1828 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1 ein solcher Angriff gegen einen achtbaren Beamten sel um so unangemessener, als man nicht den mindesten Beweis von der Straffälligkeit desselben in Händen habe. Herr Mauguin erwiederte, daß die von ihm angeführten Thatsachen in Betreff des gedachten Procurators Jo noto—- risch wären, daß man nicht den mindesten Zweifel darin setzen konnte; dessenungeachtet hatte er ausdrücklich verlangt, daß jedes Urtheil uber ihn so lange ausgesetzt bliebe, bis er sich felbst gerechtfertigt hätte. Nachdem derselbe noch einige Wahl Umtriebe des erwähnten Procurators bezeichnet hatte, verlangte Hr. Syrieys de Mayrinhae das Wort und, die An⸗ schuldigungen der eonstitutionneilen Wähler gegen den sogenann⸗ ten leitenden Ausschuß retorquirend, ließ er sich folgende Worte entschluͤpfen: „Man sagt, der König habe keine Feinde mehr; ja, als Privatmann mag dieser gute Fuͤrst keine Feinde haben, aber als König hat er deren Viele in Frankreich.“ Ueber diese Phrase, welche eine große Bewe— gung zur linken Seite und besonders im linken Centrum er⸗ regte, entstand bald ein allgemeiner Loͤrm. Fast aus allen Seiten des Saales erscholl der Ruf: Zur Srdnung! Hr. Syrieys wollte sich rechtfertigen, allein er konnte nicht zu Worte kommen. Man rief ihm zu, daß seine Rede keiner weitern Erklärung bedürfte. Endlich gelang ihm solches, nach⸗ dem der Präsident mit Muͤhe die Ruhe wieder hergestellt hatte, und er suchte jetzt seine Worte dadurch zu motwiren, daß er vorgab, der letzte Ertheilsspruch des Pariser Gerichts⸗ Hofes zeige ja binlänglich, daß im November v. J eine auftührerssche Bewegung wirklich statt gefunden und daß der König mithin allerdings Feinde habe; auch selen ja i Libellssten als Aufruͤhrer verurthellt worden. Dies half ihm indessen nichts und nach einer wiederholten Aufforderung von Seiten mehrerer Mitglieder der Kammer, rief der Präͤsident den Redner mit folgenden Worten zur Ordnung: „Erlauben Sie mir, Hert Syrieys, Sie zu erinnern, daß Sie nicht bloß gesagt haben, der Könlg habe Feinde, sondern der Kö— nig habe viele Feinde in Frankreich. Ich . daß der⸗ gleichen Ausdruck? weder durch einige gegen einzelne Libellisten . Urtheile noch durch den letzten 8 des Koͤ⸗ nigl. ichtshofes zu rechtfertigen sind; ich berufe mich in die⸗ ser e auf die Gesinnungen dieser Kammer; Ihre Vor⸗ *. tzung ist beleidigend fur den König; sie verläumdet Frank relch und ich bin daher genöthigt, Sie zur Ordnung zu verwel⸗ sen.“ Lauter Beifall erscholl nach diesen Worten kn aus allen Seiten des Saales. Hr. Syrieys wollte Anfangs seine Rede sortsetzen; nach einigen wenigen mit bewegter Stimme hervor gebrachten . verlleß er indessen die Rednerbuͤhne unter ei⸗ ner Bewegung, die noch lange nachdem er auf seinen Platz *. ruͤchgekehrt war, anhielt. Hr. Dupin der Aeltere bemerkte nach ihm, wie die unendlichen Debatten über die Wahl Um⸗

triebe die Kammern von wichtigern Geschäften allzulange

abhielten, und machte den Vorschlag, alle auf diesen Gegen⸗ bezügliche Birrschriften in Masse durch eine einzige

zu erledigen. Die Versammlung nahm indessen auf diesen Antrag keine weitere Rucksicht, und bildete sich um 5 Uhr, wo die öffentliche Sitzung aufgehoben wurde, in einen gehelmen Ausschuß.

Paris, 11. April. In dem eben erwähnten geheimen Ausschusse der Deputirten Kammer beschaäͤftigte man sich aber⸗ mals mit der Proposition des Grafen Gastan von la Roche foucauld über die Fests ung der Befugnisse des Staats; Raths, ohne daß es jedo er diesen wichtigen Gegenstand uu einer Entscheidung kam. Herr v. Chantelauze widersetzte . Proposition und behauptete, daß der Staats ath eine gesetzliche Existenz habe; er wurde durch Herrn Devauxr widerlegt, welcher der Meinung wat, daß der Staats in seiner gegenwartigen Eee er, die consti⸗ tutionnelle Ordnung störe. Auch der Großsiegelbewahrer er⸗ griff das Wort, um bie Gesetzlichkeit des Staats-Raths und die Nutzlichkeit seiner isse darzuthun; in einem Staate, e er, wo Alles auf Tame reifliche Berathung ankomme, muͤsse der König doch Räthe haben, welche die Gesetze vor bereiteten, ehe sie in die Kammern gebracht würden. Der —— soll alle —— 2 taats Raths gegen diese Behörde vor worden sind e. und un 2. Gründlichteit wideriegt haben. An olgenden Tage sollte die Berathung fortgesetzt werden.

Der erste Stallmei K. 36. Dauphine, Pair, und Gouverneur des Königlichen losses zu St. Cloud, Vicomte von Agoult, sst vorgestern im Schlosse der Tutle= rien in seinem * mit Tode abgegangen. Die —— Familie verllert in ihm einen vielsährigen treuen

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Am l7ten d. M. wird der Herzog von Orleans sich mit

̃seiner Familie nach Neuilly begeben, um daselbst die schöne

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Jahres jeit zuzubriugen. l s Staats- Einnahme soll, wie vorgestern in der Deputirten⸗Kammer geäußert worden ist, in dem ersten Quartale dieses Jahres, 7 bis 8 Millionen Franken mehr betragen haben, als dieselbe veranschlagt gewesen ist. Die Gazerte de France benutzt diese Gelegenheit um ihr Bedau—⸗ ern uber die, in der Voraussetzung eines zu erwartenden Deficits, von der Budgets-Commission in Vorschlag ge⸗ brachte Herabsetzung der Besoldungen verschiedener offentlie cher Beamten, zu aäͤußern, indem eine solche Gehalts Vermin derung unfehlbar eine Desorganisation der Verwaltungs⸗Be⸗ hoͤrden nach sich ziehen würde. Großbritanien und Irland. London, 11. April. Drei heute Morgen in Ports⸗ mouth angekommene Kriegsschiffe sollen den größten Theil der in Lissabon noch befindlich r, . Truppen hierher gebracht haben; die Cavallerie sollte in Transportschiffen nach⸗ solgen. Der Inhalt der mit denselben gekommenen Briefe ist noch nicht öffentlich bekannt; der Courier spricht die Hoff ⸗- nung aus, daß er erfreulicher sein werde als die bisherigen Berichte; indem sammtliche Europäische Höfe ihre Gesandten in Lissabon angewiesen hätten, nachdruͤcküche Vorstellungen bei dem . zu machen. Spanien hat den Rath der n en Regierung erfordert, und dieser ist dahin aus—⸗ gefallen, daß es gegn Portugal eine vorsichtige Politik an⸗ nehmen möchte, die geeignet wäre den Velfall aller Euro⸗ päͤischen Regierungen zu erwerben. schen England und Frankreich herrscht, so fährt jenes Blatt fort, das beste Ein= verständniß in Ansehung Portugals, und wir haben Ursache zu glauben, daß Maaßregeln getroffen sind, damit Spanlen von y Truppen ehestens ganz geräumt werde. er Courier 232 seinen Lesern wiederholt, daß das Buͤndniß zur Befreiung Griechenlands keinesweges als 2 zu betrachten ist. Wir müͤssen, sagt er, hierauf zurückkommen, weil von anderer Seite das Gegentheil wie⸗ derholt wird. Der Vertrag vom 8. Juli besteht in voller Kraft, und Rußland, Frankreich und Großbritanlen sind gleichmäßig verbunden fuͤr die Erreichung des Zwecks dessel⸗ ben wirksam . sein. In einer unbeschränkten Monarchie erhält die Politik ihre Tendenz und Richtung großen Theils vom Karakter des Fürsten. Kaiser Nikolaus sst ein Mann von k . Grundsätzen, ein Selave seines 8. ein Souverain dessen erster Grundsatz ist: daß .

die Ehre aus allen Klassen verschwinden sollte, sie dennoch ; immer die Richtschnur der Fuͤrsten sein müßte. Wir wieder holen es, es hat nichts stattgefunden, was die Behauptung rechtfertigen könnte, daß das Buündniß aufgelöst sei, oder daß die paelsclrenden Theile gegenwärtig andere als die Grundsaͤtze und Absichten hegen, welche die Unterzeichnung des Vertrags vom 5. Juli herbeigeführt haben. Gestern gab der Herzog von Wellmgton den Ministern⸗ und ihren Gemahllnnen ein Diner auf seinem Landsitze Strathfieldsay. Mehrere der Mitglieder des Cabinets, na- mentlich Diejenigen, welche zu den Finanz⸗Departements ehoͤren, werden einige Zelt dort bleiben, um über die dem ö in Ansehung der bisher nur auf sechs Monate illigten Armee‘ und Marine Anschläge zu machenden

zu berathen. ;

Ein Einsender in den Times bemerkt, daß ein wichtiger Uebelstand in der neuen Kornbill bisher noch ganz üͤders

u sein scheine, durch welchen, um nicht zuviel zu ae, ; bgabe noch um 1 bis 2 Shill. mehr als die angegebenen Sh. erhöhet werde; es ist die ausdrückliche Besti 4

daß die Durchschwnittspreise von allem Britischen der nommen und hierunter alles, in dem ganzen Königreiche gebaute Korn verstanden werden soll 6 ö auch, was bisher nicht der Fall war, das stete 283 *

na Durchschnitt genommen worden 1

* die 3 , 1833 3 Freibriefes der ndischen

pracht kommt, so enthalten die Times, um solcher Erneu—⸗ erung möglichst entgegenzu ein seht langes Register der Ausschliezungen jeglicher Art vom gemeinen Rechte, de= 2 ein Engländer in * 1 Indien 636 ung jenes Freibri etzt ist. u 1 23 3 Huskisson selne 2 122 6 der Nlchternennerung (die auch bes der 12 gation 1812 dedungen ward) bewähren wird. de jetzt