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Die in öffentlichen Blättern, inßbesondere in der „Hessi- schen Morgenzeiiung- wiederholt enthaltenen" Anzeigen, wonach evangelische Geistliche des vormaitgen Kurfurftenthums Hessen sich in einer Politisch verwerflickyen, unpatrwtischen Weise Über den gegenwärtigen Krieg und dessen Veranlassung von den Kanzcln herab „geanßert hnben feilen, haben von dem ersten Augenblicke an _die gebuhrende ' Ve- achtung gefunden. Schon auf die erste, Mittheilung dieser Art vor länger als acht Tagen ist der Ohrr- Präsident der Provinz ersucht worden, durch amtliche Ruck- frage die den einzelnen Personen zur „Last ?elegten Aenße- rungen und die dafür vorhandenen Beweisnntte zu „konstatiren und das Ergebniß nacb Befund den, zustnndigcn Kdn- sistorien zur weiteren Verfolgung nntzntheilen. Gleich- zeitig sind die Konsistorien angewiesen, gcgen 'sdlehe politische Verfehlungen niit nnnachstchtiger Strenge dismoli- narisch vorzugehen. Es ist hiernach Vorkehrnng getroffen, allen begründeten Beschuldigungen nngesäumt die gebührende Folge zu geben und es darf erwartet werden, daß, wd solche zu er- heben sind, vor allen Dingen die dazu berufene Behörde „durch rechtzeitige bestimmte Angabe der Thatsachen und Beweise m den Stand geseht werde, die Pflicht ihres Amtes zu üben.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 2. August. Ihre Mnsjestät die Königin hat heute früh die Nachricht don der-glu «lichen An- funftSr. Majestät des Königs in Coblenz'121 'r Yachts und in Mainz 8 Uhr Korgens erhalten. Ueberall qif der ganzen Reise smd Sr. ajestät dem Könige die wärmsten Beweise allgemeiner VYeisterung dargebracht worden. Wäh- rend der Nacht waren apporte von allen Armeecdrps einge- gangen. Ueberall herrscht Ruhe und Zuversicht.
Gestern verweilte die Königin in der Sißung des Deutschen Central-Komites zur Pflege im Felde verwundeter und er- krankter Krieger. - Nack) der Tafel verabschiedete sich S_e. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Ihrer Majestat.
- Nach einer Mixtheilung des »Globe« soll das Panzer- schiff HvWarrior-c von Spithead ausgelaufen sein , um Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Preußen auf ihrer Reise nach England zu einem Besuche bei Ihrer Majestät der Königin 'von En land zu begleiten. DieseNachricht ist_unrichtig. Ihre Königliche oheit die Kronprinzessin, welche sich nnNeuen Palais zu Potsdam befindet, wird unter den gegenwärtigen Verhältnissen Preußen nicht verlaffen.
- Der Provinzial-Ausschuß der Provinz “Hawaihver hat unterm 30. Juli folgende Adreffe an des Königs Ma1estät beschlossen: „ „
Allerdu lauchtigster, Großmachtigßer König! 5 er nädigster König und Herr!
Unser Vaterland i einem frcvi'ntlichen Angriffe der Franzosen ausgeseßt. Alle Gegensätze der Parteien schweigen, und die ge- samxnte Kraft der Nation darf in eimniithiger Anspannung nur auf die Vefiegimg des Feindes gerichtet sein, Welcher seit Jahr- hunderten lediglich auf die Uneinigkeit Deutschlands seine Bc- rechnungeÉ" Füßen und seine Erfol e gründen konnte. Wie
der ' rdrinz Hannover zur Zeit er Befreiungskriege unsere Väter, entschlnxscn und ausdauernd den endlich vom Siege gekrönten Kampf gegen “die napoleonische Fremdherrschaft aufgenommen haben, 0 durchdringt a 413 jetzt nur ein Geist der Vaterlandsliebe und Ent- rüstung alle Hnnndveraner, die Unabhängigkeit und Integrität deut- chen Bodens zu v4rtheidigen, im gerechten Kampfe treu zu dem deut- chen Vateriand zu stehen, und nicht eher die Waffen niederzulegen, .: daß Deuts and die Geltung und Anerkennung unter den großen Nationen Eitropas geworden ist, Welche ihm nur noch die Eifersucht Frankreichs destreitet. Genehmigen Eure Majestät, daß die heute ver- sammelten Mitglieder des provinzialftändischen Verwaltungs-Aus- schusses und des Lanes-Direktoriums diesem alle Herzen der Provinz Hännover bewegen en Gefühle Ausdruck geben.
, _ In der Versammlung der Stadtverordneten von Cöln am 28. v. M. wurde die Absendung der folgenden
Adreffe an Sc. Majestät den König einstimm1g beschlossen: Cöln- 28. Juli 1870. _.Hoher BundeSfeldherr! Allerdurchlaucbtigster, Allergnädigftek König und'Herr! Euer Majestät Weisheit und Vaterlandsliebe hat fick) vergeblich bemuht, den Frieden zu erhalten, den Krieg abzu- Wehren, in welchem der Feind fich die Provinz zum Knmpfpreis ausersehcn hat, durch, welche Deutschlands schönster Strom fließt; an dessen Ufern treue Söhne Preußens und Deutschlands wohnen. Auch Rheinlands Söhne folgen mit Begeisterung dem RufeEurer Majestät; heglettet 1,793" Segen ihrer Väter und Mütter, Welche festhalten an ihrem, Korngßhause, an Preußen und am deutschen Vaterlande. Zreudtg ,und. vollen Herzens legen wir hiervon Zeugniß ab in dem L_lugcnbltcke, m Welchem Eure, Majestät Allerhöcbstselbft mit dem ritter- 1ichen Kronerben und den Prinzen des Köni lichen „Hauses im Begri e smd, dar; ruhmreiche, mit noch Jungen iegeklorbern geschmii tc
.5" eer im herrlichen Bunde mit dem Heere befreundeter deutscher Étämme dem Feinde des gemeinsamen deutschen Vaterlandes ent- qegcnznfiihren,“ freudig und mit dankerfüllten Gefuhlen geben wxr Zeugnis: von unserer Zuversicht fiir die Zukunft, von „unserer Opfer- wiUigkcit in jeder Gefahr, bei spätem odcr frühem Siege. Gott ge- leite Eure Majestät auf dem sel,)iveren Wege,“ Gott starke den Arm Eurer Majestät zur Führung des Schwertes, welches gezogen Werden mußte zum Schutze von Hans und Hccrd jrdcs Bürgers „ zur Wah- rung der EhrePrcußens und Deutschlands, zur Unabhan igkeit, znm Ruhme und zur bleibender: Einigung aller Stämme deut cher Naiion. Indem wir Namens der Stadt Cöln den Empfindungen gllcr ihrer Einwvhner Ausdruck geben, zeichnen wir Einer Majestat untcr- thänigst, treugchorsainste Ober-Bürgermeister, Beigeordnete und Stadt-
verordnete.
_ In den nächsten Tagen wird eine Bekanntmachung der Hauptderwaltung der StantSfchulden erscheinen, betreffend die Zus agescheine , gegen welche nach Z. 11 der Subskriptions- Bedingungen für die fiinfprdzentige Anleihe des Norddeutschen Bundes am 2. Einzahlungsterminc (1. September) die von den Zeichnnngsstellen ausgestellten Empfangsbeschermgungen ausge- tauscht werden. Die Znsagescheine lauten nuf den Inhaber nnd werden von der Hauptverwaltung der Siaassehulden ausgefertigt. Auf Wunsch des Zeichners werden auf Eine Zeichnung auch
mehrere auf für den Handel geeignete Abschn1tte des gezejch- neten Noniinalhetrages lautende Zusagescheine ausgefertigt . werden. Die Erklärungen der Zeichner über ihre desfallsigen
Wünsche werden bei der ersten , ani 10. d. Mts. fälligen Ein- zahlung von den betreffenden Kassen Eine Berücksichtigung ailer hierbei kundgegebenen wird indeffen in dem Falle nicht möglich sein, wenn eine so große Anzahl kleiner Apdints gefordert werden sollte, daß dercn Aitsfertignng in der kurzen Zeit vom 10 August bis 1. September unansfiihrhnr sein wiirde. 'An der grhßten Wiilfährigkeit aller betheiligten Behörden wird es in diesem Faile gewiß nicht fehlen. - Spricht, der Zeichner besondere Wünsche nicht aus, so wird ihm nur eni ZusaJeschein, der auf den von ihm gezeichneten Norninnlbetra laute , ausgefertigt.
Es muß noch besonders darauf an merksam gemacht wer- den, daß es sich bei den von den Zeichnern abzugebcnden Er- klärungen nur um die Abschnitte der Zusagescheine , nicht etwa schon um die Abschnitte der Schuldverschrecbnngen handelt, welche später gegen die vollbezahlten Zusagcscbeme ausgegeben werden.
- Aus Kopenhagen vom 30. Juli melder der »H.C.«: »Die hier im Laufe des gestrigen Tages iiber die französische Panzerflotke eingetroffenen Telegrinnnie lauten in chronologischer Ordnung folgendermaßen: Frtedrtchdhafen, 29. Inlt, Morgens:
Die französische Flottenabthcilung besteht aus sieben größeren Panzerfrrgatten und zwei kleineren Holzschiffcn, Welche gestern Naa)- mittag sämmtlich in der Bucht don Anlbcck zu _Anker gingen, wo fie vermuthlich die Ankunft vdn noch mehr Schiffen abwarten. _“ Morgens 10 Uhr: Einige franzöfische Panzerfregatten haben die Anker gelichtct und sind östlich und westlich um Läsö gesegelt, Vcr- muthlich um Jagd auf eine preußische Pnnzerkordette (vArminiusa) zu machen, Welche fich kurz vorher hier gezeigt hat. Nachmittags 2 Uhr 45 Minuten: Die preußische Panzerkorvettc ist heute Morgen nordöstlich von Skagen nach Süden segelnd gesehen worden. Skagen, 29. Juli, Nachmittags 3 Uhr 35 Minuten: Von der französischen Panzerflotte liegen noch vier Schiffe bei Hirtsholm. „Helsingör, 29. Juli, 6 Uhr 7 Minuten, Nachmittags: In diesem Augenblick segelte die franzöfische Panzerflotte hier vorbei,« (Nach Weiteren Nachrichten ist die Jagd auf den vArmininsec erfolglos geblieben.)
_ Die Bevölkerung der neutralen Staaten giebt fortgeseßt ihren warmen Sympathien fiir Deutschland Qiusdruck und be- thätigt dieselben auf mannigfache Weise. Viele fremde Offiziere haben sichhier mit dem Wunsche gemeldet, den Krieg gegen Frank- reich im Heere des Norddeutfthen Bundes mitmachen zu dürfen.
Die deutsche Bevölkerung St. Petersburas, welche aus Landsleuten aller (Hane des gemeinsamen Vaterlandes vom Belt bis an die Adria, einschließlich der Schweiz , he- stebt, ab ihrem Interesse für Deutschland in einer patrio- tischen dresse an den Bundeskanzler Grafen Bißmarck Aus- druck, Unter Leitung des Bundeskonsuls, Legations-Raths von Bojcnwwskh, gehen daselbst die Sammlungen zu Gunsten der deutschen Verwundeten riistig vorwärts. Auch unter den Deutschen an der Wolga herrscht Begeisterung iiber Deutschlands einmiithiges Vorgehen. Ebenso in Riga, woselbsi auch ein Aufruf an »Esthlands Frauen- ergangen, Charpie zu sammeln für ihre mit Krieg überzogenen deutschen Stammes- geno en.
uch unter der deutschen Bevölkerung Englands findet Deutschlands Vorgehen einen freudigen Widerhall. In London- Bradford, Edinburgh 2c. sind patriotische Hülfsfonds ge- bildet zur Unterstüxzung für die verwundeten deutschen Krieger. Die deutsche Turnerschaft zu London hat beschlossen, die Ehre Deutschlandié wie ein Mann mit Aufwendung aller Krafte
; lands Sympathien.
entgegengenommen. :*" Wunsche '
. 29 und Mittel wahren zu helfen. Ans Bradford sind bereits
mehrere Deutsche nach ihrem Vaterlande zurückgekehrt, um an
7 dem Kriege Theil zu nehmen.
In der Schweiz erweckt gleichfalls die Sache Deutsch- " , ' „ Von den Profefforen der Hochschule Zurich ift em Aufruf ergangen an nile daselbst wohnhaften
*- Deutschen, nicht mäßig im bevorstehenden Kampfe um die .; Unabhangtgkeit des Vaterlandes dazustehen, sondern so viel an
ihnen liegt, die Wunden, die der Keie schlagen wird er eilen. Aehnlich ist die „Stinnnung in dgen Niederla,1izde1?.
, In Italien giebt nch die Theilnahme fiir Preußen in
vielen antifranzostschen Kundgebungen und preußenfreundlichen
chwnstranoncn kund. “Solche fanden fast in allen großen
«tadten des Landes, wre Florenz, Mailand, Padua, Genua,
Palermo u. a. statt.
Cassel, 27. Juli.
_ „ Die »Heff. Morgcnz.e veröffentlicht jz eme Adrestc, welche der Stadtrats) dem General v. Plonski ' . zu dessen funfzigjcihrigem Dienstzubiläum am 9. dM, nach
KissitBen gesendet hatte, und das Dankschreiben des Invilars. _ldenbeßrg, 31. qui. Dns Geschdlatf Band )()(1. Stuck ()1 cnthait dasuGescxz, betr. die KriegSleistungen, und das Gesch, betr. die Abanderung der Gemeinde-Ordnnng vom 1. Juli 1855.
“ Merklenbnrg. Schwerin, 1. August. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin nnd die. Herzogin Marie sind gestern friih 'von Berlin hierher zurückgekehrt und beabsichtigte Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin-Mntter heute Abend und die Herzogin Wiihelm, Königliche Hoheit, nebst
. Pit'infzfcssin Tochter am nwrgenden Tage von Berlin hier ein- zure en.
Lippe. Detmold, 30. Inli. Die Gesexzsannnlung fiir das Furstenthum Lippe veröffentlicht folgenden Landtagsabschicd vom 28. Juli 1870:
Von Gottes Gnaden Wir Paul Friedrich Emil Leopold 2e. (Hetrene Stände haben Und ihre nnterthänigften Erklärungen aufdie
“ ihnen vorgelegten Propositionen nnd die damit“ verbundenen Anträge
und. Dcsidcricn zu einer Zeit iibe'rrcichen (affen, in welcher, zufolge der ergangenen Kriegserklärung Frankreichs, ganz Deutschland fich ru'üct, die Ehre und die Selbständigkeit des gemeinsamen Vaterlandes nut den Waffen zu yerthcidigcn. '
In einem solchen Augenblicke, in Welchem es um Höheres fich handelt, müjsen dic Beschlußnahmcn iiber die inneren Angelegenheiten der einzelnen Staaten zuriickgescßt bleiben,“ nur die gemeinsamen An- gelegenheiten des großen Vaterlanch, nur die Hcrhcischaffung der Mittel 'zu einer kräftigen Vertheidignng desselben gegen den andringcn- den Feind, können der Gegenstand der Bcrathungcn und Beschluß- nnhmcn der Regierungen und der Stände in den zu Deutschland ge- hörigen Staaten sein.
Wir haben, hiervon arisgehcnd, darauf Uns beschränken müssen,
Unserer Regierung zu befehlen, nach den Beschlüssen des Landtancs'
dcn Etat fiir die Lnndkaffc aufzusthen, und ist dann durch Unsere nm 20. d. M. erlassene Verordnung dein entworfenen Etat Unsere Genehmigung crthcilt worden. .
Die Ordnung der Finanzen “des Landes nach dem genehmigten Cini, die Jestßrilung der zu demselben gehörigen Speziai-C'tats, die Einziehung der Steuern und Abgaben und die Bestreitung der Landes- ansgaden ist nunmehr die Aufgabe Unserer Regierung.
„Unter den ovwaltcndenZcithcrhältniffen ist dem Lintrage getreuer
Stande, zu Prämi:n fiir das Landgestüt und zu andern landwirth- schaftlichen Zwecken die Summe von 2500 Thlr. zu bewilligen, in Berücksichtigung, daß die Geldmittel dazu nicht vorhanden find, Unsere Genehmigung nicht ertheilt worden. _ Wir haben Anstand genommen, das proponirte Gesch über die Einführung einer Gebäudcsteucr nach den von getreuen Ständen dar- iiber abgegebenen Erklärungen zu erlaffen, zumal die damit in naher Verbindung stehende Proposition, die neue Veranlagung der Grund- steuer betreffx'nd, von dem Landtage abgelehnt ist, und behalten Wir Uns vor, eine nochmalige Berathung darüber am nächsten Landtage zu veranlassen. _
Die proponirtcn Gesche iiber die Aufhebung der Wrasemeiftereien und iiber die Aufhebung «niIschließlicher Gewrrbrrcchtigungcn, sowie der Berechtigungen zur Erthcilung gewerblicher Konzessionen und zur Aufcrlegung gewerblicher “Abgaben find von Uns genehmigt :vordcn und Werden Wir dercn Publikation veranlassen.
Im Uebrigrn haben Wir Unsere Entscheidungen über die uns zn- gegangenen Erklärungen und Anträge getreuer Stände Uns vor- bchctxll)tetl1 und wcrden Wir Unsere Entschließung dem nächstenLandtagc nut cl en.
Indem Wir den Landtag hiermit fiir geschlossen erklären, bleiben Wir getreuen Ständen in Huld und Wohlwollen zugethan.
Sachsen. Eis enach , 27. Iuli, Bei, dem Ausriieken der hiesigen Garnison, dem, wie auch 111 Wennar, öffentlicher Feldgotfeödienst und Parade vorangingen , hielt der Groß- )erzog eine Ansprache, die im Wesentlichen lautete:
Ihr wißt bereits alle, welehe Kunde von drüben, vom Rheine her, zu uns hcrübcrtönt,“ dcr wohlgckanntha-ind des deutschen Vater- landes, Frankreich, steigt wieder empor, um unser Vaterland zu schmä-
lern, seine Ehre anzugreifen, unsere Freiheit uns zu rauben! Deutscb- ,
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land erhebt fich zur Verthcidigunq wie und 1815, ivo unsere_ Väter cin Gleiches thaten den damaligen Unterjochcr Deutschlands, jenen ersten Na- polchn, Vor anger des_ jeßigen, bekämpften, besiegten und vernichteten“. , as glorreiche Vorbild unserer Väter leuchte uns vor- an, und wie sie, wollen ww muthig und th vertrauend in den Kampf ztcben. Der Allmachttge verläßt nie die, Welche auf ihn hof- fen und unschuldig am Kampfe find. Nun, beides sind wir, und so Wird auch unser treuer Gott gennß unsercFahnen segnen! Den Erb- grdßherzog, meinen Sohn, habt ihr bereits euch in den Kampf für das Vaterland vorausetlcn sehen,“ er that es eingedenk, daß wir und InesZthkitnd nYnerl zßlTsamYMdhaltm und das Banner des Vaterlands o a en. 0 a un enn ctro “ ' GottÄrZird :Znser Schuß sein! g | zum Kampfe ziehen und ten urg, 31. Juli. Heute Vormitta i ol ende Proklamation des Herzogs erschienen: g | f g _ An m_etne theuren Altenburger!
Im Begriff, nnch m das Hauptquartier der zum Schuh der deutschen Kirsrcn aufgestellten Armee zu begeben, Werde ich in den nachsten eretgmßvollcn Wochen nicht unter Euch sein,
Indem, ich Euch Gottes „Schuß befehle, bin ich gewiß, daß Jeder von Euch in allen Wechselsallen dcs uns Von französischer Ueber- hcbung aufgedrungenrn Krieges mit deutscher Qlusdauer und Feftißkeit anSharren nnd freudig Alles einsehen wird, ihn zu Deutschlands Ohre hindurchzufuhrcn. ,
" Hat_auf fränkische Bedrohung Deutschland in nie gekannter Ein- tnuthtgkett fich erhoben, so wird mit Gottes Hülfe als Frucht aus diesein Kampfe Deutschlands Einigung hervorgehen, damit ibm end- lich 111 Enropn die Steüung zu Theil wcrde, welche es im Intereffe dauernden Friedens einzunehmen berufen erscheint.
Ick) vertraue, 'daß xneine Altenburger mir ihre Liebe und Treue dnrch uMchutterltche ngebung an unser großes Vaterland bewei- sen Wer e .
Altenburg, am 31. Juli 1870. Ernst.
„ Wurttemberg. Stuttgart, 1. August. (W, T. B.) Furst Gortschakoff reist heute von hier über München nach St. Petersburg ab.
, „Bayern. München, 28. Juli. Se. Majestät der König wird morgen Vornnitag niit den Königlichen Prinzen, dem „großen Corthge 2c. 2e.,e1nem m der Frauenkirche von dem Erzbisehof celehrirten Bittamte beiwohnen, das abgehal- ien wird, um eine glückliche Entscheidung in der gegenwärtigen Kriegsndth und baldige Wiederkehr des Friedens fiir unser
Vaterland zu erstehen.
1813 ,- 1814 und muthig
einst
OesterWth-Ungarn. Wien, 30. Juli. Das »Reichs- gesehblatte veroffentlicht eine Verordnung der Ministerien des Innern, der Instrz und des Handels vom 29. Juli 1870, womit die don den Behörden und den ReichSangehörigen wäh- rend des zwischen dem Norddeutschen Bunde und den Staaten Suddeutschlands einerseits ,und Frankreich andererseits aus- gebrochenen Krieges hinsichtiich des Handels und der Schiffahrt nufd dem Meere zu beobachtenden Grundsähe kundgemacht wer en.
Z. 1 dieser Verordnung lautet:
Es ist Verboten, „auf, Schiffen unter öfterreichischoungarischer Flagge Truppen dernkriegfiihrenden Staaten zu transportircn oder den Lchtercn Gegenstande, welche nach dem allgemeinen Völkerrechte oder besonderen allgemein kundgemachten Anordnungen der Ntreffenden fremden Regierungen als Kriegskontrebande gelten, zuzuführen.
Von solchen Gegenständen darf auf einem öfterreichisch-ungarischm Schiffe im Verkehre mit jenen Staaten nur so viel Vorhanden sein, als zu dessen eigenem (Hebrnn-che oder zu dessen Vcrtheidigung unum- gänglirh nöthig ist. _,
Den österreichisch-nngariichen Schiffen ist das Einlaufen in solche Pläße und Häfen untersagt, die von einer der kricgführenden Mächte belagert odcr wirksam blokirt sind.
Wer vorstehende Verbote Übertritt, hat bei eintretender: recht- mäßigen Besehlagnahmen und Konfiskationcn von Seite der krieg- führenden Staaten keinen Schuh bei der Regierung zu erwnrten.
Triest, 29. Juli. Able auf auswärtigen Stationen be-.
findlichen Kriegsschiffe wurden einberufen.
Belgien; Briis s el , 30. Iuli. Die Sihungen der Pro- vinzialversannnlungen sind geschlossen, worden. Die Mehrzahl der Versammlungen hat nur die dringendsten Verwaltungs- sachen erledigt, die Berathung aller politischen Angelegenheiten abcr vertagt.
Großbritannien "und Irland. Lyndon, 29. Iuli. Wir gehen heute zur Erganzung unserer geftrigen Mitthetlnngen nach der »Engl. (Form noch folgende Artszüge aus dem englischen Blaubach:
Nr. 53, eine Depesche des englischen Botschafters in Berlin, Lord Augustus Loftus, an Earl Granville ist vom 13. Juli datirt und lautet in ihren Hvuptftellen folgendermaßen: »Ich hatte heute eine Unterredung mit dem Grafen Biqurck und gratulirte Sr. Excellenz zu der bevorstehenden Lösung der schwebenden Krises durch den freiwilligen Rücktritt des Prinzen von Hohenzhüexn. Graf Bismarck bemerkte, von Paris sei - wiewohl nieht ck_siziell von Baron Werther - die Nachricht eingetroffen, daß, diess Lyßung der spanisihcn Schwierigkeit nicht hinreichcn Werde, die franzonschc
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