen Besitz übergegangen. Damit W

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dieselben unter die Kategorie derjenigen Geschenk? '"") M zu Regierung, wie fie gerade im Verkehr mit 5“ ÖUMWW

worden wären, dieJnstrumcnte zurückzusenden. (Seb: richtig! rCÖU-X - ! “' K