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zu erbauen, wodurch er in den Stand geseßt werdxn würde, mehr als 200 gute und billige Wohnungen zu vermtethen.
Eine unter der Firma »Deutscher" Central-Bau- vereine eingetragene Gcnoffenschgst hat furzltch a_uf Weftetzd bei Charlottenburg ihr erstes (Hebmxfdc gertchxct. Dtcser Verem will (zunächst in Charlottenburg) „fur Zwetschtedene Cykleq von je 30 Genossen Einzelwohmmch m Hausem) zu 10,000 ws ab- wärts 2000 Thlr., und womöglich selbst 516 1000 Thlr. her- stellen. Die Antheile, welche dem Genossen nach erfolgter Voll- zahlung das Eigenthum eines Hauses vxrschaffen, Werden wöchentlich mit einem Thaler pro Mtllen embczjghlt. Derselhe Verein bcabfichtigt auch, sofort Probehauser fur Arbeiter m
ngriff zu nehmen. „ _ , „ „
Nach dem Vorbilde der Berlmer (Zememnußtgen Bau-
escllschaft'-“-*T") ist am 16. März 1853 die tett_1ner _gemetn- nüyigc Baugesellschaft mit einem Aktienkapttc1le"von mindestens 20,000 Thlr., höchüens 200,000 Thlr. begxundet worden. Da dieMiethsgenossenWastxn 170011) bet den Mtethcrn weni Anklang fanden und dcxMaxnnalzmIsaß von 4Prozent die . apitaliswn von der Vethetltgung fernhu'lt, so wurde das Statut im Jahre 1858 revidirt. . Nach dem ,1_1euen, am 12. März 1860 landesherrlich bestättgten Statut 1st der Zweck der Gesellschaft auf die Herstcklxzng, Erwerbung und Ver- miethung gesunder und zwcckmäWg cmgertchteter Wohnungen für Arbeiter , Handwerker, niedere 'Beawte und anderx , den weniger bmnittclten Klasen angelxörrgc Einwohner Stettms be- fchränkt, das Grundkapital auf höchstens 500,000 Thlr. und der Maxinmlzins auf 5 pCt. erhöht'wordcn. DienGeseklscbaft “' besaß im Jahre 1865 6 Häuser mit Wobmmgen fu'r 120 Ja- milien. Das revidirte Statut chr Stettmex Geschchaft hat der Königsberger gcmeinnüßtgcn Akt1e11-Baugcsell- schaft (1861 gegründet , Statut vom 18. Zum 1864) mzd d'er Gemeinnüßigcn Aktien-Baugesellsxyaft zu Görltß (Statut vom 4. Juli 1864) zum Muster gedient. Dte erste besaß im Jahre 1865 5 Häuser mit 96 kleinen Wohn1n1gcj1„deret1 Ver- miethung das Anlagekapital mit 74 Proth_verzn1ste, und hatte 51,800 Thlr. Aktienschulden._ _ DtZ Gorltßer Gesellschaft beabsichtigte den Bau großer Fannltenhauser.
In Halle 0. S. ist am 23. Januar'1851 z_ur Erbauung von Familienwohnungen ein Aktienverexn gebtldet worden, über dessen Wirksamkeit indessen keine Bertchte vorlagen. ,
In Lüdenscheid hat der BürJermeÜfer Nottebohm un Jahre 1853 eine Aktien- Bau esellschat bcgrundet, wxlche "auf einem Grundkapital von 15, 00 Thlr., beruht, dte mcht ubxr 4 Prozent “inscn tragen dürfen. _Dte Gcsellsxhaft hatte bts zum Jahre:?865 6 Doppelhäuser nut 80 anzltenxvohpun en her estellt. 1861 entstand nach ihrem Muster eme ahnliche ,e- seUJchaft in Hagen,“ sie hatte Ende 1863 16,600 Thlr. Aktien verausgabt und besaß 5 Häuser.
In Frankfurt a. M. wurden durch Senatsbeschluß vom 27. November 1860 die Satzungen der Ffrankfuxtcr ge- meinnüßigcn Baugesellschaft gcnehnngt. Dteselbc be- zweckt die Herstellung gesunder und frezmdltchcr Wohnungen zur Vermiethung an Familien und cmzelne Personen der minder bemittelten Kla e, und zwar durch Ankauf und„Um- änderung älterer und durch Erbauung neuer Mufterhauser. Nach Ablauf von 60 Jahren ist, das Bcfißthum der Gesell- schaft zu veräußern, der Ertrag bis auf Höhe des Nennwerths der Aktien unter deren Inhaber zu verthctlen und der Ueberxest zu gemeinnüßigen wecken zu verwenden. Austcnx Rem- ertrag werdcn höch ens 4 Prozent Dividende 111511111) ver- tbeilt, der Ueberschuß fließt zum Reservefonds. Dtese sehr thätigc Gesellschaft vermiethet Wohnungey zum Preise von 26 bis 372 Gulden. Sie begann 1hre Wtrksamkmt im Jahre 1861 mit dem Umbau von drei alt_cn Häusern in dcr Klappergaffe und erbaute dann 4 neue Häuser 111 der- selben Straße, wodurch sie 45 thnungcnlhcrgycstcllt hattz'. Im Z. 1863 errichtete fie 32 kleine Häuser nut Garten, für ]e eine Jmnilie, am Offenbacher Bahnhof. _Nacb dem Geschäfts- beriäzt für das Jahr 1867 hatte die GesellJchaft 89 Wohnungen
vcrnnethct, in wc1chen 404 Personen lebten. Ein Neubau von x _ .- «„ , _ , ; thetlen xmd bis Ex1de„1808 noch 1343; Anthetlc gcze1chnct smd- Damm- und Mi'lhlerWsxraßc war im Jabrc 1868 der Voll- € UW“ Als VWÖUXWUS. _ , _ ' gltcdcr [*cl1ef 116) Ende 1868 anf 0418 Thlr. - In „8011110113 * eme Konstanzer Baugesell-Fchasx .
- konstituirt, welche die Erbauung kleiner Wobnungrn für Arbei- “375 Für die 1111chficlzcx1dc 1115ersickt ist meist das Material [»ennßt '
75 Wohnungen in 7 getchntcn Häusern zwiscbcn der Heister-,
cmdtmg nahe. Die Gesellschaft hatte Ende 1867 an 109 Aktio- ?
1501101, 11111101 dcr im »Arbcikcrfrennd“ Heft 11 (18657 abgedruckte
:*B11"'1cht 1111er die in Deutschland besxcbcndcn Baugrscüschasten und :
“3011401001100aktcn- enthält. Das an fick) lückenhafte »))Tatcrial, “;;-„10315 W (IcscUsäxaf'tcn zu diesem Aufsaß im Jahre 1865 gclirfcrt 3111111, 11“: 1711th 11100 vervollständigt wvrdcn. Um Über dic Ent- :01'111'111115 dcr V.1ugcscljsäsaftcn «111111 die Daten aus neuester “Zeit zu "0111111311111, 1111111101 1101“ die Vorstände ergcbcnst, uns das erforderliche Match! znr YerkffcntlicbunY zUscnden zu 111011111.
Re aktion des K. Pr. Staats-Anzcigcrs.
näre 1133 Aktien über 283,250 Gulden begeben. Ihre Ein- nahmen im genannten Jahre beliefen sich auf 16,438 Gulden, ihre Außgaben (inkl. 4 pCt. Dividende für die Aktien) auf 15,124 Gulden; ste erzielte mithin 1313 Gulden Ueberschuß. Außerhalb Preußens entstand, vielleicht schon etwas fxüher als die Berliner, in Bremen eine Vaugesellsäyaft, welche ]edoch den Bestimmungen der Bremer Gewerbe-Ordnung vom 6. Okto- ber 1851 erlegen ist. Die Maurer- Und Zimmergesellen mach- ten von- der ihnen durch dieses Geseß ertheilten Erlaubniß, auf
ihrem Grundeigenthum selbst Neubauten auszuführen, Gebrauch
und die Gesellschaft dadurch Übcrftüssig. In Heilbronn
wurde im J
verkauft Wohnungen für einzelne Familien. nicht mehr als 5 Prozent Dividende bringen.
YuzAukauf cines Hanses, dessen Preis steh auf 1800-3000 11
verlangt wird, so fanden die Häuser über Erwarten guten Absaß.
Der im Jahre 1859 be ründete Wohnungsverein zu Stutt- „5
ZF,-
. 1854 ein Wohnungsverem gegründet, welcher 5000 Gulden durch Aktien aufbracvte, die nur mit 4 Prozent verzinst werden dürfen. Der Verein erhielt vom Staate 8 Mor- gen Land zu biUigen Preisen und erbaute im J. 1854 zwei Häuser und, im 3,1859, nachdem die Stadt sich mit 6000 Gulden Aktien betheiligt hatte,11och 2 andere. Dieim J. 1857 begründete ge- meinnüßigc Baugesellschaft der Stadt Pforzheim baut und _ Die Aktien, auf welche im Jahre 1865 50,000 Gulden emgezahlt waren, dürfen
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_ Die Veräuße- rung der Häuser geschieht 1111 Wege der Versteigerung. Da bei
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en stellt, nur der sechstcTheil des Kaufgeldes als Anzahlung
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gart, der sein Mf h'chstens 500 Aktien :*1. 100 Gulden nor- mirtes Kapital nur'mit 4 Prozent verzinst, onte nur bis 50 kleine Wohnungen herstellen und hatte bis zum Jahre 1865 ;LÜZZ 6 dreistöckige Häuser erbaut, in denen die Miethen 60-80 Gulden
für die einzelne Wohnung nicht Übersteigen dürfen. Ueber ähnliche Vereine in, Mainz, Chemniy liegen Nachrichten mcht vor,
Nürnberg und In München und _
Mannheim sind Vaugesellschaften projektirt worden, aber nicht zu Stande gekommen. Die gemeinnüßige Baugesellschaft zu Dresden hat sich nach kurzem Veftehen wieder aufgelöst.
In Hamburg ist im Jahre 1862 eine Häuserbaugenoffen- schaft zusammengetreten, welche sich gegenseitig solidarisch ver- pflichtet hat , für gemeinsame Gefahr und Rechnung Arbeiter-
wohnungen zur eigenen Benußun bauen zu lassen.
Die Ge-
sellschaft hatte für die 48 Mitg ieder der Genossenschaft 48 Wohnhäuser errichten lassen, deren jedes 2200 Mark Courant
(880 Thlr.) gekostet hat.
Jeder Hausbefiyer hat jährlich 60 bis
70 Thaler für Miethe, Bodenpacht und Amortisation u zahlen. 142] Eine ebendaselbst bestehende xVaugesellschaft von 186 «, welche "-
die Erbauung“ und Verwerthung zweckmäßig
eingerichteter ; '“
Wohnungen für Arbeiter, Handwerker und andere Einwohner Hamburgs bezweckt und auf einem Aktienkapital von 400,000 Thaler beruht, deren Verzinsung nicht beschränkt ist, besaß im August 1867 auf 2 Grundstücken (bei der Burgstraße) 10 Ge- bäude mit 164 Wohnungen, die für 66 bis 510 Mark Crt. vermiethet waren. Ein Verein zur Errichtung billiger und esunder Wohnungen für den kleinen und Mittelstand m Ham-
urg hat im Jahre 1865 einen Statutcnentwurf Veröffentlicht. Schließlich find noch einzelne Gesellschaften zu erwähnen, welcbe größere Vauunternehmungen vorbereiten. Hierher ge-
hört“ die am 1. Mai 1869 in das Genossenschaftsregister ein-
getragene Berliner Häuserbau-Genossenschaft, welche ein Terrain an der Iungfernhaide behufs Bebauung erwer- *; ertzer die Breslauer Bau-Spargenossen- schaft, wel e tm Jahre 1868 von 43 Mitgliedern zu dem
ben wisl. Zwecke gegründet ist, durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb
den Mitgliedern Bauftellen mit oder ohne Wohnhäuser in
oder bei'BreUau zum Eigenthum zu erwerben. Sie nimmt wöchentltche Einzahlungen von mindestens 5 Sgr. an und be-
rechnet auf pie Emlagen 4'; pCt. Zinsen, so daß die Baarzah- lung auf emen vollen Antheil 13011500 Thlr. in 37 Quar- „ „ _ Außerdem beabsichtigt dle Gcseklschaft kundbare Hypothekenbriefe und unkündbare
talsraten höchstens 405 Thlr. beträgt.
Depofitcnscheine auIzugeben. Eimstwcilen arbeitet diese Genomcn-
schaft, für welche bei der Gründung 16,200 Thlr. in 32?5 An- Das Guthaben dcr sparcnden Mit-
hat sich im Mai d. J. ter „und Bedienstete beabsiabtigt. Sic beschafft sich da:? erfor- dcrhcbx Kapital durch Aktien. Auch in Offenburg ist cin? Gc1c10ch0ft zur Erbauung von Arbeitcrwobnungen 3115011111101- getrctcn. - E11d11ch hat fich in Diez'sm Jahre die 931111111- schwcigischc Akticx1gcscllschaft 71115611 Bau von Ar-
, bcixx'rwohmtttxgxt1 mix eincm Kapitale 11031 17,000 TOLL „ ? konmtmrt. Das Statut tft im ncnesxen (30) Heft des vArv-cl- )“ terfreunda abgedruckt.
Der Petersberg bei Halle.*-**')
Der P„eter„sberg, frühex Lauterberg (1110115 501011115) genannt, fur „1316 Gegend _zwxschen Halle und Cöthen ein Zob- tenberg „nn Klemep, 1st wxe dteser ein isolirter Berg und liegt ]s/4 Metlen nördltch ponHalle, 21/2 Meilen südlich von Cöthen uxzter 510 36“ 0,4“ nörpltchex Breite und 290 37“ 12,0“ östlicher Lange. Seme Gestaltytst mcht so ausgeprägt kegelförmig wie die des Zobtenlzerges, mdem er nach Osten hin einen sich sanft abdachenden Nacken yon etwa '/5 Meile Länge entsendet. Von der Ferne aus xrschemt er daher nur von Osten und Westen her gesehen als _em Vergkegel.
Nach_ den tm Jahre 1869 von dem Prof. Sadebeck ange- stellten trtgonometrxschen Messungen hat der Berg eine Seehöhe von 248,76 Meter oder 766 Par. Fuß und überragt die um- Lebendx Landschaft um "100 bis 140 Meter. Zur Uebersicht er Höbxnverhaltniffe mogen folgende Angaben dienen, welche sich thetls auf tr1g0nofznetrtfche, theils auf barometrische Meffungxn Sgdebccks ftußcn und an? das Mittelwaffcr der Ostsee bet Swmemünde bezogen sind.
1? Giebelspxße des großen Thurmes ...... . ..... 277,43111. 2 Kxeuzmnte des Dachreiterthurmes ............ 278,37 „ ZZ thfelpunkt dcs Vexrgcs, Erdboden ............ 248,75 - 4 Schwxlle der nördUchen Thür des Querschiffcs der Kirche ..................................... 248,07
5) annmxnnPstch13610, BankanderGartcnthür 196,00
6) Wmdmuhle Petersberg, Erdboden ........... 189,00
7) Gqsthauß zum hohen Petersberg, Saal ...... 181,50
8) Wxndmuhle 11011 Drehliß, Erdboden .......... 140,00
9) Tetch mjDrcYZmz, Wasserspiegel ............... 126,00 »
' Das (Hestxm dsxz Bsrgcs ist ein rother Porthr, welcher Mr und 00 Emschjuffc voz1gri'111c111Flußspath enthält. Wegen semer Festtgkett wxrd cs vtelfacl) als Baumaterial zu Gebäuden un'?) Strqßen verwendet, 'weshalb an mehreren Stcklen Stein- bruche eröffnet worden smd. Der größte derselben liegt nur 30 Meterfuntex dxm thfel am Südabhange des Berges. Dgs Gestexn h_rtcht m großen Platten, welche von Nord nach Sud hm ziemltch steilnemfallen, und steht an vielen Stellen, namentltch in der nachsxen Umgebung des Gipfels zu Tage, wo sich mehrere kuppenförmige Felsgruppen befinden, Welche al_s Nebengtpfel auftreten, Auf dem Nordhange ist der Fels mtt emer mehrere Fuß mächtigen Erdschicht bedeckt,“ hier zieht Ylch fruchtbares Ackerland W in die Nähe des Gipfels hinauf.
uf leßterem 1st dte Erdlage an mehreren Stellen noch so tief, daß eirz Gottesaxker gngelegt werden konnte.
Die qura tft nicht xeichhaltig, hat aber doch einige inter- effanteGewächse aufzuwetsen, welche auf den schlesischen Bergen selten vorkommen _oder ganz fehlen, wie z. B. 10501111 111000. (wildoe Resede), das dlstelartlge ermgjum 031110051310, ()SUOLUU'SZ- (30101er133- 11. s. w.
_Auf dem Gipfel stand früher ein dem . etrus e- weihtes Kloster der regulirten Chorherren des AttZuftYnerorder, welches ums Jahr 1100 von dem Grafen Dedo von Wettin gestiftet und nach dessen Tode von seinem Bruder Konrad dem Gxoßen, demStammvater der sächsischen Fürstenfamilien, mit rethen Dotattonen ausgestattet worden war. Schon vor der Grundung des Kloftexs stand auf dem Petersberge eine dem Apostel Petrus gewethtZ Kapelle, zu welcher große Schaaren. vo,n Wallfahrern herbe1str„ömten, um den Heiligen in ihren Nöthen anzurufen, oder fux geleistete Hülfe ihren Dank durch Geschenke darzußrmgen. Diese kleine Kapelle konnte auf die Dauer den Bedurfmssen ßes Klosters nicht genügen und des- Zalb wurde we_nige Schrttte südlich von derselben im zwölften
ahxhundertx emeyngßere Kirche gebaut. Diese war eine Pfetler-Basiltka nut emxm rectangulären 30 Meter (94 Fuß rheinl.) hohxn Thurme tm Westen, de en Gemäuer der zer- störenden Emwxrkung der, thterung bi heute getrost hat,
„ Das Kloster wurde tm Jahre 1540 aufgehoben und die Ktrche dem evangeltschen _thus geweiht. Leytere wurde im Ighrß 1565 von emem leßstrahle getroffen und brannte voll- standig ab. SLL wurYe txtcht wieder in ihrer alten Größe auf- gebaut, aber aus Ruckftcht auf die hier beerdigtcn Grafe'n
von Wettin ward eine kleine Kapclle Über den Grabstätten -
derselben e_rrichtct, bis endlich im Jahre 1853 Friedrich Wil- he1m17. emen Restgurationßbau anordncte, welchcr i. J. 1856 Vollxndet worden tft. „Dagegen cxistircn von den Kloster- gebauden und der prnmtwcn Kapekle nur noch Einige Ruinen,
*) Professor Dr. Mcriß Sadcbcck', Sektionschef im Ccntr 1lbnre1u der europäischen Gradmessung zu Berlin, welcher den vorcstchendcen
Nufsaß in dem ersten dichährigcn Hefte der Schlesischen Provinzial-
blättcr veröffentlicht hat, Verweiltc im Vor. I. anderthalb Monate
lang auf dem gcnannécn Berge, um Winkel für die Gradmessung-
Dreiecke zu messen und astronomischc Beobachtungen zur Bestim-
mung der Polhöhe und des Azimuthes anzustellen.
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Nahe bei der Kirche und südöstlich von der elben e t d Pfarrhaus, 110rd„öftl1ch das Schulhaus, und nocsh weitxtr höstlZLcF r_ecken sich dle Hauser „des Dorfes an, welches sich auf der süd- lt,chen Abdachtzng hmzteht, „un Osten mit einem Gasthause be- gmnend und 1111 Wxstey m1t dem Do'minium abschließend.
„ Wegen, semer tsoltrxen _Lage bietet der Berg eine vortreff- lzche Aussxcht, ngmetztüch tm Norden von der Kirche. Man stelht hier, uber dre Hugel bei Calbe hinweg bis Magdeburg (F7, Mellen) , rechts davon Cöthen , mit der reformirten _1rche, an.1'hrem hohen Dache mit einem Dachreiter kennt- „lich , dommtrend , noch weiter rechts die Dessauer Haide. Hieran schlteßen sich , dte Hügel an , welche den Nord- rand Yes Elbthales btlde'n und darüber hinaus den hohen Flemmmg. Nach Osten h_m liegt die große Ebene, durch welche die von Halle und Leipzignach Berlin und Magdeburg füh- r_enden Elsenbahnen gelegt smd. _Die, HaUe-Magdeburger nähert s1ch_dem Berge vis auf eme Melle und geht bei einem anderen 1s011rten_ Bergkegel, dem Landsberge, nahe vorbei. Der Gefichts- krets wxrd hier durch N11 Dübener Bergwald (2 Meilen südlich von Wrttenberg) ynd dte Hohburger Berglandschaft, auch wohl Hohburger Schwetz (etwa 5 Meilen nordöstlich von Leipzig) 1segxenzt. Rechts daneben kommt bei heiterem Wetter noch ein tsoltrter Berg, der 187 Meter (960 Par. Fuß) hohe Collm bei Oschatz zum V0rscheme un,d nych weiter rechts endlich Leipzig. Um noch wetter rechts, 1). 1.- rem südlich, sehen zu können, muß man an de_n Abhang"westltch von der Kirche treten. Hier er- bltckt man 111 emer Lucke zrotfchen den Hügelketten, welche fich von Halle nach dem Peteererge hinziehen, die Thürme von Halle." Uyter [enen Hugeln zeichnet sich einer durch seine halb- fugelf0rmtge Gestalt aus ,' „an seinem Fuße und durch ihn ver- deckt llegx m emer romant1schen Bergschlucht der erst seit einigen Jahrßn 'm Atxfnahm; gekommene Badeort Wittekind, welcher zu Gtebtchenstem gehorx und 3/4 Meile von Hakle entfernt ist. Wetter rechts davon, uber dte nahen Hügel hinweg, kommen
die hohén Ränder des Unstrutthales zum Vorschein und endli fast genau mx Westen, liegt die Mansfelder Bergkandschaft, (CZ ZZZ dtchim k.HHuttencstchmde kexZttlich. Ueber diese hinweg sieht , arer u en at in [an e recktem ' welches 1111 Norden mit dem Vchken abschMeßfx. Profile,
Wilhelm Wackernagel.
Die Zeitschrift für deutsche Philologie von 13 ner und FÜZLZÉMJU nn dritttendHetfstchdes 2zlweiten BandesHeiZfe Lebens- engenannen eu en ltert ums or ' Nachstehendes entnehmen. „ h f schers, der ww thhxltn Wackexnagel war zu Berlin am 23. April 1806 geboren ,' d1e_ Gymnasledtxng erhielt er auf dem Grauen Kloster, den, akayexmschen Studie:) wtdmete er fiel; von 1824-1827 auf der Umversxtat zu Berlm. Sem hauptsächlichsterLehrerwarLachmann. Von 1828-1833 lebte Wgckerzmgel Anfangs in Breslau, dann wied_er 111 Berlin als prtvattsirender Gelehrter, seine Sprach- studten erwertexnd und vertiefend.- Seine vier ersten Arbeiten auf dem„(Heblxt der deutschen Sprachforschung, die im Jahr 1827 veroffenxltcht wurden, erregten bereits die Aufmerksamkeit der Sachkundtgxn. Ganz besonders aber war dies der Fall bei der 1831 erschtenenxn »Geschtchte des deutschen He ameters xmd Pentameters “M auf Klopstocka. Im Jahr 183 berief 1hn_Basel an sezne Hochschule. Die Mitglieder der philo- s0ph1schen Fakultat waren zugleich Lehrer an dem Pädago- gt'um von Basel, und so hatte Wackernagel neben sxtnejx akakyemxschen Vorlesungen auch den deutschen Unter- rtcht m dret Sghulklaffen zu ertheilen. Diese Gymnasialthätig- kext war der außexe Aylaß für das Hauptwerk, das Wacker- nagel geschaffen, fur sem deutsches Lesebuch. Die erste Abthei- lung desselben, »Altderxtsches Lesebuche, erschien 1835. Im fol- ?enden Jahr xrsch1en dre „zwette Abtheilung »Poeste seit 1500«-,* 841 d_er dritten Abthctlurzg erste Unterabtheilung „Prosa von 1_000-1740a,' 1843 dte zweite Unterabtheilung vProsa von 1740-18427. Im Jahr 1847 erschien die zweite Auflage der ersxcn Abtbctlung unter ,dem Titel »Poesic und Prosa bis . zztm 15tcn Jahrhundertsc nut xinem Wörterbuch,“ daran schloß slch xn demselben Jahre dle neue Auflage der zweiten Abtheilung. ' Im Jahre 1859 erfolgte eine dritte Auf- lage der ersten Abtheilung, welche den Titel der ersten Auflage » Altdeutschcs Lesebuch 7 wieder annahm. 1861
1 1 1 auf die zweite Korrektur des letzten Bogens unter dem Titel
1 ]
erschien daS Wörterxxuch zgm Altdeutschcn Lesebuch in zweiter AuSgabc,“ 1870 cndlxch Vollendete WackernagU bis
»Gothxxche1md altsachstsche Leseftücke , sammt Wörterbucha die erste Abthczlung Liner vierten Attsgabc dcs Altdeutschen Lese- buchs. Dre Verdteyste, welche dieses Werk um die' Auöbrci- tung der Kenntmß der deutschen Literatur und Sprache