1908 / 155 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Jul 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Diese Tatiacbe verdanke man nen!) seiner Meinung der historischen Entwicklung des russisäpen Finanzsystems, und es sxi daher die Pflicht der Leiter der russischen Finanzpolixik, dieses bewahrte System nach Möizlicbkeit zu erhalten. Der Minister meinte, das Dex“! von 1908 wäre unfähig, die russische Finanzlage zu erscbuttem me derartige Behauptung könnten nur Dr. ariin und GefignungSaenoffen aufstellen, die alles raranfehten, um den msfiick)?" SUM“ bankrott ju beweisen. Mit Gottes Hilfe babe bis jeßtxer ruisiskbs Staatsbankrot! nur in den Broschüren dieser anaffet existiert. Ver- schiedenen Rednern erklärte der Finanzminister, er gläxlkk- däß UUßLk thibeit und Recht auch Ruhe und Ordnung notwendtg_seien. Nach

lsüÜung dicser Bedinguraaen werde die Tinänzlaße, großere Wider- ftandsfäbigkeit erlangen. S iießlith spra der Mr_nister die Ueber- zeugung aus, daß nicht nur xiijk. sondern gegcysetttßes Vertrauen der Duma und der Regierung zu einander die gemeinsame auf- bauende Arbeit erleichtern werde. _ .

In der Duma brachten 103 Deputierte emeq Gefes- entwurf auf Abschaffung ,der Todesstrafe em. Der Antrag ist von der gesamten Lmken und mehreren Oktobristen unterzeichnet,

Niederlande.

Die von der 2. Friedenskonferenz gktroffenen Ab- machungen und Erklarungen, die bis Fim Z0.Junid.I. zurückgehalten waren, um von mehreren egierungen noch

unterzeichnet oder mit Vorbchalten versehen zu werden, find'

jeßt unterzeichpei worden, Sie betreffen, „W. T. B.“ zufolge: 1? intexnatwnaleßonfikkte, 2) Staatsfckyuldcn, 3) Eröffnung von eind eligkcüsrx, 4). KUCHEFÉÖLS, 5) Rechte der Neutralen, 6) Be- ZZMMJM f"? “Z)MkLlUcbiffe, 7) Aenderungen im_Aeußern von iffen, 8) therieedoote, 9) Beschießung durch Kriegsxcbiffe, 10) An- nahme „der _Genie: Konvention, 11) Wegnahme von Schiffen, 12)Pr11en:.er:chte, 13) die Neutralen im Seekrieae und 14) Verbot der Verwendung von Explofivstoffen aus Luftfchiffen.

Es haben Vorbehalte gemacht: _

DLUUchland zu 4, 8, 8, 9, 13, Oesinreich-Unßarn zu 4, Cbma 111 10, Ecaador zu 2 und 12, England zu „5, 8, 9, 10, 13, Igpan SU 1, 4, 9, 13, Rumänien zu 1, die Schwer: zu 1 und dt: Tuckei LU ], 4, 7, 8, 10, 12, 13.

Nicht unterzeichnet haben: _

Deuticbland Nr. 14, China alle außer 1 uad 14, Spanten 4, 8, 9, 13, 14, England 12, Italien 14, Japan 12 und 14, Paraguay 13 und 14, Portugal 8 und 12, Rumänien 2, 12, 14, Schweden 2, 8, 14 und die Schweiz Nr. 2.

Belgien.

In der gestrigen Sißung der Depuiixrtenkauzmer schilderte der Ministerprästdent Schyllaert bet der weiteren Generaldiskusfion über die Angl1ederung _ des Congo- ftaates den außerordentlichen Wert dieses Gebiets und seinen unerschöpflichen Reichtum, von dem man fich keine Vorstellung machen könne. Darauf erklärte er, laut Bertcht des „W, T. B.“, betreffs der Konzessionsfrage:

Dies: Frage werde keine ernfien Schwierigkeiten maehen, du's Sysiem de! Konttssionen würde Von aUen ten geübt, „Die Bulicer Akte verbiete die Konzssfionen nicht und s ließe im Prinzip

ivatbesiß wicht aus. Der StaZi müffe als Besiyer der fteien ändereien dieje ausbeuten oder 11: vergeben. Die englische Note fordere keir-e Aufhebung der Konzessionxn,_ aber sie spreche die Befüxchrung aus, daß die Handelsfretbett diellei-bt uicht zur Genua,] kommen wsrde. Eine Delegation zur Erhebung bon Steuern, die die engiische Rote erwähne, befiände nicbt, seüfcbaft besiize ein solches Recht. Die Regierung babe den Wunstb, das Congogebict zu einem Havdelözenirum zu marken" doch dazu sei Kapital nthmdig, und um dieses heranzuziehen, e man Vorteile uyd Konzeifionen gswäbxen. In der Angliederung des Congos liege mcbis. was Belgien besorgt machen könne; es sei jetzt seine Pflicht, das Congogebiet in Uedereinfiimmun mit den Festseßun en der Berliner Akte zu erschließen, obne [iZ durch fremde Einmis ang bw einfiuffen ju (affen. Asien.

tersbur er Telegraphena entur“ aus die eriode des schar en Kampfes zwis en dem Schah und den Repolutionären augenscheinlich vor" er. Die Ecklärutgg des Kn szustandes hat in vieler

instck)! zur Wtederheriiellunq der uhe beigetragen, und die

folge der Regixrung in _Teheran_ Haben auI in der Provinz beruhigend gewirkt. Dle Beoolkerung s ließt selbst die Enskjumene, die Hauptberde der Revolution, und organifiert zu Ehren des Schuhs Demonstrationen.

Der gegenwärtig in Schiras weüende Prinz ZiWSultan hat die Regierung ersucht, ihm zu gestatten, “mii Familie und Angehörigen Pcrfien zu verlassen und thnz Leben_ und Eigentum zu sichern. Die russische und die brin che Regrenxng Zudem ihre Geschäfssträger in Teheran ermäch !, die Bitte

ill-es-Sulians beim Schah zu unterfiüßen. 44.1 ,. Q Afrika-J “IZ"?

Der General d'Amade hat, nach einer Meldung 5er Aqence Hayao“, am 29. Juni ohne Schmeriftretch Azemux befehl, nachdem auf Androhung eines Bombardements dre anfangs geschlossenen Stadttore geöffnet worden waren,“ Der erneur von Azemur ift geflüchtet. Die Stadt soll bis ur Ankunft der marokkanischen Truppen von den Fran oen Eßl gehalten werden. General d'Amade hat angeor net,

Maßnahmen getroffen werden, um die Ruhe zu fiebern und die Verbindungen ischen dem Schau'agebtet und Ma- FIM wieder herzuste en. Eine Kommis o1_1 von me ehn

UW?" dez" Stadt hat die Veranlworturxgjur die_ftädtikszchen Angelegenhenm übernommen und ein Polizeikorps emgerichtet.

keine Ge-

Wie die „St. Teheran erfährt, i

! Koloniales.

Dax _JUÜÜLÜ 77,“ „Tropenvflanzers', Organs des Kolonial- wirtscbartlräxen Komitees (Berlin, Unter den Linden 43 , enthält wieder eine Reihe mtßxeüapkek Juüäße. Zunätbft berichtet udwig Friderici, CordolU, auskubkkck) uke! die sudamerikaniscbe Wanderbeuicbrecke, diese Landplage Brasiliens und Argentiniens, dre von Jahr zu Jahr zunimmt und drr Lgndwitkfcbaft schon viele Millionen an Schaden zugefügtbat. indetin schildert den Entwicklungsgang des Insekts und _die Art seiner Bekämpfung; _In einem kleineren Anikel über ,die Bekampfur-g der Schlafkrankbeli beschreibt Dr. L, Sofer das Wesen der Seu , die in den leßten Jahren azu Congo und in Britisch. Uganda !) aewüiet hat und nunmehr ?“ angrenjendkn Länder wie auch Deutsch-Oftafrika bedwbt, und'tctlt mii, wciche Mittel die WkffeUsÖaft zu ihrer Vekampfung mit Erfolg anwendet. C. Volle schildert in einem weiteren Auiiay die Entwicklung der Exiraktiv- industrie Vrafilierzs, d. b. der lgnd- und forstwinscbaftiickpen sowie der MKWännisÖen Eutereneu ung m_: Gegeniav zur eigentlüben Industrie. Wohl kein Land der Welt ietet fur die Entwicklungsfäbigkeit tropischer Yb ["NDR-scher Gebiete ein gleich anschauliches Beispiel hat wie üUsUkm Dix „Mitteüungen über die Maßen der wichtigsten Haus-

!" in Afrika von D. Kürcbboff wcrden ortgescßt. In den stän- dM NFM"!!! „Aus deutschen Kolonien“, „Aus stunden Prodykjions- &" t?" - .VerwisMeö' usw. finden wieder interessante

gaben an! allen Gebieten der travis Agrikultur; es sei

besonders auf die Beriäöie über die Kautschukkultur in Malakka, über *

die periodischen Grasbrände im'tropischen Afrika, ibren Einfluß auf die Vegetation und ihre Bedeutung für die Landeskultur, über die Versilggng der Moskito u a. verwiesen. Kürzere Mitteilungen be- ricbtxu uber die Kulturforischritte und den Handel withtigerer Pro- duktwnSländer.

Nr. „25 des .Eisenbabnverotdnungsblatts', beraus- gegeben im Ministerium ,der öffentlichen Arbeiten, vom 30. Juni, bat folgenden Inhalt: Bekanntmachung dks Reitbskanzlers vom 25. Mai 1908, betr. die Bestimmungen über die technische Einheit im Eisenbahnwesen. _ Beka1mtmachung des Reicbkeisenbahnamts vom 3. Juni 1908, bsir. die Beerderung von Metallpatronen für Feld- geichüße. _ Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 23. Juni1908. betr. besfischx Veamtensiellen des Gemeinschaftödienftes; vom 25. Juni 1908, betr. Aenderungen bei den Eisenbahnbetriebs-und Verkehrsinsyektionen; vom 26. Juni 1908, betr. Anrechnung prak- tischer Vorbereitung als penstonsfabige Dienstzeit. _ Nachrüsten.

Statistik und Volkswirtschaft.

' Zur Arbeiterbewegung.

Die neuen Einigungsverbandlun en für das deutsche Baugewerbe sind gestern nachmittag na 2Ytätiger Daucr mit Erfolg beendet worden. In etwa 40 Lohngebieten mit mehr als 100 OZten bestanden Streitigkeiten über die Durchführung des Nor- maltariis und die Auklegung des Schieds1pruchs. In fast aßen Fällen erledigien, der ,Vrff. Ztg." infolge, die drei Unparteiischen, Magistratörat von Schulz-Berlin, Dr. „Prenner-Müncben und Dr. Wietfeld-Cffen, den Streit durch Schiedssprücbe. Beide Parteien erkannten diese Schiedssprücbe sofort als bindend an. Bei den Verhandlungen wurde von allen Beteiligjen hervorgehoben, daß die Schaffung eines zmtralen Tarifamts zur Ueberwachung und Weiter- bildung des nationalen Tarifs notwendig sei, ebenso die Außgeftaliung des Tarifrecbis.

Die Arbeitgeber- und Gebilfenbxrireter des deutschen Maler- gewerbes bitlten im Anschluß an dre Verhandlungen für das Bau- gewerbs ebenfalls eine Beratung unter der Leitung der drei Un- paxieiischen ab, urn eine Klärung übex die Auslegung des im A ril abgeschlossenen Normalvertrages herbeizuführen. Es wurde eine er- ftändigung dahin erzielt, daß alle Verträge, die nach dem 1. Mai d. J. abgelaufen sind und noch ablaufen, unverändert bis zum 31. Dezember 1909 verlängert werden. Eine ganze Reihe kleinerer Streitigkeiten Wurde durcb Schiedéwrüche erledigt. .

t tJn Solothurn sind die Maler urxd Gipser in den Ausstand ge re en.

Kunst und Wiffeusihafto

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am 25.Juni unter dem Vorsiß ihres Sekretats Herrn Vahlen eine Ge- samtsißung. Heu Planck trug über .Die kanonische Zuiiands- gleichung einaiomiger Gase" vor. Als .kanonische' Zustands-

leicbung wird diejenige Relation bezeichnet, welcbe die Entropie als Funktion der Energie und des Volumens darstellt. Diese Gleichung, die das gesamte thermodynamische Verhalten der Substanz (karat- terisiert, läßt sich auf Grund der Bolßmannicben „Definition der Eniropie durch die Wabrjcbeinlicbkeit des Zustandes direkt ableiten und ergibt für ein (Gas, deffen Atome als starre Kugeln vorau€gefcht werden, xine Beziehung zwischen Druck Volumen und Temperatur, welche unt der bekannten van der Waalsscben Zustandégleichung im wesentlichen Übereinstimmi. _ Herr robenius legte eine Arbeit des Profeffors Dr, Landau vor: wei neue Herleitungen für die asymptotische Anzahl der ßPrim- zahlen unter einer gegebenen Grenze. Der Verfa er gibt zwei neue Beweiöanordnun en für den Saß, daß die Anjabl der mjablen bis : asymptotiiicky gleich dem Integrallo ariibwus von : i. _ Der Vorsivende legte den von dem Generalizekretär Professor Dr. Otto Puchstetn erstatteten Jahresbericht über die Tätig- keit des Kaiserlich Deutschen Artbäologiscben Instituts vor. _ Hm Koser ubetreichte den ersten Band der vou ihm und dem Profeffor Dr. Hans Droysen auf Grund der für die König- lichen Archive erworbenen Autographensammlungen bearbeiteten neuen Auégabx des Briefwechselö Friedrichs des Großen mii Voltaire (Publikationen aus den reußiscben Staats- archibxn Band 8 1). Derselbe legte im amen der Zentral- direktwn der Uonumauta Ssrxnauiaa 1115801103 vor: Zarjp- daran] 'komi WU karg 11 Llenjbaliend den Schluß der Chronik des Minoriten Salimbene de dam in der Berabeitung von Oswald Holder-Egger nebst Appendices uod Registern). Herr von Wilamowiv-Moellendorff übereicbte seine Schrift: Erssk ÜjsioerUL ervjug ßuä & 0110. O ford 1908.

Die Akademie bat dmc!) die pbiißofopbis -bif1orische Klasse zur Bearbeitung der bicroglyvbischm Iantkklften der griechisch- bömiiliibin Epoche für das Wörterbuch der ägyptis Sprache 1000 „64

ew g .

Jm Julibeft dex „Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunst- sammlungen“ wird aber eine Anxabl wertvoller Neuerwerbungen der Königlichen Kunstsammlungen in Berlin beritbtet. So wurde die Bromeniammlung des Kaiser FriedriÖ-Museums dureh eine Anzahl, kleiner Statueiten und Plaketten vermehrt. Die Nationalgalerie erhielt achi Landschaften von Job. Christian Reinhart (1761-1847) aus dem Palazzo Massimi in Rom. Im Museum für Völkerkunde konnte die amerikanische Ab- txilung du1ch das Entgegenkommen der Leitung des 171610 Uusaam of“ Uabura] Ujatory in Chicago durch zwei seltene Sammlun en der_mebri worden, die' ein Privatsammler, Mr. Wymazx, m_it gro er Mube und Sor falt und unter Aufwendung nicbt unbeirachtljcher Geldmittel in einer eibe von Jahren usammen- gebracht hat. Es !st erstens eine Sammlun präbi torischer Kupfergeräte aus dem Gebiete der gro en Seen, die die Veteinithen Staaten und Canada (beiden. Auf der Halb- insel eweenaw Point, _ die am Lake Superior, ungefähr in der Mitte seines Sudufns, in den See ck vorstreckt, ßndet |ck, auf Sedimenten hohen Alters lagernd, eine Zone vulka- nistbet Gesteine, die in Spalten und Gängen ebr ansebnii eMaffen Lediegenen, sebr reinen Kupfers bergen. uf dieses ieiail ist :: alter indianisther Zeit Bergbau getrieben worden, der aber bald nach dem Erstbeinea der Europäer dem Ge- biete gufgegeben worden zu sein scheint. Aus dem gewonnenen Material haben die alten Stämme der Gegend durcb Kalt" bammern allerhand Geräte, Lamen- und Pfeilspiven, Beile mit und obne Schafninne, Pfriemen, Nadeln, Meffer, Armrings- Anaelbakm usw. gefertigt, und die Stücke, oder das Material dazu, sind “ck Handel Weiibin verbreitet worden. Diese Gegenstände, die ehemals iebr selten waren und erst in neuerer eit, bei eifrigen!!! N

forschen in e1was an ebnliibeter abl zum Votslbek" 8?“ kommen, sind, waren in[ unserem Museum Wb“ "„Ab ar nicbt vertreien. Dle neu erworbene Sammlung fläkat ie Lücke in sebr vorzüglicher Weis aus, da fi? M [MM en

e is en eni ält und man in ihr alle Stadien, von dem w en YYakampm hbis zu dem ausgearbeiteten, S mmetrie und zweck. dienliche Form aufweisenden Geräte, verfolgen ann. "- Die zweite Sammlung kesleht aus einer Anzahl von neun der bekannten so. genannten Wampumgürtel. Das sind breite, l?Ürkelintlge Strxifen, aus 4, 5 und mehr, bis 16 Reihen aufrecht ne eneinander geteibter, zylindrischer, aus der Schale mariner Koneh lien geschliffener Perlen, die teils wei ek FatbeÉxixd - das ist das ,e gentlich: WampuM, das aus den Geb sen der necke kulant earxea und vWandier Spezies

hergestellt wurde _, teils eine schwärzliekvioletie oder dunkelvurpurne Farbe baben- das sind die wertvolleren Perlen, psak, movajok oder rosuoks in den alten englischen Berichten genannt, die aus der Ansatz- steae des Schließmuskels der Muschel 7911118 wsrcsnarig. geferügt wurden. Schnüre dieser Perlen und die ganzen Gürtel wurden unter den Indianern des östlichen Teiles der Vereinigten Staaten aus allgemein als Geld und an!!) beim Tauschhandel mit den Europ ern gebraucht. Besondere, in bestimmten Mustern aus weißen und den violetten Perlen hergestellte (Gßrtel wurden als Freundschaftszeichen und zur dokumentari chen Bekraftigung- z- B. bei dem Abschluss von Verträgen, außgetau cbt und aufbewahrt. Der leßtern Art nd die neuerworbenen Exemplare. Die Gürtel nd zum Teil s ön ge.. arbeitete alte Stücke; fie stammen von den rokesen, von den Lenape oder Delawaren sowie von den Ojtawa in Canadg.

Eine weitere Bereickserung wurde der Amarikaniscben Abteilung dureh die Ueberweisung eines Hauptteils der Sammlungen, die der Ingenieur Wilbelm Hermannn, der Leiter der deutschen Fiicomayo-Expedition, aus den "von ibm bereisten Gebieten

eimgebracht bat. Es sind teils arcbaologisebe Funde, von Aus- grabungen bcrrübrend, die in der Gegend von Tiabuanaco in Bolivien gemacht worden sind; teils nd es Sammlungen, die das An- und Umficb, das Hab und Gut er primitiven Stämme darsteüen, die längs des ilcomayo in dem argentinisében nnd bolivianischen Chaco bauFen; t endlich sind es Gegenstände, die den balbjivilisierten Stammen und den zivilisierten Indianern der Hügel- und Gebirgs- kegionen an den obersten Zuflüssen des Pilcomayo angehören.

Pie Grabsteinausstellung im Garten des Königlichen KunUgewerbemuseums, Prinz Albrechtstraße 8, wird von beute ab an allen Woch§ntagen_ außer Montags von 10 Uhr früh bis 8 Uhr Abends unentgeltlich zuganglich sein; Sonntags von 12-6 Uhr.

Gesiern früh starb in Berlin der Geheime Medizinalrat, ro- feffor Dr. Oskar Liebreicb, der bis vor kurzem ordentlicher ro- feffox der Arzneimittellebre und Direktor des pbarmakologicben Instituts der hiesigen Friedri Wilhelms-Universitäl war. Im Jahre 1839 in Königsberg i. Pr. ge oren, studierte er in seiner Vaterstadt sowie in Tübingen und Berlin Medizin und wurde 1867 Virtbows Assistent am pathologischen Institut der_ Universität. Hier war er in der chemischen Abteilung tätig und entdeckte die einschläfernde Wirkung des Cbloralbydrais. Im Jahre 1868 habilitierte sia? Liebrei als Privatdozent, 1871 Wurde er außerordentlicber und chon im abre darauf ordentlicher Professor und Direktor des barmakolo ischen Laboratoriums, als Nachfolger Mitscherlichs. Als olcber beschßftigte er sich vornehmlich mit dem Problem der schmerjftilienden Mittel und führte Butylchlorat und Neil) lenchlorid in die Heilkunde ein. Weitere Arbeiten bezogen ck auf die Therapie der Syphilis und die Wirksamkeit des Kreosols, des Formalins und Tolipyrins. In der Chemie wandte er sich vornehmlich der Nabrungßmitielebemie und derjenigen der Heilqueiien zu. Als Yofeffor Koch mit seinem Tuberkulin bervortrai, wurde Liebreicb der iitelpunkt jenes Kreises der Aerzte, die den Bakterien nicht den ausschlaggebenden Einfluß auf die Entstebun von Infektionsktank- beiten xugesteben, die vielmehr annehmen, da die Bakterien nur auf der Grundlage krankhafter Veranla ung oder krankhafter Prozeffeibre Wirkung ausjuüben .vermö en. ine fortschreitende Arteriosklerose nötigte den verdienstvollen orscber vor etwa einem halben Jahre, von seinem Lehramt zurückzutreten. "

Die Firma H. Haeffel Verlag in Leipzig bereitet eine Ausgabe von Briefen C. F. Meyers vor, die Adolf Frey besorgt, der Biograph und Kenner des großen Schweizer Dichters. Das Werk soll zwei starke Bände umfasien, annähernd tausend Briefe und Karten enthalten und im Herbst erscheinen. Von den ungefähr 40 Adressaten nennen wir Paul eyse, Hermann Lingg, Alfred MeiFner, Francois Wille, Rudolf Ra 11, Friedrich und Georg von Wvß, arl Spitteler, I. V. Widmann owie Adolf Frey selbst und nicht zuiext Hermann Haesel, den Verleger und Freund C. F. Meyers. Der Zriefwech el mit Gottfried Kellxr wird hier zum ersten Male vollständi mitgetei , Ein Anbgng von aber 100 Seiten bringt die sämtlichen ezensionen und Aufsave C. F. Meyers. Man darf auf das Etscbeinen der hoch- intereffanien und bedeutenden Publikation gespannt sein.

Land- und Forstwirtschaft. Saatensiand in der Türkei.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Konstantinopel berichtet unierEm 24.712178) T k i I urop e ür e. in Bereich der Orievtali en a um ist vom Februar bis Anfang Mai bei verhältnismäßig sLildeéiZem- peratur außreicbender Regen gefallen, der die Entwicklung der Wintersaaten gefördert und auch für den FrühjabLSanbau unsti : Vorbedingungen geschaffen hatte. Im Wilajet Adrianopel hxben di:: nieder egangenen Regen eine [ebr wobliäti e Wirkung aus eübt; dk? Mais elder konnten unter gunsti en Verßältniffen beste werben, und auch die Pflanzung der clonen nahm einen normalen Verlauf. Was den Umfang der von September bis anfangs Mai [. J. bebauten [WM und die AUSsaat nals dk" ZLFYF Fruchtgaitungen im ilajet Adrianopel anbelangk- sv

Weizen ....... . . 920 280 Dönüms- Gerste ..... . . . , 612 550 . Ufer .......... 243 100 . vagen ......... 126 500 . 238 170 .

a .......... Diverse Oelsaaten . . . M zu ammen. . 2392000 Dön_üms besäi worden“ diese Anbau äche weich von d“ Y_nbauftache des vorber- egangenen Wirtschaftsjg :ck (2 430000 DönumD nur weni ab. oweit noch Flächen unbebaut geblieben waren, Wurden sie gsoviel als möglich im Mal noch mit S: am und Mais bepflanzt. In Ost- rumelien waren bis anfanas M“ die Landwirte mit der Witterung und mit dem Stande der Winter te sehr zufrieden. Ge mthje Mai traten jedoch plößlkék MWÜZW? HM und Trockenheit ein, Weltbe die bis dahin in guter Entwicklungi beérlffenen Vodenfrückote ernstlié u gefährden drohten, und in e nde nen Distrikten tatsächlich eine Minderung des Ertrages um 20-30 c'/u ge enüber der ursprün -' («ben Annahme zur Folge haben dürfte. Fim 17. und 18. v. Akt. teilte 11 jedoch teilweise Regen sowie eine erhebliehe Abkühlung der era : ein, und nachdem auch imwisäoen noch in mehreren "WIR" diéeÉeekfkanbieeitiTZ ?Yäbckxitende Regen niedergegangen sind, er . r e " erwartenden uten Ernte wieder breesyüYteoeintrachtigung der früher zu Im Ge iet der Saloniker Linien und“ der Salonik-Monastir- 595" . habe" M) die Herbst- und Wintersaaten ebenfaus in "Ustiast WEU? entwickelt, mit Ananabme der Mobnpfian ungen m Bereiche von Kriwolak und Köprülü, die cm in diesem Jahr? wieder, wie in den zwei Vorjahren durch ;Frost starken Schaden erlitten haben. Im allgemeinen läßi dk? ÖLUÜÜÜMJ des Saatenstandes und der Ernteaus chien im gamen Gebiete der Orientalischen Bahnen dahin zusammen affen daß “" en- blickliä) so ziemlich aile Vorbedin ungen für eine der Öes ffen SU "“ck gute und der Menge nach beit edigende Ernte gegeben d- Anatolien. Die Anfang Mär; gebegteYoffnung aux eine gute Ernte scheint sich nur zum Teil erfüllen zu so en. In ein gen Teilen Kleinaiiens fehlte der in den leßien Monaten für die Weiterentwick- lung der So_mmer- und Wintersaaten erforderliche Regen. Besonders unter der Durre zu leiden hatte der engere Vejirk von Konia,in einem Umkretse von etwa 410ka von der Stadt, mit Außnabme der gebirgigen Teile., Auch in dem “gesamten Kaja Kotsäxbiffar im Norden des Wilaxets Konia blieb der für die Entwicklun der Saaten nötige Regen aus. Etwa & dieses Gebiets ist künsili bewäfferi. Ani den