1870 / 191 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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' .Au u . Se. Majestät der König i_vuxden ier 2[?ekiahxzÖltLikunfL,stMorgens 6 Uhr, von St. Kizmglichxn oheit dcm Großherzog von, Hessen __und be) Rhein empfan en, Höchstwelcher zu dieser Begryßung mit seinem militärichen Gefolge von Darmstadt _herubergekommen war und sein Absteig'equartier bei dem Regierungs-Rath Schmidt genommen hatte, weil das Lanze Großhcxzoghche Palais _- das alte Deutsche Ordenshau - Sr. Majestat dem Könige zur Dispofition gestellt worden war. Der_ ganze erste Stock des schön am Rhein Ylegenen Palais Wird von Sr Majestät dem Könige un dem Prinzen _Carl pon

r'eußen, Königliche Hoheit, bewohnt, wahrend M1 zweitxn

tock die persönliche und Militarischc Umgebung vextheilt ist. Um 9 Uhr fand eine Berathung der Generaie bei Sr. Majestät statt. Mittags 12 Uhr wurhe der Erzbischof von Mainz, v. Ketteler, empfangen, und gleich darauf machten _Se. Majestät dem Großherzoge einen Vesiich. Die Tafel, _yon ungefahr 40 Konverts, fand um 4 Uhr be1_S_r._Ma estai statt, und nahmen Theil an derselben _S_e. Königliche „ohett der Groß- herzog von Hessen, Se. Königliche Hoheit der Erbgroßhcrzog von Mecklenburg-Schwerin, Se. Durchlaucht der Prinz Woldx- mar von Schlcswig-Holstein-Sonde_rburg-Augustenburg, sowre sämmtliche General- und Flügel-Adxutauten, und andere hhhe Personen des großen Hauptquartiers, Nach der Tafel qrbetie- ten Se. Majestät bis Abends 8 Uhr, wo vor dem Palais auf der Rheinseite eine musikalische Serenade stattfand, welcher

' der roße Zapfenstreich anschloß. D_ie_ Musikchöre ZL 19. ?2. Posenschen) , 30. (4. Rheinischen _ und 81. (1. Hessi chen) Infanterie: Regiments, sonne der rtillerte

waren unter der Leitung des Musiknietsters_ Philipp o_om 19. Regiinent vereinigt, wurden von Laternenträgern__ und LWL? 01131116 3111511131166 von Infanterie umgehen und fuhrtcn__ eme ganze Reihenfolge von gerade jest bedeutungsvohlen Mgstkstuckey, wie das Körnersche: Du Schwert_ an meiner Linken! 131 der Maria v. Weberschen Komposition, aus. Se. Majestät der König hörten theilweise auf dem „Balkon , theils in dem roßen Saale , dessen geöffnete Glasthuren auf den Balkon ?ühren, der Musikaufführung zu und wurden xedesmal beim Erscheinen am Fenster oder auf dem Balk011__ von dem Hochrufe der sehr zahlreich versammelten Menge bcgrußt, _ Als dieMufik unter den Tönen des Zapfenßreiches abmarschirt war, zogen Se. Majestät sich zurück, “empfingen_aher_nach 9 _Uhr__nt_)ch den Prinzen Luitpold von_ Bayern Königliche Hoheit, HELM" welcher mit seinem militärischen Gefolge m Mainz einge- troffen war.

- Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hat als Oberbefehlshaber der 111, (süddeutschen) Armee am 31, Juli aus seinem Hauptquartier nach der *Karlsr. Ztg.« folgenden Armeebefehl erlassen:

»Soldaten der dritten Armee!

Von Sr. Majestät dem König von Preußen zum Oberbefehls- haber der 111. Armee ernannt, entbiete Ich den von heute ab unter Meinem Befehl vereinigten Königlich preußischen, Königlich bayeri- schen, Königlich württembergischen und Großherzoglich badischen Truppen _Meinen Gruß.

Es erfüllt Mich mit Stolz und Freude, an der Spike der aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes vereinten Söhne für die ge- meinsame nationale Sache, für deutsches Recht, für deutsche Ehre gegen den Feind zu ziehen.

Wir gehen einem großen und schweren Kampfe entgegen, aber in dem Bewußtsein unseres guten Rechts und im Vertrauen auf Eure Tapferkeit, Ausdauer und Mannszucht ist uns der siegreiche Ausgang gewiß.

So wollen wir denn aushalten in treuer Waffenbrüderschaft, um mit Gottes Hülfe unsere Fahnen zu neuen Siegen zu entfalten für des geeinigten Deutschlands Ruhm und Friede,

(gez.) Friedri ch Wilhelm, Kronprinz von Preußen.- _ 7- Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl hat die seinem Oberbefehl mitunterstellte hessische Diviston in einem Tageslicfehl begrüßt.

- Der gr 2 Gen eralstab veröffentlicht unterm gestrigen Tage so_lgende Bekanntmachung:

ckDie gesammte Bevölkerung in unserem großen Vaterlande harrt m pqtriotiicher Spannung ([Uf die Veröffentlichung der

- [WU „de_n KrichsYaupläßen täglich cmgehenden Nachrichten.

_ Die EkelgUML wcrden _d_urch Privat-Telcgrannne und selbst Y:.cgrammc emzelner Militärs stets -eher zur allgemeinen Himide (;(-langem, als durch offizielle Depeschen, weil diese, auf Grund Der Berichte der Truppen-Kommandos bei der Armee

gefertigt, län _ere Zeit in Anspruch nehmen und deshalb später kommen mii s en. _

Dafür sind fie verbürgter und zuverlasfiger, und enthalten mit derselben Wahrheitstreue alle Vorkommnisse, welcher Natur fie auch sein mögen.a

- Die in unserer gestrigen Nummer veröffentiichten Tele. gramme aus Mainz, Fratzkfurt _a; M. und München sind Seitens des Königlichen Polizei-Prästdmms gestern Nachmittag an den Anschlagssäulen zusammen als 6. Depesche vomKriegs- schauplaße publizirt worden. _

- Eine von der Armee am 5. August des Morgens ein- gegangene Depesche (die 7. vom Kriegsschauplaße) _s_agt: _

»Der Kronprinz hat am 5. d. den Voxmarsch iiber Weißen- burg hinaus fortgescht, oh1_1c auf ern_ß11chen Widerstand zu stoßen. Die von ihm passtrtcn franzostschen Ortschaften mit Verwundeten gefiillt, unter leßteren_ auch _der Oberst des fran- zösischen 50. Regiments. -- Der tiefe Eindruck des Gefechts unverkennbar. _ _ _

»Bei S'aarbr ticken findet der Fe_md em barbarisches Ver- gnügen daran, die unheseßte S_tadt immer von Neuem mit Granaten zu iiberschütten, in keer anderen Abficht, als seinen Muth an' friedlichen Bürgern zu nden.“

- Die „Karlsruher eitunga m_eldst_unterm 5. August: Nach hier eingetroffenen 5 achricht_cn ist die badische Divi. sion estern Vormittag gegen Süden vorgerückt und hat die franzöéische Grenze überschritten. DaSHauptquartier befindet sich in Lauterburg. Eine Rekognoszirung auf dem linken Rheinuferhci Selzhat _ergeben, daß dort nur wenige fran-

ösische Truppen sich befinden. Unsere brayen Truppen haben 0 Rachen erbeutet und_ auf das rechte Rheinufer in Sicherheit gebracht. Verlust 1 Lieutenant und 2 Mann todt, 1 Mann

verwundet. der Saar schreibt das

- Ueber die Vorgänge an »Milit.-Wochenbl.a : _

Am 28. JuliMorgens wurde von. dem in Saarbrücken stehenden preußischen Detackeme_nt (_?as ]. Bataillon Füs. Regts. Nr. 40 und ein Ulanenzug) eme ? ekog_noszirung auf_ das feindliche Gebiet gegen den Sembach- nach Speichertx und Stiring (etwas über eine halbe Meile südwestlich von Saarbrucken) vorgenommen. Man fand, daß der Feind 'enscits des Sembaches auf den Höhen von Speichern eine Vorpostenécllung genommen hatte. Es Wurden viele Schüfsc ge- wechselt, der Feind schoß schlecht und stets zu hoch, so daß diesseits keine Verwundung stattgehabt hat. _ _

Des Mittags versuchte der Feind emen Vorstoß, indem er fich mit Infanterie näherte; die diesseitigen Abtheilungcn gingen ihm jedoch entgegen, worauf er mit Granaten feuerte und sta) alsbald wieder zurückzo. Zwei Granaten frepirten im WirthShause am Exerzier- plaße. Zßcrwundungen kamen preußischerseits mcht vor.

Am 29. Juli begann der Feiniz seine Aufstellung auf dem Speichern Berge durch Erdarbeiten zu verstarken.

Am 30. Juli des Morgens rückte er von dort gegen die auf dem linken Saarufer gelegenen Dörfer Arnual_ (35 Meile südöstlich von Saarbrücken, vor St. Johann) und Gersweiler («2 Meile westlich von Saarbrücken) vor und eröffnete ein heftiges (Hewchrfeuer unter großer Munitionsverschwendung. Es gelang dem Feinde jedoch nicht, in den Befiß dieser beiden Dörfer auf hem linken Saarufer zu gelangen, und zog er fich daher Wieder in die benachbarten, stark besehten Wal- dungen zurück. Der preußische Verlust betrug: 1Mann todt, 2 leicht

“verwundet, ] Pferd todt, 2 Pferde leicht verwundet.

Am 31, Juli und 1. August kamen Plänkcleien mit dem Feinde nicht vor. Der Feind, welcher Vor Saarbrücken in seine frühere Aufstellung zurückgekehrt war, verhielt fich ruhig. Rekognoszirungen hatten ergeben, daß Saarbrücken gegenüber bei Forbach (1 Meile südlich von Saarbrücken) anschnlichere feindliche Streitkräfte standen, das 2., 12, 24. Linien-Regiment, das 7. Jäger-Bataillon, das 7. und 12. Dragoner-, das 5. Chaffcur-Regiment und 1 Mitrailleusen-Bat- terie vom 11. Artilleric-Regiment. Es sind dies sämmtlich Truppen des 2._franzöfischen Armee-Corps (G. Froffard) das bei Ausbruch des Krieges im Lager von Chalons stand. .

Rur hinsichts des 12. Linien-Infantcrie-Regimenis und 7. Jäger- Bataiuons ist zu bemerken, daß diese nicht zu den Truppen des

Lagers von Chalons gehörten, daher abzuwarten ist, ob hier eine Ver“ '

wechselung vorliegt oder aber, ob eine Formationsveränderung im 2. Corps vorgenommen worden ist. Das 2. Corps, Welches im Lagex von Chaloxis, in Z Jnfantcric-Divisionen und einer Kavallerie-Divt- sion voilftandig formirt, seine Ausbildung im Schießen un_d Manövriren nahezu beendet hatte , als die französische Armee mobil gemacht_ wurde, kann füglich als dasjenige Corps bezeichnet werden; was_ hitzschts seiner Formation in fefte Brigaden und Divisionen, soww hinsichts seiner ganzen Ausrüstung am kriegsbereiteften in der ganzen franzöfischen Armee war. Nichxsdeftowcnigcr hielten die an der Saar_ aufgcftxllten schwachen preußischen Streitkräfte dies Corps lange Zeit v__o[lßändig in Schach, bevor es fich endlich zum Angriff auf_ Saaxhrycken am 2. Achust entschloß. Bei Saargemünd (2 „Meilen _südlxck) von Saarbri': en) hatten inzwischen die Franzosen eme Schtffhxiickc über die Saar gcschlagsn und an der Grenze östlich hon Thtonvtüe seit dem 30. Juli gleichfaüs größere Truppenmasskn zusammengezogen. Es ist dies muthmaßlich das 3. ermce-Corps (Bazame). _

- Ueber das eroberte Weißenburg entnehmen wir hle- stgen Blättern folgende Notizen:

Die Stadt Weißenburg , die durch eißnlffe bedeutend exvorden, zählt w rd zum _Unter chtede von anderen gleichnamigen Städten auch KronWetßenbyrg genannt,_ ehemals eine freie Reichsftadt im Elsaß und Glied des rheinischen; Städtebundes, jekt Bezirks- stadt im französischen Departement Niederrhein, liegt am Fuße der Vogesen an der Lauter in schöner Gegend und ist mit bedeutenden Festungswerken versehen. Ste_ hat zwei ehemalige Comthureien des

ohanmter- und des Deutschritter-Ordens, zwei ehemalige Klöster, ein College; und drei Kirchen, unter denen die von Dagobert 11. ge- stiftete beruhmte Collxgtatfirche bis 1524 eine fürstliche Abtei war; in den nahegelegenen quferti Lampertswä) und Bechclsbrunn befinden sich Erdölquellen. _Dte Einwohner nähren fich von Strumpf-, Woll- und Katxunweberet, Töpferarbeiten, Leder- und Strohhut-Fabrikation und Weinbau. V_0n Weißenburg erhielten die in der KriegSgcschichte merkwürdigen Weißenburger Linien ihren Namen,. wclche eine Kette Risammenhängender Verschanzungen von Weißenburg am rechten

fer der. Lauter bis Lauterburg am Rhein bilden, nach der Beschaf- fenheit des Terrains schr unregelmäßig laufen und von Entfernung Y Entfernung durch Redouten flankirt find. Dieselben bestehen aus

rustwchr und Gräben, wurden seit 1705 im spanischen Erbfolge- kriege vom französischen Marschall Villars anqelegl und sollten den Elsaß gege_n Angrifxe von Norden her decken. Noch im Revolutionskriege spielten diese fUr_ ehr fest gehaltenen, jeßt vernachlässigten und“ ver- fallenen Werke eme Rolle. Nach der Einnahme von Mainz durch die Preußen und Sachsen eroberte der österreichische General Wurm- ser in der Nacht des 13. Oktober 1793 die Weißenburger Linien, wo- bei ihm das Lager der_ von Beauharnais befehligten fran ösischen Rheinarmce mu (_Heschüh und Gepäck in die Hände fiel. Zim 26. Dezember schlug P_ichegru die Oesterreicher und Preußen bei Weißen- burg, eroberte dieLmien wieder und nöthigte dadurch die Verbündeten zum Rückzu e über den Rhein. _

Ueber eißenburg geht die lange Linie der linksrheinischen Eisen- bahnen, welchc sich von Neustadt und Landau her über Hagenau nach Straßburg und von dort weiter in der Ebene an den Vogesen ent- lang bis nach Bgsel ziehen. Bei Hagenau zWeigt fich in nordWeft- licher Richtung die Eisenbahn nach Saargemünd und Miß ab. Fer- ner gehen von andau aus zwei Marschßraßen nach Straßburg , von denen die eine Über Bergzabern, Weißenburg , Sulz und „Hagenau führt, die andere östlich davon und näher am Rhein die Richtung Lauterburg- Selz verfolgt. Eine besonders wichtige Straße ist die so- genannte »Gebirgsstraßea von Hagenau südweslich nach Zabern Savcrne), auf welcher man durch die Vogesen nach LuneviUe und

ancy gelangt; es ist hier eine Einstufung, Welche es ermöglicht hat, durch dieselbe Strecke die Eisenbahn Straßburg-Luneville und den Rhein-Marne-Kanal zu führen. Von Weißenburg nach dem Paß von Zabcrn führt noch ein kürzerer und von der Einwirkung Straß- burgs entferntercr Weg durch das Gebirgsvorland, der sich bei Sulz von der StraßeLandau-Straßhurg abzrveiLt und Reichshofen, Nieder- bronn, In wciler , Buxweilcr berührt, (,s springt von selbst in die Augen, daß durch den Tag von Weißenburg die Angriffsopcrationen gegen die Franzosen siegreich eröffnet und gleichsam das EingangSthor aufgebrochen worden ist.

Der erstiirmte Gaisberg hinter Weißenburg, der die Stadt be- herrscht, war von den Franzosen mit Batterie- Einschnitten befestigt Worden, er ist ziemlich steil, schluchtenreich und _entsendet_ mehrere Quellen in die Lauter. Auf seinem Rücken läuft dre von Bitsch nach Weißenburg führende Chaussee. -- Das als Hauptquartier des Kron- prinzen bezeichnete pfälzische Dorf Nieder-Otterbach (nichtNiederrotter- bach) liegt am Otterhach, genau eine Meile von Weißenhurg und eine Viertelmeile von der Eisenbahn entfern_t. Zwischen 1th und dem erftürmten Orte befinden fich (am Schmierbach liegend__) die Dör- fer Rechtenbach, Schweighofen und_Altenstadt_und noch naher heran, aber in den p_fälzer Bergen, SchWeigen.

Neunkirchen, 5.__Auguft. Aus St. Johann v_on heute wird gemeldet, daß die Franzosen das dortige Eisenbahn- Stationsgebäude mxt Granaten bewerfen. _

Stettin , 5. August. (Osxs. Z.) Das gestxrn Nachnnttag von Philadelphia m Swinemunde, und heute hier eingetrhffene

norwegischeSchiff *Atlanttcs, Kapt. Jakobfohn, welches zwxsxhen Bornholm und Rügen kreuzen mußte, hat außer den be_1den auf der Kopenhagener Rhedx liegenden französischen Kriegs- schiffen nichts von der französichen Flotte h_emerkt. Dagegen hat es die 'Griklea mehrere _Ma_le gesehen, ist auch _von ihr angesprochen und hat _die_M1ttheilung erhalten, daß die Fahrt nach Swinemünde frei fei.

Altona, 4. August. Der Großherzo Vyn Meckl_e _ - burg-Schwerin ist nach einer Inspektionsre se 111 dem Kie er afen hierher zurückgekehrt und geht nach Kuxhaven an die findung der Elbe,- _ __

- Ein französisches Detachement qutey der Anfah- rung eines Offiziers hat, Wle die vN. Z_.Z._« nnttheili, am 30. v. M. , Abends, bei Klein-Basel_schwetzerisches Gebiet betre_ten. In Folge von Erklärungen szhen d_em Hauptmann e_iner auf dem Vorposten stehende_n_ Compagmx berner _Seharfschuizen und dem franzöfisckxn Offizier, __der, Wie es scheint, den Weg verfehlt hatte, zog sich die fr_anzofische PatromUe__ nach gegen- seitiger höflicher Begrüßung hinter die Grenze zuruck.

-- Die Nachricht von dem glänzenden Siege der deutschen Truppen bei Weißenburg anz 4. August hat aller Orten die freudigfte Bewegung, den größten Enthusiasmus hervorgerufen.

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die gegenWärtigen Er- etwa 6500 Einwohner und

Hier m Berlin wurde_ dieselbe vom Balkon des Köni lichen Yalms herab _dem Publikum verkündet und mit enßlosem ubel und begeisterten Hochrufen auf enommen.

Einen gleich erhebenden Eindru machte sie auf die Be- völkerung Danzigs.

In Posen wurde von der Bevölkerung. die Statue des vxrwundeten Generals_ von Kirchbach bekränzt ,' die ganze Nacht bmdurch erschall_ten d1e_ Hochs auf den Kronprinzen, General Kirchbach, auf die bayrischen Truppen und das 5. Armee-Corps. _ In Frankfurt a. M. wurde die Siegesnachricht Abends im Stadttheater beka_nnt und dem stürmisch verlangenden Publ1k_mn__von_ der Bühne herab verlesen.

Eine ahnlich begeisterte Aufnahme fand sie in Hamburg. KxoYtadYolksmengen durchzogen unter unendlichem Jubel

Die Dresdener Bevölkerung gab ihre freudi e Erre un dadur_ch zu erkennen, daß sie in Massen vor detZ .HotekJ de? preußischen Gesaridischast _erschien und Hochrufe auf Ihre Majestatßn die Kömge,thhelm und Johann, sowie auf den Kro_nprinzen Friedrick) _Wilheim, den Sieger von Wetßenb _urg , e_rschallen ließ. Vis spät nach Mitternacht herrschte die freu_d1gste_ Bewegung auf den Straßen,“ zahlreiche Gebaude waren illuminirt. '

_ - Die deutsche akademische Jugend Oesterreichs giebt ihrer wqrmen Hm ebung für die Sache Deutschlands in einer Adresse an hie Stiideii en_ der deutschen Hochschulen AuSdruck. Begeistert stimmt ste em m die „heldenhafte Erregung, die anz Deut chland durchbrauft von den Gehängen der Alpen bi zu den estaden des Meeres.“

Die; Sammlungen zym Besten des deutschen Heeres nehmen yowohl 111 Wien, wie auch in Steiermark einen erfreu- lichen Foxtgaiig. Der deutsche Volksverein in Wien wird das Verbot, fur die Deutschen nicht sammeln zu dürfen , damit be- antworten, d_c_1ß er Privatsammlungen einleitet.

Das Hulfßkomitq des Grazer Turnvereins hat an die de_ytschen Turiwereme in Steiermark, Kärnten, Krain und dem Kustenland emen patriotischen Aufruf erlaffen, welcher die Aufforderung _enthält, Sammlungen von Geldbeträgen und akler Arten Spitalsutenstlien zu veranstalten und dieselben dem Grazer Turnverein einzusenden.

In Nord-Jrlqnd, wo_die Stimmung theilweise den Deutschen anfangs mcht günstig war, haben die Orangiften eme Monstrekundgebung für Deutschland beschlossen.

Aus Barcelona wird berichtet, wie in jener Stadt zu Ehren der zu den Fahnen einberufenen Deutschen ein glänzen- des Fest veranstaltet wuxde, wobei das vor dem Festlokal zahl- retch_ versammeltx spanische Publikum seine lebhaften Sym- pathien durch die Rufe: »7173 13111513!- 7173 1416111311131 176112 718]S!ck (Es lebe Preußen, es lebe Deutschland, glück- liche Reise !) kundthat.

Das italienische Volk zei t in seinem Verhalten gegenüber den Gerüchten einer italieni?ch-französischen A(lianz deutlich, wem es seine Sympathien zuwendet. Offiziere und Soldaten wollen nicht neben Frankreich und nicht gegen Preußen kämpfen. Garibaldi hat es jest offen ausgesprochen , nur den günstigsten Moment abzuwarten, um gegen Bonaparte seine Waffen zu kehren. Man muß es, sagt er, allen Soldaten und Bürgern predigen und ihnen überdies sagen , daß es für Italien keine größere Schande gäbe , als den 2. Dezember zu unterstüßen. _

Beweise von der regften Theilnahme i_inserer Landsleute in den Vereinigten Staaten Nordamexikgs gehen die dor- tigen Zeitungen und Privatberichte._ Al_l xinem ist die Entrustung Über Frankreichs Arroganz und dith igung der von Preußen eingenommenen, ruhig würdevollen Haltung. Voki Zuversicht steht man dem Sturze der NapoleoziischenDhnastie entgegxn, und glaubt auf die Nachricht, daß König Wilhelm seinQuartier in den Tuilerien aufgeschlagen, wohl mcht lange zu warten zu

haben.

, -- Nach den vorliegenden Zeichnungsergebniffen sind etwa 68,300,000 Thlr. auf die Bundeöanleihe gezeichnet worden, i_md zwar waren, _soweit Depeschen unh ettungcn bis_ [SHL konstatiren, gezeichnet m: Berim (die auf) 5 Millionen Thaler, Danzig, 3. August (die Kommune) 100,000 Thir., Stettin, 5. August, 1,800,000 Thlr., BreLlau,_5. August,25_; Mill. Thlr., Frankfurt a, M., 3. August , 12 Mill. Thlr., Altona, 4. August, 409,000 Thlr. Flensburg, 5. August, 40,000 Thlr., Hamburg, 4. August, 52 Mill. Thlr., Brcxnxn, 4_. August, “Y Mill. Thlr., Rostock, 3. August, 35,900 Thlr., Leipzig, 5. Angust, gegen 2 Mill. Thlr.

- Die :NationadZeitung- legt ck “in ihxcx Nummer vom 3. d. M. dem Kultus -Mimster zur Lait, daß im Regierungs-

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