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nis deſſen, was in dem Schandvertrag von Verzailles ſtehe, ſei es dem Boden g!eicher erreiht werden könne, habe

Reichs- und Staatsanzeigexr Nr. 17 vom 20. Jauuar 1933. S,.

beteiligen wollten, einige in der Ausſprahe vorgebrachte Un- | dürfen. Während geſtern. nE die nationalſozialiſtiſche Fraktion rih.igteiten ON, DUM müſſe. Bei Ap gvauenhaſten Unkennt- | erïflärt habe, daß eine wirklihe Einheit der Erziehung nur auf

otwendig, daß der S<huljugend die Beſtimmungen des Verſailler ſie im Unterrih Zausſhuß! beſremdlicherweije den deutſh- ah ders Yuliugo Wenn D jungen Seelen dadux< | nationalen Antrag in Verbindung mit Kommuniſten und Sgzial- in Wut kämen, ſo ſchade das niht. Was anderen Nationen | demokraten abgelehnt. (Hört, hört! bei der Deutſchen BVolks- ſelbſtverſtändlih fei, müſſe in Deutſchland erſt mühſam evfämpft | partei.) Solange ſo etwas vorkomme, fei die Sorge werden. Die preußiſche Unterrihtsverwaltung habe alle Veran- daß die <riſtlihen Belange der deutſchen Erziehung von der laſſung, eine ſolche Verteilung des Verſailler Vertrags in den Nationalſozialiſtiſhen Partei niht in völlig einwandfreier Weiſe Schulen anzuordnen. Es ſei bedauerlich, daß niht der 18 Januar | gewahrt werden. (Beijall bei der Deutſchen Volksparte!.)

u einver Sulfeier in allen Schulen gemacht worden ſei. Der Abg. Ri>ers (Soz.) erörtert Volksſchulfragen. Der Reichs- Redner wendet ſich gegen die Zuſammenlegung der Univerſität | fommiſſar habe oſfenbar nichts von der tiefen Evbittecung ge- und der Techniſchen Hochſchule in Breslau. Wieder werde dadurh | wußt, mit der die Volksſchullehbrer im al:en Staat das Joch der ein Poſten in der gefährdeten Kulturzone beſeitigt. Die | geijtlihen Schulaufſicht getragen haben. Sonſt hätte der Reichs- Provinz Schleſien könne ſih wahrlih niht über zu weitgehende | Fommiſſar niht den Erlaß vom 2. Auguſt 1932 herausgegeben, Fürſorge beklagen. Troß des Verluſtes ihrer natürlichen | der das Recht zur Einſich.-nahme der Kirchen in dew Religions- gebiete, troy Transport’hwierigkeiten und vieler andever Dinge | unterricht feſtſtelle, ſondecn auf einem Wege, den die beſtehenden werde dieſe Provinz auh in jeder andeven Beziehung vernah- | Vevhältniſſe in Schleswig-Holſtein wie'en, die Angelegenheit ge- lä’ſigt. Jebt handele es ſih darum, für die olympiſchen Spiele | pegelt. Nah Anſicht der Sozialdemokraten handle der Lehrer auh eien geeigneten Sportplaß auszuwählen. Dabei habe man niht | bei Erteilung des Religionsunterrichts als Beauftvagter des an eine preußiſche Stadt gedacht, niht an Schveiberhau, das | Staates, niht als Beauſtrager der Kirche. Es habe auh kein n'indiſtens ebenſo günſtige Verhältniſſe aufweiſe wie Garmiſch- | Grund vocgelegen, die Lehrer einer Glaubenskonrolle zu unter- Partenkirchen. Erſt auf dringendes Verlangen habe man | werfen. Nun habe der Reichskommiſſar, der ſogar eine Aus- Sgreiterhau mit in die engere Wahl gebracht. Hier gebe es eine | ſegung der Durhführung des Erlaſſes ablehnte, nichts erreicht als ute Gelegenheit, weite Kreiſe auf die Unmöglichkeit der d2utſchen zwiſchen Kirhe und Schule. Jn einem vertraulichen Oſtgrenze hinzuweiïen. Dex Fall des Profeſſors Cohn in Breslau rlaß habe der Reichskommiſſar den Lehrecn ſogar verboten, ſi habe ſeine eigentliche Urſache darin, daß das preußiſche Kul:us- | öffentlih mit dem Erlaß auseinanderzuſegen. Das heiße, den uiniſterium umendlich viele junge deutſhe Männer, die niht Lehrern das Recht ihrer ſachlichen Kvitik zu verweigern. Die wüßten, wie ſie exiſtieren ſollten, zurücſtellte zugunſten eines viel autoritäre Regierung müſſe von ihrer Unfehlbarkeit ſchon ſehc u hohen Prozent’aves jüdiſcher Dozenten, Der Redner weiſt | überzeugt ſein, wenn ſie die Kritik einfach dur Verbote be- E einen Vorwurf der Nationalſozialiſten zurü>, daß bei den | ſeitigen wolle. Der Redner ſept [ih dann mit den Jeßten Wahlen die Deut'chnationale Volkspartei zahlreiche jüdiſche | nalen Schulanträgen auseinander; unter Ablehnung dieſer An- Stimmen bekommen habe. Die Nationalſozialiſten könnten keinen | träge betont er, daß der modecne Kulturſtaat allen Welt- Beweis für diee Behauptung evbringen. Ein Flugblatt, das | anſhauungen gleichermaßen gere<ht werden müſſe. Gedanken die'e Behauptung wiedergebe, ſei von dem Zentralverein Deut- | könne man weder kommandieren noch vevbieten. Des alb ſet weder ſcher jüdiſhen Glaubens als Fälſhung feſtgeſtellt | ein Befehl geeignet, den Kirchen zu helfen, noh könne ein Ver- worden. Weiter kritiſiert der Redner, daß der Vorſibende der | bot des Freidenkerverbandes dieſe «deen beſeitigen. Die S. P. D. Internationalen Kontrollkommiſion Calonder ſeinerzeit zuge- | tcete ein für die Einheitlichkeit des e auch in Br laſſen hobe, daß eiw polniſhes Gymnaſium in Beuthen begründet | Ausbildung. Für die Volksſhullehrer müßten indeliens ie wurde, zu dem ausgeſprochen-n Zwe>, eine polniſche Fühverſchicht | pädagogiſchen Akademien erhalten bleiben. Weiter verlange die auf Schule in Deutſchland hevanzubilden. Die preußiſche | S. P. D. eine gute Pflege des Berufsſulweſens, das im NeueR Untervicht8verwaltung ſeße den immer weitergreifenden Beſtre- | Preußen ſo gut vorangekommen ſei. Die neuen Spaxpläne drohten

bungen der Polen niht den nötigen Widerſtand Die | jedo<h die Berufsſchule zu ze: tören, Es wäre ecwünſht, wenn ],

. » . . - N . 4 1 . y . rt i i A de . lich Neuorganiſation des Pvovingialſchulkollegiums könne nicht ‘befrie- | der Reichskommiſſar öffentli) crkfläven würde, ob er tatſäch Leider habe es wicht id werden können, daß ein Fach- | beabſichtige, u. a. die ungelerni:n Avbeiter aus der mann als Vertvreer des Oberpräſidenten an die Spive dieſer | ſhule herauszunehmen und den Berufsſhu un E au ie Behörde komme. Die Penſionierung der Lehrer mit dem | Abendſtunden zu verlegen uſw. Die beſonderen Verhält A einer 62. Lebensjahre bedeute eine außerordentlihe Härte. Zum Schluß | Heimatprovinz verlangten q 1e d Un DL verlang: der Redner vie Entfernung des Pvokeſſors Po:lzig aus | daß die Berufsſhulpflicht m: a ei Jahre | ere i ſeinem Amte, weil dieſer durch die bekannte Ausſtellung belgiſche | S. P. D. erſtrebe das 9. Boitsſchu jahr au für Aie inner ai Belange gefördert habe in demſelben Augenbli>, As em Lande. IEE eut ah nod Hic oe De shalb Tine Ar dto MAuetretT Dees 2 (Gilles ei / “Feig: SS y © EU E? : purs die Aure fung hes, Sille? eine der Erlaß aufgehoben werden, wonach neüe Stellen niht mehr

Abg. Weker-Köln (Komm.) ſpriht davon, daß das ganze geſchaffen werden dürfen. (Beifall) E i geiſtige Gebäude der bürgerlichen Geſellſhaft ins Wanken geraten Abg. Frau Dr. Weinand (Zentr.) Hebt hervor, daß le Zen- ei. Die Kultur ſei um 100 Jahre zurü>geſhraubt worden. Zehn- | trumspartei eine Weltanſhauungspartei ſei, die A E tan’ende von Jungenieuren und Technikern ſeien zur Untätigkeit E unter dieſem Geſichtspunkt betrachte. Das Bi dungs! zn verdammt, die Künſtler müßten die Wohlfahrt in Anſpxuch es Zentrums werde primär dur das C riſtentum nehmen. Die deutſche Sozialdemokratie und ſämtliche Gruppen der | Dieſe vom Zentrum gewünſchte chriſtliche S ule ſei iG aud Zweiten Juternationale hätten nihts mehr mit Marxiômus zu | eine deutſ e Schule. Demgegenüber verträten Mo rt - tun. (Als der Redner in bezug auf die Regierung Bvaun-Severing | ſozialiſten ediglih. das deutſche Bitdungsideal i i as QE e einen unparlamentariſhen Ausdru> gebraucht, wird er zur Ovd- | Bildungsideal habe Raum für den Gedanken der e erver nung gerufen.) Bei der Auseinanderſeßung mit den National- | wie ſie auf dem chriſtlihen Gedanken beruhe. Dabei miſe E o fozialiſten ruft er u. a.: Mit Baron von Schröder gibt es für uns den ganzen Menſchen erfaſſen. Das ſei nur pA e i H keine Zuſammenarbeit! Wo gibt es in Moskau Feſteſſen? (Große eſſionellen Schule möglih. Das Zentrum verlan e n rhale Heiterkeit bei den Nationalſozialiſten.) Die Schuld an dem Elend | tung der katholiſhen Diaſpora- und der Privatſchu en die der Lehrer’haft und an der Ueterſüllung drr Schulen ſchiebt der Nalianallozialiſten die _Vermutung en O Redner den Sozialdemokraten und dem Zentrum zu. Mit dem | Yentrum habe ſeine Stellungnahme gegenüber en n Krüſto> Friedrichs des Großen laſſe fd die Magenfrage Biar burra dis der Sozialdemokraten gegebe en ö‘en. (Zuruf der Nationalſozialiſten: Da müßt Fhr was mi men laſjen, jel et eheu e De e A eL E a OI N Eltern müßten die Hohſchul- treter des hi ian Friel Wie hie id eſn Meer e656 (D. Vp.) ſtimmt dem Antrag auf | nehme. Die Rednerin bezeichnet o als E Mt DaS LL, Rücgängigmachung der Verbindung e Hod n A AUE e Ee : jo n eN A Vniverſität in Breslau zu. Jn den Grenzgebieten mußien aue ¡hen Zu n ftä Die Shu 2 MU n AN Te bine Kultur- und Bildungsſtät:en möglichſt erhalten bleiben. Das ſei | ſchen uE deutſche Cien TIENEN une Unie auer eine keine Bevorzugung der Grenzlandbevölkerung, ſondern eine natio- | Grenze dort u Ziehen, O DIe eN in

ale Notwendigkeit. Wenn er ſhon fraglih ſei, ob eine Zuſam- | Verwahrung lege das Zentrum dagegen ein, Partei mMenlegung von en lea: Univerſität grundſäblih | die Schule getragen werde, Zon en E gud R Fede, fe aie Des Cen do ES putes (eitel im Das liege zum Teil daran, daß die Pſycho lei, jo dure in D n in PCS Techniſchen logie in den lezten Fahren neue Erkenntniſſe, A uE duenn entſtehen könnte. Auf die‘em Gebiet ſeien ja überhaupt | die Shule glaubte, ſich zu miſien, „Das die Zentraliſierung8tendenzen ſhädlih. (Sehr rihtig! bei der Schulprogramm miſe nun wieder ſtär e n en pri grund Deutſchen Volkspartei.) Die Sparmaßnahmen hätten bei den | treten. Die hohe Klaſſenfrequenz in den Bo Sida eie jel ve A Seu einen Schaden verurſacht, der dem Spareffekt niht ent- | zugunſten auh der erwerbs vien b E predhe. Zu begrüßen ſei die Anerkennung dur den Staat, daß | Cine Stellung Flhalten müßten. Beim EN, ers Y Lehvoberuf an ſih ſhon ſ{hwerer ſei als alle anderen Beamten- die Mädthenb un ls G N ir ſolcher Abbaumafß nahmen. Jn berufe. Wegen der Wertung der Erziehungsarbeit an ſich ſei dieſe Rednerin he enn e b OEL O. FOU LT Anexkennung wertvoll, obwohl den älteren Lehrkräften die größte der faiholiſhen Jung car LA Den O honte feine Veberlaſtung zugemutet werde. Bei der vorzeitigen Penſionierung |- rinnen, «Oie [hon 1944 Angeſichts dieſer Zuſtände ſollten die erade je Lehrer ſeien die Familienväter oft niht in der Lage, Anſtellung vor ſih ſähen. Angeſ di Ferhalb des Be- bie Erziehung ihrer Kinder zu vollenden. Wir ſehen es als eine die nuns Da O OLO Der Forderung an, daß einem noh leiſtungsfähigen Beamten eine TUN a Bentrumsantraa zum Beru s\hulweſen le gelaſſen wrroen muß, die Kraft Niuver an. Sie ſ{hließt mit der Erklärung, dex Abl au ns weſen fel (rbeitêplay crer ' (Sehr richtig bei der Deutſchen Volkspartei.) von here SVA entlich habe, es hätte in Wir ſind anderer’eits durchaus für Heranziehung der jungen A gewiſſen Ueberempfindlihkeit das Verbot der Aufführung und gegen fede Ueberolternng, „Uber wir müſſen beconen, | eines in Belin geſpielten erwirkt, ſo ei zu LUI er Vorwärtstreibende Jugend und beſonnene Erfahrung antvorien, a Da ¿mahnt in dieſem Zuſammenhang auh den müſſen ſich die Hand reichen. Die Rednerin bedauert das Work Rundfunk, ſeine Darbietungen ſo auszuwählen, daß ſie das hriſt- des Reichskanzlers in ſeiner Rundfunkrede über die „Gefahr lich Bewußtſein der Hörer nicht verleben. (Sehr wahr! im der Vergreiſung dE i Gerade heute C o e Boe Tue

n’erem Vaterland Greiſe, die jung ſeien, und umgekehrt, jungs : , Leute die nie jung geweſen ſeien. (Beifall in der Mitte des Hauſes.) D a mit ſchlie ßt di e Aus \p ra <e. A Ein Wort von ſo hoher Stelle kann leicht ue die Erziehung be- Bei den folgenden Abſtimmungen findet eine großen An- werden, zumal wir unter der Autorittätsloſigkeit der | zahl von Anträgen des Hanplansſhuſes Annahnie Dana Jugend leiden. ‘Freilich iſt die Lehrerſchaft zum Teil ſelbſt an der jyird das Staatsminiſterium u. a. erſucht, den Polizeipräſ-

arfen, niht gere<ten Beurteilung mit Schuld, wenn auh 018 denten erneut einzuſchärfen, daß Polizeibeamte den Boden der em guten Streben heraus, der Junglehrerſchaft zu helfen. Unſere Univerſitäten und ſonſtigen Hochſchulen grundſäglih nur mit, Jugend, die in ſo unendlih vielen Fällen aus der rwerbslojen- Vi : u Rektors zu betreten und“ E Famille kommt,- bedarf mehr als je offene Türen, um vorheriger Grlaubnis es E Cors hu daß Polizei ihnen Stunden der Freuden und des wirklichen zu er- dort Amtshandlungen i Le MeT len iets <ließen. Die Sogialdemokratie hat niht, wie Abg. Nölting be- beamte aui alle Fälle bei Betreten von Hohſchu e O das Verdienſt, das Schulweſen vorwäxtsgebracht zu E äußerlich als Polizeibeamte jedermann erkennbar ſein m ſſen.

con vor dem Krieg gab es Reformbeſtrebungen, und nah dem Dieſer Ausſchußbeſhluß, den das Alen beſtätigt hat, ent- Krieg bra<h der Reformwille H ſtark hervor, daß alle Parteien ſproci einem nationalſozialiſtiſhen Urantrag. Weiter wird in einer neuen Lehrerbildung zuſtimmten, die ‘ſich auf dem Abitur dex Ausſchußfaſſung ein nationalſozialiſtiſcher Antrag an- aufbaut. Die Sozialdemokraten ſind in ihrer „Reform“ weit enommen, wonah der Erla des Kultusminiſters vom über die Grenzen des Möglichen hinusgegangen. Was nüßen uns g nuar 1932, mit dem die Übernahme der ſtädtiſchen jeßt die großen Schul aläſte wenn die Kinder in überfüllten = Janu , lebnt wird, dort keine Anw tile RR ihnen ein warmes Ler foll wo durch : abgelchiti wird, dort feine Anwendung

ühſti ie Rednerin ſtimmt dem Sprecher der ( 4 ann Die anm dem u Aufrechterhaltung er Schulen im Grenzgebiet gefährdet is

nationalſozialiſtiſchen Fraktion darin zu, daß in unſerer deutſhan ) Schule mw ] fd i ichen dürfen. e wird. Die von den eute beſtehenden Grenzland-Schüler- Schule nur deutſche Lehrer deutſche Kinder erziehen dürfen i h fie Pacht foll fünftig erlaſſen

Deutſhe Volkspartei ſtehe aber au< auf dem S:andpunkt, daß imen an den Staat zahlen

nur o Lehrer dex eben Weltanſchaun | die Kinder icht er- helmen wenn der A uE nachweiſt, daß die Pacht ohne ziehen werde. Desholb verlange die Volkspartei, daß die Shul- (efährdung- der Aufrechterhaltung des Heimes niht mehr auſſicht an hriſtlihen Schulen nur von ſolchen Sculaufſichts- aufgebracht werden kann. Der nationalſozialiſtiſhe Antrag beam‘en durchgeführt werde, die beiden <riſtlißen Bekenntniſſen auf Aufhebung bzw. Einſchränkung der Sparmaßnahmen an angehörten Die Rednerin verlieſt einen Bericht des Jes den landwirtſchaftlichen, forſtlihen und tierärztlichen Hoch-

4,

Antrag, zum Winterſemeſter 1932/33. eine ordentliche- Prós feſſur für Arbeitsbeſchaffung, Arbeitsdienſt und Siedlung an er Univerſität Marburg zu errichten.

Angenommen wird auf Vorſchlag des Hauptaus\chuſſes ein deutſchnationalex Antrag, der das Staatsminiſterium er- ſult, das Schulgeld an höheren Lehranſtalten entſprechend er Senkung der Preiſe, Gehälter und Löhne mit ſofortiger Wirkung ſowie die Hochſchulgebühren wieder auf den Stand des Jahres 1930 zu ſenken, Anträge des Zentrums, der Deutſchnationalen und der Natioualſozialiſten über die ſtaatlichen Fuſhüſſe an öffentliche nichtſtaailiche höhere Lehranſtalten ſinden in der Faſſung des Hauptaus=- \huſſes Annahme. Die Regierung wird danach beauftragt, ungeſäumt die erforderlihen Maßnahmen zu treffen, um im Bereich des höheren Schulweſens etne ſtaatliche Betreuung der Bildungsbedürfniſſe der geſamten Bevölkerung und eine gerechte Verteilung der E heute noh verfüg- baven ſtaatlichen Mittel ſicherzuſtellen. Dabei ſoll eine Reihe von Geſichtspunkten beachtet werden, insbeſondere die Berü>- ſichtigung der Bedlirmiſſe der Kleinſtadt und des Landes erfolgen. Die Staatshilfe ſoll für die Dauer der gegenwärtigen Finanznot grundſäßlich auf die als unentbehr- lich ermittelten Schulen beſnäntt werden. Dabei ſollen auh entſprechende nichtſtaatliche höhere Schulen Zuſchüſſe erhalten. Fur den Zuſchußbedarf ſollen die dur< den Beſiß ſtaatlicher ödherer Lehranſtalten begünſtigten Gemeinden entſprechend ihrer Leiſtungsfähigkeit herangezogen werden.

Sozialdemokratiſche und kommuniſtiſhe Anträge über die Schulraumverhältniſſe in der pommerſchen Gemeinde “Güſtow (Kr. Randow) finden in dex Ausſhußfaſſung An- nahme, Die Regierung wird daran erſucht, der Schulgemeinde Güſtow ſofort behilflih zu ſein, neue Schulräume zu ſchaffen, insbeſondere Fur<h Errichtung eines neuen Schulgebäudes, das allen hygieniſhen und lehrbetrieblihen Anforderungen

- entſpricht. Die erforderlichen Mittel ſollen im Haushalt 1933 bereitgeſtellt werden.

Ein kommuniſtiſcher Antrag, wonach die Berufsſchulzeit als Arbeitszeit gelten und dementſprechend entlohnt. werden oll, der ferner die koſtenloſe Lieferung der Lernmittel an den

erufsſhulen verlangte, wird abgelehnt gegen die Links- parteien. Dagegen wird der kommuniſtiſhe Antrag ange- nommen, bei Schließung von Volsſhulen Härten zu ver- meiden, die Sch!!lgeſundHeitspflege auszubauen und auch vom Reis Mittel für Schulſpeiſung und Lernmittelfreiheit zu erlangen.

ſchuſſes, das Staatsminiſterium zu erſuchen, der deutſchen Vorgeſchichte in den Volksſhulen und höheren Schulen er- höhte Aufmerkſamkeit zuzuweiſen. Entſprechend dem Vor-= ſchlage des Unter wicd ein national- ſozialiſtiſcher Antrag auf Beſeitigung dex weltlichen Schulen abgelehnt. Angenommen wird ein Antrag des Unterrichts- ausſchuſſes, woriu das Staatsminiſterium erſucht wird, die Verfügung vom Auguſt 1931 über die Mittelſchullehrer- prüfung dahingehend zu ändern, daß die in der Vorbereitung für die Mittelſchullehrerprüfung befindlichen Lehrex und Studierenden bis zum 1. Fuli 1934 noh zux Abſchlußprüfung werden. - Abgelehnt wird gemäß dem Vorſchlage es Unterrichtsaus\chuſſes ein nationalſozialiſtiſcher Antrag auf Rücknahme der Verſezung des Schulrats Mandel von Glogau nah Gleiwiy und der des Schulrats Tſchojne von Schönau nach Glogau. gelehnt werden auh ein deutſchnationalex Antrag auf Wiederherſtellung der Leiſtungszulagen, ein Zentrumsantrag auf Beſchränkung der Zahl der Schultypen und ein ſozialdemokratiſhèr Antrag, dem Landtag einen Plan vorzulegen, pemzujſolge durch organiſatoriſhe Maßnahmen eine Vereinfachung des Auf- baues des höheren Schulweſens ermögliht wird. Feruer wird abgelehnt ein deutſchnationalex Antrag, der u. a. eine untrennbare Verbindung der Pflicht des Wehrwillens und der Wehrtüchtigkeit mit der ſtaatsbürgerlichen Erziehung her- ſtellen wollte. Angenommen wurde ein Antrag der deutſch- nationalen Fraktion, der das Staatsminiſterium zur Ein=- ſchränkung der Koſten des Schulbeſuches erſucht, einen Wechſel von Lehrbüchern oder Neuauflagen nur im Falle dringendſten Bedarfes zuzulaſſen, mit Nachdruck auf die Verbilligung aller D ES N te keinen Zwang auf die Anſchaffung koſtſpieliger Materialien im Handfertigkeits- und Zeichen- unterricht auszuüben; zur Sicherſtellung der Schulausflüge dex Volks\chulen ſollen mindeſtens im bisherigen Umfange Mittel im Haushaltsplan . bereitgeſtellt werden. Auch. ein nationalſozialiſtiſcher Antrag fand Annahme, wonach alle Maßnahmen und Maßregelungen, die Is en Schüler wegen Zugehörigkeit zum Nationalſozialiſtiſchen <ülerbund verhängt wurden, rü>gängig gemacht werden ſollen. Abgelehnt wurde ein deutſchnationaler Antrag, der die Vermittlung einer gründlichen Kenntnis der Beſtimmungen des Verſailler Ver- trages in allen Schulen verlangte. Den die Schule ver- laſſenden Schülern jollte. nah dieſem Antrag eine kurze Zu= ſammenfaſſung der Friedensverträgsbeſtimmungen als eine Art Katechismus in die Hand gegeben werden. Die nung dieſes Antrags erfolgte ebenſo wie die des deutſch- nationalen Antrags über die Wehrtüchtigkeit der Jugend mit einer aus Zentrum, Sozialdemokraten und Kommuniſten be- tehenden Mehrheit. Ferner wurde abgelehnt ein national=- ſozialiſtiſcher Antrag, der das Staatsminiſterium erſuchte, bei dem Rektox der Univerſität a. M. dahin vor- tellig zu werden, daß das Verbot des Tragens national- ozialiſiſcher Uniformen an der Univerſität Frankfuxt a. M. } jofort aufgehoben wird. Annahme findet dagegen ein national=- ozialiſtiſher Antrag, wonach das Staatsminiſterium erſucht ‘wird, die dur< die Sparnotverorduung erfolgte Herabſebung des Diènſtalters der Kriegsteilnehmer-Studienaſſeſſoren um- gehend rüd>gängig zu machen und dieſen gegenüber das gegebene und bisher gebrochene Verſprechen der Anflellung nah fünfjähriger Wartezeit nunmehr wa rzumachen. Au ein weiterer Antrag wixd angenommen, wona<h auf die Reichsbahngeſellſchaft dahin eingewirkt werden ſoll, daß die Junglehrer, wie die Studierenden das Recht auf Ermäßigung für Eiſenbahnfahrten zu den Ferien- texminen erhalten. Abgelehnt wird ein nationalſozialiſti- her Antrag, den Staatszuſhuß von 26 000 RM für das in Quakenbrü> (Provinz Hannover) jährlich weiter zur exfügung zu ſtellen. Annahme findet weiter ein ſozialdemokratiſcher Antrag, worin das Staatsminiſteriun logie t wird, die Aufnahme von weiblichen Studierenden an den Pädagogiſchen Akademien in Kiel, Frankfurt a. M. und Halle zu ermöglichen. E,

8 Unterrihtsweſen, in dem in einem deutſchnationa gel : Ynirag L daß riſtlihe Kinder ens nal einem \{<hulen ſowie an den Einrichtungen der TTA ict derſelben Weltanſchauung betreut werden Hochſchulen wird abgelehnt, ebenſo der nationa ſozialiſtiſche

(Fortſezung in der Zweiten Beilage.)

Annahme findet ein weiterer Antrag des Unterrichtsaus- -

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Zweite Beilage

zum Deutſchen NReichSanzeiger und Preußiſchen StaatsSanzeiger

17.

(Fortſeßung aus der Erſten Beilage.)

Zahlreiche Anträge verſchiedener Fraktionen werden Ausſchüſſen zur Vorbereitung überwieſen. :

Ein außerhalb der Tages8ordung vom Zentrum ein- gebrachter Antrag auf unentgeltliche Belieferung der Unter- tügungsempfänger mit Holz aus den ſtaatlichen Forſten findet einſtimmige Annahme,

Gegen 19 Uhr vertagt ſich das Haus auf den 15. Februar, Dem rälidenten wird die E erteilt, den Land- tag exforderlichenfalls zu einem früheren Termin ein- zuberufen. (Zuruf bei den Konimuniſten: Möglichſt noh vor der Reichstagsauflöſung.)

Parlamentariſche Nachrichten.

Sozialpolitiſher Ausſhuß des Reichstags.

Nachdem der Sozialpolitiſche Aus\huß des Reichtags am Mitt- wo grundle Beſchlüſſe zur Avbeitsloſenhilfe hatte, beſchäftigte ex ſih am Donnerstag unter Vorſiß von Frau Teuſch (Zentr.) mit Anträgen zur Ausgeſtaltung der Arbeitsloſenhilfe im einzelnen.

dN diekretär Dr. Grieſer erklärte, die finanzielle Aus wirkung eines ſozialdemokratiſchen Antrags auf Auſhebung der Rücckerſtattungspflicht für die Wohlfahrtsunterſtüßung könne man gax niht berehnen. Es ſei niht die der Regierung, daß die Rückerſtatiung der Unterſtüzung verlangt werden jolle. Selbſtverſtändlih ſei es unſozial, dem Arbeiter ſofort wieder den Boden unter den Füßen wegzugiehen, wenn er nah langer einmal wieder Arbeit findet. Be- ſchließe man aber den Wegfall der von der ſowieſo nux ſparſamer Gebrau<h gemacht werde, ſo würden die Ge- meinden Erſay vom Reich verlangen. , Darum beſtänden große Bedenken gegen eine ſolchen Beſchluß. Staatsſekretär Grießer hatte auh Bedenken gegen die von den Sozialdemokraten bean- tragte Krankenverſicherung der Wohlfahrtserwerbsloſen durch die Gemeinden. Der Krankenkaſſenbeitrag mache durhſchnittlih 70 M im Jahr. Rechne man fürx 6 Millionen Erwerbsloſe nux 50 M Krankenkaſſenbeiträge, ſo bedeute das eine Au®gabe von 500 Mil- lionen Mark. Hiervon würden von den Gemeinden für die Wohl- re E en 150 Millionen Mark aufzubringen ſein. Es ei ſehr fraglih, ob die Krankenkaſſen die Beiträge von den Ge- meinden hereinbekommen würden. Ein Teil der Gemeinden habe Übrigens freiwillig ſeine Wohlfahrtserwerbsleſen gegen Krankheit Peric Es bedürfe alſo keines Zwanges, ſondern nur eines Qu ammentvirkens zwiſchen Krankenkaſſen und Fürſorgeverbänden.

en Krankenkaſſen könne man neue Laſten nicht auferlegen; ihnen ſei während der Kriſe viel zugemutet worden, ſie erhielten heute keine Reichszuſchüſſe mehr. | __ Die Auſreqchterhaltung der Anwartſchaft in den übrigen Ver- ſicherungszweigen bezeihnete Staatsſekretär Grieſer als wünſchens- ivert. Er hatte aber Bedenken gegen eine beitragsloſe Weiter- verſicherung, weil dadur< wieder nur die noh in Arbeit Befind- lichen belaſtet würden. Auch den Gemeinden könne man die Zahlung der zur Aufrechterhabtung der Anwartſchaft nötigen Beiträge für die Wohlfa@hrtserwerbsloſen niht zumuten. m ſei man ſich einig, es handele ſih nur darum, einen gangbaren Weg zu finden: | 7 :

Miniſtevialrat Dr. Bkiſiegel mahm zu einem kommuniſtiſchen An:vag Stellung, der die Aufhebung aller untex den Regierungen Müller, Brüning und Papen vorgenommenen Unterſtüßungs- lrgmnaen verlangt. Er erklärte, das würde eine neue finanzielle Belaſtung von vielen hundert Millionen bedeuten. Zu dem An- tvag der Sozialdemokvaten, die durh die JFuni-Notverordnung eingeführte Hilfsbedürftigkeitsprüfung wieder zu beſeitigen, was bedeiutfkêin würde; daß eine Bedürftigkeitsprüfung in der Verſiche- vung. guundſäßlih wegfalle, in der Kviſenfürſorge aber nux noh die rüheve Regelung durchzuführen ſei, erklärte Dr. Beiſiegel, daß die Durchführung dieſes Vorſchlags etwa 60 bis 70 Mil- lionen im Fahve koſten würde, Der Antrag des Zentrums, der Nationalſozialiſten und des Chviſtlihen Volksdienſtes, die Dauer der verſiherungsmäßigen Unterſtüßung_ von ſehs auf dreizehn Wochen zu erhöhen, würde etwa 25 bis 30 Millionen, der Antrag derſelbew Gruppen, allgemein da, wo jet nah den Grundſätzen der Hilfsbedürſtigkeit geprüft wird, die Bedürftigkeit wieder ein- odeen etwa 25 Millionen Koſten. Die genannten Beträge eien zwar angeſichts der Finanzlage der Avbeitsloſenhilfe evheb- lih, nah Anſicht Dr. Beiſiegels aber im Geſamtrahmen nicht unerträglich.

Zentrum, Nationalſozialiſten und Techniſhe Avbeitsgemein- |

ſchaft bean: vagten ferner, die Leiſtungen in der Verſicherung aus den Beiträgen angemeſſen zu erhöhen. Hierzu verwies Miniſterial- vat Beiſiegel auf die Ausführungen, die bereits in der lebten Sißzung vom Reichsavbeitsminiſter gemaht wurden. Danach konten mit den Beiträgen und der Arbeitsloſemabgabe rund zwei Millionen Perſonen unterſtüßt werden, während Ende Dezember 1932 im der Verſiherung nur 800 000 betreut wurden.

__ Frau Abg, .(Soz.) interpvetierte den ſogialdemokra- tiſhen An-vag auf Aufhebung der Hilfsbedürftigkeitsprüfung

dahin, daß dadurh praktiſch die Dauer der unbeſchränkter Arbeits-

von ſe<8s auf zwanzig Wochen verlängert werde. Das ſei die im Geſeß vorgeſehene Friſt. Davum genüge auch niht der Zentrumsantrag, dieſen Anſpruh nur auf dveizehn Wochen auszudehnen. Die Rüterſtattungspfliht der Wohlfahrts- unterſtüßten bringe den Gemeinden hevzlih wenig ein, bedeute aber für den bisher Erwerbsloſen eine ungeheure Härte. Für die Kvrankenverſicherung dex Wohlfahrtserwerbsloſem müſſe, wenn

nötig, das Reich den Gemeinden weiteve Zuſchüſſe gewähren. | Dasfelbe aelte ir die Aufrechterhaltung dex Anwartſchaft in den |

anderen Verſichepungen, die ſelbſt den Verbrechern in den Gefäng- niſſen gewährleiſtet ſei.

: Abg. Be>ker-Arnsberg (Zentr.) legte der Regierung dringend nahe, für die Aufvehterhaltung der Sozialbverſiherung ſämtlicher Erwerbsloſen, alſo au<h ſolcher, die keinerlei Unterſtüßung ver- langen, Sorge zu tragen. Die Koſten dafür könnten aber nicht den Verſicherungsträgern aufgebürdet werden, die ohnehin hwer u kämpfen hätten, um ihre gegenwärtigen Verpflichtungen er- fütten zu können. Es ſei auh untragbar, daß von den von der

ohlfahrtspflege unterſtüßten Arbeitsloſen, ſobald ſie wieder in oft gegen armſelige Löhne gelangten, die ge- währte Unterſtüßung zurü>verlangt werde. Dieſe Menſchen wollten ſih doh auh mal wieder mit den notwendigſten ‘Lebens- bedürfniſſen einde>en. Die Regierung müſſe entſpreehende Maß- mnahmen treffen,

Abg. Litke (Soz.) erklärte, ſeine Fraktion beantrage keine bei- tragsloſe Weiterverſiherung dex Arbeitsloſen und Wohlfahrts- empfänger bei den Krankonkaſſen, Die Beiträge müſſen von den Gemeinden und von der Arbeitsloſenverſiherung getragen werden. Es iſt unbedingt erforderlich, daß insbeſondere die Arbeitsloſen, die wegen nicht vorliegender Bedürftigkeit keine Unterſtüßung be- kämen, gegen Krankheit verſichert werden.

._ Abg. Rädel (Komm.) begründete einen Antrag, alle Erwerbs- loſen in die Arbeitsloſenverſiherung einzubeziehey und während der ganzen Dauer der Acbeitsloſigkeit ohne Bedürſtigkeitsprüfung au unterſtößen, ferner alle von früheren Regierungen vorge-

E

Berlin, Freitag, den 20. Fanuar

nommenen Kürzungen der Unterſtüßungen wieder aufzuheben. Der Redner bekämpfte auh die Rückerſtattungspfliht für die Wohlfahrtsunterſtüßungen. Von den Regierungsvertretern ver- langte er klare Auskunſt, wie ſie eine Weiterverſicherung der Er- werbsloſen für mögli hielten; ès genüge niht, daß ſie dieſen Gedanken nur theoretiſch bejahten. ;

Abg. Dreher (Nat. Soz.) wünſchte eine klare Stellungnahme nicht nur der Regierung, ſondern vor allem auch der Deutſchnatio- nalen zu den ſozialen Problemen. Bis jevt habe man von dieſer Seite immer nur die Ablehnung des Sozialismus in jeder Form gehört. Gegen die völlige Beſeitigung der Rü>erſtattungspflicht außerte der Redner unter Darlegung praktiſher Fälle Bedenken. Die Arbeitsloſen könne man ſehr wohl bei den Krankenkaſſen unterbringen, vorausgeſeßt, daß die Verwaltung der Kranken- faſſen wieder auf ihre Aufgaben aufmerkſam gemacht werde. Der Bau von Verwaltungspaläſten gehöre jedenfalls niht zu dieſen Aufgaben. Den Anträgen zur Beſſerſtellung der Erwerbslo}en ſtimmte der Redner zu. Nur der kommuniſtiſhe Antrag ging ihm zu weit, weil ſeine Konſequenzen gar nicht zu überſehen ſeien. |

Staatsſekretär Dr. Grieſer betonte, die Sozialpolitik gehöre gu den Grundlagen des Staates. Wegen Arbeitsloſigkeit allein

ürfe niemand ſeine AnwartſWait in den Verſicherungen verlieren, Es ſei aber ſeine Pflicht, auf die Schwierigkeiten für ihre Auſ- rehterhaltung hinzuweiſen. Man müſſe nur gemeinſam. einen Weg ſuchen. Für die dex Liquidität der Vec- icherungsträger habe man ja dur<h Verſtändigung einen ſolchen

eg gefunden. Die Vermögenswerte der verſchiedenen Verſiche- rungsträger ſeien zuſammengelegt worden und hätten ſih als ge- nügende Unterlage für die Weiterzahlung der Renten erwieſen. Ebenſo ſei die Liquidität der Unfallverſiherung geſichert worden. Nur die landwirtſhaftliche Unfallveriiernna ſchulde heute der Poſt no< 12—13 Millionen Mark, Alîo die Behörden hätten immer praktiſch mitgearbeitet, um einen Ausweg zu finden. Des- halb würden auh jeßt die Spivenverbände der Gemeinden und der Krankenkaſſen zu einer Beſprehung darüber eingeladen wer- den, wie die Krankenverſiherung aller Erwerbsloſen geſichert werden könne, Aber dazu ſei keine neue geſeßlihe Beſtimmung nötig, ſondern nur eine Ve Allerdings werde man ſih dann auf die Krankenpflege beſhränken müſſen. Kranken- geld werde man den Woßhlfahrtserwerbsloſen niht ge- währen können. Es bleibt nur die Frage, ob die Ge- meinden den Krankenkaſſen die Beiträge zahlen werden. (Abg. Be>er-Arnsberg Dann müſſen die Gemeinden gezwungen werden!) Die Aufrechterhaltung der Anwartſchaft in der Fnvalidenverſiherung würde 36 Millionen im Jahr koſten; man werde verſuchen, einen Weg zu finden. Die Rü>erſtattung der Wohlfahrtsunterſtüßzung ſoi ein notwendiger Beſtandteil jeder Fürſorge. Aber auch dieſe Frage ſolle zum Gegenſtand einer Be- ſprehung mit den Vevbänden der Gemeinden gemaht werden.

__ Abg. Karſten (Sogz.) trat nohmals für die Beſeitigung der ein, weil ſie den Wohlfahßrtserwerbsloſen, den Aermſten dex Armen, noh ſtelle als die anderen Erwerbsloſen.

Abg. Litke (Sog.) fragte, 0b dex frohe Lebensabend des Avbeliters nur auf ſeinen eigenen Beiträgen ſolle.

Staatsſekretär Dr. Grieſer erwiderte, er ſehe gerade darin, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinſam die Verſicherungs- beiträge aufbringen, ein Stü von berufs\ſtändiſcher Solidarität. Ex wünſche alſo eine Leiſtungs- und Gefahrengemeinſchaft.

Unter Ablehnung weitergehender kommuniſtiſher Anträge wurde dann zunächſt einſtimmig der. ſozialdemekratiſhe Antrag angenommen: „Die dur< Verordnung vom 16. Juni 1932 ein- geführte Hilfsbedürftigkeitsprüfung hn die Gewährung dier Avbeitsloſen- und Kriſenunterſtüßung wird aufgehoben.“

Einſtimmige Annahme fand ferner der gemeinſame Antrag des Zentrums [und der Chriſtlichſozialen, der die Regierung um eine einmalige außerordentlihe Beihilfe zur Befriedigung dringendſter Lebensbedürfniſſe an alle Empfänger der Kriſen- und Wohlfahrtsunterſtüßung ecſucht, und dex Antrag derſelben Par- teien, die für die Aufrechterhaltung der Amarte ten in dev Sogialverſicherung und die Fortieama der Mitgliedſchaft von den Erwerbsloſen zu leiſtenden Pflichtbeiträge aus öffentlichen Mitteln ſicherzuſtellen, ſoweit dies niht ſchon für die Empfänger der Arbeitsloſenunterſtüßgung und Kriſenunterſtüßung durch die Reichsanſtalt geſchehe.

Angenommen wurde ferner der ſozialdemokratiſhe Antrag, der die Regierung erſucht, die Lage der Wohlfahrtserwerbsloſen dur< Aufhebung der Rü>erſtattungspflicht zu erleichtern.

Einſtimmig angenommen ivurde ſ<hließli< der gemeinſame Antrag des Zentrums und der Chriſtli oralen, der die Reichs- regierung erſucht, die Leiſtungen in der Avbeitsloſenverſicherung aus den durch die Beiträge aufkommenden Mitteln angemeſſen zu erhöhen.

Der trat dann in eine allgemeine Ausſprache über die Lage dex Krankenverſicherung ein, die am Freitag fortgeſetzt werden ſoll. (VDZ)

Der Wohnungsaus\<huß des Reichstags

| führte am Donnerstag, dem 19. Januar, ſeine Beratungen über

den Mieterſchuy zu Ende. Der Ausſhuß nahm Anträge der Sozialdemokraten und des Zentrums an, die die Reichsregierung erſuchen, Maßitahmen zu ergreifen, damit die Mieten den ver- minderten Einkommen angepaßt werden und den zahlungswilligen aber dur<h Arbeitsloſigkeit uſw. zahlungsunfähigen Mietern aus- reichende Hilfe geſichert wird. Die Nationalſozialiſten zogen ihren Antrag über die Vorlegung eines Geſeßentwurfs zur Mietſenkung zugunſten dieſes Beſchluſſes zurü>. Auf Zentrumsantrag wurde weiter beſchloſſen, die Reichsregierung zu erſuchen, daß den Haus- weitgehende Schuhmaß nahmen egeben werden, die ihnen den Erhalt ihres Eigentums ſichern. it 11 gegen 8 Stimmen bei 9 Enthaltun en wurde ein kommuniſtiſher Antrag ange- nommen, wonach für die minderbemittelten Mieter ein Voll- einzuführen iſt, ſo daß kein zahlungsunfähiger ieter aus der Wohnung entſernt werden kann, ohne daß eine entſprehende Wohnung zur Verfügung ſteht. “Nach weiteren an- genommenen kommuniſtiſhen Anträgen ſollen Verzinſung und ilgung der Hauszinsſteuerdarlehen bei gemeinnügigen Woh- nungsunternehmen, Eigenheimſiedlern und Kleinhausbeſißern aus- eſeßt und die Neubaumieten um den entſprehenden Betrag ge- ſenkt werden. Für den Bau ausreichendex Kleinwohnungen fo en ie notwendigen Mittel zur Verfügung peſtellt werden. Endlich ſoll jede Beſteuerung der Wohnung, wie Wohnraumſteuer, Woh- nungsnußungsſteuer uſw., ſoweit ſie von Ländern und“ Gemeinden eingeführt wurde, durch . Reichsgeſeß aufgehoben und für die Zukunft unterbunden werden. Auf deutſchnationalen Antrag wurde die Reichsregierung ſ<hließli< no<h êrſucht, zur Förderung des Wohnungsbaues die Senkung des für Baugeld un Hypotheken dem Stand des Bauindex und des Lebenshaltungsindex der Jeßtzeit anzupaſſen.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 20. Januar 1933.

Wagengeitellung kür Kohle Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 19. Januar 1933: Geſtellt 16963 Wagen.

1933

Jn Berlin feſtgeſtellte Notierungen für telegraphiſche Auszahlung, ausländiſche Geldſorten und Banknoten.

Auszahlung.

m e

20. Januar 19. Januar Geld Brief Geld Briek Buenos-Aires . | 1 Pap.-Pefſ. 0,8588 0,862 0,8588 0,862 Canada . « « « | 1 kanad, $ 3,666 83,674 3,666 83,674 Iſtanbul. . . «| 1 türk. Pfund 2,008 2,012 2,008 2,013 Fapan O) 1 Yen 0,869 0,871 0,869 0,87L

Kairo « « . - «| 1 ägypt. Pfd. | 1447 14,51 1447 1451

London. .…. < e | 14 14099 14,13 14,09 14,13 New York . . .|1$ 4,209 4,217 4,209 4,217 Nio de Janeiro | 1 Milreis 0,239 0,241 0,239 0,24L Uruguay . « « «| 1 Goldpeſo 1,648 1,652 1.648 1,652 Amſterdam- Notterdam .| 100 Gulden | 169,18 169,52 169,18 169,52 Athen .…. « «| 100 Drachm. 2,268 92,272 2,248 2,252 Brüſſel u. Ant- werpen « « « | 100 Belga 58,29 58,41 58,29 5958,41 Bucareſt. « « «+ | 100 Li 2,488 2,492 2,488 2,492

Budapeſt o. 100 en 0 —_ _— a _—_— Danzig . « « « « | 100 Gulden 81,77 81,93 81,77 81,93 Helſingfors e. . | 100 Fmfk, 6224 6,236 6,224 6,236 Italien . « « «| 100 Ure 21,04 21,58 21,594 21,58 Jugoſlawien. « | 100 Dinar 5,554 5,966 5,554 5,566 Kaunas, Kowno | 100 Litas 41,88 41,96 41,88 41,96 Kopenhagen « « | 100 Kr. 7050 70,67 70,388 70,52 Uſſabon und porto « « © | 100 Escudos8 1283 12,85 1283 12,85 Oslo . « « « « « | 100 Kr, 72,23 72,37 7293 7937 N ..… e :/100 Frs. 1642 16,46 16,425 16,465

rag » o. -( 100 NE 12,465 12,485 12,460 12,485 eyfjavik (Island) . . | 100 isl. Kr. 63,54 63,66 63,54 63,66 Niga . « « « « « | 100 Latts 79,72 79,88 79,72 7T9,88 Schweiz « + » «| 100 Frs. 81,03 81,19 81,00 81,16 Sofia « « - « « | 100 Lewa 3,0057 83,063 3,0057 83,063 Spanien « » « « | 100 Peſeten 34,37 34,43 34,37 3443 Stockholm und Gothenburg. | 100 Kr. 76,82 76,98 76,82 76,98 Tallinn (Neval, Eſtland). « « | 100 eſtn. Kr. | 110,59 110,81 110,59 110,8L Wien. « « + + «| 100 Schilling | 51,95 952,05 61,959 552,05

und Banknoten.

20. Januar 19. Sanuar Geld Brief Geld Brief

Sovereigns . « |. 20,38 20,46 20,38 20,46 20 Fres.-Stüke || 1616 16,22 16,16 16,22 Gold-Dollars . 4,185 4,205 4,185 4,205 Amerikaniſche: 1000—d Doll. 420 4,22 420 4,22 2 und 1 Doll. 4,20 4,22 4,20 4,22 Argentiniſche ; 0,80 0,82 0,80 0,82 Braſilianiſche « | 1 Mi 7 Canadiſche… . 364 83,66 3,64 - 3,66 Engliſche: große 14,06 14,11 1405 14,11: 1 2 u. darunter 1405 14,11 14,05 | 14,11 Türkiſche. « .… | 1 türk. 1,81 1,83 1,81 1,83 Belgiſche. . « 58,13 58,37 58,13 58,37

Bulgariſche « E 70,16 70,44 70,01 70,29

» 6 « Danziger « + « 81,59 81,91 81,59 81,9L

Eſtni\che » « - inniſche. » « ranzöſiſhe « « | 100 Frs. 16,38 16.44 16,385 16.445 olländiſche . «| 100 Gulden | 168,81 169,49 168,81 169,49 taliemſche: gr. | 100 Lire 21,48 *21,56 21,48 21,56 100 Lire u. dar. | 100 Lire 21,48 21,56 21,48 21,56 Jugoſlawiſche . | 100 Dinar DOL 5,47 5,51 Lettländiſche , | 100 Lats —_ Litauiſche « « « | 100 Litas 41,62 41,78 4162 41,78 Norwegiſche « | 100 Kr. -1 72,06 72,34 72,06 72,24 Deſterreich.: gr. | 100 Schilling | . 100S<. u. dar. | 100 Schilling E _ _— Rumäniſche: 1000 Lei und neue 500 Lei | 100 Let e E unter 500 Lei | 100 Lei _ a —_— —_ Schwediſche . . | 100 Kr. 76,65 76,95 76,65 76,95 Schweizer: gr. | 100 Frs, 80,85 81,17 80,82 81,14 100Frs. u. dar. 100 frs, 8085 81,17 80,82 81,14 Spaniſche *) . . | 100 Peſeten 3423 834,37 3423 34,37 Tſchecho - ſlow. 5000 u,1000 KR, | 100 12,37 12,43 12,37 - 12,43 500 Kr. u. dar. | 100 KE 12,37 12,43 12,37 12,43 Ungariſche « « « | 100 Pengò E

*) nur abgeſtempelte Stücke.

Oſtdeviſen. Auszahlungen. Warſchau « « i 100 A | 47,10 47,30 | 47,10 47,30

100 eſftn. Kr. _ 100 Fmfk. 6,16 6,20 6,16 6,20

Poſen « « « «| 100 Zl. 47,10 47,30 47,10 47,30 Kattowitz - « « | 100-Zl. 47,10 47,30 47,10 47.30

Notennotierungen. : Polniſche . « « [100 Zl. Il 4685 4725 |] 4685 47,25

Die Glekirolytfaptern otierung der Vercinigung für deutſche Elektrolytkupfernotiz \tellte ih laut Berliner Melduna des „W. T. B.“ am 20. Januar auf 46,50 4 (am 19. Januar auf 46,75 46) für 100 kg.

M ——

London, 18. Januar. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 18, Januar 1933 (in Klammern Zu- und Abnahme im Verglei<h zur Vorwoche) in 1000 Pfund

terling: Im Umlauf befindlihe Noten 354660 (Abn. 4020), hinterlegte Noten 40 130 (Zun. 4020), andere Regierungsſicherbeiten der Emiſſionsabteilung 255 230 (Abn. 10), andere Sicherheiten der Emiſſionsabteilunug 5040 (Zun. 10), Silbermünzenbeſtand der Emiiſionsabteilung 3720 (unverändert), Goldmünzen- und Barren- beſtand der Emiſſionsabteilung 119 790 (unverändert), Depoſiten der Regierung 12 120 (Abn. 670), andere Depoſiten: Banken 105380 (Abn. 7540), Private 32500 (Abn. 1240), Regierungsſicherheiten 96 550 (Abn. 13 420) andere Sicherheiten: Wechiel und Vorſchüſſe 11 820 (Abn. 1080), Wertpapiere 18 800 (Zun. 1010), Gold- und Silberbeſtand der Bankabteilung 780 (Zun. 30). Verhältnis der Nejerven zu den Paſſiven 27,27 gegen 23,11 vH, - 5998 Millionen, gegen die Neger henve ohe des Vorjahrs 17 Millionen mehr. :