1828 / 21 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dieselbe ganz kurz, und erklaͤrte die Kammer fuͤr geoͤffnet, 8 3 K. H. den Saal verließ. 9 . K r kei. 5 ) gendes aus Konstantinopel vom 77. Dec. Acht Tage nach der Abreise der Hi, von Großbritannien und Frank reich aus dieser Hauptstadt, hat auch der Kaiserlich Russische Gesandte Hr. v. Ribeaupierre Konstantinopel verlassen, und sich mit seiner Familie und dem größten Theile des Gesandt= schafts⸗Personals, da widrige Winde ihn an der Fahrt nach Odessa hinderten, vorzüglich aber die Gefahren der Reise auf dem schwarzen Meere in dieser stuͤrmischen Jahreszeit schreck⸗ ten, gleichfalls nach den Dardanellen eingeschifft, von wo er 9 durch den Archipelagus und das adriatische Meer, nach riest zu begeben, und von da seinen Weg uͤber Wien nach Petersburg fortzusetzen gedachte. Ein Theil des Russischen Kanzlei⸗Personals befindet sich gegenwaͤrtig noch in Bujuk—⸗ dere, und erwartet guͤnstigen Wind, um nach Odessa unter Segel zu gehen. Die Herren Stratford⸗Canning und Ge⸗ neral Guilleminot waren am Ausgange der Dardanellen von den sie daselbst erwartenden Kriegsschiffen ihrer Regierungen Sa, Dryad 9 2 aufgenommen und nach im Golf von Smyrna) gefuͤhrt worden, wo sie am

ia. n, . . . Gleich nach der Abreise der drei Gesandtschaften war das Augenmerk der Pforte auf die hier zuruͤckgelassenen Un— terthanen ihrer respertiven Negierungen gerichtet, welche un⸗ ker den unmittelbaren Schutz der Pforte gestellt, und zu die= sem Ende an den Kapudan-Pascha, den Sber-Foll⸗Verwalter in del Ohwans Kanzlei die erforderlichen Befehle erlassen 4 cn. Zu gleicher Zeit wurden einige der angesehensten ; ausleute jeder der drei Nationen gewaͤhlt, um die Indivi⸗ ö uen derselben, welche hier zu bleiben und ihre Geschaͤfte sortzusetzen gedachten, bel den kuͤrkischen Behörden zu vertre⸗ ten. Außerdem sind Verzeie dieser Individuen angefer⸗ tigt, und eine genaue Zählung und Beschteibung der im hie⸗ sigen Hafen liegenden Handelsschiffe der drei Rationen vor

genommen worden. 2 ; 2 Mit diesen Vorkehrungen, welche den Individuen jener drei Nationen vollkommene Sicherheit und Beruhigung ge— waͤhrten, verband die Regierung eine andere, schon langst gewuͤnschte, Polizei⸗Maaßregel, naͤmlich die Fortschaffung der Vagabunden und anderer arbeitslosen oder verdächtigen Per⸗ . aus der Masse der fraͤnkischen Bewohner dieser Haupt— derte dieser Individuen, und daruntar besenders) viele Jo, 2 vorzuͤglich Zantioten, und andere en —— ar, 2 vier zu diesem Behufe gemiethete Kauffahrtei= 2 ** . „und von hier nach den Dardanellen abgeschickt, m, sie nach den Inseln des Archipels geschafft werden

Bel der Ungewißheit 3 2

k welchen Ausgang die mit den 3 = 2 gepfiogenen , nehmen Zierde ehrte far eben Hall, Varteheüungen zur err 8 der Hauptstadt treffen zu muͤssen geglauöt;

daher ward, im. Einverständniffe mil mehreren fremden Ge⸗ s

sandtschaften und den Kaufleuten! ĩ ,,, fremden Schiffe einen Theil ihrer Ladungen gegen Bezah⸗ lung, an die tuͤrtische Regierung uͤberlassen. sollten, un! in n zu werden. ö z Vor einigen Tagen ist, auf Befehl des Sult. Moscheen ein Ferman verlesen worden, wa,, . . maͤnnische Volk aufgefordert wird, sich gegenwaͤrtig ruhig zu verhalten, und volles Vertrauen in die Vorsorge und Wach- Nam keit der Regierung zu setzen, zugleich aber, im Falle eines griffs, bereit zu sein, zu den Waffen zu greifen, um die Aufrechthaltung des Thrones und der Religion mit allen

aͤften zu vertheidigen. Fermane gleichen Inhalts sind in se

9 8 29. Decbr. atford⸗Cannin nats verlassen ,

zu Corfu erfolgte Ankunft des Hrn. welcher Vurla am 22. gedachten Mo⸗ haben wir bereits gemeldet. ĩ

ĩ Veobachter enthaͤt fol Der ,, 6 fol⸗

Wirklich wurden im Laufe dieser Tage mehrere Hun⸗

einen seit r Zeit die Ayan's und Befehlshaber der Distrikte in großer Anzahl in der Hauptstadt, wo sie dem Großwesir und den Ministern vorgestellt, mit Ehrenkleidern beschenkt, und nachdem sie ihre Instructionen erhalten haben,

um Pascha von 2 Roßschweifen und Defterdar des Lagers, 2 . . Pascha zum Oberbefehlshaber des Hauptlagers (Ordu-Seraskieri) ernannt, in welcher Eigen⸗ schaft er binnen 14 Tagen von hier nach Adrtanopel abge= hen soll, wo inzwischen an der Wiederherstellung des groß—= herrlichen Pallastes thaͤtig gearbeitet wird. Zur Leitung der Vertheidigungsanstalten an den Dardanellen, vielleicht auch zur Fuͤhrüng der dort befindlichen Kriegsschiffe, ist der vor einiger Zeit von Navarin hier angekommene Vice Admiral Tahir Pascha, vor Kurzem nach dem Hellespont abgesendet worden. Im Arsenale der Hauptstadt herrscht neuerdings große Thaͤtigkeit. Zwei Linienschiffe von 74, und eine Fre⸗ gatte von 36 Kanonen liegen bereits ausgeruͤstet bei Be⸗ schicktasch: an der Ausruͤstung mehrerer anderer Kriegsfahr⸗ zeuge wird ohne Unterlaß gearbeitet. . . ; Ein Schreiben aus Bucharest vom 4. Jan. (in der Allgem. Zeit.) meldet: . Vor einigen Tagen wurde bei dem Mufti eine große Versammlung aller Minister und der vornehmsten Masel⸗ maͤnner gehalten, in welcher der Reis⸗Effendi einen um fas⸗ senden und wichtigen Bericht uͤber die gegenwartigen Ver⸗ haͤltnisse der Pforte zu den vermittelnden Maͤchten und den insurgirten griechischen Provinzen vorgetragen, und zuglei seine Ansichten uͤber die noch uͤbrig bleibenden Huͤlfsmittel,ů mit der Aufforderung entwickelt haben soll, daß Jeder seine Meinung unbefangen aussprechen, und uͤber das Gehoͤrte sodann abstimmen moͤge. Die Lage der ottomannischen Pforte muß bei dieser Gelegenheit nicht in das guͤnstigste Licht ge—⸗ stellt worden sein, da, wie es heißt, die Mehrzahl dem Reis⸗ Effendi beitrat, und ihre Zustichmung zu allen von ihm an⸗ getragenen Auskunftsmitteln gab. Doch soll der Einfluß des Mufti, der bei Berathungen uͤber große Staatsangelegenheiten gewoͤhnlich entscheidend ist, den Beschluß der Versammlung dahin modificirt haben, daß die Pforte zwar mit groͤßter . in Allem, was die griechische Frage betrifft, zu erke die Graͤnzen der Schicklichkeit und der Ehre treiben solle, und daß sie sich jetzt auf diejenigen Antraͤge zur Ausglei⸗ chung beschraͤnken müsse, die in den letzten Tagen dem Hrn. v. Nibeaupierre gemacht ; Bemerken zuruͤckgewiesen hatte, daß die bereits erfolgte Abe

reise seiner Kollegen, des englischen und französischen Bot.,

chafters, ihn hinderten, irgend ein Office von der Pforte mehr anzunehmen. Man beschloß also, die 3 vermittelnden Maͤchte von diefen Antraͤgen direkt in Kenntniß zu se— und deren Nuͤckantwort abzuwarten, bevor man sich eine Aen⸗ derung darin erlaube, oder sonst zu einem extremen Mittel chreite. Zur Erlduterung hievon ist zu bemerken, daß die Pforte am 16. Dez. dem Hrn. v. Ribeaupierre noch eine Rote zugeschickt haben soll, worin sie den Wunsch aussprach, alle Mißhelligkeiten beigelegt 2 sehen, und die Hand zur Ausgleichung unter folgenden Bedingungen darbot: 1) den Griechen wurde das Recht, sich durch eigene, von ihnen ge⸗ waͤhlte, Rayas auf Moreg und in den griechischen Inseln zu regieren, zugestanden. 2) Die bisher erhobene Kopfsteuer olle in eine allgemeine Steuer, nach Maßgabe der Einkuͤnfte bes Landes, umgewandelt, und 3) kein tuͤrkisches Militair in Griechenland, mit Ausnahme der Bes ngen einiger fe⸗ sten Platze, gelassen werden. Hr. v. Ribeaupierre fand zu

jener Zeit es nicht mehr angemessen, von diesen Anerbietun—⸗

ehen daß sie jedoch ihre Nachgiebigkeit nicht ͤber 3

worden, und die derselbe unter dem