1828 / 93 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Amnestie, sondern auch noch andere

J ,, J welche ihre Zuflucht zu ihrer Großmuth nehmen, gnädig wieder aufzunehmen bereit ists; alle diese Betrachtungen haben uns ermuthigt, eine gemeinschaftliche bittliche Vorstel⸗ lung, mit unserem Siegel versehen, einzureichen, und da wir uns, als Oberhaupt der Griechischen Nation und Klrche,

zur Fuͤrsprache berechtigt hielten, haben wir unsere instaͤn=

digste Fürbitte dahin eingelegt, daß Euch, nachdem Ihr Euch wieder werdet unterworfen haben, 4 nur vollkommene naden und Beguͤn⸗

sitiigungen, die mit Eurer Stellung als Raajah's vereinbar

.

dings auf dem Kriegsschauplatze Truppen unter Befehl des Generalissimus Church haben alle

i. schlagfertiges

. sowohl als Beweis der Großmuth unserer erlauchten e

gierung, als um Euer zerrüttes Gemüth zu beruhi— gen und Eure und Eurer Nachkommen Existenz, wenn Ihr Eurer vnn als gehorsame Unterthanen getreu bleiben werdet, auf Jahrhunderte zu sichern, zugestanden wer— den. Lob und Preis dem Allmächtigen! Die Pforte hat sich auch diesmal, wie immer, gnädig bezeigt; sie hat unsere Bitten erhört, unsere 8 sind nicht getäuscht worden; wir haben von ihr nicht bloß mündliche,

sondern schriftliche Versicherung erhalten, daß sie unsere Fuͤr⸗

bitte annehme; und dadurch zugleich das Recht unsers pa— triarchalischen Stuhles, als Vermittler in den —— 2 7 ten unserer Nation aufzutreten, bestätigt gesehen. Die hohe Regierung die Gott schüͤtzen wolle giebt in der uns ertheilten Antwort die erfreuliche Versicherung der Gnade, fuͤr alle bisher durch Verfuͤhrung Irregeleiteten, und legt hlemit neue und klare Beweise ihrer Gute und. Lang muth an den Tag, die selbst die Verhärtesten zum Dankg fuͤhl? erweichen müssen. Sie bekräftigt nicht nur die voll⸗ kommenste Amnestie, sondern will 12 wegen des Ver⸗ gangenen auch nur einmal zur Rede stellen; sie leistet nicht nur Verzicht auf allen Ersatz für den durch die Revolution ihr verursachten Schaden, sondern erläßt auch alle durch dlese sieben Jahre ihr gebührenden Abgaben, und schenkt Euch noch uͤberdies Steuer-Freiheit fuͤr ein ganzes Jahr im Voraus; sie erneuert die ursprüngliche Verfassung der Mo— rea und des Archipelagus mittelst Wiederherstellung der Re⸗ glements dieser Lander, und gewährt noch andere Beguͤnsti⸗ gungen, die ein Lohn fuͤr die Treue ihrer Unterthanen sein sollen; sie sichert endlich freie und ungestöͤrte Ausübung der Religion zu.“ (Der BVeschluß folgt.

Die Florentiner Zeitun 32 ach richten aus Korfu vom 1sten und 4. Marz. ach 3 derselben war neuer⸗ ichts vorgefallen; die

militairische Engpasse des westlichen Griechenlands eingenom⸗ men und fangen die Transporte auf, die man von Zeit zu Zeit bis zur Festung von Missolunghi gelangen zu lassen dersucht. Der Seraskier Reschid⸗Pascha befand sich noch immer im östlichen Griechenland. Veli⸗Bei hatte seinen Streis—⸗ ug gegen den General Church aufgegeben und sich auf Pre— vesa wieder zurückgezogen. Er fürchtete, daß man eine Ver⸗ schwoͤrung anstiste, wo die Griechen dann dieser Festung, die der Schluͤssel von schen den Agenten der Regierung, die von dem Sohne Re⸗ schid⸗Paschas den Auftrag erhalten hatten, nach Tzamuria zu gehen und mit. Gewalt das dortige Getreide 2 men, welches großentheils angesehenen Familien in Albanien ern. und den Landes- Einwohnern, die von diesen den Be = erhalten hatten, sich zu widersetzen, hat sich ein Kampf erhoben. Die Albanesischen Zünfte haben daran Theil ge⸗

mmen und alle Gegenden im Süden von Epirus sind un— 8 den Waffen; zumal da die Albaneser nur den gar er Augenblick erwarten, um sich unter einem passenden Vor— wande zu emporen.

Die Neue Mainzer Zeitung enthält unter der Ueber⸗ schrift „Turkei, 3. ö fe Krieg? Ein seit vielen wird die Turkischen Provinzen

chwemmen und diesen barbarisch⸗stolzen Fanatikern das Uebergewicht der Europäischen Tactik fühlen lassen. Wenn Nußland sich begnügt, auf keine andere Eroberungen als auf die Befreiung 2 Griechlschen Glaubensgenossen zu den ken, so gewinnt es zwar keln Land, dessen es auch wahrlich nicht bedarf, aber es stellt sich hoch in der Meinung von Europa, es feht feinen Nachbarn Zutrauen ein und erntet cinen Ruhm, der nie ohne Vortheile bleibt. Rußland be

re durch seine zeit 21 einsieht, auf dem Rege der Eroberung könne es s

nur schwächen, sich mit Feinden ingen und seinen Han—⸗ del, dessen seln ungeheur es Geb; 3. ungeheure zerstreute Vevoͤll erung bedarf, bis zut Kraft eit s n, wodurch es felbst die Mittel zum Kriege versöre. Nur die Freiheit und Ausdehnung diefes Handels kann jetzt die Tendenz der

irus ist, bemächtigen wurden. Zwi⸗

meinden werden durch 7 Abgeordnete vertreten.

e Langmuth zu der Hoffnung, dis 19, v) Einwohnern

*

olitik Rußlands sein, well es desselben nicht entbehren kaun.

m Suͤden durch die Propontis in der Gewalt seines na⸗ tuͤrlichen Feindes, im Norden durch den leicht zu schließenden Sund gehemmt, werden die Anstrengungen Keiner Marine immer kraftlos bleiben, so lange eing groͤßere Seemacht uͤber sie wacht. Dlese Anstrengungen müssen natuͤrlich nach Süden gerichtet sein, weil es hier am meisten Hoffnung hat, die Kette zu sprengen, die man bei jeder Gelegenhelt spannen kann. An eine Universal-Monarchie, wie so manche Blaͤtter befürchten lassen, denkt gegenwärtig Rußland sicher nicht. Wenn man diese Absicht hat, so sucht man Haß und Zwietracht unter seinen Nachbaren zu erwecken, und das Bestreben Rußlands, die Einigkeit in Europa zu erhalten, hat sich, besonders seit den letzten sechs Jahren, durch die allen Politikern unbegteifliche Geduld bewiesen, mit welcher es die geflissentlichen Zögerungen der Pforte ertrug. Noch jezt wuͤrde Rußland nicht aus dem, durch den Vertrag vom 53. Juli bezeichneten Krelse heraustreten, wenn es nicht durch

das Tuͤrkische Manifest persoͤnlich angegriffen worden wäre.

Eine solch? Beleidigung und den Hohn, daß man ihn bloß getäuscht habe, erträgt kein Monarch, der die Macht zu strafen in Händen hat. Zwar behauptet man, daß die be. kannt gewordene Schrift kein Manifest, sondern bloß ein geheimer Aufruf an die Osmannen sei; man behauptet sogar, dieser Aufruf sei wesentlich verfälscht; aber um dies zu be— weisen, hätte man den ächten bekannt machen muͤssen. Der feindselige fanatische Geist, den diese Schrift gegen Rußland und die ganze Christenhelt athmet, läßt sich nicht läugnen, und welche Eigenschaft auch die Schrift habe, so ist der Ausspruch dieser Feindseligkeit derselbe, und noch gefährlicher, wenn sie bestimmt war, im Geheimen zu wirken. Daß man so etwas in einem öffentlichen Manifeste nicht sagen werde und sa⸗ gen darf, wissen auch die Türken. Im voraus, ehe noch der Krieg erklart ist, den Fanatlsmus wecken, und den muthmaßlichen Feind beschimpfen, wurde in jedem andern Lande Europen s als eine Kriegs-Erklaͤrung gelten. Warum sollen die Tuͤr⸗ ken ein Privilegium haben? So wagten sie bei Navarin den ersten Schuß, und zogen sich eine bittere Lectlon zu; die zweite wird ihnen bald werden. Moͤge der Krieg das Resultat haben, daß Griechenland nicht allein durch Ru land unabhängig werde, daß Rußland und alle Europäi Nationen freie Schifffahrt durch die Dardanellen er . daß Rußland auf alle Entschädigung an Land verzichtz, un sich mit der Vefrelung seiner Glaubensgznossen und dem Vertrage von Akerman begnüge, daß überhaupt Friede und Eintracht in Europa dauernd begründet würde, und endlich die Außere Handelsfreiheit die innere zur Folge habe, damit die Voͤlker erfahren, daß der allgemeine Friede kein Krieg gegen die Industrie von Land gegen Land sein dürfe.

Inland.

Berlin. Nach der, im neuesten Blatt der Gesez⸗ Sammlung enthaltenen, Verordnung vom 17. März d. J. wegen der nach dem Ediete vom L. Juli 1823 vorbehaltenen Vestimmungen fuͤr das Königrelch Preußen, werden die Mit glieder eines jeden der drei Stande auf die Vestandthelle des ständischen Verbandes in folgender Art vertheilt: In Westpreußen erhält die Ritterschaft 15 Atgeordnete. Die Staͤdte schicken 13 Abgeordnete; und zwar 61 Drei, El! bing Zwei, Thorn und Graudenz jede Einen. Die

n ßen wahlt in jedem der 9 alten. staͤndischen * ; terschaft 2 Abgeordnete; die Ritterschaft von 3 Ganzen 12 Abgeordnete. Die Ostpreußischen ba

und . 28. ; e; und zwar schen Städte schicken zusammen 153 Abgeordnete; en, Tlstt,

Königsberg Drei, Memel Vraunsberg, G ; Insterburg jede Linen. Bie Lan darm nden wählen in Ledem Der alten standischen Kreise von Ostprenßen nen Dehn, tirten; aug Litthanen erscheinen ür die Landgemeinden da. selbst im Ganzen Abgeordnete auf Landtage, Der Werth, den städtischer Grundbesitz und be zusammen

enommem haben sollen, um die reit zum städtischen len ene, Tg: ordu ten zu begründen, wird in den Städten, welche mit Ausschluß des Milram 1,0 Einwohner und darnber haben, auf soo) Rid 9 in den Städten ven 2350 ohne Militair auf 40 Rtehlr.; in den Etadten unter v Einwohnern auf 209 Rthlr. fe St. Der Betrieb des Act auf städtischen Grundstücken ist ur cin stãdtisches G zu achten. Die auf städt! nr, k Grundbesther werden den staͤdtischen

. Beilage