1870 / 171 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Befehl und unter unmittelbarer Avprobation Seiner Majestät Tes

Königs redigirtc buchstäblich getreueDarfteUung der Vyrgänge in Ems,

das zjweitc den amtlichen Bericht des Flügel-Adjutanten Seiner !

5 01 endes eitun stele ramm: , ) F 9 Z 9 g Berlin, den 15. Juli 1870.

Nachdem die Nachrichten von der Entsagung dcs Erbprinzen von Hohenzoklcrn dcr Kaiserlich französstben Regierung von der Königlich spanischen amtlich mitgetheilt worden find, hat der französische Bot- schafter in Ems an Seine Majestät den König noch die Forderung gestellt, ihn zu auto_risiren, daß cr nach Paris telegraphirc, daß Seine 121111101110 der König 1111) für alle Zukunft verpflichte, niemals wieder seme Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Kandidatur wieder zurückkommen sollten. Seine Majestät der König hat es darauf abgelehnt, den franzöfischen Botschafter nochmals zu empfangen, und demselben durch den Adjutanten vom Dienst sagen löffel", Fax Seine Majcßät dem Botschafter nichts Weiter mitzu- t ei en a c.

6) E01 C1rkular des Btzndeskanzlers, mittelst welches die unter 17-4 aufgeführten Schr1ftstücke den diesseitigen Gesandten nntgctheüt werden. Dasselbe lautet:

Berlin, den 18. Juli 1870.

Das Auftreten der französischen Minister in den Siyungen des Senats und des gcseßqebenden Körvers am 15. d. M., und die dort mit dem feierlichen Charakter amtlicher Erklärungen vorgebrachten Emftcllungcn der Wahrheit haben den leßten Schleier von den Ab- sichten vimveggenommen, welche. schon keinem Unbefangenen mehr zweifelhaft sein konnten, seit das erstaunte Europa z1vci Tage zuvor aus dem Munde des franzöfischen Ministers der auswärtigen Ange- legenheiten vernommen hatte, daß Frankreich mit dem freiwilligen Verzicht des E1bp1inzen nicht befriedigt sei und noch mit Preußen Verhandlungen zu führen habe“. Während „die übrigen europäischen Mächte mit Erwägungen bcscbäftist waren, wie sie dieser neuen und un- erwarteten Phase begegnen und vielleicht auf diese angeblichen Verhand- lungen, dsren Natur und (Gegenstand Niemand ahnen konnte, einen ver- söhncnden und vermittelnden Einfluß üben soÜten, hat die franzöfiscthe- gierung ('s für gut befunden, durch eine öffentliche und feierliche Er- klärung, welche den Drohungen vom 6. d. M. unter Entsteklung be- kanntxr Thatsachen ne_ue Beleidigungen hinzufügte, die Verhältnisse 9111 cmeSpißc zu treiben, 1vo jeder Ausgleich unmöglich werden und, mdcm dcn befreundeten Mächten jede Handhabe der Einwirkung ent- zogen wurde, der Bruch unvermeidlich werden sollte.

Schon seit einer Woche konnte es für uns keinem Zweifel mehr 11110111101er sein, daß der Kaiser Napoleon rückfichtslos entschlossen set, 0116111 eine Lage zu bringen, in der uns nur die Wahl zwischen de_m Krug? odex ciner Demütbigung bliebe, welche das Ehrgefühl kemox Natwn ertragen kann. Hätten wir noch Zweifel hegen können, so hatte uns der Bericht des Königlichen Botschafters über seine erste Unterrepung mit dem Herzog von Gramont und HerrnOllivier nach 191011 Rückkehr aus Ems, in welcher ersterer den Verzicht des Crbp1'1nzcn als Nebensache bezeichnete, und beide Minister die Zu- mutyung quösprachcn-x Sc. Majestät der König solle eincn entschwi- g(ndcn Bklkf an dext Kaiser Napoleon schreiben, dessen Publikation dxeaufgeregten (6111111111610 Frankreich beschwichtigen könne. Abschrift drescs Bc11chts fuge (ck bei,“ er bedarf keines Kommentars. Der Hohn dxr franzöfischen Regterungspreffe antizipirte den erstrebten Triumph; dw Regtcrung aber scheint gefürchtet zu haben, daß ihr der Krieg dennoch entgehen könnte, und beeilte fich, durch ihre amtlichen Erklä- 1111111911 vom 15. d. M. die Sache auf ein Feld zu verlegen, auf dem es „ferne VernuttYung mehr giebt, und uns und al1er Welt zu be- We11en, daß keuxe Nachgiebigkeit, welcbe innerhalb der Grenzen nanonalen Ehrgefuhls bltebe, (*.-usreichend sein würde, um den Frieden zu erhalten. ,

. Da a_be1_Ntcmand, in Zweifel darüber war und sein konnte, daß 11111 aufrtchttg pen thedcy woüten und Wenig Tage zuvor keinen chg möglxcl) hxelten; da 1616 Vorwand zum Kriege fehlte und auch der 1eßte, kunsxltcl) und gewaltsam geschaffene Vorwand, wie er ohne unscx Zuthun erfunden, so auch von selbst Wieder verschwunden War,“ da es 1011111 gar keinen Grund zum Kriege gab, blieb den französ- schxn antern, um fich vor dem eigenen, in der Mehrheit friedlich 0001111611 und der Ruhe bedürftigen Volke scheinbar zu rechtfertigen, mtr ubrtg, durch EntftcUung und Erfindung von Thatsachen, dercn 211110001th 101101 aktcnmäßig bekannt war, den beiden repräsentativen Korpexschafken und durch sie dem Volke ein ureden, es sei von Preußen brlxtdtgt worden, um dadurch die Leidcnéchaftcn zu. einem Ausbruch catszustacheln, von dem fie fich selbst als fortgerisscn darstellen konnten.

, Es rst (“1111100111116 Geschäft, die Reihe diescr Unwahrheiten auf- 31106190; glluckltcherxvetse haben die franzöfischen Minister dieseAufgabe 011512111131, tndem ste durch die Weigerung, die von ein-cm Theil der Bcrsmmulung geforderteVorlage der Note oder Depesche zu gewähren, dxftWclf darauf vorbercttet haben, zu erfahren, daß dieselbe gar nicht e 1 (re.

Dres ist in der That der Fall. Es cxistirt keine Note oder De- 1211661111111) welche d1e preußische Regierung den Kabinetten Europas 0111? We1(1xrung„de11 französischen Botschafter zu empfangen, angezeigt hatte. CI (01101 mchts als das aller Welt bekannte Zeitungstele- gramm, welches de_n deutschen Regierungen und einigen unserer Ver- 111111 bet qußcrdxuUMn Regierungen, nach dem Wortlaute der Zci- Z_1111gc11, mttgcihctlt worden ist, um sie über die Natur der französischen ,)“0161111115110 "11116 dte Unmöglichkeit ihrer Annahme zu informiren, Md „WLUZZÉ nberdtes mchts Vcr1eßendes für Frankreich enthält.

. Dcr 1,th desselben erfolgt hterbci. Weitere Mittheilungen haben 1111“ uber den Juxrdcnzfall 011 keine Regierung gerichte1 _ “Was aber dte Thatsache dcr Weigerung, dcn Fr«:*116fischen Bot- 11111101 311 m_npfanggn, betrifft, so bin ich, um diese 26--.*!;*-:5;:.*61*,7 "(11 11,16 [“ckle 81611 zu stellen, 11911 Seiner Majestät dcm Könige ermäch- 713111010111, C1tcrc1*„_.... nur dem Ersuchen der Mittheilung an die 011510111111, [11121111415th [161101111101 zu sein die Ehre haben, die beiden 0:»11egcndcn 1211111111100 zu uberscnden, von denen das erste eine auf

Maje ät vom Dienst über die Ausführung des ihm gewordenen Auf- 'trages enthält. .

Es wäre unnöthig, darauf hinzuweisen, daß die Festigkm dcr Zurückweisung Jranzösißdcr Anmaßung in der Sache zugleich in der Form mit aller rückstckztsvoüen Jreundlickfeit umgeben gewesen ist, Welche eben so sehr den persönlichen Gewohnheiten Seiner Majestät des Königs, wie den Grundsäßen internationaler Höflichkeit gegen die Vertreter fremder Souveraine und Nationen entspricht.

In Bezug endlich auf die Abreise unseres Botschafters bemerke ich nur, wie es dem franzöfischcn Kabinet amtlich bekannt war, daß diese keine Abbcrufung, sondern ein von dem Botschafter aus persön- lichen Rückstchten erbetener Urlaub war, bei welchem der Leßtere ch Geschäfte dem ersten Botschaftsratl), dsr ihn schon öfter vertretem, übergab und dies wie Üblich anzeigte. Auch die Angabe ist unwahr, daß Se, Majestät der König mir, dem unterzeichneten Bundeßkanzler, von der Kandidatur des Prinzen Leopold Mittheilung gcmacht habe. Ich habe gelegentlich durch eine bei den Verhandlungen bethm- ligte Privatperson vertraulich Kenntniß von dem spanischen Anerbie- ten erhalten.

Wenn hiernach alle von den franzöfischen Ministern angeführten Gründe für die Unvermcidlichfcit des Krieges in Nichts zerfallen und absolut aus der Luft gegriffen erscheinen, so bleibt uns leider nur die traurige Nothwcndigkeit, die wahren Motive in den schlechtesten und seit einem halben Jahrhundert von den Völkern und Regierungen der civilifirten Welt gebrandmarkten Traditionen Lu dw ig's )(17. und des ersten Kaiserreichs zu suchen , Welche eine Partei in Frankreich 1100)

immer auf ihre Fahne schreibt und denen Napoleon 111„ wie wir zur Mittheilung des vorstehenden

glaubten, glücklich widerstanden hatte.

_ Als bewegende Ursachen dieser bedauerlichen ErscheinunZ können er leider nur die schlechtesten Instinkte des asses und der ifersucbt auf die Selbständigkeit und Wohlfahrt Deut chlands erkennen, neben dem Bestreben, die Freiheit im eigenen Lande durch Verwickelung desselben in 008111601110 Kriege niederzuhalten.

Schmerzlich ist es, zu denken, daß durch einen so riesenhaftcn Kampf, wie ihn die nationale Erbittcrung und die Größe und Macht der_heiden Länder in Llusficht stellt, die friedliche Entwicklung der Civthsation und des nationalen Wohlstandes, die in steigender Blüthe begrtffen_ war, auf viele Jahre gehemmt und zurückgedrängt wird. Aber wrr müssen vor Gott und Menschen die Verantwortung dafür denen überlassen, welche durch ihr frevrlhaftcs Be innen uns zwingen, um der nationalen Ehre und der Freiheit Deut chlands wiljen , den Kampf aufzunchmen; und bei einer so gerechten Sache dürfen wir vertrauensvoll auf den Beistand Gottes hoffen; wie wir schon cht de? Bestandes'der gesammten deutschen Nation durch die fich immer ftxtgerndcn Zetchcn dcr freudigen Opferwilligkeit steher sind, und auch du: Zuverficbt hegen dürfen,- daß Frankreich für einen so muthwillig und so rechtlos herausbeschworenen Krieg keinen Bundesgenoffcn finden werde. _ v. Bismarck.

7) 'Das Schretben des Botschafters Lord Loftus vom 17. Iulr m englischer Sprache und

8) in der deutschen Ueberscyung. Dieselbe lautet:

. Berlin, den 17. Juli 1870. 1110051601 16 ()11611001161'!

Nach den Nachrichten, welche der Regierung Ihrer Majestät zuge- kommen find, muß fie fürchten, daß ein Bruch der freundlichen Be- ziehungen zwiscbßn dcm „Norddeutschen Bunde und Frankreich bevor- |ehe u11d daß Krieg erfolgcn werde.

Dre Regterung "Ihrer Majestät würde dieses große Unglück für JWei befreundete Machte sowohl wie für ganz Europa tief bedauern. Jm Intere'ssg'derselben und in dem der Menschlichkeit, bin ich von Ihre; Manstat Gouvernement beauftragt, an die Regierung Seiner Majeßat cinen drtpgcnden Anruf zu richten, begründet auf dem 23. Pr„(*tokoll„des _Partser Vertrages von 1856, wodurch die europäischen Machte uberemgekcmmey smd, „irgend zwischen ihnen entstehende Dtfferenzen den guten Dtensten (mer befreundeten Macht vorzuwgen, ehe fie zu den Waffen schritten.

In Ueherxinstimmung mit dieser weiscn und humanen Verab- redung, bm 1ch vorzffdxm Gouvernement Ihrer Majestät beauftragt, der Negrerqng des Komgs von Preußen den Gedanken vorzutragen, - 1011. es, 111 gletchcr Wctse dcr chierung des Kaisers der Franzosen geschehen tft, - daß, che fie zum .lcußersten schreiten, fie die guten Dtenße einer oder mehrerer befreundeter Mächte anrufen möchten, zu dem Zweck, wo mög11ch das Unheil des Krieges noch ab uwenden.

Jchb1n f(rner'beauftragt zu erklären, daß Ihrer ajestät Rc-

gierung„bereit tst , 1rgend Welche vcrmittelnde Schritte zu thun , um Welche ne ersucht tvcrden möchte. . „anrm ;ck Ew. _Excellcnz von Seiten der Regierung Ihrer Ma- 1e|a_t dre drchnde Hoffnung ausspreche, daß der Vorschlag, welchen 111) 11131 Ew. EZÜUP zu unterbreiten die Ehre habe, bei der Regie- rung Se_1ncr V qjcstat des Königs von Preußen eine günstige Auf“ nahme fmden möge, benuße (ck diese Gelegenheit 2c. 2c.

Au 0 us Lo tus. Seiner Excellenz (M) g st f

dem Kanzlqr dxs Norddeutschen Bundes.

9) Die 111 der gestrigen (L.) Sißung des Reichstags von dem Kanzler des NorpdeutschenBundes vorgeleseneErwiderung hxerauf vom 18. Jul: (S. den Bericht über diese Siyung in 211“. 170 d. Bl.).

10) Der, französische Wortlaut der Kriegserklärung.

[16 1601155165116, (JÜLU'ZÖ (161161165 (16 FkÜUGS, 60 6160011011 (165 01'111'68 (111/11 6 160115 (16 5011 (1001610610601, 6 111000601 (16 1301161 (1 16 0011061556066 (16 8011 1121106116066 111011516111 16 1111-

. 1115131'6 (165 61161165 6131'8-11JÖ1'65 (16 86 111616516 16 1101 (16 1)1'0556 «Z 13, 000101001061100 50116016:

., 110 11001601 kSZÜkäSk 513- 56001116 1611110116 6 (16 16 1116006 16 ])10]61 (1616161 00 ])111106 “' 0155116 », (]11'0116 16116 0010111061500 116 1101111611 56 16611561 61760 5011 :* 6556111101601.

6550161106 61 3373111“, 161001Z116 60 000116116, 61'6101165566601 .- (16 36 MÜchZté 1711101161601 (165 1116110615 ' _ ? 5611161, 11001 06116 6176011161116 00111106 0001" 101116 60116, 16 16- 00116 (16 000501161 165 0110005160065,

( 1161 6 (111 17011 (1605 16 (16016161100 (10 1101 1111_S_31'1'1Ö1'0-])81]§(56 111606061116 113001 161116006 000000 11001 1'6001111116

101065 611

7 XML" 16 001111061100 9

0611011 1100176116 6160 101.

Z :1, ]11Z6 (10711-61'611 1011111561100 (16 1101117011" 110111611161601601 6 16 ““' (1616056 (16 5011 1101111601 61 (16 565 111161615 001011101015 ,61, 16- * 5010 6 11160016, 6 061 61161, 100165 165 10650165 0001106110665 1161

16 511061100 (101 101 651 16116, 11 56 000516616 , 0010106 61601 611 6161 (16 JUSkl'S 61160 16 [)1'11886.

[** 165 6550160065 (16 56 1651160106056 0005166161100.

iräger das in Abschrift anliegende Aktenßück - ihre Kriegserklärung ;“ enthaltend -- übergeben lassen.

in der ganzen, ' 4 von der Kaiserlich franzöfischen Regnrung erhalten haben.

unbekannt.

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[16 (1007610610601 (16 ZZ- 11/1656516 1431111161601 (165 K1600615, 116 00111106 11116 6011601156 äll'jZÉS 0011116

1055160 60 11606 (1'111506Z06, 5'651' 1100116 (1605 16 06- 6 (1611160061 6 8614656516 16 1101 (16 [)1'11858 1'655016006 §6 11/16_j65t6 16 Koi (10 1310556 5'61601 161056 6 (100061 06116 (1011 601606611 56 16- 6 (1007610610601 1111116- Z606161 (165

06116 (16016161100 6 616 ZZZl'éU/ÉS 600016 16116 6011 661110615 (10 16105 (16 160611011

„6101365566601 (16 ['ImYSkSUk 61 (1'6111161 (1605 600006 6111111-

1110116. 14211 0011566116006, 16 J011781'l1611101113 (16 86 1111636516 1010611616

(165 6 11165601, 116 §0U§§1Jl1é§ 6 1110011601 (1'011111 6 800 1121106116006 610. 610.

1361110, 16 19 1011161 1870. ' (ZiJÜÉNXs-S 50016.

11) Nachstehendcs Cirkular an dte dteffctttgen Gesandten Aktenstücks.

Berlin, den 19. Juli 1870". Die Kaiserlich franzöfische Regierung hat durch ihren Geschafts-

Es ist das die erste und einzige amtliche "Mittheiluanl, Welche weir die Welt seit 14 Tagen beschaftigenden ngelegenhett,

„--

Oeffentlicher Anzeiger.

Als Motive für den Krieg, mit dem ste uns überzieht, giebt fis

darin an:

die Ablehnung Sr. Majeftät des Königs, jdie Verficherung zu geben, daß die Erhebung eines preußischen Prmzep auf den spamsckxn Tßron nicht mit seiner Zustimmung verwirkl1cht werden könne, 11110 die angeblich den Kabinetten gemachte Notiftkation von 13021311- gerung, den fcanzöfischen Botschafter zu empfangen und M11 119111 weiter zu verhandeln.

Wir haben darauf kurz Folgendes zu erwwdern:

Seine Majcüät der König, in voller Achtung vor der Selbst- Händigkeit, und Unabhängigkeit der spanischen Nation und vor der ,reihcit der Eytschlüffe der Prinzen des Fürstlich hohenzollernscben Hauses, hat mcmals daran gedacht, den Erbprinzenqu dcn spa- nischen Thron erheben zu wollen. Die an Seine Majeftat gestellten Forderungen von Zusagen für die Zukunft waren unberxchti fund anmaßcnd. Ibm (in_en Hintergedanken oder eine feindltche bficht gegen Frankreich dabet zuzuschreiben, ist eine willkürliche Erfindung.

Dre angebliche Notifikatio11_an dic Kabinctte hat niemals 11611- gcfunden, eben so wenig wie eme Weigerung, mit dem Botschafter dcs Kaisers der Franzosen zu verhandxln, Jm Gegentheil hat der Botschafter an1tltche Verhandlungen 11111 der Königlichen Regierung niemals versucht, sondern nur 1011 _Semer Majestät dem König per- sönlich und privatim im Bade 61116 die Fragen besprochen.

Die Deutsche Nation, innerhalb und außerhalb des Norddeutschen Bundes, hat erkannt, daß die Forderungen der französischen Regienzng auf eine Demütbigung gerichtet waren, Welche dte Nation nicht ertxagt, und daß der Krieg, welcher niemals in den A'bfichten Preußens [tegen konnte, uns von Frankreich aufgezwungen wrrd. .

Dic gesammte civilifirte Welt 111er erkennen, daß dte Grunde, Welche Frankreich anführt, nicht exrfttren, sondern erfundene Vor- wände sind. _ _ _

Der Norddeutsche Bund und dle nut ihm verhündeten R'egtc- rungen von Süddeutschland protestiren gegen den 111cht provoztrten Ueberfall deutschen Bundes und werden denselben m(t allen Mttteln, die ihnen Gott Verliehen hat, abwehren. _ ,

Ew .......... werden ersucht, von dtesex Depesche 0110 1hren„An- lagen der Regierung, bei welcherSiebeglaub1gt sind, Ab_schr1ft zu uber- geben. v. Btsmarck.

Steckbriefe und Untersuchungs = Sachen. Wied e r b o lter S t eck b r i e f. Königliches Kreisgericht zu Sorau,

den 16 311111870. An dem Handlungsdie'ncr Louis Nachmann ' aus Sorau soll eine einmonatliche Gefängntßßrafe wegen unerlaubter

AuSwandcrun vollstreckt Werden. Sein gegenwärtiger Aufenthalt ift ngr ersuchen, ihn Behufs der Strafvolljireckung an mxs oder an die nächste Gerichtsbchörde, welche uns h1ervon Kenntmß geben one, abzuliefern.

Wiederholter Steckbrief. Königliches Kreisgertcht z/g Sorau, den 16. Juli 1870. An dem Bäcker“ Paul Baarts aus Sommer- feld soll eine einmonatliche Gefänxgnßftrafe wegzn unerlaubter Aux- 1vanderung vollstreckt werden. «em gegenwartiger Aufenthalt ist unbekannt. Wir ersuchen, ihn Behufs dcr Strafvollßreckung _an uns oder an die nächste GerichtSbehörde, welche uns h1ervon Kenntntß

geben wolle, abzuliefern.

Handels-Negister. Handels-Regifter des Königl. Stadtgerichts zu Berlin.

Unter Nr. 2426 unseres Gesellschaftsrcgifters, woselbft die hiefige

[[ 1 “mm: Handelsgese schaf, JLSöhröder & Niedersehulte-

' t e t i u 01 e heutiger Verfüguyg vermexkt „worden: emgeIZcexZerlxisstthiJestGzesTllsscxhafter Friedrich thhelm Hemr'tcb Schröder ist aus der Gesellschaft auSgeschieden und d1ese durch Yeheremkunst aufgelöst; der bisherige zrmite Gxseüschafte6Friedrtch Nzederschulte scßt das Geschäft unter 6ersver„anderten__j;51rsma: F. Ntederschulte ' menre 1 er . fort. Vergletcbe Nr. 599 ( Fit g] der Maschinenfabri-

Unter Nr. 5996 des Jinnenregisters ist heut kant Friedrich Niederschukte zu Berlm, als Inhaber der Handlung,

Jtrma: F. Niederschultte, Geschäftslokal: Wemmetstetftr. 14,

eingetragen.

Unter Nr. 148 unseres Gesellschaftöregisters, woselbft die auf-

gelöste Handelsgestuschaft“ ?irWÉig & Co-

1) t ist u ol e heutiger Verfügung eingexragen: . “"'ka É12e111chazftfd§s Kaufmanns Jacob qug aZs Ltqyidator der Gesellschaft I. König & Co. ist nach beendtgter Ltqmdatton er-

loschen. Der Kaufmann Hermann Jacoby hat für sein hierselbst bestehen-

des, unter Nr. 5530 des Firmenregisters eingetragenes Handelsgeschäft,

irma: J Hermann Jacoby,

dem Mori acob zu Berlin Prokura ertbeilt. Dies issthufolZe heutiger Verfügung unter Nr. 1596 des Prokurcn-

registers eingetragen worden.

Der Kaufmann Adolph Manasse [101 für sein hierselbst bestehxn- des, unter Nr. 5411 des Firmenregistcrs--etngetragenes Handelsgeschaft,

irma : F Hermann Manasse,

dem Kau mann oseph Manasse zu Dramburg Prokura ertbeilt. Dicsfist zufZIlge heutiger Verfügung unter Nr. 1597 des Prokuren-

registers eingetragen wvrden.

Der Kan mann Ferdinand Gustav Hueck hgt für sein hierselbst bestehendes, mftter Nr. 4809 des Firmenregiftcrs erngetragenes Handels-

" ' m : geschaft, F“ Gustav Hueck, , seiner Ehefrau Elise Hueck, gebornen Schnabel zu Berlm, Prokura

. t. _ ertyexZies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1698 des Prokuren-

registers eingetragen worden.

Kan mann aul Anton Richard“ Bischoff, hat 1111 sein hier-

selbftDZxftehenfdes, MYM Nr. 5816 des Jtrmenregrsters emgetragenes

els e ä t irma: Hand g sch f, J PÉUll YUM & Foéi'n Prokura ertbeilt Adol ar cycr zu * e 1

dem FJeYMÜTZfolge [Mxtigcr Verfügung unter Nr. 1599 des Prokuren-

re i ers eingetragen workden; g ftBerlin, den 18. Jul: 1870. Königliches Stadtgertcht.

Abtheilung für Civilsachen.

andels-Register des Königl. Stadtgerichlß 311 Berlin. H Unter Nr. 5593 des Firmenregiftcrs, woselbst dte h(estge Hand-

lung, Jtrma Oppetxhei1nV&fHausen,. t e t i ufol c den iger er ugzmg c1nge ragen: _, veLYerFkBtaZfYÜnF Zeopogld Tobias zu Berlm tft m das Handengeschast des Kaufmanns Max Oppenheim als Handelsgesellsxhafter cm (- treten, und ist die nunmehr unter der Ftrma: OpÖenbetm &. 1500 en bestehende Handelsgesellschaft nach Nr,“2978 dcs eseüschaftsrcgrstcrs " ert (: en. . Uk)Dix €(!Hesellschafter der hierselbst unter der Ftrma: Oppenheim & Hausen _ am 1. Juli 1870 errichteten offenen .HandelögeseUschaft find. 1) der Kaufmann Max Oppenheim, 2) der Kaufmann Leopold Towns,

beide zu Berlin,