1917 / 225 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Sep 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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„Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs- wetse Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 191_4(RGV1. S. 487) und 10. *ebruar 1916 (RGW. S 89) in nach Zustimmung des Herrn eichs-

*- kanzlers über dis Beteiligung OLS französischen StaatSange-

hörigen Louis Roger in Jaxnac b. Coqnac an der Cognac- ftrma Jules Turek u. Co. in Iserlohn die ZwangSverwaltung angeordnet (Verwalter: Rechtsanwalt und Notar Scholz in Iserlohn, Gerichtsstr. 11).

Berlin, den 17. Septémbür 1917. Der Minister für Handel und Gewerbe. I. A.: Huber.

Bekanntmachung.

Auf Grund dür BuudesratCVewrkmmq vom 23. September 1915 zur Fembaltuna uanv-rlä Wer Petsonen vom Handel (R(ähBl. S. 603) babe ich dem Schankcc-iri Franz Deja, Zrltersttaße Nr. 2, dmcb WUMMUJ Vom beutkgen Tag!? den Handel mit Ergen- stänben des täalicben Bedarfs, inIbcsonderk die Abgabe von SP-isen und (&)etränken in Gastwirjjchaften, wegen UnZUVerläkfiykeit Zn bxzug auf diesen Handelobettieb untersagt.

Bkrlin-Schönebe7g, den 7. Skvfember 1917.

Dkk Poxizyipräfident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. B.: Machatiuk.

,Bekananachung.

Auf Grmxd der Bundesratévkroxdnung vom 23. Septkmöer 1915 (RGA. S. 603) Habe icb dem Schläcbcejmeiner Paul Köhler, Berlin, Putbusetstr. 39, durch Verfüaung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedatfs, insbe- sondere mil Flei.sch und FTeischWaren, wegen Unzuverläffizkeit in bezug auf dtesen Handelsbetrieb untersagt.

Bersin-Schönekerg, den 19. September 1917.

'Der Polkzeipräfidenf zu Berlin. KriegSwuchstamt. I. „V.: Machatius.

Bekanntmachung.

Dem Händler Georg Wilmer in Kebrberg babe ich bis: Erlaubnis zum Handel mit Getreide, Obst und Gemüse sowie je e mittelbate over unmittelHare Beteiligung an einem solcken Handel wegen Unzuverläsßgkcit in bezug aus diese Handels- bxuiebe untersagt.

Kyuß, den 15. September 1917.

Der Landrat. von Winterfeld.

„.*-...“..-

Bekanntmachung.

Dem Händler Karl Mosolf und der Handksfrau Ernestine Mosolf, Jeb. Rüsch, beiße in Wittstock wanbast, babe ich den Haudel mit Obst und Gemüse sowie jede mittelbare oder un- mittelbare Beteiligung an einem kochen Handel Wegen anzuver- läjfigkeit in bkzug auf diese Handelsbetriebe untersagt.

Kyriß, den 17. September 1917.

Der Landrat. von Winterfeld.

Bekanntmachung. .

Auf Grund des § 1 der Bundesratsbekavntmackxung vom 23. September 1915 zur chnxbaltung unzuverlc'nstger Personen vom Handel (RWW- S. 603) babe ich dem Gemüsebär-dl-r Rudolf Funk und semer Ehefrau Hedwia Funk, geb. Penn, in Scijedt, Vserradenerstr. 12, den Handel mit Nahrungs- mijteln_aller Axt, insbeyonT-ete mit Obst und Gemütk, und jede Betatlgux ;: ln die1em Havdelébetrkeb mit dem beutkgen Tage wegen Unquerlasfigkeit u ntersag t.

Angermündk, den 20. September 1917.

Der kommissaxifäxe Landrat. Fthr. von Erffa.

Bekanntmachung.

Ruf Gxund dék Vun'xesratsvewxdmmg vom 23. Sevtember 1915, k-etrzffe'ch di-x- F'rnbaltnng unzuverlQ-sßgex Personen vom Hawdel (RGW. S. 603), hab-n w'r dem ZUckercvarengroßbävdl-r Gustav B r a ck U! a n n in D o r t m u n d ,. Drck-dener Sta'aße 51, dmc!) Verfügqu vom bx-uiigeu Tage dén Handel mit Lebensmxtteln alle?, Art, (;;sbesondere auch dyn Öankel mit Zuckerwaren u n d ä “u 11 (ich e- n A : tike [ n , wxgen "UnzWZrlä-figkeit in bezug auf viestn Hanöslsbktrieb untsrjagt. - Die druch das Verfahren v-rursachm 'c-aken Auslagen, insbesondexe die Kosten der amtlichen Bekanntmachung, find v:)n dem Betroffenen zu ernatten.

Dortmund, den 5. Ssvtxmber 1917.

LebenOmixtejpolizeiaw-t. I. A.: Schwarz.

Yichtamtlicßes. Deutsches Reiäx.

P r e u sz e u. Berlin, 21, September 1917.

In der am 20. September unter dem Vorsiß des Staats- ministers, Staatssekretärs des Reichsschaßamts Grafen von Roedern abgehaltenen Vollsißung des Bundes- rats wurde dem Entwurf eines (Heseßes, betreffend die Fest- stellung eines zweitén Nachtraxzs zum Reichßbauöbaltßplan für das Rechnung?:jahr 1917, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner der Entwurf einer vier1en Ergänzung des Besoldungsgeseßeß, der Entwurf einer Bekanntmachung über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Aus- land ihren Wokmsiß haben, der Entwurf einerBekanntmachuna, be- treffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts in Elsaß-

Lothringen, und der Entwurf von Bestimmungen über die

Verwendung von Neich§mit1e1n für Zwecke der sozialen Kriegs- inoalidenfürsorge. Demnächst wurde über die Gewährung von Beihilfen an Gemeinden für Kriegswoblfahrtspflege und für Erwerbslosenfürsorge in der Textilindustrie Beschluß gefaßt.

Das Königliche StaatL-ministerium trat heute zu einer Sißung zusammen.

Oesterreich-ngarm Die österreichisckw Regierung hat aei'iern im Abgeord- netenhause einen Geseßeniwurf über Fürsorgeerziehuna, ferner einen Gesexzentmurf über Jugendstrafrecht und einen über Tilgung von Verurteilungen eingebracht.

)

Frankreich.

In Ergänzung des gestrigen Berichxß uber dte Stsung der Vlbgeordnetenkammer, in der uber die allgemeine Politik der Regierung vexhandelt wurde, melden die Lyoner Bläiter noch folgendes: _

Der Av“. Lem ex y erkläxtk, man müsse Painlerw dakur dankev, daß er den Tnpvm cinen Generc-Mfimus »egcben babe, dex rbnen Vex- trauen ei-flösze, aber diefer Führe: iöx-ne nicht alle Faxtoren "[ck? MU mixitäriscber 'em, nie beikpielswekke den U-Bootxkzwa, beherr1chem Ec könn? (mch nicht dte Tragweite der ru1fi1chen Revolutiqn und des Eingreifxns der Vexetnigtan Staatéu e1kennen. Die rusfisck)? Uvoxdnung marke FLEthetÖ eiyen sofottigen Siea un- möalrckx. Im letzten Wmter babe drr (Generalsjab keine Jahres- klassen freilassen woüun, um die zahlenmäßéxe Ueberlrgenbekt von 40 Ptozent über den (Gegner zu beban-n. Die ßanzöfiscbe Offensive vor Verdun hätte wabxscoeml'cb nicht stattgefunden, xvenn der Gene- kalissimug gmwßt hätts, welchen Austau das Ertragnis der dies- jäbtigen Ernte iNfOlJe Mangels an lanrwiriscbaktnchen Arbeitern auf- weisen würre. Die jzxzigs Kxiegswrmel laute .Blvckade'. Jm jexigen Kriege werde keine Armee vermchtet, solavge ein Land fie ernabrkn und verproviantieren könne. Wynn das Land xachgebk, thdc auch die Armee nttchzebew Mit Ksb-en, Brot und Granaten konne man dem Feinde Wioexstand leisten, auch wenn er um w-ite-e 50 Kilometer vorrücken soins. Es sei dringend notaendig, 300 000 Mann fur lgnk- Wkr11chaflliche Arbeiten treizulaffen. Der Abg. Brunet erklarte, man düxfe Vom Frieden nur dann svrecben, wenn man nicht e*schövft und eutmutigt sei. Die P-pnnow sei von D utscbland inspniert gewesen. Der Abg. (Hroussans erwioerts heftig, das sei unwa_br. die anstnote sei das Geaenjeil der deutschen FriedenSoorscblaae. Ter Abg. Renaudel begiückwümcjote Pawlevé, daß er nur von Elsaß-Lothtinaen, nicht aber vom 1111an Rheinufer gespxotben babe. Der Abg. Brunet foxdertk, annkreicb 1911? dem Päpste seine Friedensnebe darlecxeu. Der Abg.Bere_te1klärt-?, die Verprovian- tierung Frankreichs tve1d? imwer schwieriger. In diesem Jab1e babe man einen Ausxoll von 48 Mtuwnen Doppelzenknem Ge. treibe. Der Redner bezwaifeite, kaß xie Regicrunn den AusfaÜ durcb Einfuhren Becken könne. Jm Vocjame habe man kaum 2§Mtl1iouen Dovvelxeniner einfübxen können. Wie werde es heuer angesichts des vkrscbäften U-Bootckxieqes geben. Die Reden Painlevés und Ribots wurken häufig untexbrocbcn. Brizon rief am Ende der Rede Painlevés: .Das allso bat Vnand uns aux!) ge- sagt!“ Zum Schluß erklärte Renaudel, 'die Sozmlisten hätten nicht aus Antivatbte an dem, Kabmctt nicht teil. genommen. Die Sozialxsten uolltm wtj'sen, od tas Pro- gramm des Kabmens demjenigen der Sozialtnen entspreche. Ribot sei weniger weit gegangen als Painleré. Es scheine, daß Painlevé jetzt nicht soqen wolle, welches die Ktiegözisle Fraxkrkicbs seien. Ob man denn abwarten müsse, bis Deutschland militariscb zerschmettert 1ef. um die Bedingungen des Rechtes bekanntzugedcn, Wenn man n'cht einmal wisse, ob Deutschland fie annehmen verde. (Lebhafte Bewegung und Rufe im thrum und aus der RAUM.) Die mknisterkelle Krise sei exwxgt, Weil das Vokksgefübl eine kräftigere KrieqNübruna forderte. Der Kriegsaussckouß Pain- levés entspreche den Zeiterfordemkffen nicht; es bestxbe aus lauter alseu Männern, deten Verdienß ek sei, fich in Fxledensmlen Ministetpostefeuxlles in die Hand aesmslt zu haben. Nenaudel ver- langte sodann von Painlevé, er solls sein Verkvrecben aus der letzten Gebeimfitzung halten. Setne Erfaärnng mache_ nicht _den Eindruck, daß die Regxerung talkräftkq sei. Dkk Sozialisten wmden fich der Abstimmung enthalten, nicht um die Regierung ]" stürzen, sondern um abzuwarten. Bet der Abstimmung über die Tageöordnung ent- hielten sich 160 bis 170 Sozialisten der Slimmangxhe, mit NuSnabme Von Baély und Lamaudin, sowie etwa 60 radxkale Sozialisten.

Rußland.

Nack) Meldungen der „Petersburger Telegraphenagentur“

Zak die Regierung das Entlassungßgesuck) des Ministers des

nnern Avksentiew und des ArbeiLSministers Skobeleff

angenommen und an Stelle des auS GesundbeitHrücksicbten

zurückgetretenen Generalgouverneurs von Finnland Stachowitsch

den früheren Vizepräsidenten des Ministerrats Nekrasow zum Generalgouverneur ernannt.

* Einer Neutermeldung zufolge ist jeßt beschlossen worden, Kornilow vor ein KriegSgericht zu bringen, dem eine Jury beigegeben wird, und ferner auf Verlangen des Arbeiter- und Soldatenrats, daß der Prozeß nicht in St. Petersburg, sondern in der Frontzone stattfinden soll.

»- Entaegen dem Befehle Kerenskis, die Ausschüsse für die öffentliche Wohlfahrt, die sich gelegentlich der Auf- standsbemegung Kornilows gebildet halten, zu unterdrücken, faßte der große Ausschuß für den nationalen Kampf gegen die gegenrevolutionären Versuche bei dem Arbeiter- und Soldatenrat eine Entschließung, in der die nützliche «md vater- ländische Tätigkeit diesex Ausschüsse festgestellt wird und sie aufgefordert werden, slch nicht aufzulösen, sondern ihre Tätigkeit in enger Vkrbiudung mit ihm fortzuseßen.

- Die vom Arbeiter- und Soldatenrat auf den 25. Sep- tember nach St.Petersburg berufene Demokratische Ver- sammlung, die die Frage der Bildung und einer fest ge- gründéten, starken Staathewalt entscheiden sol], wird _in der Presse und in politischen Kreisen lebhaft besprochen; die Meinungen geben weit auSeinander und sind häufig ziemlich ablchnend. Amtliche Kreise lassen der „Petersburger Tele- araphenagentur“ zufolge merken, daß die Demokratische Ver- sammlung in keiner Weise unter demselben GesichtSpunkte an- gesehen werden und dieselbe Wichtigkeit haben könne, wie die große StmtSversammlung in Moskau, die durch die Regierung berufen und gemäß ihrem Programm gebaxten worden sei; deshalb habe das Ministerium an ihr teilgenommen und ge- glaubt, *sich vor den Vertretern aUer lebendigen Kräfte des russischen Volkes über die Lage des Landes und die Politik der Regiéruug aussprechcn zu sollen. Die Demokratische Vet- sammlung in St. Petersburg sei dagegen vom Arbeiter- und Soldatenrat berufen, die Regierung sei daran unbeteiligt und somit nicht verpflichtet, an-ibr teilzunehmen. Die Besprechungen in der bürgerlichen Presse sind natürlich wenig günstig, aber auch den sozialistischen Zeitungen scheint der (He- 'danke dieser Versammlung nicht sehr sympathisch zu sein.

Der Hauptausschuß der Kadettenpartei hat eine Entschlteßxmg angenommen, die die Mitglieder der Partei auf- fordert, slch jeder Teilnahme an der Demokratischen Versammlung zu enthalten. Als Grund für die Ent- baltuna wird angegeben, daß die Versammlung nur eine einzige politische Strömung des Landes vertrete und infolgedessen weder ein politisches Organ von Einfluß bilden noch die schwierige Lage, in der slch das Land befinde, mildern könne.

_- Die der Gruppe der revolutionären sozialistischen Mini- malisten und Antizimmerwaldianer angehörenden Mit- glieder des HauptvollzugSausschuffes des Arbeiter- und Soldaten- rats haben einen Aufruf veröffentlicht, in dem es obiger Quelle zufolge heißt:

Dxr Grundsatz der rerluiionären Demokratie, der die Re- aierunKSaewaLt auf dxr Inneren Vereinigung beßründef, ist vexlest. (Ein letzter thsucb, eine Veteinigung zu bilden, beaegnete dem WWW- stante rer veraukwcrtlichen Otgane der Demokratie. Die Ver-

u der Vereini an hat tiefe Erschütterungen hervor ern en. F?r?nreKiKt? sozialistiscbkogodegr ein rein bürgerlichestblnett wixdßausxex. stande sein, die Verteidigung 31 organküeten um eine wirtschaftliche Zerrüttung zu vermeiden. Fans die kavkranscbß Vetsomng em rein wziakisjijebes Kabtnett sÖÜffkn wurde, 10 WWW,.“ daI Ervebnis die Mobxlmacbung alLer gegenrevolujionäven Kräne sein.

Der Aufruf schließt mit der Aufforderung, sich auf der Demokratischen Vexsammlung zu" einexn Block zusammen, zuschließen, um Rußland einen Burgerkrteg zu ersparen.

» Die Milktäroersammlunq der Abgeordneten der Ko s akentrupp en in Nowotscherkaste, an der guck) Veltreter der Arbeiter- und Soldatenräte und der Gememderäte von Moskau und anderen „Städten Zenirglrußlands teil- nahmen, wurde von dem Btzehetmay Boga1ewsky mit einer Rede eröffnet, in der er s1ch über iZte Vorkoxnmnlsse _der leßten Zeit sowie über die Beweggründe außerle, dte Kaledms Rund- reise im Dongebiet unh den Verxxaftungsb'efehl gegen ihn veranlaßten. Bogajewskt) erllarte, dxe Kosaken leisteten der Realerung treue Gefolgschaft und beab- sichtigten, mit ihr zusammenzuqrbeiten. Er bedauerte es, daß man einen Feldzug gegerz dte Bestrebungen der Kosaken nach der demokratis en Gewalt ms Wexk gesevt habe, und daß die maßaebenven Stellen über alles, chs am Don geschehen fei, schlecht unterrichtet seien. Dunkle Machte, b„äufia vieUeicht deutsche Agenten, hätten den Nußen davon fux' ihre Aus- streuunqen. Bogajewskt) verlas hierauf den,Tängkeitsbericht der örtlichen Verwaltuna der Kosaken und xvtes enxrgisch alle Bes uldigungen gegenrevolutioyärer Bestrebungen, wre ste gegen die osaken erhoben worden seien, zurück.

Vorgestern haben Vertreter des Arbeiter- und Soldaten- rates televhonisch Verhandlungen mit_ dem Stellvertretenden Zalman Bogajewsky begonnen, um dte Beziehungen der

eqierung zu der örtlichen Selbstverwaltung der Kosaken zu klären. Sie fteÜten folgende Forderungen:

1) Die kosakisQe Selbstverwaltung syll erklären, daß die Kosaken der Einstweiligen Regierung treu bleiben.

2) Alle Bewegungm von Kosakentruppen obne ent- sprechenken Befehl der Regierung find sofort einzustellen.

3) Ueber die Angelegenheit kes etmans, (Generals Kaledin, soll sofort eine UntersuÖung erö net weryen; er soll zugleich darein willigen, mit seinen Gefinnungßgenoffen vor Gericht zu erscheinem 453

Daraufhin erklärte Bogajewskz), daß zu dem ersten Punkt eine neue Bestätigung unnötig sex, ferner, daß die Kosaken- truppen keine derartigen Bewegungen gemacht hätten und daß sie den Vorschlaa, Kaledin vor Gericht zu stellen, annähmen, aber unter der Bedingung, daß ihre Vertreter an dem Gericht teilüehmen. Die Besprechungen endeten mit einer Ueberein- kunft, nach der Vertreter vom Don nach St. Petersburg und umgekehrt entsandt werden solLen.

- Der außerordentliche kurländische Landtag hat wie „Wolffs Telegraphisches Büro“ meldet, folgenden Beschluß [iiber diefBßitldung einer allgemeinenLandesversamm-

ung ge a :

Zur Beratung und Beschlußfassungüber allgemeine Landesfragen soll eine aüständiscde, von Verirctern des Großarundbefiyes, der_kyr- ländisOen Ritterschaft, der städtischen Einwvbnerscbaff, der Gei!11ich- keit und des Kleingrundbeßßes gebildete Versammlunq in Mitau unter dem Pläfikium des andbotenmarschalls des außerordentlitben Landtags der kurländisGen Ritter- und Landschaft einmal zusammen- treten. Die Zahl der Abgeoxdneten soll 80 betragen, uvd zwar 27 aus dem Oroßarunkbcfiv, 4 aus der kuriändistben Rinerscbaft, ;) aus der Geistlichkeit, 17 au] der fiädtijchen anobner|chaft und 27 aus dem Kleingrundbcfip.

Schwebém _;

Die Mitteilung über die von dem amerikanischen Staats- departement veröffentlichten Telegramme des Grafen Luxburg hat die Regierung nach einer vom „Svenska Telegrambyran“ verbreiteten amtlichen Meldung am 10. Sep- tember veranlaßt, durch den schwedischen Gesandten in Berlin anzufragen, ob es richtig sei, daß die veröffentlichten Telegramme vom deutschen Geschäftsträger in Buenos Aires abgesandt und vom Auswärtigen Amt in Berlin empfangen worden seien. Nach-

'dem die Antwort eingegangen war, wurde der schwedische Gesandte

in Berxin am 15. September beauftragt, untxr Hervorhebung, daß als festgestellt angesehen werden müsse, daß eine deuische Be- hörde in besonders ernster Weise das schwedischerseit6 erwiesene Vertrauen mißbraucht babe, bestimmten Einspruch der schwedi- schen Regierung anläßlich des VorfaUs zu etheben. Die am 17. September veröffentlichte, vom deutschen Gesandten in Stockholm dem Minister des Aeußern gegenüber gemachte Mitteilung steht mit dem schwedischen Einspruch nicht in Zu- sammenhang. -

Wie hieraus ersichtlich, hat die deutsche Regierung der schwedischen ihr Bedauern aus eigenem Antrieb aUSgesprochen, ohne erst den schwedischen Einspruch abzuwarten.

Türkei.

Die Jahr_eSversammlung der Partei für Einheit unhFortschr1tt wurde vorgestern unter Vorsiß des Groß- xveftrs Talaat Pascha mit einer kurzen Ansprache eröffnet- m dex; er darauf hinwies, daß die Jahresversammlnngen der Partex bisher inmitten von Krisen aÜer Art abgehalten wurden, daß aber troßdem die jeweils ge aßten Beschlüffe zum Gedeihen des Landes beigetragen hätten. er Großwesir sprach die ?F- nung aus, daß auch die Beratungen der gegenwärtigen ' er- sammlung einen wichtigen Antrieb zum Wohle der Nation be- deuten wex_den. HZerauf verlas der Generalsekretär der Partei Midhat Schükrt Vet) den Jahresbericht, aus dem laut MZlZungstder „Telegraphenagentur Mini“ folgendes hervor- zu e en 1 : .

.Die beutigeVersam-mlung wird inmitten der durö den K-i-g bervorgnufenen Nöie eröffnet. Es liegt auf der Hand, daß ein drei- jähriger Ktle Eutbxbrungen für ein Land mit fich bringen muß- deffm sozkale tganisaeion und Verkehrömlttel nicht ausgebaut waren. Diese Entbehrungen werden naturgemä eine ewiffe Bitterkeit in der Bevölkerung bejvorrufen. Jm Ja résb'eri 11916 haben wir aesagk, daß dieser Krieg für uns ein Kampf für Be'r'eiung sowie zur Behebung volitrsckper und wirtschaftlicher Mängel ist, die eine lanae Verganaenbkit unserer nationalen Entwtckluna angebäuft hat. Es ist demnach unsere flieht, unser Blur bis zum testen Tropfen zu vxrgießen. Die a gemeine Kriegslage gestaltet fich immer gunstigerßür die (Gruppe unserer Verbünketen, was unsere Uebe!- xeugung starft', daß das Ende des Krieaes unsere ursprünglichen Z'“!e uno Vorsäye vetwitklickoen wird, und deshalb darf man“ unsere T“ [trennungem Welchen Umfang ße auch annehmen mögen, nicht im: ubertrieben halten. Dank seiner Uebermacbt und seiner weitgehenden Vorbereilungeu verm-*chte der Feind auf einer über Tausende von Kilomxtern ausgedehnten Front in eim e Teile unseres ,gebeiligien FeelFee-Fxüetinzuxringxär. Aberstr-ti: ums SURF: ßesxgkeit W ZT

un er-r tmee 'ge a' ten und e ' e "o nung,“ Verluste dnunächst wieda aufgemacht werden."

-Ep:dcw1en zu danken ist.

' [kßken Tage zu "einem neuen englischen Angrxff '- JZYWMUWU HefKÜkeit auf den deutschen um 5 Uhr Na

VeriÖL gebt hierauf Wk Besprechung der kusfislken Revolution

Y:? führt aus, daß auf den Trummxm des imperialistkschm "“W"!“ cine rxvolutlonätx R;“akeluna qkarunoet worden 111, die die se: einer (Froerung, dxe qn-et) Apschlaa auf die Cxästcnz des

chU1Re1ckes kacft-Uts, Emgegeosn zu baden Wien, weshalb -t Sympatbix aufgenommen wprdm sei. „Da unsere Määm fie 1111 .- B * . gruvv9-' b-Mk es 1:1 dem “sticht wetter, „an dem Kriege nut dem "oc- Mister! „&ck& ck“ natuxlicben uyd nationalen Rechte zu ver- Zwi-ea- 1exl_nabm- WU fi! kek Anfixbt, daß es gegenüber einer Negxerung- me diese Rechte achtet, unnus sei, weiteres Blut zu Vec- k-ßcn- S?? hat reebaxb lhre mxnsche_nkreundlich: Gefinnung dadurch ß-“mjésén, FaQ ße |ck zum Eintritt l_n Friedensverbundlungen bereit

5 . Aber die englisch: Autokrane wußte die Russen von dem

WWW W395, den fie zu veschxeiwn fick) vorgeseyt batten, abzulßkxkep, """d unser menschenfreundlicher Vorschlag wurde mit Waffenläkm -anlwottet. D-r Umstand, daß unsere Feinde unter Anwendung von Bestlchung und selbst von Druck die großen und kleinen benachbarten Md entfernten *)!alionen gt'gen uns in dxn Krieg" zu besen versuchen, W,;st zur (Genug?- daß sie „Wb Ohnmacbtkg subl-„n, uns mkt den Waffén zu bezwingen, weil ihre aewcaltige Macht jener Einkgkeit entbehrt, “012 im Scboße unserer Mächtegrupve voxhxnoen ist. Dank dieser Uebereinstimmung wurden die auf der (Grundlaqe der Gmensektig- M mit Deutschland abgeschloffenen Vertxäge vom Deutschen Reichstag g1än-»nd ausgenommen Uk") "UU? Békatlznß angenommen“ Die Unter. handlungen mit OemrreicH-Ungatn kezuglicb ahnlicher Verträge stcben nabe vor ihrem Abschluß- In logideher Durchrübruna des von unserer Mäclxtegruppe verfolgten GxunksaLes dex gegenjeitigen Hilfe. 181111119“- so fahrt der Berick)! fotx, haben wir unyete Soldaten an Die routen nach Mazedcm n, Rumanien und Rußland entsandt, wo sie kek der V-rnicbtun der russischer) und rumäniscöen Armeen, bet der Einnahme vnn uerest und m Galizien trov der ungünsjiaen kümatlsrken Verhältnis): nnter “ungewohnten Gelänkeschwietigkeith wertvolle Dianne grleistet [)xben.

Der Bericht bewrläzt hierauf den (Einfluß des Krieges auf die gagxmeine Verpflegung und betont, Laß die gewonnenen Erfahrungen xsnokwendiq «[ck-inen ließen, dte gesqmte Verrflegung der Armee uadcer Zivilbevolkerung in einer Hand zu vereinigen, zu welchem Ende die dem Kriegßministerium angegliederte allgemeine Verpflegungs- zentrale geschaffen wurde-

Bei der E-örternng der fmanxiellen, wirtschaftlichen, sozkasen und

unterrickdtsmaßnabmen hebt der Bericht bewor, daß die Bank für naxionalen Kxedlt mit einem vom Lande aufaebrachten Kapital von 4MiUivnen und_40 Aktiengesellkckoaften mit einem solckoen von 7 bis zquwnen gegrundet wurden. Zur Bekämpfung von Epidemien und von in eixrzelnen Gegenden bertiapenden Krankheiten wurden Maß. nahmen technischer und sozialer Art genvffen, deren bas Aufhören rer _ Die_Ansta1ten vnd das Matexial der öffentlichen "NJW.“ wmden ausgeiianet. Die Hebung kes Ackerbaus wmde durcb mrubxmoderner landwittschaftlkcber Moscbénen und Arvextsbebelfe auf eine breite Grundlage gestellt. Zur chang der nationalen Industrie wurden in der Provinz Studken anaes19111. Zur Behebung des Schtffötaummangels in der Handels- 1ch1ffab1t wurde die Erlaubnks 73mm, das für ken Schiffbau not- wendjge Hol] obne. Entgelt zu fallen. Die Ausbeutung der Gruben wurde durch den Krieg nicht einacjchränkx. Mehrfach wurden Schürf- rechte Und Knuzesfionen verlieben. Für das Erzgebiet von Engli wurden Bsrgbauingenieure und Inxpekwten besteUt und der Vemeb geregelt. Die Entwicklung des böberen Schulwesens nimmt den vorgesehenen *„Verlauf. Im Laufe dieses Jahres wurde ein Bauaxund fur die Errichtung einer großen modernen Universität erworbev. Aus verschiedenen Landeßgebiexen wutden junge Leme zur Volleneuna ihrer Studien nach Europa ge- schickt und mehr als 500 Ktiegétvaisen befinden Rb in europäi chen Fabriken zur Exlernuna von Handwerk. Auch die Ausgestaltung der Rechtspflege b1ldet einen wesentlicbxn Befjandicil der in An- [tiff gencmmenen Reform. Die 'StxasreMöpfl-ge wird rkorga. Mert. Da die bürgerliche Geseycxebung den geg-uwärtigen üeoürknissen nicht _mehr entfpxicbt, bejrauke der, bexeits einge- keyte Ausschuß .fur die Kodkstzicrnng des _Zwilrecbts einen ÜbskkäUSsÖUß mit dem, Studium der Durrbfübrungöporsrbriftcn dx! neuen Geseßes. Neben diéim Studien werden Gekevexstwürfe ur eine wertete Vcrbeffrruna und Modernisierung der ecktspflege auSgearbeitet. Nach Ungarn und Bulaarien wurden AdorQ-[upaen zum Studium der Kommunalorganisatwn und der Volk-"zäblung entsendet. 'qu Grund der Arbeiten dieser Abordnungen wird die'. Regiex'ung der Kammer (Gesekentwürfe, betreffend das Ge- meinrewescn und eine allgemeine VollSjäbLur-g, unterbreiten. Zur Schaffung eines Statistisäpex- Amts wilo sin Jachmann aus Deutsch- land berufen werden. Der Beliebt zählt schl1eßlich die wäbxend des KW?" *" Angriff genommenxn bezw. angefübrten Straßen und Esenbzva» cn auf und entwickelt einen allgemeinen Plan für weitere Vautm.

Nack) Vexlesung des Berichts wurde zur Wahl des Büros derVersammlunq geschritten. Der Großmesir Talaat Pascha wmde zum Präsidenten. Midbat Schütri Ver) und Hussein Dschahid wurden zu Vizepräsidenten gewählt.

(xmaüik

Amerika.

Der amerikanische Senator Lewis hat in Philadelphia eine bemerkenswerte N ede gehalten, in der er laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ sagte:

Die" hxdgutendsten milliärisäzen Sachvckständkgen der Welt, soweit

, sik nicht ."!!„ter fremdem EinfLUffC“ stünden, hätten exklärt, daß die

karnpkenden Heere den Krieg nkcht zur Entjtheioung bringen rxütden. AW das Eingreifen Amerik.:s könne diese Tatsache nkcbt andem. merika werde “niemals imstande sein, eine Truvpenmaffc nach

Europa zu entsenden, die dort den Aukscblaa geben iönnke- Aus den Müllslben Verlusjlisjen gebe be-vor, daß ein eveniuxllxr Transport

von 20-30000 Mann in 4 bis 6 Tagen aufgexieben seln würde. Es sei fiévelbaft, trotz dieser Etk-nntnis den Kri-g -:fornu1eyen. ("Um dk? jviaen Machthaber Amenka in den Krieg getrieben bält'1- sei sc'nsr Ansicht nach n1cht e1fichtlich. Sie würden die Ver- “U"yorlung dafür “zu trogén baden. Pfltcbt eines jeden Friedens-

, Mkaüatrs sei es aber, mit allen Mitteln für den Frieden zu kämpfen.

"* Der argentinische Senat hat einer Reutermeldung szolge mit 23 gegen eine Stimme denAbbruch der diplo-

' matischen Beziehungen zu Deutschland beschlossen. Die

Entschließung werde der Abgeordnetenkammer vorgelegt werden. Die öffentliche Meinung sei stark zugunsten ihrer endgültigesn nnmee. Eine Bestätigung dieser Reutermelhung liegt, wre „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, amtlichetsetts nicht vor.

»

Kriegsnathrichteu. Berlin, 20, September, Abends. (W. T. B.)

Die Schlacht in Flandern ist mL der Angriffs rant)

derE"gländer von Langemarck bis ollebeke no in vollemG e..

M Im vordersten Teil unserer Abwehrzone wird seit dem Wen erbittert und wechselvoll gexämpft.

In Flandern hat sich die gesteigerte, Kamryftätigkeit der verdichtet.

über mit SteUungen. am cFüßen argen, 'um 11 Uhr Vormittags und mittags steigerte es sich zum Trommelfeuer,

as Feuer lag den ganzen 19. September

al:

Dem morgenhlichen Trommelfeuer in Gegend St. Julien folgte der zmetmaliae Angriff mehrerer BalaiUone, die beide Male abgewiesen wurden. Ein in Gegend Langemarck bereit- aestelxter Angriff kam im deutschen Vernichtungsfeuer nicht zur En1w1cklu1zg. Am Nachmittag wurden starke englische Stoß- lrupys, dre mit einem Tank hart südlich der Straße Ypern- Memw vorgingen, durch waebrfeuer zerstreut. Der Tank wurde durch Volltreffer zerstört. Am Abend sah man wiederum auf der Straße Ypern-Menin Tanks vorgeben, die unter Feuer gxnommen wurden. Gleichzeitig nevelten die Eng- lander _d1e deutschen Stellungen von “St. Julien bis Lange- marck em._ Das starke Feuer hielt die ganze Nacht hindurch an. Um :) Uhr 30 früh steigerte es sich von Langemarck bis zum Kanal Ypern-Houthen zum stärksten Trommelfeuer. Kurz darak1_1_f vrach die englische Infanterie auf breiter Front zum 2111ng vor. Der Kampf ist in voUem Gange. Auch an,der ubngen englischen Front steigerte sich das Feuer teil- weise zu größerer S1ärke._ Im Artois wurde ein englischer Fesselbaüon heruntergeschos1em Bei St. Quentin wuxden mehrfach vorfüblende feindliche Patrouilxen abgewiesen.

An der Aisnefront nördlich Reims und in der Champagne „kam es troxz lebhafterem Feuer lediglich zu Gefechten mtt starken feindlichen Patrouiüen, die abgewiesen wurden. In Gegend Braye brachte eine deutsche Vatrouiüe 11 Gefanaene ein. Auch zwischen Aisne und Vermericourt wurden Gefangene gemacht.

An der Verdunfront griffen die Franzosen wiederum,

-troß der am 18. erlittenen furchtbaren Verluste, mit starken

Krnäfte'n' beiderseits der Höhe 344 an. Der Anaxiff wurde fruhzemg erkannt unh unter vernichtendeS Abwehrfeuer ge- nommen. Dte französrschen Sturmwellen brachen überall zu- sammen. An keiner Stelle erreichten sie die deutschen Linien. Um 8 Uhr Abends erneuerten die FranZosen den Angriff mit dem ._g'letchen Mßßerfolg. Auch im Cha'Ume-Walde wurde ein franzosrscheyStoßtrupp abgewiesen. Der Luftkampf war rege. Außer den tm HeereHberieht als abgeschossen gemeldeten feind- ltchen Fkugzeugen wurde noch ein französischer Fesselbaüon zum Absturz gebracht.

Großes Hauptquartier, 21. September.

Westlicher Kriegsschauplas. Heereßgruppe Kronprinz Rupprecht.

Die unter Führung des Generals der Infanterie Sixt von Armin kämpfenden Truppen der 4. Armee haben den ersten Tag der dritten Schlacht in Flandern erfolg- retch bestanden,

Deutete bereits die Feuerwirkung der letzten Tage auf eine große Kraftanspannung der Engländer hin, so bildete doch der Einsaß und die Zusammenfassung der am 20. September vom Feinde verwendejen Kampfmittel auf einer Front von rund 12 Kilometer ein Höchstmaß.

Hinter der gewaltigen WeUe stärksten Trommelfeuers ans Geschüßen und Minenwerfern aller Kaliber traten Morgens in engen Angriffsstreifen zwischen Lanaemarck und Hollebeke mindestens 9 britische Divisionen, dabei mehrere australische, vielfach durch Panzerkraftwagen und Flammenwerfer unterstüßt, zum Sturm an.

Der Angriff führte den Feind nacb hin- und berwogendem Kampf bis zu 1 km tief in unsere Abwehrzone hinem; auf Passchendaele und Cheluvelt zu drang verGegner zeit- weise weiter vor. .

(W. T. V.)

Westlich: von Passckwndaele drängte ihn unser Gegenangriff.

“zurück, Nördlich der StraßeMenin-Y'pern blieb cinTeil des Geländes in "seiner Hand. In alLen anderenAbschnkltendes Schlacht- feldes wurden die Engländer unter den schwersten Ver- lusten bis zum Spätauchmittaa durch zähes, heldenmütiges Ringen unsererTruppen in daS Trichterfeld unseres Kampfstreifens zurückgeworfen, über das hinaus Abends neu, ins Feuer geführte Verstärkungen des Feindes nichts mehr an Boden zu gewinnen vermochten. Die tn der Kampfwne liegenden Ortschaften sind sämtlich in unserem Besiß.

Heute morgen haben die Engländer den Kampf bisher nicht wieder aufgenommen.

Wie in den früheren Schlachten in Flandern haben Führung und Truppen das Höchste aeleistet.

Bei den anderen “Armeen der Westfront, im Osten und auf dem Balkan keine besonderen Ereignisse.

Der Erste Generalquartiermeister. L u d e n d o r f f.

Oesterreichisch-ungarischer Bericht. Wien, 20. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher KrieJSschauplaß.

Bei Arbora in der Bukowina versuchten die Russen nacb stärkerer Artiüerieoorbereituna vorzustoßen, unser Feuer zersprengte die Angriffstruppen und zwang sie zur Rückkehr in ihre AuSgangSgtäben.*

Italienischer Kriegsschauplaß. '

Ein gegen den Monte San Gabriele ohne Feuervor- bereitung angesetzter italienischer An riff kam in unserem Feuer zum Stehen. Am Colbricon vet?uchte der Feind nach einer Minensprengung anzugreifen, wurde aber schon in der Vereit- steUung wirksam gefaßt. Die Zahl der bei Carzano einge- brachten Gefangenen ist auf 11 Offiziere und 516 Mann

gestiegen. Südöstlicher Kriegsschauplaß. Keine Ereignisse. _. , -- * Der Chef des Generalstabes. :

Bulgarischer Berichl. Sofia, 19. September. (W. T, B.) Generalstabsber-icht

vom '19. September.

Mazedonische' Front. Zwichen dem Ohr'ida-See und dem Presba-See und nöroli von Vitalia zeitweilig aussehendes Trommelfeuer, Oestlich vom Doiran-See ver- suchten nkehrere englische Kompagnieu bei dem Bahnhof Akandjali vorzurücken. „wurden aber durch , unser Sperr- [Werk ??rückgetrieben. Öluf der übrigen Front schwache Kampf-

g e . *

Rumänische Front..

und bei Galas spät lches Artilleriefeuer.

Bei Tulcea, westlich von Isaccea _ 1uchung hat ihr "dann noeh später der

Sofia, 20. September. (W. T. B.) Amtlicher Herresbertcbk- Mazedonische Front: An1der Tsxhervena Stena und nördlich von Vitalia mäßtges Storungsfeu"; Jm Cernabogen eiiweise untexbrochencs, lebhafteß GeschUH' lllpd Minenfeuer. wischen Wardar und Dojlran 319577105) heftiges Arliüenefeuer. Am Nordhang dex Krysckja 845,19- nina wurde eine berittene englische Abtetlung m der Mik)? des Dorfe?» Ak Duzalik durch Feuex zersvrengt- Wtr mac!)- ten einigt; Gefangene, An der ühngen Front fchwache Ge- e lstäti eit. .. . fck RuZtänische Front: Westlich von Zsaccea sparltcheß (Heschüyfeuer.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 19. September. (W.T. B.) Amtl1cher Tagesbericht. ',

Oestlich Rewanduz gingen die Russen biS auf dte Haage südwestlich Vaschna Kala zurück. ' , _

Sinaifront. Bei (Has a mäßiges, wetter östlich leb- hafteres Artilleriefeuer.

Der Krieg zur See.

Berlin, 20. September 1917. (W.T.-V.) Jm Allan- tischen Ocean wurden dura; unsere [F-Boote wreder- um 20000 B.:R -To. versenkt. Unter den versenktezt Schiffen befanden *sich zwei große bewafsnxte ngpfer's'orme ein tiefbeladener Frachtdampfer, wahrscheinlxck) gut Mumttons- ladung, der aus parker Sicherung herausgesthonen wurde.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kunst und Wissenschaft.

Wke die „Leipziger Neuesjen Nachrichten“ mexden, ist an der Königlich Sächsischen Bekqakademie in Freiberg neuer- dings eine Professur für Braunkohlenbergbauknnde e_r- r*chtet worden. Im Zusammenhang damit soll eine Profaffur fue organisäye Chemie, deren Hauvtaufgabe dke Bxaunkoblencbxmte sein wird, errickztsrt werden. An di-sxm Lehrstuhl Toll kao Braun- koblenbüttevwesen im w::itesten Umfange gelehrt werden. Die Lebtaufqube wird die chemische Erxchließung und Ver- wettung der Braunkohle bis zu den letzten Endetg-bnlfien nmfassen. In der Braunkohlevbergbaukunde wird besonderZ der Abraumbettlev, der bisver noch an keiner Hochschule eine Skätte bank, in den Vordergrund neten. Auch isi beabsichtigt, der LM: der Brennstoffe und der Heizungskunde einen besonderen Voztrag zu widmen. Für die Brauntohlenüiftuug find bisher vox: sachfivchen Fiskus 50000 bmw. 100000 .“ und von indußrleller Seite bisher im ganzen über 220000 „xs gezeichnet worden.

Im Laufe des Monats September näbe:t fich der Planet Mars dem östlich von ihm stehenden Planeten Saturn immer mehr, bis er ihn schließlich jm Sternbild des ,Krebses' am 1. Okwker ekn'hoIf. Darauf wird Keb der Abstand beider wieder vergxößern, Mats soajobl wle Saturn bewegen s1ch rechiläufig, d. b. von Westen nach Oven. Mass läuft 15,5 mal so sämell wie Saturn. Bei der Konjunktion am 1. Oktober, die um 1 Uhr Nachmittags siatxfinvet, r-äbert sich Mars dem Saturn vördlich bis auf den jebr ae'inaen Abstaud von pm: 40 ', mixbin wenig mehr als eine vokle M::ndbreits. Beide Planeten Wexden. auch schon an den vorangehenden Tagen, ebenso noch in den folgenden Tagen einander ungewöhnlich nahe sein und so für eine Zeitlang ein ekgenartizes belles Doppelgefttrn bilden.

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Die älteste deutsche Nordpolarreise. Vom nördkkcben Europa aus babe'n die Normannen und Wikinger gegen das Ende des 1. Jahrtausends kühne Seefabttm untemommen, und es ast Neher, das; fie damaTö mcbt r-ur Grönland entdeckt und besiedelt haben, sondem soaar bia nach Nordamexika gesaugt find, das al'o von ivne_n mad 500 Jahre vor Kolumbus entdeckt sein man. Ueber kie1e Reisen ist ;:erc-de sn 1eßter int vsel gestbtieben worden, und nawentéicb kat Frivjof Nansen den Fahrten der alfén Nordmänner eingcherde chtetfucßuüsen gewidmet. Beinahe vergessen aber ist eine Unternehmuug, die fast in dien-lbeZeit fällt und aus mehr als eknem Grunde aus orn üßrigkn hervorgehoben zu- werden verdient. Eltxmal ging ste zweifellos Von der deutschen Küsxe aus, und außexdem wurde sie aus Gründen unternommen, die vielleicht nicbt (xkrake idealer Nakur waren, abxr doch auch nicht lediglich auf Handel und Landerwexb abzielten. Der berühmte Adam von Bremen, ein G-ist- lech": am Bremer Dom, dessen Geschichte des Hamburg-Bremenfi'cben Et.stistö eine der wertoollnen Urkuno-n alter deutkcher Geschlch1s- schretbung is?, emäbnt karin auch eine Neiße, vou derer durch seinen Gönner, den Crzbtxäsof Adalbert von Bremen, gehört hatte, m_td in jener Rein: ist eben jenes eigenartige Unternehmen zu jeben, pas füglick: als die erste deutsÖe und viellekckt über- haupt als die evste Norrpolmexpediixon btz-kchnet werden könnt“- Dikse Bczeichnung ist freilich nach dem tat- sächlichen Erxolg “etwas führt, aber das Mekaürdige an diejer Fahrt ist ebev, daß fie angeblich der Hauptsache nach aus reinem Forschunask-xxeb eder einer eul'xpnchendcn Abentemerlust mit dem Zweck, ,daß_ Meer im Norden zu beschtffen', veranstaltet wurde. . Es kam den Reisenden vornehmlich darauf an, festzusteklen, ob es pach Norden bin noch ein unbekanntes Land oder ein unbegjevzws Meer gäbe. Nebenher mögxn Rückfichten auf Ausbreitung des Glaubens und Wohl auch auf eme angem-ffene Beute mitaesproeben babev, wo- rauf schon daraus zu schließen wäre, daß sie!: die Teilnehmer vor der

' Reise durch einen Eidicbwur verbrüdexten, vielleieht zur Sicheruvg einer

aetech1en Verteillmg der Beute. Der Bericht, den Adam von Bremen über den Verlauf der sonderbaren Seefahrt gibt, enthält nun Angaben, die für den Leser obne aonau-xre Kenntnis der damaligen Vorstellungen von den nordijcben Meeren unv;rständlich«b1eiben. Die braven Friesen, die ,mit ftöblichem IubelgesÖret' in See gefiocbea waren, fuhren xwkscben Dänemark und Großbritannien hindurch nach den orkadiscben (Orkney-) Inseln, dann weiter nach "Island, wo wahr- scheinlick) gelandet wurde, kann aber jchifften fie nach Norken, indem fie aUe genannten Inseln weit hinter sich zurückließen und bis zum „äußersten Ende“ gelangten. Dabei gerieten fie in den schon vom den Schriftstellern tes Attertumo erwähnten , erstarrtenOzeau und weiter in einen furchtbaren Wirbel, der, nach der damalaqeu Boro“ siennag den Ursprung von Ebbe und Flu: darstellte. Nachdem einige Schiffe. verloren gegangen waren, gelangien die übxigen an eine Jnxel, die von hohen Klippen wie _ eine Stadt von Mauern umgeben war. Sce trafen dort auf Meuszen, die in Höhlen wohnten. Vor den Höhlen waren mxblige goldene und sonstige metallene (Gefäße, von denen sich die eefabter möglichst viele anei neten. Da tauchten die Höhlenbewobner, Männer von Riesenwu s, auf. von Lleiéfalls uugewöaniÖ großen Hunden be- gleitet, die alöbald einen er Seefahrer zerrissen. Die übrigen ent- kamen mit kbtem Raub zu den Schiffen und laugten dann nach weiteren Abenteuern ia Beemen an wo sie dem Bischof alles Erlebte berichteten. Diese Erzählung !st in den Werken über die Gescbtcbte der Entdeckungsreisen wenka beachtet worden.“ Ers11741 fand sie Be- rückficbtiauu ln ker Sthrlft eines alten Bremer Gelehrten namens Gaßel, und später hat fie Alexander kvon Humboldt einer ausführliäpen Erwähnung gewürdigt. Eine Bründlnbe Unter.

bekannte eogtaph Kohl ge-