1828 / 23 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö . hat der Konig unterm J. d. M. an die Erzbischoͤfe

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In Bezug auf den heutigen Sterbetag Ludwigs X 5 un

Bischoͤfe in Frankreich folgendes, von dem Bischof⸗ v 3 mopolis contrasignirtes, Schreiben erlassen: Mein . ir naͤhern uns dem verhaͤngnißvollen Jahrestage, der hinfuͤhro gleichzeitig dem Andenken des Koͤnigs Ludwigs XVI. und dem ber Königin Maria Antoinette geweiht ist. Unser ein ziger Trost bel der Erinnerung an diesen Tag ist, daß der

algemeine Schmer; sich zu dem Unsrigen gesellt, und daß

Frankreich, in Traler gehullt, mit Uns den Gott der Varm— herzigkeit fuͤr die beiden erhabenen Opfer, die Gegenstaͤnde unserer immerwaͤhrenden Betruͤbniß anruft. Wir richten daher dieses Schreiben an Euch, um Euch zu sagen, daß zu jenem Behufe am 21. Januar ein feierlicher Gottesdienst in allen Kirchen Eures Sprengels begangen werden soll. Dem Gebrauche gemaͤß, werdet Ihr die Civil⸗ und Militair⸗ Behörden dazu einladen. Keine Predigt oder Leichenrede soll dabei abgehalten, nur das Testament, in welchem der Königliche Maͤrtirer den ruͤhrenden Ausdruck seines letzten Willens und Abschiedes niedergelegt hat, soll von der Kan⸗ zel herab verlesen werden. Da das gegenwaͤrtige Schreiben keinen andern Zweck hat, so bitte ich nur noch Gott, daß er Euch, mein Vetter, in seinen heiligen Schutz nehme.“

Der Erzbischof von Auch (Depart. des Gers) ist am 14. d. M. mit Tode abgegangen. .

Das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Nantes hat die Confiscation uͤber die des Sklavenhandels uͤberwiesene Goelette Maria verhaͤngt und den Capitaͤn von der Befugniß, kuͤnftig ein Schiff zu fuͤhren, suspendirt. ;

London, 18. Januar. Der Herzog von Clarence kam gestern von seinem Landsitze hieher nach der Admiralität, und hielt daselbst Lever. Auch der Prinz Leopold kam ge— stern von seinem Landsitze zur Stadt.

Die Times stellt die gegenwaͤrtige Ministerial-risis als die Folge von lichtscheuen Intriguen dar, wodurch bezweckt werde, dem von Herrn Canning erschuͤtterten Verschwen⸗ dungs und Sinecuren⸗Wesen neue Festigkeit zu geben. Man wird sich erinnern“ (heißt es in jenem Blatte) „daß das Unterhaus in der letzten Sitzung dem Antrage des Hrn. Canning, die Untersuchung uͤber den finanziellen Zustand des Landes noch auszufetzen, nur in der bestimmten Erwartung

beipflichtete, daß in der diesjährigen Parlamentssitzung ein Finanz Ausschuß niedergesetzt werden sollte, der, ohne Furcht und Zagen, ohne Vorurtheile und Parteiansichten, diesen so uͤberaus wichtigen Gegenstand, wovon das Wohl und Weh einer großen Nation abhängt, pruͤfen wuͤrde, Dieses Comi⸗ tee sollte kein solches Flickwerk sein, wo, wie es oͤfters der Fall gewesen, alle redlichen und hochherzigen Bestrebungen durch Parteigeist unterdruͤckt wuͤrden; es sollte kein Gaukel⸗ spiel und sein Beruf nicht der sein, den aͤußern Schein zu

retten, Palliative zu schaffen, um der augenblicklichen Noth)

abzuhelfen; es sollte vielmehr die Wunde ganz aufdecken, und das Uebel keck ins Auge fassen, taub sein und sich raͤsten gegen die Drohungen und Bitten der Jobbers, Juden,

2 Sinecuristen und all des Gewuͤrms, was an dem

erzen des Staates nagt. Es sollte der Unordnung Ein⸗ halt thun, welche das noch dauernde Vermaͤchtniß einer ehe⸗ maligen verschwenderischen Regierung ist; es sollte die groͤßt⸗ moͤgliche Sparsamkeit in allen Zweigen der Verwaltung als das unfehlbare Mittel, die Ausgaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen, empfehlen. Die Ernennung von Lord Althorp zum Praͤsidenten dieses Ausschusses war schon eine hinreichende Gewaͤhr, daß der Wille der Regierung der eben⸗ bezeichnete war. Dieser ausgezeichnete Mann genleßt gleich⸗ mäßig die Achtung aller Parteien; seine rastlose Beharrlich⸗ keit, feine umfassenden praktischen Kenntnisse, seine vortreff⸗ lichen Grundsaͤtze und sein fleckenloser Ruf sind Bargen, daß er dem schweren Amte gewachsen war. Lord Goderich —— wie allgemein bekannt, mit dieser Wahl vollkommen Im Monat November hatte Hr. Herries Tinwent dewon, und damals machte er dagegen keine solche ungen, wie jetzt, Er ist das Werkzeug einer Partei,

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welcher ein solches Comité mit einem Präͤsidenten wie Lord

Prinzessin

stehenden Licenzen zu bett

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Althorp nicht behagen konnte, weil sie deutlich sah, da . ö ms angreifen k *. anhaͤngt. Jetzt . Sache vor den Augen des kums, des englischen olks, welches, wie schon Ludwig Xi bemerkte, ein so richtiges Gefuͤhl in allen ernsten Angelegen⸗

hervorgeht, wir koͤnnen daher sicher darauf rechnen, daß die Stunde immer naͤher ruͤckt, wo die oͤffentliche Meinung uͤber alle . lleinlichen ntriguen glaͤnzend und entscheidend siegen In einem Schreiben aus Smyrna vom 2. Dezbr., welches die New Times mittheilt, wird der dasige Pascha Hassan sehr gelobt. Nach Inhait desselben ward unlaͤngst von den unregelmäßigen Truppen, zwischen denen und den Tactikern offne Feindschaft herrschte, neulich auf das Boot einer franz. Corvette gefeuert. Man beklagte sich beim Pa⸗ scha, welcher erklaͤrte, sobald die Thaͤter entdeckt waͤren, wuͤrde er ihre Koͤpfe nach Tschesme senden. Zu bemerken ist, daß der Verfasser dieses Schreibens, kein Freund der Griechen, die Behauptungen des Spectateur Oriental, daß

die Griechen auf Scio sich gegen die dortigen Consuln ver⸗

gangen, fr luͤgenhaft erklart; Pluͤnderung fand durchaus nicht statt; man drang in ihre Häuser, weil sie, namentlich der englische, wirklich viele Tuͤrken versteckt hielten; auch wurde der neapolitanische Consul nicht gemißhandelt.

Das von dem Gefecht bei Navarino in Plymouth an— gekommene Schiff Genoa wird dort ausgebessert. Der Hauptmast ist zur naͤhern Besichtigung herausgenommen worden. Dieser nach Sir Robert Seppings Methode aus 16 Stuͤcken verfertigte Mast ist der erste dieser Art, welcher in einem Gefecht probirt worden ist. Er ist bei Navarino von 49 Kugeln verschiedener Groͤße getroffen worden, und die erfahrensten Zimmerleute sind einstimmig der Meinung, daß ein nach dem alten Systeme gebauter chen Umstaͤnden gestuͤrzt waͤre. ; St. Petersburg, J. 19.) Jan. Gestern, am hei ligen drei Koͤnigs-Feste und Tauftage Christi, zugleich auch dem Geburtstage Ihrer Kaiserl. H. der Großfuͤ At paliastes , , de, n, , , n. palla e Messe gehalten; hiern ward di Ceremonie der Einsegnung be g . 8 8

Der K. Preußische General⸗Major von Borstell hatte vorgestern bei Sr. M. dem Kaiser und J. M. der Kaiferin Mutter seine Abschieds⸗ Audienz. z

Seine Majestaͤt der Kaiser hat mittels eines unterm 21. December an den dirigirenden Senat erlassenen Ukas zur Befoͤrderung des Handels und des Gewerbfleißes ver⸗ schiedene Ermäßigungen der Patentgebuͤhren, nebst sonstigen Erleichterungen fuͤr die Gilden angeordnet. ü

zur Befoͤrderung des Handels zwischen Rußland und Holl und dessen indischen Colonieen, die in ——

Niederlaͤndische Handelsgesellschaft authorisirt, auf 15 Jahr

eine Hauptfactorei in Odessa anzulegen; . ; ils , ee, eee, Se ee in . Bessirabien zu errichten, auch wird der Factorei zugestanden, in Kiachta einen aus den dasigen russischen Einwohnern zu er= waͤhlenden Commissionair zu haben. üinter den mehreren, die⸗ ser Factorei zugestandenen, Begunstigungen erwähnen wir vor⸗ zuͤglich die Authorisation auf 15, 933 den Transito⸗Handel mit Thee aus China . bereits uͤber diesen Handel be⸗ en, jedoch mit der Beschraͤnkung, daß es Sr. M. dem Kaiser vorbehalten bleibe, hieruͤber im Laufe dieser Zeit noͤthigenfalls noch specielle Befehle zu er⸗ theilen. Im Uebrigen sind die Factoreien den geltenden russischen Handels gesetzen unterworfen. t Augsburg, 29. Januar. Der so lange unterhan⸗ delte Zoll- und Handels-Vertrag zwischen Baiern und Wuͤr⸗ temberg ist, nach manchen wechselnden Umstaͤnden und Un⸗ gewißheiten, endlich am 18. Januar zu Muͤnchen von den beiderfeitigen Commissarien abgeschlossen und unterzeichnet

ast unter gle⸗

Mittels Ukas vom 2. Dechr. hat Se. Maj. der Kaiser

heiten des Staats hat, woraus auch ein richtiges Urtheil