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RNeichs- und Staatsanzeiger Nr. 17 vom 20. Januar 1933.

Zeitabſchnitt

B. Stärtezucterrabriten.

L

Es ſind verarbeitet. worden :

S. 2.

11. Es ſind gewonnen worden

Kartoffelſtärke

in den Betrieben erzeugte

| trockene

teuchte |

angekauſte

trockene leuchte

Maisſtärke

Andere zuer- haltige Stoffe

Stärke- zucker in feſter Form

Stärite- zuders abläufe

Stärke- zu>erſirup

Zuder- farbe

dz

Am Dejember [2 «a «e o e 0 oax

In den Vormonaten. . e oo a6 Vom 1. September 1932 bis 31. Dezember Vom i. September 1931 bis 31. Dezemoer

1932

1931 9 A

15 747 47 610 63 357 39 416

Rübenzjaftfabriken !).

569 1 283 892

99 811 76 189 52 238

13 540 35 151 48 69 | 43 763

6 378

Zeitabihnitt

Verarveitet

Gewonnen

Rohe Nüben

Melaſ\e

als 9 y

MNübenſärte mit einem Netinheitsgrade von mehr

von 70 bi& H 95 vH

von wentger alé 70 vH

dz

Jin Dezember 1932

In deu Vormonaten . «

Vom 1. September 1932 bis 31. Dezember 1932 Vom 1. September 1931 bis 31. Dezember 1931 9)

309 585 471 751 781 336 841 vo01

63 700 98 966 162 666 183 520

1103 1 361 2 464 4 548

5 658 18 497 24 055 24 292

39 187 113 683 152 870 109 236

1) Die in den Zuckerfabriken niht aut Zucker, ſondern unmittelbar zu verarbeiteten Nüben ſind unter C nahgewieten. 2) Die Ytübenverarbeitung iſt bei allen Zuckerfabriken beendet. 8) Endgültige Ergebniſſe

Berlin, den 19. Januar 1933. Statiſtiſches Reichsamt. J. V.: Wohlmannſtetter.

Verſteuerte und fteuerfrei abaolafione Zukormenaen im Monat Dezemhor 1932.

Au die Enzeugnilſe cel <epaiten 3—d8

In den freten Vetrteh1 ubergelührter verſteuerter Zucker !)

enttallen an Zuckerſteuer

Steuertrei abgela))ene Zuckermengen *)

Anderer friſtalli- ſierter Zucker (Ver- brau<s- zucker)

Landes- - finanzamts- bezirke

Noh- zucker

Laufende Nr.

Rübenzuckerabläulte, andere Nübenzuckerlö1ungen und Muchungen dieſer Erzeugniſſe mit einem MNeinheitegrad

von von mehr

70— 95 vH | als 95 vH

Stärke- zu>er- ſirup

Feſter Stärke: zu>er

Noh- und Verbrauchs- zucker Spalten 3 u. 4

MNübenzuckerablä ue, MNübenſäfte, andere Rürenzuckerlö1ungen und Miſchungen dieſer Erzeugniſſe mit einem Neinheitégrad

Stärke- zucker

von melr als 99 vH

von 70— 95 vH

Zujammen Spalten 9 bis 12

Anderer

friſtalliſierter

Zucker (Verbi auchs- zucker)

Mübenzuckerabläut!e, MNüben)ätte, andere RNübenzuckerlöſungen und Mi1ſchungen Erzeugn1ſſe mit einem Meinheitsgrad

von mehr als 99 vH

von 70 95 vH

Stärkezuderſirup Feſter Siarkezuder

dz

RN M

dz

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13

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16

Berlin a 24 Brandenburg . 16 543 . . 108 318 Darmſtadt . « 8 637 Dreóden . + 9 981 Düſſeldort . 62 273 Hannover , 104 594

o O GND

2 0 =] DA C ND is FT”

Karlsruhe . 16 175 Kaſſel. . 26 Köln 4 42 169 Königs berg 9 882 ‘eivata APEN 57 Magdeburg . 389 568 13 966 München 2 Wünſter 10 862 turnberg . .. 25 710 Ober\cbleſien . . 13 824 Oldenburg _— ſtein 14 804 Stettin .#. 5d 242 Stuttgart. «+ . . hh 38 891 Thüringen. « . . | 41 380 Unterelbe . « « 518 486 333 51 915

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Unterweſer. . .. 86 Würzbung . . 353

659 1711 46

7429 2 285

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4555 3377 94 186

300 882 Tes. 151 524 89

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492

355 742 2281 177 181 808 209 712 13( 7 844 2211 154 339 670

1 640

885 531 207 530 1195

8 183 401 293 274 41

231 787 39 902 9290 542

310 566 1139 125 816 706 86» 986 21 076

8 790

1 097 633

1053

—J > O > O

4160 10 700 291

46 805 15 875

98 691

A

91427 1180

1174

ITTH

788 961

IS

2 214 1 307

9 872 6 607

492

434 841 2 292 930 182 099 223 434 1354 680 2 229 047 339 670

1 640

914 222 207 530 5916

8 391 267 306 408 41

234 751 539 902 290 542

310 566 1172 584 816 706 868 986 94 931

16 704

1 097 633

LLT TLT TELIT NII TE LPL TN

ETL LI

TS

LITTLE EFEL TTT PTL T1110 H1-11 e do

LITT FFH LIZ LIT 11 > SK

E

1 034 962 3 232

4 663 950 39813

1 092 604 3 958

4 570 192 25 829

2451 987

10 883 5 967

2 059 429

7952 3853

Im Dezember 1932 ,

Vom 1. September 1932 bis 31. Dezember 1932

Dagegen: Im Dezember 1931 Vom 1. September 1931 bis 31. Dezember 1931

1) Der aus dem Ausland eingeführte verſteuerte Zu>ker iſt mit nautiſchen Zahlen na<hgewteſen. i ferner aut Niederlagen, in Fireibezinke und Freihäfen gebrahte Mengen einſchließlih Bedarf 1ûr deut1he Schiffe. 8) Davon nah dem Freihafen Hamburg 113 dz Verbrauchszucker und 740 dz

Statiſtiſches Reichsamt.

21 949 6 282 524 95

83 605 22 765 I 700 341

12 341 6 055

201 71

99 799 19 273

1113 603

Berlin, den 19. Januar 1933.

Bekanntmachung.

Die am 19. Januar 1933 ausgegebene Nummer 4 des

Teil I, enthält:

die Verordnung des RNeichspräſidenten über Maßnahmen auf

dem Gebiete der Zwangsvollſtre>ung, vom 17.. Januar 1933, und

die dritte Verordnung über Mitwirkun

Finanzgericht, vom 14. Januar 1933. Umtang È Bogen.

g von Landesbeamten im

Verkaufspreis 0,15 NM. . Poſiverſendungégebühren: 0,04 RM tür ein Stü> bei Voreinſendung.

Berlin NW 40, den 19. Januar 1933.

Reichsverlags3amt.

Dr. Kaiſenberg.

24 399

121 656

. 200

24 466 14

102 119 135

Preußen.

Miniſterium des Fnnecn.

Landrat vo n Meibom aus Me tretender Dherprüſident in Schneidemühl, iſt vom 1. April berpräſidenten der Provinz Grenzmark

1933 an zum Poſen-Weſtpeußen ecnannt worden.

Dex LP kommiſſariſche Landrat Bleek in ilt zum Landrat ernannt worden. :

“Axrnswalde

Dem Landrat i. e. R. Kix \ Y baum iſt unter Wieder- \ < ndrat3amt in Halle (Saale)

verwendung als Landrat das La übertragen worden.

Dem Landrat i. e. R. Dr. vo n Mohl iſt unter Wieder- vecwendung als Landrat das Landratsamt im Kreiſe Sege-

berg übertragen worden.

ut

Albir ines peri O ee erer eral wir PG NENNT NNT

ſeri, zur Heit ſtellver-

[>> | Ss o rH

20 312 I

á 471 I

18 294 |

21 785 324

98 170 952

22 986 803

96 116 276

Charlottenburg,

Pomm.

“Stadtſchaften h

theken und Grundſchulden ausgege gen in dex bisherigen Höhe weiter zu verzinſen.

Berlin, den 16. Januar 1933,

Dex Preußiſche Miniſtec für Wirtſchaft und Arbeit. Der Kommiſ

150 560 92 364 | 259 274

568 057 | 334 708 |1 251 709

89464 | 89026 | 247517

391415 | 283 371 |1 044416

F. V.: Wohlmannſtetter.

Dem Landrat i. e. R. Dx. Deihmann iſt unter Wiederverwendung als Landrat das Lan wege übertragen worden.

Das Preußiſche Staatsminiſterium hat mittels Erlaſſes vom 21. Dezember 1932 verliehen:

Die Rettungsmedaille amBandean:

1. Robert Wittenbed>, Telegraphenarbeiter, Berlin-

2. Wernex Helbig, Schloſſerlehcling, Neuſalz a. Oder, 3, Ernſt Fi n k, Gutsinſpektor, Kunow, Kr. Greifenhagen, 4. Friß Topel, Verſorgungsanwärter,

Miniſteriumfür Wirtſhaftund Arbeit. Die in der Zentralſtadtſchaſt zuſammengeſchloſſenen aben in ganz geringem Umfange i Grundſtü>e beliehen, die als landwirtſchaftlihe (forſtwirt- ſchaftliche, gärtneriſche) Betriebe im Sinne der. Verordnung des Reichspräſidenten über die Zinserleichterung für den landwirtſchaftlichen Realkredit vom 27. September 1932 RGBl. 1 S. 480 ange

[ehen werden können. Auf Grund des $ 8

er vorgenannten Verordnung und des Artikels 8 der Durhführungs- und Ergänzungsverord- nung vom 24. November 1932 RGVl. I S. 534 wird hiermit exklärt, daß die Preußiſche Zentralſtadt- af.t in der Lage iſt, die von Ihe auf Grund von Hypo-

enen Schuldverſchreibun-

ar des Reichs.

J. V.: ares Re

ENTES cid e E y ETRE j 3 M LMA dii A ER UU tz gu A | Trud 4 a EO te An i fig E E e

dratsamt in Eſch-

Stargard i.

kleinere

22 287 522

100 325 426

23 412 810

97 835 478

über

eutſchen

80 105

984 499

3 803

40 224

28 215

226 190

8/2068 0 426 7600 | 1310 1940| 26

110

781L 69 - | 7914

Die Mengen ſind in den darüberſtehenden Ziffern mitentha!ten. ?) Ausgetührte Zuckermengen,

Stärkezucke1ſi1up,

Bekanntmachung,

Der Reichsrat Vollſizung ab,

ausl

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2 der Preußiſchen Geſeyſammlung enthält unter

Nr. 13 823 die Verordnung zur Abänderung und Ergänzung der Erſten Sparverordnung vom 12. September 1931, vom 18, Ja- nuar 1933. i

Umfang 4 Bogen. Verkaufspreis 0,20 RM zuzüglich einex Verſandgebühr von 4 Rpf.

Zu beziehen durh: R. von De>er's Verlag (G. Schen>), Berlin W 9, Linkſtr. 35, und dur den Buchhandel.

Berlin, den 20. Januax 1933.

Schriftleitung der Preußiſchen Geſeyſammlung.

Nichtamtliches.

Deutſches Reich. Reichsrat. vom 19. Fanuar.

ändiſ E Rechtsverhältniſſe der Vechäftigung regeln will und einige rühere Verordnungen ſammenfoſſung , )

rbeitsmarkt einheitli

ſtalten und ſie den veränderten i egriff des Arbeiters wird zu dem Bgri erweitert, und damit werden die Angeſtellten einbezogen. Neu iſt ferner die Vorſchrift, daß niht mehr nur die Arbeitsſtelle

iſt, die

uſammenfaßt. Der- Z ehandlung der Ausländer auf dem

hielt am Donnerstag, den 19. Fanuax, eine in dex einige wichtige Borlagen erledigt

Bolltian Zur Beratung ſtand eine Verordnung e

rbeitnehmex, die die

we> der ZuU-

für das Reichsgebiet zu ge- exhältniſſen anzupaſſen. Der des Arbeitnehmers

è

EA

Reichs: und Staat3anzeiger Nr. 17 vom 20. Januar 1933. S&S. 3.

Ur Beſhäſtigun eines Ausländers, ſondern auch dieſer ſelbſt er arbeitsbehördlichen Prüfung vor der Zulaſſung zur Be- ſchäftigung unterworfen wird. Neben die Beſchäftigungs- genehmigung für den Arbeitgeber tritt die Arbeitserlaubnis für den ausländiſchen Arbeitnehmer. Die Zuſtändigkeit zur Erteilung der Genehmigung, namentli<h auh zur Anwerbung und Vermittlung ausländiſcher Arbeiter für die Landwirt- ſchaft, ſoll grundſäßlih ausſcließlih den Arbeitsbehörden Übertragen werden. Auf Antrag der Reichsregierung wurde aber noh beſchloſſen, den Reichsarbeitsminiſter im Einver- nehmen mit dex oberſten Landesbehörde zu ermächtigeri, auch andere Stellen als zuſtändig zu beſtimmen, ſoweit es ſi<h um die Ausſtellung der Arbeitskarten und des Befreiungsſcheines ſowie um die Anwerbung und Vermittlung ausländiſcher Landarbeiter handelt. Die Reich8regierung hat in den Aus- ſhüſſen auf Wunſch. die Erklärung abgegeben, daß für die an ſtaatlichen Bühnen beſchäftigten künſtleriſchen Kräfte und für die wiſſenſchaftlih vorgebildeten Angeſtellten an Hochſchulen eine Sonderregelung erfolgt, wobei die Zuſtändigkeit der Länder vorgeſehen wird, Die Verordnung tritt am 1.-Mai in Kraft. Fn einer Entſchließung wird der Reichsarbeits- miniſter erſucht, daß die Entſcheiudng über die evtl. tragung von Zuſtändigkeiten, wie ſie i Antrag der Regie- rung in der Verordnung vorgeſehen wor

zum 1. März erfolgt.

Min.-Dix. Dr. Brecht wies darauf hin, daß ein großer Teil -

der Länder ſih gegen die Ermächtigung für den Arbeitsminiſtec gewandt habe, daß aber, da die Zuſtimmung der oberſten Landes- behörden notivendig ſei, die meiſten Länder in dex Lage ſeien, die Vebertragung von Zuſtändigkeiten zu verhindern. Für Preußen ſer das anders, weil hier der Reichskommiſſar das Recht der Entſcheidung in Anſpru<h nehme. Es ſei deshalb damit

zu re<nen, daß die Abſicht durchgeführt werde, die Ausſtellung der Arbeitskarten dex Arbeiterzentrale zu Dec Zwe“

ſei, die Arbeiterzentrale in den Beſiß der auf 200000 X ge:

ſ{äßten Gebühren zu ſeven, die mit.der Ausſtelluna der Be?" 1 i Das ſei kein aeeigneter Weg, eine Subvention der Arbeiterzentvale für andece Zwe>e vorzunehmen, | Wenn man die Arbeiterzentrale ſubventionieren wolle, müſſe das

ſ<einigung verbunden ſind.

im Etat geſchehen.

Die Vertreter einiger preußiſcher Provinzen ſchloſſen ſich

dieſer Erklärung an. Reichsinnenminiſter Dr. Bracht erklärte die’ Frage, ob von der Ermächtigung Gebrauh gemacht werde, ſci noch vollkommen offen. worauf Min.-Dir. Dr. Brecht vor er Entſcheidung um ſorgfältige Prüfung bat. Der Reichsrat ſtimmte dann der Verordnung nah den Ausſchußbeſchlüſſen zu.

u einem politiſh intereſſanzen Zwiſchenfall kam es bei der Mu amen Über die 9 a fau m des Präſidenten des Reihsverſiherungsamts, die durh die des früheren Präſidenten Dr. Schäffer im lezten Sommer frei geworden iſ. Die Reichsratsausſchüſſe ſchlagen im Benehmen mit der Reichs-

regierung die Wiederernennung des früheren Reichsarbeits-

miniſters Dr. Schäffer vor.

Min.-Dir. Dr. Brecht erklärte dazu für die preußiſche Staatsregievung, daß Preußen keinen Anlaß habe, in dieſem ſde den von der Reichs8vegierung hervorgehobenen Geſichtspunkt per- ſönlich pfleglicher Behandlung zu Wenn es ſich um die Vehandlung von Perſonalien în Preußen handle, habe

die Reihsregierung eine ſolhe Rückſicht niht genommen, weder. auf die Kontinuität der Arbeit. Die Reichs- |:

auf die Perſon, noh regiecung habe ſih nict darum gekümmert, in welche peinliche Lage die preußiſchen Miniſter gekommen ſind, während hier er- wartet werde, daß auf die Laage, in die ein Reichsminiſter des Kabinetts Papen nah ſeiner gekommen ſei, be- ſondere Rü>kſicht genommen werde. Die Reichsregierung habe über 109 preußiſche Beamte, Zum aroßen Teil ſehx guter Qualität, ab- ohne für die weitere Nußung dieſer brachliegenden Kräfte in ähnlicher Weiſe ge‘orat zu haben. Sachlih habe Preußen keinen Anlaß, für den bisherigen Arbeitsminiſter einzutreten, da man nah den Erfahrungen ſeiner Amtszeit ihn nicht als die beſte Kraft für Amt anſehen könne. Dr. Brecht erklärte, er telle keinen Antrag, da ſich die Aus\chüſſe mit großer Mehrheit dem Vorſchlag der Reichsregierung angeſ<hloſſen hätten.

, Reichsinnenminiſter Dr. Bracht erwiderte, die Meinungsver- ſiedenheiten zwichen Reichskommiſſar und preußiſcher Regierung dürfe ec als befannt vorausſeßen. Daß Herr Schäffer nun aber unter dieſen Meinungsverſchiedenheiten leide, bedauere er, weil anderenfalls ein einſtimmiger Beſchluß zuïande gekommen wäre.

Der Reichsrat ſtimmte dann dem Ausſhußvorſchlag zu.

Das internationale Abkommen zur Beſchränkung der Herſtellung und e Regelung der Verteilung der Betäu- bungsmittel wurde genehmigt. Dex internationalen Verkehrsregelung ſind künftig auh Stoffe unterworfen, die an 0 nicht Betäubungsmittel ſind, aber auf einfahe Weiſe in olhe umgewandelt werden können. Ferner ſollen Betäu- bungsmittel nur noh in ſolhem Umfange hergeſtellt werden, wie das zur Befriediaung des mediziniſchen und wiſſenſchaft- lihen Weltbedarfs nötig iſt.

Eine Novelle zur Gemeinnüßgigkeitsverord- nung, die ebenfalls gebilligt wurde, will die Beſtimmungen Über ‘die Ausſchaltung des Eigennuyens des Unternehmers verſchärfen und andererſeits Erleichterungen ſchaffen für die- jenigen Unternehmen, die insbeſondere den (alen fie oie bau fördern. Auch einem Geſeßentwurf über Lohn- \<hub in derHeimarbeit wurde zugeſtimmt. Er trifft Vorkehrunaen, daß die Notlage der Hausarbeiter nicht durch die Gewerbetreibenden ausgenußt wird. Namentlich ſollen künftig Scheinprozeſſe zur Umgehung des Bußverfahrens bei Nichtzahlung der tariflih vereinbarten Mindeſtentgelte aus- geſchaltet werden. Die Wahlzeit des Börſengus- <u \\es wurde bis zum 15. November 1934 verlängert. Die deutſche Arzneitaxe 1933 wurde nohmals an die Ausſchüſſe zurü>verwieſen (VDZ).

vertretung der U. d. S.S. R. in Deutſchland vom 2. Januar 1933, Reichsanzeiger Nummer 1, wird folgen- des bekanntgegeben: A IV und B 3 Handelsvertretung dex U. d. S. S. R. Leipzig erhalten für die Zeit vom 20. Januar bis 5. Februar 1983 folgende Faſſung: Roninſon, Grigori, mit Kalendro, Soja, gemeinſam.

Preußif<her Landtag.

1. Siyung am Donnersta 19. y 193 1215 Ue 2 Januar 1933,

(Bericht d Nachrichtenbüros d Vereins deutſcher Zeitungsverleger.)

Der Preußiſche Landtag ſtimmt in ſeinex heutigen Sihung n. Antrag des Abg. Bor> (D. Nat.) in allen gen

en iſt, möglichſt bis |

“die Errichtung privater

Volkes und der deut deutſchen Familie ſei möglih geweſen mit

bekannte.

Leſungen und in der Schlußabſtimmung einem deutſchnatio- nalen Geſetesantrag zu, der die Aenderung des Polizeis verwaltungsgeſeßes erſtrebt. Die Aenderung ſoll dahin gehen, daß die bisher bis zum 1.- April 1933 bemeſſene Friſt, in dev die über dreißig Fahre alten Bergpolizziverordnungen außer Kraft werden ſollen, verlängert werde bis zum 1. April 1934. Der Redner bemerkt, es entſpreche einem Wunſche der Arbeitgebexr- und Arbeitnehmervertreter, dieſe ſ{<hwierige Materte erſt weiter zu klären, ehe die ſogen. veralteten Berg- polizeiverordnungen außer Kraft geſeßt werden.

Auf Antrag des Abg. Grohé (Nat. Soz.) überweiſt das Haus debattelos einen nationaljozialiſtiſhen Antrag an den Gemeindeausſchuß, worin die Regierung erſucht wird, zum nächſtmöglichen Termin in den von der Umgemeindung be- troffenen Kreiſen Neuwahlen zum Kreistag herbeizuführen. Den kommiſſariſh berufenen vorläufigen Kreistagen ſoll auf- gegeben werden, die Behandlung der neuen Haushaltspläne den zu wählenden ordentlichen Kreistagen zu überlaſſen.

Abg. Dr. Korintenberg (Zentx.) bringt einen Urantrag ſeiner Fraktion ein, worin ausgeführt wird, ang die ſeit geraumer Zeit wie Pilze aus der Erde ſchießenden privaten Leih- und Miet- büchereien ſi<h zum großen Teil als Verbreitungsſtellen für Schmuyt- und Schundſchriſten erwieſen hätten. Bücher, die den unerfahrenen Leſer ſittlich, geiſtig und “geſundheitlich gefährdeten, würden in Millionenexemplaren in dieſen Büchereien vertrieben.

Auch verfügten dieſe Büchereien vielfach niht über genügend

‘geſhultes Perſonal; ſie ließen weiter oft die notwendigen geſund- eitlihen Maßnahmen außer Acht und ſeien damit zu einer furcht- baren Gefahr fir das Volk gewörden. Demgegenüber verlange das Zentrum, daß der Begriff der Shund- und näher feſtgelegt und der Betrieb von Leih- und Miet- üchereien konzeſſionspflihtig gemacht werden müſſe. Bücher, die geiſtige, ſittlihe oder geſundheitlihe Gefahren enthielten, ſeien auszuſchließzen von der Verleihmöglichkeit. Das Staatsminiſterium wird in dem Antrag erſucht, auf die Reichsregierung mit allem Nachdru>k einzuwirken, daß 1. die Vorſchriften des Geſees zur Bewahrung der Jugend vox Schund- und Schmußliteraturx fo ausgebaut werden, daß ſie einen wirklihen Shuß der Jugend be- deuten; 2. daß die Relsgewerbevronunag dahin ergänzt wird, daß Miet- und Leihbüchereien von einer Er- laubnis in dem angedeuteten Sinne abhängig gemacht werden. Der Antrag wird ohne Ausſprache an den UÜnterrichtsaus\huß verwieſen.

Auf Antxag des Abg. S>: nirt (Nat. Soz.) wird debatte- los ein nationalſozialiſtiſher Anixag an den Rechtsausſchuß verwieſen, der’ das Staatsminiſterium exſucht, der Firma ¿„Derva, Haus der vielen Artikel G. m. b. H.“, die Genehmi- gung zum Betrieb eines Einheitspreisgeſchäfts in Hannover zu vexſagen und dafür Sorge zu tragen, daß auh nicht dex Verſuch einer Umgehung der geſeßlichen Beſtimmungen durch dieſe Firma unternommen werde.

Dann wird die Sch ulausſpva che fortgeſeßt.

Abg. Meiſter (Nat. Soz.) hebt hervor, die Debatte habe wiedex einmal gezeigt, daß innerhalb der Parteien, die in den legten dveizehn Fahcen in Preußen regiert haben, die ſ{härfſten Gegenſäte beſtänden. Das Zentrum nehme für ſih in Anſpruch, den nationalen Standpunkt und die Forderungen des Chriſten-

tums zu vertreten, ivährend die Sozialdemokraten Antichriſten : und Juternationale ſeien. Durc dieſe Gegenſäge ſei es unmöglich geweſen, daß eine ſolche Regierungskoalition auf kulturellem

Gebiet eine klare und einheitlihe Linie verfolgen konnte. Kein Wunder, daß infolgedeſſen auch füc die Volksſchule in den leßten gehn Jahren keine ruhige Entwi>klung möglich war, ſondern daß Herumexperimentiert wurde zum Schaden der Schule, (Sehr wahr! bei den Nationalſozialiſten.) Bei Entwi>lung der Schulforde- rungen dec Nationalſozialiſten wendet ſich der Redner gegen die Veberbelaſtung des Lehrſtoffpenſums, Statt deſſen ſei die beſſere Schulung für die im Futereſſe der Nation und der einzelnen weſentlichen Dinge erforderlih,. Mut und Wille müßten in der Jugend gefördéèrt werden. Dafür ſei u. a, die täglihe Stunde für Sport und Leibesübungen exrfocderlih. Beſonderen Wert legten die Nationalſozialiſten auf die Ausivahl und Ausbildung bejter geeigneter Lehrkräfte für è: Volksſhule. Die guten Volks- ſhülex müßten das Recht auf Koſten des Staates die höhere Schule zu beſuhen. hätten aus der höheren Schule iejenigen zu verſchwinden, die dort n ſäßen, weil thre [tern das Geld dazu hätten. Auf dieſe Weiſe komme man auh Zu einer natücelihen Ausleſe für die Univerſitäten. (Beifall bei den Nationalſozialiſten.) Der Redner weiſt es dann zu- rüd, dali im ande vielfa<h, insbeſondere auh von Zontrumsſeite, gegen die Nationalſozialiſten der Vorwurf er- oben werde, als ſeien ſie Antichriſten und Wodansanbeter. ie Nationalſozialiſten ſtänden auf dem Boden des poſitiven Chriſtentums. Jm Dritten Reih müßten ſi<h die religiöſen Motive durch alle Schulfächer hindurchziehen. Dort würde auch der Deutſchunterricht grundlegend im deutſhen Sinne ausgebaut werden, z. B. dur<h Pflege der deutſchen Mundarten und Reini- ung der Leſebücher von den zerſeyenden Artikeln, die das neue Syſtem hineingehraczt habe. Das deutſche Volkstum und der Be- riff der Vaterlandsliebe müßten auh die Grundlage für den Ge- hihtsunterriht ſein. Bishexr hätten die Feinde des deutſchen Volkstums es bewußt ieden, die Heimatliebe unter den Jugendlichen zu pflegen, weil ja ſonſt die Jugend nicht in der gewünſchten Welſe international ſih einſtellen ließe. (Sehr wahr! bei den Nationalſozialiſten.) Grundſäßlih ſei noh zu beionen, daß die Nationalſozialiſten ein radikales Verbot des Tabak- und des Alkoholgenuſſes für die Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahre erſtrebten. Verſtöße gegen dieſes Vevbot ſollten im Jutereſſe der Geſundheit und der Kräftigung der deutſchen Jugend mit ſhweren Strafen geahndet werden, die evtl. ſih gegen die Eltern richten müßen. Die Juden hätten, ausgehend von dex Erkenntnis, daß ‘ein ſeeliſ<h und moraliſh E Volk gc.ng anders zu "miß- brauchen ſei als ein geſundes, bewußt die des deutſchen en Familie ie Zerſeßung der

ilfe einer Partei, die ür die Erhaltung dev i elfälle

etrieben

doch immer behaupte, hundertprogentig ſich deutſchen Familie Dex Redner zählt dann Einz auf, in denen national Gialle Jugendliche und Schüler ger maßregelt ſeien allein wegen ihres Bekenntniſſes zu der rein- deutſchen Hitlerbewegung. Unter lebhaften Entrüſtungskund-

2? Jf gebungen dex berichtet der Redner u. a. von Jn Abänderun g der Bekanntmachung der Handel ¿7 einem angeblih dem Zentrum naheſtehenden Rektox aus Dingel-

\ſtedt im Eichsfeld, der einen Jugendlichen als reif für die Zwangs- bezeichnet habe, weil dieſer Jugendliche ſih zu Hitler Der Redner tvitt zum Schluß u. a. für die Junglehrer

Tin. Die weltlihe Schule verwirft er, u. a. auh mit Hinweis

Y darauf, daß dieſe Schulart hauptſählih- von Juden beeinflußt

werde, wie dem Vorſißenden der Leohrervereinigung Dr. Löwenſtein. Dex leßhtere habe auf die Frage nah ſeinen pädagogiſhen Grundſägen erklärt: „Es gibt für uns. wedex Gott noch Religion!“ (Hört, hört! bei den ationalſozialiſten.) Das Zentrum habe dur<h Dr. Lauſcher einmal aus\prehen laſſen, daß das weltliche Schuliveſen gewiß Gefahren für die Jugend bringe, nid man aber aus dieſem und jenem Grunde die weltliche Schule micht ausrotten könne Tatſählih habe das Zentrum mit den Sozialdemokraten einen Kuhhandel abgeſchloſſen. Dafür, daß das Zentrum die weltlichen Schulen duldete, hätten die Sozialdemo- kraten für das Konkordat mit der katholiſhen Kirche geſtimmt. Das Verbrechen der Zentrumspartei beſtehe darin, dreizehn Jahre mit den Sozioldemorraten zuſammenregiert zu haben, gener Partei, die nichts jei als ein Gemiſh von Feigheit und Landesverrat.

Der Nedner verlieſt ein Gedicht, das, wie er jagt, der Abg. Kuttner (Soz.) zum Feſt dex Heiligen Drei Könige veröffentlicht habe. Er, der Redner, ſage als Katholik dem Zentrum, daß der Jude Kuttner in dieem Gedicht das Chriſtentum in unerhörter Weie eſhändet habe. (Scürmiſhe Zuſtimmung bei den National- ſozialiſten.) Trotdem ziehe es das Zentrum vor, mit den Sozial- emofkraten zu regieren und niht mit den Na.ionalſozialiſten, die den Gottesglauben hochh:elten und z B. auh in Braunſchweig das Schulgebet wieder eingeführt hätten. Der Redner \<hließt mit einem Bekenninis zum Wiederaufſtieg des deutſhen Volkes und mit einem Heil Ruf auf Adolf Hitler, in den die Fraktion dex Nationalfozialiſten begeiſtert einſtimmt.

Als dann dex Abg. Kex ff (Komm.) das Wort erhält, ruft Abg. Kub é (Nat. Soz.): Die Fraktion verläßt den Saal!, worauf die Nationalſozialiſten aus dem Sizungsſaal hinaus- ziehen.

Abg. Kerſſf (Komm.) bezeichnet die kritiſhen Bemerkungen dex Sozialdemokraten an der gegenwärtigen Schulpolitik der „deutſh- nationalen Kommiſſariatsregierung“ als Scheinmanöver. Er ſpricht von einer arbeiterfeindlihen Schulpolitik, die die bürger- lihen Parteien mit Einſchluß der Sozialdemokraten betrieben. Die deutſchnationalen Schulanträge könnten ihrem Fnuhalt nah an reaktionären Forderungen und monarchiſtiſhen Reſtaurations- beſtrebungen überhaupt niht mehr übertroffen werden. Wäh- rend der Veratung habe ſih bei den Nationalſozialiſten und beim Zentrum gegen dieſe monarchiſtiſhen Forderungen kein grund- Gegenſaß gezeigt. Demgegenüber rufe die K. P. D. die Werktätigen zum ruü>ſihtsloſen Kampf gegen dieſe deutſhnatio- nalen Volks- und Schulfeinde auf. Wo die Nationalſozialiſten regierten, ſtände jet hon neben dem Lehrer der Unteroffizier und der Polizeileutnant, die die Jugend im faſchiſtiſh-militäriſchen Sinne in Geſhübßübungen und Beländeſpielen unterrihten und erziehen. Dex Grund dieſer <hauviniſtiſhen Verhebung ſei das immer mehr zutage tretende Beſireben, die geſpannten ſtaatlichen Beziehungen, den glimmenden Handelskrieg der kapi- taliſtiſhen Länder în einen offenen militäriſhen Krieg umzu- wandeln. Hinter dem Fnternationalismus der Sozialdemokratie verſte>e ſich der reaktionärſte Chauvinismus. So fordere die Sozialdemokratie in einem Schulantrag die „Erziehung zum eigenen Volksium“, nux um den Anſchluß an die Rechtsparteten ja niht zu verlieren. (Sehr wahr! bei den Kommuniſten.) Der Sinn des bürgerlichen Nationalismus ſei nur, die Arbeiterſchaft von der Unterdrü>kung durch die eigene Bourgeoiſie abzulenken. Die Kommuniſten ſeien keineswegs die Geſellen, als die ſie immer hingeſtellt würden, ſie liebten, wie Lenin ge- R Heimat und Mutterſprache, ſie ſtrebten aber danach, daß ie Arbeiterſchaft die Knechtſchaft im eigenen Lande überwindet und fühlten ſih verbunden in brüderlicher Solidarität mit den arbeitenden Klaſſen aller Länder im Kampf gegen die kapi- taliſtiſhen Unterdrü>er.

Abg. Frau Dr. Wegſcheider (Soz.) weiſt den Vorwurf des kommuniſtiſchen Redners zurü>, die Sozialdemokratie verſuche ſich bei den Rechtsparteien und der Kommiſſariatsregierung anzu- ſhmeicheln. Die Sozialdemokratie habe ſtets die gleihen Forde- rungen auf Erziehung aufre<“ erhalten (Gerade der kommuniſtiſhe Redner habe nationale Worte aus Lenins Schriften zitiert, die die gleihe Geſinnung zeigten. Wenn man die Verhältniſſe in Rußland betrachte, könne einem bange werden. Im dritten des Fünfjahresplans ſei in Rußland einem General die Leitung des Schulweſens übertragen worden. Die Rednerin wendet ſih dann der nationalſozialiſtiſhen Schulpolitik zu. Der nationalſozialiſtiſhe Redner habe den Eindru> exwe>t, als ob er vor 1s Jahrhunderten lebte, in einer Zeit, in der Philoſophen, Dichter und Denker den erſten Kampf gegen einen mißverſtandenen Nurliberalismus aufzunehmen anfingen. Jungens, die man von der Schulbank verweiſe, weil ſie ſyſtematiſch linksgerichtete Lehrer beſhimpften und bedrohten, würden von den Nationaliozialiiten als Freiheitskämpfer gefeiert. Die Angriffe gegen Dr. Löwenſtein ſeien ungere<ht. Die weltlihe Schule habe thre Anfänge niht Dr. Löwenſtein, niht mit irgendeiner kon- ſeſſionellen oder ſonſtigen Richtung in Deutſchland, ſondern in der Ueberzeugung, daß in der konfeſſionellen Schule der aufgewe>ten Jugend nicht diejenige Erziehung gegeben wurde, die ſie brauche. Wenn der nationalſozialiſtiſhe Redner ein Gedicht des niemals jüdiſh geweſenen Dichters Klabund über die Bettelſänger am Heiligen Dreikönigstag auf den Abg. Kuttner übertragen wollte, und in dieſem Gedicht eine Verſpottung der Heiligen Drei Könige erbli>te, ſo habe er dabei anſcheinend auf eine ſehr ſtarke Kenntnis- loſigkeit ſeiner Parteigenoſſen gere<hnet. Das Gedicht enthalte einen Volkshumor, der nichts zu tun habe mit der Verhöhnung religiöſer Gefühle. Der Kampf der Rechten gegen jeden jüdiſchen Menſchen dürfe niht ſo weitergehen, wie ec ſih jebt zu ent*al:en drohe. Frau Dr. Wegſcheider trat warm für Profeſſor Keſtenberg ein. Der Nationalſozialiſt Roſenberg habe den Papſt als Medizin- mann, das Mönchstum als republikaniſh und den Roſenkranz als mittelaſiatiſh bezeihnet. Die Heuchelei, mit der die National- ſozialiſten ſih des Chriſlentums annähmen, ſei der Unaufrichtigkeit ts vergleichen, mit der ſie ſih des Volkstums anzunehmen pflegten.

s Ss ſhon jemand von allen guten pädagogiſchen Geiſtern ver- laſſen ſein, wenn er gaube, daß erſt die Hitlerpartei kommen müſſe, um den deutſchen Kindern den Heimatglauben beizubringen. Mit ſolhen Mitteln habe man immer noch das Gegenteil erreicht. Für die Sozialdemokraten ſei es ſelbſtverſtändlich, daß ſie gegen alle deutſhnationalen Anträge ſtimmen würden, deren Haupt- wunſch es ſei, der Schule einen Kirchhofsfrieden aufzuzwingen. Die Sozialdemokratie habe ſih ſtets dafür eingeſeßt, das Schul- a leiſtungsfähig zu erhalten, die Lehrer nicht zu überanſtrengen und der Schule ein freies, natürliches Leben zu gewährleiſten.

dl Abg. Frau Wronka (Zentr.) ſpricht zu den Fragen des höheren Schulweſens. Die Zeit, in der weite Kreiſe der Bevölkerung den Schulen und der Univerſität intereſſelos gegenüberſtanden, ei vorbei. Die Not der Zeit habe dux< das Ueber- angebot von Kräften zu einer ungerechtfertigten Steige- rung der Bildungsforderungen geführt und einen ae Anreiz für das Univerſitätsſtudium gegeben, obgleich ie Ausſichtsloſigkeit, in akademiſhen Berufen eine Exiſtenz zu erlangen, ſih immer mehr vergrößere. Gerade die Wirtſchafts- kriſe BELA gebieteriſh eine rihtige Ausleſe. Selbſtverſtändlich habe der Staat die Barpflichtung, alles daran zu ſegen, das Kulturniveau nicht abgleiten zu laſſen. Die Zahl dex Schul- formen müſſe verringert werden. E83 gebe in Preußen mehr als 30, im Reich ſogar mehx als 50 Formen des höheren Schul- weſens. Es ſei unmöglih für die Elternſchaft, ſih hier durhzu- inden. Preußen ſollte mit den andern deutſ<hen Ländern einen eg der Verſtändigung für eine Vereinfachung finden. Die Ver- uche des Zentrums, den Gemeinden ſtaatliche Hilfe zu verſchaffen, eien leider geſcheitert. “Der Ausfall der ſtaatlichen Zuſchüſſe ſei ür die weſtlichen Provinzen beſonders empfindlich, weil der Staat ort unverhältnismäßig wenig höhere. Lehranſtalten unterhält. Das höhere SQultveſen müſſe erhalten bleiben. Der Staat habe die Verpfſlihtung, die Mittel dafür zur Verfügung zu tellen. Durch den Abbau im Schulweſen. werde beſonders die ädchenbildung gefährdet, die in höherem Maße als die Knaben- bildung den Gemeinden obliege. Durch die finanziellen Verhält- niſſe ſeien die Gemeinden genötigt, die weiblihen höheren Lehr- anſtalten entweder aufzuheben oder mit den Knaben zu ver- melzen. Durch die Üeberführung der Mädchen in die Knaben- ulen würden aber die Forderungen, die man an die Kultur der rau ſtellen müſſe, niht exfüllt. Der Anteil der Frau an den ehrkörpern der Mädchenanſtalten ſei auf ein unerträglihes Maß urü>gegangen. Die Erziehung der jungen Mädchen zu deutſchen Frauen könne aber nur durch entſcheidende Mitwirkung weiblicher erreicht werden, die ſih ihrer hohen Aufgabe bewußt eien.

Abg. Oelze (D. Nat.) erklärt, a er troy dex bekannten Ein-

ſtellung dex Deutſchnationalen, die ſi<h an der Ausſprache niht