1892 / 275 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

sicurr, das ist vollkomme'n sesbstverständlicb, meine Herren. Dieser ganze Einwand, drr aus der sogenannten Nentcntbeorir gcnommen wird, kann unter solcbrn Umständen bier in keiner Weise zutrcffrnd sein.

Aber, meine Herren, man kann dock) auch nicht bchauptcn, daß durchgängig die Grundsteuer bereits zu einer Renis geworden ist. Daß sic sich im Lauf? drr Jabrbundcrtr als Rente incrustiren würde, das glaube ich selbst. Da sie (1er rrst in den srchzigrr Jabrrn ncu rkr- anlagt ist und doch noch eine srbr groß:? Anzahl ron Brsißmigcn _ wir wcrdc'n Gclrgcnbrit babcn bci Liner andcrrn Frage, das näbrr zu scbrn _ sick) nicht bloß in der Hand der Erben, sondern noch der- ieibcn Prrsonrn sich befindet, kann man auch bier dock) Von einer noth- wrndigcn (sbarakierisirung drr Grundsirucr al:"? Liner antc nicht sprechen. Dann, meine Hrrrrn, ist abcr auck) biöber die (Hrnnd- und Grbäudcsteuer Gegenstand dcr Zuschläge in den Communcn gewesen, Und diese Ziischläge warrn wcchselnd€r und Verscbirdcncr Natur und [xabcn auch dir Verwandimig der Stcurr in eine antc verhindert bszw. Vermindrrt. „In den nrusn Probinzrn endlich, mcinc Herren, n'y dir ncu veranlagte (Brandstetter noch ganz jurigrnDatums ist, tritt drr Rsntrnciwrakicr iwc!) in dir! geringerem Maße in dr" Vordrr- griind.

Mrinc «Herrrn, man sagt mm: Dic Vrrwandlimg dicser Steuer i" rina Commmmlstrnrr ist bsi dcn Gernrindcn ia mögiiä), Und da ist die Widerlegung der I)icntcnibcorie aitck) richtig; sir trifft aber nicht zii bri dcn Gutsbezirkrn, dann das find keine Grmcinden, nnd- sic beben isine Stcnrrn: da tritt aisr dcr Cbaraktcr eines Geschenk? _ wir die Hrrrrn VON der frrisinnigen Partei sagen, der agrarische (_Tbaraktc'r der ganzen erorm _ in den Vordergrimd. Nun, meine Hrrren, wir [Jabra ami) rin? große Anzahl Von Gemeinden, did garkeine Sirnrrn erbrben; wir stebt dann da die Sackxc? Wolken Sie die auch Von der Ticsritigung dr Rchstrucrn anssckplicsch'? Wir bach eim" andere Anzabi von Gemeinden, Welcbe nur sebr Uiibcdriliciidc Strucrn zi: cr- b-ckrn brauchen und längst nicht gcnöibigi wärcii, Um ibrc comimmaicn Brdiirfiiissr zu bcfricdigrn, dic ganzen Rralstcnrrn wcitcr in Hebung 311 seich: _ WEZ woiicn Sir da anfangen, incinc «Horch? Endlich abcr, wir wwlien nicbt Vorschreibcn, mcinr Hrrrcn “_ irh glaube, das wird von krinrr Seiko rrrlangi Werden _, das; irgend einr Gemeinde rrrpflicbtrt icin soll, dir gesammten rrm Staai aiifgrgebrncn R&Li- iciirrn Weiter zu crbrben, iondcrn wir woiirn nacb der besondcreich- schaffenbcir ieder eiiizriiicn Grinrindc Priifan, nach ihrem sonstigen Vrrmögen, nach ihren Aufgabrn und AusZabrn, fiir welche Zwrékr sir rrrwcndci wcrdrn, nm da:? richtige Verbältnis; zwiscbrn ?)irai- und Pi'rsonaistcucrn in dcn Gcmeinden festznstcUrn. Wir wrrdcn also Taxiscndc und aber Tauscndr ron Gemcindrn babrn, WV- nicbi cntfcrnt dir grsmnmtc aufgrgcbriic Rcalstcurr in Zukunft wieder zur Erbebung griangf. Wo. ist da ritt principielicr Unierscbird gegrn dir Lage der Gutsbezirks, dir zwar dir AiiZgabcn fiir öffcniiicbc Zwecke aucb zu leisten baben, aber es nichr grradc in der Form eiiier Struer tbrm?

Mrine Hrrre'n, wrnn Sie cinmal Von dem Grundsatz ausgeben: ('I ist rinc Prägradation dcr Grinidbriiysr Vorbanden, ivricbc ncben der roilrn Pcrsonaistrncr obne: Rückfirbt aiif ibrr persönlichen Vcr- b'iliiiissr, obnr Riicksicht auf ibrr Schuldrnbclasiung in dsr Grund- stcnrr 'bciastct sind, so könnrn Sic naiiiriick) nichr diejenigen Grund- bcsißsr aiisiirbmen und nicht dikjcnigrn Grundbesiiznngen mit der Stcurr “briasirt kassen, die ziifäkiig in Gnisbczirkcn [irgexr Das wäre doch Line vöiiig unmögliche Ungerechiigkeit! Mrinc .Herren, diese erorm kann die Historiscbr Tbaisachc drs Vorbmidensrins großer, in einrr Hand [*rfiitdlicbrr Grnndbrsiizungc'n nech Uiibcdruirndrm, kleinem bäncrlichcn BrsitZ nicht befritigcn: das kann iiicht ibrc Aufgabe scin. Dirie Fragr drr Guisbrzirkc ist gelöst wwrdrn diirch dic Landgkmrindc- ordnung; sic lirgt mii pokitischrm, aber nicht auf sicnrrlicbcm (Vebirt. Wrnn Sir sagcn, dic (?Ztifsbezirkc babcn zu wsnig Lasten, nun, meine errrn, so liegt micky dies? Fragr nicbt aiif dem Grbiet drr Erbrbung der Stcnrrn, svndrrii anf dcm Grbiri drr karindrorganisatirn; bikr iönnrn Si? dirsr Frage' nicht liisrn.

Mrinc Hrrrrn, UMF Hat aber diesc ganzr F*WJL' fiir ein? Be?- driitimg gkgcniibc'r der grsammtcn Entiastung drs ermdbesiizes in gxnz Prrußrn? Glaubcn Sir, dax“; dcr bamwrkrscbc, drr schirsivig- bolsteiniicl)? Bauer zuiricdrii ist, dirir CommUnaibclnstung weiter zu iragcn, bloß damit nichr auch dir (IJUiÖbczirf'r dadbii frei wcrden? (Zrbr gui!) Joi) giaubr nicht, incinr Hcrrrn, dax“; dicsrs Aiikiang iin Volks finden wird. In einer Zeitung, ili cincr agiiatorisc'brn der libri sich das sebr schön an (sebr richtixxk imd Bravo!), abcr wrnn dic Frage Praktisch gcstslli wird, hat dir SWL ein ganz andere? Gcsichi.

Mcinr .Hcrri'n, Sir sollten drci) aiich nicht die Belastung drr Sixiisbkzirkr (111511 gering anschlagen; drmi nach der Anlagc zur Band- gsmrindrordimng tragen dic GniÖbéZ-iskC dock) sebr bedruténdc und crbcblicbr Lastrn. (Schr richtig!) Darnacb brtragcu dir K'WiI- iind Crninimmiiastrn in drii Östliche'n Prodinzrn «Urin 17 596 000 ;16, wäbrcnd dic gcsmmntrn in dcn Giiisbczirirn aiifkommrndrn Grund: und Gcbäudkstcucrn niir 93387000 016. [*r-tragen. (Hört! Hört!) Hier [abril wir allerdings fiir öffentlicbr Lasik" auch noch eine sehr rrbeb- liche vxrblcibrnde Iltisgabc sclbif iiach drm Vkrzicht des Staats auf dir Rcasstcurrn. Mrinr Herren, dicse Lastrn aber werden gerade in dcn östlickxsn Provinzen in Zukunft sebr rrbeblick) steigcn (sebr rirhtiJI): wcnn die Urberwcisnng aus drr 1«*-x „33116116, dir ja auch zu zwei Drittcln nack) Grnnd- und Grbäudrstrurr vrrtbrilt wurdc, anf: bdrt; io ivrrdrn die' Kreisstrucrn gcrudc in dcn östlichen Provinzen, w'." dcr .“drcis grwissrrmaßrn dic" Urgrmrindc bildet und ganz in dem Brrdcrgrund stebt gegeniiber dcn kirincn vielfacbcn Zwsrggemeinden, sc'br (?rbe'blich strigrn, Und dis Krriösieurrn Haben dic Guthezirke g;;imu so gilt 31: tragen wie dir ciiizrlnrn Grinrinden. Also nach dii'scr ?)iicbtung bin findrt sick) Aitsgleicbimg bedrutendcr Art.

Nun ist dem ganzen Programm borgrwmfen, es sei agrarifcber Natur, namrntiick) käms das p[attc Land vici bossrr dabei weg als die Städte. Mcine «He'rrcn, ich würdr (mf diesrn Vbrwnrf auch nicht das gxringstc Gewicht (egen, wenn darin nicht auch ciiibaltrn wäre; daß die Reform zu eincr iingerccbtkn Vertbrilung dcr Staatslastrn führe. Wemi eine Reform anf richtigen Principicn beruht, die die Gererbtig- kritdictirt, dann ist es gleich, mrinr-Öerrrn, wem die Reform zu gute kommt: sie wird imme'r drmjcnigcii 511 guto kommen, der bisher ixbrrlastrt war. (Brady!) War däs Land bisher überlastet, nun, so wird dir Reform dem Lande zu guts kommen: Waren die Städte icbcriastct. nun, so wird dir Reform dsn “Städten zum Iortbeile ge- rrichrn: warcn di? Städte weniger bi'lastet im Verhältnis; zum-Landr, so mus; die Reform dem Lande mcbr zu gute krnmtcn. Nun, meins *Hrrrrn, das Nester an der Sache ist, daß, wenn man mal irgend einen Maßstab nimmt, beispielsweise dock) dcn viellricbr aiirin mög- lirbrn dcr Kopizabl in drn Städten und auf drm Land“, die Wabr-

beit gerade das Gegentbcil zeigt. (Sehr richtig !) Dann könnte man virl eber behaupten: diese ganze Reform ist nicht agrarisch, sondern urbaniscb. (Große Heiterkeit.) .

Meine Herren, ich kann den Beweis leicht führen, und ich mache den Herrn Abg. Rickert vor allem auf diese Zahlen aufmerksam. Wenn er den Satz bertrsten will, den ick) vorher auSgesprocben habe, so bitte ich, diese Zahlen zu beachten. Nun, in den Städtrn kommen auf an Grundsteuer in dcr ganzen Monarchie 29 „3 pro Kopf, an Grbäudestruer 2,23 «45, macht zusammen 2,52 „FQ Auf dem platten Lande'kommen auf an Grundsteuer :) «sé, an Gebäudefteuer 47 „3, in Summa 2,47 „16, _ durchschnitiiich 2,49 ;M im ganzen Staat; folglich bleibt in dieser Brziebnng das Land gegrn dcn Durchschnitt nur um 2 «3 zurück, '

Nun kommt aber die Gewerbesteuer. Da strÜt sich heraus nach einer sehr sorgfältigen, alkerdings nicht absolut genauen Zusammen- stellung _ das ist bei dcr Gewrrbestensr nicht möglich, wcilsie größcre Brzirkc umfaßt _ 65 wiirden nacb dcr Vrranlaguug von 1892/93 im ganzrn auf den Kopf drr Bevölkerung 04 «! fa[[cn, und dabon nnr '.)4 auf das platte Land; alles Uebrjgc fäkit den Städten zu. (Höri! Hört!) Wir kann man nun da, mrine Hcrrrn, yon cincr bcdenklichen Vorbcgiinsrigimg (Abg. Ricbicr: Einkommenstruer!) _ Herr Richter, darauf werde ich gkeich kommen, auf Jbrrn Einwand, ich danke anen sebr, daß Sir ibn machen _ (*Hciterkeit) nun, wie kann man da Von cincr agrarischen Trndcnz diescr JCMZL'U Rcform iiberHauyt 1prechen?!

Abrr, meine Herren, was bcf'ommt nun das Land? _ eine bis dahin fixirte Struer! Was bekommen die Städte? _ cine wachsrnde Gebäudcstcurr! (Srbr richtig! rccbts). Was bekommen die “Städte Writer? _ cine gleichfalls wachsrndr Gcwcrbrstrucr! (Srbr richtig! rcchts.)

Nun sagt Hrrr Ricbtrr: ja, die (Tinkommsnstmier! Ja, meine Herrrn, es ist mir [icin daß dikser (?imvand bier glcick) gcmarbt wird. (Heitcrkeit) Kann drnn Berlin sich darübcr bck'lagrn, daß dort birke stsucrkrästige, reiche Lenke wobncn, die nach ihren Kräften im Staate strucrn miisscn? (Heiirrkcii.) Ich biii rrsiaunt grjvcscn, dax"; rinc politischx: Parrci cin Wabiflugbiatt zur Empfrbiung ibre-Z Candidcxtcn in Bcriin herum bcrscndet, wo rs beißt: wir miisscn Einen Candidatrn wählen, dcr dafür sorgt, das; Brrlin nicbt zu vicl Vcrmögcnsstruer zu bezahlen bat. (Hört! Hört!)

Ja, meine Hérrcn, drm Staat ist ('s gleichgültig, ww dir sicucr- pflichtigen Ccnsitrn wwbnru. Heute wobncn sie in BcrUn, 11wrgrn wobnen sie in Köin, übermrrgcn in Frankfurt; sic werdcn dom Staat [)crangezogrn nach ihrer Lristnngsféibigkeit, wo sic sich aufhalten, zu welcher Gemeindr sir grbörcn: und die (5,5cmcinde mag giiickiirh srin, die virlc soicbx strurrkräftigr Eirmcnic in sicb birgt. (Scbr wahr! rechts.) Es würdsn wohl manche Städte und manchr Grmrindcn im Lande in dikscr Bezirbimg mit Bcrlin iauschrn mögen. Schr richtig! rechts,)

Mrinc Hrrren, wir babrn ailerdings vorschlagrn miiissn,“ daß die Entschädigungcn für dic Aufbrbimg drr Steucrfreibcit, wcchc (inf Grund drs Gescßrs Von 1861 gewährt worden, zurückzuzahlen sind, sowrii die betreffcndcn Grnndbesißungcn noch nicht durch Singuiarsuccrssionm in einc: ande'rc „Hand übergegangen sind. Daß dir Entschädigungcn in diesem FaÜc nicbt zuriickgrforderi wrrden können, brauchs ick) wobl nichr anIszÜbrcn, denn drr chigc Brsitzcr [Hat dic Entschädigung nicht brkommen, als Er das Grundstück riwarb, und itmgckrbri drr- jrnige, der die Entschädigung brfommrn, bai Von der Arifbrbung dsr Grundstcnrrfrcibrit keinen „Wortbril. DaJrgcn in drm _andrrcn Falk), wo es sich cniwrdcr nock) um drnscibrn Brsißer Handrli, Um dasselbe Fideicommiß, odcr iim Vrrcrbmigén, jvcnigsirns in drnsrlbrn Familirn, bat die SiaaiIrcgicrnng es für richtig gcbaltrn, diesc Entschädigungen jetzt wirdLr zurückzuzirhrn, welcbe doch gcgrbrn sind dafiir, daß die bctreffsnden damaligen Stcnerfrcicn odor Biborzngtcn sich unter das aÜgrmcinL Staatsgrscxz drr Hrranzirbimg zur Grundsteurr sicUten. Fälit mm die Grundsirncr weg, so fällt itaiiirgemäß aur!) dir Voraus- setzung der damaiigcn Eniscbiidignng. Ricbtig isi gewiß, mrinr Herren, das; civiiistisck) vom Standpnnktr dcs Privatrigrntbmns bier «inc VCr- Pflichiung zur Zuriickzabiimg der Entschädigung nichr zu constrnircn ist. Aber staatsrechtlicl) hat dir Scribe ciiic andere Bcdrniitjig, und wir babcn grgiaubt, daß cs wenigstcns iii bobrm Grade“ dcr Biiligkeit cntsprächr, WWU in cinc1'cingi'1neffcncn, nicbt drückrndcn Form, wir wir dies Wrgcscblagc'n babcn, dir Entschädigungen zurück;]e'szt wrrdrn.

Meine Hrrrcn, wenn wir die Rralstrucrn aus dem Staatssteuer- system ausscheiden, dann brrnbt das Staatsstcnrrsystrm Vorerst lediglich auf der Einkommcnstrurr. Ein sebr brdeutcnder Grund zur Un- zufrirdenbeit, ein ivcit Verbrritetcs Gciiibi nngcrechtrr Bclastrmg durch dic Doppeibcstcncrimg' wird von mm an cms dem preußischen Staat Verschwunden sein.

Meine Hcrrcn, ivcrch Sir nnreincn Biick auf dic Entwickelung unsrrcs Communalwcsenx?! Drr Staat Hatte die Nsalsteurrn im wrisntlichrn in Beschiag gcnommrn, um so meHr mußten die Ge-

mrindrn brstrcbt icin, in angemessener Wrist die mit der Gemeinde auf (Hrdkib und Vrrdcrb wrrbundcncn Objectc, dicjcnigen Objects, welche von Linkk größeren Anzabl br]! Gcmeindeauögabcn Wertb- steigrrungcn erfahren, dirjcnigen Objecir Und Brtricbc', wclche cinen großen Tbcil drr Gemeindeausgaben U8r11rsachtrn, in angemessencr Wrist: [)rranzuziebcn. Dic Britimmimgcn dcr Rrickysgcsch Habkn in Prcußen, namcniiich durch das Verbot der Griränkcaccise anf Wrin, dic Entwickelung dr? indirectrn Strucrsysteniß Hintangcbalfen.

Es bieibt, wir gesagt, den Gemeinden bri dcn steigenden Aus- gabän allcr Art kaum clwas Aiidcrrs iibrig, als das Schwergewicht der (d' 0111111Uimlbrstcurrnng auf die Pcrsonalstcucrn, auf die Ziischlägr znr Einkommensténsr zu [rgcxr Yie'inr Hcrrrn, die's ist eben so un- gerecht in der Gemeinde, wir das *)iebrnc'inanderbcstcbcn drr Real- steucm und der Pcrsonalsteucrn im Staat; dcnn dic Grmeindc ist neben ibri'r Eigenschaft als Glik'd drs Staats, auf Welchcs der Staat all- gemeine staatliche Aufgabcn iibcrträgt, auch wcsrntlicl) ein wirthschast- licher Kbrpcr, geivifscriiiaßrn ein gemeinsames Untkrncbmen zur Stärkung drr wirtbschaftlichrn Kräfte der einzelnen Gemeinden. Das Arbeitseinkommkn und das reine' Kapitaleinkrmmcn, was mit der Ge- meiudc garnicht unzcrtrrnnliéh verbunden ist und danrrndc Vortbriic virlfack) bon dcn Gemeindeausxiabm nnd -Vrm*cndungcn nicht hat, Vor- zugöwrisc bcranzuziehrn, strilt dis Sache grradezu auf den Kopf. Der Grundgedanke der ganzen ncucn Reform besteht darin, die Ungerechtig- keitcn, dir die Realsteucrn darstellen, im Staat dadurch zn bcseitigcn, das; man sie an die richtige Stelle sctzt, und in dcn Gemeinden eine andsre Ungerechtigkeit, dic übermäßige Bciastung des Arbeits- eini'ommrns und des Einkommrns von reinem Kapital vermindert.

Nun, meine Herren, bei diescr Comumnalbestcncrimg, wie sie sich

in den letzten Jahren entwickelt hat, bei der alle Ausgaben auf dem bequemen Weg der erhöhten Zuschläge zur Einkommensteuer gelegt find, wo in deri preußischen Städten, darunter in sehr großen, über- haupt die Realobjccte und Gewerbebetriebe nicbt herangezogen worden sind, _ da liegt nicht bloß eine Ungerechtigkeit vor, eine schlechte Ver- theilung der Gemeindelasten, sondern zugleich eine große Gefahr für das Finanzwesen der Gemeinden. Ich habe schon vorber gesagt: dicses Schwergewicht drr Gemeinde-Einnabmen aus der Steuer auf die Pcrsonaisteueru zu legen, beißt, sich auf ein schwankcndcs, unsicheres Rohr Verlassen. Von Zufälligkeiten hängt 65 ab, ob ein Betrirb, auf dessen Gedeihen die Wohlfahrt der Gemeindr beruht, nichr im Rück- gang befindlich ist, vom Zufall hängt es ab, ob rin rcicbcr Mann lebt oder stirbt, ob er bleibt oder zieht; und je [)öber die Zuschläge werden, wird rr aus kleinen und mittleren Gemeinden, wenn seine Verhältniffe es ihm grstattrn, auswandern in dir Kapitalcentrcn dcr großen Städte, wo wch der Concrnirirung des Kapitals dir Zu- schläge Verhäifnißmäßig geringer sind. (Sehr wahr !)

Meine Herren, ich babe jabrrlang mich mit dicscn Communal- fragen beschäftigt, jahrelang die Entwickckung unsccm Communaiwrsens verfolgt, und ich Habs mit stcigeitdrr Sorge dicsrr Entwickelung zu- gkscben. Jui) bin überzeugt: wsnn hiér nicbt Wandel gcsckwffrn wird, so können wir in schwirrigen Zeircn zu den größten Katastrophen kommen. (Ssbr richtig!) Sie sehen wohl, die vorgrsckysagcncn Re- formen sind, wenn auch ein Product der Wissrnschast und im großen und ganzen durch die Heutige Volkswirtbsckyaftlicbe Wiffcnscbaft ver- treten, dock) Wescntiick) hrrdorgegangen aus der praktischrn Notbivrndig- krit, schwrre Uebriftäude und Gefahren aus* unserrm Volksleben zu beseitigen. _

Mrinc Hrrrcn, dié' Ucbrrwcisung vrn Rcaisteucrn an die Gr: msindrn, ihre zwcckmäßigr Vrrwendung inncrbalb drr Grmcinde- bestrarrung, berührt zngirick) auch ein großes Staatsiniercffr. Meine Hrrrcn, wenn der Staal in Zukunft allein auf die Prrsonasstrnrr an- gewiesen werdcn soll, dann muß er auch sichrr srin, das; nicht durch solcbe ungrmesirnr Zuschläge bis 600 0/0 hin dir Richtigkrit der Ver- aniagung drr Prrsonalstcurr unwidrrbringlici) in Gefabr grstcilt wird. Das kann dock) gar kein Zweifel sein, mein; Hcrrrn, und ich giaube das nicht writrr darirgrn zu iiiüssen, daß, Ob bewußt odcr unbrivnszi, cine Veranlagung, die schlicßiich zu ?inrr Brlastimg drs Einkommens, auf ercbes der Staat dann in Ziiknnft wesrntlicl) angcwirsrn ist, durch die (Tommuncn bis zn 24 0/0 führt, _ daß eine solche Vcranlagung schlicßiick), ob brivnßt oder unbewußt, einc unrichtige odcr nngrnügends wird. Wir Haben rs also bier mii rinrm cdiicnrrircndcn, wichtigen Stnafsintercffe zu ibun, aber nicht mit cinem Staatsintcrcffe, wricbks mit dcn Gsmrindrintrrcsssn in Widerspruch strbt, sondrrn voilkmnmcn mii ibm harmonirt, wir wir iibsrbaupt _ das will ick) Hicr Lin: schaften _ durcb dcn, möchte ick) fast sagen, glücklichen Umstand, daf; wir grnötbigt sind, gicichzeitig dic Staat:? Und die Gcmcindrstenrrn zn rrformircn, übrraii Arisgirichung finden. Wer im Staat mrbr briastct wird, wird in der karindc mindrr bcsastct, und wer im Staat rniiastcf wird, wird in drr Gcmriiidc bcrangrzogcn.

Mrine Herren, jetzt kbmmr ick) auf die Frag? dcs finanziellrn Cr- satzr-I. 35 MiÜionCn fehlen uns; diese 35 Miliionen miisscn auigebraÖt werdcn. Sir srl[en nur das ersexzrii, was der Staat dcn Strucr- pflichiigcn grgrben: sic [)(-[asien nicht neu. In dirsrr Ykzicbung ist die Crgänzungsstcnrr kciUC neus Steuer, sdndrrn ciiic Crsatzstcukr. Dirie Z:“) Viiilionrn sind noibwcndig, weil iiach Unsrrrr Mriitung und nach dM Erfabrmigcn drr Vrrgangrnbrit iibcr die'. Einwirkung der Brrnfungcn nnd BcicbWeren auf die? rrsir Vrranlagnng der Ein- kmnmrnstrucr auf mehr als 40 Millioncn drfinitiv an Mehreinnahmen nicht zu rrchnen ist. BCi dcr ersten Veraniagung dürfen wir nicht, wenn wir grwissenbafi vrrfabrcn woll?" _ und da:? miisscn Sir tbim sowobi wic ick): Sie rrpräscnrirrn nichi drn („Ziegcniatz grgen dic Staatskasse, Sir rrpräsrntircn den Staat _ das Mcbranfkommen drr CiUkOUlUWUstCULk 55er veranschlagrn als auf 40 MiÜidnen.

iim sagiman: Dicsc 40 Viillionen wcrdcn sich in 45 im nächsirn Jabrr, in 50 im folgendrn Jahre, in 100 Miilionen mindrsicns bé-i Ansgang dirsrs Jabrbundcrt-Z verwandeln. Ja, wenn dirse Propbctrn nur (B(anben Hätten, meine *Herrrn, oder Glattben Vrrdirnten! Wobcr wisirn denn dirsc Propbctrn daI? (Abg. Richter: Wobrr wiffcn Sie es denn?) _ Ick bebaupte das Gcgcntbril güétlikiÜ, Herr Ricbtcr: ich wiil das girici) rrklärrn. GLwis; wissen wir auch, daß mit drm steigkndcn Wobistand dic Einkmnmcnstruer steigt: das wollen wir aiTe crwartcn, kwffrn und glauben. Denn wenn wir nicht mrbr an den strigrndrn Wohlstand unscreö Volkes glaubten, dann wärc es um den Staat bedenklich besiclii. Aber wozu sind dcnn dicse steigenden Einnabmsn vorbandrn? Toei) um die steigrndcn Auégabcn zu dccken? Wrr kann birr auftrctrn und dir Behauptung aufstciirn, daß 65 wabr- schrinlicl) sri, das; auch dir ?[usgabcn des Staats sick) vermindcrn?

keine HMM, wir könncn dir rnlturrilen Aufgaben des Staats Heute schon nicht mcbr in voilcm Maße erfiiilen, das Wkiß niemand beffer als ich, der ici) fortwäbrend dcn rotben Stift in der Hand babcnmuß: abcr das; die Arisgabcn des Staats im “Steigen bleiben werden mit drr wachsenden (5'11[tur und den wachsrndcn Culturcmfgabcn, darüber kann nicht drr mindeste chifel sein. Wir könncn also nur aitsgebsn von drm Vrrbälmis; der jcizigkn Ausgabekn und dar jcßigcn Einnahmen.

Nun sagt man: Ja, die ]ox »Han, die U€berwkis1mg8n aus dcn Vicb- und Getrcidrzölicn, sind doch wies böber, ais bri drr Rechnung angenommen ist, als 24 Miliionrn! Ick) vcrwrisc in dicser chicbung auf dic Dcnksckyrift. Ick), giaubr, es ist dort iibrrzcugcnd nachgewi6sem das;, wcnn mmi abwägen will, welchen ve*i'11111iblick)?n Durchschnitts- wcrtk) dirsc Urbcrwrisnngmi inZukunft babrn Wcrdcn, man nicht Verant- wortrn kann: sie- [MW (116 24Wl1ioncn rinzusckÜHkn. Meine Herrrn, lassrn Sic du?; 1835: Jahr aus drm Spiel; drnn allc Welt weiß, daß das ein ganz crtraordinärcs Jahr war. Nebmcn Sir dir Jabrc 1889 bis 189], so können Sic auf cinen Durchschnitt von 39 Millions", wéibrend das „Jahr 1889, das später cinc brsondcrs gutr Ernte bracht?- schon abcr m'bcn der Erhöhung dcr Zölic von 1887 doch nur 29 Millionrn rrgab. Jrßt sind die' Zölle auf 3,50 „16 reducirt und dabrrwiirden wir, wenn wir den Satz Von 29 zu Grunde lcgte'n, schon brut? nicht nicht kommen auf den D11rchschnittssax5 von 24 MiUioncn.

Nun sagt man: Ja, die Bcvölfcruug wächst, die', Getrcideeinfubk“

wird auch wachsen. Mag sein, meine .Hrrrcn. Aber die ländkiche Production von Grtroide kann auch wachscn (Widcriprurb links), kann auch wachsmi, und hervorragende Sachverständige _ ich "("m"-' 3. B. den Geheimen Ober-chierungß-Ratb Thiel, Von dem ich glaubt?- er weiß von Landwirtbsclxlft mindestens so viel, wir die Herren, die mich da untcrbrrchen (Heiterkeit recht?), _ sagen: Allerdings würde

-- ..„_.»._ -*. -..,. ._.-4- x .

in den nächsten Jahren bei fortschreitender [andwirtbschaftlickprr Cultur die Getreideproduciion sicb durchschnittlich erbeblich erhöhen. Aber, mcine Herren, nehmen Sie an, durchschnittlich stiegen die Einnahmen,

so werden Sie mir doch das nicht bestreitrn, daß sie in Jahren guter '

Ernten auch erheblich niedriger sein können, und der Staat muß die niedrigeren Jahre auf die besseren übertragsn.

Es ist mir ja von vorsichtigen Finanzmännern geradezu zum Vorwurf gemacht, daß ich sichere, feste Einnahmen aus Grund- und Gcbäudeftruer Weggäbe gegen schwankende, unsichere, ja möglicherweise in ihrem Bestande bedrohte Ueberweisungen aus dcn Grtreide- und Viehzöllen. Dieser Einwand hat etwas für sich, meine Herren. Es» ist das ein grwiffes Risiko für den Stauf, was ich garnicht leugne. Abcr ich kann keinen Unterschied machen, wenn ich die gesammten Interessen dcs Landes in?- Auge faffc, zwischen dcn finanziellen Interrssen des Staats und den finanziellen Jnteressrn ,der Gliedcr. Dann sage ich: Ist das Risiko vorhandrn, nun,- so kann der Staad das Risiko noch eher tragen, als die kleine Gemeinde ode'r der Einzelne Kreis; Risiko aber bleibt es, mrine Herrcn, _ und zwar [iegf das Risiko virllricht doch nicht ausschließlich in den schwankendrn Ernten.

Meine «Herren, wie diese Ernteausfälle wirkrn, das will ich ancn Einmal aus drn Erfahrungrn 'der [sztrn Monate zeigrn. Wir batte'n im April noch eine Einnahme Von 8413 000 «M, im Mai von 8181000 «46, im Juni Von 6528000516, im Jiili, wo allerdings die Abrechnungen aus den Lagrrbrständen binzukrmmrn _ das ist aiso unregelmäßig _, 16 074 000 „16. Nun kommt der August mit 4593 000 „16. und drr Septrmbcr mit 3 127000 „46, Und so wird aiier Wabrschrin- lirbkrit nacb _ wir können das jrßt schon ziemlich übersrbeu _ drr Oktobrr noch ungünstigere Ergebnisse in den Einnahmen bringen.

Wenn Sie nun mit den beiden [rytrn Monaten August und

Srptcmbrr die corrrspondirendrn Monatr drs Vorjabrks vrrglcichcn,

sc) ergab im Jahre 1891 der August 8 Miilioncn, gcgen 43 Millioncn beutr, und der Srptcmbcr 10 Millionen, grgrn 3 Millioncn [)(AW. Da können Sie, meim: Hrrren, die Wirkung der Ernten sehen. Bis dir neuc Ernte auf drn Markt kam: starke Importe und auch wer- bältnißmäßig noch böbrre Preise; sowie die neuer Ernie (('-Ucurrirt anf dem Markt: ein plötzlicbes Zurückgrben Um 11er 100 0/0.

Das, mrine Hrrrcn, wc'rdrn Sic Untrr soick)rn Umständrn biiligen, daß wir dir dauernden durchscbnitt1ichen Erträgnisse dicsrr Uebrr- wcismxgrn auf nicht Höher als 24 Yiillioncn annrbmrn dürfen.

Nun b[ribcn übrig die 85 Miilioneén, und hier, mexinr Örrrrn, komme ick; an die xiiésdcz ([S ré-Ziztrmocz (Zustimmung und Hritrrkeit). Ncbmen tbut ja jcder gern, das Geben ist scbrn schwirrigcr; abcr bier gebt Nebznrn nicbt obne Geben. Ich Habe das schon ausrinandcr- gesetzt, dir 35 Miilionen müssen wichr eiiikommcn.

Nun strritrn wir uns über dir Art und Wcise, wie wir das Geld erbrben, und da hat nun die Staatskrgiernng ancn dic Ergänzungs- stracr Vorgcschlagcn. Glcich bri dem Namrn _ auch das Wort hat eine Bcdeutung _ bat freilich die „Frcifinnigr Zeitung“ mich schr verhöhnt; fie bai gésagi: das ist ein schämcriger Ausdruck; man wagt nicht, zu sagen Vermögrnssteuer. Ja, das ist eine Voilstéindigc Vcr- kemmng der Sachlage. Gerwiß, mrinc Hrrren, dirse Ergänzungsstcuer hat dir Form einer Vermögensstcuer; ihr deck und ihre Bedcutrmg im Struersystcm ist aber der der Ergänzungssteuer nach mxbrerrn Richtungen. Sie soll Lücken ausfüllen, dir die Einkommensteurr noth- wrndig [affrn muß, und sir soll die Strucrkraft des fundirtcn Ein- kymmrns gcrrcbter erfassen, was die Einkommensteuer nicht [cisten kann. Infolge desscn ist der wrse'ntiichr Cbarakikr der drr Ergänzung.

Aber noch mcHr, _ und vielleicht trägt das zur Bcrnbigung mancher ängstiiÖen Grmütbcr bci _ sie stebt ibrer inncrrn Naiur nacb auch in eincm bestimmtcn Vrrbältniß zur Einkrmmrnsteuer. Um wrichcn Betrag das fundirtr Einkommen stsurrkréiftigcr ist als das nicht fundirte, ja, meine *Herrcn, das kann man nur mit einrrn gcnrrrllcn Sch bcmrssen. Hat abcr mal die Gescßgebung dissen Zn- sch1ag Von 1/2 pro Mille Vom Yérmögcn _ in gewiffrn Sfenerkiaffcn gleich 1,4 0/0 des Einkommens _ ab.? ein richtiges Verbäitniß der größerrn Steuerkraft drs fundiricn Cinkrmmrns zum nichtfundirtcn firirf, so muß dies Vcrbästniß aiich blkibcm. Eine cinicitigc Erböbnng bai steigender wachsender Noth (111 Einnabmen und bei cintrctcnder Notbwendigkcit der Steuererböbung, Cine cinsritigc Erböbimg diescr Vrrmögensstcurr in ihrer Cigrnsrhaft als» Ergänzungssteurr wiirde ici) für völlig unzulässig [)altrn. (Lebhafte 'Zuftimmrmg rechts.) Dru- jrnigcn, mcine Herrcn, die in dirsrr Hinsicht ängstlich sind, trotz der Gewähr, die in der Natur drr Sache [irgk und die viel bedrntrndcr ist als alls Paragraphen, _ will ick) gern cntgrgcnkommen; mrincrsrit-Z babe ick) nichts dagegen, wcnn dies sogar in einem Paragrapbén aus- grsprochen wird.

Ich glaubc also, der Herr Nbg. Ricbfcr wird jetzt wobl zugrben, das; ('s sich Hier nicht bloß um einc Vrrdrckung dsr wabrrii Natur der Stkuer Handelt, sondrrn um eincn durchaus bérechtigten Namrn, um der neuen Vermögenssteuer gleich die richtige Stsüung in unserem Steuersystem anziiirciscn.

Nnn babr ich gesagt, sie" soll Lückrn aquiillen, dic nothwendig, WEnn wir den Strurrpflichtigcn nach seiner eigentlichen Steuerkraft, nach seiner Leistungsfähigkcit brranzirbrn wvlicn, die Einkommensteuer [affcn muß. Mcinr Herren, wenn cin Gewrrbtrcibendrr, der sein ganze?» Vermögen in seinrm karrbc stkcke'n bat, zwei Jahre bintrr- einander cine Unierbiianz bat, vicUricbt mii ('in-Jm Vermögen von zehn Millionen Mark, so ist der Mann stcurrfrei, die Einkommen- stcurr kann ihn nicht brranzirbcn, cr bat fsin Nrttorinkommen in den enischridendcn Jabrrn. Wenn ein Grundbrsißrr mit 20000 Morgen schuld€nfrcien Besiizrs, der ein paar scblrc'btc Ernten gebabt bat, odcr dUrck) andere bcsonderc Umstände kein thtorinkommcn aus seinem Grundbrsiy entnommen hat, so ist rr nach dcm Einkommenstcncrgcscß steuerfrei. Ist dies nun richtig, mein? Hrrrcn, fragr ich Sie? Verliert W ererbtreibendk, drr viellcicht Millionär ist, stine Strnrrkraft und seinc öffcntlicl)en Pftichtrn dem Staat und dcr Gemeinde J'Egcniibcr _ denn auch dir (chicindezuscblägr [*,-Iren in klricm solchem Falle auf _, bloß weil er in einem Jabrc kk'kn Einkommen bat? (Ski)? richtig! rechts.) DM ist- glaube ich, [FWF zutreffend. Wenn jemand absicht[ich aus irgend welchen Grunden, ,sei es aus speculativrn Gründen odcr aus Lurusgründrn, nußbare Theileseines Vermögcns, die der Production diencn könnten!, außer Ptoduction setzt, hört er dadurch auf, steuerkrc'iftig zu sein?

e"" von zwei Brüdern _ ich rede von praktischen Fiillen, dic Herren [)czbc'n es mir selber erzählt _, die beide "200 000 «ck erben, der eine Tm Geld in preußische'n Consols anlegt, so zahlt er Einkommcnstsukk- 1 "er andere, ein sycculativer Kopf, legt dcn größten THM skillks VLF- nogens m Bauplaßcn in Nixdorf an und ist hrutc weit reikbcr, wic

der andere“, aber er zahlt nichts, weder an den Staat, noch an die Gemeinde. Ist das richtig? Bedarf nicht "die Einkommensteuer in dicsrr Beziehung einer Ergänzung, die freilich erst bcute möglich ist, bei der erstem Einbringung noch gar nicht möglich war?

Meine Herren, man kann selbst sagen, eine gewisse Angleichung ist mich berechtigt in dem Verhältniß eines sehr wohlhabenden Mannes, der eben, rvéil er sehr wohlhabend ist, einen großen Theil seinrs Ver- mögens zit niedrigcn Zinsen anlrgt, weil er Sicherheit Vorziebt, gegen-. über einem anderen, mit geringeren: Besitz„ der auf dic Zinsen an- gewiesen ist und dabrr nicht so sehr in der Lage ist, auf dic Sicherhcit zu schen, und böberc Zinsen empfängt. Auch Hier [iefrrt die Ver- mögensstruer einem einigermaßen Entsprechenden LluÖglcick).

Ich will nun abwarten, ob Sie mit irgend einer andrrrn Form diese Ergänzung dcr Einkomnirnstruar bewirkrn Werdkn. Disse Sachr hat doch bei Wachsendrr Cultur und wachsendem Wobistand nnd Reichtbum eine wackysrndk Bedeutung. Denn das kann nicht bsstritirn Werden, wrnn der Wohlstand wächst, so find immer mrbr Stcurr: pflichtige in dcr Lagc, Thrilr ibrés Besißes außer Production zl! setzcn. Wir brauchen nicht nach dem alten Rom und Griechi'nland bin- zusrbcn, um das zu brgrrifen, wir babcn die Beispicsr am!) Heute in England skbr und in Teutschiand auch nicht gering Vor Aiigrn,

I)ieine Herren, das ist krine ungercchtr Bchandiung der reiche'n Leute, nein, es bat nur dcn ereck, die reichen Leute nicht günstigeér zu brbandcln, wie die weniger reicbcn Lcutc. Méiitc Herrrn, wenn das bisher schon bedenklich Hervortrittxund zu großrn I.)“iißstimmungen führt _ ich kann Ihnen sagen: ich Habe einen ganzen Schrank Voll Zuschriften übrr das Mißbrbagen, das Gcfiibl der Bcgünstigung, was gegrniibcr solcbcn stsurrkriiftigen, reichrn Cenfitrn besteht _, wic wird das Erst in Zukunii sein, meine Herren? Diesc Parks, dicse Banpiätze, disse Viilc'n, die ivarrn dock) bisbrr bestrucri: sii“ Jabltcn dic Grundsteurr und dic Gebäudcsteucr; cht nrbmrn Sie ihnen die Grund- und Grbäudrstrusr ab, ziehen sie virÜcicbt ZUM tbcil doch nur in drr Gcmeindr wiedrr bcran und sir biribcn in drr Einkommrnsteurr nach wie: vor frei, da wird das Urbrl ja nrch größrr. *

Aber, meine Örrrrn, dieses ist nicht der entscbridende Grund für die Vermögcnssienrr. Ter entsckyridendr Grund ist der, daß in dieser Form nach drr Urbcrzrngung drr Staatsrkgierung aUcin, wrnigstrns ailcin zweckmäßig urid zutréffend, die Untcrscbeidung zwiscbcn fiindirirm Und nichtfundirtem Einkommen gemacht wrrden kann. Jui) wriß, daß Sie, als Sie disse Uiitrrsch€idung brrkangten, als Sic darin einen wriirrrn nrtbwrndigén Aci ausglrirhcnder Gcrccbiigkrii erbiirkten, als Sie fahrn: aiif die TULLN? kann der Arzt, der Gricbrte, drr Litrrat, dcr Adwocat, der kleinr Baucr, drr wrnig Brsitz bat, dsr Hand: wc'rkc'r, nichi nach drinsrlben Satz bssteurrt werdcn wie der, der vrrerblichrs Vrrmögrn brsiizi und danebrn doch auch im Er- wcrbc nichr brbindrrt ist _ meine Hrrren, wrim rin Arzt mit fünf Kindern 7000 «FC:, häufig untcr Gcfabr ssinrö Lebrns und mit großrn Ansirrngungrn, Erwirbi und dadrm nichts erübrigen kann, mit Sorgr auf dis Zilkunft sriner Kinder sebrn muß, und wrnn er seibst dienstunfähig wird und stirbt, können Sie auf die Dauer mit dsr Gerechtigkeit das vereinigen, daß ein Cenfit, der 200-250000 «M Vermögen bat, daraus die Einnabmrn brziebt, fichr ist, Es scinrn Kindern Hintrrlaffen zu können, gleichmäßig besteusrt werde wie der erstere? Das grbt gegen das Gerrcbtigkritsgrfühl, und dem kann fich schlirßlicb in Druisrbland nicmand rniziehrn. Und wenn wir nun auf dicse Personalstrucr unsrre ganzrn staatlichen Sirurrn aklrin stiiizcn woÜrn, dann diirfen Sir dirscn Stachel nicht strckrn laffrn, meine «Herren, wir müsscn ibn Herausziehen.

Wenn ich anncbme, dat"; das Haus damit rinrrrstandcn ist dann streiie ich börbstrns noch mit den vchrschi€d€nen Mrinungrn über die Form, in der wir diesem Postulat der Gerrcbiigkcit Entsprechen. Nun, mcinr .Herren, für mich ist das Wrsén drr Sach? das wichtigste, die Form secundär, aber ich behaupte: die 5011- kommrnste Form ist dir, dic wir bier Vorschlagen. Man hat Von Liner Erbsckyaftssteucr grsprochrn. Nun, meins Herrcn, sic ist grwiß auch eine Form dcr Heranzirbung dss fundirtrn Einkommrus, aber doch Link mit fcbwrren Mängrln bebastrte, die alie der VermögrnZ- steuer nichr anklchn. „„keine Herrrn, man bat grsagt: drr Finanz- Minister bat ja srlbrr im vorigrn Jahre cine Erbschaftsstcusr bor- gcscblagrn. Gewiß, mrinc Hrrrcn, mit 5%: das drückt nicht, das war wrsentlich einc Conirolmaßrrgcl. (Sehr richtig! rrcht§.) Haben Sie fich abrr berrchnrt, die Herren vom Rhein, die so eifrig für diese Steuer rintrrten, was wir Ligrntlick) wohl für Säth bri einer Erbschaftssteuer erbrben müßten, welche 35 Millionen bringt?

Meine Herren, abgrseben Von Einzelnen Spreiaibesiimmungrn in bestimmten Vermögensgattungen in England, hat mcincs Wiffcns kein Staat bei Descrndenfen, Ascendcnten und Ebrgatten, jrdcnfaUs nicht bei dem wiebtigsirn Fakle dsr Descendenien, t'ink höhere Stkuer als 1%. Wir haben die forgfältigsten Rechnungen ange'siellt und sind fir der Commission Vorzulegen bereit, und dabei kommen wir auf Säße wie folgt, um diese 35 MiÜionen zu erlangen: 2% für aue Verwandten in gerader Linie, für Ehegatten 20/0, für Geschwister 60/0, fiir Stiefkinder 69/0, fiir adoptirte imd einkindscbaftlichc Kinder 40/0 und für die Entfernteren Verwandten 12 0/0. (Hört! Hört! .Hcitcrkrit.) _ Bcrubigrn Sir sich, meins Harrrn!

Wenn nun die Wahl ist zwischrn drr Erbschafts- steuer mit solchen Säßen und einer Jahr aus, Jahr ein allmählich zu tragendén, glcichmäßig veranlagtcn Vermögens- steuer, so glaube ich nicht, daß dcm Hause die Wahl schwer werden wird. Meine Herrcn, bedenken Sie wohl, eine Descendcntrn- steuer hat einen ganz andcrcn inncrrn Charakter (srbr richtig! rechts) als eine Erbschaftssteuer für die SeiteiWLrwandtrn; da ist die Erb- schaft angcnehmer, cin vielfach unerwartetcr Gewinn. Bei den Dc- scendentcn aber, mrinc Hrrren, in eincm Lande, das doch nicht Hervor- ragend reich genannr werden kann, wo die weit iiberwiegendc Menge der Erbschaften in die mittleren Klasen fällt, wo die Einnahme aus dem Vermögen zurücktritt ' und der Erwrrb des Vaters noch immer die Hauptsache bildet, _ da wird die' Lage der Kinder meistens un- günstige'r beim Todesfali und nicht günstiger, weil die Kinder in un- endlich vielen Fällen noch immer auf den persönlichen Eriverb des Vaters angewiesen sind. .

Ja, meine .Herren, so hohe Säße zu nehmcn, das kann allerdings

"gewaltig drückend sein. um so drückender, wcil diese Steuer zufällig

trifft, weil sie abbängt von der Lebensdauer der Familien, weil in Fa.

milieu, in denen Krankheiten erblich find, sich die Erbfällc sehr

drückcnd in kurzer Zeitdauer wiederholen können. , ' _ Nun bedenken Sie weiter, meine Herren, rvcnn wir bei der ge- '

p *.

ringen Erbschaftsstkuer von Zs/g von solchen Caukelen absehen konnten, so wäre das ja völlig unmöglich in dem Augenblick, wo Sie sol-be hoben Steuern erheben; dann müssen Sie, möchte ich sagen, mit Feuer und Schwert die Bestimmungen verfolgen, die eine Umgebung der Steuer verhüten s oUen, namentlich die Schenkungen unter Lebenden, Von Vater auf den Sohn. Jn Frankeich, meine Herren, wird in dieser Beziebung ganz gervaltig defraudirt _ das ist die Meinung a[l€r Kenner der. dortigsn Verhältniss. Ob diese so lästigen und hemmenden Be- stimmungen, die fortwährend in das Verhältniß zwischen Vater und Sohn eingreifen, die unterschriden müffrn zwischen wirklichen Zuwen- dungrn und bloßer eräbrung des Unterhalts, die da keine Grenze zirhen, _ ob disse qx: sich so schwierigcn, schwer zxxonirolirrndcn, in ailen Fällen drückenden Bestimmungen gkrade die Vcdrliebe für diese Erbschaftssteusr erhöhen würden, muß ick) sehr brzweifrln.

Abrr, meine Hrrren, ich wiedrrbvlr, für mich pkrsönlich ist die Untrrscheidung bon fundirtem und nichtfundirtem Einkommen die Hauptsache. Wer mir einsn besseren ch zrigcn' kann, als wir ibn bier Vorschlagen, dessen Vorschläge werde ich auf das sorgfältigstc? prüfen,

Nun, meine Hrrrrn, ist man noch auf «'i-:e ariderr Idee gekommen, und die ist mir nicbt nen, denn ich habe au-“h damit angefangrn, indem ich rrwog, wie kommrn wir zu cinrr zweckmäßigen Unirrscbridung JWisChén fundirtem und nicbtfundirtrm Einkommrn, ob man nicht diese Untersckyridung trrffen kann innerhalb drr Einkommcnstruer scibst? Ja, mrine Herern, das grbt„nicht, es ist wenigstrns ein ganz robrr Weg, WSUÜ ich den Ausdruck gebrauch€n darf. Es ist LiUS Methode, dir daI» Richtige nicbt trifft, und ich fragr nun, meine Hrrren, was für ein Untrrschisd ist zwischen bridcn? (Zwischrnruf)

Warum? Höchstrns könnte es dock) die Déclaration séin. Ick babe aber grzrigi, das; bei diesrm W898 auch eine viel schärf€rc Dcclarationrrfor- derlich wärc. Abrr, meine Herrrn, Sir sagen, Sie Wollen ritien Zuschlag machrn zU drm Befitzrinkommrn innerhalb drr Einkomnirnitruer. Nun, wir laUten denn die Drclarntionrn? Ick) déclarire aus Grund- brsiß den Bstrag, aus Kapital drn Brirag, aus Handel und Ge- ivcrbc dkn Brirag, Vom persönlickxrn Einkommen drn andcrcn Betrag. Dieser Betrag aus dem Grundbesiy, meine Hrrren, ist drnn der fundirtrs Einkommrn? Mit nicbirn, meine Hcrren. " Sebr richtig! r€cht§.) Das ist gr111ischtes Einiommrn. Wo biribt denn die Jnirlligrnz, wo blcibt die Arbsitsicistung drs Grundbefißrrs und des GSwrrbctrribMden? Jemand kann mit einem kleinkn Vermögrn aus Handrl Und (Hewcrbe große Bsträge Erzirlen, wenn er ein firißiger und iniklligcntrr Mann ist, und drr andrre aus einrm großrn Vcr- mögrn mir ein grringrs Einkommén. Sie könnrn in dicser Form nicht fcbcidcn zwischen drin Arbéiiscinkrmmcn und» dem Brsitzcinkommen. Daran find ja auch ails Versuche in dicsrr Frag? in aiicn Ländern gesckxriteri; in Jtalirn ist man zu rinrm gcwif; ganz wilikürlicben Zuschlag grkommcxi, wovon die italienisckzrn Volksdrrtrsier sclbst nichts balirn und sagen, es wärs rin traurigrr Notbbrbrlf. Abrr, meine Hrrrrn, wcnn Sie wirklich das Rätbsrl [ösrn könnten, Arbrits- Einkommrn und Brüßbinkommen birr zu scheidrn, wo zikbrn Six? die Schuidrn ab, auf welchen Tbcil, nacb wrlcbcn Grundiätzcn ? Das ist ja garnicht ausfübrbar, mrinc Hrrrrn, da kommcn 'Sie wicdrr Vor diesrlbe Fragc, wie bri den RcalstrUrrn. Sir nrbmrn hicr rinrn Durchschnittssaß an. Ja, Lin Grundbcsißer wird wobi aus ssinem Brsiß sekbst obnr Arbsit so Und sovidl brrausschlagen können. Das ist dersrlb: Durchschnitf§ia§, auf dem dir Grundsteuern bsrubrn. Aber Sic unterscbridrn aucb zwischn dcn brsondchn Vrrbältniffen, Sir vrrlaffen das Princip drr Lsistiiiigsfäbigkrit des Einzrlncn; Es ist grwiffrrmaßcn Li" Riickfai] in Ein Systrm, welcbes wir Cbrn Wegen dérsribrn Mängel Veriaffrn wolkrn.

Mrinc .Hrrren, außcrdrm brgrcifc ich immer noch nicht, warum man drm! Wohl die:? lieber will als diE Icrmögrnssteurr, mrnn icb 13011 der chlaraiionsfragc rinmal abscbr; denn, meine Hrrren, bezablt wird doch iii bridrn Fäilrn, und zwar dirsrsbr Snmme, Es sollen ja 35 Miliionrn aufkommcn, und zivar yon dcn Inhabern Von Besitz- tbum. Wenn man befürcbtrt, es könnts einmal die Vermögenssteuer trotz drs Landtags, trotz dcs Herrenbausrs, trotz drr StaatSrrgicrung bcnnyt wcrdrn, um sie ganz unwerbältnißmäßig bis zur Confiscation zu Srböbrn, so könntc das in dirscr Form doch cbrnso gut geirbsbrn, wie in jener. Ick bcgrrife' nicht, warum man grrade dicsc-Z Bcsondere will. Msinx Hcirrn, dir Vermögensstcuer brgrrift aUe Bcfitzarten glkichmäßig und löst auf disse Weise die Frage der deitairentcnstrurr. Zum ersten Mal“, mcinr Herren, wird mit einer Stcurr, die bestimmt ist, die Rcaistrurr zu crsrxzen, auch das Kapital brrangczogrn, was bisher innrrbaib des Rralsienrrsystems rinrn ganz unberrchtigtrn Vorzug battc, (Schr richtig! rechts.) Meins Hrrrrn, diL'Vcrmögensstrnc'r yerrmcidct alle'. Klasscngrgensäße; jcde Besißart nuybarrr Natur, ge- eignrt ziir Production, wird gleichmäßig bcrangrzygcn in Stadt und Land. Sie rrgrrift Grundeigcntbum und Hausbesitz, Gcwrrbcbetricb und Kapital: init cinrm Schiagc sind die Gegensätze, dic fick) aus drn Vrrschicdkn- artigrn singulären Belastungen einzelner Besitzartcn kyrrausgebildet haber, besritigt. «Zermögcnssteuer kann sich nic incrustiren; sie ändert sich mit dem Vermögensbestand und dem Wrrtk) des Vermögens. Gcbt eine besiimmtr Besißform zurück im Werth und in ihren Cr- trägnissrn, so grbt auch die Vermögensstcucr zurück, wäbrrnd die Grundsteurr brim Rückgang der Erträgniffr des Grund und Bodens stabil bleibt. Die Vermögrnssteuer ist daher eine Steucr von Dauer; sic Hängt nicht Von den Veränderungen im wirthschaftlichen Lebrn ab; sie? paßt auf alle Zustände, weil sie allrn Zuständen folgt. Die Ver- mögensstsuer cndlich [»eriicksiäykigt die individuelle Lage des einzelnen Steucxpflickxigen, weil ja jeder in der Lage ist, der ein Object zufällig noch besitzen sVÜU', "'*'-[ckck déi ihm keine Erträgnisse bringt, ein solches Objsct zu veräUßern und sich daraus einen Ertrag zu bilden. McineHe-rrcn, die Vermögenssteuer zieht die Schulden ab und besteuert nur das reine Vermögen. 17 MiUiarden, berechnen wir, liegen auf dem Grund und Boden in Preußen, die bisbcr mit rerste'uert werden mußtrn; die Vermögenssteuer wird dieser Thatsache gerecbk- Ick glaube, meine Herren, wenn Sie die Sache ruhig erwägen und nicht einfach fich vor den Gedanken einer neuen Steuer stellen, dann werden Sie doch finden, daß diese Form, die, wie alle Berichte bezeugen, in der Schweiz dem Rechtsgefübl des Volkes in hohem Maße entspricht, die "(“ck vor kurzem die sebr nüchternen Holländer sogar an Stelle der Einkommrnsteuer eingeführt haben, was ich nicht für richtig kalte, daß diesc Stéllkk nicht die Erfindung eines Büchergelebkkkn ist- sondern das; sie kÖUTsäkhliÖL Verhältnisse in der That und Wahrheit richtig bcurtbcilt und bcranziebt, .

Meine Herrcn, ist die Vermögenssteuer ctwa drückend durch ihre

Höhe? Nun, meine «Herren, wenn der Inhaber eines nußbaren Rein-