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aber erst zu engagiren, sobald das 12. Armee-Corps wirksam in das Gefecht eintreten könne. , ,
Um 2? Uhr ließ der Kronprinz von Sachsen Königliche Hoheit melden: , '
,Das 12. Armee-Corps geht Mit der 24. Infanterie- Division zum Angriff auf Sie. Marie vor und umgeht, niit der 23. Infanterie-Division über Coinvikle und den zwrschen diesem Ort und Nancourt gelegenen Wäldchen den rechten Flügel der Franzosen.« _, _,
Um diese Zeit standen mehrere Batterie:) des Sachsischen Corps westlich Ste. Marie in Pofition und richteten ihr Feuer gegen dieses vom Feinde noch beseßte Dorf. ,
Während die 47. Infanterie-Brigade Oberst v. Leonhardt sich aus nordwestlicher Richtung zum Angriff arif,S_te. Marie entwickelte , war die Avantgarde der Garde-Division Pape von St. Ail aus gegen das Dorf vorgegangen. Nach kurzem Gefecht meldete General v. Pape um 33; Uhr:
Ste. Marie-aux-Chkzncs sei genommen.
Nach Fortnahme des Dorfes ging die sächsische Corps- Artillerie in eine Aufstellung nördlich Ste. Marie gegen St.
Privat und Roncourt. _ Die zwischen St. Nil und Habonville stehenden 9 Garde-
Batierien, mit welchen demnächst noch 2 reitendr Batterien der Garde-Kavallerie-Division und später 3 Batterien der Garde- Division Budrißki) vereinigt wurden, hatten drirch ihr Wirk- sames Feuer die feindliche Artillerie_zu1n Schweige11_?ebracht. Um 4 Uhr führte General-Major Pr111z_Hohenlohe die e Artil- leriemasse echelonweise näher an St. rivat heran._ ' , Auch die Corps-Artillerie des 9. orps hatte die feindliche Artillerie bei Montigni) und Amanvillers zum Schweigen ge- bracht, aber bedeutende Verluste gehabt und 15 Geschiiße außer
Gefecht.
Das Gehöft Champenois war vom Hessischen Jäger-
Bataillon genommen worden, die Division Wrangel„behauptete sich bei Chantrenne gegen die von La Folie her gefuhrten An- YM des Feindes, hielt Verneville und mit 2 Bataillonen das
dis de la Cuve beschr. Von der 25. Division (Prinz Ludwig von Hessen) siand die 49. Brigade in Bors de la Cuve, die 50. Brigade zwischen diesem und dem„Bois Dosemllons m Reserve, neben ihr die Hessische KavaUerie-Brtgade. ,
Der Feind überschüttete während des gan eri Nachmrttags das Bois de la Cuve mit Mitrailleusen- und [eingewehrfxueiß wodurch die dort fechtenden Truppen schwere Verluste erlitten.
Das 3. Armee- Corps war um 3 Uhr bei Verneville ein- getroffen, seine Corvs-Artillerie demnächst auf Anordnung des Oberbefehlshabers zwischen Verneville und dem Bois des Geni- vaux aufgefahren. , ,
Das 10. Armee-Corps hatte um 2 Uhr Vatilly erreicht und hier alt gemacht. „ , ,
Den chweren Stand, den die Bataillone des 9. Corps in dem Bois de la Cuve hatten, veranlaßte SemeKönigliche Hoheit den Oberbefehlshaber, die 3. Garde-InfanterieBrigade (Regimenter Alexander und Elisabeth, Garde-Schüßen-Baiaillon und 1 Batterie) zur besonderen Verfiigung zurückzuhaltcn.
Um 5 Uhr hatte das 12. Corps erst die Linie Ste. Marie- Ioeuf erreicht. „ . , „
Die vorgerückte Tageszeit gestattetejmcht, die Ausfuhrung der begonnenen Bewegung iiber Moptors auf „Roncdurt abzu- warten, vielmehr schien es erforderlich, schon ]eßt die Entschei- dung herbeizuführen. . , "
Diese Erwägung bestimmte den Prinzen August von Wurt- temberg zum Angriff. _ , _ .
Das Garde-Corps avancirte auf der Linie Habonville- Ste. Marie gegen die Höhen von St. Privat rechts, die 4. Garde- Vrigade links daneben _ eine Viertelstunde später antretend, _ die 1. Garde-Infanterie-Division (v.Vape) zu beiden Seiten der Chaussee Ste. Marie-St. Privat.
Die Avant arde des Garde-Cdrps war vorläufig bei“
Ste. Marie zurückgehalten worden. Mit unübertrefflicher Bra-
vour stürmten die Brigaden vorwärts gegen die stark besehtcn ;
und rasant bestrichenrn Höhen. Indessen die großen Verluste,
General, den Sturm zu unterbrechen und die Einwirkung des sächsischen Korps auf des Feindes Flanke abzuwiirten. Das Garde-Füsilicr-chimeni wurde inzwischen an den linken Flügel herangezogen.
Das 12. Armee-Corps hatte die Bewegung auf Roncourt fortgeseht und diesen Ort um 6'5 Uhr erreicht. Die 45. Infan-
terie-Brigade (Gcncral-Maior'“-“von Craiishaar) entwickelte fich „_
gegen St. Privat, unterstüßi von den Batterien der. 23. Divi- 1,1011 (Prinz Georg von Sachsen Königliche Hoheit) und der iächsischcn Corps=ArtiUerie. ,
Um diese Zott befahl Prinz August von Württemberg dic Jdrticßung des Angriffs. Um 61; Uhr drangen die ersten Ba- meone der Garde von Süden und Westen in St. Privat em,
gleichzeitig von Norden her die Teten der 45. Brigade, vat war genommen, der Feind in vollem Rückzugs au
Vom 10. Armee-Corps war um 6 Uhr die Corps=A zur Unterftüyung des Angriffs gegen St. Privat auf und gleichzeitig auf Anordnung des Oberbefehléhabers d * vision Kraaß auf St. Privat dirigirt. Die Division D Gelegenheit, noch beim Angriff auf St. Privat die Gfan wirksam zu untersiüßen. ard
Während dieser entscheidende Kampf auf dem linken Fl" geführt wurde, ging General von Manstein niit Theilen «ge Corps und mit der Z. Gardr-Jtifanterie-Vri ade, die „" Oberbefehlshaber Königliche Hoheit ihm zugewießen war, in? Richtung auf Amanviklers vor und schie sich auf den Höh wesilich dieses Dorfes fest. Auf dem rechten Flügel hatteGe neral v. Vlumenthal_ von Chantrenni aus , einem Überlegen Feinde ge enüber, mcht Terrain gewinnen können , aber seie Stellung andhast behauptet. "
Vom 3. Armee-Corps hatte nur _die auf 10 Batterien ve stärkte Corps-Artillerie gefochten. Die sich häufenden Verlu des 9. Corps im Bois de la Cuve hatten um 7 Uhr den Ober befehlShaber Königliche Hoheit veranlaßt, dem General vo Manstein eine Brigade 3. Corps zur Disposition zu fielle und dem General von Alvensleben zu überlassen, mit d, übrigen Theil des Corps nach Umständen einzugreifen,
General von Alvensleben war „im Begriff, zunäch| mj der ganzen 6. Infanterie-Division ]eiie Unicrstüßung zu , währen, als eingehende Meldungen eine Offensive dcs Feinde gegen das Bois des Genivaux voraussehen lassen mußten un- den kommandiren General die bereits eingrleitete Bewegun einstellen ließen. '
Die 1. Armee hatte bei Gravelotte gefochtcn und den sein lichen linken Flügel geworfen. Dem 2. Corps, welches nan einem Marsch von 5 Meilen auf direkten Befehl Sr. Majestä des Königs Nachmittags 6,Uhr m das Gefecht wirksam eing griffen, gebührt ein wesentlicher Antheil an diesem Erfolge,
Die Nacht war eingetreten, als (Ulf der ganzen Frontda Feuer versjummte. Terrain und Dunkelheit gestatteten nich die Verfolgung des geschlagenen Feindes, der in der Nachtsej nen Rückzug auf Meß bewirkte. ,
Indessen waren bereits Nachmrttags 4 Uhr auf Anord nung des Oberbefehishabers Königliche Hoheit 2 Escadron von der sächsischen KavaUerie-Division Orne abwärts in da Moselthal entsendet worden, um Eisenbahn und Telegrapbau Thionville zu zerstören und iiber Truppenbewegungen dorthi zu melden. Diese EScadrons fanden die Waldwege in da Moselthal verhauen und konnten nur mit Mühe vorwärt kommen. Die ihnen aufgegebenen Zerstörungen warentroh dem bald nach Einbruch der Dunkelheit ausgeführt,
Ferner war von Sr. Königlichen Hoheit dem Oberbefehls haber eine Detachirung größeren Umfanges in das Moseltvq auf Woivpy dem Kronprinzen von Saehsen Königliche Hobel aufgegeben worden.
Abends 8'; Uhr gab der Oberbefehlshaber auf dem Schlacht felde unweit Verneville folgenden Befehl aus:
»Die Armee-Corps werden auf den Stellen, auf welche fie sich bei Beendigung des Gefechts befanden, Vivougksbe ziehen, Jnfanterie-Vorposten aussehen, die die Verbmdun mit den Neben-Corps aufzunehmen haben, und werdet) dar auf gefaßt sein müssen, daß ein verzweifelter Feind inde Nacht Versuche macht, fick) durchzuschlagen, das 12. Armee Corps wird nochmals auf die 'Wichtigkeit hinchxesen, dex Punkt Woippy zu erreichen.« „
Der 11. Armee hatten am 18. in einer ausgewahlten un fortifikatorisch verstärkten Stellung die feindlichen Corps Cg" robert, L'Admirault und Frossard gegenüber gestanden, wah rend die 1. Armee gegen zwei andere Corps, Decacn und Garde gekämpft haben mag. , „
Nach achtftündiger Schlacht war der Feind ails semcr festen Position geworfen worden und von seinen Verbindungc
mit Frankreich abgeschnitten. , , „ , Der Feind kämpfte am 18. im Allgemeinen nicht mit des
welche die Bataillone erlitten,:veranlaßten deu kommandirendcn J selben Hartnäckigkeit, als am 16. August, und war WSWS
offensiv, als an diesem Tage. Seine Artillerie zog er „M' zeitig aus dem Gefecht, _ vielleicht aus Mangcl 411191111111th
Unsere Verluste, _ nicht eingerechnet diejenigen des 2. CROW,“- _ belaufen sich auf 520 Offiziere und iiber 13,000 Mann- 1“ jenigen des Feindes sind nicht geringer zu schiiYen.
Mundolshcim, 15. September. die
Nachdem 3. Parallele am 13. und 14. voliciidcxz ist - Glacis-Krömmg vor Werk 53 heute Nach? ausgciubk-am Bresch-Baiterie wirkt mit gutem Erfolg._ In Strgßburgrals 13. die Republik crklärt.- _ Das Detacbemcut des Gene
Kelxer vertrieb 200 Franctireurs bei Vischheim und Colmar- von Werder-
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_.. Weiter liegen vom Kriegsschauplah folgende Nach- richten Wk? , .. . ,
Se. Majestgt der König find, wie der in Rheims erscheinende ,Courrier de la Champagne- meldet , am Morgen des ]0. September zum Besuch des Lagers von Chälons ge- fahren. Eine Kavallerie-Escorte folgte Sr. Majestät.
K 611 i g s b erg i. Pr., 15. September. (W. T. B.) Der Gene- cal v. Manteixffel hat e_m die Kaufmannschaft von Königsberg folgendes Schreiben gerichtet:
St. Varb e , 10. September. Namens dcs ersten Armee-Corps danke ich der Kaufmannschgft der alten, Königssiadt für ihre Glück. wünschk- Yiazts 'thtmd1nchdli§scr“erftefnFLZSW'OZFU als die Theilnahmc
ejma , e eig ur iL-OOkg a m er s ür ' 3 . ddecrtei? und die Hinterbliebenen der Gefalleneng. g f dw Berwun
Karlsruhe, 15. September. (W. T. V.)
Der „Karlsruher Zeitungs. ziifolge sind 600 Frauen und Kinder auf Ansuchen“ der schweizerischen internationalen Hiilfs- geseuschaft aus Straßburg gelassenworden.
Daffelbe „Blatt, meldet, daß cm aus Meß abgegangener Luftbalion nut Briefen aiif deutschem Boden aufgefangen ist. Die Briefe find deni badischexi Kriegs-Minisierium übergeben, das dem Hauptquartier des Königs von Preußen hiervon Mel- dung gemacht. Die Briefe smd größtxntheils Privatbriefe. An dem Vaudn war das Ersuchen befindlich, die Briefe der nächsten Post zu ubergeben.
Stuttgart, 15. September. (W. T. B.)
Der Staatsanzeiger fiir Württembergs schreibt; »Der Kriegs-Mimster yon Suckow überbringt in das Haupt- quartier ch KÖUlÉs von Preußen ein Königliches Hand- schreiben _mit „dem _roßkreuz des Militär - Verdienst : Ordens. Der König wunschi in dem, Handschreiben, daß dieses höchste militärische Ehrenzeichen Württembergs zuerst von dem helden- müthigen Oberbefehlshaber des deutschen Heeres getragén werde.«
Oesterreich-Ungarn. Wien , 15. September. (WT. V.) DaßAlsgrdrdnetcnhaus wurde heute unter dem Vorsiße des Alters-Prafidenten Baron Pascontini eröffnet, welcher in kurzer Anspraxhe seinem Bedauern iiber das Fehlen der Abgeordneten aus Böhmen Ausdrurk Yad. DieAbgeordneten leisteten hieraus die Angelobung. Die „ertreter Tirols sind noch nicht erschie- nen. Der Präsident theilie mit, daß die feierliche Eröffnung des Reichsrathes durch den Kaiser Sonnabend erfolgen werde. Die nächßc Sißung des Abgeordnetenhauses findet Montag Zattfs Auf der Tagesordnung steht die Konstituirung des aue.
Niedyrlande. Amsterdam, 15.September. (W.T.B.) Von den eingezogenen Milizen wird der größere Theil, darunter derdIahrgang von 1870, im Laufe dieser Woche entlaff'en wer en.
Großbritannien und Irland. London, 15. Sep- tember. (W.„T. B.) Sicherem Vernehmen nach erscheint die anduyg T_hterß' durchaus hoffnungslos, da derselbe bisher kenierlei Friedensbcdingungen angeboten hat. ;Daily Newsa- ekfahrt, “daß Thiers dazu keine Ermächtigung habe, und über- haupt kenie Vollmacht der provisorischen Regierung befiye.
_ Die Kaiserin Eugenie ist mit ihrem Sohne gestern von Hastings nach Torquay gereist.
*- Der Graf Eu ist aus Brasilien hier eingetroffen,
“___
VereinSthätigkeit fiir die Armee.
Berlin, 15. September. In der Tagesprcsse ist hin und wieder “"Jedeuiet worden, daß bei den Truppen im Felde ein Mangel an
“ Wundeten auch an
, ments die Aufgabe,
erF*M„l)errsche, wodurch gewissermaßen auch der staatlicher: Verwal- “
tung em Vorwurf gemacht warde.
Es" ist wohl möglich, daß bei ;
gkößkren Aktionen ein Bedürfnis; an ärzilichcr Hülfe momentan her- ;
vortrcten
kann, jedoch durch eine ungenügende Zahl von Acrzicn entsteht cs
Nicht, was ersichtlich ist, wenn man einen Blick auf den
Jedes der Sanitäts-Detachements beßeht aus einem Krankenträger- Personal von 150 Krankenträgern mit 3 Offizieren und aus einem är tlichen Personal von 2 Stabsärzten und 5 Asfistenzärzten nebst 8 azarethgehulfen und 8 Krankenwärtern. Auch gehört dazu ein Feld-Apotheker. An Transportmitteln sind jedem Sanitäts-Deta- chement 6 Kranken-Transportwagen mit den erforderlichen Kranken- trggen und 4 Wagen init Material für Verband, die Apotheke 2c. beigegeben. Im Fakir eines Gefechtes haben die Sanitäts-Detache- _ die verwundeten Soldaten durch die Abtheilung dcr Krarifentrager aufnehmen und den von der ärztlichen Abtheilung zii formtrenden Verbandplähen zuzuführen. Die ärztliche Thätigkeit dieser Detachemetits hat vorzugsweise den Zweck, die Verwun- deten „transportfahig zu machen. Die bei den Truppen emgethetltexi Aerzte formiren ihrerseits, namentlich bei ganz * kleinen Gefechten, Verbandpläße und dienen mit den bei den Truppen befindlichen Hülfs-Krankenträgern, von Welchen jede Compagnie noch „ziveiMann hat, zur Unterftüßung. Die Hälfte der Aerztx folgt unmrttelbar ins Gefecht. Die eigentlicheBehandlung erfolgt bei den Jeldlazarethen. Jedes mobile Armee-Corps führt 12 Feldlazarethe uni sieh, vdn denen jedes in jeder Beziehun für 200 Kranke vollständig emgxxrchtet ist, Bei jedem derselben be nden fich 2 Oher- und Z Asfistenzarzte. Die Feldlazaretbe werden durch die TranIportWagen der Sa'ni'tätsdetachements und durch die von den Truppen zu stellenden requmrten Wagen, von denen jedes Armee-Corps 40 zu liefern hat _ befördert. Von diesen Lazarethen wer- den jeder Division mehrere zugetheilt, die übrigen (iber in Reserve behalten; 'Die Feldlazarethc etabliren sich bei Beginn dcs Gefechtes ihrer DlVlfion, in der Nähe des Gefcclytsfeldes und richten möglichst geeignete Lokalitäten zur Aufnahme der Verwundeten her, _ Hieraus geht hervor, daß ein „Armre-Cdrps die Behandlung von 2400 Ver- wundeten und sammtltchc 12 Armee-Corps die von fast 30,000 über- nehmrn können, für welche" das sämmtliche Material mitgeführt wird. - Die Oberleitung des arztlichen Dienstes auf dem Schlachtfelde, hesonders guf den Verbandpläßen, wird durch besondere Divifions- ärzte ausgeubt. _ Zur Uebernahme der Verwundeten, wclche fich in den von den Feldlazarethen etablirten Lazarethen befinden, ist, wenn die Jeldlazarethe bei dem Vorrücken der Armee ihren Divi- sionen zu folgen haben, etatsmäßig das sogenannte Lazareth- Reserve-Personal bestimmt, Welches fiir jedes Armee - Corps aus 3 Ober- und 3 Asfiftenz- Aerzten besteht. Diese Aerzte ver- bleibe_n bei den von ihnen übernommenen Verwundeien und die von ckqu besorgten Lazarethe heißen Kriegs-Lazarethe. Es ist mithin auch die Behandlung der Verwundeten nach Abrücken der Feld- Lazarethe gesichert. _ Um aber auch noch für besondere Fälle an Ort iind Stelle eine ausreichende ärztliche Reserve zur Hand zu haben, hat die Militär-Verwaltung diesem etatsmäßig aus Militärärzten bestehenden Personal einr Verstärkung von circa 200 tüchtigen Civil- ärzten, _ausßder Zahl derjenigen, welche sich dem General-Stahs-Arzt ur Dtspdntion gestellt haben, beigegeben; diese Werden nach den
unfien des Bedarfes dirigirt werden. _ Damit es den Ver- , _ einer vorzüglichrn ärztlich-technischen Hülfe nicht fehle, find die hrroorragcndften chirurgischen Autoritäten in der Stellung von Generalarzten als konsultirende Chirurgen bei der Armee angeßellt. Ihre Bestimmung, durch eine besondere In- struktion geregelt, ist es, den Aerzten mit ihrem Rathe zur Seite zu stehen. _ Alle, transportablen Verwundeten wer- den auf den Ctappenstraßcn niit Hiilfe der Eisenbahnen nach dem Inlandegn die Reserve-Lazarethc befördert, Welche ca. 50,000 von dem Staate emgeriPtete Lagerstätten haben. An diese schließen fich noch ca. 15,000 Lagerstatten an, welche von der freiwilligen Krankenpflege dar- geboten werden.
Jedem einzelnen Transporte von Verwundeten soll eine ärztliche Begleitung beigegeben werden, die instruktionsmäßig für 100 Kranke aus 1-2 Aerzten, 2 Lazqrethgehülfen und 13 Krankenwärtern be- stehen soll. Für die Begleitung dieser Transporte aus den stehenden Kriegslazarethen find in den bis an die Landesgrenze etablirten Etappen-Haiiptorten von der Militär-Verwaltung gegen 30 Aerztr engagtrt. _ An _den drei Etappen-Hauptorten werden den in das Inland „weiter gehenden Transporten die Aerzte aus den dort stationtrten besonderen ärztlichen Krankenpfleger- Pcrsoiiale _ ersteres besteht abxrmals aus 30 Acrzicn _ beigegeben. _ Die ärztligzr Behandlung m den Reservelazarethcn wird durch engagirtc Civilarzte besorgt, die sich bereits in Friedenszeiten ver- pflichtet haben. _ Auch den Rcscivclazarethen find noch besondere chirurgische Rathgcbcr „in der Person hervorrag-nder Chirurgen ge- ivährt, denen ein bestimmter Bezirk zuchjcsen ist, innerhalb dessen fie den betreffenden Aerzteun durch Konsultationen :c. zur Seite stchcn. _ Außerdem find ungefahr 200 frcmdhcrrliche Aerzte den stehenden
: Kriegslazarethen sowie den Rcschclazarethcn zur Dienstleistung über-
lrganisationwirft Jedchruppcnthcil hat eine ciaisinäßichlnzahl von _“ MM- Wellhc denselben auf seinen Märschcn begleiten und in Bi- ?
ks bei ihm sind.
Jedes Jnfantcrie-chiment hat 3 Ober- Und 3 I
A üenz-Aerzie, _jcdcs Kavallcrte-chiment 1“ Oberarzt und 2 Assisienz- ; nekrkzkt, jede Yirttileric-Ahtlxi*iluug 1 Ober- und 1Asfistenz-Arzt. Ilei- , [ “7 aber selbstständig operircnde Truppenthcile, wic Pidnicr-Abthei- *
""k""- Kolonnen 2c. haben jeder ] Assistenzarzt.
Arzt an ] Arzt erstf
(Es kommt also ] UUJEfähr je ..500 Mann, während im Civil-Verhäliniß ; auf fast 2000 Pcrsonm zu rechnen ist.) Fiir den ctgcnt- *
[WM Krankcn- und Vcrivundctcn-Dienst trist cine besdnderc ärztliche _
WHZ ") verschiedenen Formationen «*in. Es kommen hier zunächst im amtätschtaqéemcnts in Betracht. Von diesen, hät ]cdes mqbtle Infaecé-C'Nps „dict, oon wxlchsn je eine?? ]x'der der beiden iur niki?" Dwifionen zugctheilt «Wird, während das dritte
Dispofitton des fommandircndcn Generals verbleibt.
. ,
»
!
reglementsMäßiA festgefteUtcn Umfang des ärztlichen Personals undseine Mose" worden.
Es ist also ersichtlich, daß bei einem Vcstandé von ca. 2700 Acrztcn im Bereiche der agtrcnden Armee von einem Mangel an denselben nicht die Rede sein kann.
Statistische Nachrichten.
Von den im Zollocrcin bestehenden Riihcnzuckcrfahrikcn sind im 2. Quartal d. J. noch 452,148 CU“. Rnnkclriiben anf Zitckcr vcrarrci- tei wwrdcn, nämlich: 116,29?“ Cir. in Preußen, 12,3!10Ctr, in Bayern, 59,507 Ctr. in Württemberg und 263,949 Ctr. in Baden. Es diirfte hiermit, abgesehen von geringeren Mengen, die vicUcicht noch im Juli und Augiist re'rarbcitct worden, bis jsßt abcr noch nichr festge- stellt find, die Camp.:gnc 1869/70 als grschloffcn amiisehcii s:“ii'. Es stud während dcrseldcn im ganzen Zollverein 296 Riihcnzuckcrfabrifcn
.