1870 / 179 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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über: die Qualifikation dic[er Kandidatinnen für beßimmte Stellen im. öffentlichen und 1m PrwatdSchuldtenft nähere Aus“-

kunft zu erthcilen. , __ Berlin, den 25. Inlts18/0. ' Der Minister der getstltchen, Unterrtchts- und Medizinal- AngeleZenheitenx I. V. e h n er t.

Akademie der Künste.

Bekanntmachung.

Da unter den obwaltenden Verhältnissen die Beförderung

auf den deutschen-Eisenbahnen unterbrochen ist, sieht die unter-

zeichnete Akademix sich veranlaßt, den bisher auf den 6. August

festgeseßten Termm der Einliefcrung von Kunstwerken für die

akadcnnsche Ausstexlung aufzuheben und denselben auf den

20. August, dte Eroffnung der Außstellung aber auf den 18ten

Hept9111ber fcstzuscßen. Sollten bis dahin die hindernden Vcr-

haltmffe noch fortdauern, so wird das Nähere über die als-

dann zu _faffenden Maßnahmen bekannt gemacht werden. Berlm, den 28. Juli 1870.

Die. Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.

In der nächsten Woche vom 1, bis 6. August 0. findet nach . 24 des“ edruckxen Auszuges aus der BibliothekiOrdnung die a gexuejne urücklteferung aller aus; der Königbtckjen Biblio- thek entlchenen Bücher ßaxt. Es werden daher alle' diejeni en, welche Bucher der Kömyl-tchen Brbliothek in Händen ha en, h1xrdurch aufgefordert, so che rend dieser Zeit, in den“ Vor- :mttagsftun-den zwtschen 9 und 1“ Uhr, gegen die darüber aus- ßestelltxn- Empfangscheme zurückzuliefern. Die Zurücklieferung er Buchcr erfolgt nach alYabetischer Ordnung der Rinnen der Entleiher, und zwax von ._.H. am Montag und Dienfta , vons J.-,-R. am Mtttwoch und Donnerstag, und- von (“.J.-Y. am re1t_ag und Sonnabend.

* Zrlm, den 25. Juli 1870. Der Konigltche Geheime MFWUZJÖYWW und Ober-Bibliothekar.

1', er. .

Kriegs- Minisvrium.

In Foi-ge der kriegsministeriellkn Bekanntmachun vom 16. d. Mrs. find zghlreichx Anevbietnngen zur Dienstdgeistung als Aerzte FhetlS fur besttmmte Orte, theils ohne alle Vorbe- ha'lte an mrckz» gelangt.

Indem 1ch den _betreffenden Herren meinen verbindlichste-n Dank fur thr paxrwnfches Anerbieten ausspreche, benachrichtige 1x!) dieselben vorlcxufig, daß davon unter thunlichster Berücksich- trgung dex daher, ausgesprochenen Wünsche Gebrauch gemacht werden wnd,“ spezielle Benachrichtigung wird Ihnen event. durch dte General-Aerzte zugehen.

Berlin, den 26. Juli 1870. Der GenerabStabsarzt der Armee. Grimm.

Preußische Bank.

Woehen-Uebersicht der Preußtschen Bank vom 23. Juli 1870.

A k t i v a.

'1) Geprägtes- Geld und Barren ............ Thlr. 86,784,000 2) Kassenanwetsungen , Privatbanknoten . und Dgrlehnskaffenscheine ............ , 1,594,000 3) Wechselbestände, .......................... , 1217721000 4) Lombardbxftändc ........................ , 20,812,000 :)) Staatßpaptexe , verschiedene Forderungen

und Aktiva ......... . ................ : 169311000 . P a s s i v a. 6 Banknoten im Umlauf ............... Thlr. 189,788,00(“ 7 Dcpofitenkapitalien ....................... '- 20,263,000 8 Guthaben 'der Staatska cn , Institute

und Privatpersonen“ m1tEinfchluß des .

Gtroverkehrs ......................... ; 8,687,000

Berlin, den 23. Juli 1870. Kömglich PreußiscYes Haupt - Bank- Direktorium. von Dechend. K uhnemann. Boese. Notfh. Gall enk'amp. Herrmann.

Be„rl-in, 28. Juli. Se. Majestät der Köni aben Fllergnthgst geruht: dcm Geheimen Regierungsg -hR-ath

1". Sttever dw Erlgudmßzur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Maxestat 1hm verliehenen St. Stanislaus-

Niehtnmtliches.

Prexßen. Berlin, 28. Juli. Bei den Königlichen Mnxeftaten fand gestern nn Königlichen Palais ein.,Ynni- liendmer statt, zu welchem 'Ihre Königlichen Hoheiten der roß- herng und dte Großherzogm von Mecklenburg und Se. König- ltche Hohen dex Fnrst yon, Hohenoncrn geladen waren. -- Zihr'e Majestat dle, Köntgm begleitete Nachmittags“ Se.

axe-stät den Köntg» auf den Stett-mcr Bahnhof, um-dasezbst dre xm-treffende' 1_. Schwadron mit dem Stabe des Kürassier- Regiments Kömgm zn begrüßen, sowie in die Kaserne“ dcs Katser, - tanz Grenadter-Regiments, um dem abmarschi- renden . kegzmenfte'LYebcw'ohl zu sagen. - Heute besuchte Ihre Majestät d1e Komgm dre Frauen des Hülfsvercins in ihrem Arbeitswkqle. , ,

,- Setne Köntgl1chc Ho'heit der Kronprinz ist, wie bxretts kurz gemeldet„gesterthttag in München eingetroffen. Yeberall, namentlich zu Sachsen Und Bayern, wurde demselben em cnthusmstzscher (sxnzpfang zu Theil; Auf den Bahnhöfen battxn „sich d1cht_ gedrangte Volksmasjen eingefunden. Seine Majxstat der Kömg von Bayern war dem Kronprinzen eine Stanon entgegen gefahrew alle Königliche Prinzen waren auf- dem Bahnbofe zu-m- Empf/«mge anwesend, und Tausende“ von

Menschen begleiteten Höchstdenselben unter be ei orten urn “cn auf dem che zur Residenz. g | Z f

unttag 5 Uhr weiter zn rxiscn. H chstderselbe wurde auf dem Vahnhjofx durch Sc. Maxestat den König, die Königlichen Prinzen, die M-mtstyr,“ den Gemeinderats) der Stadt und von. einer über- ans zahlrctch versammelten Volksmenge m=.t' Begeisterung be- willkommnet.

___-___.

- Nachdem dte Minister Ihrer Majestät der Königin von England, der_Gelege11heit der Juterpcllationen' Über den Abdruck des Bcnedetttsxhen“ Ve-rtrags-Entwuvfs in. der »Timesc, erklärt ha„ben, das; ste darauf r_echneten, die bethciligtcn Regierungen wurdcn sich zur Sache äußern: so tst der Herr Bundeskanzler dteser Erw_artung„dad_urch nachgekommen, daß er vorläufig und yorbehaithchnusfuhrltcheraktenmäßigcr Darlegung in'einevfchrift- lichen Mittheilung den nachstehenden telegraphischen Erlaß an den' norddeutschen“ Botschafter m London, Grafen Vernßorff, gcrtchtet' hat“: ' -

„Exo. Excellenz wollen an Lord Granvikle, vorbehaltlich fchxtftltcher Darlegung, “Folgendes mittheilen. Das Akten- ßuck, welches dtx thmeéla veröffentlicht hat, enthält emen der vcxjchwdenen Vorschläge, welche uns seit Beginn des damschen Streites bis vor Kurzem dnrch amtltche nnd außeramtltche französische Agenten gemacht wdrden smd, um zw1schcn Preußen und Frankreich ein Yundmß zum Zweck beidersetnger Vergrößerung herbeizu- fuhxen. Ich werde Ew. 2c. noch den Text eines andern vom Zruhjahr 1866 sch1ckken,.ebenfalls das Ancrbieten ciner

ffensivz nnd Defensw-Alltanz enthaltend, vermöge welcher Frankreich 300,000 Mann gegen Oesterreich und sechs bis acht Mtatonen Vergrößernng für _Preußen versprach, gegen Ab- tretung _emes Lnndstxtches zwnchen Rhein und Mosel. Die UUMOJllkhkelt furnnxch, auf dcrgleichen einzugehen, war gewiß Jedermann, nur mch_t der französischen Diplomatie klar. Nachdem wir an Zum 1866 diese und andere Vorschläge ab- anhnt, begann damals dte französischeRegierung,an unsere

tederlage und deren Außbeutung zu rechnen und dieselbe diplo- matisch vdrznberetten. Nach Ein tritt der patriotischancklcnnnun- gen deÉZthstersRouhcr hatFrankrcich nichtaufgehört, uns durch. L-lnerbtetungen entf Kosten Deutschlands und Belgiens in Versuchung zu fnhre„n. Im Interesse des Friedens bewahrte ich dns Gehemnns; uber dtesc Zumuthnnch und behandelte s1e dtlatortsch. Nach Störung der bescheidenen luxem- durgtschen _Bcftrebungen Frankreichs durch bcfannte öffent- liche" Vorgange , Wiederholten sich die erweiterten Vor- schlag?, 1vel_che Yslgtxn Und Süddeutschland nmfaß-ten. In diese let 1867 fällt die Mittheilung des Bencdetti- schen Manuskripts. _Daß der französische Botschafter ohne Genehnngung seines Souverains eigenhändig diesen- Entwurf fornwlwt und mit mir darüber wiederholt ver- handc'xt, habe, 111 nnrvahrfchcinlich. Die verschiedenen Phasen franzosxscher Versnmmunq und Krisgslust, welche wir von 866,1),18311r belg1schen Eisenbahnfrage durchgemacht haben, FWFFFZU 112116 dter Yetgung oder Abneigung, welche die

en enen ci mir ür diee '

finden glaubten? f s Verhandlung zu

Die schlicßlichx Ueberzengung daß mit uns keine G - erwexterung Frankreichs zu erreickßen fei, wird den EntscFltJazß

„Ordens zweiter Klasse mit dem Stern zu ertheilen.

ereift haben eine- solche gegenuns uerkäm en. Sogar Grund, zu glauben, daß, 3 Ps Ick habe

wenn diese Veröffentlichung

. ente früh 8 Uhr ist Sc. Königliche Hoheit in Stuttgart" emge- roffcn und gedenkt, nach tcleßraphischcr Meldung, Nach-

“L.

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unterblieben wäre, nach Vollendung der französischen und unserer Rüstungen uns von Frankreich das Anerbteten gemacht sein würde, an der Spitze beider gerüsteter Heere dem unbe- waffneten Europa gegenüber gemeinsam das Benedettische Progrannn durchzuführen , d. h. auf Kosten Belgiens Frie- den zn schließen. Der in unserer Hand befindliche Entwurf, welchen Lord A. Loftus gesehen hat, ist von Anfang bis zu Ende, einschließlich der Korrekturen, von der dem englischen Botschafter bekannten Hand des Grafen Benedetti geschrieben.

Wenn das Kaiserlich französische Kabinet Bestrebungen, für welche es seit 1864, zwischen Versprechungen und Forde- rungen wechselnd, ohne Unterbrechung bemüht geWesen ist, uns zu gewinnen, beute ableugnet, so ist das Angesichts der politischen Situation erklärlich. -

- Der Magistrat und die Stadtverordneten der Stadt Hadersleben haben, unterm 22. d. M. nachstehende Adreffe an des Königs Maxeftät gerichtet: ,

Allcrgnädigsier K nig! Durchdrungen von der .Gerechttgkett der Sache, für wclche alle Deutsche von der Kdnigsan bis zu den Alpen unter der Führung Eurer Königlichen Maxestät in dgn Krteg ziehen, den nur wälschec Frevel entzündet hat, nahen fich „dle Vertxeter der nördlichsten Stadt der Provinz Schleswig-Ho-lstctn, um thre Bc- reitwilligkcit auszudrücken, das zu leisten, was, des Krieges schwere Zeiten fordern, und dem Vertrauen Worte zu lethen, daß Eure Ma- jestät unter dem Schuße des Allmächtigen die gerechte Sache zum eile des Vaterlandes herrlich ausführen werden. Dann ward , dcß'

nd wir gewiß, in fichcrem Frieden unter Euer Maxestat Scepter jeder Theil gedeihen, ungefährdet von solchen Nachbarn, die des deut- schen Volkes Macht und Wohlfahrt beneiden und zu stören versuchen. In tiefster Ehrerbictnng Euer Königl. Majestät treugehorsame Ma- gistrat und Stadtverordnete der Stadt Hadersleben. _ K. LüdersZ, 2c._,2c. - Die Adress e , welche der Magtstrat und dte Burger-

'vorsteher der Stadt Hildesheim an Se. Majestät den

König gerichtet haben, lautet: Allerdurchl-auchtigster xc. 2c.! Beleidigt, bedroht und herausgefor-

dert von Frankreichs Machthabern, die in dem Streben nach Deutsch-

lands Erniedrigung planmäßig den Kampf suchten und endlich be-

gannen, haben Ew. Königliche Majestät Sich entschlie en müssen,

auch Ihrerseits das Schwert zu ziehen,_um die höchfien üter _ die Ehre und die nationale Sclbständigknt -- . des Vatxrlandes zu ver- tbeidigen. Die damit von Ew. Königlichen Majeßat getroffene ernste Entscheidung, die dem beispiellos frcchen An rtffx gegenuber unvermeidlich war, hat uns mit dem Gefizhl hoher estredtgung er- fül1t. In tiefster Ehrerbietung sprechen tvtr dafur Ew. Königlzchen Majestät unsern wärmsten Dank aus. _ Der Kampf mit dem “machti- gen, 'von Leidenschaft entstammten Femke nnrd war eme schwere, die Volkskraft stark anspannende Prüfung sem. urchdrungen aher von dem Bewußtsein, daß das Recht klar anf Deutschlands Seite jsi, und in dem Vertrauen auf Gott, der gcnnß, dem guten Rcchte zum Siege verhelfen wird, wollen wir ausharren m Geduld und m voller

Hingebung an die Sache des Vaterlandes, wenn Lasten und Leiden

uns treffen. Genehmigen Ew. Königliche MajcßéY die feste Verstehe- rung, daß die Bürger und Einwohner unserer Stadt, dhne Untgr- schied konfesfioncller und politischer Parteten, mtt freud1ger Berett- willigkcit alle Opfer bringen werden, dlc dxr großeKampf fnr Deutsch- lands Ehre und Deutschlands Glück yon" thnen fordxrn wrrd. Gott erhalte und stärke Ew. Königliaze Majestat, Gott schuke unser thxures Vaterland! Ew. Königlichen Majestät _alleruntertbänigste Magtstrat und Bürgervorsteher der Stadt Htldcshnm. , Dieser Adresse, drückte eine zahlrnche Burgervsersczmmlung 1l)re Zustimmung in folgendem Telegramm cm Sc. Maxesiqt aus: »Wir ärger und Einwohner der Stadt Hrlkeshetm, 7,31; nnr uns_gestern Abend aus allen Ständen, Konfcsfioncn und polttxschen Parteien nut „einander versammelt haben, schließen uns aus vollfter Ueberzeugung derjenigcn Adresse an, welche unsere Stadtdertretnng gestern an Ew. Majeßät abgesandt. Heil und Segen Ew. Majestät und dem von A(lerhöchstihnen gcscbüßten theurcn deutschen Vaterlancha und be- fräftigte diesen Beschluß mit einem drctfachen donnernden HW auf König Wilhelm. __

- In London fand am 26.3110, eine Versammlung deutscher Kaufleute statt, wclchesstch nut der Organisatwn palriotischcr Sammlungen für dre .deutsche_ nationale Sache beschäftigte. Die bereits seitens des Konntes stattgchabten Sammlungen betragen rund 15,000 _Pfd. St.

-- Aus St. Petersbur wrrd der „Schles. Ztg.a be- richtet, das; fich dort am 15. d. „(;-egen 650111et| dem Hand- werker- und Technikekstandc angehörtge Deutsche versaznmel- "ten, um folgende Adresse an den Grafen Vtsn1arch_zu richten:

»Hcrr (Graf! In der Metropole des großen Oftretch§s1eht cm Häuflcm Ihrer Landsleute ?nsammcn und sagt Jhrcm Könige und Ihnen Dank, innigen Dank ur das Werk, das ste so schön begonnen Und, Gott wird cs'wollen, auch groß zu Ende fuhren werden. Unscxe Zahl ist gerin , “aber sie darf sich msofern wohl emigeBedcutung bet-

messen, als s e "aus Brüdern aücr (Hane des gemeinsamen -Vatcrlan-,

des vom Belt bis an die Adria einschließli? dxr freien Sch1veiz be- ßebt. Möge unsere kleine Schaar m ihrer nmgen Verctmgung un; serem VaterlTaJndl; lcin J.HeickanVdscs Scekg'ens sem! Hoch Deutschland. Hoch König. 1 em., 9 :mar .: _ _ Die Schrift wnd , der vSchles. Ztg.c-zufolge, m1temer

Sammlung, die bis zum 21. d., beendet sein fol! und bereits an 1500 Rubel betrug, nach Berlin abgehen.

- Die Deutschen in Moskau haben unterm 25. Juli folgendes Telegramm abgesandt:

_ E ccllenz Otto v. Bismarck, Berlin: «Hoch Deutschland, och

Fßtlfb'e m , „Hoch Bismarck, Mit Gott für König und Vater and kU . ck

- Von den Deutschen in Wheelina (Ohio, Amerika) ist“ folgendes „Telegramm an des Königs Majestät in englischer Sprache eingelaufen:

An König Wilhelm und das deutsche Volk. Berlin.

_ Gott verleihe den Sieg! Dte Deutschen in Wheeling. August Pollack.

--Aus Buffalo, 26.Juli ist folgendes Telegramm nach Berlin ab egangen:

König * Lilbexm, Berlin, Die deutsch-amcrikanischen Bürger Buffa- lo's verficbern Ste ihrer herzlichsten und kräftigsten Unterstüßung im

heiligen Kriege. , Loms Dumzelmann. August Fuchs.

- In Brooklyn bejchloß am 25. Juli eine deutsche Maffenversammlung dte Abjxndung folgenden Telegramms:

Sr. Majestät König Wilhelm, Berlin.

Brooklyn, Juli 25. Dte Deutschen Brooklyn's danken Ew. Majestät für die würdige Vertretung der deutschen Ehre, drüchen ihre Sympathien für die gerechte Sache aus und erflchcn Ruhm und Sieg ,für die deutschen Waffen.

Im Auftrage der_ Maffenversammlung: D. Bartholmeß.

- Von Deutschen m Mtlwaukee (Staat Wisconsin) ift unterm 25. Juli “folgendes Telegramm (m_ den Bundeskanzler Grafen v. BiZmarck-Schönhausen gerjchtet worden: '

Die 500.000 Deutschen Wisconsins verbinden begeistert ihte Stimmen mit denen aller civilifirten Nationen des Erdballs in der Verdammung des heimtückischen Schlagcs, den Verleßtcr Ehrgeiz und Verzweiflung Napoleon 111. gegen die friedliche und majeftästische Ent- wickelung Deutschlands zielen ließen. Wir bieten von Herzen unsere bescheidene Unterstüßung der heiligen Sache Deutschlands in einem Kampfe, welcher mit der entschiedensten Nicderlage„des_ Angreifers enden und den riesenhaften Kampf der deutschen Emhnt zur Voll- endung brin en muß. .

Auf Be ehl der Deutschen Wtsconfins:

Moriß SchtVeffler , Präsident. Gustav Schönberg, Sekretär.

:- Aus Baltimore, 24.3101 ist an den Präftdenten des ReichStags des Norddeutschen Bundes, 1)r. Sanson, folgende telegravhische Depesche eingegqngen:

*Die in Baltimore in emem Maffen-Meetmg versammelten Deutschen drücken ihre Sympathie für die nationale Sache aus und werden freudi dazu beitragen, die Leiden der Verwundeten , der Wittwen und aisen zu erleichtern. A. Schumacher, Prasident.«

- Heute früh entgleiste durch Znsammenstoß mit einem leeren Wagcnzuge in Folge falscher Wc1chenste11ung m W911- haufen der Eisenbabnzug, auf welchem das Fuftlter-Vathon des Infanterie-Regiments Nr. 26_bef'o'rdcrt wurde. Leider haben 7 Mann bei diesem Unfall thren Tod gefunden, und find 40 Mann mehr oder wemger verleßt worden.

Breslau , 25. Juli. Ueber einen Unglücksfall, von welchem 2 Compagnien Soldaten an der Ueberfähr im Bürgerwerder betroffen wurden, entnehmen wir der *BreZl. Zeitunga Folgendes: Die Soldaten hatten nach" abgehalte- nen Exerzier- und Schießübungen auf dem Ruckzuge den Oderprahm betreten in der Stärke von circa 400 Mann, während eine kleinere Abthetlung e_men nebenstehenden Kahn bestieg. In der Mitte des u dtesex Zett gerade stark angeschwollencn Stromes fuhr der ahn nut Vehemenz'gegen den großen Prahm, wodurch der erstere umschlug. Als dre auf dem Oderprahm befindltchen Lxute, _in der Ads1cht zu helfen, sich sämmtlia) auf die Vordersette drängten, gerteth auch dreser in eine schiefeLage- schöpfteWaffer und sank. Schtffer und am Ufer befindliche Militärmannschaften trafen sofort Rettungs- maßregeln; ca. 20 Mann wurden mdeß m anscheinend yölxtg leblosem Zußande aus Land gezogen, 1706) standen schon Mtlttar- ärzte bereit, fich ihrer anzunehmen. Dieselben boten alles auf, sie ins Leben zurückzurufen, was auch gelang. Lexder wurden jedoch auf dem jenseitigen Ufer" dm Soidaten ans_Land_ge- zogen , bei denen nicht sofort arztl1che Hulfe zur Hand yein konnte,“ spätere Wiederbelebungsversuche wgren fruchtlos.

Hannover, 26. Juli. Der telegraphxsch schon erwähnte Aufruf des Generals Vogel von Falckenftem lautet:

Aufruf an die Küstenbewohner der Nord- und Ostsee. Unsere Küsten smd bedroht. DkeVertheidigung derselben ist mir anvertraut,“ Eure Vertreter im Reichstage haben mir aber aua) mitgetheilt, daß es Euer Wunsch und Wille sei, hierzu mitzuwirken,“, ich ncvzne das mit Dank an, entschlossene Männer kann ich in dtcser ermten Zeit brauchen, fie wiegen schwerer denn Gold." *

So bewaffnetEua) längs unserer ganzen Kufte dex Ndrx- und Oyt- see, formirtEuch in Abtheilungen unter Führung verstandtgcr Manner; unter den inaktiven Offizieren Eurer Bezirke werdet Jvr deren gxnug finden. Die Bewachung der Küste mdgc zuvördcrst, Cure Auxgabc sein, um schleunigc Mittheilung an dtenächße Mtlrtarbehörde- von

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