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. Gefangener-Transportc , Truppen-Nacbschübe, Belagerungsparks - Genüge zu leisten haben. _ __ _ _
Auf den südlicheren _Routen liegen die Verhaltm e nicht anders. Die Eisenbcihn Bingerbciick-Saarbruckcn ist zur Zeit ür Postbcförde- rungen nicbt bcnußbar: -_ es ist_ der Jau vorgekommen, daß zur Eisenbahnfabrt zwischen Bmgcrbruck und Creuznacb fieben Siundeu, sonst 19 Miuutcn Zebraucbt worden find. Es sind daher auf dcm 15 Meilen langen andnwge von Coblenz nach Trier sofort P erde- posten eingerichtet worden: In der bayerischen Psalz smd die isen- bahn-Betriebsftörungen Mitunter so erheblich geWesen, daß die 5 Mei- len lang Tour von Landau nach Soulß cinen Zeitaufwand von 48 Stunden erfordert hat, und auf franzöfischcm Gebiete endlich hat bis zum h_cntigen Tage die Wiederhcrficliunx) regelmäßiger Bahn- verbindungen iich noch nicht bewirkenlassen. DieE senbabnverwaltungen trifft hierbei fxincswcges irgend eine Verschuldung. Ihre außergewöhnlichén Leißungcn fur die Beschleunigung der Truppentransporle, auf welche es bei dem anfangs so bedrohlichen räuberischen Ucberfali dcr Fran- zosen _doch_bauptsächlich ankam, find allgemein anerkannt. Jedenfalis aber ist die Feldpost unter_ solchen Umständen auf die gewöhnlichen Landtransportmittel angcimesexi, Im beseßten französichen Gebiete smd von de_r Post aizf den drei Hauptlinien dcr opcrirenden Armeen diesen_möglrchst unmittexbar fOleend, voriäufig Landtransporte, und zivar tm_ Durchschnitt fur S_trc en von ]e pyk. 20 Meilen, hergesiellt. Die hierzu erfor_der__11chen TransPortmittel konnten leider von der _Mtlitarbehörde nicht gestellt werden, viel- mehr waren - wxe der „Bericht eines Etappcn-Postdirektors an das General-Poftamt lautet - bei den kolossalen Anforderungen, Welche in Folge der schnellen Vorwärtsbewegung der gewaltigen Truppen- maffcn und der fich rasch folgenden blutigen Aktionen an die mjli- tärischen Transportmittel gestellt Wurden, »die stehenden Fuhrenparks so unzureichend, daß schon überall, weit und breit, jedes Privatfuhr- werk zwangsWeise zur Fortschaffung von Vchurxdeten, Proviant u. s. w. herangezogen war_ und doch den dringendsten Bedürfnissen noch immer bei Weitem nicht genügt Werden konnte;; Bei aller Will- fährigkeit waren die Etappcn-Kommandanten außer Stande, für Poftzwecke mehr zu thun, als Ermächtigungsfcheine zur Beschlag- nahme des erftxn befie_n Juhrivcrks, dessen man habhaft werden konnte, zu crthetlen,*_ die Beschlagnahme gelang meistens erß nach mehreren Stunden, die endlich erlangten Pferde Waren kann in der Regel noch abgetrieben und hungrig.-
Wenn dem General-Postamte die Mittheilung zugeht, daß drei Regimenter von der Bcsaßung in Mainz von dort abgerückt md und es läßt sich _crst nach sehr gerqumer Zeit, selbst bei telegraphi chen An- fragen an die beireffenden Militärbeyörden, ermitteln, welchem Divi- sionsverbandc diese Regimenter zu etheilt worden sind, so müssen alle für die leßteren_ bestimmten Po sendungen so [an c bei den Sam- melftellen lagern, bis jene_ Ermittelung gelungen i , oder bis die mobile Jeldpostanftalt berjenigen Divison, in welche die Truppen eintreten, nachdem ste hiervon, Kenntniß erhalten hat, dem General - Postamte die Meldung erstattet. Da nun eine solche Meldung, per Telegraph abgegeben, unter Umständen zwei bis drei Tage gebraucht (in entgegengeseßter Richtung hat die Uebermittelung eines Telegraxnms des General-Posamts an eine Feldpostanstalt einmal sogar s teben Tage in Anspruch genommen, Weil die Marschquartiexe fortwährend wechselten, mithin ohne daß die Tclegraphie hierbei irgend eine Verschuldung trifft), so kann dar- aus wohl abgenommen werden, Welche unvermeidliche Verzögerung für die inzw:sch_en zu Tausenden aufgehäuften Sendungen-enisiehen muß. Wenn die Baiaillone des 4. Pommerschen Landwehr-Regi- ments Nr. 21 plötzlich zur Jormirung eines anderen Truppen- körpers verwendet Werden, indem das 1. Bataillon ZConiß) um 3. Pommerschen Landwebr-Regiment Nr. 14, das . Batai on (Deutsch-Crone)_zum 7. Pommerschen Landwehr-Regiment Nr. 54 gelegt wird, so_ist einleuchtenb, daß es einen bestimmten Zeitraum Ihen muß, Während dessen _dte Sendungen, da sie an das frühere
egiment adresfirt sind, an ihre Adresse nicht gelangen können. Das- selbe ist der Fall, Wenn ein im Felde stehendes Regiment innerhalb 14 Tagen zwei Mal einem anderen Divisionsverbande zugethcilt wird.
Daß solche Veränderungen nicht selten vorkommen, dürfte der Umstand darthun, daß zu der zwblf eng gedruckte Bogen umfassenden Jeldpoft-Uebersicht täglich eine VeränderungsnachMisung von “Ä bis ; Bogen Umfang beim General-Postamt angefertigt und an die be- theiligten Poststellen übersandt wird, nachdem bereits voraufgchemd den Sammelstellen durch Telegramme von den wichtigsten Verände- rungen Mittheilung gemacht ist.
Die vorstehenden, guss Gerathervohl herausgegriffenen, aber auf Thatsachen gestüßicn, einzelnen Beispiele erschöpfen _den Gegenfiand keineswegs. Es kommen vielmehr auch die Verhältmffe während der eigentlichen Mobilmachung, wo die einzelnen Truppenkörper sich erst formircn, in Betracht; ferner die Uebergangsperiode bis zur Aufstel- lung der Armee an der feindlichen Grenze,“ die für eldpostanftalten oft unerreichbaren detachirtcn Truppentbcile und rauchen: Feld- Eisenbahn-Abttzeiiungen, Jeld-Brückentrains, Feldlazarethe 2c.,' endlich die Verhältniss der hinsichtlich des Postverkehts ganz abweichend zu behandelnden Sendungen für Ersaß- und B csaßixngstruppen.
Und hierbei wird immer noch Vorausgescßt, daß das Publikum die Briefe richtig adrcisirt. In Wirklichkeit kommen aber noch viele unrichtige, bezw. unvolißändigeAdressirungen vor obschon deren Zahl im Llilgcmcinen fich wesentlich vermindert hat, s(eitdcm die auf Ver- anlassung des Gcncral-Postamis hcrgcfteütcn, mit entsprechendem Vordruck versehenen, bei auen Orts-Poftanstalten käuflich zu beziehen- den Feldpost -Korrespondenzkarten und Feldpost- Converts von dem korresvyndirendxn Publikum in größcrcm Umfange benußt Werden.
_ Die Verhaltnisse während früherer Kriege lassen sich mit den ]eßigen 111cht obne_ Wxitcrcs in Vergleich ßellcn, Damals waren Unter Anderem die Eisenbahn-Verbindungen keineswegs in dem
Umfange gehemmt, die Tclegraphen-Leitungen nicht in dem Maße unierbrocbcn,“ die Entfernungen der operirenden Armeen von der Heimath w_aren tm Durchschniit viel geringer, die Dislokationen der Truppen nicht so ausgedehnt, ihre Massen nicht so gewaltig, Wie fie es heute find. _
Um_ den Umfang des Postverkehrs nach und von der Armee genaxx m Zahlen auszudrücken, dafür fehlen zur Zeit noch ftatißische zuverläsfigx Untexlagcn; aber zur Erläuterun kann angeführt Werden daß allein bei der Poftsammclstelle in erlin 45 Beamte zui
Bearbeitung der Felbpostsachen in Thätigkeit sind; daß nach einem,
ungefähren Ueberschlage täglich 200,000 Briefe nach und von der
'Name befördert Werden; und daß außerdgm jeden Tag ca. 40,000
Thaler, meist in _Gcldbxiefen von 1 bis 2 TUV„ an unsere Soldaten abgeben. Die dtMßltchegGeid- und Packetscnbungcn nach Und von der Armesfind hierbei nicht mitgezählt. Allein von Berlin gehen täglich in zwei Transporten zusammen 238 geschlossene Brief- und Fahrpostbeutcl zur Armee ab. Die Zahl der seit der Mobilmachung an die Truppen und deren Angehörige in der Heimatb ausgegebenen Feldpost-Korrespondenzkarten beläuft fich bis jeßt auf 10 Millionen. *
_Die__Postverwaltung hat seit dem 16, Juli theils zur Fahne, theils fur die Zwecke des Feldpostdienftes ca. 4500 ihrer Beamten, Unterbeamtcn_u. s. w. abgegeben. Dcr AuLdauer und Hingebung des zu_rückgebltebenen Personals ist es zu verdanken, Wenn gleichWobl der betmathliche Postverkehr im Großen und Ganzen in dem seitheri- gen Umfange, ohne nennensWerthe Einschränkungen, bisher hat auf. recht erhalten 1verden_fönnen. Eben so geschieht auch Seitens der im Feldpostdienst beschäftigtenBcamten LilleS, Was Tbatfraft und Umficht an die amd geben, l_lm die schwierigen Verhältnisse des Postbetriebcs _bei der rmee m Jxmdesland zu überwmden. Keiner, daheim wie im Fel_de , steht Zuruckk um mit äußerster Kraftanstrengung im Be- wußtsem der g_ro en Zett, Welche zu erleben die Vorsehung uns ge- würdiZt hat, im voll_sien Maße die an ihn herantretendenxjerhöhten Anfor erungen zu erfullen.
Wenn gleichtvohl die Ansprüche eines Theils des Publikums in Beziehung auf die S_chnelii keit der Briefbeförderung von und nach der Armee nicht befriedigt md [o beruht dies lediglich in' Verhält- nissen, welche außerhalb des erungsbercichs dcr Postverrvaltung liegen und deren Folgen eben unbermeidlich find. Dieselben treffen den Éinzclnen gewff; mitunter r__echt hart: aber sie müssen extra cn werden. Auch im Dulden bethatigt sich der Patriotismus. UnZere Väter und Mütter von 1814 erhielten die brieflichen Nachrichten ihrer Söhnz, Welche die Siege Von 13. Kotbjörs, 113011, ba-KSrs-Obam-
6110156 und qm Montmartro erfochtcn und ihren Einzug in Paris ielten, um Vieles später ,' und_wmn wir jest in der Schneliigkeit unserer Verbindungen auch tvetter sein müffen und sind", so schein: gexade diese sonst gewohnte Schnelligkeit die ruhige, verständige Mb- wagung der obWaltenden Verhältnisse bei Manchem zu beirren. Der Zwischenraum zwischeii de_m voraufgecilten furzen Telegramm und d_en nachfol enden ausfuhrlichen brieflichen Nachrichten wird so schmerz- lich cmpfun cn, daß die Proportion der Schnelligkeit des galvanischen _Stromes zu derjenigen der Dampf- oder Pferdekraft häufig nichtnach ihrer voll_en Bebeutung gewürdi t Wird. _ Es ist erklarlich, daß die ferde und Wagen, zu deren Heran- Éehxmg aus den zuerst erreichbaren heimathlichcn Ober-Pofidirections- ezirken (Darmstadt, Frankfurt, Trier, Coblenz, Cöln, Aachen) die Etappezi-Poßbehbrdm vbm General-Postamte ermächtigt waren, erst nach einiger Zeri an die Orte des Bedarfs in Frankreich gelangen konntenÜzumal bie betreffenden Telegramme w egen Störung- bezw. eberhaufung der Telegraphcn-Leitungcn nicht sei- ten erftnach drei TagenihreYldrcffen erreichten. Esist außerdem vor- Fkommm, daß die für den Postdienß beüimmtcn Pferde von den Armee- ensdarmen aus den Ställen fortgenommen norden find, um zu Transporten_ von Verwundetcn verwmdet zu werden, auf Welche aUerdings die erste Rücksicht zu nehmen _ist. Es find übrigens auch B_orbere1tungen sch_on dahin getroffen, daß, sobald die Franzöfischen Eisenbabnrouten wreder betriebsfäbig find, aufdenselben am bulante Feld -Eisenbahn-Postbu_reaus sofort in Wirksamkeit tretxn können, und auch untcr_ den ]eßigen Umständen ist doch schon so Vlil erreicht Worden, daß die am 13. August aus der Heimat!) abgefer- tigten Feldposttransporte bereits am 19. in Nancy in Empfang gc- nommxn wurdcn. '
Die General-Etappen-Inspektion folgt dem Hauptquartier ihres Armee-Obexkommandos in der Entfernung von einem TagcmarsM- Von da zweigen fich erst die Verbindungen nach den einzelnen Armie- Corp_s-_Kon1mandos, und von den lebteren wiederum diejenigen ka die Dibifions-Stäbe ab. Da nun beispielsrveise zur 11. Armee fieben Armee-Corps_geh_ör_en und bei jedem Armee-Corps„außer dem Feldpost“ am_te noch drei Divisions-Fcldpostcxpeditioncn in Thätigkeit find, so ent- springen aus x_edem einz elnen , zur Etappen-Postdirektion der 11, M- mee gelangen en Transporte 28 Seitencours e auf die verschiedenen Feldpostanstalten. Sofern die Marschquartiere der Truppen nicht allzU haufig ryechsrln,_laffen sich diese Seitenverbindungm regelmäßig unter- halien, mbem die Transportmittel der mobilen Jeldpostanstaltcn so“ weit verstarki worden find, als die nothwmdige Rücksicht, den Troß der Armee; Ulcht zu vermehren, es irgend gestattete. Erfolgen abcr die Vormarsche sb mxaufbalisam, wie dies jekt in Frankreich geschieht- dann werden zeitweise die Gespanne der Feldpo anstaltcn für M Verbindung m_izureiazend. Demi nach einem sechs- bis acht- ok?? auch zehnftündtgen Matsche, den schon eine Entfernung von 2 oder- 3 Meilen wegen Beseßung der Straßen durch unabsehbare Truppen" Colonnen häufig erfordert, können die Pferde _nicht sogleich wieder eingespannt x_verdcn, um auf Gebirgswegen 3 bis 4 Meilen t0111' und ebensoviel 1610111 zurückzulcgcn, zumal im Regenwetter- chn also durch chuifitioncn frische "ferde fich nicht beschaffen lassen, und nach kurzer Raft cr iveitcrc Vor
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** rsch beginnt, 19 müssen die Feldposianstaitm cbm ab. a______ bis ein Rubctag kommt, brror iie in der Lage find, die Poß- cZhen aus dem HUUWWM der GMU'UEWPP['n-Inspektion bezw. *.ZGeneral-Kommandos ihres Armec-Corps abholen 31! lassen, Sehr t tritt auch der Fall cm, O_aß dcr zur Abholung enisendcte Feld- oftjlwn bei der Rückkehr sem_e Jeldposmnsmlt nicht mehr antrifft dmsclbcn meilcnwm m Feindes Land , also auf "unbekannten n_ en und ohne Kenntnis; des mum _- von dem Militär - Kom- “ g 'ach absichtlich geheim gihaltcnen - Marsckxquartiers nach-
0 Dicls „ , , , , . .Mi odcr nachrciten muß, und sie vieneicbt am zivciten oder dritten
age erft wieder erreicht._ _ __ _ _ _ Wenn nun troß dieser Hemmnisse und Fahrlichkeiicn der Brief, ssen Beantwvrtung der Absender in der Heimath schon sehr i_mge- e[xjg„entgegensteht,_bei der betreffenden Jeldpoftanßalt dennoch richtig „*elangt ist, --,und bei korrekter Adressirnng kommen all_e ,s? auönahmslos richtig dorthin, Wenn auch nicht so sch_n_cll wie nter gewöhnlichen Verhältnissen - so kann ix_nmcr noch einige Zeit ergehen! bevor der Adressat selbst den Brief empfangt, D,“.ß je Feldpoßansialt nicht im Stande ist, an alle, die zu e_mer Dim- on gehörigen, meilenweit um den Divifionsstab herum einquartier- n, oder im Marsch odcr Gefecht begriffenen Compagnicn U. die riefe hinfahren zu lassen, leuchtet ein. Aber auch die A bho lun g_vo_n xJ-eldpoft hat für die Truppentheile ihre bedeutendcn_Schwicrigkei- 11 Nach anstrengenden Märscben, bezw. n_ach hartnäckigen Gefechten ' nimm die Soldaten zur Nachtzeit xrschöpst ms Ouariier, nis Bivoyak der auf Vorposten; Wo der Dibrfioysstab ste_ht, Wissen _sic oft_ mcht, dcr falls sie den Ort auch kennen,_1st er m1tun_ter meilennwit e_nt- ernt und kann nicht vor dem Beginne des Wettermarsches erreicht
" erden - also unterbleibt die Abholung Wiederum bis zum nächsten
z'uhctage. Und Wann kommt ein Ruhetag zu einer eit, wv inner-
“. 5 Ta en drei große Schlachten geschlagen Werden _ ales kaßm davon abgesehen werden, hier weiter auSzufuhren, daß
nter Umsiänden dic Ucbermittelung der in Empfang JMOMMMM
orrespondenz von der abholenden Ordonnanz an dcn Bataiüons- ommandeur bezw. den Compagnie-Cbef, _dann (_m den FeldWebel nd endlich an die Mannschaften auch noch einige Zklt erfordert; ferner aß nicht jeder Briefempfänger augenblicklich Wird antworten können; nd daß der fertig geschriebene Blicf wiederum zur Feldpost erst be- ördert werden muß, wozu troß allen Ent?egenfommens der Fcidpost- nstalten ost Ta e lang die Gelegenheit feh en mgg. Jeder_, der tt_niger- . aßcnsoldatische erhältniffe kennt - und Wer w_arc das bei uns mcht- ird fich hiervon schon selbst ein hinreichendes Bild mgchenkönnen. Es ritt aber noch der Umstand hinzu, daß mitunter die Absendung der
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bei den Feldpostansmltcn eingrlicfertcn Korrespondenzen auf militäri- schen Befehl - aus guten Gründen - während mehrerer Tage nicht erfolgen darf.
In Vorstehendcm ift gleichWobl ersi ein Theil der für die Ich- post bestehender) Schwicrigkeiien in aügemeinen Umriffen dargestellt; der ayderxx nicht minder ins Gewicht fallende Theil berührt näher das eigentlich posttecynische Gebiet und läßt_; fich darum für den Ntcht-Fachwayn nur andeuten, ,
Die 11ch_ttgc Spedition der Poßsendungcn ist abhängig von dem; Vorhandensein eines zyvcrläifigen Speditionsmaterials. Der von Berlin nach Brislau im Eisenbabnposxwagen fahrende Beamte Weiß ganz genau, bei welchem Zixge er nach Maßgabe des Postenganges den nach Goldberg 1. Schl. gerichteten Brief in Haynau, und bei Wel- chem Zuge er ihn der Postanßalf in Liegniß abzugeben lfat , damit der Brief auf d_e1_n schnellftxn Wege an seine Adresse gelangt.
Das Speditionsmaterml für die nach der Armee gerichteten Je1dpostsendu_ngen kann nur die Miiitärbehörde liefern, und so- jvcit dies yzcht geschieht -- und txoß des besten Willens oftmals nicht _rechtzeitig geschehen kann - mussen unabwendbare Verspätun- gen eintreten.
Daß übrigens bei der oft in größter Eile zu bewirkenden Be- wältigung der enormen Versendungsmaffen in den Postbureaus, odcr Während ,der Fahrt in den Eisenbahn = POstWagm, oder im engen Marschquartier und selbst Bivonac der Felkposi, besonders unter den erklärlichen Verwirrungen nach einer größeren Aktion, mitunter auch einzelne rrtbümer und Versehen vorkommen, soll durch die vor- stehende arsteliung keineswc s beschönigt werden, gleichwie dieselbe auch in keiner Weise etwa an eine Rechtfertigung der Postverwaltung ausgeht. Ihr alleiniger Zweck besteht vielmehr darin , das betheiligte
ublikum über die eigentlichen Ursachen seiner Besorgnisse mit voller
ffenbeit aufzuklären "und namentlich darzutbun , daß , wenn die brieflichen Nachrichten auch längere Zeit ausbleiben, des alb allein ein Grund zur Beunruhigung über das Geschich der betre enden An- gehörigen und Freunde noch nicht vorliegt. Die Briefverspätun- gen sind unabwendbar. Die verloren gehenden Korrespondenzen aber bilden einen verschwindend kleinen Bruchtheil der vielen Millionen von Sendungen, welche der in unablässiger Thätigkeit be- griffene Organismus der Feldpost troß der _entgegenstehenden außer- gewöhnflficzyexi Schwierigkeiten mit vollfter Sicherheit an ihre Bestim- muna k . _
Berlin, den 22. August 1870.
General-Postamt. Stephan.
Oeffentlichéé Anzeiger.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl. 705 - €]Oer Konkurs über das Vermögen des Kaufmanns Isidor Rosetten- ein ist durch Ausschüttung beendigl.
Darkehmen, den 28. Juni 1870. _ _ Königliches Kreisgericht.
2668] Konkurs-Eröfsnung. ' Königliches KreisYertchi zu Inowraclaw. Erste lbt eiltzng, * den 16. August 1870, ormittags 10-'; Uhr. ;; Ueber das Vermögen des Kaufmamzs Jacob Abraham zu trzelno ist der kaufmännische Konkurs erö net und der Tag der ahlungseinsiellung auf den 12. August 1 70 festgeseßt Y_brden. ' Zum einstWetligen Verwalter de__r Masse ist der_ Kammerer Kamm zu Strzelno bestellt. Die Glaubtger des Gemeinschuldners . erden aufgefordert, in dem auf _ den 27, August or., Vormittqgs 12 Uhr, _ _ n unserem Gerichtslokal, vor dem Kymmissar, Herrn Kre_1sric_hter 9' ?nß- anberaumten Termine ihre Erklaryngen und Voxschlage über „ie Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen msiweiligen Verwalters abzugeben. _ Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Uapieren oder anderen Sachen in Befiß oder Gewahrsam haben, *der Welche ihm etwas verschulden, wrrd_aufgegebcn, Nichts an MseÉzben _z_u _berabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Befiße er egen än e _ _ _ bis zum 12. September 1870 einschließlich
oem Gericht oder dem“ Verwalter der Masse Anze1ge_zu machen und 9 [les, mit Vorbehalt ihrer etwanigen Rechte, ebenbahm zur Konkuxs- " asse abzulieern. Pfandinhaber und andere nut denselbezi gleich- h_crcchtigte Gläubiger des Gemeinschuldnexs haben von den m ihrem LÜK befindlichen Pfandstückcn nur Anzeige zu machen. _
ugleich Werden alle diejenigen, welche an die Masse Ansprxiche "[I onkursgläubiger machen wollen , hiexdnxch _aufgcfordxrt, 1hr_e nsprüche, dieselben mögen bereits rechtshangig sein oder nicht, mit -em dafür verlangten Vorrechte __ _ _ _
bis zum 14. September 1870 einschließlich __
“PMI schriftlich oder zu Protokoll anzumelden unb demnachst zur rufung der sämmtlichen) innerhalb der gedachten Frist angemeibeten orderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Wertpaltungspersonals _ . auf den 29. September 1870, Vormittags 10 Uhr,_ " Unserem Gerichtslokal, vor dem Kommrffar, Herrn K_reisrichier 'Mß- zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wrrd geeig- "etknfaüs mit der Verhandlung über den Akkord verfahren werden.
Wer seine Anmeldung s_chrif_tlich einreicht, hat eine Abschrift der- selben und ihrer Anlagen beizufugen. _ _ _
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohnfiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung_ einen am biefigen Orte wohnhaften und zur Praxis bei uns berechtigten _aus- wärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten e_mzetgqn. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, Werden dteIustiz- räthe Keßler, Hantelmann, die Rechtsanwalte Höniger, Fellmann, Triepcke und Fromm zu Sachwaltern vorgeschlagen.
[2490] Bekanntmachung. _
Auf den Antrag des Conditors Hermann Simmer, forme bes Rechnungs-Raths Schalke zu Frankfurt a.M. gls Testamentsexekutor des verstorbenen Gafthofsbefißers Georg Christian Schaff daselbst wird der am 1. Juni 1800 Éeborene und seit dem Jahre 1825 v_er- schollene Lohgerber Ernst ottl_ob Schqaf- Sohn des Liccxitia- ten Georg Christian Schaaf, von -hter,_ forme dessen etwaige Leibes- erben hierdurch aufgefordert, im Timun den 29. Oktobex d. J., Vormittags 11 Uhr, in Person oder vertreten durch emen gc- hörig Bevollmächtigten, geeignete_Erklärung abzugeben bezw. etwaige Erbansprüche anzumelden, widrigenfalls der Ernst Gottlob Schaaf fiir todt, die etwaigen Leibeserben desselben abxr vo_n der Erbschaft desselben für ausgeschlossen erklärt, und den _prasuxntiven Erben d_as Vermögen des für todt Erklärten ohne SicherheitsbefteUung Wird überwiesen werden.
S malkaldcn am 18.Juli1870. _ ck Kbnigliche Kreisgerichts-Deputation.
Verkäufe, Verpachtungen, Sabmisfionen :e.
“2669 Bekanntmachung. [ Hie Chausseegeld-Erhebung bei der Cbauffeegeld-Hebeftellc zu An-
gcrm'inde auf der Berlin-Stettiner Kunststraße soll zum 1. Oktober d. I. anderrveit vcrpachtxt iverbqn, _ _ Wir haben hierzu emen Licitationstermm auf_
Sonnabend, den 3. September (ck., Vorintttags 10 Uhr_, in unserem Geschäftslokal bierselbft anberaizmt m_id [abu] Pachtlustige mit dem Bemerken dazu ein, daß nur dispofittonsfabigc Persbnen, Welche vorher 100 Thlr. baar oder in annehmbaren Staatspapicren bei uns deponirt haben, zum Bieta) zugelaffcn wexden. _
Die Pachtbedingungen liegen m_ unserexRe tftratur und beim Königlichen Steuer-Amt zu Angermünde wahren der Dienststunden ur Einsicht aus.
z Neustadt-Ew., den 18. August 1870. ' Königliches Haupt-Steueramt.
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