1828 / 62 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Türkei und Griechenland.

Der Correspondent von und fuͤr Deutschland berichtet unter Bucharest, 10. Febr. „Laut Briefen aus Konstan⸗ tin scheint die Lage der Dinge noch immer unverändert, * eich die Verfolgungen gegen die katholischen Armenier aufgehört haben. —— wurde die gegen die ar⸗ menische Geistlichkeit kathollschen Ritus Ver⸗ bannung nicht zurückgenommen, und kein Ersatz fuͤr das konfiscirte Eigenthum gegeben. Auch wurden die Firmans E Fahrt in das schwarze Meer noch immer verweigert. rn. weohlunterrichtete Personen die Ueberzeugung daß die Pforte es nicht auf das Aeußerste treiben und sich blind; lings in einen Abgrund von Gefahren stuͤrzen werde, aus dem sie im günstigen Falle nur ihre Existenz retten durfte, ohne die Unabhängigkeit der Griechen hindern zu können. Dem Corps der Ulema's allein durfte es zuzuschreiben sein, wenn der Großherr zurückgehalten wird, dem Rath der ellsehenden Gehör zu geben, und den Griechen in dem inne des Londoner Tractats billige Concessionen zu be—

willigen.

Nach Inhalt eines Privat-Schreibens aus Ancona vom 22. Februar fin demselden Blatte), melden alle Briefe aus Korfu, daß Graf Capodistrias in Griechenland mlt dem gröoͤßten und allgemeinsten Enthusiasmus aufgenommen wor⸗ den sei. Napoll di Romania war drei Nächte hindurch be⸗ leuchtet. eich nach —d des neuen Praͤsidenten übergab ihm der Commandant Grivas die Schluͤssel des

orts Palamides, dessen Besitz im verflossenen Jahre die

(ranlassung so vielen Zwistes und Blutvergießens 4 Die Mitglieder der Regierung sollten sich sämmtlich von Aegina nach Napoll begeben. Obige Nachrichten (sagt jenes Schrelben welter) werden durch Briefe aus Triest vom 19ten d. M. n . die zugleich melden, daß daselbst ein Schiff unter Griechsscher Flagge eingetroffen, und mit dem einzigen Vorbehalt zugelassen worden sel, seine Flagge nicht k zu lassen. Von Scio weiß man nichts Neueres.

Nord ⸗Amerik a.

Der Präsident hat dem Congreß einen an ihm erstatte⸗ ten Bericht des Münz⸗Directors üͤbermacht, woraus wir Folgendes entnehmen: Es sind während des Jahres 1827, 6 —— 2 der Vereinigten Staaten zu Ph hia ge⸗

w. *

3 27,7153 Goldstücke im Betrag v. 131,565 Doll. 6,7 12, 400 Silberstüùcke 2, 89, 2094 2, 357,732 Kupfer mnnze⸗* 25,577 32. uma 9,07, 15 Geldstucke BV,0ꝛ4, 42 Doll. 22C. 8 Von dem ausgemünzten Golde haben Mexico, Slild⸗ Amerika und West⸗Indien fuͤr 75, 09 Doll.; Nord ⸗Carolina ür 21,000 Doll.; und Africa fuͤr 15, 099 Doll. geliefert; es it nicht genau ermittelt werden konnen, woher die Übrigen 20,0 Doll, bezogen worden sind. Der ganze Betrag des bisher aus Nord Carolina bezogenen Goldes beläuft 9 auf 110,000 Doll. Dieses Gold ist im Ganzen von feinerem Gchalt als unsere Goldmünzen gewesen. Selt Errichtung

der Münze im Jabre 1793 bis jetzt sind in derselben 193,001, i735

SGeldstücke im Betrage von 0, 4535, 144 Doll. geschlagen wor⸗ den. Die Summe des geprägten Geldes hat während der ersten 15 Jahre im Durchschnitt jährlich 430,990; in den nachfolgenden 19 Jahren jährlich 7M, ον, und in der letzten Decennie 1,526,040 Dollars jährlich betragen; sie hat also fortwährend zugenommen, und ist im Jahre 1827 beinahe auf das Doppelte des vorhergehenden durchschnittlichen Be⸗ trages angewachsen.

4 Merico.

Aus Vera Cruz wird unterm 30. December gemeldet: Die n. fremden Häuser sind gemeinschaftlich mit einer Bittschrift bei dem General Commissair eingekommen, des Inhalts: Sie sähen sich durch den Druck der Zeitum— 2 die ohne ihre Schuld eingetreten wären, zu ihrem

ern zu der Erklärung gentthigt, daß sie für den —— nicht im Stande wären, ihre bel der Zoll. eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die

da das Expulsions⸗Decret den größten Theil

tr wangen gesehen, die Waaren, die sie sonst i el fr 2 gelasfen haben wrden, ** nicht im

zu nehmen. Zugleich zeigten sie an, daß

dae, wären, die noch lagernden Waaten zu

verzollen, und daß sie die Wiederaus fuhr vor ehen wärden, rA als bisher bewilligt

oßere N , lung zu geben. Diese . *

Regierung davon benachrichtigt und veranlaßt werde, die angemessenen V J

gungen zu erlassen.

Der neue Zo 23 am 20. Februar 1825 in Gül⸗ * Er gestattet namentlich nicht die Wiederausfu aller Guͤter, die einmal —— d; auch nicht die th weise Löschung der für Mexicanische Hafen bestimmten La

dungen. Sund Amer i ca.

Briefe aus Santiago de Chile vom 1. Nov. melden, daß mit Peru wegen eines Vertrages 2 wird, um die ungeheuern Abgaben zu Figen, von den Producten bei ihrer Ein von einem Lande ins andere entrichtet werden muͤssen. Der englische Consul in San⸗ tiago hatte mit dem Praͤsidenten eine Zusammenkunft in Be⸗ ö. der Zinsen der chilesischen Anleihe gie, wobei er dem Letzteren die Interessen der englischen 3 dieser Effecten angelegentlichst 6 und sich eine Auskunft über die dies fällige Absicht der Regierung erbeten hat. Der —— dent soll erwidert haben: die 2 sel von der Recht/ mäßigkelt der Ansprüche der Englischen Gläubiger dur n⸗

en, und eben deshalb sei es ihr im hoͤchsten Grade schmerz= ö. außer Stande zu sein ihren Forderungen sogleich zu —— Er gab zu verstehn, daß das Hinderniß davon * hre, daß die Pächter der fuͤr die Bezahlung der frag⸗ lichen Zinsen bestimmten Zölle ihre Pflichten nicht erfüllt Kätten; und fuͤgte hinzu, daß auch bis zum 1. März kein heil des offentlichen Einkommens hierzu bestimmt werden könne, daß es aber nach dieser Zeit, unter von zwel Commissarien, von welchen der eine von der Regierung und der andere von den Gläubigern ernannt werden sollte, un=, sehlbar geschehen wurde. .

Inland.

Neuß, 15. Febr. Am 12ten d hat man in den Stein bruͤchen des Schlosses Liedberg eine merkwürdige, große un terirdische Höhle entdeckt, welche am wahrscheinlichsten vor mehreren Jahrhunderten ein unterirdischer Steinbruch gewe⸗ sen ist. Diese Höhle enthält eine Lange von ungesahr 100 und eine Breite von 59 Schuh, ist in den Felsen eingehauen, 1

an eine

e, doch nicht fo Selt einigen Jahren —— in —— 2 Steinbruche unten und zwischen der Steinablagerung verschledene Ueberreste vom Mammuth gefunden, worunter Backenzähne von 5 bis 11 Pfund waren. Nech ver kurzer Zeit fand man einen großen Schenkelknochen nebst einem Vachlenjabn von? Pfd. Diese Ueberreste sind jedoch so muͤrbe, daß sie nur mit der größten Behutsamkeit unbeschadigt zu erhalten sind. ] r

Vermischte Nachrichten.

Einige im Constitutionnel enthaltene Demerkungen, in Bezug auf den Zustand der Gefängnisse in Frankreich, schei⸗ nen welterer Mittheilung nicht unwerth. Die sind an die Herausgabe einer Partser Zeitschrift geknüpft, von der nun schon der vierte Jahrgang erscheint, nämlich das, Journal der Gefaängnisse, der Hospitäler und der Primalrschulen.“ Die Angaben, welche der Verfasser, Herr Appert, bei Gele⸗ genheit eines Berichts seiner Reise nach Toulon über den Character und das Verhältniß der zu den offentlichen Arbei= ten . macht, sind besonders erheblich.

Gegenfeitiger Unterricht, den sich die Verurthellten uns ter der Leitung verschledener Aufseher ertheilen, hat dazu beigetragen, das Schicksal der Gefangenen zu verbessein und ihnen verschledene Hälssquellen für die Zukunft a rwer= schaffen; und der Sold, mit welchem man lhnen diese vergättgt, lst ein bedeutendes Mütel zur Aufhäise der Di ciplin geworden.

Es ist zu wunschen, daß die Criminal . Maaße gemlldert werde, um tigen Bemühungen gewisser mensch sichte voller Vor gesetzten mehr nung und Festigkeit ju geben. Die Anzahl der ja den Galeeren Verur⸗ theilten ist sowohl vermöge der Sitten derer, welche diese Menge bilden, ald vermöge ihrer Veträchtlichteit selbst schreckenerregend. Von den 436 Verbrechern, welch Toulon sich befinden, sind mebr, als 3 No, dazu Hestimmt, die Gesellschaft zurückjukebren, und diese muß ihnen Marel der Existenz gewähren, wenn sie vermeiden will, pen

Beilage

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