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gung mit ihm bewerkstelligt, gegen Salmas vorruͤcken, und auf der Straße von Urumia eine Stellung nehmen. Abbas Mirza traf am 4. Novbr. in Tschewister ein, welchen Ort der GeneralAldjutant Benkendorf in Gemaͤßheit der erhalte⸗ nen Instruktionen bereits verlassen hatte. Auf die Nachricht von der Annaherung des Prinzen machte er jedoch sogleich Halt und schickte eine Abtheilung des Dragoner-Regiments Nyegorod und 2 Stuͤcke reitende Artillerie bis auf 2 Werste voraus, um dem Abbas Mirza zur Bedeckung zu dienen. Die Obersten, Fuͤrst Dolgoruki, Adjutant S. M. des Kaisers, und Naewsky, der Befehlshaber des Nyegorodschen Drago⸗ ner⸗-Regiments, welche ihm entgegen gingen, wurden mit vieler Auszeichnung aufgenommen, und der Prinz versicherte sie zu wiederholten Malen von dem lebhaften Wunsche, den er habe, den Frieden abzuschließen. Als sich Abbas Mirza dem Detaschement naͤherte, verlangte er, daß man ihn mit einer Salve aus dem Geschuͤtz begruͤßen sollte, worauf der General-Adjutant Benkendorf sechs Schuͤsse aus den bei⸗ den Stuͤcken thun ließ, welche zur Bedeckung gehoͤrten. Hierauf ließ der Prinz das ganze Detaschement die Revue passiren, wobei er seine besondere Aufmerksamkeit auf die Artillerie richtete. Er bewunderte die gute Haltung der Sol⸗ daten, erwies sich gegen alle sehr leutselig; auf seine Bitte mußte zuletzt das Regiment von Kabarda und die Drago⸗ nerabtheilung vor ihm in Parade vorbei defiliren. Hierauf nahm Abbas Mirza von dem General Benkendorf, den er mit der groͤßten Auszeichnung behandelte, Abschied, begab sich nach Tschewister und befahl, daß die Bedeckung vorausgehen und daß die beiden Stuͤcke auf der Straße bleiben und die Dragoner zu beiden Seiten in Zuͤgen reiten sollten. Auf dem Wege rief er die Obersten, Fuͤrst Dolgoruki und Raems⸗ ky, und den Grafen Tolstoy, Adjutanten S. M. des Kai— sers und Befehlshaber der Nyegorodschen Dragonerabthei⸗ lung, zu sich, und wiederholte gegen sie die Versicherung der Reinheit und Aufrichtigkeit seiner Absichten. Bei seiner An⸗ kunft, in Tschewister wurden, als Ehrenwache, vor seinem Pallast, auf der einen Seite 30 Dragoner und auf der an⸗ dern 30 Kurden aufgestellee. Der General Paskewitsch, der erfahren hatte, das Ab—⸗ bas Mirza am 4. Novbr. bestimmt in Tschewister anlangen wuͤrde, war selbst mit dem Leonoffschen Kosacken⸗ Regiment von Dehkargan abgegangen, und kam am 5. in jenem Orte an. Auf der Haͤlfte des Weges begegnete er dem Sohn des Abbas Mirza, Khosrot Mirza, den sein Vater voraus⸗ geschickt hätte: dieser stieg schon in einer ziemlich großen Entfernung vom Pferde und bezeugte dem General Paske— witsch alle mogliche Hoöͤflichkeiten. — Am 6. November, wo der General Paskewitsch von Abbas Mirza's Annaherung Kunde erhalten hatte, schickte er ihm, auf eine Entfernung von 7 Wersten (eine deutsche Meile) von Dehkargan eine Abtheilung Uhlanen und den General- Lieutenant Grafen Suchtelen mit dem Generalstabe seines Heeres entgegen. Abbas Mirza empfing den letztern mit großem Wohlwollen, und ersuchte ihn, neben ihm zu reiten und den Generalstab an die Spitze seines persischen Gefolges zu stellen. Vor ei⸗ nem Dorfe, wo, der Enge der Straßen wegen, die Bedek⸗ kung nicht ungetheilt durchreiten konnte, ritt Abbas Mirza durch die Reihen der Truppen und bezeugte jeder Schwa⸗ dron einzeln seinen Dank fuͤr die Beschwerden, die sie seinet⸗ wegen haͤtte erdulden muͤssen. In seiner Wohnung in Deh⸗ kargan ward er von dem Generalmajor Pankratieff, den Ober⸗ befehlshaber der daselbst versammelten Truppen, empfangen, und eine Kompagnie aus dem vereinigten Kaiserlichen Garde— Regiment bezog daselbst die Wache. Die schoͤne Haltung der Soldaten, ihre Mannszucht und die Nettigkeit ihres An—
8dzuges erregten ganz besonders seine Aufmerksamkeit.
Gleich nach der Ankunft Abbas Mirza's begab sich der General Paskewitsch zu ihm. Der Prinz empfing ihn ste— hend in der Mitte des Zimmers, reichte ihm die Hand und sprach sehr freundlich mit ihm. Am andern Morgen stat⸗ tete er dem Generol Paskewitsch seinen Gegenbesuch ab. —
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vember begonnen und wurden
Angelegenheiten unverweilt
Posten entfernen sollten.
Am 8. Novbr., dem Geburtstage Sr. K. H. des Sroß⸗
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üͤrsten Michael, war, nach der Messe, Parade der saͤmmt⸗ li. Truppen, die sich in Dehkargan befanden, in 2 .. wart Abbas Mirza's, der das Ganze mit großer Aufmerkt:— samkeit betrachtete. Nach der Parade wohnte der Prinz eis nem Fruͤhstück bei, welches der Chef des vereinigten Garde ⸗ Regiments, Hberst Ischlkoff, gab, und zu welchem auch einige der vornehmnsten Offiziere des Prinzen geladen waren. . Die Conferenzen mit Abbas Mirza haben am 10. No⸗ am 11. und 12. fortgesetzt. 2 r hoffen, ö. die einem gluͤcklichen luß kom⸗ men werden. Der Gene zel len . 2 ö schlüßlich, daß die Truppen, welche sich mit Abbas Mirza in Urumia befanden, sich nach Mirandow, 60 Werst suͤdlich von Maragda, fd ic geen haben, und daß auf dieser Seite nir⸗ gends persische Truppen befindlich sind. In der Stadt Khon, die am 9g. Novor. von einem Bataillon des Infan⸗ w n. worden ist, hat man 13 Ka— nen und große Vorraͤthe von Munsti ̃ ö . . ‚ n e,. und Lebensmit⸗ ürkei. Einem Schreiben aus . . Dez. zufolge (in der Allg. Zeit.) . , von England, Frankreich und Rußland vor ihrer Abreise von Constantinopel an die Konsum dieser Machte zu Bucharest geschrieben, daß sie sich dessen ungeachtet nicht von ihrem ü J Viele schließen daraus, daß mit den Fuͤrstenthümern vor der Hand keine Aenderung Lorge— hen werde. — Die Vertheidigungsanstalten der Pforte lan zs der Donau sind Jenem Schreiben zufolge) sehr bedeutend; bei Widdin arbeiten Tausende, um die Festungswerke auc⸗ zudehnen und es heißt dort allgemein, daß im Falle eines Einmarsches der Russen in die Fuͤrstenthumer, der Sultan selbst an die Donau kommen wurde, um die Grenze seines Reichs zu vertheidigen. — Nach einem andern Schreiben aus Bucharest vom 17. Dezbr. (in eben demselben Blatte) hatte man daselbst durch Privatbriefe aus Eonstantinopcl vom 12. Decbr. die Nachricht erhaiten, daß Hr. v. Nibeaupierre an dicsem Tage noch im großen Kanal vor Anker lag und daß er mehrere saroinische Fahrzeuge gemiethet hatte, um seine Schiffe urch die Stroͤmung busen zu lassen, die im Bosphorus so rei⸗ hend ist, daß sie bei wiorigem. Winde die Durchfahrt nach dem Schwarzen Meere ohne Anwendung eines Schlepp: taues unmoͤglich macht. — Bie Kriegsruͤstüngen von Seiten der Pforte werden sowohl bei der Land⸗ als Seemacht mit großen Eifer deträeben, uns vögleich der Scran alls zuw= vermeiden scheint, was ihn unter den gegenwärtigen Urn⸗ ständen als angreisenden Theil dejeichnen könnte; so hat er doch die Befehle zu einem allgemeinen Aufgecote erneuert, und schickt sich selbst an, die Hauptstadt zu verlassen und seine Armee bei Adrianopel zu sammeln. In allen Rich⸗ tungen kommen Kouriere durch Bucharest, theils von Kon— Kantinopel, theils dahin gehend, auch sieht man viele andere Reisende den Weg nach Servien nehmen. . — Der Oesterreichische Beobachter meldet: . Berichten aus Sinhrna vom 3. Dechr. zufolge, herrschte daselbst fortwaͤhrend die vollkommenste Ruhe, oöschon die Nachrichten, die man bis dahin aus Konstantinopel über den Gang der dortigen Verhandlungen erhalten hatte, eben nicht die besriedigendsten waren, und leider die baldige Abreise der Gesandten der 8 Mächte, welche den Londenct Tractat unn, terzeichnet haben, befuͤrchten ließen. Die franzoͤsische Fregatte Arinide und die englische Fregatte Dryad waren am 27. November nach den Dardanellen, wo die franzoͤsische Fre⸗ gatte Lionne bereits seit laͤngerer Zeit vor Anker lag, abge⸗ gangen, um die Votschafter von Großbrittannien und Frank— reich, falls sie Konstantinopel verlassen sollten, an Bord zu nehmen). . 363 283 Aus Scio reichten die Nachrichten, die man in Smyrna
Das dabei herrschende
Beide haben sich bekanntlich am 8. December 26 ; Dardanellen eingeschifft. . ch den
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