1870 / 221 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Zwangsarbeit vkrurtheilt und Bancourt und Anhilat 'frei-

gcsprochc.x worden. _,

Italic-n. Florenz, 20. August. (W. T B.) Die Deputirtenkammer bat hentq nach den Erklarungen des Ministcr-Präfidcnten Lanza bezüglich Roms folgcndc, dem An- trage der Kommission entsprechende TaZesbrdnquangenommen: Die Kammer billigt die Haltung un dre Poltttk de_s Mmrstx- riums und geht in dem Vertrauen, Haß die chtcrung „dre römische Frage in Gcmäßheit der natwnalen Wünsche lbsen wird, zur Tagesordnung über.

Dänemark. Kopenhagen, 21. August. Dex Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat an die Kbmgltchcn Kon- suln im Auslande unterm 19. d. folggnbes Ctrkttla1rschretbcn gerichtet: ;Da seit dem Ausbruch des Krieges zwxschen Frank- reich und Deutschland mehrfach Anfragen, betreffend dte Verkäufe von Schiffen Seitens Unterthancn cmcr der kriegführendcn Mächte an dänische Unktcrthmzen, an bas Ministerium gerichtet sind, so sehe 1ch nnch genöthtgt, die Aufmerksamkeit auf den leyten Passus des Z. 18 der Instruktion für dänische Konsuln 1m AuZlat1de„bes011ders hinzulenken. Der genannte Passus lautet.: »Wahreyb der Dauer der kriegerische" Verhältniffe_ darf kem mtermnsttsches Certifikat für ein Schiff ausgeferttgt w„erdcn, welxbes von Unterthanen einer der krikgführenden Machte qn'anen ver- kauft wird, che unser Konsul von unserem thsterm'nx des Auswärtigen dazu ermächtigt wird.“ __Jch bemerkebetlaufig, daß, Falks das Ministerium eine Atztortyanon, nne bre bbcn e„r- wähnte, ertheilen sollte, dassdlbejedbch kcme Vcrantwbrtuchkcttdafur Übernehmen wird, daß die krtegführendxn Machte derartige Verkäufe gutheißen werden. Eine derarttge Verantwortltchkett

kann das Ministerium um so weniger Frankreich gegenüber _

übernehmen, als es Grund zu dxr Annahme hat, daß diese Macht, entsprechend den von ihr längst angenbmmenen Regeln, diese Verkäufe als endgültig ansieht, wenn diesele nach dem Anfange des Krieges abgeschlossen sind. Schlteßlxch kann 1ch Herrn nicht genug ans Herz „legen, genau zu uberwachen, das; diejenigen AnweisunÉcn, dte in dem gedachtetn Pgragra- pben enthalten sind, bei erkäufen von Schxffen, dle betIhnen vorkommen, genau beobachtet werden.«

VereinSthätigkeit fiir die Armee.

Thätigkeit dcs“ Maltescr-Ordens wähxenb chs KrYeges.

Bereits im schleswig-holftcinischen und spater 1m ostcrrezch1schey Kriege hat der Verein der Malteser-Ritter in edlem Wejtterfer unt seinen OrdenSbrüdcrn, den Johannitern, darnach geftxebt, cme segens- reiche Wirksamkeit bei der Pflege der Vcrrvundeten un Felde, 1qjvtc in den Rcschelazarethcn dcr Hciumth, _un'tcr dcmBanncr des Weißen Kreuzes, zu entfalten. Wicwohl scineKräfte noch schwach und unter-

stüßungßbkdiirftig find, so dürfte doch cms der Anzahl der die Armee.

beglcitcndcu Malteser, sowie der von ihncn gefübxtcn barmherzigen Schwestern tmd Brübcr der opfermuthigc, treue lele, nm bern der noch sotjunge Verein seiner Pflicht zu genügen strebt, deutltch ber- vorleuch en.

Bei dem Herzoge von Ratibor, dcm Vorstande des Vereins der schlefischm Malteser, als Vertreter sämmtlicher Mglteser Preußens und sämmtlicher katholischer Pflegc-Orden im Köntgltcbcn, Kbmmissa- riat der freiwilligen Krankenpflege , haben sich 33 M1tgltcdcr dcr schlefischen Malteser zur freiwilligen Krankenpflege nnFclde gemeldet und größtentheils bereits eine bestimmte Vchendung erhalten. _

Von der Centralstelle der Johanniter-Maltcser-Rtttcr von Rhem- land Und Westfalen smd gleichfalls 31 Mitglieder theils als Dclxgirtc resp. Subdelcgirte bei den verschiedenenEtaypen, theils" zur lecttqu der Pflegekräfte bestimmt worden. Was'dtc Pflegekraft; betrtfft, die von den verschiedenen gciülichen Korporationen zur Verfugurzg gestellt Worden, so sind dem Verein der schlefischcn Maltcscr-Rtttey 428 SchWestcrn aus Nciffc, Calm, Olpe, Braunsberg, Oppeln, Sigma- ringen und Posen, ferner 36 Brüder aus Breslau Und Posen uber- Wie en. sDer Genossenschaft der Johnnniter-Malteser-Ritter von Nhe'inland- Westfalen find 385 Schmestern und 82 Brüder aus Cölq, Btlke (bei Düsseldorf)- Dernbach (bci'Vallcndar), Paderborn, Tr'ter, NW.")- Capellen, Düffeldorf, Neuß, Coblcnz, Münßer, Waldbrettbachx Herit- genßaKt, HildeSheim, Hsrford u. a. zur Djspofitton gestellt worden.

Central-Nacbweise-Bureau , der deutschen Vereine für Vetwundete, Berlin _ Unter dantndcn 74.

Das hohe Interesse, Welches von allen Seiten und namentlich auch von dem Herrn Bundcékanzlcr der Korrespondenz der Verwun- dctcn mit ihren Angehörigen gewidmet wird, Veranlaßt uns_ zu, der nacbstcbsnden Veröffentlichung über die Art und Weise, wre dtcses Interesse von unserer Seite gefördert wird.

Wenn auch noch nicht von allen Reserve- und Veremslazarcthen, so find doch bcreits von einer" beträchtlichen Anzahl derselben Nach- Weisungen bei uns eingrgan en, Welche fast al1e außer “den vorgeschrte- benen Angaben über Name, harge und Truppentheil auch erwünschte Notizen über dieArt der Verwundung 2c. enthalten. Ebensb fehlt nur scltcn die Adresse der Angehörigen, dercn Angabe von uns um _so dringender gewünscht werden muß, als dieselbe nicht nur vorgeschrie- ben, sondern _auxh znr Erfüllung des uns vorgezeichneten ZWeckes ganz unerläßltch tst.

_ Die_cr|en Nachweisungen find uns aus Bayern zugegangen und lst das dorttge Ceptral-Nachweise-Bureau fortgescßt bemüht, den Aus. tausch der Nachrichten regelmäßig zu bewirken. Das Gleiche Wird uns für Württemberg durch ein Schreiben des Herrn Kriegs-Ministers zugesagt, m Welchem dic lebhaftestc Sympatßie für die von uns ver. trctcne Sache ausgedrückt wird. .

Von Baden erhalten Wir Exemplare der dort erscheinenden »Neuen Badischen Landes-Zeitunga (Mannheimer Anzeiger), Welche den ZU- gang und Abgang der dortigen Lazarcthe namentlich nachweist, ejn VFMWW welches als besonders empfehlenswerth zu bezeichnen sein mo e.

Von Darmßadt aus ist ein eigenes Auskunfts-Bureau mit uns in Verbindung getreten. Aehnliches ist aus fast allen norddeut. schen Bundesländern zu berichten.

Mit Frankreich ist die internationale Verbindung 7191 Genf be- reits eröffnet. .

Das in Paris bestehende 00111103“ 0611131'3-1 Unter dem Vorfiß der Herren Graf Flavigny, Graf Scrrurier und Graf Beaufort hat sich bereit erklärt, mit uns Nachrichten auszutauschen.

Von Verwandeten, die sich in Pflege von Privaten befinden, haben wir bisher noch feineENachwcisungcn erhalten. Wir bitten, daß uns auch die1e am ]., 11. und 21. jeden Monats zugehen.

Diezahlreichen Feldlazarcthe (12 bet xcdcm Armee-CVWS) haben von der durch Instruktion Nr. 2 ertheiltcn Erlaubniß, die erforderliche Anzeige an die Angehörigen der Verwundeten durch uns bewirken zu lassen, ohne Qlusrmhme feinen Gebrauch gemacht. Es ist dies um so erfreulicher, als dadurch einer nicht unerheblichen Verzögerung vor- gebeugt wird. "

Die uns zugehendcn Nachrtchten Werden von unseren geehrten freiwilligen Mitarbeitern zusammengcstellt, unter denen wir Chefs altbeWäbrtcr *irmen, Vertreter der Wissenschaft, in den Ruhestand übergetretene * emntc :e. mit jungen Männern Hand in Hand gehen schen, die durch die mühsame Arbeit, welche ste bei uns übernommen haben, dem Vaterlande die Dienße zu leisten streben, die sie mit den Waffen *in der Hand nicht darbringen konnten. cher derselben hat die Führung eines oder mehrerer dex riesigen Folianten übernommen, in Welche die. Vertvundeten alphabetisch eingetragen Werden, um die- selben unvertveilt auffinden zu können. " . _

In der Regel liegen diese Herren von frub bjs tief in den Nach- mittag der Arbeit ob oder widmen derselben überdies besondere Nach- mittagsstunden. Unser eiFentliches Bureaupersonal "schließt die Arbeit meist erst gegen 9 Uhr A ends ab.

Unsere Nachweisungen kommen besonders mzch „der Post zu ut, Welche täglich Beamte sendet, um thre Verzetchmsse nach um:]ern Büchern zu ergänzen. ,

Leider hat uns die drrnqend beaxxtrggtePortofrejbeit nur in sehr beschränktem Maße bethltgthrden können, weshalb die an uns zu richtenden Anfragen aucb ferner zu frankiren sind, Das öfters angejvandte Verfahren,

für die Antw-ort eine Briefmarke beizufügen, empfiehlt ,

sich dabei durch größere Woblfcilheit;

Bis jest haben wir jede Anfrage _auch tn dem Falle, daß keine Nachrichten bei uns vorliegen, unvermetlt beantwortet. Bei größerem Andrang müssen wir uns vorbebalten, nur dann zu antworten, wenn tvir etwas mitzuthcilcn haben, so daß Jeder, der keine Antwort er- hält, anzunehmen haben würde, daß keine zu ertheilen sei.

Die Anfragen findweit weniger häufig gcwcscn, als von ein- zelnen Seiten vcrmuth'et wurde, von denen uns beispielsWeise cin täglicher Verkehr von 50,000 Briefen in Ausficht gestellt ward. Es ist dies ein schönes Zeichen dafür, wie verständig fich die Angehörigen zu bescheiden wissen, und wie regelrecht überall nach der Bestimmung verfahren wird, daß jeder Verwundete unverrvei1t zum Schreiben an- zuhalten ist und daß erforderlichen Faüs an seiner Statt geschrieben werden muß. "_

Die Korrespondenz mit den so viel Trübes dieselbe auch enthält, _ ' wahrhaft Erhebendes. „Herz und Bildung zeigen fich in emer Weise, die bei Weitem Alles“ übertrifft, was man in dieser Richtung zu erWarten berechtigt ist. Auch die unteren Schichxen zeigen fich dabei oft von einer wahrhaft liebenswürdigen Seite. Dank! zmn Voraus Dank ! find die immer wiederkehrenden Aeuß_e- rungen. Nicht selten erfreut man uns mit der Bitte, uns doch 1a nicht weiter zu bemühen, da inzwischen Nachricht eingetroffen.

Mündliche Anfragen werden am besten in der Zett von 9 bis 1 Uhr in unserem Geschäftslokal _ Unter ben Linden 74 _ an uns zu richten sein, wenngleich bci drtzt- genZen Fällen auch bis gegen Abend Auöfunft erthetlt wir . Es beruht auf mehrfachen Erfahrungen, wenn wir hier die Ge- legenheit Wahrnehmen, um dringend davon abzurathen, dem Ver- wundeten bis auf den Kriegsschauplaß nachzurcisen. Unter Andern hatten wir einen Bewohner Posens Rath zu erthcilcn, der seinen vcr- wundcten Sohn amRhcin aufgesuchthatte, dcnselbm aber bercits aus dem Lazareth entlassen fand, ohne erfahren zu können, Wo derselbe verblieben. Man sollte erwägen,“ daß jede Person, Welche dcn Kriegs- schauplatz betritt, dicNahrungsmiitel2c., deren er bedarf, den dortAn- wesenden entzieht, indem er zugleich zur Vertheuerung bciträgk. Das Fortbleiben ist also geradezu ein Dienst, den man den Truppen, den Verxvundcten und den bedrängten Bewohnern leistet.

Wir schließen, indem Wir unser Central-Nachweisc-Bureau dcm ferneren Interesse KULT Bctheiliaten bestens empfehlen.

Berlin, den 17. August 1870.

v. Troschke. L. v. Wildenbruch.

Berlin, 20. August. Nach den bis jekt eingegangenen Nach"

richteu wird die Sammlung der 300 Städte in den östlichen Pro-

Angehörigen ,

?zefranzöfischcn Grenze ,

hat in mannigchher Beziehung etwas-

chränkt.

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n mit den von Ber1in gettEhM1gten 50,000 Thalern für die an [UIMÖM gefährdeten Ortschaften der bayeri- en Pfalz fich auf 25 000 Thlr. belaufen. London,13-Augui,7- Baron vvtx Schroeder, als Präfidcnt s dcutschen Cenxralveremb zur Yuterstußun? der Verwundeten, er- ß, in den Spalten der »Ttmesa emen Agfru zu Weiteren Beiträgen r unsere verwundexen gnd exkrankten Krteger und die verwundeten (111301711, welche, m dte Hänbe derodeuxsschen Armee fallen. Der fouf enthält dre folgenden Emzelhetten uber die biShcriqe Thätig- it des Vereins: Dte Sammlungen betrugen ungefähr 27,000 Psd,

* kerl. , davon find über 18,000 Pfd. Stekl. veraUSgabt worden, und

oße Sendungen m BetkkuI- Decken, Wasser- und Luftkissen, chirur- fck, Instrumente, Bmdenvu. 1 w. smd nach dem Kriegsschauplaße . egangen. Auch xvurde em ganzes Feldlazareth von 20 Zelten mit 10 Betten abgeschickt, außer verschtedenen Gcldsendungen. Ein Mit- ied des Komrtcs_ War anf dem Kriegsschauplaße, um zu ermitteln,

-o Hülfe am meisten Noth thut, und em zweites steht im Begriffe, gleicher Abficht nach Deutschland abzureiscn.

.. Das Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltunga Nr. 61 ., folgenden Inbalt: Genere117Verfügungen vom 18. August 1870. .ostvcrbindung zmt.der Weftkufte von Afrika. _ Verrechnung der Posthgltern m den Zeyen Poftfuhr-Kontraften zugestandenen Ver- tung fur extrapoftmaßtgc 'Befördbrxtng der Ober-Poftdirektoren, „|.Jnspektorcn u. s. w. auf thren Duenfircisen.

-Die Nr. 15 und 16 des xCexxtral-Blattes- der Abgaben-, Ge- erbe- und Handels- Geseßgebung und Verrvaltung in den Königlich eußischerx Stagten, m_thalten u. 21. ; Verfügung des Königlichen inanz-thstertun1s,„dte „Portofrethett m Invalidenangelegenheiten treffend,.vbm „9. Aprt1 18/0. _ kaular-Verfügung des Königlichen inanz-thstertums, dre Zusammenvcrladung von Begleitscheingütcrn, .elche unter Kolloversckluß gxscyx find, mit Gütern, welche mit Be- citzettel und Ladungchrzctchnzß untcr Wagenvc'rschluß abgelassm .erden, betreffend, VW: „24. 'Apml 1870. _ Cikkular-VerfügUng dcs öniglichetx Jtpanz-thftermms, i kommäsgrtschen _oder probexpeisen Ansteuungen betreffend, vom Max 1870. _ Ctrkular-Verfugung des Königlichen Finanz-Mini- eriums, dre Umzugskosten verscßtc'r Beamten betreffend, deren vor rVersxkung bezoaxnes Gehalt" htntcrher erhöht worden ist, vom . Zum 1870. _ Ctrkuxar-Vcrfugung des Königlichen Minißcriums -rHandel 2c. das Verfahren" bei Versteuerung von Lieferungsber- ägen- Welche Verabredungen uber Arbci_tslcistung enthalten, betreffend, m'7. Yprtl 1870. _ Allgememe Verfügung des Königlichen Justiz- imftertums, die Berxcbnung des Stempels bei Subhaftationm be- effend, vom 14. Aprtl 1870.

Statisttsche „Nachrichten.

_ Das vPrcuß. Handelßarchrv- veröffentlicht cine Vergleichung rD'ampfkessxl-„Explostonen in den acht alten Provinzen des eußrschenStaats m den Jahren1864_1868. Nach dieser Ueber- -texplodtrten1864: 12, 1865: 15, 1866: 8, 1867: 9, ]868:8 ampffessel. Von der Gesammtheit der in diesen 5 Jahren explo- rten 52 Kessel Waren bcrjvcndct in: Bergwerken 9, Hütteanrfm 7,

aschincnfabriken 5, Themis chen Zabriken7 , Spinnereien und Webereien 5,

ärbereien1,Zuckerficdereien 8, aen4. DasAllerderKesselwarüber; 16Jahrc 5, 12 J.4, 9J.3, 63.8, I. 6, ZZ. 3, 2 J, 2, _weniger10(unbekannt bei 11). Von den explodirten effeln ware.:1x'7 emfache Rohrkesex, 10 Cylindcrkesscl mit Siedern, Kessel mxt 1nn_ercm Feuerrohr, 2 Kessel mit innerem Feuerrohr dSiedern, „4 kleme Dampfkessel, 1 Lokomobile (3 unbestimmt). Die öhc der zulassxgen Daznpfspannung war bei: 4 Kesseln unter und 2 Atmosxharen, be: 15 unter und bis 3 A., bei 14 unter und s„4 A., be: 6 untxr ynd bis 5 A., bei 1 unter und bis 8 A., bei * m Folge nachtxagltchcr Erhöhung, 3 A. , bei 3 desgl, 4 A. (bei unbekannt). „Dte Explosion wurde veranlaßt in 21 Fällen .kch Zcrßörung deb Fcuerrohres, in ZF. durch Zerstörung der Boden- k'k Kopfplatten, m 2 F. durch Abreißen dcr Verbindungsstüßen, in J: durch Zerstörung des Außcnkessels, in 3 F. durch Zerstörung des verkesscls, m 4 F. durch Zerstörung der Keffelplattc über dem Feuer, SF. durch Zerstörung anderer Platten (in 2 F. unbekannt). 67 ensche'n kamen durch d1e E vlofioncn ums Leben. Die Ursache der vlofion war 15mal Wa ermangel, 2mal übermäßige Dampf- "MUUI- 2mal schlechtes Material, 7mal schwache Konstruktion des uerrohxs, 7mal Abnutzung, 2mal Keffclßein, Zmal ungeeigneteBe- affenbett des Dampfentwicklers, 14mal unbekannt. “* Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zuIserlobn für * Jahr 1869 waren im genannten Jahre die Walzwerkc zu Lim- rg, Neu-che u„nd Rödinghausen vollauf, zmn großen Theil für Export beschaftigt. In Neu-che wurden 10,400 Ctr. Guß- “W; 142000 Ctr. Stabeisen und Puddelstahl, 9000 Ctr. Schwarz- kLhuyi) 14,200 Ctr. Weißblech produzirt Der Limbur cr Fabrik- dHuttenvcrem produzirte 8840 Ctr. Gußwaaren und 1 2,000 Ctr. kdklstahl. D_te Zinksörderung des Märkisch -Wcs1fälischen Berg- sterxms blieb hinter der des Jahres 1868 zurück, theils wegen ebttsmedexlegung dcr Bergleute, theils wegen Wassernotl) in den uten. Dre Yufbereitungsanftalten zu Grone, Iserlohn und Caüe eren 43,407,658, Pfund reine Erze, gegen 48,167,186 Pfund in ““it Dtc kahütte in Letmathe, Welche Wegen Mangels an et cm von _ 32 Zink-Destillationsöfen nur 27 betreiben 11 “1 Produztrte 9,406,102 Pfund Zink. An Mesfing- s und Draht wurdcn auf den 6 Walzwckrken zu Hönnenwerty, dpebe- Rodinghquscn, Oese, Letmathe und Barendorf ca. 20,000 Ctr. Uzkkk- doch blteb dcr Absaß auf die Rheinprovinz und Westfalen In 24 Fabriken des Kreises Iserlohn wurden ca.

die Bewilligung von Umzugßkoficn _

anipfmüblcn 5, Schiffe111,anderen2[n- -

900,000 Pfd. geprägte und gegoffene Bronze- und Mesfingwaaren er- geftqüt; 6 Etablissements fißr Reit- und Fahrgeschirkbeschlägs ÖUZM bxfrjedtgenden Ybsaß. An ferneren und groben Ketten wurden in den gxßßeren Etablissements und den zahlreichen kleineren Schmiedewerk- statten zu Grune, Oeftrxch und'Umgegend 28,000 Ctr. im Werthe von 280,000 Thlrnt. produztrt. Dxc Zahl der Drahtnägelfabriken, welche vorzugsweise m Hemer und Sundwig betrieben werden, ist von 8 auf 9 1m verflossenen Jahre gestiegen. Der Absaß war in diesem Zettraum sehr schwunghaft, so daß die Fabrikanten zur Erweiterung threr Werke Veranlassung fanden,

_ Die ca. 44 Drahtziehercien, sowie die Drahtgervebcq Weber- rtethen; u. a. Fabrtken hatten starken und lobnenden Absatz.

Fux „Nadeln “aller Art konnten die Aufträge nicht befriedigt Werden. m 7 größeren. Etablissements zu Iserlohn wurdcn durch mxhr als 2000 Arbcrter 9000 Ctr. Draht zu 1800 Millionen Nah-, Kopf- und Packnadeln im Werthe von ca, 800,000 Thlr. verarbeitet. 7 flctncre Fabriken fxrtigtcn aus 2500 Centnern Draht Haarnqdeln und aus 1060 Ctr. Stricknadeln. Die Nachfrage nach chenschtrmgeftelleu konnte kaum befriedigt Werden. Mit An- ferxtgxmg von SchuaUen waren in 6 Fabriken ca. 120 Arbeiter be- schaftigt, 4 Fabrtkey ste_llen Metalldruckwaaren in Messing und Neu- filbex her, yamentlumegerhüte, Feuerzeuge, Dosen u.dgl. 6 abriken betretben bre Anferngung pon lackirten Eisenwaaren (Hut- und antel- bakcn,"Re1„seeffekten, Schlösser 2c.) als Spezialität. Die Nickelfabrik hat fich aunsttg entwtckxlt , dagegey war für Zinn- und Britannia- wa,aren L_etne vorthet1hafte Konjunktur. Die Ncufilbertbaaren- abri- fattop trttx der englischen Konkurrenz wirksam entgegen. _ F 'r die Paptexfabrtfen „war das Ia„hr 1869 nicht günstig. _ Die Tuchfabrik m" Elng produztrte 1700 Stuck Tuche und Bucksfin, dieDruckcrei und Farber'er zu Ltmburg ca. 40,000 Stück Blaudruck. _ Die Eisen- gtcßercjen und Maschtncnbaquerkßätten arbeiteten meist für den ört- ltchen_ Bedarf.__ Dre Kalkstcmbrüche zu Letmathe und Limburg hatten lebhaxten Betrieb; von Lethmathc wurden täglich ca. 140, von Lim- burg ca. 20 Waggonladungen Kalkstein expedirt.

. Lgndtpirthfchaft.

_ Jm Regterungsbeztrk Königsber isi die Rapsernte durchwxg gjut auSgefgllen. Der Roggen, mit de en Einbringen man beschäftigt 111, v"crsprtcht, ebenso wie der Weizen, einen guten Ertrag. Dre Sommerfrucbte und die Wiesen bedürfen noch Regen, die Gerste hat durch Nachtfröste _Ende Mat hier und da gelitten. Das ünstige Erntewctter maxht ch duxcb dic Mobilmachung veranlaßte Hermin- dcrung der Arbextskrafte mcvt fühlbar. _ Im Regierungsbezirk Bromberg Wird der Roggen einen mehr als mittleren Er- trqg ergeben , auch der Weizen und die Sommerung, nicht mmkzer d1e_ Kartoffeln und Rüben versprechen günstige Er- gebntssx.„ Dre, Heuerntx bat mehr in der Qualität, als in der Qumxtuat befrtedtgx. DteOelfrüchte find theilweis mißrathen. _ Im Regterungsbeztrk Yachen tft der Ende Juli einfallende Regen für trockerxe Lagen zu spat gxkommen, um die Nachtbeilc der anhal- txnden Durre noch au§zugletchen. Weizen- und Roggenscldcr sind an vtelen Steben umgcpflugt worden, 1edoch ist aueh die anstatt der Win- terung gesaete Sommcrxmg pur fümmerlich fortqegangen. Dagegen haben Nbggen und Wetzen m dcn'fruchtbarcn Theilen des Jülicher Landes cxn gutes Ausschen, so baß tm Ganzen cine Mittelernte, aber nur Wcmg Stroh zu erwarten :|. Dte Oclfrüchtc haben guten Ertrag ergeben, auch der Sommerung und dm Kartoffeln ist der Regen noch zu Gute gekommen. Am sch1echte|en ist es um dre Futtxrkrauter besteUt, die nur cin Fünftel einer gewöhn- lixben Mtttelcrnte ergeben Werden, zumal viele zum Mähen be- fttmxnte Felder wegen des hxrrscbenden Futtermangcls haben ab- gemaht werdcn mussen und da die Engerlinge großen Schaden an- gxrtchtctbqben. Um der Kalamität einigermaßen zu begegnen, bat dre Kömghchc Forsiverwaltung, wo dies für die Holzbestände zulässig erschien, mcht zmexbebliche Grasquqntitäten zum öffentlichen Angebot Zebraxht. Bet btesxn Verkaufen tft dcr Centncr Heu mit 2 Thalern ezahlt worben, ]a m nnzelyen Theilen dcs Regierungsbezirks hat das Heu zur Zett der Heuernte emen Preis von 2 Thlr. 14 Sgr. für den

Centner erreicht. Gewerbe und Handel.

_ Mtt dem in einer Entfernung von etwa 330 Lachtcr (Zi 6“? Fuß) yon dem Bohrloche Nr.1. angesetzten Bohrlocbc Nr. 11. bei Speren berg tft am 17. d. M. in einer Tiefe von 369 Fuß Steinsalz angetroffen worden. Es geht daraus hervor, daß das Sperenberger Steinsalz- Vorkommen , welches die Vcrtikalmächtigkeit der bisher bekannten Stcinsalzlagcr weit übertrifft, auch in Horizontalcr Richtung eine be- deutende Auödchnung bcfißt. Das Bohrloch Nr.], mit welchem das Steinsalz in einer Tiefe von 284 Fuß angetroffen ward, hat mit Schluß des Monats Itzli' eine Tiefe von 3242 Fuß erreicht. Das Steinsalz zeigt gegenwarttg cine größxre Beimengung von Anhydrit als früher, woraus vermuthet werden darf, daß die unterliegenden Schichten, deren Untersuchung von großem Interesse ist, bakd werdcn erreicht Werden. .

_ Wenngleich dteMonFan-Jndustrie in den Oberschle- s1schen Reviexcn durch" dte gegenwärtigen kriegerischen Verhält- nisse ebenfaüs ntcht unbcrubrt geblxebcn ist, so hat fick) doch ein (äh- mcnder Einfluß dteseercrhalthssc bis cht nirgends geltend gemacht.

, Was zunächst dte Ezsenhutten betrifft, so haben die au enblick- ltchen Zustande dazu gefuhrt, Hbchöfen, welche erst in näch er Zeit ausgxblasßn Werden sollte_n, schon ]eßt kalt zu legen. Das Angebot von Roheisen tft dadurch _germger geworden, Während die Nachfrage nicht nachgelassen hat. erraus resultirt ein fester Preis des Roheisens- von etrva 40 Sgr. tur den Centner, welchcr eher Tendenz zum Stei- gen, als zym Fauxn bat. Aych die Nachfrage nach Stabciscn und desen §Yretse sxnd tm Aügememen für befriedigend zu erachten. Auf- träge fur Schtenenlteferungen liegen noch ausreichend vor, und da