1870 / 224 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Um 101 Uhr dirigirte sich eine französische Brigade von Morsbronn hkk gegen Gunstett.

Aber auch Seitens der 21. Dtvtfion war auf dem rechten Flügel 1 Bataillon des Regiments Nr. 87 iy dcn Niederwald vorgeschoben worden, und während die um eme zweite Batterie, sowie“ eine Mitrailleufen-Batterie verstärkte französtsche Artillerie feuerte, waren aus dem Gros 2 Batatllone auf Gunstett und 3 in der Schlucht nördlich des Dorfes vorgerückt. wischen beiden Theilen stand fortgeseßt die diesseitige Artillerie in osition.

Bald darauf erschienen noch 2 französische Batterien auf der„

vorsprin enden Höhe östlich von Elsashausen , den preußischen Angriff ankirend. Dieselben wurde aber wesentlich durch eine nördlich Spachbach aufgestellee Batterie des 7. Armee-Corps abgelenkt. Der feindliche Infanterie-Angriff auf Gunftett wurde zurückgewiesen und die französischen Schüßen nisteten sich jen- seits des Sauerbaches ein. Nunmehr erschien die französische Infanterie in größeren Massen auf den Höhen, scheinbar ent- schlossen, zum Angriff vorzugehen. _

_ Um 11 Uhr traf General von Bose in Gunstett ein, die Ankunft der 22. Division, sowie der CorpZ-Artillerie verheißend.

Emehalbe Stunde später unternahm der Feind mit grö- ßerenKra'ften einen zweiten Angriff .auf Gunstett, welcher bis an dre Enceinte des Dorfes durchgeführt wurde. Mit Hülfe des inzwi1chen eingetroffenen Jäger-Bataillons Nr. 11 wurde derselbe, aber ebenfalls unter großem Verlust des Feindes zu- rückgewresen.

Gegen, 12 Uhr erschien nun auch die 22. Division südlich Gunstett, m der Richtung auf Eberbach und Albrechchäuser- Hof vorgehend. Franzöfische Infanterie in bedeutender Stärke trat ihr von Morsbronn her entgegen, wurde aber zurück- , edrängt_ und die Divisions-Artillerie vereinigte sich mit der- ?enigen der 21. Division. Beide Divisionen des 211. Corps

gingen nun in engster Vereinigung vorwärts. Zwischen Elsas- hausen und Wörth standen französische Batterien.

Um 127. Uhr ging beim General von Werder der schrift- liche Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen ein , es solle das Corps Werder nach urücklaffung eines Regiments südlich Soulh zum Schuhe des auptquartiers , mit seinen ge- sammten übriaeguTruppen zur Unterftüßung des )(1. Corps

über Graßwald ra) Den Niederwald na Gun ett abrücken, Die noch zurückgelaffene württembergischceb Buche Hügel, so wir die Corps-Artillerie, traten nun sofort an, durch den Niederwald bis westlich Gunstett marschirend,“ auch die Vorposten und die Divifion Beyer folgten der Division Obernih. General von Werder begab sich nach Gunstett, das soeben von der Brigade Starkloff erreicht war. -- Um dieselbe Zeit wurde auch Wörth nach hartnäckigem Kampfe von der Avantgarde des 7. Corps genommen und gegen zwei feindliche Angriffe behauptet. Demnächst wurde die 20. Jnfanterie-Vrigade durch die Regimenter Nr. 6 und 46 unterftüht und die 18. Infanterie-Vrigade besehte den zwischen Wörth und Spachbach gelegenen Wald mit einem Bataillon.

Während diese Bewegungen ausgeführt wurden, traf um 13 Uhr rm Ad1utant des" Ober-Kommandos ein mit der Benachrichttgung, daß Se. Königliche Hoheit der Kronprinz dem 11. bayerrschen und dem )(1. Armee-Cdrps den Befehl zur Lortseßung des Kampfes ertheilt habe und daß das 1. bayerische

orps im Anmarsch auf Preuschddrf begriffen sei.

Nunmehr befahl General v. Kirchbach das Avanciren des

Ynzen 7. Armee-Corps in der Richtung auf Fröschwiller und eneral' v. Bose sagte auf eine bezügliche Mittheilung ein Vor- gehen srrnerseits gegen die feindliche rechte Flankezu.

„Berm )(]. Armee-Corps war um 122: Uhr die Corps- Arttllerie eingetroffen. Demnächst erhielt die Infanterie des Gros der 21. Divifion, General v. Thile, Befehl, südlich Spach- bach die Sauer zu überschreiten und mit aller Energie gegen Elsashausen vorzugehen.

_ Ein Thei_l der Artillerie blieb bei Gunftett in Pofition, der Rest passtrte das Dorf und folgte der Infanterie.

Um 1 Uhr, in „dem Augenblicke, als das Corps die Sauer yberschr1tt„traf beim General v. Bose der Befehl Sr. König- ltchen Hohert 'em, daß das Corps sich gegen WörtZ dirigiren 10116. Um dieselbe Zeit erschien _auf dem linken lügel die wurttembergische Kavallerie und gegen 2 Uhr dirigirte steh das Corps gegen Ehsashausen. Die 21. Infanterie-D'wision nahm der) Wrg theils durch den 111 der Nähe belegenen Niederwald, theils langs der nach Wörth führenden Chaussee, erreichte nach blutigem Kampf u,nter großem Verlust die Nordlisicre dieses WaldeZ Und bethetligte sich mit einigen Bataillonen an dem dech Kruppemhetle des 7. Armee-Corps unternommenen An- griff auf das brennende Elsgshausen. Um 2 Uhr war dasselbe inunseren Händen. Bei dieser Gelegenheit wurde Rittmeister v. Bose, Adjutant beim General-Kommando )(].Armee-Corps, verwundet und kurz darauf General v. Bose 'm die Hüfte ge- schoffen. Derselbe blteb trohdem zu Pferde an der Spiße des

Corps. Eine Viertelstunde später he ann der eind von Fröschwiller aus gegen Elsashausen o enstv mit nfanterie einem Kürasfier-Re iment Utrd einem Ulanen-Regiment vo'rzuÖ gehen. Das Feuer er dieseitrgen Infanterie und Artillerie wies den Angriff entschieden zurück. Nun dirigirte fich Alles gegen das Dorf Fröschwiller. General v. Bose wurde durch den Fuß geschossen, dem Chef des Generalstabes das Pferd er- schoffen und der dritte Generalstabs-Offizier, Premier-Lieutenant v. Heineccius vom Regrment Nr. 88, getödtet, auch zwei Stab's. Ordonnanzen verwundet.

Nun drangGeneral-Lieutenant v. Gersdorff mit den Truppen der 22. Division von Weßen, Truppen der 21. Divifion in Ge- meinschaft mit der württembergischen Brigade v. Starkloff von Süden, und Truppen des 7. Corps von Osten in Fröschwillex ein, welches um 3“; Uhr genommen wurde, unter Wegnahme von Tausenden von Gefangenen. Der Rest des Feindes zog steh jn „wilder Flucht gegen „Reichshoffen .und in .das Iägerthal zurück, Die Brigade Starkloff , welcher die Direktion auf Eberbach gegen den äußersten rechten Flügel der franzö rschen Aufstellung gegeben war, hatte, durch Terrainhinderni e veranlaßt, die Direktion über Fröschwikler hierher eingeschlagen.

Das )(]. Armee-Corps sammelte sich dann, vom Kampf ermüdet, südlich Fröschwiller, während das 2. Hessische Husaren. Regiment Nr. 14, welches über Gunsten und Eberbach mar. schirt war, die Verfolgung gegen Reichshoffen fortseßte und südlich dieses Ortes 1 Geschüy, 42 Fahrzeuge, 200 Gefangene undE21d)0 Pferde wegnahm. Um 5 Uhr war das Gefecht hier zu 11 e.

Beim General v. Werder war schon um 2“; Uhr von Sr. Köni lichen Hoheit dem Ober-Kommandirenden der Befehl ein- getro en, die württembergische Division über Gunstett, Eber- bach auf Reichshoffen zu dirigiren, um die Franzosen von der Rückzugslikrie abzudrängcn, die badische Division aber bei Soulhzu belassen. Leßtere war indessen schon bis Sourbourg marfch1rt. * - .

Nach der Schlacht bivouakirte das 7. Corps nordöstlich Fröschwiller. *

Die württembergische Kavallerie-Vrigade erbeutete noch bei Reichshdffen Geschüye und Trains, sowie Bagage, und machte zahlrerche Gefangene. Auch das Kurmärkische Dragoner-Ncgi- ment Nr. 14 nahm an der Verfolgung Thejl.

, Die 21. Dwifion bivduakirte zwischen Elsasbausen und Wörth, d_as_ Husarrn-Regrment Nr. 14 unweit Reichshoffen, dle'LL. Drvtfton mtt dem rechten Flügel an dem Wege von Fröschwrller nach Gundershofen, der linke Flügel längs des Eberbafches nahe der “Chaussee von Fröschwikler nach Reichßhoffen.

Dre badische Dwrsion hatte vom General v. Werder um 3'/, Uhr Befehl erhaltrn, zmch Gunstett u rücken, die württem- brrgischr Corps,: Arttklerte , Brigade ügel und Reißenftein bxvduakrrtene bet „Eberbach, Brigade Starkloff bei Elsashausen, dre Kavallerte-Brtgade bei Reichshoffen. Die Kavallerie-Brigade Za dNoche war gegen den Hagenauer Wald zurückgelassen

or en.

, - Weiter liegen vom Kriegsschauplahe folgendeNaä)“ richten vor: Folgendes Telegramm ist der :Ostpreußifchen Zeitung- zugeftellt: , Telegramm von Courcelles, den 20. August. „Geperal von Borcke, Königßberg 1. Pr. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, unterm

15. August nachstehende A(lerhöchfte KabinetSordre an das General- Kommando _zu erlaffen.

Um Memxn braven Offizieren des ersten Armee-Corps einen vor- läufigen Bewets Meiner Anerkennung zu Theil werden zu lassen, be- sttmme ich hierdurch, „daß die bei einzelnen Truppentheilen des ersten Armee-Corps zu Memer Dispofition offenen Stellen sämmtlich IU'

gehen sollen. (gez.) Wilhelm. Der kommandirende General. (gez.) Manteuffel.

Lieutenant v. Colomier erkrankt und in seineStelle der General- Major v. Decker zum Stabe des General-Lieutenants von Werder kommandirt worden. , - Aus Torgau wird gemeldet, daß der als Milttar- schriftsteller bekannte Oberst von H elld orf (früher Commander!r des Kadettenhquses zu Kulm), an der Spihe des 4. ThÜklngi“ MenuInsZnterte-Negiments Nr. 72 in den Kämpfen bet MCB ea ent .

Dresden, 23. August. (W. T. V.)

Das ;Dresdner Journalcc veröffentlicht einen Allerhöchsken Tagesbefehl an,das sächsische Armee-Corps, worin der König von Sachsen semrn Truppen für die altbewährte Hingebung und Tapferkeit seme Anerkennung und Dank auswricht; Mit Stolz sehe Sachsen auf seine Truppen und betraure mtt dem

Könige die von ihnen geforderten schweren Opfer.

* Alzey-

" außer der Schußweite

- Wie das »Militär-Wochenblatta vernimmt, ist General- .

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esden 23. August, Nachmittags. . ' ZZZ :Drésdner Journale veröffentlicht“ die beim Krregs- jnißeriUm eingegangene erste Verlustlifte „vom 18. August. Dieselbe weist nach, „daß 17 Offiziere todt und 74 verwundet nd,“ [ | an Mannschaften wird unt ctrca 2000 an-

der Ver u egeben, darunter 150 bis 200 Todte. , ' , 9 „Ueber den Vormarsch des Kömgltch särhfischey (IUZ Armee.Corps durch die Pfalz rzach Frankreich theilt da „Dresdener Journals Fo endes mrt:

Das Königlich sächstsche rmee-Corps haitx am 3. August enge

antonnements auf dem linken Rheinufer mrt dem Hauxtquartier

Mörstadt bezogen und trat den folgenden Tag den Marsch uber Alzey „“ck der französischen Grenze an, welcher schon vom 5.21ugust msofern ein anstrengender wurde, als das Armee-Corps genöthrgt war, nur in wei Kolonnen zu marschiren, die eine auf der sogenannten Katser- raßk, die andere auf einer südlich der lehteren gelegenen Wegver- bindung. Die Hauptquartiere des sächfischen Corps waren am 4. am 5. Enkenbach, am 6. Kaiserslautern, am 7. und 8. .Hom- burg, am 9. und 10. Habkirchen. Vom 7. AuguFt mußten dteTruppen hivouakircn; die Bioduaks waren in den Nachtcn zum 8. , 9. und ]0 August durch unaufhörliche Gewitterregen sehr beschrverlrch; troß- dct'n hatten die sächsischen Truppen die Freude, dre Anerkennung des Königs Wilhelm von Preußen zu erWerden, als derselbe am 8. August die Kavaklerie-Divifion auf dem Matsche yon H„arwtftuhhnacb Hom- burg und am 9. August die 2. Jnfantrrre - Dtvtfion betm Pasfiren von Homburg an sich vorbeimarscviren lteß.

Am 11. August hat das sächfische Armee-Corps die franzöfisxbe der KavaUeric-Dtvifion an der Tdte am 11. in und bei Saargemünd, am 12. in und bei Burst emge- troffen. Die Verpflegung der Armee ist „troß dxr großen Schwierig- keiten bei der Nachschaffung drr Magazmvorrathe auf „den durch Truppenzüge schon überaus in Anspruck) genomnzenen Etsenbahnen immer geschafft worden, wmn auch vielleicht bei crnzelnen Trapper)- theilen, da der drei Tage lang andauernde _Regen emen großen Thetl der auf den Spannwagen verladenen Vorrathe, namentltch an Brot verdorben hatte, die Verpflegung an einzelnen Tagen etivqs knapp ge- wesen sein mag. Der Gesundheitszustand der,?lrmee rst troß der schlechten Bivouaks ein sehr befriedigender, fretltch leiden die Pferde in diesen Fällen am meisten. Das Corps-Kommando ist deShalb be- müht, die Truppen, soweit es nur angängtg, unter Dach und Fach unterzubringen, Die Bevölkerung, der belebten lothrmgiscbey “Ort- fcha'ften ist zwar sehr französisch gesinnt, n1z11mt aber b181eßtdie Truppen doch gut auf, obwohl starke Durxhznge, Einquartierun en imd Requifitionen sie fast aller ihrer Vorrathe beraubt haben. in Grund zu diesem nicht feindseligen Auftreten der Einwohyer mag wohl darin zu suchen sein, daß die Truppen des Köntghck) sachfischen Armee-Corps, wie alle deutschen Truppen, auch m FemdeSland sich musterhaft den Einwohnern aegenüber benthen.

Kork (Baden) , 20. August. (Offrziell? Das Bombarde- ment auf Strasburg wurde heute fortge ekt. In Kehl sind gestern 14 Häuser abgebrannt.

Karlsruhe, 23. August. (W.T.V.) , , . '

Ein Artikel der ;..Karlsruher Zettunga konßattrt dreWtedxr- holung der völkerrechtswidrigen Art und Welse „der Kriegfuh- rung seitens der Franzosen, der sie sich zuerst der Saarbxucken fchuldig machten, m_ dem Kaxrrpfe vor Straßburg. Wahrepd die deutschen Batterren so angelegt sind,_ daß Kehh gänzltch liegt, wurde dre unbefestrgte und offene Stadt Kehl von drn Franzosen absichtltch nut Verlehung des Völkerrechtes m , Brand _ geschossen. General Werder hat in dieser Beziehrmg emrn Brtef an den Kommqn- danten von Straßburg gertchtet, “11,1 „welchem es heißt: pErne solche Kriegsführung, die unter rtdrlzstrten Natronen unerhört kü, muß mich veranlaffen, Sie für d1e Folgen dteses Aktrs per- sönlich verantwortlich zu machen. Außerdem lasse lch dre vxr- ursachten Schäden abschäßen und durch Kontributionen tm Elsaß Ersoy suchen.-

Daffelbe Blatt meldet aus Oberschäffolsheim, daß General-Lieutenant von Beyer das Kommando der badtschen Division KrankheitShalber an Generaltheutenant Fxhrn. von La Roche übergeben hat. GeneralxMawr Degenfeld ubernahm das Kommando der ersten Infanterie-Brtgade.

Stuttgart, 23. August. (W._T. B.)

Die am 21. dem Krtegs-thstxrw zugeggngene Zele- graphische Meldung eines württembergrschen Pdftdtrcktors Uher die Kapitulation Pfalzbur'gs rst „sz ]eßt durch anderwette amtliche Mittheilung noch mcht bestattgt. '

Heute geht der dritte Extrazug des Sanitätsverems mrch Saarbrücken ab; derselbe besteht aus 17 Waggons uyd enthalt bedeutende Vorräthe an Betten, Verbandzeug, Erfrrschungen; ZahlrÖiche Aerzte , Krankenpfleger und Dtakomsfinnen begletten en ug. '

Sachsen. Weimar , 20. August. Das heutrgeRegierungs- blatt publirirt folgendes landesfürstlrche Pgtent: '

»Wir Carl Alxxander 2c. Nachdem wir'dre Entschlußung gefaßt haben, Uns zur deutschen Armee, die gcgenwxxrttg un Felde gegen'dcn Feind steht, zu begeben und bei derselben langere Zezt'zu, verwetlep, auch Unser viel eliebter Sohn, der Erbgroßherzog Kömgltche Hohert, bereits in diesebe eingetreten ist, haben Wik beschlossen, wahrend

Grenze überschritten und M mit

Unsrer und Unsres Sohnes Abwesenhsit, im Gebrauche des Vor behalts im §. 63 des Geseßes über die Neugestaltung der Staats- behörden vom 5. März 1850, Unsrer vielgeliebten Frau Gemahlin, der Großherzogin, die Regierung des Landes zu übertragen. Indem Wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, vertrauen Wir, daß alle Unsre Behörden und alle Unsre Unterthanen auch Unsrer Frau Gemahlin schuldigen Gehorsam leisten und unwandelbare Treue bewahren Werden und empfehlen das Land dem Schuhe des Allmäch- tigen. Gegeben Wilhelmsthal, am 2. August 1870. . Carl Alexander.-

Vayern. M„unchen , 20. August. Prix?K Otto geht übermoRen zur Sud-Armee und irrt; bei seinem egiment ein.

- ach den :Neueften Nachrrchtena find die Konzils- beschlüffe, trqh des Verhots der Regrerung, im Pastoralblatt für das Erzbtsthum Muncheanreyftng puhlizirt worden.

- Die Konferenz der drei Bodensee-UferstaatenOesterreich, Schweiz und Bayern, welche emen Vertrag zur Herstellung einer Bodenseegürtelbahn zu Stande bringen soll, tritt am 22. August zusammen.

Frankreich. Paris, 22. August. Die Kommission zur Berathung des Kératry'schen Antrages hat denselben nicht an- genommen , dagegen einen neuen Antrag fdrmulirt, welcher mor en unter Zustimmunéx des Kriegs-Ministers weiter in Erw 'gung gezogen werden okl.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Bekanntmachung.

Besten der Armee sind beim Kriegs-Ministerium an atriotischenGaben undOfferten ferner eingegangen:

. Bei derKassen-Abtheilung: 1)VomOher-AppeUations- geri ts-Rat a. D. Sassen (aus Celle), gegenwärtig in Homburg v. . H., o erirt während der Dauer des Krieges seine Jahredpenfion vor 1188 Thlr. Die eingezogenen Raten werden später mitJtheilt. 2) Geh. Regierungs-Rath a. D. Tschirner in Dresden100 Th1r. . Bei der Armee-Abtheilung 11. 3) Vom Direktor der Allgememen Versicherungsgesellschaft für Sw, Fluß- und Landtransport, Pfaehlrr, zu Dresden, 600Th1r. (100.Thlr. für eine Fahne, 100 Thlr. für eme Kanone, 100 Thlr. für eine Standarte, 300 Thlr. der Kavallerie- Abtheilung, die ,ein Quarree sprengt). 4) Von J. R. durch den Vorßand des Berliner Hülfsvereins für die deutschen Armeen im Felde 100 Thlr. für das erste franzöfische Fcldzeichen. 5) Von Louis Seligmann durch denselben Vereinsvorstand und zu

) demselben Zweck, eingezahlt-50 Thlr. für die erste Kanone. 6) Von

Julius Sachs, 'in Firma Sachs & Edinger, Berlin, Poststraße 13, offerirt 200 Thlr. dem Eroberer der ]. Kanone, event. „den Hmter- bliebenen. 7) Von (HutSbefißer Biberstedt, zur Zeit in Vriederlösqiß bei Dresden, 100 Thlr. für die erste Kanone. 8) Von Theodor Dir- bach, Kreißgerichts-Bureau-Asfistenten zu Breslau, 20 Thlr. für dre erste Kugelspriße. 9) Von Bewohnern von Ems durch Baumann, Revistons-Rath und Königlicher Inspektor der Bade- und Brunnen- Anftalten zu Ems, 60 Thlr. dem Soldaten des 87. und 88. Inf. Regts., der zuerst eineTrophäe erringt, event. den Verwundeten beider RegiMenter. 10) Vom Amtshauptmann Neupert zu Burgrvedel 200 Thlr. offerirt für die erste Kanone. 11) Von Hermann Krüger, vormals Feldwebel im 3. Jnfanterie-Regimenté Bureau-Diätar im CentralzBurcau_ der Niederscvlefiscb-Märkischen Lisenbahn, eine goldene Uhr unt dergxerchen Kette und Berlocque: einem Soldahen, vorzugsweise vom Fufilter- Bataillon des 2. Oftpreußischen Jnfanterie-Regiu-rents Nr. 3, für eine besonders erhebliche WYenthat. 12) Von der Gemeinde Somhorn, Kreis Bochum, durch ruben-Direktor Fr. Weber auf Zeche Neu- Jserlohn bei Langendreer in Westfalen 50 Thlr. für die erste Kanonr. 13) Vom Rittergutsbestßer Eugen v. Sperber auf Gerskullen, KkUs Ragnit, durch die Regierung zu Gumbinnen 500 Thlr. irx 2 Oftpxruß. Pfandbriefcn, bei der Regierungs-Hauptkaffe in Gumbmncn hmtrr- legt: einem Soldaten des ersten Armee-Corps, Welcher zuerst eme Fahne erobert. 14) Vom Rentier (Höhnich zu Arnsberg, dyrch dre dortigeRegierung 100 Thlr. offerirt für Gefangennahme des ersten französischen Generals. 15) Vom Gutsbefihchasyar Brodmann zu Schernegg, durch Oberamtmann v. Manüein "m Stgmarmgen 50 F1. oder 28 Thlr. 17 Sgr. 2 Pf. offerirt fur denxentgen Hohen- zollernschen Soldaten, der fich zuerst auszetchnet. 16) Von der Weinhandlung von Berthold Lagemapn, Johann Buch- holh 8611. Nachfolger zu Johannishcrg rm Rheingau, 1000 Flaschen besten Rhein- oder Moselweixr demxemgen Truppent ul, welcher den Turkos oder Zuaven eine Fahnenstange entrerßt. 17) . onEmwohnern des Kirchspiels Holte, Amts Osnabruck, durch KömgltchetrAmtshaupt- mann, Geheimen Regierungs-Rath Vezzn- zu OSnxxbruck 105 Thlr. 20 Sgr., zu einer außerordentlichen Erqmckung nach emem muhevollen Tage, womöglich für das 74. Infanterie-Regiment. 18) Von Jakob Landsberger, Berxin, Spandauerftr, 72, 25 Thlr. für emen tapferen „Soldaten der in'. Gefecht bei Weißenburgxngagirt gewesenen, Regi- menter. 19) Von: Ofteroder landwirthschaftltchcy Verein, offertrt 150 Thaler für 3 Soidaten aus dem Oßeroder Kretsx, dre fich durch be- sondere Waffenthaten auszeichnen. 20) Von einern hannovertschen Amtsrichter in P. 500Thlr. in preuß. Staats-Obltgatwnen de 1868 für Eroberung einer Kanone oder Fahne (Adler). 21) Von 1). R13- Lichtenow, in Lichtenow, hei Friedeberg zu der Neumark 400,Thlr.,' (200 Thlr. für den Husaren des Westfälxschen Husaren - Regtmcnts Nr. 11 von der Escadron des Rittmeisters v. Knobrlsdorff - Brenken- hoff und 200 Thlr. für den Dragoner derjenigen Cécadron des 3. Dragoner-Regiments, bei welcher der Lieutrnant v; Kno- belsdorff-Brenkenhoff steht, die fich durch Tapferkett auSzetchnen.)

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