1828 / 2 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

geben. Die Mexicanische Kirche wuͤrde

ten Gehoͤr zu —ͤ . 24 demnach aus ihrer Verwaisung zu neuer Glorie und

verdoppelten Glanze erheden. Die dienstthuende Mi⸗ liz und das Truppen Contingent fur das Heer be durfen eden sowohl Ihrer Erwägung, wie die Local Miliz, die bei ihrer gegenwärtigen mangelhaften Organisatton zur Erfüllung der gesammten Zwecke ihrer urspruͤnglichen Bestimmung unzureichend ist. Ich habe schon fruher zie Nothwendigkeit eines Gesetzes zur Verhuͤtung der Desertlon dargethan und werde mich also hier nich! umständlicher darüter aus ssen. Die Organisation einer Anstalt zur Leitung der Angelegenheiten des Staats⸗ Credits ist bisher nicht vollständig eingerichtet. Damit dieselbe nicht bloß dem Namen nach exstiten moͤge, ist es von wesentlicher Bedeutung, zu vor alle Börantwort lichkeiten und Garantien der Nation zuverlaͤssig auszu mitteln, ihre Ehre feierlich zu verpfaͤnden und ihren Wunsch, alle ihre Verpflichtungen heilig und un verletzt zu erhalten, auf eine offenbare und unbezweifelte Weise darzulegen. Damit unsere laufenden Huͤlfsquellen den Beduͤrfnissen des Staates geguͤgen und dieselben sogar uͤbersteigen mogen, werden Sie das System der See Zollhäufer, die Reglements hinsichtlich der Commisse— riate und den allgemeinen Schatz in Erwägung zu zie— hen haben. Mit gespannter Erwartung sieht die Nia tion dem Resultat der Berathung uber die vom Finanz minister eingereichten Denkschriften entgegen. Der Con greß wird diesen Angelegenheiten den Vorzug gewaͤhren, den sie ihrer Natur und Wichtigkeit nach erheischen une den ich aufs einstinglichste empsehlen muß. Diese und andre wichttze und interessante Gegenstände ver anlassen Ihre Zusammenberufung; und die Nation, welche die hoͤchste Gewalt in Ihre Hände niedergelegt hat, fuͤhlt ihre Besorgnisse beruhigt und sieht voll Ver trauen und Hoffnung ihre Abgeordneten gesetzmäßig hier versammelt, um mittelst heilsamer Beschluͤsse ihre glor reiche Unobhängigkeit und gegenwärtige Regierungsform aufrecht zu erhalten. Der Congreß der Union und die vollziehende Gewalt werden die Hoffnungen der Nation niemals täuschen. In der Stunde der Gefahr, wie in der Stunde des Glucks, soll unser Vaterland, unser Va terland allein, das Ziel unsrer theuersten Hoffnungen, unsres ernstlichsten Strebens lein.“

In der Sitzung vom 13 September nahm das Repraäͤsentantenhaus folzende Resoluttonen in Betreff der Finanz Verbindlichkeiten an: „1) die Nation wirs den Conträct, welchen die Regierung mit dem Hause B. A. Goldschmitt und Comp. in Kraft des Decrets vom 1. Mai 1825 eingegangen, gewissenhaft erfuͤtlsen. 2) Die Regierung hat bei dem Abschlusse des besagten Contracts ihre Vollmacht uͤberschritten und ist fuͤr die Ueberschreitung verantwortlich.“ Die Freunde der Regierung von 1823 beschwerten sich, daß ihnen nicht Raum gelassen worden, die wider sie aufgestellten Be— schuldigungen zu keantworten.

ö a n d.

Breslau. Der Schullehrer Bargwitz zu Groß Pantgen, Wohlauschen Kreises, hat von seinem eigenen Garten einen Platz zu einer Baumschule fuͤr seine Schuler hergegeben und bepflanzen lassen. Die Ge— meinte hat solchen eingezäunt, wozu sie das Material vom Dominio erhalten.

Zu Groß Zaucht, Trebnitzschen Kreises, sind neuer— bings zwei Stuck Riudvieh Lumch den Milzbrand ge— fallen. Das unvorsichtige Verfahren mit den gefalle—

nen Stuͤcken, indem man solche nicht gleich vergraben, sondern abgeledert und vas Fleisch liegen gelassen, hat den Tod eines Menschen und die lebensgefährliche Krank— heit eines Andern zur Folge gehabt, auch ein Dritter ist wahrscheinlich von der Krankheit angesteckt worden. wußerdem sind dadurch zwei Mastschweine erkrankt, zwei Hunde und zwei Enten, welche von dem Kadaver des zuerst gefallenen Thieres gefressen, angesteckt und getodter worden. Moͤchte doch dies neue Beispiel der großen Gefaͤhrlichkeit jener Krankheit dem Publikum zur War— nung gereichen und zu sorgfältiger Befolgung der in dieser Hinsicht bestehenden sanitaͤtspoltzeilichen Vorschrif— ten veranlassen! .

Magdeburg. Die in diesem Jahre angefan— gene Kunststr ße vom Dorfe Groß Ottersleben bis Egeln, auf eine Entfernung von 2 Meilen, ist im Monat No— vember beendigt und dem Puabliko eröffnet. Dieser Bau verbindet nunmehr den Kunststraßenzug von tzier nach Halberstadt und wird auf den Verkehr wohlthätig ein— wirken. Auch der Umbau der Chaussee von hier bis zur Anhalttschen Graͤnze ist groͤßztentheils vollendet, fuͤr die üb ligen Wege geschieht, was moglich ist und die Fonds

gestatten.

Minden. Am 6. Nov. d. J. ist zu Herford eine sehr zweckmäßig organisirte stäbtische Armen, Versor— aungsanstalt und Industrieschule für Kiader der unter— sten Volksklasse eroͤffnet worden. Fuͤr jetzt wird Flachs, Wolle und Baumwolle verspennen, kuͤuftig wird eine noch größere Mannigfaltigkeit der Beschaäͤftigung ein— treten. 90 Individuen werden schon jetzt auf eine ih⸗ nen und dem Gemeindewesen sehr wohlthätige Art da, selbst in Thätigkeit gesetzt. Einige Mitglieder des Stadt raths fuhren die Aufsicht. Die Stadt verdankt diese Anlage hauptsaäͤchlich dem Erfer und der Intelligenz des Kriminalrichters Rose daselbst, welcher, waͤhrend der letzten Krankheit des am 23. Nod. verstorbenen Stadt— Direktors v. Diederichs mit den Buͤrgermeisterei⸗ Ge—

schaͤften provisorisch beauftragt, uͤberhaupt die Achtung seiner Mitbürger sich in vorzüglichem Grade erworben

hat. Zu Paderbern ist der Ausbau einer Kavallerie⸗ Kaserne, fuͤr welche die Stadt, nach einem mit dem Königl. Kriegs Ministerio abgeschlossenen Kontrakte die Fonds vorschießt, so weit es die Jahreszeit verstattete, noch begonnen worden. Die Einrichtung der neuen

stäbtischen Armen‘ und Arbeits Anstalt im Kloster Goh⸗

kirchen daseldst, ist weit genug vorgeruͤckt, so daß die

. mit dem neuen Jahre wird etoͤffnet werden konnen.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 3. Januar. Im Opernhause: „Das zugemauerte Fenster,“ Lustspiel in 1 Aufzug, von Kotz e⸗ bue. Hierauf: „Der Wasserträger,“ Oper in 3 Abtheil.,

vom Dr. Schmieder. Musik von Cherubini. (Hr. Geis⸗

ler, vom Theater zu Danzig: Micheli, rolle.) (Mad. Seidler: Graͤfin Armand. Anton. Mad. Valentini: Marzelline.)

Freitag, 4. Januar. Im Schauspielhause: „Zwei Nichten fuͤr Eine,“ Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Kotzebue. Hierauf zum Erstenmale wiederholt: „Der Chorist in der Equipage, oder: Die Gastfreundschaft,“ Vaudeville in 1 Aufzug. Und: „Ein spanisches Diver— tissement,“ worin Madame Virginie Leon und Herm Castillon zum Letztenmale tanzen werden.

als letzte Gast—⸗ Hr. Stuͤmer:

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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur John.