Personalberändernugeu.
Königlich Preußische Armee. Beamte der Militärverwaltuug.
Verfügung des Kriegswinifteriums. 4. Februar. Hecht, oviantamtskontroileur in Thorn, zum roviantamts- rendanten ernannt. W eißenfel s, Proviantamtskontro eur in Oels, nacb Thorn, Kl e n n e r, ProviantamTSassist. in Wesel, als Kontrolleur auf Probe nach Oels, - verseßt. „
5. Februar. Jur kscbeit, B ecke r, ProviantamtSrendanten in Celle bow. Bruchsal, gegenseitig verseßt.
Dur
Yiehtamtliehes.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 15. Februar.
Seine Majestät der „Kaiser und .KönixYV hörten heute vormittag im hiesigen Kom lichen SIloffe die orträge des Staatssekretärs des Innern r. von xthmann Jaweg und des Chefs des Marinekabmetts, Vizeadmrrals von üller.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen
im Laufe des gestrigen Nachmitta s im Königlichen SchloLe Yre Durchlaucht die Frau PrinzesZM Heinrich von Schönai
rolath-Amtitz und Ihre urjliche Gnaden die Frau
§Zrin ssm Schönaich-Carolath- ab_or, später die Gemahlin
des iegsministers, Frau von Einem gen. von Rot maler
und die (Gemahlin des schwedischen Gesandten, Frau räfin
Taube.
- -
Anlage 13 zur Eifenbahnverkehröordnung.
Aus Grund des Abs. (2) der EinéZangsbestimmungen zur Eisenba nverkehrßordnung hat das eichSeisenbabnamt die Vorschrift unter Nr. )(7 Zif. 1 Abs. (1) in Anlageß dieser Ordnung wie folgt, geändert:
„Wenn die e Produkte in dichten, gut verkchloffenen Ballons, Flaschen oder Kraken verschickt werden, 9 müssen die Behälter unter Verwendung geeigneter Verpackungsstoffe in starke, mit guten Handhaben versehene Uebergefäße éWeiden- oder Metalikörbe, Kübel oder Kisten) fest eingeseßt em.“
Die Vorschrift bezieht fich auf flüsfi e Mineralsäuren aller Art; sie bringt der beteiligten Jndutrie insofern eine wesentliche Erleichterung, als nicht mehr gefordert wird, daß das bei den Metallgitterkörben verwendete Packstroh mit
lorkalziumlauge oder ähnlichen Chemikalien etränkt ist. Die bisherige Bestimmung _verursachte den Verfrackgnern Kosten und nicht selten auch Schrmerigketten.
Die Polizeibehörden, die Zeugnisse über die sittliche Führung der Militärpflichttgen auSzustellcn haben, nehmen bisweilen in solche Zeugnisse auch die geringfügigsten Poli eiftrafen auf. In anderen Fällen werden nur die nach der erordnung des Bundeswts, “MXN die Einrichtung von Strafregistern und die wechselseitige rtteilung der Straf- urteile, in den Straxregisterw gefuhrten Strafen angegeben. Durch einen Runderla des Ministxrs des Innern werden die nachgeordneten Polizeibrhörden tm „Futeressc eines gleich- mäßigen Verfahrens angetmesen, Polizertrafen, abgesehen von den in den Strafregistern vermerkten, m die FührungSzeugnisse nicht aufzunehmen. '
Die amtliche AUSJabe der „Jahresberichte der Königlich preußischen Regierungs- und Gewerbe- räte und Bergbehörden für 1907“ wird Ende März 1908 im R. U. Deckxkrschen Verlage, Berlin 817. 19, Jerusa- Lemerftraße 56, erscheinen. Die bls spätestens zum 29.Fe- bruar 1908 unmittelbar bei der Direktion der ReichSdruckerei, Berlin 8117. 68, Oranienstraße 91, besteUten Exemplare des Werkes werden zu einem VorzugsPre'is e abgelassen werden, der auf 2,75 „M für ein broschtertes emplar und auf 3,25 „44 für ein in Ganzleinen gebundenes emplar fest- gese t ist. Die nach dem 29. Februar 1908 bei der Reichs- dru erei eingehenden Bestellungen werden von ckle dem gx nannten Verlage überwiesen werden. Für die usführung Folcher Bestellungen, wie für alle Lieferungen im Wege des Bu handels ist der Ladenpreis zu zahlen, der 5,25 „44 für bin roschiertes und 5,75 „FH für ein gebundenes Exemplar
eträgt.
Der Kaiserliche _Gesandte in Lima Dr. Michahelles ist von dem ihm Allerbochst „bewilLt ten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Gesclgnifte der Gesandtschaft wieder ubernommen.
Der ReZkierung-Zasseffor Eckardt aus Gelsenkirchen ist der Königlichen egierun in Allenstein zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesgen worden. _
Die RegierungSreferendare Dr. ]ur. Kuhn aus Wies- baden und Bothe aus Oppeln haben die zweite StaatsPrüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
Oesterreich-Ungarn.
Die un arische Delegation hat_ 111 ihrer gestrigen Plenarfißung as gesamte Budgetd es Krt egSminifteriums samt den außerordentltchen Kredtten angenommen.
Im Laufe der Debatte führte der DeleoierteHoiiy, lautBericbt des „W. T. B.“, aus, daß niemand in Ungarn bei der Geltend- machung nationaler Forderungen an der Einheit der Armee rütteln wolle und niemand die ungarische Staatsidee zur Auflösung der Einheit ?ier Armöe ausbeuten oder die Rechte des Monarchen beeinträch-
gen wo e.
b d„Hierauf verhandelte die Delegation über das Marine- u get.
Der Delegierte Szemere erklärte hierbei, Orsterreich-Ungarn habe keine roße Flotte nötig, da es einerseits keine Kolonien babe und anderer eits für den Schuß seines überseeischen Handels keine große Flotte brauche. Eine große Flottenentwicklung sei ein kost-
Schiffe zu bauen. würde man er Festungen anlegen, die Korps vermehren und eine Luftstbiffflot e an (hassen. Redner er- klärte dann, er lehne das Budget ab. Der Vertreter des Marinekommandanten betonte egenüber Ssemere, bei Ent- wicklung der Marine ndle es sich n cbt um Paradezwecke, sondern um die Notwendigkeit, ie Marine als einen die Webrkraft des Landes ergänzenden Teil tunlichst auSzugestalten.
Die Delegation nahm sodann, das Marinebudget sowie das Budget des gemeinsamen Fmanzminifteriums und der
Zollgefälle an. Frankrei-h.
* Der Senat seßte gextern die Beratung der JnterpeUation Duval wegen der Werke rskrisis fort.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ verlanÉteu die Deputierten Gourjou und Cbautemps Verbefferung der fraßen, Kanäle und Eisenbahnen. Der Minister Bartbou steUte fest, daß die Verkehrs- krisis im Jahre 1907 der vom Jahre 1906 ?leicbe. Die Ver- mehrung des Personals bei den sieben großen ranxösiscben Eisen- babnen im Jahre 1907 betrage rund 19000 Köpfe. Die Zabl der Waggons und Lokomotiven sei vermehrt worden. Die Aufträ e für Material an die französische Industrie hätten 343 illionen erfordert. Leider seien die von der ausländixcben JuduMie verlan ten Preise häufig niedriger, als die der französi chen Indu“*'trie. Bart ou erklärte ferner, er habe nur in dem notwendigen Maße Aufträge an das Ausland gegeben. Das Ministerium sei bemüht. der französischm'Industrie den ihr gebührenden Teil der in Frage kommenden Auftra e zuzuweisen. Der Minister sichert ferner gründliche Prüfung der ra : der Binnenschiffabrtßwege und ihrer Verbindung mit den Eisenba nen zu.
Hierauf wurde die Sißung geschlossen.
- Die Deputiertenkammer hat gestern einen (Heseß- entwurf, betreffend die Errichtung einer staatlichen Polizei in Marseille, an enommen und dann die Be- ratung über die Einkommen euer Lortgeseßt.
Im Verlauf der Debatte „erhob, o iger Quelle zufo! e, der Deputierte Ribot (Republikaner? den Vorwurf, daß der ntwurf die kleinen Besser, die nicbt w e die Reichen ibre Gelder in aus- ländischen Banken anlegen können, übermäßig belaste, und erklärte, daß es nicht an ängig sei, die Reform der Einkommensteuer vor den Wahlen anzunegbmen. Die Re ierung werde zwischen unerfüllbaren Versprechungen und wirklichen efotmen zu wählen derben.
Die nächste Sitzung wurde auf Montag anberaumt.
-- Bezüglich der Meldung des französischen Journalisten ouel, der dem General d'Arnade FriedenSUorschläge Mular) afids überbracht hat (s. Afrika), erklärte, „W. T. B.“ u-
folge, der Minister des Aeußern Pichon einem Veri t- erstatter, die Regierun habe weder_ von General d'Amade noch von dem franzotschen Konsul m Casablanca eine Be- stätigung der Nachricht erhalten, daß Mulay Hafid mit den Schau1astämmen nnterhandeln woÜe, Z"." ihre Unterwerfung zu veranlassen., Die §Holiiik der _franJosrschen Regierunlg, so Lügte Pichon hinzu, _set e1ne Polltlk e_r Friedensherste ung, em ufol e werde dre Rxgterung gern ]edes Anerbieten, von wel er eite es an _nnmer komme, annehmen, um die Unterwerfung der,feind11chen Stämme zu erlangen. Wenn Mulan Hafid aufrichtig den Wuns habe, seinen Einfluß auf die Schaujastämme, geltend zu ma en, dann möge er dies kundgeben; aber die Tatsache, daß die französische Regierung seine Parlamentäre empfange, bedeute keineswegs die An- erkenxnung Mulan Hafids als Sultan _von Marokko.
Rußland.
In der Duma haben, gestern 63 Abgeordnete meist Oktobristen„ eine_ Inter eüanon an den Mmifterpräfidenten über die ftnnlandts _en AngeleÉenheiten eingebracht. In der Interpellation Wird, „W. T. .“ ufolge, gefragt:
1) ob es wahr ist, daß der finnländische eneralgoUVerneur und der Staatssekretär sich den Geseßen insofern nicht unterworfen ??aben, als sie Berichte von aUgemeiner Staatsbedeutun direkt dem aiser unterbreiten, ohne sie vorher dem Ministerpräßdenten zur Pcüfunß Vorzu egen,
2) warum der im Jabre _1899 auSgesvrocbene Wille des Kaisers bezüglich des Anschlnffes finnlandiscber Bahnen an die Staatsbahnen nicht erfüllt wird, wahrend finnlandische und schwedische Bahnen bereits verbunden find, und
3) ob der Ministerpräfident gegen derartige geseßwidrige Hand- lungen der finnländischen Behörden Maßregeln ergriffen babe.
' Italien.
Dem Minister des Aeußern Tittoni sind zwei Berichte Über den ZwrsYenfall von Lugh zugegangen, und war von dem italiem chen Agenten in Arusst und von dem 5 esi- denten der Kolonie Benadir. Aus den Berichten geht, wie das „W. T. B.“ rneldet, .hervor, daß 2000 Abessinier unter dem Bekehl des Ftiaurari _Asfau, von Ogaden und Arussi kommen , bei Bardale em Lager bezo en, nachdem fie vorher Raubzüge unternommen hatten. on Bardale aus unternahmen die Abesfimer weitere Raubzüge in die Um- bung und drangen bis nach Buracaba vor, einem wichtigen 'notenpunkte der Karawanenstraßen, die von der Küste nach Lugl) und dem oberen Scebeli führen. Die Abessinier brand: schaHten die Kaufleute von Buracaba sowie Karawanen, die von der Küste kamen; dabei wurden Eingeborene, die italienische Untertanen waren, auögeplündert und getötet oder gefangen genommen. Der Hauptmann Buon 10 vanni war von den unter italienischem Schuße stehenden omalistämmen zur Hilfe gerufen worden und schleuni st mit dem Hauptmann Molina ri und 113 Askaris aus Lugk) au gebrochen. Ec überzeugte sich von den bei den Raubzügen begangenen Miffetaten und steUte fest, daß die Abcssinier in ihrem Lager eine äthiopische Flagge gebißt Latten. In Berichten,_die auf den Aussagen von Kundschaftern eruhen, wird nun die Vermutung aUSgesprochen, daß Buon- giovanni, in der Meinung, daß er die Eingeborenen schüßen müsse, und in der Annahme, daß die äthiopische Flagge eine Besitzer reifung andeuten sollte, einem Gefühl von Menschlich- keit un Würde geborchend, die Abessmier anqegriffen habe, daß die an Zahl so bedeutend überlegenen Äbessinier troß des tapferen Verhaltens der von den beiden Offizieren beLehligten kleinen Abteilung die Ueberband gewannen, und da die Askaris, als Buongiovanni gefaiien war, sich zur lucht wandten. Auch die Abesfinier hatten so schwere Ver: uste, daß es den bei den Raubzügen efangenen Eingeborenen gelang, zu entfliehen, während die A esfimer sich zurückzogen. -- In der Deputiertenkammer stand gestern die Regierungsvorlage über die Vorkehrungen in Benadir zur Besprechung. Ein Vertagungsanira der äußersten Linken wurde, obiger Quelle zufolge, in namentlicher A stimmung mit 237 ?egkn 44 Stimmen ab- gelehnt, nachdem der Minister des Aeußern T ttoni hervorgehoben hatte, daß die Kammer von der Regierung über alles Wiffenöwerte genügend unterrichtet und ihr auch nicht das mindeste von dem wahren
spieligfer Mißgriff und Luxus für Oesterreich-Ungarn. ur Groß- machntellung gehöre nicht unbedingt eine große Flotte. ** tatt neue
Stand der Verbältni e, über die die Kammer keinen unzutreffenden Gerüchten Glauben s enken möge, vorenthalten worden sei.
Spanien.
Eine Note des Ministers des Aeußern bemerkt „W. T. B.“ ßufolßx, zu der gestern erxolgien Besetzung von Mar Chica, aß tese nur eine prov sor1sche Maßnahme bedeute, die bereits in _AUSsicht genommen worden sei, seit die vom Mach en im Stich gelqssene scher1ßschx Mahalla steh nach Melilla g üchtet hatte. Dre Notwendigkeit dieser Maßnahme sei übrigens von thm schon 111 der Kammerstsung vom 29. Januar betont
worden. Portugal.
_ ÉHeute wird im Amtsblatt, wie das „W. T. B.“ meldet, em rlaß veroffentlicht werden, durch den die aus Wahlen hervorgegangenen Generalräte und Gemeinderäte, die von Franco durch Verwaltungskommisstonen erse t worden waren, wreder_1n ihre Aemter eingeseßt wer en.
'?n den Lissabonex Blättern wird Zestgestellt, daß die polm che BeruhiYunq immer deutlicher ervortrete und daß auch ptele Freun e Francos entschlossen seien, ihre bisheri e P_olzt1k aufzugeben. Unter den verschiedenen Parte1en beste e volliges Einvernehmen, das Kabinett bei seinem Beruhigungs: werke zu unterstüßen.
_ Türkei.
Em Irade des Sultans verfü t, einer Meldung der eixung „Jkdam“ zufolZZe, die S iffbarmachung der l_usse Setbun und xihar sowie die Trockenlegung von nmpfen und die Herstellung von BewäfferungSanlagen im
thaxet Adana.
Asien.
_Nach' einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ haben zwei Brigaden aUer Waffengattungen vorgestern Peschawar verlassen, um egen die Zakkakhels vorzugehen. Naeh pierundzwanzigtündtgem Marsch beseßten sie die anze Gegend, in _der sich die Hauptzugänge zu dem Bazartale efinden. Die Brigaden werden um ersten Male an der Grenze verwendet unter denselben Beßehlshabern, von denen fie in der Friedens- zeit ausgebildet worden sind.
- Infolge der durch die Preissteigerung des Silbers hervorgerufenen Preiserhohung der LebenSmittel in Peking ist gestern, der „St. Petxrsburger Telegraphenagentur“ ufolge, ern Er_laß des Kaisers von China an das inanz- ministerium ergangen, durch den befohlen wird, 500 Lan zn asstgmeren und Maßregeln zu "ergreifen, um der Be- volkerung der Residenz zu Hilfe zu kommen.
Afrika.
Wie'aus Fes vom_ 9. Februar, „W. T. B.“ zufolge, ge- meldet Wtkd, hat El Kittani einer Versammlung von fünf- tausend Personen erklärt, daß El Merani, der dem Sultan Mulm) Hafid Geld und Pferde verweigere und Kittanis Autorität nicht anerkenne, die Herrschaft des Sultan Abdul Asrs wiederherstellen wolle. Die Versammlung bxschlbß hieranx, nach Ablauf eines Ultimatums mit funftaßtger Frtt _alle Häuser der Beamten des Machsen Zr p ändern, 'die Europäer bis ur Räumung von
dschdq als Geiseln festzuhalten und en Best? der unter europäischem Schuß stehenden Marokkaner mit Be lag zu be- legen. quteigänger ElKittanis machen eifrigfürihn timmung. Gegen Kiliani und seine Forderungen spra im Palast des Machsen El Merani zu den Stadtältesien, d e egen Kittani waren,weiler gxfälschteBriefeMulay afids vorgeze gthatte. Als darauf Meram mit der Erklärung ervortrat, man müsse sich unverzkzglich mit AbdulAstS vereinigen, bezeigten einige Stadi- älteste ihre Unzufriedenheit, andere verhielten sich abwartend. An El Kittani erging die Antwort, daß das Geld und die Yserde zur Vertsidigung von Fes in der Stadt bleiben müßten.
ie Europäer und die unter ihrem Schuß stehenden Ein: geborenen sollten in reiheit bleiben.
, Aus dem fran ö ischen Lager bei der Kasbah der Uled Said kommt die eldnng, daß sich dort bei dem General d'Amade der französische Schriftsteller HouelmitVermitte- lungsvorschlagen Malay Haftds, bei dem er vier Monate u- gxbracht hat, emgefunden habe. Danach will Mulan Ha d die den, Schau1as auferlegte Buße beßahlen, dage en sollen die Franzosen fich zurück iehen un sic? zwiscZen
afid und Abdul Asts neutral verbauen. d'Ama e erklärte ich, _nach einer Depesche der „Agence Havas“, für nicht zu- ständig„ da er mcht die Grenzen seiner auf militärischem Ge“- biete liegenden Auf abe überschreiten dürfe. Houel verzichtete hierauf auf eme Ruckkehr zu Yafid und schickie seine marok- kanischen Begleiter allein urü .
Dex Admiral Khili ert meldet, daß nach einem Bericht des Konsuls von “azagan der Neffe des Kaid Glaoni in Azemur niit 500 Reitern und 600 Infanteristen des Dukkela- stamxnes eingezogen sei, gleichwohl aber die Lag e in Mazagan ruhig wäre.
Auf Befehl des Gouverneurs von Melilla, Generals Marina, haben fich gestern spanische Truppen nach Mar Chica eingesch1fft und die Stadt nach kurzem Gekecht mit Eingeborenen _ besest. Das spanische Kanonen oot „General Concha“ lst gestern im Hafen von Meliua vor Anker gegangen.
Parlamentaristhe Nachrichten.
Die Schlußberichte über die 2Jestrigen Sihun en des Reichstags und des auses der bgeordneten erfinden sich in der Ersten und weiten Beilage.
- In der heutigen 102. Sißun des ReichstaJs, welcher der Staaissekretär des ReichSpotamtS Kraetke ei- wohnte, wurde die Spezialberatung des Poftetats mit den dazu eingebrachten Resolutionen fortgeseßt und die Debatte bei dem ersten AUSgabetitel „Gehalt des Staatssekretärs“
wieder aufgenommen. Abg. Lattmann (wirtscb. Bag,): Der Staatsxekretär hat Estern eine ernste Mahnung an uns gerichtet, nicbt Au regung u:.d eunrubigung in die Beamtenscbaft zu tragen. Aber das, was wir hier haben vortragen hören, ist nur ein schwacher Abglanz der Aufregung und Unruhe, die in der gesamten Beamtenscbaft herrscht, die den dieSmaligen Verbanilungen des Reichstags mit einer ganz außer- Ywöbnlichen Spannung folgt. Die Notlage eines großen Teils dieses * eamtenstandes wird auch von aüen Seiten anerkannt, nur über die Mittel der Abhilfe geben die Meinungen auseinander. Neben den Gehalts- wünschen der Beamten, die sich aus den obwaltenden Verbältniffen nur zu natürlich erklären, rnü en auch die Anregungen Berück- sichtigung finden, die auf die bstxeifuna gewisser überlebter ver- alleter Formen des Bureaukratismus gerichtet sind. Gewiß muß die' notwendige DiSzivlin aufrecht erhalten werden; ein Streikrecht für
die Beamten mögen die Sozialdemokraten verlangen. Richtig wan
j- den Ausführungen des Staatsfekretärs, daß der Pgsibeamte seine Bmmtenebre, sein Beamtengewiffen, sein Treueverbaltnis verleßt, wenn er die Soxialdemokratie direkt oder indirekt untetsiüßt. Aber für die Aufrechterhaltung der wirklichen Rechte der_Beamten haben wir do alle Ursache einzutreten, und da muffen wir den Staatssekret r bitten, daß er nicht jede über das Ziel hinaus- schießende Aeußerunq in Wort oder Schrift bestraft und sofort dahinter Nebenregierungsgelüste und Disziplinlofigkeit wittert. Daß bei den meisten seiner Beamten nicht das nöii e Vertrauen zu seiner Verwaltung herrscht, ist eine unrichtige Be auptung; aller- dings ist dieses Vertrauen bereits erschüttert und es wird Fut sein, von allen Seiten LJ“ die völlige Wiederberfiellung “ es Vertrauens zu sorgen. enn der Staatssekretär die Audienz- an elegenbeit vor den Reichstag bringt, unterwir er sein Ver- bakten damit auch der öffentlichen Kritik. ck kann seine Stellungnahme nicht begreifen“ i(b sede darin zwar eine formelle Anerkennung, aber eine tatfächlitbe Aberkennung des etitions- rechts der Beamten. Den ersten und wesentliiben eil, der Resolution Grüber hat der Staatssekretär mit Stillschweigen uber- gangen, als er sicb auf diese Resolujion zu seinen Gunstxn be- rief. Wir bedauern die Steüungnabme des Staatssekretars zu der Audienzfrage umsomehr als wir fürchten, daß daraus folgen wird, daß die Beamten noch mebr in ihrem Vertrauen zu ihrem Vorgeseßten erschüttert werden. Die Schuld dafur liegt nicht alein an der Regierung, sondern an dem ungemeinen Anwachsen unseres Beamtenkörpers, unserer Bureaukratie, die den höheren Stellen das Ueberseben dieses ewaltigen OrganiSmus immer schwieriger macht. Es müssen Bin eglieder geschaffen werden, die Träger des Vertrauens von oben und Empfänger des Vertrauens von unten sind, und das sollen gerade die Beamtenausfchü e sein. In der BezirkSinßanz müßte statt des Einzelwillens d e Konegialverfaksung eingeführt werden. Es müffen aber freie Beamten- ausschüffe sen; hätten wir fie heute schon, dann würde man aus dem unübersehbaren Wirrsal der Petitionen und Wünsche viel leizter herauskommen; sexi ist uns Reichstagsabgeordneten ein Durchkommen durch d e es Durcheinander kaum möglich. öcbst bedauerliiber Weise hat uns die Regierung Zde bestimmte Äntwort über den Termin des Erscheinens der ebaltsvorlage verwei ert. Die Schwierigkeiten der Lösung dieser Frage sind ja an erordentlich; aber die Regierung arbeitet doch auch bereits seit einem Jahre daran; es konnte also doch etwas Greifbares er- wartet werden.
( Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Staiißik über die Fürsorgeerziebung Minderjähriger. Die übliche umxangreiche Statistik über die Fürsor eerziebung Minderjäbri er, bear eitet im Ministerium des Innern, iigt für das Recbmm sja r 1906 (oom1.Apri11906 bis 31. März 1907) erschienen. Die Za [ der der Fürsor eerziebung Ueberwiesenen betrug im abr: 1906 6923, d. F. 287 mebr als im Vorjahre. Die Steigertn gebt im Vergleich mit den Vor'jabren im wesentlichen in einem ann bernd gleichen Tempo vorwärts, odaß man auf eine Gleich- mäßigkeit in der Handhabung des Geseßes, aber auch auf ein sich leichbleibendes Bedürfnis der Anwendung der Fürsorgeerziebung Zbließen kann. Dem Gésch1echt nacb waren 66,3 v. H. der ür- sorgezö linge männlich und 33,7 v. H. weiblich; in diesem Verbä tnis bat KZ gegen die Vorjahre kaum etwas geändert. Nach Alters- klassen verteilt, kamen auf das Alter von 0 bis 6 Jahren 185 Zög- linge, 6 bis 12 Jahren 2045 und 12 bis 18 Jahren 4693 Zöglinge. Eine erbebli : Verschiebung in dem Anteil der einzelnen Jahresklaffen an der Für orgeerziebung hat seit 1902 nicht stattgefunden. Auch innerhalb der einzelnen Kommunalverbände ist der Anteil der Ver- schiedenen Altersstufen annähernd der gleiche geblieben wie im Durch- schnitt der voraufgegangenen Jahre. Die Beobachtung fruherxr Jahre wird aber auch eßt wieder bestätig daß die (Großstadt den qunstiqsten Boden für die erwabrlosung der ugend abßibt. In der statistischen Uebersicht über die Veranlassung zur Ue erweisung wird fest- gestellt, daß bei drei Vierteln aller 36 linge bereits Verwahrlosung vorlag, sodaß die Ueberweisung .jur Verbütung des völligen sittlichen VerderbenS' erfolgt ist.
Aus einer Uebersicht über den „letzten Wohnort“ der Zöglinge erhellt, daß deren Zahl aus Berlin und den anderen Groß- städten abermrls zugenommen hat. Die Zahl der aus den Ge- meinden mit unter 100000 Einwohnern stammenden Zöglinge hat sowohl gegen das Vorjahr wie aueh (Legen das Anfangsjahr 1901 ab- enommen. Die beiden großen christi chen Konfessionen sind im Ver- ältnis zur Gesamtbevölkerung im Jahre 1906 gleicbmaßiiz an der Zrbl der Fürsorgezöglinge beteili t gewesen: dem Rel gions- bekenntnisse nacb waren nämli 62,6 v. H. evangelisch, 35,8 v. H. katholisch, 1 1 v. H. jüdisch und 0,5 v. H. anderen Glaubens.
Die Za [ der unehelichen Zöglinge ist relativ um ein geringes gesunken, dagegen absolut um 37 gestiegen, was zur Mahnung Anlaß bietet, die Einführung von General- und Berufsvyrmundscbaften zu erweitern, da sich diese gerade den Unebelichen gegenuber als besonders segenSreicb erwiesen haben.
In der Statistik über die Erziehung vor der Ueber- weisung ist die erhebliche Steigerung der ganz oder teilweise außer- brlb des Elternhauses erzogenen Zöglinge auffauend. Die Erziehung im Elternbause gewährt offenbar den größeren Schuß; demnach ist den Kindern, die das Elternhaus entbehren müffen, erhöhte Auf- merksamkeit zuzuwenden.
äbrend noch im Jahre 1902 die Zahl der schulpflichtigen»
und die der schulentlassenen weiblichen Zöglinge fast völlig gleich waren, haben seitdem bis zum Iabre 1905 die schulpflichtigen fort eseßt zugunsten der schulentlaffenen eine Verminderung erfaßten; jeyt ist hierin nicht nur ein Stillstand eingetreten, sondern es haben die schulpftichtigen sogar eine nicht unbe- ttäcbtliehe relative und absolute Steigerung aufzuweisen, während die schulentlaffenen absolut nur um 17 gegen 77 m 1905, 90 in 1904 und 129 in 1903 zugenommen haben. Bei den männlichen Zöglingen stellte sich in der ganzen Zeit das Verhältnis der schulpfiichiigen zu den schulentlaffenen umgekehrt (fast €- zu i).
_ Die Zahl derjenigen, die die Schule rexl4€lmäßig besucht haben, lsi geringer eworden und die ahl der unrege mäßigen Schulbesucber erheblich gesäeqen. Hiernach w rkt der Schulbesuch an sich vorbeugend, während die Schulbildung als solche nach wie vor keinen besonderen Einfluß erkennen läßt.
Die Statistik der gerichtlich bestraTten Zöglinge zeigt absolut eine Abnahme der Schulentlaffenen beiderle Geschleehts, die Freiheits- strafen erlitten haben; hingegen hat die Zahl der mit Freiheitsstrafen bsleglMscbulpfiiTtigen männlichen öglinae erheblich zugenommen. Die Zahl der mebrfa bestraften männl eben Schulpflicbtigen und Schulent- laffenen ist größer geworden. Bedauerlicherweise isi auch die Zahl der schUlvfiicktigen Zöglinge beiderlei Geschlechts, welche mehr oder weniger [ange Freiheitsstrafen verbü t batten, gewachsen, während die Zahl der Schulentlaffenen dieser ategorie abgenommen hat.
Auch über den Beruf und die soziale Stellung der Eltern nd Erhebungen veranstaltet worden. Die Zahl der aus landwirts ftlicben Familien stammenden Zö linge ist weiter absolut Und relativ zurückgegangen, ebenso in nicht uner ebiicbem Maße die Zabl der Zöglinge, deren Eltern mitLobnarbeiten wechselnder Art beschäftigt Und, während die in der Industrie, im Handel und Verkehr tätigen
amilien einen erheblichen Zuwachs an Zöglingen aufweisen und den Stand des Jahres 1901, der bisher der höchste war nicht nur erreicht, ondern übertroffen haben. AuffaUen muß der außerordentliche Unter- chied in dem Anteil der eine selbständige Existenz fahrenden Eltern In der Zahl der Zöglinge gegenüber den unselbständig tatigen. Die iiberaus große Zahl von Zöglingen aus Familien, bei denen Vater oder Mutter oder beide lobnbringender Tätigkeit zum Erwerb des Unter- halts der Familie nachgeben müffen, weist darauf hin, daß hier "915
ein weites Feld ': kommunale und freiwilLi ? Tätigkeit behufs Schaffung von Einfxickptungrn .:::: Scbuve unbe. 11 Moin Kinder der Bearbeimng barrt. Die 3 [ der Familien, in denen die Eltern seritbtlich bestraft waren, hat relativ und absOlut zugenommen, eine Mahnung an die Fürsorgevereine für entlassene Gefangene und kirchlichen Organe, ch der Kinder der Bestra en rechtzeitig, namentlitb in der Zeit der erbüßun einer Treibeits trafe, anzunehmen. Bei fast L' der Zöglinge ist die rsache er drohenden oder eingetkeLenen Verwahrlo un in lasterbaften Neigungen _oder tßeisliger Minder- wertigkeit der [tern zu suchen. Ferner legt die Ta ache, daß von den Eltern 14,4 v. H., also rund 1/7 aller Familien, in die Kategorie der Orts- od er Landarm eu gehörten, den luß nabe, daß die Armen- verwaltungen sich im großen und ganzen au die Erfullunäg der ihnen Yskßlikb. obliegenden VnpftiÖtungen. also die Gew brung von abrung, Kleidung und Obdach beschränken, eine vorbeugende Täli - keit, namentlich der gefährdeten Jugend geBknübek- aber noch nicht n dem wünschenswerten Umfange entfalten. aß wirtbscbaftlicbe Sorgen die eriebungsarbeit erschweren, zeigt auch die Zunahme des Anteils der Familien mit einem Einkommen bis du 900 .“ _ Ansfäng bock ist im Beritthjabre die Fahl der _im Gefangziis befindlichen Zöglinge“ während sie isber sich niemals uber 0,2 v. H. erhoben hat, ist e plö lieb anf 1,1 v- H- gestiegen. Wenn darin ein Anzeichen dafür zu erbli en wäre. da die Strafausseßung mit Aussicht auf Begnadigung in selteneren Fä en erfolgte, so wäre das sehr zu beklagen, da jede verbüßte Strafe, abgesehen von den sonsti en unheilvollen Einflüssen, denen ein Iu7endlicher im Gefängnisse aus e?etzt ist, die Erziehungsarbeit erheblich er cbwert und ein ans dem Gekängniffe in die Anstalt übertretender Zögling auch fur die ubrigen eine ewiffe Gefahr bedeutet. us dem übrigen lehrreichen Inhalt der vorliegenden Staliftik sei hier noch das wiedergegeben, was Farb , auf die Ent- weichungen der Fürsorgesö linge bei einem Ruckbltck bis zum Jabre 1901 zurück bezieht. Es bei t daselbst: ,Die abl der aus Anstalten und Familien Entwichenen des Jahrgangs ] 1 "ck War absolut, nicht aber relativ zurückgegan en; bei den folgenden Jahrgängen isi fie, ab eseben von den mannlixen in Fam lien befindli en Zöglingen, ab olut und relativ niedriger geworden, während sie ei den beiden jüngsten Jahrgängen wiederum eine Zunahme aufweist. Auffallend ist dabei das sprunghafte Steigen bei den männlich'en Familienzöglingen des Jahrgangs 1904 von 140 auf 294 oder von 9,8 auf 14,6 v. . und des Jahrgangs 1905 von 31 auf 154 oder von 5,5 auf 11,4 v. . erner hat sich die Zahl der aus Anstalten entwichenen mannlichen öglinge des jüngsten Jabr angs prozentual fast verdoppelt (von 5,2 auf 10,1 v. H.). Die zab reichen Entweicbungen aus FamiZien find überaus beklagenswert. Die Schuld daran ai1ein auf seiten des 33 lings zu suchen, würde falsch sein. Eine mindestens ebenso große Scßuld muß den Familien beigemeffen werden, sei es, daß sie es an der richtigen Behandlung der Zöglinge haben fehlen [affen und sie nicht zur Familie herangezogen haben, sei es, „daß sie in diesen nicht ihnen zur Erziebun anvertraute, irregeleiiete Kinder, sondern _aUS- nutzbare Arbeitskräéxte erblickten, sei es, daß sie Ye nicht genugend überwacht haben. In den zahlreicher gewordenen ntweicbungen liegt aber auch eine schwere Anklage gegen die Fursorger, die bei Jewiffen- hafter Ausübung ihres Amtes zur besseren Gestaltnng des Lo es ihrer ?)fiegebefoblenen vielbeitragen oder egebenenfallsfux rechtzeitigeüeber- übrung oder urückfübrung in eine nstalt sorgen konnten. Mag man dem jugendli en Drang nach reibeit,_ der Ssbnsucbt nach dem Elternbause, dem Verlangen ua der fruheren Ungebundenbeit einen noch so erheblichen Anteil an den Ursachen der Entweichungen bei- meffen, sie allein können die bedeutende Vermehrung der Fälle nicbt bedingen. Es wird deshalb seitens der Kommunalverbgnde den Ur- sachen sorgfältig nachzugehen und namentlich auch zu prufen sein,_ob- etwa unricbti an ewendete oder unangemeibsene Strafen oder Zuch- tigungen den 9Unla zum Entlaufen geboten aben.“
Kunst und Wissenschaft.
Nach dem Jahresbericht der Generalwaltung der Königlickpen Museen für die Zeit' von April 1906 bis Ende März 1907 haben die Museen im verfloffenen Verwaltungs- jabre wiederum ihren Basty in erfreulichster Weise erweitert und in ihren Unternehmungen mannigfacbe Förderung erfahren.
Seine Majestät der Ka fer und König hatten die Gnade, je ein Exemplar der aus Anlaß der Enthüllung des Nationaldenkmals für weiland Seine Majestät den Hochseligen Kaiser Friedrich und der Einweihung des Kaiser Yiedricb-Museums gestifteten Medaille in Silber und Bronze dem * ünzkabinett zu überweiien.
' Zur Erforschung der im LatmoSgebirge in Kleinasien ent- deckten altchristlicben Altertümer haben Seine Majestät der Kaiser und Köni einen Beitrag bis zur Höhe von 12 650 .“ aus dem Aller- böchsbikn ?Oispositionsfonds bei der Generalstaatskaffe zu bewilligen
eru .
g Einen Beitrag von 8000 „Fi aus demselben Fonds haben Aller- böchstdieselben zu der Fors chungSreis e des Direktorialassistenten Dr. Kümmel nach Japan zu bewilligen gembt. .
Seine Majestät der Kaiser und König haben die ibm von dem Profefsor Leinbaas dargebrachte neapolitanische Krippe, deren künstlerisch an efertigte Figuren zum ngoFen Teil" aus dem Anfang des 18. Jab: underts stammen, dem useum fur Volks- trachten unter Wahrung des Allerböckpsten Eigentumsrechts überwiesen.
Seine Majestät der Kaiser batten ferner die Gnade, eine ausgewählte Sammlung ko tischer Stoffe, die der Gesandte Freiherr von Jeniscb zusammen e racbt und Seiner Majestät überge n hat, dem Kaiser Friedrich-Muéeum zu überweisen.
Auch Ihre Ma esiät die Kaiserin baben gerubi, eine Aller- böchstibr von dem ommerzienrat Schmederer in Münrben ge- schenkte Krippe dem Kunst ewerbemuseum leihweise zu überwei en. ,
Der in London ansäs (; gewesene Herr Alfred Beit hat zwei hervorragende Stücke aus seinen reichen S_ammluugen im Werte von ca. 260000 .,“ durcb testamentarische Verfu un dem Kaiser Friedrich- Museum vermacht: ein Gemälde von Sir os ua Reynolds und eine Bronzestatuette des Herkules yon Ani. ollaj_uolo.
Die Inhaber der Kunsthandlung d. Schulte bierselbst und der Kunsthändler Schwarz in Wien haben dem Kaiser Friedrich- Museum ein Gemälde von David Teniers d. J., „Landschaft mit Fischern“, zum Werte von 30000.“ geschenkt.
Die AuSgrabungen in Babylon und Kalat-ScberZat, dem alten Affur, wurden fortgeführt und ergaben reiche wiffens _aft liche Ausbeute. Hierbei ist der außerordentlich verdienstvoüen Tatig- keit der Deutscben Orient-Gesellscbajt zu gedenken, welche durch fördernde Mitarbeit und ihre Beitrage das Unternehmen tatkräftig unterstüst bat.
Die wiffeuscbaftlicbe Bearbeitung der Ergebnisse des Baalbek- Unternehmens unter Leitung des Profe o_rs ucbstein durch die Regierungsbaumeifter Krencker und von up : sowie Re ierungs- baufübrer Kohl nimmt ihren FortJanZ. Ebenso die der rgebniffe der von Baalbek aus außgeführten yri eben Reise.
Die Ergebniffe der E pedition nach Axum in Abessinien im Jahre 1906 nd in wi enschaftlicher Bearbeitung durch Profe or Litt man n n Straßburg sowie durch die Regierungsbaumei ter Krencker und von Lüpke.
Die Ausgrabungen in Milet und Didyma haben vorzügo,
li : Fortschritte gemacht. „ ck In den neuen Räumen des Antiquariums imAlten Museum, welcbe vorher die Gemäldegalerie izme ebabt hat, wurde die Auf- stellung der archaischen Vasen, der figurliYen Terrakottenaus Griechen- land, der figürlichen Bronzen, der Frei errlicb von Ltpperbeideschen Sammlung antiker Helme und_ des Hildesheimer Silberschaves vollendet, sodaß vorläufig fünf Sale wieder geöffnet werden konnten. Für das Münzkabinett bedeutet die im April 1906 erfolgte Erwerbung der Sammlung griechischer Munzen des rn Arthur Löbbecke in Braunschweig einen Fortstbritt, wie er laber nicht zu verzeichnen gewesen ist. Durch diese Erwerbung hat das Münzkabinett auf dem Gebiete der griechischen Munzen eine Stellan errungen, welche ihm neben den bisher als unerreichbar geltenden ünjsamm-
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lungen des Britisb Museum und der Zjb1jorbzquo 11360qu den- selben Nang fiebert und für einige Serien so gr ein Uebergewicht ibi.
Für das Kupferstickokabinett wurde die ,früber vom Yuki- Marium innegehabien Räume im obersten Ge cho des- Neuen
ckck?an hergerichtet. Die neue Aufstellung wurde m März 1907 vo en e .
Der sogenannte nordische Saal im Erd eschoß des Neuen Museums, in welchem bisher die Abgüsse deutécber Bildwerke auf. gestellt waren. wurde der ägyptischen Abteilung zugewiesen. Ein Teil der Altertümer aus der römischen Zeit Aegyptens wurde *oarin unteraebracbt. ,
In der vorderasiatiscben Abteilung wurden die Konser- vierungs- und ?usammenseßungsarbeiten an den babylonischen emaillierten Ziege reliefs fortgeseyt. Das erste EHemplar eines wieder zuiammengesetzten Löwenrelieis wurde durch den irektorialasfisteuten Dr. MTerscbmidt Seiner Exzellenz dem Herrn Generaldirektor dss Kaiserli O'ttomanisihen Museums Hamdi Bey überreicht.
Der Direktor an der ethnolYifcben AbieilunL des Museums für Völkerkunde,Profex'sor Dr. rünwedel weiltew brend des abgelaufenen Jahres, emein cbaftlick; mit seinen Begleitern, noch weiter in Turfan in en ralasien. Wr HilfSarbeiier von Lecoq-..._ ist Anfang Januar 190 nach 2Fjäbriger Abwesenheit von dort zurück- ekebrt. Die übrigen Expeditionsmitglieder langten am 9. Zuni1907 n Berlin wieder an. „ _
Der Direktor Seler trat am 1. August1906 eme einjahrige Studienreise nach Mexiko an. _
Der neuberufene Direktorialassistent Dr. Kummes trat am 6. November 1906 eine Reise zum Studium der ostasiatischen Kunst nach Japan an.
Der wiffenscbaftlicbe Hilfsarbeiter Dr. Thurnwald hat im Sepxentrber 1906 eine Sammel- und Forschungsreise nach der Südsee ange re en.
AuSgrabungen für die Vorgeschichtliche Abteilung wurdm von deren Leitung in den Provinzen Brandenburg, Sachsen und Wesi- falen unternommen.
Die Bibliothek des verstorbenen Direktors der Abteilung, Geheimrats Voß, wurde aus den Mitteln eines Geschenks erworben.
Die Sammlun für Volkskunde wurde wegen Umbaus Mitte Juni 1906 gesZloffen. _
Kunst ewerbemu1eum.
Der Umbau des Samm ungs ebäudes ist Ende 1906 fertiggestellt worden; die Räume der Samm ung sind erheblich vermehrt. Der Unterrichtöanstalt mußte wegen Raummangels im neuen Gebäude ein Teil der Räume des Sammlungsgebändes weiter belaffen werden.
An Ausstellungen wurden Veranstaltet:
1) Sonderausftellungen.
Vom 14. Dezember 1906 bis 3. Februar 1907 im Lichthof eine wertvolle Sammlung alter Bücher der Bibliothek des Kunstgewerbe- museums, die aus dem Besitz des verstorbenen Architekten Hans Grisebach erworben ist. _
Vom 24. Januar bis 6. März 1907 im Saal 9 altere japanische Wandschirme aus Privatbesiß_und aus dem Museum für Völkerkunde.
Vom 10. bis 20. Februar 1907 im Lichthof Schülerzeichnungen des Verbandes geprüfter Zeichenlehrer Berlins und der Provinz Brandenburg. _
Vom 13. ebruar bis 17. Marz 1907 im Saal10 eine Aus- wahl schriftkün ileriscber Arbeiten aus dem im Sommer 1906 an der Kunsigewerbesäoule in Düffeldorf unter Leitung des Direktors, Pro- feffors Peter Behrens stattgebabten Schriftkursus für Lehrer preußischer KunstÉewerbeschulen. _ -
om 22. März ab auf 6 Wochen im Lichtbof und in den Sälen 9 und 10 Neuerwerbungen des Museums für Völkerkunde: aliperuanische Altertümer aus der Vorwals Greßerscben Sgrmnlung in Hannover und aus der Sammlun Baßlßr; _Teil einer Sammlung, welche Herr Zavaleta in den lchaqut-Talern in Argentinien zu- sammengebracht bat; Südsee-Eibnogravbica aus Polynesien, Samoa und Mar uesas; Schnißereien aus* 7Nordwestkamerun; amesiscbe Metallgefä e und Kästen sowie aus der vorgescbiihtlichen bteilung Funde aus der VölkerwanderungSzeit. ' 2) Arbeiten neuerer Industrie. _ räulein Hamfens in Berlin eine Auswahl neuer Gobelin- we ereien und Knüpfarbeiten, sowie ein neu konstruierter Webstuhl für Knüpftecbnik und Gobelinwirkerei.
Schreibtisch und Sessel nacb Eanrf yon Profeffor Joseph M. Olbrich, ausgeführt von der Firma Gluckert in Darmstadt; Ebrengeschenk deutscher Industrieller an xen Reichskommiffar für die Weltausstellung in St.Louis 1904, Herrn Geheimen Oberregierungs- rat Dr. Theodor Lewald.
Nach Schluß der Jabrbunderiausstellung in der National-
alerie (1. Juli 1906) sind die Räume instand ese t und die Bestände neugeordnet worden. Die Galerie ausschliegßli der beiden Corneliussäle, ift dem Publikum am 30. November 1906 wieder zu- gänglich gemacht worden. _
Auf längere Dauer sind aus den Bestanden der Galerie_etwa 385 Kunstwerke an Provinzialsammlungen und zur Ausschmuckung bon Staatsgebäuden auSgelieben worden.
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Abspemugs- maßregeln.
Guayaq u il Ecuador),14.Februar. (W. T. B.) Hier ist ein Todesfall an ubon enpest vorgekommen; mehrere verdächtige Krankheitsfälle stehen unter Beobachtung.
Handel und Gewerbe.
In der heutigen Sißundees, Zentralansfchusses der Reichsbank bemerkte der orfißende, Präsident des Reichs- bankdirektoriums Havenstein, daß dre La e der Reichsbank ausweislich der vorgetragenen Wochenuberfi t vom 7. d. M: noch immer als re t espanni bezeichnet werden müsse. Der Metallvorrat ste e 'ich zwar mit 897 MtUionen Mark um 46 Miilionen Mark Höher als _im Vorjaéßx, _aber auch der Notenumlauf übertreTe mti 1411 tllwnen Mark die Ziffer des 23an rs um 49 Millionen Mark. Die Wechsel: und Lombardanlage sei gegen das Vorjahr um 98 MiÜionen_Mark gestie-Mn; wenn die Gesamtanlage hinter der vor1ähr1gen um 36 illionen Mark
Jrückbleibe, so cLänge dies Lediglich mit dem erheblich geringeren
esiande an S aßanweisungen usammen. In der Zeit vom 7. bis 13. d. M. sei die «hieß und Lornbardanla e allerdings zurückge an en, aber nur um 21_ M1l11c3nen Ma , während das Vorchyr Für die gleichen Tage einen Ruckgan von 36 Millionen Mar aufweise. An esxchts dieser La e un des weniq befriedigenden Standes der TFremden Wechsel urse könne eine Ermäßi ung der Bankraie - ungeachtet des um„13/g Prozent niedrigeren * erliner Privatdiskontsaßes _ zur Zeit noch nicht in rage kommen. Der Zentrqlausschuß war _mit _diesen Aus übrungen einverstanden._ Hierauf verlas em Mitglied des Reichsbankdirektoriums im Auftraigze des Vorsitzenden den Verwaltungsberi i für 1907 mit er Bilan? und der Gewinnberechnung. in Deputierter des Zentra ausschnsses berichtete über die Prüfung der Bilanz au , rund der Bucher und verlas das entworfene Gutachten. röses wurde von allen Mit liedern des entrqlausschusses v_o zogen und dem Reichsban direktorium uberretcht. Schließlich wurden _ noch eini e Gattungen von Schuldverschreibungen zur Beleihung im ombardverkehr der Reichsbank zugelassen.
(Weitere Nachrichten über . ndel und Gew:rbe" s. i. b.
Dritten eilage.)