1870 / 177 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eine ent rc ende Berücksichtigung quel) sblchen Prmiancrn zu Theil wérdecth; zu lassen, welche erst mz, drrttenSemesZcr stehey. Im Hinblick auf die außerordentUchcn Zexxumßände 'WLU ich die in dieser Beziehu'ng gestellt'en'Antrage „genehmigen, und ermächtige die Königltchcn Provmzml = S_cbulfoüegten _all- gemein , von den der Prima emes Gymnasiums "odcr emcr Realschule im dritten Semestxrn angchbrendcn Schglern mcht Uur dxe, welche bereits dasmtlttarpfltchttge Alter xrre1chthaben, oder welche sich ganz der xmlitärtscbcn Laufbahy Zvidxrixn wollen, sondern aucb alle diejenigen zu_cmcr Maturitgtsprufung bal- digft zuzulassen, welche dw Absicht haben, Mit Genehmigung ihrer Eltern bei der gegenwärtigen Mobtlmachung m dicArmec ein utrcten. . _ '

3 Ein Erlaß der schriftlichen Prüfung kanji 19d9chm drescm Fall nicht stattfinden,“ die mündlube ist aber 111 moglichst kurzer Frist nacb der schriftlichen aquhglten. ' ' . _

Jm Uebrigen gelten, wa dte Anwescnhctt _emes 5101111111110- rius bei de? 111Ü11dlichcn Prüfung, dre Atzsfert1gng dcr" Öcug- nisse und die darüber zu erstattenden Verubtx betrifft, fur diese anticipirte Maturitätsprüfung dieselbßn Vestnnmungeix, welche in der Cirkular - Verfügung vom 19. d. M. daruber ge- geben sind. , '

ie Direktoren der Gymnasten 11111) Realschulen smd hier- nach schleunigst mit Anweisnng zu versehen.

Berlin, den 25. Juli 1870. ,

Der Minister der geistlichen, 1l11tcrrtchts - und Medizinal-

Angelegenheiten. von'MÜhlcr.

An sämmtliche Königliche Provinzial-SchulkollegieU.

Finanz: Nkinisterium.

Bekanntmachung. _ Der in den Loosen 2. Klasse 142. _Lottex«e auf den 2. August d. I. bezeichnete Ziehungs-Termm wxrd bts zum 9. August 1). I. aufgeschoben, um den Sptelern, welche unter den jeßigen Zeitverhältniffen und nameritltch ausAnlaß der stattgehabten Mobilmachung der Armee d_1e rechtzetttge Er- neuerung ihrer Loose versäumey sollten, zu Fieser Erneuerung eine geräumigere Frist zu gewahren. - Spateftxns bts zum 5. August d. J., Abends 6Uhr, myß aber die Erneuxryng der Lotterie-Loose 2. Klasse zux Vermeidung des planmaßtgen Nachtheils unfehlbar erfqlgt sem. Berlin, den 25. Juli 1870. . , , Königliche General-Lotterte-Dtrektton.

?Bekanntn)_achung.

An dem auf Mittwoch, den 21. d. M., AUerbochst feftZeseßten allgemeinen Bettage bleiben die Annabme- und Ausgabxste en für das Publikum in den Stunden von „9 bis 11 Uhr Vormutags und von 2 bis 4 Uhr Nachmittags geschlomcn.

Berlin, den 25. Jult 1870. _

Dcr Ober-Post-Dtrekwr. Sachß0

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 26. Juli. ' Se. Ma,]eftat d'er König empfingen im Laufe des gestrigen Vormxttags Sexne Königliche Hoheit den Fürsten von Hobenzbllern und Seme Durchlaucht den Fürsten zu Wied, yahmen die Meldungen des diesseitigen Militärbevollmächtigten 111,S„t. Petexsbuxg, Obxxst von Werder, und anderer höherer Militars, sowxe dlc Vortrage des Wirklichen Geheimen Ober-Regteruygs-Rathcs Wehrmann, des Geheimen Kabinets-Rathes von Wilmowskt, des thctmen

ofraths Bokek entgegen und arbetteten sodann nut dem Zrkegs-Miniftcc von Noon, dem Chef, des Generalstabes von Moltke, den Generalcn von Podbtelskt', bon Boyen und von Tresckow. Später conferirten Se. Ma1estat mit dem Bundes- kanzler Grafen von BismarcL-Schönhaysen. ,

-- Ihre Maj stät die Kön„1g1n besuchte gester_11 zwex arbeitende Abtheilungen des Vaterländischen Frquenvxrc111s. _ BLT ch Kön'lglicben Majestäten fand gestern im K001g11chcn Palais ein Familiendiner statt , zu welchem Se. Kömgltche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königliche Hoheiten der Großherzog und die verwittwete Großherzogin, sowie der Herzog und Her- zogin Wilhelm von Mecklenburg, Se. Königliche Zohett der Furst von Hohenzollern, Sc. Königliche Hoheit der rmz Ada1bert und der Fürst von Wied geladen waren. - Am Nachnnttag Rahmen die Königlichen Eltern Abschied von Ihrem Sohne, ÖFUHFWUPÜUJM- der heute Nach Süddeutschland zur Armee 0 ge .

- Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hat sich heute Morgen behufs Ueberyahme des „Oberbefehls über die süd- deutschen Truppen zunächst nach Munchen begeben.

]

- Für die Bearbeitung der Angelegenheiten des Feldpost- wesens, deffen obere Leitung speziell von de111G0neral-Postan1te erfolgt, ist bei demselben _für die Dauer pcs Krreges em beson- deres Feldpostdccernat eingerichtet und dem Postrath Sachse iibertragen worden,

- Der französische Minister bes Auswartrgcn, exzog von Gramont, hat an (1116 diplomatischen Vertreter Fran retchs das folgende Rundschreiben erlassen: _ "

Mein Herr! Sie kennen be'rcits die chfcttung dcr Umstanye, Welche uns zu einem Bruchc mit Preußen gefuhrt haben. Die Mxx- theilung, tvclche die Regierung des Kaisers am 15. d. Mts. auf bie Tribüne der großen Staatskörper gebracht hat, uzid deren Text 1ch Ihnen geschickt habe, hat Frankreich nnd, Europa 01a raschen Wcchsc1- fäUe einer Unterhandlung dargelegt, bci Welcher, '." dem Maße, jvte wir unsere Anstrengungen verdoppelten, 11111'dc_nJriedm zu bewahren, fich die geheimen Abfichtcn des Gegners c1111v1ckclten„der cntschloffxn war, fie unmöglich zu machen. Sei es, daß das Kabmet 'von erlm den Krieg nothwendig hiclt für die V011111d11ng dcr Pro1ckte, die es seit langer Zcit gcgcn dic Sklbständigkcit dcr Stgaixn De_utscblcmds vorbereitete", sei es, daß, noch nicht zufrtcdcn damit, 1111 Mztlelp1111fte Europas eincMilitärmacht gegründet zu babcn, die allen seinen Nach- barngcfährlich geworden ist, es dicerworbcncMacht yerwenden 100118, um zu seinen Gunsten das internationale Glethewnbx zu berrucken: die vorbcdachte Absicht, uns die micrläszlichstch G.“.rantt'en flxx unsere Sicherheit wie für unsere Ehre zu versagen, zeigt fich mttder außerftcn AugcnsMinlichkeit in seiner ganzen Haltung. „Der gegen, uns kom- binirte Plan war ohne Zweifel, wic fblgt: Cixxgcl)etijxn1ßv'oll durth nicht offen anerkannte Vermittler verbreitetes Emvcrstgndntß sollte- wcnn es nicht vor der Zeit aus Licht gebracht worden ware, dieSache auf den Punkt führcn, wo die Kandidatubc111ch1-cxuß1schen Prmzm zur Krone von Spanien plößlich den Cortes PckkUndfgl worden marc. Eine durch Ueberrafchung erlangte Zustimmung, bevor das spanische VolkZeit zur Ueberlegung gohabt, hatte, so hoffte man wenigstexns, den Prinzen Leopold von Hohenzollern zum Erben des Throncs Karls 17. proklamirt Dann hätte fich Europa eincr vollbrachtcn Thatsache gegenüber gefunden, und auf unsere_ Achtung vor dem großen Grund- faße dcr Volkssouvcrainetät spekul1rcnd, rechnete „man Yarauf, daß Frankreich, ungeachtet eines vorübergehenbcn Mißvxergnugens, vyr dcm offen ausgesprochenen Willen emer Nation zurucktrete_n werbe, fur wclche man alle unsere Sywpathiey kannte. Sobald dre chrc'rung des Kaisers von der Gefahr unterrtchiet war, hat fie nicht gezögert, dieselbe den Vertretern des Landes wu auch allen frz'mden _Kabmxtten mitzutheilen: gegen dieses Manöver ward das, Urthetl dx): öffentltcben Meinung ihr legitimstcr Bundesgenosse. Dtepunpartcnschen Gctßer haben sich nirgends über die wahre Sachlage geirrt; sie h_abcxt schnell begriffen, daß wir, wenn auch schmerzlich beryhrx, Spanten nn gus- schließlichen Interesse einer ehraetzigcn Dynaftte enxe Rolle angewiesen zu sehen, welche diesem ritterlichen Volke so_ wenig qngemefsen und so wcnig im Einklange mit den freunbschaftltchen Iystmftcn und Tra- ditionen ist, die dasselbe mit uns verbinden, doch mcht den (H„edangn hegen konnten, unsere unwandclbare Acbtxmg vor der Unabhangxgkext seiner nationalen Entschließungen zx: verlaugnen. 'M'an bat, gefuhlt, daß hier die Wenig skrupulöse PolittkPreußens all_em tm Spiele war. Diese Regierung ist es in der That, welche nch nicht gebunden glaubend durch das augemeine Recht, und die „Regel:; vxrachtend, denen die größten Mächte sich zu umxrwnfen Yle Weisheit hatten, versucht hat, dem getäuschtcn Europa enze so gefqbrltcke Ausdehnung ihres Einftuxses aufzudrängcn. Frankrctcb hat die Sqche des Gleich- gewichtes er aßt, d. h. die Sache. alleyVölker, dte, ww es selbst, be- droht find “durch die unverhältmßmäßtge Vergrößerung eines König- lichen Hauses. Stellt es fich, wie man'hat- glauben machen wyllcn, indem es so handelt, in Widerspruch 11111 seinen etgenctx Grqndsaßey? Gewiß nicht. Jede Nation, wir vexkunden es gxrtz, tft dte Herrxn ihrer Geschicke. Dieser von Frankreich laut chrgftiste Grundsaß 1| eines der Fundamentalgeseße dxr mOHcrnen Pole geworden. Aber das Recht jedes Volkes wie ]edcs einzelnen Menschen ist beschränkt durch das Recht des andern, und kemc Nattoy darf zmter ,dem Vorwande, ihre eigene Souverainctät auszuubcn, die Exzftenz oder die Sicherheit eines Nachbarvolkcs bedrohen. Jix diesxm Sinne sagte einer unserer .großen Redner, . Lamartme, „1111 Jahre 1847, als es fich um die Wahl eines Sozwerams handelte: eine Regierung hat niemals das'Recht zu prßtendiren und hat immer das Recht auszuschließen. Dieser Lehrsaß ist vorx allxn Kabinetten in ähnlichen Fällen angenommen worden, ww der ist, m den uns die Kandidatur des Prinzen von H?henzoüern gebracht hat, namentlich 1831 in der belgischen Frage, soww 1830, und 1862 m der griechischen Frage. In den belgischen Angelegenheiten „ließ sich die Stimme Europas selbst vernehmen; denn es waxen 'die funf Groß- mächte, Welche die Entscheidung gaben. Dic dret Höfe, wclche die Sache des griechischen Volkes in die Hand genommen hatten, Waren, von dem Gedanken eines allge111cinxn Interesses beseelt, schon unter fich übereingckommen, daß kein Prinz ihrer Jannlte auf den Thron Griechenlands kommen solle. Dic Kabmettc von Parts, London, Wien, Berlin und St.Petersburg, die m der Londoner Konferetizvertre- ten waren, eigneten sich dieses Beispiel an ,' fie machtxn daraus eme Ver- haltungsregcl für alle in jeder Unterhandlung1 bet welcher der Friede der Welt bethciligt war, und erwiesen so em„e feierliche Huldigung diesem großen Geseßc des Gleichgewwbts dxr Machte, das die Grunb- lage des europäischen Politischen Systems ist. erqebens bestand dtc National-Versammlung Belgiens darauf, troß d1cscs Beschlusses, den „Herzog von Nemours wählen zu wollen,. Frankrexch mxterwarf sich der übernommenen Pflicht und wies dle von den belg1schen Abge- sandten nach Paris gebrachte Krone zurück. Aber es bestand auch seinerseiés darauf, daß die Kandidatur des Herzogs von Leuchtenberg

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ausgeschlossen bleibe, den man dem französischen Prinzen gcgcnübcr- gestellt hatte. Jr1Griechenland bekämpfte bei dcr leßtcn Thron-Vacanz die Regierunq dcs Knixers gleich3eitig die Kandidatur des Prinzen Alfred von England und die eines anderen Herzogs von Leuchtenberg. England erkannte das Gewicht der von uns angerufenen Gründe an und erklärte in Athen, daß die Königin ihrem Sohne nicht die Erlaubnis; ertheilc, die Krone Griechenlands anzunehmen. Rußland gab eine ähnliche Erklärung in Betreff des Herzogs von Leuchtenberg ab, obschon es diesen Prinzen wegen seiner Abstammung nicht durch- aus als Mitglied der kaiserlichen Familie betrachtete. Endlick) hat der Kaiser Napoleon dicsclbcn Grundsäßc freiwillig zur Anjvcndun gc- bracbt in einer vom pMonitcura am 1. September 1860 vcrö cnt- lichtenNote, welche die Bewerbung dcs Prinzen Murat um dch-hron von Neapel desavouirtc. , Preußen, dem wir nicht ermangclt haben, diese Präcedenticn m Erinnerung zu bringen, schien cinen Augenblick unseren berechtigten * ordcrungen nachzugeben, Prinz chpold stand von seiner Bcwcr- ung ab; man konnte sich sch111cichclm daß der Friede nicht würde gc- ßört wcrden. Aber diese Hoffnung wiki) bald ncucn Befürchtungen und sodann der Gewißheit, daß Preußen, ohne ernstlich auch nur einen seiner Ansprüche zurückzuziehen, nur Zeit zu gewinnen suchte. Die Anfangs zögernde, dann entschiedene und hochmüthige Sprache des

Oberhaupts vom Hause Hohenzollcrn, die Weigerung, fich zu verpftich- : ten,- die Verzichtlciftung vom Tage zuvvr am Tage nachher aufrecht - zu erhalten, die unserem Botschafter zugefügte Behandlung, die. mündliche Bestrllung jede ' Mittheilung zum Zweck seiner Vcisöhnungsmission 1

darin beßaudx daß ihm durch weitere untersagt wurde, und mdlich dic Oeffentlichkeit, die diesem ungewöhnlichen Vorgange durch die preußischen Zeitungen und durch

die den Kabinetten davon ertheilte Notifikati-on gegeben worden; alle 1 diese auf einander folgenden Anzeichen aggresfiver Abficsytcn haben in -

den befangcnficn Geistern jeden Zweifel beseitigt. Ist Selbsttäuschung zuläsfig, Wenn ein Herrscher, der eine Million Soldaten befehligt, mit der Hand am Griff des Scchrtes erklärt, er behalte fich vor, mit sich allein und den Umständen zu Rathe zu gehen? Wir Waren so bis zur äußersten Grenze gekommen, Wo eine Nation, die fühlt, Zvöas ßcbtfich schuldig ist, nur noch den Forderungen ihrer Ehre (He- r gte . . Wenn die letzten Umstände dicser peinlichen Verhandlung nicht

cin genügend helles Licht auf „die von dem berliner Kabinet gehegten * Projekte Würfen, so giebt es emen bis auf den heutigen Tag weni er *

bekannten Umßand, Welcher seinem Verfahren eine entscheidende e- dcutung verleiht. Die dec, auf den Thron von Spanien einen Hohemollcr zu erheben, i nicht neu. Bereits im Monat März 1869 war fie angedeutet durch unseren Gesandten in Berlin der sogleich aufgefordert wurde, den Grafen Bismarck Wissen zu la en, wie die

_ Regierung des Kaisers eine solche Eventualität betrachten Würde.

Herr Graf Bcncdetti hafte in Unterredungen sowohl mit dchanzler des Norddeutschen Bundes, als auch mit dem Unter-Siaatsftkretär, der mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt war- nicbt vcrhehlt, daß wir es nicht zulassen könnten, daß ein preußischer Prinz jenfcit dxr Pyrenäen regiere. Graf Bismarck seinerseits batte erklärt, daß ww keinesWegs besorgt sein dürften wegen einer Kombi- nation , die er selbst für unausführbar erachte und in einem Augen- blicke wo, in Abwesenheit des Bundeskanzlers, Herr Venedetti fich ungläubig und dringend bezeigen zu müssen glaubte, . hatte Herr von Thtle sem Ehremvort gegeben, daß der Prinz von Hohenzollern ein crnsZbaftkeZ Kandidat für die Krone von Spanien nicht sci, noch auch wer en nne.

Wenn man die Aufrichtigkeit der so bestimmten offiziellen Ver- ficherungcn bcargwohnen müßte, so würden die diplomatischen Mit- theilungen kein Pfand des europäischen Friedens mehr sein; fie würden nur noch ein Jallstrick oder eine Gefahr bleiben. Daher hatte, obgleich unser Botschafter diese Erklärungen unter allen Vorbe- hglten übermittelte, die Kaiserliche chierun es für passend erachtet, dieselben günßig aufzunehmen. Sienahm 2111111111“, den gutanlauben derselben bis zu dem Tage zu bczjveifeln, wo fich plötzlich die Com- bination herausstellte, welche das schreiende Gcgcntheil derselben war. Zudem Preußen unverhofft das Wort zuriicknahm, Welches es uns gegeben hatte, ohne selbst einen Versuch zu machen, sich von den erbindlicbkeiten gegen nns zu befreien, richtete es an uns eine W1kkllche Herausforderung. Fortan über den Wert!) aufgeklärt, den

die bestimmteftcn Zusicherungen der preußischen Staatsmänner haben ?

kbiitixcn, lag uns die'qebictcrische Pflicht ob, in Zukunft unsere Ehr- lichkett" gegen nc_uc Mißverständnisse durch eine ausrrückliche Bürgschaft zu schußcn. Wix mußten daher, wie wir es ethan, darauf bestehen, 11111 die_Gewtßhett zu erlangen, daß eine Ent agung, wclche nur mit spihfindtgxn Untc'rscheidungen auftrat, definitiv und ernstlich Werde. Es ist xichtxg, daß der. berliner Hof vor der Geschichte die Ver- qntwbrtltchkeit für diesen Krieg trägt, den zu Vermeiden er die Mittel 111 Handen hatte, doch den er geont hat. Unter welchen Verhält- mssen hat er den Kampf gesucht? Nachdem Frankreich ihm seit vier

Jahren den Bewcis einer beständigen Mäßigung gegeben und sich mit »

_der vielleicht übertriebenen (Gewisscnlmftigkeit enthalten hatte, gegen xhn Verträge anzurufen, die selbst unter der Vermittlung des Kaisers geschlbssen zvaren, „doch deren wil1kürliche Nichtbeachtung aus allen Schr'ttten cmer Regterung erhellt; die bereits in dem Augcnblicke, Wo sie dieselben unterzeichnet, daran dachte, fich derselben zu entschlagen. Europa ist Zeuge unseres Verfahrens und es hat dasselbe mit dem Preußens während des Verlaufes dieser Periode vergleichen kön- nen. So möge cs fich denn heute über die Gerechtigkeit unserer Sache aussprechen. Wie auch das Loos der Schlachten fallen mag, wir er- warten unbesorgt das Urtheil unserer Zeitgenossen wie das der Nachwelt. . Genehmigen Sie 2c.

, gez. Gramont. Parts, 21. Juli 1870.

; Die »Nordd. Allg. Ztg.a bemerkt hierzu in ihrer gestrigen

? Nummer:

1 »Diese Depesche des Herzogs von (Hramont ist ein krampf-

hafterBersych des französischen Gouvernements, als Grundlage der Situation, welche es herbeigeführt bat, die hohenzollernschc

Thronbandibatur festzuhalten und die bei vielen andern Ge- legenheiten xmgestandencn Motive seines Handelns, das Gelüst

auf dqs _lmkx Rheinufer und Belgien, zu verdecken. Die

Wtdcrsmnigkctt der ganzen Darstellung geht schon

daraus hervor, daß das Ancrbictcn des spanischen

cThrones an den Erbprinzen von Hohenzollern erst durch , 9111 vom 17. Februar 13111111 Jahres datirtes Schreiben erfolgt x ist, also Gcspxache, welche imMärz 1869, wo zahlrcicheWünsche ? unp Vorschläge, 'unter, anderen auch in Betreff des Prinzen Friedrich Kaxl, m Zettyngen auftauchten, stattgefunden haben mogen, 311 d10sen1A11c1111§te11 in_ keincr Beziehung stehen können. Man schcmt _111 Paris 161110 Erstndnngskraft erschöpft zu haben ,' man präpartrt und bemänielt dcn Ueberfa?!"gegenDcutschland

nach dem Rezept 1101112. Dezember. Damals freilich gelang es dem, Präsidenten Loms Napoleon, im Jn- und Auslande seinen . Ftkttonen so lange Glauben zu verschaffen, als derselbe zur

: ' Zweckes nöthig war. Die jéßk, etwas spät, 1 aufgestellte Ftktwn, daß der Erbprinz von Hohenzollern ein Kandidat Preußens _gewescn , seine Kandidatur von Preußen : ausgegangen sei, ist 1111 Voraus widerlegt durch die längst be- . kannten Thatsachen, daß die Staatsregierung wie die Bundes- , behöxdcn ganz ohne Kenntnis; und ohne Beziehung zu dem ! spgtzischen Antrage waren, Se. Majestät der König als Fa- xmltcnhqupt aber sich der Sache standhaft widerseyt hat, bis er : 1111 Zum dieses Jahres in Ems in Riioksicht auf die Vor- 1 stellung, dgß Spanien andernfalls der Republik verfallen werde, ; ungern seinen W1derspruch aufgab. Wir begreifen schwer, ]

? Erreichung des

welcheantcresse die französische Regierung jeßt, nach Ausbruch des Krieges, 110ch am Lügen haben kann. Nur die gänzliche Isoltrung der französischen Auffaffung kann es erklären, daß dex Herz:) von Gramont noch einmal das Nebelbild von der Wiederher ellung der Monarchie Karls des Fünften vorzu- führen versucht, welches, kaum erschienen, vor dem zornigen Gelächter der über solche Zumuthung an ihre Leichtgläubigkcit beleidigten öffe11tlichen Meinung Europas zerronnen ift.«

Fortseßung des Nichtamtlisésen in der? iMeilage.

Melexrupbisobe Ksitterunxßberiobte »“. 25. 111111.

1:51. ; - Z Var.!waMsW „1,11wa .; _ . 7 1111 011101110 „*.-1,11 0“- 11». 11.11.1111 K.!) 1.111; 11418" 38181511111111111 7 ],(J011818111111.|335,8; -- [ 15,2Z - [7171116811110 8011611. 26. .11111. 6 111011101 ...'338,3 “12,11 13,5;+0,4 UG„ 11158819,“- 111'111)0.') 7 Königsbkg. 337,7 +],6? 12,51“1,7;U()., 8. 801187. ZW011ÜZ. | 6 81011111. . . . 338,1 +1,6' 12,9'I+0,2 ()U ()., 8011773011.jdkü1)s. ' * 911111118 . .. 336,0 “11,5 14,21+1,2.()., 1118881Z. 11020Z011. 1 - 13011111 ..... 337,3 "11,9, 13'11+0'3 ()., 8011878011. gay: 1101t01'. - 1,0881] ..... 335,5,-1*1,21 12,570» ()., 1115-881Z. Molkjg. . 81111101...1328,1§-0,91 12,81-0,1!U0., 1111111111. 11111111. :- 81'081811 . . . 13326 +0,71 11,4z-1,91UW., 8011878011,;1101101'. . “Torgau . . . 1334,5 +0,5§ 12,0J-1,0'0., 1115881Z. Z 8112 1101101. . 05111 ...... 8317-01; 16,6]+3,510., 1113'1881Z. ; 111111. . MiSIÖQÜLÜzZZLM »- 13,8“, -- MO„ 8. 8011117. 11881 061113 11011. - „131'0m011 „338,1 - 14,8 _ ()., 81111. 1101101". 7 '131118801...1336,0[ _- “: 15,8 _ L_0., 81111. 18701113 WM.“) . 1181181811118 340,81 - T 13,1 - U., 801188011. 111011012 - Kiga ...... „338,5? -- ) 16,0 - "U., 8011818011. 1110171761111. - 8100111101111,1339,7Z - 14,6; _- “U., 5111117111111 111111111. 3) ; (116111113011. 337,3“ - 15,0! --- “US., 8111]. 8'0111g bsvxölkt. - 11011101. 336,7] -- 14,6Z -- 10804 8011878011. -- , 1161110881111 340,2. - 15.0, - 5171116811110. 1101101. » 01100 ..... 338,9; -- 16,05 -- 1U0.,111ä881Z. 1101101“.

*) (30W1t101', 81811101" KÉLW- 2) (10871tt01' 111 1111161'1'811811. 3) 111811. 19,2. 11111). 9,9.

l'rmlnkan- untl Ksaakeu-jkörye. Verljn, 26. .) 1111. (Marktpr. 118011 111111111. (1081(.1)01130i-1)1'ä8.)

gr. 1018t0 15155- 1261, Z 12.177. 1; 9. 5 1,211 3 120- 801111701110- 1 | !

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