1902 / 287 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

der Dankbarka der Bewohner der Insel, meinte indessen, daß der Gouvxrneur dre eingegaygenen Summen nicht in der rechten Weise Uerkhellt habe. Der Mrmster der Kolonien Domergue vertbeidigte die Haltung des Gouvezneurs yon Martinique und erklärte die Kritik des .enators Knkgbt fur unberkcbtigt. Hierauf “wurde eine yon der Re- gxerung. gebtlltgte Tagesordnung angenommen.

Dte Deputtrtenxammer nahm gestern die Bcratbung der _Vorlage, betreffend dxe „Zyckersteuer, wieder auf und stimmte tbrxtmt 537 gegen 14 “Stimmen zu. Der Deputirte Coutant bejurwoxtete emsn Antrag, in dem die Regierung aufgefordert Wird, ,et'ne Vorlage, betrsffend die M onop olißierun g «d er Rafftnterung dexs Zuckers durch den Staat, ein- ubrmJM-d ?r Finanz :Minister Rouvier sprach gkgen den

ntrag, [Zr MT 297 gkgxn 228 Stimmcn abgskebnt wurde. Die Jammer gmgßsodann zux „Beratbung der Vrüsssler KonVention uber. . er (“sllkanz-thmsisr Nouvier trat für diese ein, war jedoch rm ZZYUfSl "daruber, Ob btkrdurcl) die Kartelle in Deutschland und Oesterr.1xb wurdcn anerdrückt werdczn. Die Zuck€rindustrie Habe in 'dresen LMÖCZU k)?!)ekk Existenzbßdingungen. Dex kautirte Catllaux Erklarte dux AUMJHrungen dss Ministers für un- zutreffend d Der Députrrtk Rrbot fragfe, ob der französische Zucker. auf em xngltschsn Markk mit dem Zucksr aus dLn englischen olotzxen wrrdc m_ WxttheMrb treten können. Es würde für die franzMsÜk),e ZWSNUYUÜUS Värbängnißvoll sein, wsnn ihx der englische . und achkUUUÖS Markt Hkrsch10ffen sei. Auch Werde die Konkurrcnz Deutschlands'undoOesierrewckps Unmer gefäbr1icher, man müffe daher deg Konfxxm tm xzmlan'ch [)chn, und Hierzu sei eine Herabseßung des Fuäetwenks UNÉYVLZLÖU. Yar Dspmirte Caillaux füHrTe aus, er abe, ale? Lx dn? Yruffe'lär Konvsntion unferzciäxnete, g(“glanbt, daß er

Zu CklndnxÜlL und _den, übknbancrn einen Dienst erweise, hngt DeutschTand und Ocßchrßtcß hßtten dura!) die Gewährung von

„rauxten dtexZucksrfrage woülg uzngxstaltst. Die Brüsseler Konvgntion

€: die erste Maßnahme xzjexen dux Kartelle und Trusts. Um fick) 96er

[_e Trusts zn MHM, musse man die: Zölle Mick) internationaler Vér- standxgung Lxcrabystzxn. „Der DeVutirtS Méline rief dazwischen: „Schaffkn ZW dock) dlc ZOYL ab!“ Dsr DspntirTZ Caillaux érwiderte: “Vor zehn «anrctx HÜÖL Lson Say das aus 1761! Zoütarifen entstehende Unberl VOYIUÖIC1UJT_ Wld Mélme dafür verantwortlich pcmacht. Dex Deputtrxe MS[1110 cnxgcgnetc: ,chn ich schuldig bin [Zatteich dxetVQxertezx fdxeseö Haxxscs z:! MixscbnldigM". Caillaux fck dMUlf seine .luIsszxUn-gön, MYM: er sagt?, die Brüsseler Konvention sei eine bemsrkenswexxbk Crsckyermmg- da 118 diE Reaktion gkqen Karkylse und Trusts unD ubexTrrebsnYn Proxektionismus Linseite unö de Annäherun upter YM Natronetx dthe. _Der kautirle Ribot führte aus. da _dtes nichr dsr g'eermete, Zcxtpnnkt s::i, das Zollsyßem zu kritifiexen, ]eßt, wo man m 3 erlm nur daran denks, die Zölle zu Verstärken. Der Dchtzxtc Aynard _wqrf den Anhängern des Protektionssvftems vor, fie haiten d€m SOZWÜSMUF das Thor "geöffnet, Nach Sckyluß der_ Débattk nahm dgnn dxe Kamwer durch Händeaufheben die Bruffeler Zchc-„rkonvcntwn at). Hkkrauf bsrietb die Kammer die vor- liegenden Ankrage auf waaHrung ciner Amnestie wegen Aus- standsNrgekZen. Naclydznm mehrere Redner die von ihnen ein- gebxachten Abanderungkzantrage begründet Hatten, wurden die Anträgé, YetchfaÜH durch Hanréau'xhebén, angenommen. Der Deputirte ,autßtßr „de Clagny beantragte, man möge Heute Vormittag die Yrovrsynséqen' Zwölftel und peÜattyn uber die Familie, Humbért beratben. Cin Deputirter bat, Idle Berßtbung der provxsorrschcn Zwölftel noch zu vertaaeu. Der Mtplster-Pras'zdenk Combes ersuchte das Haus, heute die Sesswn zu schlleßenz danxtt dem ausscbsidenden Drittel der Senatoren im Hinblick auf dre un nachsten Monat stattfirxdenden Neuwahlen die Möglickkeit gegeben Werde, fick) zu ihren Wahlern zu bxgeben. Die Kammer nahm sodann dsn Antrag, des Deputirten Gauthier de Clagny an, worauf die Sißung geschlossen wurde.

_ Rußland. Die Kaiserin-Witxwe ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, von Kopenhagen nneder in St. Petersburg eingetroffen.

Italien.

Die Depuiirtenkammer beendigfe geftern, wie „W. T. B." meldet, die Beratbung des Gkseßenßvurfs, bekreffend die Ueber- weisung gewisser öffentlicher Dienste an dleGemeinden-, und gab ihm ihre Zustimmung. .

Niederlande.

In der gestrigen Sitzung der ZWeiten Kammer wies bei der Berathung des Budgets des Aeußern der 21ng van Kczrxzebeck darauf hm, daß die Antwort der englischen Regterung bezugltä) der Zuckerkonvention im Widerspruch stehe mit der Auslegung derse15e_n seitens der niederländiscöén Regierung. Cr hakte indessen. djexe Frage nicht für bedeutend, weil, wenn dre englt1chen Koxomen dre

onvenlion nicht annähmen, ihr Zucker nur mrt Genebmtgung der “internationalen Kommisfion mit Außgleichszöllen belegt ' werden dürfe und die Ausfuhr dieser Kolonien nicht bedeutend set. Der „Minister des AuSwärligen van Lyn den hielt 'seine Auslkgun'g der ZuckerkoWention aufrecht, die übrrgens auch, dle, de,utsc_be Regteruyg "theils. Aber auch er halte die Fra e für rventg wtchtxg_fur_ dxe Praxis. Auf eine Interpellation des A g. Terf, über dre Etnfuhr _vop Vieh nach Deutschland erwiderte der Mimster, „Deutschl'and wider- sese fiel) der Oeffnung der Grenzkn; er werde sem Mogltchstksktßun, um die Ansicht Deutschlands zu ändern. Der Abg. p a n B yla n d t wunschte _zu wissen, ob die niederländjsche Regierung Hu: Jn'terxssen der Sud- aftikaniscben EisenbahngeseÜ1chaft und rxamentltch dtexemgen_der meder- ländischen Beamten „der le teren_erns1[xch wahrnehme, Dtese (Gesel!- schaft habe nach der Anfi t maßgebender Personen stets korrekt ge- handelt, und der Minister möge England vorx dym guten Recht_ 13er Beamten überzeugen, wieder in ihre SteUen emgesetzt oder entschadrgt

"ni werden, Türkei.

Die „Agence Havas“ meldet ays Konstantinopel, dje französische Regierung Habe sezt dem Monqt Oktober dre Aufmerksamkeit der Türkei, auf dte Nothmendtgkcjt gxnlcnkt, ohne Verzug in Macedomen die Reformey durchzxxsuhren und die Maßregeln zu befolgen, dxren ernsxlxche Emfuhxung die Pforte beschlossen zu haben erklare, um emem aÜgenzemen §qustand zuvorzukommen, der nach den nach Konstantmopel gelangten Nachrichtsn sich in naher Zukunft vorberexte.

* Griechenland.

Wie dem „W. T. B.“ aus Athen berichtxt wird," hat Nulli das Anerbjeten Delyqnnis', „enz Portefemlle zu" uber- nehmen, abgelehnt, da er some Frejhett "zu wohnen, wunsche; woÜe er das. neue Kabinet ynterftußen; Deltgeorgxs boi gleichfaUS erklärt, De.leannxs unterstußeq zu wollxn. Dtlyannis habe die Mtn1fterlts_te dem Komg noch mcht 'Mbreitet; wahrscheinlich worde die?- heute geschehen.

' Rumänien. B ,

er initer dcs *nnern Valladi ist, wie „W. T. .“ “Ms ZukY-zsts erfährt,Jzurückgetreten und durch den fruheren Mister Basil LaIcar erseßt xvorden. Zum Nachfolger des zurückgetretenen Ministers fur Ackerhgu und andel Aurelian. der den Posten des Swats-Präßdenten er alten hat, ist der bisheri e Arbeit6;M1n1ster Storcesch ertzannt worden. Der Miniter-Präfident SturYza hat dre Leitung W„Axheüs:Ministcriums vorübergehend ubernommen.

Afrika. ' Aus D'ibuti erfähxt_ „W. T. B.“- Menelik ie Mobiltstcrung der

daß der Negus Armee

Nas

Makonnen's. tm Bezirk „Harrar angeordnet habe, um in T_tgre, "wo eme Emporung gegen Menelik ausgebrochen sei, d1e Aufstandischen zy zücbti en.

Aus Ceuta nur_d Ma, rider Bläkjern gemeldet, daß die Kabylen von Vent Satd sich dem Gouverneur von lT_Tttuan unterworfen und ihm ihre Fahnen ausgeliefert

a en,

_ 'Nach Melhungcn aus Konstantine kämpfen 100 km sudltch von Btskra vier Stämme der Uargla mit den Beni Mzab wegen des Bcs1ßc§ von Palmbäumen.

Der Sekretär des Ackerbau-DepartementZ in Kapstadt hat emen Vlan,_ betreffend Einwanderung von Italienern 1n Süd:Nfr1,ka, ausgearbeitet. Nach dem Plan solLen die Einmanderey emsn drei1ährigcn Kontrakt mit ihren Arbeit- gcbcxn abschltcßcn, worauf leßtere ihnen gestatten sollen, einen Thetl ihrer Farmen unter Gewinnanthetl zu bewirthschaften.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Si an des Nei s- tages befindet fick) in der Ersten Beilage, I g ck

Statistik und Volkswirthschaft.

Bewegung im Stande der eingetragenen Genossen- schaftßn in Preußen.

'Jt'n Ansckplyß an die. im voriaen Jahre in der .ZeiTschrist des Kömakjcb vreußxs'ÖSn Stattstischen Bureaus' gegebene Uebersicht über die Bewegung nn Stgnde der ein etragenen Genossenschaften des Köntgxeichs Preußen hrs zum 30. uni 1900 WIN die statistische Abtbetlung 7)le PrexxßtsÖen Zentralgenoffenschaftskaffe in ihren schön mehrfach _exwabnxen neuesten „Mittheilungen zur deutschen Genossen- schaftsßat1ßtk' dte VNVLÜUUÜ im Stande der preußischen (Genossen- sLYZZten ckßoakwknd des Halbjabkes Vom 1. Juli bis zum 31. Dezember

na .

In dieser Zsit 'wurdcn in Preußsn 84 Einzelgenoffen- schaften und 2 Zenkrakgenoffenscbaften aufgelöst. Die auf- gelösten Zentralgcnoffenschaft€n find der G2nossenschaftliche Kredit- verband, e. . m. . . zu Berlin, und der Deutsche Molkerxiverband Edcxlweßß, e. G. m. b. H. zu Berkin, In dsn aufgelösten 84 Einzesqeno enschaften (davon 37 Kredit-, 10 Werk- und 10 ProduktiWenoffenWaffen) ist 1 Genoffknschaft nicht enthalten, die in dem bezLiÉnetsn Hlejahre neu gegründet und auch wieder auf- gelöst wordkn ist. Ebenso find WM 1 hannoversche, 2 westfälische und 23 rheinische Genossenschaften nicht mit-einbegriffen, die, obschon in den früberen „Mittheilungen zur Gknoffensckyäftöftatisjik" noch gezählt, tbatsächlich nicht mehk bestehen; ibré: Auflösung konnte nur

am Nachmittag seine Int».

wegen Formfehlers u“? s. w. KZÖÜ cingetragsn Werden.

Der Grund für die Auflösung 'der 84 Genossenschaften war in 75 Fällen ein Vesckxluß der _GenkralVLrsammlung ( 78 G.-G.), in 5 FäÜcn ein Gerichtsbeschkuß, Weilzdie Zahl der noffen unter 7 berabgegangsn war é§ 80 G-G.), in 3 FäÜen die Eröffnung des

Konkursverfahrexs 102 G-G.) und .in 1 Falle Löschung von

Amtsw:gen als nichtig 94 GG.). ' Demgegenüber wurdkn im gleichen Halbxabre neu gegründet

5 Zentralgenossenschaften (Zentrale: für Mtchverwertbung, ?. G. m. . H. zu Brrlin, Berliner Zen!rak-Genossenschaftsbank, e. G. m. b. H. in SÖöneberg, "Zentral-Obst- und Gemüseverwerthun s- GenoffensÖast des Vorßebirges, c. G. mxb H. in Cöln, Ländl'Te Zentralkaffe, & G. m. b. H., in Münster 1. W. und Zentral-Darlebns- und Robstoff-Genoffenschast für das Handwerk, e. G. m.,b. H. in Erfurt) sowie ferner 509 Einzelgenoffenscbasten mit 34 371 Mitgliedern, davon 287 mit 26 925 MitaYiedern a1s Genoüensäyasten mn beschränkxer

ftpfücht, 221 mik 7422 Genoffen als Genoffenschasten mik unbe- cbränkter Haftvüichk. Dem .GegenstanBs des Unke'cnebmens nacb waren *die Neugründungen 213 Kreditgxnoffens affen mit 8648 Genofferz, 7 gewerbücbe'und 48 landwirtbscbaftliäye Ro stpffgenoüenTckyaften M11 318 bezw. 2574 Genoffen, 5Waarenei11kaufsvereine mit 115 Genossen, 1 gewerbücbe und 11 landwirtbsÖaftlicbe Werkgenoffenschafien mit 20 bezw 259 Genofien, 2 gewerbliä)? und 11landw1rtbschqfxltche Magazm- genoffenscbaften mit '33 bezw. 1159 Gen.. 10 gewerbliche und '1 land- wirtbscbaftlicbe Rohstoff- und Magazmgenoffensäzaftexz mtt 245

ezw. 28 Gen., gewerbliche und 120 landwrrtbsckpaftltcbe Produktivgenoffensäoaften mit ,432 bez'w. 4072 GM., on- sumdereine mit 12 806 Gen., 22 etgent11che Wohnungs- und Batz- genoffenschasten und 2 Vereinsbäuser W 3124 bezw. 89 Gen. sowie 10 sonstige Genossenschaften mit 449 Mitgltedern.

Der über ganz Deutsch1and ausgebreifete Zentralverejn für das Wohl der arbeitenden Klassen tra? gestern im Ministerium für Handel und Gewerbe unter dem Vorfiß des Unter- StaatSsekretärs ])r. Lohmann zur JahreSvers attxm1u11g zusammen. Dem Berichte zufolge zählt der Verxm _1082 Mitglteder, und zwar 239 Behörden und Körperscbasten, 231„tndustr_tell€ urzd dgl. GeseÜsÖafterz, 5ständige Mitglieder, 182 Mitglieder m GroZ-Berkn, 231 m deq preußi- sche?" Provinzen, 188 in den anderen deutfthen Staaten und 6 im Aus- lande. Vereinnabmt wurden 18 300 „M, Wrausgabt 18399 „45, mzd zwar 2178 „FC zur UntLrstüYung der BestrebtxngenFLr Zentralsteüe fyr Arbeiterwoblsabrtéeinrichtungen, 6369 „FC. fur dte Herausgabe des 111 1293 Exemplaren erschsinsnden ,Arbetterfceundes', 2000 «. zur"Fort- führung der „Sozialcorresponyenz',' 2000 «M. zux_ Fortfubrung der Bestandsaufnahme der gememnüßigen und wobstlZattg'en Anstalten der Provinz Hannover, außerdem kleinere Summ-zn fur die Kuxse zur Heranbikdung Von Leuten, die die schulentsaffene _JuganZ m 'der ihr gewährten Mußk: zweckmäßig unxerbaltxn, ferner fur dre offentltche LesehaÜe der biefigen ,Gesell1cbaft sur ethUckyc Kultur“ u. a; 3169 «FC wurden zum Ankauf von Effekten „verwendét. An Vermo§en befißt der Verein mit Einschluß der Stiftungsxzelder und ,des Bestandes 122 614 „FQ Neu in den Vorstand _trat' Yer Admtral HoUmann, neu in den Ausschuß der Geheime Admxralltatsratk) Harms.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der vogtländisckyen F/gbrikweber 0991. Nr. 276 “0. Bl.) ist, wie der „Boss. Ztg.“ aus Sachsen te[egraph1ert wird, in eine neue hase getreten. Unter dZm Drugke „der plößlicb eingetretenen tren en Kälte wegchen Zn? Außstaxrdt en mit ihren Forderungen S ritt für, Sämtt zuruck. Sxe Ha en jetzt einen zweiten Mindestlohntan axxfgestellt, ' dex zzvtschen dem ersten und dem Tarif der Weberctbeszyer zrexnjtcb m der Mitte steht und weder die reigabe des 1.'Mat, noch d1e' Abschaffung des Zweistublsvstems entbä t._ Auch begmneq schon etpzelne Aus- ständ1 e, die Arbeit wieder auxzunebrxxen, ob [etch in' dre: Weberver- samm un en beschlossen worden ist, jm Aus tand wetter auSzuharren. Jn arseille haben gestern 5000 znr Anmusterung vorgemerkte ngl. Nr. 286 13.231.) in der Arbettsbörse eine Ver- a gehalten und eine Tagegyrdnung angenxmmen, wie „W. . V.“ erfährt, die Vorschlage der den Gencralstrike aller zur Anmusterung Vorgemerkten verursaäsen würden, auf das Bestrmmtefte ablehnen und die Regierun auffordern, keine Matrosen der'Sxathgrine Wehr zum Dienst ür die Gesellscha Ten. abzukommandteren. Ste xrklaren, daß fie nicht mehr für die ufrkchterbastung der Ordnung emftehen, wenn die Auöstandsfreibeit nicbt, .gkwcxhrt wexde. , ' In St. Petersburg bat, Me dem „W. T. B.“ mttgetbetlt

Yk a tr o s en sammlung in der Rheder,

1e , ie

wird, mit Wissen der Behörden am, 23. vaember im Volks-

restauranl eine Vorversammlung von Arbeitern getagt die über die Frage der erbesserun "ihrer Lage durch Entwickelung ihrer beruflichen Selbständigkett und gegenseilige Unterstützung berietben. Nach einer an die Siadtbauptmannschaft “gértchteten und von dieser sehr wohlwollend beschiedenen Eingabe at ,als-- dann am 30. November die erste offiziekle, behördlich genebmtgtex Axbeiter-Versammlung stattgefunden. Am Donnersta bat, de)! Minister des Innern Von Plehwe eine Abordnung dex rbetter empfan en, die ihm den Dank für die Genehmigung_der „kamerad- schaftli en Versammlungen“ aussprachen. Der Minister gab dqbei der Absicht Ausdruck, daß er einem derartigen Vorgehen der Arbetter seine Unterstützung angedeihen lassen wolle.

Kunst und Wissenschaft.

Bei Eduard Schulte werden von morgen ab neben den bereits seit acht Ta en ausgestellten Werken eine kleine KoÜckfion des rasch zu Ruf gx angten Berliner Portraitmalers Karl Ziegler und eine Anzahl Btlder von Gaston La Touche, sowie die Werke einer Reihe anderer Künstler zu sehen sein.

, Der Professor an der philosophischen Fakultät der Unibcrfität Letpztg, "Geheimer Rath Johannes islicenus, ist, wie „W. T. B.“ meldet, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ver- storben. .Er War am 24. Juni 1835 als Sohn des Theologen Gustav Adolf Wislicenus geboren. Nach Absolvierung seiner naturwissenschaft- 11chenStudien habilitierte er sich für das chemisch€ Fach an der Uniwer- sxtät Zürich; wurde 1861 Professor an der Kantonsschule, 1864 außerordknt- ltcber Professor an der Umverfität und Direktor des Universitäts- Lgboratoriums und 1867 ordentTicher Professor. Unter Belassun in dieser, Stellung wurde er 1870 Professor der Chemie _am Eid- enösstschen PolytechnikumYnd 1871 Direktor dieser Anstalt. Jm

abre 1872 folgte "er emem Rufe an die Unchrfität Würz- burg, seit 1885 wirkte er an der Universität Leipzig als ordent- licher Professor; der Chemie und Direktor des chemischen Laboraforiums. An der Entwickelung der theoretischen Chemie war er in hohem Maße betbeiligt; er trug dazu bei, die Typenlbeorie in die heute gültigen Ansichten über die Struktur der chemischen Verbindungen überzuführen. Sehr wichtig in dieser Be- ziehung find seine Arbeiten über die zweiawmigen Alkohole (Glykole) und die zweiawmigen Säuren (Oxysäuren). AUÖLXC Arbxiten betrafen die Milchsäure, ihre Isomeren und Homologen, den Acetejfigsäureäther, den Natriumacetesfigsäureätber und die zahkreicbZn von diesen Körpern Lich ableitenden Derivate. Er entdeckte bci seinén Arbeiten über Milch- äure isomere Verbindungen mit identischer Struktar und zeigte die Nothwendigkeit geometrischer Betxachtungexn der Atomlagerung. Später erklärte er zahlreiche, bis dahin rathselhaste FäÜe der! Isomerie durch verschi€dene räumliche Lagerung_ der Atome im Molekül und zeigte * die Möglichkeit, diese Vsrhältmsse experimentell festzusteüen. Er gab der chemischen Forschung damit ganz neue Gesichtspunkte und Methoden, die er durch empirische Unterszxcbungen, auf weikere Fälke anzuwenden, bis in die jüngste Zeit beschaftigt war. '

Land- und Foxftwirthschaft.

Saatenstand' in Ungarn.

Naa) den bei dem ungarischen Ackerbau-Ministerium eingelangten Berichten war, wie der „Wiener Ztg.“ aus Budapest berichtet wird, der Saatenstand am 30. v. M. folgender: Im November herrschte. trockenes, in der zweiten Monatshälfte auch kaltes Wetter.- Sehr starke Fröste waren besondexs in Ober-Ungarn, scp daß man mit .den Anbau-Arbetten aucb nicht überakk; fertig wurde. In einem großen Theile Ober-Ungarns, abér“ auch in anderen Landestheilen, haben sich infokge der Trockenheit die- Mäuse seblvermebrt und verursachen an den Saaten Schaden. In- folge des Ueberhandnebmens der Mäuse wurde der-Anbau an mehreren Orten direkt Verzögert; da aber plötsli große Kältecintrat, mußte - die Anbauarbeit eingestelxt werden." a das Wetter auch jeyt

für die ausgegangene“ Sauk nicht günstig it, die' zumeist nur von einer dünnen 'SchneedetXe bedeckt 111 "wird “befüréhtet, daß die ohnehin" auf eine :kleinereFläcHe bejökpränkten Wintersaaten infolge des .Mangéls von Niederschlägen, der langandauernden Trocken- heit, sowie" der durch *die-_Mä'use und Würmer verursachlen Schäden weniger günstig sein werden. Zur Zeit" steht nämllä) dsr * Herbstanb'aü,“ auéh' der '"aüerfrüheste„ nur an' weni en" Otten tade1los, die ipät angebauken Saaten aber find theilwei e garnicht Und an mehreren Orten erst dann axxfgegangen, als die starken Fröste einLraÉen." Jm“ allgemsinen ware reicher Söhneefaü und.. mdeeres „Wetter nothwendig, damit der Herbstaybau fich entsprcchend -- stärke und" die angebauten Körner “(bre Keimfäbtgkeit mch1 verlören. Der Raps leidet schon an mehreres Orten infolge_ der_Trockenbeik, steht aber Troydem noch Leidlich." Dre angebaute Flache“ 1st gegenüber ** dem Vorjahre kleinßr. , «

Getreideanbau Großbritanniens. Nach der von dem“130arc10l 11 ri0u1bnr6 in London untexm : 27. August 7). I. veröffentlickpten Uebechbt stellen sich die Anbau- -. fLächen Großbritanniens, wie fokqt: 1902 gegen 190].

- in Acres Weizen . . 1 726 473 1 700 965 Gerste . 1 909 383 1 972 448 Hafer . . . 3 057 203 2 996 902 Kartoffeln * 573 880 577 260 Hopfen . . . * _ 48 024 51 127.

Weizeneinfuhr,Marseil[es. Nach den Wochenüberfich1en des in- Marseiüe erscheinenden „Sémaphore“ hat die Weizeneinfuhr Marseilles auf dem See-

wege befragen: , in der Zett vom 2. Novbr. d. J. [ns zum 7. Novbr. d. J. 374 452 (13.

davon aus Rußland ., . . . . , . , . 293167 , in der Zeit vom 9. Novbr. d. J. 515 zum 14. Novbr. d. I. 190937 „„ davon aus „RU land ., . . . . . . . . 115 266 in derZeit vom 16. Nov ::.-dJ. [US zum 21. Novbr. d.J. 140 670 , davon aus Rußland . . . , . . . . . . 91394 „, in der Zeit vom 23. Novbr. d. J. [ns zum 28. Novbr. d.J. 96 763 , davon aus Rußland . “. . . . . . . 60 320 ,

In den Marseiller Docks und Entrepots befanden sich am, 27. November d,. Z. 33830 (12. -

Die Zuckerrübenernte in Südrußland.

Ju Südruszland herrscht in diesem Jahre Mangel an Arbeits- kräften, und dre früh e_ingetretcne kßhle Witterung ließ schon vor mehreren Wochen “voraqueben, daß dre Zuckerrübenernte nicht "recht- Zeixiq beendigt werden und ein Theil der Rüben auf den Feldern ver-

letben würke. Diese Befürchtung hat ßch, obwohl die Erntearbeiten nach Möglichkeit_beschleunigt "wurden, bestatigt.

Wie der „Klewljanin“ becichtst, find im Gouvarnement Charkow etwa 10 bis 159/0 der Rüben nicht eingeemtet worden und durch Zröste zu Gxunde gegangxn; im Gouvernement Kiew beträgt diefer

erlust 4 bts 5 0/0; ,und 1m- Gogvernement Podolien ist er ganz be- sonders groß,'doch liegen noch fetne ziff'er'nmäßigen Daten darüber- vor. - (St. Petersburger Zeitung.)

Buenos Aires, 5..Dezemöer. (W. T." B.. Der erste- Drusch von Ge-krejhe ltefertxxein auögejeichne es Resultat. Das Exgcbniß bctkä t m der ProvinzCordoba und im müller Theil der Pwvim anta F6 15 Ztr. per Hektar. * **