Y; andel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten die Stelle eines ". amten, welcbe er nachdem er am 16. Mai 1874 urn * .Regterungs- und au-Ägth „vorgerückt war, auf kurze Text mit derjenigen eines Mitgliedes der Königli e_n Gsenba n- Direktion zu Hannover veriauschte. Von 1er aus_ er- Ilgte am 29. Dexember 1875 seine Beru ung als Geheimer aurath und vorraqeyder Rath in die_ "seribahnabiheilung des gegenwärtigen Ministeriums der offentlichen Arbeiten, welcher er vom 5. Juli 1880 ab als Geheimer Ober- Baurath angehörte. Am 1. Oktober 1892 trat er, unter Ernennung zum Kaiserlichen Geheimen Re rerurzgS-Rath, als ältester voriragender Rath in das Reichsamt ur die_Verwaltung der ReichOEisenbahnen über und wurde zugleich mit der Wahr- nehmung der Geschäfte eines Dirigenten dieses Amts be_traut. Die von ihm in allen Stellungezi dem Vcrterland geleisteten treuen und ersprießlichen Dienste smd Allerhochsteri Orts dur? wiederholte Ordensaus eichnungcn, zuleßt durch die am Schlu seiner amtlichen Lauf ahn erfolgte Verleihung des Sterns zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub, an: erkannt worden. ' _ AUSgestaitet mit einer „ediegenen Wissenschaftlichen Bildung, großer (Heschäßtsgewandt eit ,und reichxr Erfahrung, war der Dahingeschie ene gleichzeitig ein tuchtrgcr Ver- waltungsbeamter und hervorragender Techniker. Als sol er hat er den Fortschritten auf allen Gebieten des Eisenheim: wesens stets das regsie Interessq zugewendet urid be- Yonders bei Ausbildung der Einrichtungen zur "Sicherung es Eisenbahnbetriebs maßgebenden Einfluß geübt. In den von ihm während vieler Jahre gehaltenen akademi- schen Vorlesungen verstand er es in seltenem Maße, von dem Schuß seines Wissens auch anderen miiiithcilcn. Ebenjo * werden die Verdienste, welche er ?lck) als Vorftßender des technischen Prüfungsixmis, sowie als Mitglied des technischen Ober-Prüfungsamis erworben hat, unver essen bleiben. Bei hoher Lauterkeit des Charakters und stets ?ich gleichbleibenber Liebeiiswürdigkeit'“ im persönlichen ZliekrkZhr erfreute er sich allseitiger Werihschäßung und Be- is t eit. Sein Andeiikcn wird ein gesegnetes sein.
Der General der Infanterie Golz, Chef des In enicur: und Pionier-Korps und GeneraL-Jnspektcur der Fe tungen, ist hierher zurückgekehrt.
Der Admiral Knorr, Chef der Marincstaiion dcr Ostsee- hai Berlin wieder verlassen.
Bayern. Die gegenwärtige Tagung des Landiags ist bis zum 7. Juni verlängert worden.
Württemberg.
Ihre Majestät die Königin hat, wie der „Si.-A. f.„-W.“ meldet, die Reise nach Wildbad ohne irgend wclche Störung überstanden .und vor estern mit der Badeknr begonnen. Das Sub'ektivbefmden J rer Ma1csiät ist durchaus befriedigend, ebenßo der Zustand des in Heilung begriffenen linken Beins.
Die Kammer der Abgeordneten seßie qcstc'rn dic Berathung der Volksschulnovelle zunächst bei Art. 8 fort. Ein nach dem Antrag des Abg. Grüber von der Kommission aufgenommener Art. 83, der die Aufstellung eines Normal: lehrplans und ]ährliche Visitationen fiir die Fortbildungs- und Sonntagsschulen betrifft, sowie ein von dem Abg. (Gröbcr beantragter Art. 81), der dem Lehrer eine Strafbefugniß gegen ungebührliches Benehmen der Fortbildungs- un Sonniagsschüler einräumt, wurdcn gegen den Widerspruch des Berichterstatters Prälaten vogi Sandberger und des Staats-Ministers des Kirchen- und Schuiwescns Dr. von Sarwer) in das Gessi? aufgenommen. Eine längere Er- örterung entspann sich odann auch bei dem von den Abgg. Gräber und Eggmann beantragten (in der Kommission ab- gelehnten? Art. 75 über die Neuregelung der Bestrafung von Schulver äumniffen. Der Artikel wurde von der Kammer mit43 gegen 39 Stimmen angenommen und sodann noch Art. 9
erledigt. Hessen.
In der éZxkstrigen Sißung der weiten Kammer erklärte der Siaats- inistcr Finger au Anregung des Abg. Vogt, daß die hessische Regierung alies aufbieien werde, um die durch die Sonnta sruhe gefährdeten SonntagSzeichenschulen des Landes zu erha ten; der Zentralstelle für die Gewerbe sei bereits eine entsprcchende Wci ung zugegan en, und mit dem Ober-Konfistorium und dem bischöflichen Or inariat seien Ver- handlungen im Gange, die einen befriedigenden AUHgang erwarten ließen.
Oesterreich - Ungarn.
_, Der Kaiser inspizierie, wie „W. T. B.“ meldet, gestern fru!) m Bruck a. d, Leit a das 46. ananterie-Negiment sowie dqs 21. Feldjä cr:Batai on und sprach den beiden Offizierkorps seine vo ste „??ufmedenheit über das taktische Exerzieren und das glänzend durchgeführte kombinierte Manöver aus.
Zu der Vermählung der Erzherzogin Caroline Maria maculata werden am 27. d. M. der König beider izilien sowie der Graf von Caserta in Wien eintreffen.
Das von einem Wiener Blatte emeideie, in Budapest verbreitete Gerücht, wonach mit Riickßicis auf dic, neuesten Vorgänge in Serbien bas dxn Delegationen vorzulegende ge- meinsame Budget em hoheres Erfordernis; aufweisen solle, als ursprünglich beansprucht worden, wird dem „Fremdenblatt“ von kompetenter Stelie als gänzlich un: begründet bezeichnet. '
Der Abgeordnete Kaiser erhieli wegen seiner nter: pellation iiber pie Versrch_erun Sgesel schaft „Adriatica“ kiirzlich einen Drohbrref. .ills er gestern früh seine Wohnung verließ, wurde er 111 der Karolinengasse von zwei Männern mit Hunbepeitschen angegriffen. Kaiser konnte den Peitschenschlag parieren. Der eme der Angreifer
richtete, der andere - ein Verficherungsbeamter, Adolf Pkilixßer _ wurde verhaftet und dem LandeSgericht ein- ge e ert.
Der Bericht des Volkswirthschaftsausschusses _des Abgeordnetenhauses über den Haxtdels- und Schiff- fahrtsvertra zwischen. Oesterreich : Ungarn und Spanien emp ehlt, diesem Vertrag die Zustimmung zu er-
iheilcn und eine R olution anzunehxnen, worin die Regierixn neuerdings auiigefor eri wird, der orderung der freien Schi - Fahrt zur direkten Verbindung zum chen Triest und “Spanikn hre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Bei der getern im Abgeordnetenhause fortgeFeßten Berathung des udgets des Justiz:Ministeriums erorterte der Justiz-Minifter Graf Schönborn eingehend die von ver- chiedenen Nednern angeregten Gegenstände und schloß mit er Versicherung, daß er sein Ressort ohne Rücksicht auf politische und nationale Verhältnisse verwalte. Der Generalredner Menger kam auf die Interpellationen über die Affaire des , Pfarrers Deckert zuriick und er: klärte es für unzulässig und gefährlich, zu sa en, daß die Juden vogelfrei seien. Der Abg. Lueger erk ärte, das Dechert'sche Vaterunser enthalte nichts Gehäsftges gegen die Juden. Lueger erging sich sodann unter demonstrativem Beifall der Antisemiten und der Galerie in Angriffen gegen die Juden, deren trauriger Machteinfluß fich auch 111 Un arn zeige. Der Yeräfident drohte Mit der Räumung der Ga erie. Der Abg.
enger verlas Stellen aus den Schriften Deckert's und erklärte, einen derartigen Mißbrauch der christlichen Religion zu Ge- häsfigkeiien fiir eine Schmach. Der Abg. Luc, er betonte, das Deckert'sche Vaterunser stehe mit der christli en Religizm nicht im Widerspruch, alis Christen müßten dieses Vaterunjer egen die Juden nachbcten. Der Voranschlag des Justiz:
inisteriums wurde sodann angenommen. Der Abg. Lueger brachte hieraulf unter, Hinweis auf die dem Abg. Kaiser widerfaZZ-zne Mißhand unq(s1eheobcn) den dringlichen Antrag ein, die egicrung aufzufor ern, entsprechende Vorkehrungcn zum Schu? der Immunität der Abgeordneten zu treffcn. Der Justiz- Mini ter Graff Schönborn verlas den Polizeiberi t über 5811 Vorfall und ügte hinzu, es sei strenge Untersu ung einge- leitet. Der Abg. Kais er schilderte den Vorfall und erklärte, er werde sich durch solche Bubenstiicke in seiner für Recht er- kannten Thätigkeit nicht beirren lassen, er bitte den Antragsteller, die Dringlichkeit Éurückzuziehen. Der Abg. LUegcr zog mit Rücksicht auf die rklärungrndes Justiz:Ministers dis Dringlick): keit zuriick. Der Präsidcnt gab unter dem Beifall desHauses dem lebhaften Bedauern iiber die dem Abg. Kaiser wider: faZrene Mißhandlung AusdrUck, da diescr nur in rkin sack)- li er Weise eine dem Interesse der Allgemeinheit dicnliche Kritik an einem Kreditinstitut geübt habe. Die Sißung wurde sodann geschlos en.
Wie aus Triest Versicherungs: Gcsclischat „Adriatica“ die lassung des Beamten Pollißer angeordnét.
Gegenüber den Meldungen auswärtiger Blätter von dem Bcstehen eincr Ministerkrisis in Ungarn wird mehrscitig an: genommen, das; in Ungarn eine Kabinetskrisis eintreten werde, falls der erwartete Vorschlag der uwarischen ngicrung, mne crbiicthagnatcn zu crnennen, nicht ie Zustimmung der Kronefändc. Ueber dieStellung derKrone zu einer derartigen even: tuellen Forderung der ungarischen chierung vcrlauie bisher nichts Bestimmiks. Erst nach dem Empfanq des Minister- Präiidcnten ])r. Wekerle durch dcnKaiscr sei eine Klärung der Situation zu erwarten. Wie verlantc, werde der Minister- Präsidcni ])1'. Wskcrlc am Freitag nach Wien kommen.
Das ungarischeUiiterhaus hat gestern in der General- debatte mit großer Majoriic'it den (Heseßentwurf iiber dis staat: liche Matrikelfiihrung angenommen. Morgen beginnt die Spezialdebaiic.
In dem Klausenburgcr Mcmorandum-Prozeß wie?- gestern der StaatSanwalt' in seinem P(aidoycr darauf hin, daß die Angeklagten sich gegen_ die Gesch durch die Abfassung und Verbreitung ciner Druckichrift vergangen hätten, dercn Inhalt gcgen die' durch das Staatsgruudgescß festgestekllte Union Ungarns nnd Siebenbiirgcns gerichtet sci und die den Versuch einer Verbreitung von Theorien, wslche die Auflösung der staatlichcn RcchtSordnung enthielten, invoivicrc. Er plaidicrc deshalb für Schuldigsprechung der An: Yklagtcn. Der Angeklagte Ratiu verlas im Narnen sämmtlicher
ngeklagtcn eine Erklärung, wonach dicse solidarisch die Verantwortung für das Memorandum iibernähmen, und verlas ferner eine Rede, worin er die wiederholt vorgebrachten Einwenduiigcn iibcr cine Beschränkung der Verthcidigung rc- kapiiulicrtc und erklärte, er erkenne die Geschworenen als Ungarn ni t als kompetente Richter an, da der Prozcß ein politischer ei; auch beklagt? cr sick), daß die geschlichen Formen nicht beobachtet seien. Die übrigen Angeklagten erklärten, von einer Vcrtheidigiing absehen zu wollen, weil sie sich nicht vcrthcidigen könnten. Darauf wies der Staats- anwalt die Behauptung iiber die Beschränkung der Verthei- digung zuriick, indem er sich auf das Publikum berief, welches das nicht nur gefcßwidrigc, sondern auch unschickiickw Vcr- FMM dcr Vertleidiger 'mit angesehen habe. Er erklärte die
ehanptung, da es sich um eine politische Verfolgung handele, fiir absurd und fragte, warum die Angeklagten, die nicht als Vertreter der rumänischsn Nation anzusehen seien, ihre Gravamina nicht vor dem berufenen Faktor, nämlich dem Reichstag, vor ebrachi hätten. Die Angeklagten lehnten es nochmals ab, cikici) zu vrrtheidigen, iroß der Ermahnung des Präsidenten und seinem Hinweis darauf, daß die Ablehnung der Verthcidigung das Verfahren nicht hindern werde.
Großbritannien und Irland.
Die zweite Division des deutschen Geschwaders hat gestern Vormittag den Firth of Forth verlassen.
“Frankreich.
Die Bildung des neuen Ministeriums ist noch nicht erfolgt. Der Präsident Carnot konferiertc gestern mit dem Präsidenten des Senats Challemel-Lacour und dem Präsidenten der Depri: tirtenkammer Dupur) und berief sodann Bourgeois in das Elysée. Dieser lehnte zwar den Antrag, ein neues Kabinet zu bilden, ab, doch_nimmt man an, der Präsident Carnot werde weiter in BourÉieois dringen, den Auftrag zu übernehmen.
In einer- ersammlung der regierungsfrcundlichxn
emcldct wird, hat die Direktion der sofortige Ent-
Ncpublikaner ist ein Anika anFZenommen worden, worin
die Folitik des bisherigen Mimster- räsidenten Casimir Périer gebi igt und erklärt_ wrrd, die Partei werde nur eine Regierung unterstiißen, die dieselben Garantien biete. Die radikale Linke, genehmigte eine Tagesordnung, welche die Nothwcndi : keit betont, dcn Schweryynkt der neuen Politik nach [in s zu verlegen. »- Die außerstc Linke hat eine Tages- ordnung an enommen, worin hervorgehoben wird, man werde nur ein so ches Kabinet unterstiißen, das die Re te und Interessen der Arbeiter achte, und worin weiter jede ückkehr zu dem Geist des KlerikaliSmus zurückgewiesen wird.
. Der Heeresausschuß der Deputirtenkammer hat die Vorlage iiber die Schaffung von Saharatruppen
angenommen.
Zu dem zwischen England und dem Congofiaat ab- geschlossenen Vertragbemerkt der „Temps“: Der Ver- tra bedeute unleugbar emen E ec der französischen PVlitik in frika; er vcrleße die politi che Situatipn Egyptens und der Türkei im Nilthal und gestalte die Beziehungen zwis en rankrcich und dem Congostaat derart, daß nunmehr me er chonung noch halbeMaßre eln zulässig seien. Der König Leopold habe nicht das Recht, Eng und einen Theil des CongostaatSin Pacht zu geben. Frankreich bestße auf die Territorien des unabhängigen Congostaats ein Prioritätsrecht und werde dies zu wahren wrffen. Der „Matin“ sagt: Der König Leopold habe zwei Dinge vergessen, die Neutralität des Congo: staats und das VorkaufSrecht Frankrei s, das rankreich er- mächtige, ohne seine Fistimmung abge chlossene_ erträge für nichtig zu erklären. er ,Figaro“ wirft die Fra 6 auf, ob denn Frankreich es zula en wolle, daß England ii er (He- biete verfüge, die Egypten garantiert seien, und daß es in Zentral-Afrika thue, was es wolle.
Spanien.
Der Senat hat, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern mit 120 gegen 71 Stimmen das Indemnitätsgeseß m'cgen des kommerziellen 11100118 yjysnäj mit verschiedenen Mächten im ganzen angenommen. - In der Deputirten: kammer wurde das Gescß iibcr Maßregeln gegen die Anarchisten bcrathcn. Diesc Verathung diirfte bis Ende dieses Monats dauern.
Türkei.
Ein hervorragender armenischer Notabler in Galater namens Simondet) Maisud wurde, dem „W. T. B.“ zufolgc, von drei Individuen überfallen und durch einen Revolverschuß sowie durch Doichstiche schwer verwundet. Zwei der Individuen wurden verhafte't und galicn als Motiv ihrer That an, daß Maksud durch stoic Nachgiebigkeit gegenüber der Regierung zum Nachtheilc der Rechte der Armenier errath an dcr armenischen Sache geübt habe. Maksud „alt als Vcr- trauenSmann der Regierung in armenischen Ange cgenheiien.
Rumänien. Der König ist gestcrn Nachmittag von Bukarkst abgereist,
Karl von Hohenzollern mit der Prinzessin Josephine von Flandern nach Brüssel zu begeben. Ville Minister hatten sich zur Verabschiedung auf drm Bahnhof eingefunden.
Serbien.
Dic Proklamation des Königs Alcxawder, worin die Aufhebung der Verfassung von 1888 angeknndigt wird, hat nach dem Wiener „Frdbl.“ folgenden Wortlaut:
An die serbische Nation. Serben! Im Vorigsn Jahre habe ich Euch aufgefordert, mir treu und ergchn zu diensn, und schon damals sagte ich Euch, das; ich das Land auf Grund dcr Ver. fassung_1ind dcr Gcfrize regieren wii], und daß die Verfaffung in Volle Kraft unb_(Heltung treicn soil., Meinem APPLÜ habt Ihr mit jener Begeisterung, Ausdauer, Lich und Vertrauen zu mir entsprochen, welche ich Von Euch erwartete und mit wclchen Ihr meine nationale Dynastie immer umgeben habt. Serben! Ich danke Euch. Erzogrn in den Traditionen drr Obrenowitscbe', glaube ich und Werde sists an Euren Patriotismus und an Cure Hingebung glauben, sowic Ihr an meincn fesii'n, unerschütterlichcn Willkn, bloß dcn hkiligcn Interessen meines geliebt€n Volks und drs skrbischen Staats edankens zu diencn, geglaubt, habt, glaubt und glauben Werdet. In die 811 gegen- seitigen Gefühlen wolien wir ails Kraft einsc'ize'n, um unserer staat- lichen Aufgabe! zu entsprschcn, und mit Eurer Hilfe bcstrebe ich mich als Curr König und wcrde micky bssirebcn, ohne Unteriaß Enki“ Wobi und Gedkihen, sowie dick Ordnung_ und dkll Fricdcn in unse'rcm geiikbtcn und thcursn Sorbien zu fördern. Dicscr meiner heiligcri crhabmwn Aufgabe? entspricht iki? staatsbiirgcrliche Pflicht Links jedcn, 0811 König Von Serbikn in_dieser Aufgabe zu unterstüßrn, und in erster Linie liegt doppelt dieie Pflicht dcn Staatsdikncrn und Staats- körperschaftkn ob, dercn Wirksamkkit vkrmögc der Grnndgeseßc und durch das mortarchischr Prinzip msiner Fi'öniglichsn kaalt untkrsiclit ist. Die Aufgabc, Weichs irh mir Lsiclii hatte, war schon deshalb schwierig, weil zahirsickye Gsiech wä7rcn_d mriner Minderjährigkeit im Widerspruch mit dcr Verfaffimg beschlosii'n und eng mit derkn Hand- habung Verknüpft wurdcn. Viele Staatsi'inrichtungen Wurden auf einer (*rkiir-istclien Basis cingsfiihri und hab?" schon durch ihren Bestand die Bestimmung, nichi dcn (i_[lgkmkilién Jiiikkkffkn dcs Throns und dcs Vaterlandes, sondkrn periöniichcn odcr parieilichen Leidknschastc'n zn birnen. Durch ihren widerrcchtiichc'n Und widrrnaiüriichen, das ?in- sehcn der Krone und der Nation schädigenden Ursprung haben diese Gssetze und Staatscinrichinngon schon von Anfang an dir Bc- deutung verloren, We'lchc ihnen zugedacht War. Meine kdklsicn iind aufrichtigstikn Wünsche siisßcn auf Unübcrwindliche Hindcrmffi. Serben! Fiir dissen Zustand will ick) gleich meinen Vorfahren die Abhilfe suchsn in dcr Vkrsiändigimg mit Euch. Seinerzeit, wenn ite Leidenschaftrn bcruhigi, dcr Frikden und die Ordnung [*k- fssiigt sein werden, will ich an Euch herantreten, Um gemeinsam auf Grund der gewonnénen Erfahrungen eine ncue Landeswerfaffung auszuarbciien, und fiir jLiZt „habe ich beschlossen, daß die Vsrfaffung Vom Jahrc„1888 in allen ihren Bc- siimmungen aufgehoben und provisoriich die Verfassung vom Jahre 1869 in ihrem ganzcn Umfang wieder iii Kraft gkseizt wcrd€._ Indem ich Euch disse meine Königlich? Entscheidung zur Kenntniß brtrzge nnd Verkünde, erkläre ich Alien und Jeden, _da von heute an die Ver- fasiung Vom 29. Juni 1869 in voile (He in_ng tritt. Alien Lauch- behörden beichle ich, daß fie sich nach derielben richten, und Euch Allen sende ich meinen Königlicher) Gruß, indem ich unser liebes Vaterland dem Schuß des Alinxcicbtigen empfehle. ,
Gegeben in unserem Königlichen Schloß zu Belgrad am Nikolaus- tags, 9. (21.) Mai 1894. Alexander. .
Wie die „Frankfurter Zeitung“ aus Belgrad m_eldet, smd der Führer der extremen Radikalen Taisic und vier hci"- vorragende Radikale auf Antrag des Untersuchungs- richters verhaftet und nach den Kasematten gebrgcht worden- Später wurden fiinf Arbeiter sowie zwei Mitarbeiter des radikalen Blattes „Samostavysk verhaftet.. In der Wohnung ein es der le „teren wurde ein Arbeiter bei Anferti ung vonPatronen betroffen. 000gefiilltePatronen wurdc_n bes lag- nahmt, ebensoviel sollen in dcn'leiztekn Tagen vertherlt worden sein. Dem Wiener „Frdbl.“ wird uber die „Entdeckixn'g dleskr geheimen Patronenfabrik eschrieben, dqß die Mumiwn f“? die Peabody ewehre, mii enen dienMiliz .bewaffnet ist, be- stimmt eweZen sei. Sechs Lxute hattet) seit (Zehn TÜYM as dcr Herßellung dieser Munition gearbeitet. .me gro e An- zahl Patronen sei vorgefunden worden; 3 Millionen atronekl wären bereits in das Innere des Landes versandt worde!)- - Dcr „Politischen Korrespondenz“ wrrd gemeidet, ine Ernennung des friiheren serbischen Gesgndten m _ Zei; Bo icevic zum Gesandten in Berlin stehe_ ka rils nächxi'ten Tage bevor. Ferner seizder Gesandte m Pa n Franafsovrc auf eigenes, krankheitshalber erfolgtes Ersychin von seinem Posten enthoben und der Legations-Ssertaxil„ Wien Barlowaß unter Be örderung Kum Mintste UZ Sekretär erster Klasse zum Ges aftsträger n Athen erna"
worden.
um sich über Wien und Köln zur Vermählung des Prinzm '
„bkbung der Kia e im Sinne der ZivilprozeZordnung ver
Der bisherige serbische'Gefandte Pasic tritt in einem an die „Nowoje Wrewja“ gerichtexen Schreiben den verschiedenen über ihn . verbreiteten Geruchten entgegeii und erklärt nxenn er wir der le ien Wendung der Dinge in Serbien auch 111 t einverstanden et,_so.werde er doch niemals den le alen Bo en verlassen; er sei em aufrichtiger Unierthan des Konigs Alexander gewesen und werde es stets sein.
Bulgarien.
Die Feier der LandesPatrone Cyrill und Met ud wurde dem „W. T. B.“ „zufolge gestern in üblicher WZise durch Prozession, Gottesdienst und Truppenrevue festlich ÖR gangen.
Amerika.
Wie „W. T. B.“ aus Washin ion beri tet, at der Senat gestern mit 38 gegen 28 Étimmen cYen (]an un- erwartet von dem republikanischen Senator Teln'ier ein- Ybrachten Antrag, „bie Tarifbill abzulehnen, verworfen. Die
cngtorcn waren etltgst herbeigerufen worden; die namentliche Abstimmung fand unter großer Erregung statt.
Afrika.
Nach Meldungen der „Politischen Karre onden“ au Kairo beabsichtige der Khedivc dicRcisc Lipack) Ezuropes; am 22. IUP], anzutreten, zunächst nach Marssiiie, dann zu einem mertagt, en Aufenthalt nach Paris und von dort nach Loiidon zu ge)en,"wo er acht Tage verweilen dürfte. Die Ruckreise' werde uber «Holland, die Schweiz, Wien und Konstanimopel erfolgen. Aenderungen des Reiseplans seien jedoch nicht auSgcfchiofscn.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht iiber die gestrige Si un des a ' s der Abgeordneten befindet fich in dor («L?stcgn Bsilége.u1c
- Das Herrenhaus tritt am Dienstag, 29. d. M., Na - Mittags 2 Uhr, zu seiner 15. Piknarfißung zusammen. Auf F?r Tagesordnun sieherx: Der mündliche Bericht der Kommission für kommunale Ange egcnheiten über den GkseZeniniurf, betreffend das Ruhegehqit der Lebrrr und Lehrerinnen an den öffentlichen nichtstaat- lichen "m1tiler6n Schulen und die Fürsorge fiir ihre Hinterbliebenen; drr mundl1che Bericht der Justizkommission über den Gessßentwurf, betreffend die Errichtung ,etnes Amtsgerickyis in dsr Gemeinde Kalkberge- Rizdersdorf; die emtnaltge Schlußbcrathnng über die Staatsverträge znnscben Prcußsn und dem Großberzogthum Hessen Vom 12. SLP- txmber 1893/20. Jiovsxnber 1893, bktreffend den Bau und Betrieb Einar Etsknbahn Von Salzschlirx nach Schlitz, sowic-x zwischen Preußen und dem Er_oßherzogthum Yecklenbur -Schwerin Vom 31. Miirz 1894, wxgenYcrsteiTungxmch Eisenba 11 yon Rostock über Sülze Lach Tsrsibsces; endlich mundlichc Berichic und Anträge der Petitions-
omrm wn.
*- Die Tagesordnung dsr morgigen 72. lsnari an des Hauses der Abgeordncisn (Beginn VormiiiagsPU Uhr!“; christ: 1) ZwMe Berathung des Antrags der Abgg. Ring und Gen. auf Annahme emes Gesehsntivuris, brireffend Abänderung des § 86 Abs. 1 dcr Krrisordnung Vom 13. Dezember 1872/19. März 1881; 2) ziveite eraihuxig des Grisßeniwurfs, betreffend dis Fischérei dcr Uferci Ln- timmrr m den Privaifliissxn der ZProvinz Westfalen; 3) mündiche Berichte der Brzbgrtkmnmrsfion 1": er Prtitione'n; 4) 5) 6) Berichte d(xr Agrarkotximiiswn, drr kacindékommiifion und der Untérriéhis- kommission Übkr Petitionsn.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die dreijährige Verjährung dsr Wschelordrrun 8611 den Acceptantcn bezw. dLii Aussislisr wird nach Arts.8fG der HELLA- ordnufng durch'B chandigung der Klage unterbrochcn. In Bezug auf diese Bestrmmrzng hat das Reichsgericht, 11. Zivilsenat. durch Urthctl vom 2. Marz 1894 ausgksprock en, daß, falis beide Parteien in dem Tsrnnne ziir mündlichen Verhandlung 11061? die eingekiagie Wechseifordermxg nicht erscheinen und demzufolgc das Vcrfahrenruhen [JffN- im Gcbteie des Preuß. Mig. Landrechts die Unte'rbrechung der Yerxahrung darnit beendtgt ist und dsr Lauf dcr dreijähri en Ver- zahrung von neuem bcginni. _“ Die (Ehefrau Sch. Katte mit tbrrm Ehemannc gkmsmschaftlich einrn cigcncn Wechsel (1. (1. Bur ," . 4. Jan. 1888 MM 19 500 ..ck-6, zahlbar am 30. arz 1888 cm dcn Vorjchußvsrein zu Burg odkr dsssen Ordre, ausgestellt, abkr am Vcrfaliiage nicht eingelöst. Aufdic durchZusteliung Vom 12. Oktober 1888 yourVorschußvchin erhobene Wechselklage war Ternxm zur munditchcn Verhandlung am ]6. Oktober 1888 an- beraumt, "i weichem jedoch keine der Partei€n Erschien. Später wurde uber das Bcrmogcn des, Ehemaims Sch. Konkurs eröffnet, in welchem die W€chselfordcrung) bis auf dcn Rest von 18 229 „xl. zur Hébung leangie; Am 11. ilugiist 1893 lisß dcr Vorschußberein bie Béklagte Sch. wieder [aden rnit dem Anfrage, dirseibe wechsclmä ig zur Zgblung von 18 229 „xu zu vcrnrthcrlcn. Die Beklagte erhob den Einwand der Verxahrung der Wechselfordkrung und die Kia e Wurde demzufolge in der Bkrufun sinstanz abgrwiesen. Die Reviwn dcs V9rschußveretns „wurde Vom 5 Teichsqericht zurückgewieskn, indem es bL- Jrundcnd , ausfuhrte: „Dcr Berufungsrichter be “kündet seine «insichi m zritreifender Weise mit der AUSZÜhrung daß ILL bis zur Einfuhrung der ivilprozc ordnung Entscheidende xboxschrifi des, § 554 des reu . [1D Landrechts [. 9 (Wird die gehörig angemeldete Klage ni t nach. orschrift der Geseize pcrfolgi. so fangt von dem Tage an, wo der Kläger die Sache hätte
"sortseßen können und sollen, eine neue Verjährung wider ihn an)
93441) Wi noch den maßgebenden Grundsatz enthalte und zwar auch fur die WechselVerjährung. Der Vordersaß des § 554 enthält in den Worten „.die gehörig angemeldete Klage“ allerdin s eine Voraus- sWung, die seit Einführung der D. Z.-Pr.-O. ni tmehr eintreten M11, da es nach dem S stem der Z.-Pr.-O. eine Anmeldung der chZZe bei Gericht nicht me r giebt; allein schon vor Einführung der -' r--O. herrschte darüber kein Zweifel, das; dir Anwendun des rundsgßes des § 554, wonach die Unierbrrchung dcr Verjährung auf ört, sobald die Kiage nicht nach Vorschrift der Geseße fortgeseßt wird, nicht auf d,?" FAU einges ränkt werden dürfe, daß der Berechtigte es gar nicht SMW) bis zur nsteilung der Klage selbst habe kommen lassen. . . . In. die landrecbtliche Lehre von der Verjährung durch Nichtgebrauch FWU die Zivilprozeßordnung durch § 239 nur insofern ein, als sie is Unterbrechung nicht mehr mrt- Anmeldung oder Anstellung der lage im Sinne des Allgemeinen Landrechts, sondern erlxi dmtit (Fr- . m e ; ie Gtundsaße des ür etlichen Rechts über die olgen der nichtgebörigsn FNF Wang des Re tssireites werden von der Zivilprozeßordnung iLiCbt deru ri. Infolge dieser Steilung der Zivilprozexordnung gegexiuber ITM burgeklicben Recht ist demzufolge der Grund (1 des Preußischen b ? 9, wonach beim Ruheniassen des Rechtss reits die tiier- ZFT ung aufhört und eine neue Verjährung beginnt, unberuhrt nt eben. - -- _- Was sodann die Frist der nach Beendigung der in Jbrechxmg beginnenden neuen Verjahrung beircihfft, so beruht quch Ges eser Beziehung die Ansicht des B*erufungSri "ters aiif richtiger „ LLZtzesMslksun ." Wie das ehem. preuß. Ober-Tribunal m „d. Urth. brech*Nov' 185 uberzeugend aukgeführi hat, Werdau durch die Unter- ilmg der Be ährun keinerlei Aenderungen in der Natur des zu
' , r “?.Wo_senden Recéts herbeigeführt, welche eine andere Verjährungsfrist
als bis „ursprünglich festgeseyie bedingten auch konnte es der G
anogltch in die Willkür des Berecbti ten stellen wollen, durL e ?!??? axieYijegUedeixethFrr-ZZHFZTZurbdstyemntäKtlzges Ziegenlaffen des Proszeffes dretßigxahrige Zu sehen." (13/914an en eson eren Verxahrungsfrti die
Eutsckxeiduugen des Ober-Verwaltungsgerichts.
Nach § ? Abs- 1 des Kommunalab aben e 8 es vom 27 ' 1885 ist em Gewerberreibender in 9der kZ“?)serxtzieinbe, in wethYZ ohne daß er daselbst emen Wohnsitz hat, eine Agentur seinks Gewsr„bkunt?rnebmet1s fich bZfindet, welche ermächtigt ist, Rechts- geschafte im Namen und fur 9i€chnunYdes Inhabers selbständig ZYFYYZZßeYZteiLk-ZMYHsteFrpfluZtig. «zn Beziehung auf diese Be-
, a er- erwa un s eri , 1. “' ' Urtheil vom 14. März 1894 ausgejpchkYn:ck)t Senat, durch em
1)" Unxer dem in § 2 Abs.1 gebrauchten Ausdruck „Rechts- geschafte sind nicht' nur die emgen Rkchtsgeschäfte zu verstehen weiche dem Gewerbetreibenden nspruch auf Vergütung für seiné FiexskanybgewahLen, sonderÖ aucbb stoic? Rechtheschäfte, deren Zweck , ' iirung er vom cwer ?. rei enden " „ ltchZn2)Le(tFiiungen isZ-[bsthl ubernommenrn gewerb
(„ ine ziim ießen Von Rechtsges äften „ eib iänd' “ Agentitr ist „nicht' Vorhanben, wsnn die EémäckyiigiTng dses 91ngth daraux» beschrankt ist, die emzelnknRechtsgeschäfte, dersn'Jnhali durch den Inhaber bes Unternehmens in aUen Wesentlichsn Beziehun en vorgeschrieben, ist, durch kenia Handlungen zum förmlichen AbsÖHUß zu_ bringen; btelmehr ist zu der geseylich vorgeschricbenen Selbständig- keii"erforderiich,' daß der Agent 5erth ist, nach eigenem Ermessen dgruber zu be nden, ob, mit Wem und unter welchen Bedingungen em Rechtsgeschaft abzuschließen ist.
Der Karismann R. m Stettin bsireibt daselbst ein Spcdiiions- und FYommrsswxisgeschafi und benutzt zur Vermittelung der über die Landrsgrenze mit Rußland gehénden Sendungen die Dienste des in Lydikuhnen wohncndcm" Kaufmanns S. Dis Thäi keit des S. im Tzniereffe des R. beschrankt sich darauf, daß Lk zur Bedeckung der aus .)iußland ankommenben Guter, Welche in Eydtkubnen umgeladen werden, das erfbrderltche Dickenmatrrial hergiebt, daß er ferner die box) R. "untxrxeigxner Adress abgesandien, nach Rußland bestimmten Gitter fur diesen_ in Empfang nimmt, namens drs R. darüber quittiert, beim Zanwt die zur Ausfuhr erforderliche Anzeige macht, und der Guierabferttgungssielie, die zum Weitsrtransport nach Rußland erforderlichen Frachtbrtefe, Welche V?" R. bereits Voliftändig bis auf bas Datum ausgefuiii_s1nd, nach Emrückung des Datums der An gabe ubergiebt. Der thneindLVOrsiehkr zu Eydtkuhnsn zoq für das ahr 1892/93 den Kaufmann R. mSteitin zur Gemeinde-Einkommensteuer heran, mdsxn er annahm, daß cine dir Gernei11desteuerpfiicht begründende Agentur seines „Gewerbeuntern'ehmens in Eydtkuhnen sich befinde, Miche zur seibstandntgeti Abschlwßung yon Rechtsgeschäften im Namsn drs Inhabers ermachttgi ist. Dieser Auffaißsung traten auf die KiagrR drs R. gngn drn Gemsindevorsic Lr zu E. sowohl drr KreiSansschuß Gtailupönsn als auch der Bezirksausschuß Gumbinnen ber. Auf die Revixion des Kiägers aber erkannte das Ober-Verwaltungsgericht au die Freisteiiung des Klägers hon „dcr pro 1892/93 gefordxrtsn Gemeindesteuer, weil der in E. be- findlichc-„nKYgentur dtL"J€seßiich erforderte Selbständigkeit mangelt. „We"nn Kiager auszufu ren, Versucht, daß eine die Gemeindssieuerpfiicht begrmidende Agentin: seinrs gewerblichen Unternehmens in E. nur dann vorhaydxn sem _wüxdc', wsnn der Kaufmann S. zum Abschluß von Speditionsgeschafien ermächtigt wäre, so ist dies verfehlt. Aus drm das Geseß _VOM 27. Juli 1885 beherrschcnden Grundsatz, dxiß bas gewerbliche Einkommen dort der Gemeindebesteuernng untcr- [l?gf, wo es entsteht, folgt ksinssrvé s, daß der im § 2 a. a. O. ge- brauchte Ausdruck_ „Rechtsgeschä e“ in dem vom Kiäger gewvlitcn , cmschranksnden __ _Sinne auszulegkn ist; vielmcxhr ist daraus, daf; dais (3197615 das Einkommsn aus einem uber, m'ehre'rr' Gemeinden sich mtsdehnenden Gewerbebetriebe als em emhcttitches brhandeii und 010 Vertheilung nach einem Mas;- siabc ordnex, wxlcher bon drr Fra e gänzlich unabhängig ist, wo die Reckptsgrschafte uber die grwrrbli M Leistungen und den dafür zu zahlendsn (Entgelt abge'schloffen werdkn, das (Gegentheii zu entnehmen. Dem Vordsrrichtcrfiann daer der Vornmrf nicht gsmacht Werden, daß kr dem chrtff _ der „Rechtsgeschäftk' im Sinn? des § 2 des Gesexxs vom 27. Juli 1885 Vsrkannt habc. - Es brgründet aber das „Bestshen etzikr Agexitur, welche zum Abschluß yon Rechtsgexchäften erst'txaLhtllek-ilst/ddstzc écrithdkTisucrxfiichtÄibosch[nicht; hicZzu ist v Elmehr er or cri „ a 18 gcn ur Sim u; Von T€ tsc äten .selbsiändig" ist . . . “ (l 293.) ck s ck gsch f
Kunst und Wissenschaft.
E1116„Aussiexiiiiig Von Entwürfen und Ausstattungs- Grgcnstandcn fur evangelische Kirchen, zu Welcher der in diesen Tagen sigttfindknde, von der „Vereinigung Berliner Architekten“ veranstalietc Kongreß für den Kirchenbau des Pro- testantismus Vsrqiilqssuxig gegeben hat, ist gestern in den Aus- stxllungssalen ber Koniglrchcn „Kunst-Akadsmie, Unter den Ltnben 38, eroffnet "worden. Die „schr reichhaltige Sammlung architektonischer Cntwurie, Weichr hier vorgeführt wird, stammt nicht nur aus Bcrlm, jondkrn aus fast aiikn Theilen Deuts iands. Auch aus dern Auslande (Schwedczn, Rußland und ben 9 tederlanden) find emzelne Beiträge zu der Ausstellung eingesandt worden. Wenn es zunächst für drn Fachmann ein eigen- artiges Jnt€ress€ gemahrt, an den htrr vereinigten Arbeitkn die Ent- rvickelung zu vérfolgrn, welche der protestantische Kirchenbau in den lehren Jahrzshnten genommen hat, „so ist dir Bedeutung der z. Z. auf dteyem Gebiet „statténzdenden Baythatigkeii doch so groß, daß die Aus- stelluztg auch die T erinahme weiterer Kreise herausfordert. Für das Berliner ublikum burfie „es namentlich von Werth sein, daß es hier Gelegenheit findet, eme großere Zahl der in unserer Stadt augenblicklich im Bari begriffenen oder zum Bau vorbereiteten Kirchen *- fo den neuen Dom, die Katser-erhelm- und dicKaiser-Friedrich-Gedächtnißkirche u. .w. »- im Entwurf kennezi zu lernen und mit älteren Bauten zu verglei en. Besonders gpzteherzd „isi es 011 -, daß man von der Thätigkeit mehrerer unserer metitbeschafttgten Kir en-Baumeister, insbesondere Orth7s und OYLU's, em zusammcmhan cndxs Bild Fwinnt. Auch die preußische Siaatsbauverwaltung hat 11 rnit einer * eihe ihrer bczüglichen Ar- beiten an der „Aussteliun betheiligt. Die in letzterer vertretenen Muster kirchitcher Ruskiiattqustücke, Makereien und Skulpturen unterbrechen tn angeiiehmer ei 8 die Reihe der architektonischen Zeichnungen; 7- Dte Aussteilun wird auf die Dauer von etwa 14 Tagen ,tagltch von 10 bis 4 U r gegen ein Eintrittsgeld von 50 „_z geöffnet sem.
Gesundheitöwäen,“ Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
C b o l e r a. Oesterreich-Ungarn. „In Galizien erkrankten, dem „Heft. San-Wesx' zufolge in dre: Gemeinden des politischen Bezirks 1FZZoiliISzczezkw tn der Zeit vom 8. bis 15. Mai 21 Personen, davon ar en . Rußlgnd. In der Stadt'Warschau wurden, wie in den .Veröffeniltchun en des Kaiserlichen Gesundheitsamts* berichtet wird, vom 7. bis 13. ai 10 Erkrankungen H5 Sterbefälie) gemeldet, in den Gouvernements Radom vom 1. bis .Mai 56 (35), lock vom 3. bis 10. Mat 34 (24), Kowno vom 29. April bis 5. ai 10 C5). Türkei. Im Vilaéet Siwas zählte man demselben Butt zufol e von Mitte April is zum 6. Mai 442 Todesfälle. c'Ostindien. Kalkutta. Vom 8. bis 14. April sind 75 Per-
sonen an Cholera gestorben.
In New York w 1) Pvcikein'd ,! , - ur en, we n . ' “ mitgetheilt wird„„vom 11. Februar bis 2? Qrtithb. X «[M- kun en mit 51 Sterbefallßn angezeigt; in C icago belief fi " *die? Za [ der Pockentobesfalle im Monat März na neueren" richten auf 100, also tm NY? Fréartaß des laufendenYahres auf1 . e yp us. , Reg.-Bez, Marienwerder. Jm Kreie einer Mitihetiung vom 14. April zufol 1» ins esatximtS22r &II-Mi ße? darunter _3 mrtiödtltchem Aus ang, feJigeste t worden. Der erste als “ trat bereits Mitte Januar an einem unmittelbar an der rusfis en Grenze gelegenen Gute bet einem aus Russisch-Polen stammenden Ar- beiter auf, der sich wahrscheinlich durch den Verkehr mit Yersonen aus dem russischem" Grenzbezirk in iert hat. Ende anuac; bßzw; Anfang Fkbruar übertrug W) die Krankheit aiif „ mtt ihm zusammenwohnende Arbeiter, von diesen an einen Gutsarbetter, alsdann noch auf Personen. Durch emen der zuerfi Erkrankten wurde die Seuche nach einem 5 km von Strasburg entfernten Ort verschleppt, woselbst 5 seiner Angehörigen erkrankten und _] starb. „Durch den Verkehr mit dieser Familie o !!!"-h der Lehrer die Krankheit zu, die beiihm mit dem Tode endete. Ära? Veranlassung des Kretsphvsikus, der die Kranken am 17. März amtlich untersuchte, erfolgtne deren Ueberfübrung nach dem Krankenhaus zu S_trasburg. Hier ubertrug sich drr Flecktyphus auf den Krankenhaus- warter, und Kauf emen we en, eines anderen Leidens in Behandlung YFnFZWVZJäZMikaTW t:?)ertt retsphLsikus, d2€r fich bei der Unterfu ung „ r nzier ae, Wure am 4.de§e - lagerig und starb am 5. April. slben Monats ett ist im I) tsch R 'chJWi-e"za eu en er mr en s mer in . fange verbreitet. g h nennenswerthem Um
Verdingungen im Auslande.
30 M * 1 m Fr3ß58i*11""ie8 „ . a:, )r. ; . . un an, efretär de Oi' d' EbexbiahanéseYchaft, leYÄZZs'lMÉ dLondon IS.; rLiefeLiikiglsFFT ur aggon . a ere e in un ki] in d 5 eseiischaft gege'n Zahlung vono t21liSchi inZ. Ln BUMM der «5 (1 en.
5. Juni, 10 Uhr. Ministerium der öffentli en Ab 't General-Jnfpektion der Eisenbahnen zu Rom: Zeferunk; SibeljzeULin? festen Materials: 1 Drshs eibe von 15 111, 2 solehe Von 5T m, 3 solche vuori 44 m, „1 Hebe rahn für 6 b, 7 hydraulische Krähne mit den zzugehorigc-n gußeiserneti Röhren u. s. w. für die Stationen Faenza und „„Brescra. Lzsferungsftist 3 Monate. Kosienanschlag 76 051 Fr. Vorlaufige Kaution 3000 FrP DTfinitiye Kaution 7800 Fr.
or ugal.
8. Juni, 12 Uhr. Königlich portugiesische Eienbabn eseil a zu Lis s ab on: Licierung Von festem Material für ixen Strgeckenisdcilxnß ais: Schienen, Wetckpsn, Kreuzungen, eiserne Unterlegsplatien, Ver- bindungsplatten, Bolzen, Klammern und Tirefonds u. s. w. Näheres
ebenda. , . ' E ypten.
26. Mai; Krtcgs-Mmisierkium zu Kairo: Lieferun von fol- YFZ YeklezdunKs-t L*".dleYsrüstÉ"?WMMMWM: Ia en, Bein-
rn, em en, ner em Li ern, a i" ck , , BükßTn-UYMPÜÉU u. [s. w. chen uch rn Tarbuschen Quasten,
“ ; ar. ' erwa tung der Daira Sanie u Kairo: Lie e vori 3374 Stahlschienen, 6020 Laschenh, z 28 806 Krafnxxxné 16 208 Laschenbolzcm 2000 Pflockbolzen mit Schraubenbolzen. Näheres an Ort und Stylie'.
Verkehrs-Anftalteu.
erbesthal ist die englische
Laut Telegramm aus “3. Mai ausgeblieben. Grund.
Posx iiber Ostende vom Ungunstiges Wetter auf See.
Bremen, 24. Mai. (W. T. B.) Norddeuts er Liv 2). Yer Reichs-Postbampfsr „Sachsen“, yon Ost-Asien komÜend, ist („im 22-5". Mat Vormittags m ,Suez angekommen. Der Reichs-Postdam fer „Halter“, nach Australien bestimmt, ist am 23. Mai, 10 Uhr or- mtttags, m Negpcl angekommen. Der Schnelldampfer „Trave“, nach NLw-York brsttmmt, ist am 23. Mai, 8 Uhr Morgens, Doyer passiert. Der SchneÜdanwfer .La'hn“ hat am 22. Mai, 11 Uhr Vormittags, von New-Yoxk Ns. Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schneildampser .„Spree' von New-York kommend, hat am 23. Mai 124 _Uhx Nachmittags Hirst Castle passiert. Der SchneÜdampfer „Elbe , vim New-York kommend, ist am 22. Mai, 11z Uhr Abends, auf ider Weser angekqmmen. Der Postdampfer „Dresden“, von Baltimore kommend, ist am 23. Mai, 7 Uhr Morgens auf der Weser aygekowmen. Drr Dampfer „Lancelot“ hat am 23.MaiVormittags die' Reise von Lissabon i_iach Bahia fortgeseßt.
London, 23. Mai. (W. T, B.) Der Casile-Dampfer ., HaWaxden Castle“ hat heut? auf der Ausreise Madeira passiert. Der Untqn-Dampfer „Mexican' ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen.
Theater und Musik.
Jm Kö'niglicheN Opernhause be innt mor en Richard Wagner's „Ring des Ntbelun en“ mit dem „R ein old“. ie Beseßung ist folgen'dzé: Wotan: Herr tammer, Donner: err Krolop, rob: Herr Philipp, Loge: Herr Gudths, Alberich: Herr S midt, ime: Herr Liban, Fasoii: Herr K_rasa, Fasner: Herr Möd inger, ricka: Frau Sucher, Fring: Fraulem Hiedler, Erda: Frau Goe e, hein- tychtxr: Damen „Letsinger', Herzog, Lammert. Kapellmeis er Sucher dirigiert. -- Erne zweite Oper von Ferdinand Hummel, betitelt „Angia', Text _von Dxlmar, gelangt in nächster Zeit zur ersten Auffahrung. Kapellmeister ])1'. Muck studiert das Werk, welches Vor Hummels „Mara' komponiert ist. _ In der gestrigen Vor- sixiiung von „Mignon' sang Fräulein Krainz zum ersten Mal die Titelrolle. . '
Im Kön: lichcn "Schauspielhause Werden morgen die Lustspiele .Der, ugendwachter“ und „Die Diensiboten“ gegeben.
" Dem Lesstrxg-Theaier hat Felix hilipvi ein neues abend- fuilendes Schczusptel sixgerxtcht, das von errn ])r. Oscar Blumen- thal “zur Auffahru_n fur die nächste Spielzeit angenommen wordenist. ' Jm Friedrt -Wilbclmstädtischen Theater ehtmorgen die Strauß'sche Operette .Der lusti?e Krieg“ in Scene. tZilm Sonn- absnd gelan t nach langerer Pause n neuer EinYiJudierung und theil- fchYser Neu eseßung der Hauptrouen Suppé's „ occaccio' zur Auf-
rung.
' Auch das Lusispiel-Personal des Residenz-Theaters siedelt in den ersten Tagen des Juni nach Hamburg über, um an dem dortigen Ensemble-Gastsxiel theilzunehmen. (Es finden demnach nur noch acht Aufführungen m Refidenz-Theater itatt.
Jm Adolph-Ernst-Tbeater nder am Sonnabend die 250. Aufführung der beiden Possen , barle 's Tante“ und .Die Ba azzi“ statt. Auch die Besucher dieser Iube orstellung werden ein Je tsouventr erhalten. '
Mannigfaltiges.
Der unter dem Protektorat Ihrer Maje äten desKaiLers und derKaiserin stehende Preußis?e erein zur fege im Felde verwundeter und erkraxi ter Krieger hi t heute in den Geschä sräumen des Zentralcomttés der Deutschen Vereine vom Rothen reuz seine Jahresverxammlung ab, die in Vertvetmkg ' des Fürsten zu Stoiber - Wem gerode von dem Kammer Z ] von dem Knesebeck _ gelei et wurde. Derselbe gedachte UM der nunmehr 25 jabrigen , Thätigkeit des deutsctlxen
comités, in dessen Händen seit dem 20. Ap [ 18
Herm einheitliche. Vertretung der Vereine vom Rothen Kren!t UF; Bis zum Juli 1872, wo die Kriegsthätigkeit des Zentralcbm