ssterreichischen Kriegsbrigs dem Pascha von Smyrna dit
aber am nämlichen Tage Abends
untadelhaften Schritte eine Anklage gegen die oͤsterrei
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Wien, 28. Deebr. Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt heute folgendes: e. Courier vom 13. d. M. erzaͤhlt, nach einem rivat. Sc reiben aus Smyrna, daß der Tapitän einer
erste Nachricht von der Zerstoͤrung der tuͤrkischen Flotte zu Navarin überbracht habe, und findet in diesem Um stande eine neue Bestätigung seiner bittern Beschwerden, über das angeblich zweideutige Benehmen Oesterreichs und einen Beweis, „wie gaͤnzlich die oͤsterreichische Flagge in der Levante der Pforte zu Dienste stehe *).“
In wie fern die Sache ihre Richtinkeit hat oder nicht, lassen wir dahin gestellt sein. Das Privat Schren, ben gefteht selbst, die oͤsterreichische Brigg sei am 3. November Morgens, die englisch⸗ Kriegs Schaluppe Rose von Navarin getomn— Wir nehmen ohne weitere Untersuchung an, das Schiff habe, bei seiner Rückkehr nach ch dekanntlich die Admirals Station be findet, die erste Nachricht gebracht. Hatten der Capi tain dieses Fahrzeägs oder der Oderbefehlshaber der oͤster reichischen Scation, die Neuigkeit in den Straßen von Smyrna verbreitet, un?d badulch, was wahrscheinlich er, folgt wäre, einen Volks Ausstand veranlaßt, Jo wurde man ihnen mit Recht vorwerfen können, daß sie unvor— sichtig oder st!aͤflich gehandelt haben. Was that hinge gen der oͤsterre ich ische Admiral? Er wendete sich insge heim an den Pascha, einen Mann, dessen vernuͤnftige, friedliche, Orenangltebende Gesinzungen allgemein an. erkannt sind, dessen vortrefflichen Pelizei, und Militair Anstalten von allen Seiten — selbst in dem vom Cou, rier publicirten Schreiben — das größte und gerechteste Lob ertheilt wird. Indem der Kaiserliche Eskabre Com— mandant, vielleickt zwoͤlf Stunden vor der Ankunft Ces englischen Fahrzeugs, von dem Vorfall zu Navarin un— terrschtet, daruͤbec einen Wink, und zwar zu der rech ten Stelle, gab, der den Pascha in den Stand setz te, Maßregeln zu ergreifen, dir hoͤchst wahrscheislich Tau senden das Leben gerettet haben, ward er, weit ent— fernt, den Tuͤrken zu dienen, der Wohlthaäter aller Fran— ken in einem der reichsten und wichtizsten Handelsplätze der Levante. Und aus dieser verdieästlichen That macht der Journglist der 5sterreichischen Martine ein Verbrechen!
Die Unrechtlichkeit dieses Verfahrens ist noch nicht das, was uns am meisten dabei in Verwunderung setzt; die fruͤhern Artikel des Courters hatten uns hinlänglich darauf vorbereitet. Was sollen wir aber zu der Kuhn heit — um kein haärteres Wort zu gebrauchen — eines englischen Journals sagen, welches aus einem durchaus
men. . oͤsterreichische Smyrna, wo st
chische Flagge, und gegen die oͤstetreichtsch: Regierung zu construiren sucht? Es ist aller Welt dekaunt, wel chen thatigen Antheil englische Offiztere und Kriegsfahr. zuuge an dem Keiege in der Levante überhaupt gerom— men haben, während nicht ein einztges glaubwuͤrdiges Beispiel eines in tuͤrkischen ober griechischen Felslägern wirksamen oͤsterreichischen Offiziers, noch eines bei kuͤr— kischen o der aͤgypteschen See Expeditionen betheilizten oͤster ceichischen Kriege fahrzeuges, namhaft gemacht wer— den kann. Was die Kauffahrer betrifft, so haben aller—
) Einige Tage zuvor hatte dasselbe Journal einen aͤhnlichen Beweis aus dem schweren Vergehen eines oͤsterreichischen Capitaͤns, der zwei von Ibrahim Pascha abgesendete Ta— tarn nach Smyrna transportirt hatte, hergeleitet. Wer nur einigermaaßen mit dem Seewesen bekannt ist, weiß, daß dieß eine Gefaͤlligkeit ist, die kein Kriegsfahrzeug den
Agenten einer, mit seiner Nation nicht im Kriege befind⸗ lichen Macht, versagt. Englische Kriegsfahrzenge haben nicht minder oft als oͤsterrcichische dergleichen unbedeu— tende Dienste geleistet. Daß man sich wahrend der Blo— kade von Navarin vorzugsweise an neutrale wendete, be—
darf wohl keiner besondern Erklaͤrung.
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dings die oͤsterreichischen, wie die englischen, franzoͤsi⸗ schen, russischen, sardinischen, hollandischen, amerikani— schen u. J. f. au allen tuͤrkischeh Kuͤsten, und von einem Hafen des ottomannischen Reiches zum andern, Handel uünd Transport getrieben; das Recht dazu hat ihnen aber, außer den griechischen Seeräubern, Nlemand strei⸗ tig gemacht; und, was auch Zeitungs- Deeiamatoten darüber gesagt haben moözen, noch hat keine europaäische
Regierung an diesem erlaubten Gewerbe Anstoß ge⸗ nommen. . . Turkei. Der Oesterreichische Beobachter giebt im
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ntuesten Blatte die (bereits von uns mitgetheilt) Nacht
richt von der am 8. Dechr. erfolgten Abreise des franzoͤ⸗ stschen und des enzlischen Botschafters von Constantine⸗ pel, desgleichen daß Hr. v. Rid eaupierre wegen widrigen Windes bis zum 11. December noch nicht hatte absegeln koͤnnen und daß die vollkommenste Ruhe daselbst herrschte. Er meldet zusleich, daß von Seiten der Pforte diz Bertheidigungs-Austalten mit zroͤßtem Eifer betrieden wurden.
— Dasselbe Blatt giebt aus der Gazzetta di Ge⸗ nova vom 19. Dez. folgenden Auszug eines Schreibens aus Alexandria vom 5. Dez.:
„Ich denke mir, daß die vielen, nach dem Ereiz— niß vos Navarin verbreiteten Gerüchte Sie in einigt Besorgaiß über mich gesetzt haben werden; allein Sie dürfen Sich hieruͤber vollkommen beruhizen, da wir hier der gewöoͤhnlichen Ruhe genießen, die keinen Au⸗ genblick unterbrochen wurse; und ich kann noch hinzu— fügen, daß der Vier Koͤnig es sich bei diesem Anla sse angelegen sein ließ, den Consuln der verbündeten Machte die Versicherung seiner friedfertigen Gesinnungen und eines aufrichtigen Verlangens zu ertheilen, das zute Einvernehmen, das in den Verbindungen ihter Hoͤfe mit ihm obwaltet, aufrecht zu erhalten. Reguläre Teuppen hatten einige Tage vorher die Wachin in den vorzüzlichsten Quartieren der Stadt bezogen, was er
viel zur Erhaltung der Ruhe deiträzgt, und Lie Zu ver⸗
sicht der Europäer varmegrt, welche in vollem Vertrauen uf den Schatz St. Heheit des Viez *s*igs, ohne die geringste Besorguiß für ihr Schicksal leben.“
„Ihnen dis Relationen mitzuthetlen, welche die Ad⸗ miräle der Verbanteten hieher geschickt haben, wuͤrde üͤperflüͤssig sein, da Ste gewiß den Inhalt derselben auf aaderem Wege schon fruher erfahren Kahen; der Bericht, welchen der Vice, Kontg erhalten hat, weicht von jenen Relationen darin ab, taß er behauptet, die Engländer seien der angreifende Theil gewesen, während dies in
enen Relatisnen den Tärken zur Last gelzgt ird Mo
zarrem Bei, Bejehlshaber der agyptis chen Flotte (Schwie— gersehn Sr. Hohtzeit), sagt in seinem Berichte, daß er, auf das an ihn gestellte Begehren des Asmiral Codring— ton, mit den verbündeten Escadren in den Hafen ven Navarin einzulaufen, ihm bemerken ließ, daß er nicht
ür vollkommene Rahe und noch weniger für die in divt⸗ duelle Sicherheit stehen koͤnns, wenn sie ans Lend kom:
men „würden; daß er demagch wünsche, sie moͤchten nicht
einlaufen; daß men sich jez och, wenn sie durchaus dart
auf bestehen sollt⸗n, nicht widersetzen werde; hierauf seien am folgenden Tage zuerst zwei englische Lenienschiffe, und dann die ganze Flotte eingelaufen. Eine der eng— lischen Fregatten legte sich (ach dem Berichte des aͤgyp⸗ tischen Admitals) neben einem ägyptischen Brander vor Anker, und bercutete selßem bald nachher, sich zu ent. fernen uns unter dem Winde vor Anker zu gehen; der Capitain erwieserte, daß er keinen andern Befehlen, als denen seines Commandanten, Folge leisten koͤnne, von dem er durch Signale Instructienen verlangen wolle; ties geschah, uns bie Antwort war, daß er auf feinem Pesten zu bleiben habe. Da man sah, daß sich der
Brander nicht von der Stelle bewege, wurden von der
Fregatte, und, wie es scheint, auch von dem englischen
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