1858 / 150 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1290 In Bezug auf die Annahme und Beförderung vm Deprschen 1 nach resp. von Torgau finden die Bestimmungen“ des Telegraphen-

Reglements von diesem Jahre überau Anwendung. Berlin, den 28. Juni 1858.

Königliche T*elegraphen- Direction.

Bekanntmackxung vom 28.J11*111 1858 - betreffend die Einrichtung einer Telegrapherr-Station 111 Nordhausen.

Zu Nordhausen ist eine Telegraphen-Statjon eingerichtet wor- den, welche am 1. Julicr. dem öffent1ichen Verkehr übergeben wird. In Bezug auf die Annahme und Beförderung von Depeschen nach resp. von Nordhausen finden die Bestimmungen des Telegra- phen-Reglements von diesem Jahre überall Anwendung.

Berlin, den 28. Juni 1858.

Königliche Telegraphen-Direction.

Justiz : Ministerium.

Der RechtSanwalt und Notar Harbarth zu Wormditt 111, mit Beibehaltung des Notariats im Departement des Oßpreusn- schen Tribunals zu Königsberg, als Rechtsanwalt nn das Krets- gericht zu Neidenburg, unter Einräumung der Prax1s 1n1 Bezrrke desselben und mit Anweisung seines Wohnfiyes 111 Ne1denburg, verseßt worden.

___-___.»“Mw

Minifterium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal : Angelegenheiten.

Der Kreis-Thierarzt Vogel zu Woldenhcrg 1111 Regierungs- bezirk Frankfurt 111 in gleicher Eigenschaft nach Greifenberg im Regierungsbezirk Stettin; und

Der Kreis -Th1era'czt Knipp zu Rheinbach im Regierungs- Bezirk Cöln in gleicher Eigenschaft im Bezirk Elberfeld-Lennep, Regierungs-Bezirks Düsseldorf, verseyt worden.

Abgerei-ft: Der General-Major und erste Bevollmächtigte bei der Bundes-Militair:Komm1sßo11, Dannhauer, nach Dresden.

NiÖtardrtliches.

Preußen. Berlin, 30. Juni. Das Post-Dampfschiff „Wladimir“, aus Cronßadt am Ld'sten d.Mts. abgegangen, ist in Stettin geftcrn 6x Uhr Abends rnit 156 Passagieren eingetroffen, Unter den Leßteren befinden sich die Fürsten Ousnroff und Dol- gorucky, General-Mnjor Lewin, Wirkliche Geheime Rath Halandkh und Wirkliche Staats-Rath Rhode,

Das Post-Dampfschiff „Geiser“ ist, Von Kopenhagenfonnnend, in Stettin geßern Vormittag mit 18 Passagieren angekommen, *

» Im Anschluß an unsere frühere Mitthe'11ung, bemerkt die „Pr. L..“, können wir jeyt einen heßimmteren Termin für denBe- ginn der Arbeiten angeben“, welche der für die Regnlirung dcr montenegrinischen Grenzverhältnisfe bestellten tech1rische11Kon1misfion aufgetragen find. Die Mitglieder der Kommission werden, nach “den bis jeßt getroffenen Verabredungen, (1111 15. Juli in Ragusa znsnmmentreffen und von dort (1115 sch auf das Gebiet ihrer spezieUen Thätigkeit begeben.

Danzig, 28, Junk. Se. Königliche Hoheit der Prinz: Admiral Adalbert hält mit den Kriegsschiffen „Gefion“, „ThetiS“, „Hela“ und „Grille' ein Manöver 111 der Gegend don Hela ah. (Danz. D.)

Hannover, 29. Juni. “Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg don Preußen hat geßern Abend die Reise nach Bad Ems fortgeseht. (Hann. Ztg)

Sachsen. Dresden, 29, Juni. Jhre Majestäten die

FH Uhr mittelst. Exx-razuges- nach Leipzig begeben, um Ihre Ma- jeßä1en den König und- die Königin von Preußen, 2111er- höchstwelche heute Abend auf der Reise nach Tegernsee daselbß ein-

., treffen, zu begrüßen. Die Al1erhöchsten Herrschaften tverden sämmt-

lich in Leipzig übernachten. (Dr. J.)

Frankfurt, 29. Juni. Aus den Bädern von A1 durch die Schweix und über Vaden-Badm zurückkehrend, find ge ern Nac!)-

Tmittaxz Ihre Königlichen Hoheit'en drr Großherzog und. die “„ Gro ' heute früh nach Weimar weiter gereist.

herzogin von Sachsen-Weimar bier eingetroffen und (Fr. V1.)

Ikaffau. WieSbadcn, 28. Juni. In der heutigen Siyrrng der ““ Weiten Kammer wurde über die Vorlage der Regierung in

*Betre der Vermehrung des Betriebsfonds der Landesbank bera-

then. Der Aussthuß erörterte in seinem Berichte, daß die Rüh- lichkeit einer Vermehrung des Betriehs-Kapitals der Bank nicht zu bezweifeln ßehe, Unter den zur Erreichung des bezeichneten Zweckes zu wählenden Mitteln empfehle fich eine Vermehrung der Bank- noten im Betrage von 1,000,01)() Fl., zu deren Verausgabnng die Regierun einstimmig ermächtigt würde, unter dem Vorbehalt, daß zur Einlöng ein Baarfond von einem Fünftel des Werthes der emit- tirten Noten bereit gehalten werde. - Wie man hört, ist 111 bei- den Abtheilungen des Landtages von der Regierung eine, Vorlage gemacht worden wegen Aufnahme eines Anlehens von 4 Mil]. Gulden für Eventualitäten 1111 Eisenbahnbau. Zu den heutigen vertraulichen Siyungen beider Kammern find die Ausschüsse für diese Vorlage gewählt. worden. (M. Z.)

., Großbritannien und Irland. London, 28. Juni. Dre jchlreßlrche Annahme der i11dischen Bill gilt für ziemlich ?rcher.

_„DieBiU“, sagt die „Times“, „wird durchgehen, und was src

arrch immer für Fehler haben mag, wir freuen uns, daß es so ist. Ste macht enrcm Zustande der Dinge ein Ende, der für unsere S1cherhe1l und Ehre viel zu lange bestanden hat. Sie wirft ein

*ganzes System der K'ameraderie und des Nepotismus über den

Hausen, und wenn ein neues System aufgerichtet werden soll-, so grebt src uns zum nnndesten Zeit, aufzuathmeu. während der Periode, wo dasselbe 111 der Bildung begriffen ist. Es ist in der That seit- smn, daß das Resultat aller unserer Berathungen über Indien darm besteht, das; man uns eine Maßregrlgiebt, die eingeßandener- maßen 111cht weniger als gut ist,. die wir uns aber doch lieber e- f1111e11 lassen, als daß wir schlimmere Dinge ertragen. Die e- g1eru11g hat entdeckt, daß, wenn es ihr nur gelingt, eine Geseh- vdrlage zu Stande zu bringen, mit rve1111er fich die Anhänger der dtt111drxcke1rCompagnie einverstanden erklären, sre srcher ist. So 1_ft niso d1e osrindische Compagnie selbst nach 1hre1111111terga11ge 19err111 der Lage, und obgleich nicht 1111Sta11de, steh selbst zu retten, tst. ste doch stark genug gewesen, die. Partei, Welche ihr die Todes- wunde gesch1age11 har, mit ins Verderben hineinzuziehen. Das Verdtenst, dre ostindische Compagnie abgeschafft zu haben, gebührt undi sowoh1 denen, welchen die unwiljkonrmene Aufgabe der Aus- fuhrung „aufgezwungen Wurde, 111€", vielmehr denen, welche znersi den Vorxchlag machten, fie abzuschaffen.“

Lord Stanhove wird heute Abends im Parlament den An- trag “stellen, die Königin 111 einer Adresse 11111 Abschaffung der drei 11111 151). Januar (Todestag Karl's l.), 29. Mai (Restauration) Undh'ét' November (Pulher-Verschwörnng) gebrämhlichen Liturgieen zu 1 en.

In der „Tnnes“ lesen wir: „Wir glauben, der Hof wird amsé). Julr 111111) Osborne frhersiedcln und dort bis zur Proko- gann des Parlaments bleiben. Ihre M ajestät wird 1111 Som- mer an Bord der Yacht „Fairy“ einen Lineslng nach dem Rheine machen und 111 Cöln einen Besuch von ihrer KönigliWeanäner erhalten.“ * *

Der 11merik"11111sche Pferdebändiger Marry hatte dorgesern die Ehre, 111 der 110111gliche11 Reitbahn vor der Königin, dem Prinzen- (81en1ah1, dem 1101111] der Brlgier, dem Herzog nnd der Herzogin

, von Brabant, dem Grafen don Flandern 11. s. 111. Proben seiner

Kunst 511111111". Unter Anderem machte er an einem Zebra Pro- ben 11111 1011111111 System, Es ist dies das dierte Mal, das; Rnreh vor der 111111111111 und dem Prinzen-(Henmhl Vorstellungen gegeben hat. Der 11131119 der Belgier stattete gestern einen Besuch in Claremont ab und kehrte am Abend wieder 111111) Buckinghmn Pa- lace zurück.

. - 29.Jr1111. Ju dergeßrige11Sih1111gdrs 1111terha11se-s11st 1111211111111] Wilson's, 1re1cher die Errichtung 1111121 Ti1g1111g§fo11dI fur d1e schwebende Staatsschnld befürwortete, don I)israeli, Gladstone, Cardwell und Russell 111111111p1't nnd ohne Ah- st111111111ng derworfen worden.

Frankreich. Paris, 28,J11111. “311 der Kirche zu “3111111, tro drr'Königin Hortense ruht und wo sch auch ein Mausoleum der K111seri11 Josephine befindet, wurde gestern das Denkmal ein- gewc1ht, welches der Kaiser seiner Mutter daselbst errichtet hat.

Königinnen Amalie und Marie werden fich heute Nachmittag

Die Feier erfolgte in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin.

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»Der „Moniteur“ bringt einen Bericht :des Znßuuts-Mngue- des Cofje an den Kaiser über die künstliche Austernzucht und du Wiederbelebung der frau öfischen Seeküften 11111 Außernbänken. Aus diesem Berichte des rofessors der verßle1che11den Cmbryoge- nie am College de France erheUt, daß von 35 Außernbänken, d1e früher bei Rochelle, Marennes, Rochefort und den Inseln Re und Oleron den Reichthum der Küstenbewohner b1ldete11, achtzehn vou- ständig ruinirt und auch die übrigen sebr erschöpft sMÖ- DYE, Ar- beiten der künstlichen Anlegung von, Wrsternbanken find derhmtnrß- mäßig so wenig kostspielig, daß d1e fur dre 38111 von St.Br1e11r 11111 13- bis 8001) Fr, erfordern. Jede Artner grebt eme bts zwer Miüionen Junge, doch wenn acht htöntvolf dadon Lan den Meer- muscheln hangen bleiben und M) entwrckcln, so 1st so schon 13111.

'Die Arbeiten zur Umwandlung denfranzöxßsrhen Segelflotte 111 eine Flotte don Schiffen nach dem gennschten Systeme, d1e etwa acht Mjllionen kosten sollen, werden n11t dem großten Ener be- trieben.

Xn Toulon arbeitet man thätig 1111 der Ei11ricktn11x1 des „Bre- 11111ne7“, auf we1che111 der Kaiser die, Reise von Cherbourg n11ch 111911 1n11113e11 wird. Ein Theil der Batterie wird 111 einen Saldn und Speisesaal 11111gewa11de11. Das Edolutions : Geschwader nnrd Toulon 11111 ;“). oder 1;, 31111 Verlassen. Wie 1111111 verfiehert, 1r1rd der Marine-Minister selbs] nnch Cherbourg 10111111111, 11111 während des Anfenthaltes Sr. Majestät als See-Präfekt zn functioniren.

Die „(Bazette de France“ erinnert jene a11s1rärtigen Journale, welche 111111111111, daß ein Prinz einer regierenden Fa111111e die Leitung eines Ministerinrns übernahm, daß der Herzog von Bourbon und der Herzog don Orleans selbst Minister Ludwig?) )(U. waren.

12111?» Marseille wird die am Morgen des 28. Juni erfolgte Ankunft des Marschalls Randon ans Algier gemeldet.

- 29. Juni. Wie der hentige „Monitenr“ meldet, hat der Kaiser geüern den Herzog ron Melzi,„ den Kämmerer des Erz- herzogs Ferdinand Mag; do11ersterre-1ch, empfangen. » Der 11111111"- 111 heute 111111) Plomhié'res abgerersf.

Spanien. Madrid, 24. Jnné. Die Königin ist gestern Abends gegen !) Uhr hier angelangt, 1111ckden1 bereits über zwer Stunden die, Bevölkerung ihrer Ankunft entgegen gesehen. Ein Eise11hah11-U11glf1ck hatte die Fahrt unterbrochen. Es war nämlich

11115 der Lokomotive eines SOrrellznges eine brennende Kohle auf.

die Brücke des Manzanares-Kannls gefallen, 1re1che Brücke, wie beinahe 5211111? außer den Schienen und der Maschine, von Holz und zwar 11011 d1'11re111 Fichtenholze erbaut isi. Die Fdlge davon war, daß der ganze Ban bald in Flammen stand. Em we1teres Unglück fie1 dabei 111111t dor. (15.6111. Ztg.)

Italien. Turin, 28. Juni. In der gestrigen, mnthmaßlich lcßten diesjährigen Sitzung der Deputirten -_11'11111n1er w_urde das 2111Sg11he11-B11dget für 184!) Vorgelegt. » H11s1ge11 Vlnttern zu- folge ist der e11gli1'1he 110111111 931111106, der den „Caglmri“ nach (Kenna geführt hnt, in Turin angekommen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. Juni. Es kann jext mit Bestimmtheit derßchert werden, daß die seit lan- ger Zeit besprocke1re Reorganisation des Jnßizwesens, name11111ch des Prozeß : Verfahrens, Gegenstand gründlicher Berathungen 111, behufs wesentlicher damit dorz1111eh111e11der Aenderungen, Bekannt- lich ist (HrafVlndow, Chef der 11. Section der Kaiserlichen Kanzlei, mit der Fassung, resp. Reduction der Gesexxe beauftragt und wird seine umfangliche Thätigkeit nach der Rückkehr mit Vermehrtem Dienstpersonal wieder aufnehmen. (Graf Panin, der Justiz- Minister, ist se1t einiger Zeit in seinem Resort mit derdoppelter 911111191111111111 thätig. -- Uebermorgen reift Se. Majestät nach Archangel ah. (H. B. H.)

Amerika. New-York, 15. Juni. Nach einer vier- tägigen Fnhrt don den Bermuden ist hier Lieutenant Richardson VOM Schiff? Indus“, dem Flaggensrhiffc des britisch - osjindischen GLWWWMS, 1111 Bord der Dampf-Yacht „Shren“ angekonnnen als lleberhringer von Depeschen, welche als befriedigend bezeichnet werden. 211111) der Ungläubigse ist jetzt überzeugt, daß kein ().-15115 110111 dorliegt oder zu befürchten steht. Der „Sthx“ ist 111111) Hali- fax zurfrckhernfen Worden. DerDampfer „Philadelphia“ ist gestern früh mit N11ehri1hte11 11115 der Hadannah vom Iten d. Mts, einge- laufen. Das hritisOe KkikgIWiff „Dcvastation“ rvar dort mit Dr- peschen des Admirals Stenmrt in Bezug auf die angeblichen briti- schen Uebergrjffe eingetroffen, Wie man glaubte, war an die Offi- ziere der britjschen Kanonenboote 1'111 Mexikanisehen Meerbusen der Befehl ergangen, die Visitationrn amerikanisther Schiffe einzustellen. Die amerikanische11Dampfer „Water Witch“ und „Fulton“ befan- den s1ch in der Havannah. Commandenr Rodgers von der „Water Witch“ hatte eine Unterredung mit General Concha gehabt, und Leytercr hatte ihm die Verßcherung erthcilt, daß er die von Buchanan den englischen Kreuzern gegenüber angenommene Hal-

tung brüige. Seit dem vorhgen März waren zwanzig Ladun m Sklaven m der Havannah gelandet worden. Die amerikaniche Kriegsschaluppe „Constellation“ 111 gestern von hier nach dem Meerbusen von Mexiko abgesegelt.

Der Präßdent at Herrn Joseph A. Wright aus Indiana zum Gejandten der ereinigten Staaten am Hofe in Berlin er- nannt, und der Senat hat diese Ernennung genehmigt.

Wie man aus Washington meldet, soll ein großer Theil der ursprünglich für Utah bestimmten Truppen nach Arizona gesandt werden. Nachrichten aus St. Louis vom 14te11 d. zufolge war Oberst Thomas L. Kane auf dem Wege von Camp Scott durch Borneville gekommen, Wie er erzählte, war (Honderneur C 11mming nach dem Salzsee zurückgekehrt, nachdem er den vergeblichen Ver- such gemacht hatte, dem Exodus der Mormonen nach dem Süden Einhalt zu thun. Die Stadt 11111 Salzsee nnd die Niederlassungen im Norden Waren fast ganz verlassen. NUr wenige Personen Waren zur Bewaehung der Gebäude zurückgeblieben. Jm (Hanzenhatten dem Ver- nehmen nach an 400,000Pers011e11 die Reiseangetreten, undtneilenweit dehnte srch das Thal entlang der Zug der A11Zw1111derer. Die zuerst Dadongezogenen Waren bereits 3111) e11glische Meilen entfernt. Ihre Erklärungen über ihr Reiseziel beschränkten fich dar1111f, daß 111" sagten, sie zögen gen Süden. Don) 111111111113 1111111, daß ste s1ch 111111) Cedar: City oder irgend einem “Theile don Sondra Wenden würd111. Zn Camp Scott fehlte es 1111 Maulthieren, Der Condoi des Obersten Hoffmann war ?()Meilen 1,1011 Platte-Bridge gesehen worden. Oberst Johnston wartete 1111f die Anknnft der Friedens- Komnnssare. Die Indianer belästigten die Mormonen, 1111 deren Kampfluü src 11119 1111111 günstig aussprachen. Brigham 2210111111 hatte dem General Cmnming sein großes Siegel, das S111ats:Archiv 2c. Übergeben. Von den Urkunden hatte es» früher geheißen, ste seien zum Theil ve111ichtet worden.

Die Nachrthen 11115 Vera-Cruz reichen bis zum 7. Juni. Die Regierung 31110111111'5 hatte die in der Hauptstadt wohnen- den Fremden 311111 erecke einer Anleihe besteuert. Zu Puebla Nacional hatte ein Gefe11=tstattgefnnden. Pirate hatte fich ge- nöthigt gesehen, srch zurückzuziehen. (Heneral Miramon, der Partei Zuloaga's angehörig, war zweimal gesch111ge11 worden. Präfident Juarez befand srch in Vera-Cruz. Präfident Zuldaga hatte einen Brief des Papstes erhalten, 111 welchem Seine Heiligkeit ihm für WiederherauSgahe des Kirchen-Eigenthums dankt.

Vorgestern hat steh auf dem M1ssrss1pp1 wiederum einer jener furchtbaren Unfälle ereignet, wie fie 111 den Vereinigten Staaten leider nur zu häufig vorkommen, In Folge einer Expldfion des Kessels verbrannte nän11'1ch etwa 75 englische Meilen unterhalb Memphis der Dampfer „PennsylVana“, We1111er 351) Personen an Bord hatte. Die Zahl der Todten nnd Vernrißten wird auf hundert angegeben.

Asien. Hongkong, 5. Mai. Aus Canton erfährtman, daß der Hoppe verhaftet nnd Pehkwei nnter Aufficht gesteklt worden isi, Jener, 111111 er die Stadt heimlich Verlassen wollte, und Dieser, weil er sein Amtsfiegel nnd seine Dienerschaft heim1ich nach Futschan geschickt hatte und fich in Begleitung des Ober- richters ebenfalls dahin zu begehen beabsichtigte. Einem nicht be- glaubigten Gerüchte zufolge s011 Überdies Pethei eingestnnden haben, daß der nene (Henrral-(Bondernenr Hwang Befehl habe, Canton wieder zu nehmen. Das; indeß unter der Ei11woh11ersch11ft don Canton der Glaube (111 den Erlaß eines solchen Befehl:; dor- herrscht und daß fie dad11rch 111 große Besorgnjß 111111131 111, läßt srch nicht in Abrede stehen. Hwang, den Überdies dieChinesen nur: für den Vorläufer eines mächtigeren Beamten ansehen, 1011 fick) etwa 20 Miles nordwärts hon Canton aufhalten und die beabsrchtigte Flucht Pehkwei's fich darans erklären, daß er fürchtet, die nnter- geordneten Mandarinen Werden 11.1111 sein längeres Verwei1en 111 Canton bei Hwang schlimm denten und sein Kopf dadurch gefähr- det werden. Pehkwei wird jeßt in seinem Ya1111111311se1nen1 großen Schrecken Von einem Kommando 13011 50 M11r111eso1daten bewacht. Ebendaselbst find auch der Hoppo nnd der Oherrichter, Unzweifel- haft scheint es zu sein, daß große Hansen 1101124111hen 111 der Nähe von Canton versammelt find und daß 1111111 die Tartaren nnd 11a- turalifirten Tartaren 111 Canton, znsannnen etwa 21.1,1101'1M11n11, zum Aufstande gegen die "2111111111; aufzuheyen ders11ckt hat. Gegen Europäer, die fich einzeln in den Vorhädten gezeigt haben, hat s1ch bereits mehrfach die Ungebühr des Pöbels Luft gemacht. “311 der Altstadt srnd viele Läden 111111110sse11 nnd der _Verkehr ist nicht so lebhaft wie früher; in den Westlichen Vorstädten ist dagegen wenig Veränderung bemerkbar. Zur SiOct'brit hat Genrral von Straubenzee mehrere Verordnnngen erlasen; so müssen die Thüren aller unbewohnten Häuser 11015 Offen stehen, kein Chinese darf nach acht Uhr auf den Straßen 1111) zeigen, Niemand darf mit Waffen oder Pulver die Thore_p11sfiren nnd aÜe in der Nähe der Stadtmauern belegenen Hänser 1011111 niedergerissen werden. Man schreibt die veränderte Lage der Dinge der Abreise Lord Elgin's nach dem Norden zu, we1che der chinesischen Regierung möglicher- weise die Idee einer Diversron “111 Canton eingegeben hat. - Nach