1870 / 286 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3766

Nanzig, 21. September. In _den (Wen Wochen fiyd hie und da Mix:“..ruhigungxn dcr uber Luiiemile, Nanztg, Bar-ie-Duc laufenden Etappenftraße durch Freischaarcn, Franc- tircurs, welche aus dem Departement der Vogesen vorziz_gs- weise dsrvdrk-racb-en, vorgekommen. Indcß hat das Gcruxht dercn Bcdeutsmnkcii vielfach vergrößert, _msisesdndere habxn sich in den Tagen vom 8. und 9. d. M. nnt_ ziemlchr Bestimmt- heit eingehende Mcldungyn, wonach 5- bis 6000 Franctirenrs unter Führung eixxes fmmzöfischen Generals von Langres _ziim Cntsaß von Toni in Anmqrsch sein soilten_, nicht bestätigt. Wenigstens wurde 'OU1*ch did gegen Neuchateay entsendeten Truppen von dcrartigenfeind11che11 Bcweguxigen _nichts ge__funde1_1.

Der Cwii-Kdmmiffar, Graf von Viuers, ist bcrziuht, die bisher mehr oder minder ruhendeVerwaltung Wiede__r ms Leben zu iufcn. Dic Sch1vicrigkciien, _nni den_en Zr zu kampfen hat, m'mdertsn sich in leßtcr Zeit wenigstens insosexn, nis_durch das Eintreffen cinzeluer deutschen Beamtin _mid einer größern Zahl preußischer Gensd'armen, die fiir den_ Civtl-Kdmmisax und die ihm untcrstkllten Behörden erfdrderlichey Organe, msdesondere zur Auftcäxthaltung dcr exekutiven Polizei gewonnen smd. _

Jm Departement der Mcurthe ist die Vcrwatung nn Wesentlichkn 'm der Weise in Gang gescßt , wre dieselbe Ssitens der frmxzösischcn Behörden gehandhaht wuxds. __Jndeß sind nicht' aklc fmnzösischsn_Untcrbeainten wreder m Thatigkeit getreten, und wixd gegen die fich Wetgeryden cmgeschrttten wer- den. Die Sdu5“pi*äfektu1'en sind einstweilen unbeseßt beigffen, da dieselben der Hauptsache nach nur Durchgang811ehördxn waren Und fiir die augenblickliche erwaitung n1chte1_*_fdrderli_ch scheinen. Das Publikum, welches die Halse der Prafckiur_m Ausdruck) nimmt, ist noch wenig zahlreich,“ 11111“ Zayf-WuägU-Z werden in großer Zahl und zwar meist fur kleinere Reisen innerhalb des Departements _gefdrdert. _ _ _

Dic Ixtftiz-Vcrwaltung ist m Lothringen ziir Zeit medi thätig, da die französischen Richter sich bißhcr weigexn, anders als YU 110111 (111 ])811918 fr31193-15 Rkcht z_u spre_chen, wahrend das Gencrai-Gduvcrnemcnt forderte, daß dies ww biZher Nariiens des einzigen anerkanntchn __Gouvcrnements, d. h. 1111 110111 (1616111-

815111: 1: esche en a e. __ _ _ _ zxL)3eistäx:“dizgußg uxd dic Wiederaufimhmc dcr ThatigkcitSeti-ens der Gerichte zu erzielen. _ _

Der Wiederbelebung des Handels und Verkehrs, der Industrie und Gewerbe wird Seitens des General-Gouverneiiients die lebhaf- testcAufmerksamchtzugewendet. Um der namentltch wegen totalen

m.,y: .......... ".;-o .I“. t-„„l,l'nvoud»u „dustrie 0a Hülfe da

kommen, ist die Uebersendung von Kohlen aus Saarbrücken veranlaßt. Dadurch finden Hunderte von Arbeitern wuzder Beschäftigung, und die Zahl _nahrungsldser und unzuverlässtger Personen mindert sich erheblrch. _

Die Kanäle, welche früher neben der Eiseanhn vorzugs- weise der Ixidustrie dienten und gegenwärtig bex dcr Ueber- laßung der Eisenbahn dmc!) militärische Transporte die Haupt- verkebrsader bilden MUßkLU,_ siiid leider durch Wassermangel und “ein eine durch Brücksnjprengungen bewirkte Hemmnisse der Sebi ahrt gesperrt. Die französischen Oberbemutcn haben

ihre Mitwirkung bei deU _für die Wiederherstellung der Kanäle erforderlichen Arbeiten

versagt. Es sind daher dcutsche erfahrene Techixiker berufen, welche Hoffmzng geben, daß der Saarkanal schon in 14 Tagen und _m mcht_ langer Frist auch der Rhein-Marne-Kanal der Schiffahrt Wieder er- schlossen werden kann.

Die Steuern sind veranlagt und fiir das _Departexneiit dcr Meurthe bereits zur Hebung gestellt. Es ist _dadei die Summe der gesammten französischen direkten und indirekten Steuern als das jährlich aufzubringende_Steuerquantum zu Grunde gelegt und auf die Mairien verthetlt. _

Die französischen Domänen und Forstexi werdeii binnen K'urze'm occupirt sein, die Salinen sind in Betrieb, und ihre Einnahmen fließen zur Kasse des General - (Hou- vernements. _ __ _

Die Rinderpcst, welche leider durch fur die Armee nach- geführtes Schlachtvieh , vdn dem scho_n ganze Heerden _haben getödtei werdcn müßen, eingeschleppt 1st , hat sich auch_m de_n Departements ausgebreitet. Der Landrath S_olger is_t Wit zwei Departements:Thierärztcn aus Schlesien ix_i Nanzig em- gctrdffen und als besonderer Kdmnnffarius fur Lothringen konstituirt. Derselbe leitet die zur Abwehr_d_es Uebels besttmm- ten energischen Maßregeln, deren Zweckmäßigkeit von der Be- völkerung meist anerkannt und daher Willig entgegen genom- men werden. _

Sonst ist die Stimmung der Bevölkerung in hohemeade antipathisch. Zwar leisten die Leute im _Allgememen dime Widerstand, was verlangt wird, ixideß treten doch einzelne Weigerungen hervor, _ namentlich an den Etappenorten, die allerdings durch d1e_ sehr häufigen un- vermeidlichen Requisitidnen stark nntgenommen werden.

Indeß ist AuSsicht vorhanden, eine _

Bcsdxidcrs za5lrcich sind die von der Bevölkerung einge. henden Bitten um Schonung und Belassung der Acker- pferde, da sonst die Besteilimg__ der Felder uumdglchz und sine Hungersxwth fiir das nachste Jahr i_xnabwcndßak werde. Nock) LTLÜUÖLN dic militäkischcn Verhältniß cs 1111131, daranf Rücksixdt zu 595117611 , so bald 11505 mit dc11_1__J-«111 von Toni dic Fortscxzimg der Eisenbahnlinie skcl wird, laßt sich auf eine Minderung des Bedarfs an Fahrwerk und GIsPaUnen absehen, und es wird mdletch sem, die AbwendUng jener Kaiamitätcn ins Auge zu faffen. _ _

Die Provinzialpr'effe ist noch mcht Wieder apfgelcbt, doch erscheint als Organ des General-Gouvernements cm »Mdiiitenr pfficieia, wclédcr je nach Bedürfnis; mehr oder weniger oft aus- gegeben wird.

Zur Beurtheilung der Finanzverhältiiisse Frankyeichs Die Staatseinnahmen find im ordentlichen Budget für das Jahr 1870 auf 1,736,667,393 Frs. Veranßxhlagt. DigHauptposten dieses Betrages bilden: Direkte Steuern 332,821_,00_0 FW„ Domänen 14,078,816 “Frs.- Wälder 10,552,617 JW , Emrcgistririmg __und Stempel 446,474,000 JUZ,- Zölle und Salz 144,002 000 Frs_., Hgnsumtidus. steuern 610,380,000 Frs, Posten 89,344,000 is., YmderUtat-xgebiihren 3,749,598 FW„ Revenüen Algiers 16,500,000 Frs, Penfionsbeiträge 14,736,000 FW, verschiedene andere C'mn-„thcn 54,027,962 Frs, _ Diesen Einucihmen stehen an Staats-Qius_gabe11_ im ordentlichen Budget im (Hanz-m 1,650,060,248 Frs. gegeiiubcr, nämixch: _öffxntliche Schuld und Dotationen 539,713,097 Frd, Staats; Mimnerium 3,042,400 FW„ Iustiz-Ministerium 33,343,025 JG„ Ministerium des Kuitus 48,997,081 JW„ Ministerium der auswartigen Angelegenheiten 13,161,200 Frs, Ministerium des Jxmxrn 59,414,345 Frs_., _ Finanz. Ministerium 18,433,610 FW„ Ministerium de_s_Kr1_egcs 373,001,182 JW„ daffclbefiir Algier 14,616,000 Frs_., Mimsteriuzn dei" Makine und der KOlORiLU 162845022 FW„ NÜLUÜLUUXU des offentlichxn Un. terricdts 24,283,321 Frs, Ministerium der Landwirthsaxaft, _chs Han- dcls und der öffentlichcn Angelegenheiten 97,506,153 Frs.,__Mt:;1sicrium des Kaisei'liikcn Hauses und dcr schönen Kiixistx 12,151,600 Frs, Re, gie- und Erhebungskostcn 237;341,712 FW„ Ruckzahiungen, [1011-73- 16111'5 8130. 12,216,000 Frs. _ _ _ Nach Adzug der Ausgaben von de:) Einnahmen ergxxßx fich cm Ueberschuf; von 86,607,145 Frs, _dcr nut versck1edencn 311191119211 oder vdiiidergelstndcn Einnahmen eine Gesannntsmxime von 123,863,811Frs, ausmacht. Dieser leßtechetrag bildet die Einnahme des außerordent- lichen Budgets und wird zur Bestreitung der AUsgabcn dicses Bud- gets verwendet; es sollen davon näiizlécl) erhalten: Kultus 5,300000 anncs, Minißcrium des Innern fur W_cge,_ TcleJraphcn und Ge- fängniffe 13,633,000 Frs,- Finanz-Mtniftxrmxn fur__ Pylver-_un_d Tadassfabrifcn 1.325,000 FW„ Kriegs-Mimsiertum fur die Artillerie nnd daI Guniewcsin 2,97öx000 JW„ Marine 10,500,000 Frs., öffMt' licher Unterricht 1,546;195 FW„ schöne Kiinßc 4,960,000 JW„ Algerien 8,249,000 Frs, Ministerium der öffentlichen Arbeiten für den Bau von Briickcn, Chnusscen und Eisenbahnen 38,591000 Frs. Außer die- sen 38,591,000 Frs, welche aus den Ucberschüsscn ch ordentlichen Budgets gedeckt Werden, wird das Ministerium der öffentlichen Arbei- ten noc!) dotirt mit 8,500,000 Frs.Ucbersckuß aus 1867 und 6,8601100 Francs Ucbcrschuß aus 1868. Dazu kommen moch 6,000-000Frs. fiir Hafenbauten und 23852150 Frs, die im ordentlichen Budget für Eisenbahnen ausgeworfen find, so wie einige andere Ausgaben.

Da die obengedachtct186,607,145 Frs. (Ueberschuß des orde-“itléchen BudgetS) zwei Mal in den Einnahmen erscheinen, so ergiebt die Zu- sammenstcliung dcr AuEgabcn den besten Ueberblick über die Budget- frage," es betragen nämlich die ordentlichen Staatsausgaben 1,650,060,248 Frs..- die a;;ßerordentlicbcn Staatsausgaben 122,606811 Francs, und dieAusgabcn der Amortisatidnskaffc 77,722000 JW, zu- sammen 1,850,3§9,059 Frs. _

Zu erwähnen ist noch, daß es noch siebcn besondere Kassen giebt- die unter Staak'sanfficht stehen, zusammen etwa 92 Miliioncn Jrcs. einnehmen, und ebexxsovicl ausgeben, aber doch nicjytsmitdcnStcuirn zu thun haben,“ es sind dies: die StaatSdruckcrci (4,640,000 JM)- die Konsularkaffc (1,800,000 JUZ.)- das Miinzcn- und MedaiUenamt (1,861 700 Frcs.), die Militärdotaiionskaffe (fxiiher 65,600,000 Frcs» seit 1868 aber in Liquidation begriffen), die Marine-Jnvaltden- kaffe (17,173,000 Frcs.), die Ceniraischule der Künste und Gewerbe (453,980 FW,), dic Ehrenlegion (18.115.759 Ms.). _

Schließlich ist noch das »ZuäZsb 5111“ 1'6580111'068 8p601111054 zu erwähmn, Welches indeß mit den Staats - Einnahmen und Aus- gaben in keiner Verbindung steht, Es istfiir 1870 auf280,298,910Frc_s, veranschlagt, enthält sämmtliche Departemental-Einnahmcn und AUS- gaben, einen Theil der Gemeinde- nebst einigen anderen minder be- deutenden Einnahmen. Die Einnaimicn smd aber Panschsiza1ckle§1 denen eine gleiche Ziffer als Ausgabe gegeniiber sieht, weshalb 11? auch in keiner Znficht ins StaatSbudget gcl)ören. __

Was die taatsscvuld betrifft, so betrug das Kapital der konsolidirten Schuld nach dcr Gcneralrcchnung 1870 “;m_ GUM" 11,710,971,173 Fr. Aber die konsolidirts Schuld ist nicht die_emzigk- Einschließlich der Zahlungen für Kanäle, verschiedene öffentliche Ar- beiten, für Kautionen und für die schwebende Schuld, wechß ungi- fähr einc Milliaidc beträgt, an Renten, Pensionen 2c- beiraät ?“

Staatssthuld 12,923,718,073 Fr. und erfordert zur Verzinsung jWW“

490,622,297 Fr. Dieser dedeutrnden Schuldenlast gegeniiber findaber auch die reichen Hül'squeücn, wclche Frankreich nanicntlick) in seinem Ackerbau, seiner Industric und seinem Hunde! befißt, in Anschlag ** bringen. Nach den 1111113163 (111 0011111161'08 SÜKÉÜSUXS belief, 35 im Jahre 1867 die dem Ackerbau gcwidmcie [äche auf 7,226-ZZ Hektaren mit 53,005,739 Hektol. Ertrag, deren crth auf 2 MUM“

stiegen ist

beleben. _ _ ? Dampfschiffx bereits abgexcdldffen.

nächst zu seinem Regiment zurückkehren.

!“ "ird emen neuen Aufruf _ _ " we[Chem die augenblickliche Situation _ausemandergeseßt wird _ nd weitere Maßregeln, betreffend die Vermehrung der naxw- Zlen Vertheidigungsmittel, aufgeführt werden. Wie es heißt,

ter

3767

«n und 173 Milliqncn Fr. geschäßt wurde. Allerdin s cwä rte das [ahr 1867 einen rc1cklichen Erqteertrag, abcr sclbst i.?i dgem thcchten cahre 1853 Wurdej der Produkkixaiöwerth der fr5nzöfischen Landwirth- Was: mts 1 Militardx imd 503 Millionen Fr. gcskhä 1. Der ailqe. mcixxe Handel Frankreichs h_eiixf fich in 1867 auf 7 illiarden 965 Mjüidncn Fr., d.wo_xi 4 Mtlimxd-cn 31 Millionen Fr. EiUfUhk und 3M111iardcn931 Mil]. Fr. LluSsuizr; er ist seit 1859, dem letzten Jahr? vor der zxandclsrcform, uni 2 Milliarden 553 Mill. Fr. ge- stich und vexhiclt sch der m_lswarxiqc Handil im J. 1867 zu dem im J, 1817 Wie 350:100._ _Die Umsäye der Bank vadcn fich von 1853 bis 1867 v__on 2 Pktllllekéi'n 843 MU]. Quf 5 Nkilliarden 753 Min, gehoben, wahrend das GUUWÖTU in den Sparkassen des Landes in demselben Zeitramxi sich von 286 Mill. auf 529 Mill. Fr. ver- mehrt hat. Die fraiizöfiicve inckcxindußric lieferte 1847: 52 Millio-

. nen; 1867 : 136,594,000 Kildxxx'. Zucker, während der Tabcxkskonsum

von 21-509-000 Kjlogr. in 1853 „auf 31,245000Kilogr.in1867 e- Es Wird fich Ohne große Schixxicrigkeii aus dicscn Zablgen erkennen lassen, daß der ciligcmcmc Wohlstand in Frankreich Während

_ der beiden leßten Dczennicn zugenommen hat,

Köiiigsb erg_ i. P r. , 21. September. (W. T. B.) S c. Majestat d er K önig hat ddn Meaux aus dsr hissigcn Schiiyem

' gilde sein Bildniß zum Geschenk übersenden lasers.

Das hie__sige Bcfrachtungsgcscdäft fängt an, sich wieder zu Fur Amsterdam und Rotterdam sind Frachten für

Von Liban 111? das Schiff *Harriota hier angekdimncn.

Die zur Sperru:_7g_ drs Hakens bcnußten Schiffe sind heute dkn ' betreffenden Kapitauen zuruckgcgcbcn worden.

Bayerxt. München, 21. September. Der Adreffc dcr

_; Genieix1dekdl1egien m] den _Köni'x haben sich schon verschiedene öffentliche Körpxricbaim], 1.11 erser Linie die Professoren und Dozenten des hiesigen Polytechnikums, angeschlossen.

_ 22. September. (21. Z.) Prinz Armrlph wird dem-

- Dcr württembergisch-e Minister von Mittnacht ist

hier angekommen und hatte heut einc UNterredung mit dem ';Minister des Aduszcrn, Grafen von Brax).

- Das Gcneral-Komiie VLF landwirthschaftlichen Vereins

Zzhat den Antrag gestellt, das; die französischenKriegsgefangenen, welche sich dazu bereit erklären, zur Arbeiten im Interesse _der Landwirthstdaft, als Anlage von '.Entwäfferungen, Bewäßerungen, Verbindm1g§straßcm VTciNai- Eisenbahnen u, dgl. verwendet wcrdkn.

Herstcljung öffentlicher

_ _ _- 24. Septembxr. (W. T B.) Eine gestern Abend ab- gehaltene sehr zahlreich besuchte Volksversammlung sprach sick)

__Gunsten der Stuttgarter Resolution in der deutschen Frage an . Minister Delbrück eine Serenade» bei welcher cntdufiasiische Hochs auf den König von Preußen, auf das deutsche Vater- land und auf den Staats -Ministcr Delbrück ausgebmcht wur- den. Herr Delbrück erwiederte dieselben, mit einem Hoch auf ' den König von Baysrn.

Dic Theilnchmsr derselben brachten dann dem Staats-

Oesterrcicb-Ungarn. Wien, 24. Septbr. (W. T. B.)

«*Thiers ist gestern Abends ['i-'r axigckomch, hatte heute eine langer? Konferenz mit dem Reichskanzler Grafen Beust und eyte hierauf seine Reise weiter fort.

BeZgiM. Briis s el , 24. September. (W. T. V.)_Sicherem Vernehmen nach ist die von einigen Journalen verbreitete Nach-

daß Belgien mit Frankreich einen Vertrag abgeschloffen * _durck) Welchen dcr Zuckercxpdrt von Belgien nach Nord- “Ukkclkb freigegeben wird, vollständig unbegründet.

FraUl-“reich. Tours, 24. September. (W. T. B,)

eber die Verhandlungen zwischen dem Grafen BiImarck “;ck W Jules Favre wird Seitens der Regierung folgende z,)kkfion verbreitet: «“*ung J“ isstungen “1 ont-Valerien bei ung

soll als Vorbedin- Uedergabe aller sowie des Forts

Graf ViSmarck weitere Verhandlungen _ die Lothringens, des Elsaßcs _ _ Paris gefordert haben,- d1e Regie- Fdrderimgen als unannchmbar. der provisorischen Regierung an das Land ergehen lassen,

für

betrachte

diese Die hiesige

Delegation

katcn die Wahlen zur konstituirknden Versammlung vertagt

_ verden.

., Amerika. New-Ydrk, 9. September. _ Die Deutschen ,Öobokeén (jenseits des Flusses) haben zur Feier de_r Schlacht [Sedan am 7. d. M. eine aligemeine SicgeSfeier veran- .altet. __Abends bewegte "sich unter Vortritt des Stadtraths, s Schußencorps u. s. w. ein großartiger Fackelzug , an wel- em auch die Matrosen der deutsche11_Sch1ffe Theil nahmen, d_em jubcinden Beifall dichtgedrämzter Mcnsche11111affe1_1, kch die festlich erleuchteten und geschnmckten Straßen. Dic

Matrosem fiihrten auf einem Wagen em erleuchtete? Dampf- bootznit, auf einem andern Wagen folgte 2156 Zinnnernmnns- wcxkßätfc, auf eincm drittsn eme Schiffsschmxxdcg Am City Square fangen die Sängcrcdörc die Wachs «“im ROM! Und das dcutfscve Vaterland, Und wurdcx: Hikr dic J-acksisx zusammenge- wor en.

VerxinSMäkigT-"eit fis? di? Armee.

» Dic DLUtsÖM in_ Moskaix, EUS dsxcix, Ulkch dm: dortigen Norddeutschen Bunxcskonßixl de:;axißxsixxxen S1n1n111:n,; fUr die ver- wnndeten dcutsckicn Krieger dcrciTI vox einigcr Zrix dex namhafte Betrag von_17,019 Thir. 3 SZr. dcm Ii-zswä'rtiz-xcn 2111117 iiöxriviescn und vox; diesem (m_ das hicfigc desxtfckic Cextral-Komitk abgeführt worden ist, haben als feinstes Ergebnis; xlm-r Sammlung neuerdings die Summe von 8800 Rudel!“- hiciééxr gxmngcn (affen.

Nachstehend erfolgen die Ga'ocredUz-xichmssc iidkr dcn lcßtgxdachten Bciraq, von w-clckwmx den Vestixnnixngc»; dck GWA" entspreéhend, 3000 Rubx-l (= :)505 Thlr.) dem KÖnigin-Augusta-Hospital dierscldst, und 5800 Rubel (= 4843 Thlr.) der Victoria-Natidnai-Jnvaliden- Stiftung übermittelt worden 1ind.

11. Liste aus Moskau über die Gaben zum Besten dsr Vcr- wundeten :e. im deutschen Heere. J. ProWe 1000 S. R. (Hebriider Schlichtermann_ 500 S. R. Z. E. Heyer 300 S. R. Gustav List 300 S. R. Wilhelm Luther 250 S. 91. August D, Veel 250 S. R. Lcwcstam u. Brömme 200 S. N. Ch. Hunger 100 SR. F. Graap 100 S. R. C Heckmann 100 S. R. H. (Hraap 100 SR. C. Ew. 100 S. R. W. 100 S_. R. W. Aue 50 S. R. Gebr. Nietbammer 50 S. R. W. Ritter 1111. 50 S. R, F. Raspe 50 S. R E.Min- dar 50 S. R. K. K. 0 S. R. Gustav Hübner 50 S. R, Carl Decker 50 S. R. F. Cornelius 50 S, R. Edmund Kroeger 50 SR. Alexander Luther 50 S. R. A. M. 50 S. R, C. Dill 50 S. R. W. St. 50 S. R. Carl Witt 50 S. R. Albert Herbst 50 S. R. Carl Herlifofer 50 S. R. F. Fröhling 50 S. R. A. Bcel50 S, R. Ed. Fremxrey 50 S. R. Th. „Behnke 50 S. R. H. M. 50 S. R. R. Nicolai 50 S. R. Richard Hill 50 S. R. L. Friedrich 50 SR. W. A 5:?Zerthcau 50 S. R. Jul. Himmclhex-cr 50 S. R. AdolxÄh Peters 0 S. R. C. Camesasca 50 S. R. Geo. C. B. 50 S. .. ZLI. S__e§_]elke 50 S. R. W, H. Fun, 50 S. R. Zusammen 5000 Sil- oei'ru e.

111, Liste aus Mdeau über die Gaben fiir die im Kriege Ver- wundeten und fiir die Hinterbliebenen gefallener chxschcr Krieger. Es haben beigetragcii die Herren: W. Nierhaus S. R. 106. 48. J. Bartels, F. Fröhling, Idi). Dad. „Hörle- Lir15ur CoSmar, August Weder, W, Brockmarxn, H Witte, F. Ponfich & Co. 31: je S. R. 100. Gobi". ..... , EP. zu ]cS.R. 50. G. Nadlwlz S. R. 30. (H. Schwarz- kopf, Dannhaucr und Wegener, Otto Krixmdügei, W. Döllc, W. Be, Leopold Ritter, Clare, F. Weber & Cd„ W. Noeßcl, Heinrich Sanft- ieden, A. Vogel, N. F. Gerhard, E. Schöiiwaid, Fr. Koch„ Ö. Bothe, Julius Sxeinweg, Franz Dciling, Carl, Knauff, Mebius, W. Ritter 5911101", E. Klein, G. Vö1fcr, Herrin. LanSbcrg, Polis, Tk). Lehm- kuhl, Studc, H. J., G. G., Augixst Röders, M. Schirmer, E. W., L. Borchardt, L. Tiici“, W. & (H Kayßer, N. N., W. Maaß, N. N., Friedrich, R. K., A. K., I. Eichtmeyer, S. & B. zu ie S. R. 25. Edmund Kumi), Carl Wiiyclm Küster, A. K. F., H. Peters, A. L., G. Baumann, P. H., Th. Huber, Carl Küster, Theodor Ries, Tk). Friedrichs, C. Grdtcnbxrg- Richter, 8. Wagner, Ch. R., A Loebell, Th. H, N, N, W. Rkschllkdt, N. N., P. Vierung, N. N.- J". Rlchtkk, ' G. Bothmaiin, H. Janßen, N. N., 8.51, Eugen Vogts, Aug, Thiele, F Gallert,_Varß, August Campe, W. Schulz, Heym, (H. Birkenberg, Cl). Bandetscn, Walther, Wehmcyer, Adolph Petus, W. Grumbt, N. Schulz, John Sebulz, Ernst Weftberg, Constantin Umbcrg, J. Pickersgill, Mau, W. Heffenbcrg, H. Preuß, Herrmann Meyer, 21. Manx, C. Bocsxbcck, Juon, F. Niemann, I. Lebrcx, W. VOJ, G. Diiicnddrff, H, Koch, O. S., Lehmann, Wm. Carnaß- J Meister, W. H., C. F._Dri)ne, C'. Großmann, F. E., H. Richter, G. Hane- ' mann, L. (Hretvswald, F. Nickels, Malmros, G. Carlsen, Deines, Robert Köhler, Paul Grade, W. Staaß, A. Walther, Buser, Eduard v, Vuitiar,_N. N., N. N., W. K., E. B., Ad, Lampe zu je S. R. 10, Von Verschiedenen durch W. Nickhaus S.R. 95. Von Verschiedenen aus Charkow durch A. Gerhardt S. R. 635. 3 Personen zu 6 R., 41 Personen zu 3 R, 7 Personen zu 2 R., 1 Person zu 1 R. - Zusammen 3800 R. S.

Gemerbe und Handel.

Leipzig, 22._ September. (Leipz. Ztg.) Der gegknwärtige Krieg gab der Befürchtung Raum, daß die jeßigc am Montag begon- nene Michaeliskiiesse nicht unter die gutenMcsscn zuzähien seinwiirde, und es war_ sogar vor einiger Zeit das Gerücht verbreitet, dieselbe weide gar nicht abgehalten. Es zeigt 1151) aaO der Fremdenverkehr bedeutend geringer, als dies 3. V. im vorigen Jahre der Jail war, denn ganze Weite Ländergebiete snd fiir die1mal von dem Bcsuche der Messe 5112? Käufer oder Verkäufer ausgeschlosscn. Der Krieg mußte na_tur11ch auf Handel und Induftrie eincn tiefgreifenden Einflns; uben _und vielfache Nachtheile und Störungen zur Folge hadc11,_ indeß scheinen dieselben, soweit fia) bis jcßt ein Urthetl fallen läßt, doch nicht in dem Maße, wie viel- leicht von Manchem befürchtet worden, fühlbar zu werden. Auf der andern Sette__ei'öffnet der Umstand, daß die französische Industrie dießmai thatsachlich von aüer Konkurrenz auf der Mcffc außgcscU-loffen ist, geWiffen Zweigen der deutschm Industrie die besten Aussichten auf den Absaß _ihrer Produkte, welchc nunmehr einen 2- fiirchteten und_d1_elgcsuchten _Nebenbuhier nicht zu bekämpcn haben. Daß ubrigens der Krieg einzelnen Zweigen der In--

471"