1828 / 99 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

volutions⸗Terrorismus, allen denjenigen zur Lehre dienen, die einen solchen jemals wieder wagen wollten. Und, was uns an— betrifft, meine Herren, so lassen sie uns daraus den Schluß Wehen, daß die wahre Kraft nur in der Gerechtigkeit, die Dauer des Bestehenden nur im Guten beruht, und daß es fuͤr uns keine Belohnung weiter giebt, als die Erfuͤllung der strengen Pflichten, die unser Beruf uns auflegt. Wenn da—⸗ her die Kammer, die sich zuerst fuͤr siebenjährig erklaͤrte, die Oeffentlichkeit haßte, so muͤssen wir, die wir uns in einer

anz andern Lage befinden, dieselbe überall ehren und schützen; 3 wird immer unser maͤchtigster Beistand in der Vertheidigung der e,, sein. Mag man immerhin auf die— fer Rednerbühne die verfassungswidrigsten Grundsatze aus— sprechen und sich den unschicklichsten Personlichkeiten üͤber⸗ lassen, die oͤffentliche Meinung weiß, was sie davon zu hal⸗ ten hat. Doch sei es mir erlaubt, noch eine Bemerkung in dem Interesse Derer zu machen, die beständig blutige Er⸗ innerüngen in uns zu wecken, und ein trauriges Bild von den politischen Gefahren, worin Frankreich sich befinde und die doch nur in ihrer Einbildung bestehen, zu entwerfen be⸗ müht sind. Thäten diese Manner nicht wohl, wenn sie vorher uber den auffallenden Contrast ihrer Deelamationen mit jenem friedlichen Anblicke nachdächten, welchen die Lage Frankreichs dem Auge jedes unparthetischen, von phantastischen Schrecknissen nicht eingenommenen, Veobachters darbietet? Setzen sie sich nicht dem Verdachte aus, daß eben diefe Ruhe ihnen lästig sei, und daß sie dieselbe daher durch ungerechte Aus, forderungen an eine Nation, die zum 21 ein Opfer ihrer eigenen Excesse geworden, deren Mehrheit aber denselben fremd geblieben ist, stören suchen? Und ist es fuͤr der⸗ gleichen Ruhestoͤrer selbst nicht gefahrvoller, als fuͤr das heu⸗ tige Frankreich, wenn . jenen großen der in dem Interesse aller Franzosen fuͤr immer in das Se⸗ biet der Geschichte und außerhalb dem Kreise unserer Be rathungen verbannt sein sollte, täglich zur Spra n? Möchten wir doch lieber Alle dahin trachten, unsere Wunden vernarben zu lassen, und das herbe Gefühl schmerzlicher Erinnerungen, durch die Begrundung eines allgemeinen und wachsenden Glucks unsers gemeinsamen Vaterlandes zu versüßen! Die Bemühungen zu Erreichung dieses Zweckes müssen aber von beiden ten gleich aufrichtig sein, und man bedenke wohl, daß wenn uns von unsern Mitbürgern zunehmen, die Ehre und der Ruhm der Nation unt R den, selben den ersten Rang einnehmen. Zur Versch ö ser verschiedenen Interessen wurde die Charte gegeben; l em Sinne sst sie don uns dankbar aufgenommen worden; in die⸗ Sinne muß sie verstanden, und zur Ruhe, zum Glüͤcke und zur Wohlfahrt Frankreichs getreulich 2 werden.“ Nach dieser Rede, wurde die Proposition des Herrn Bacot de Romand, wonach die la ** idresche Commission nicht er⸗ neuert werden soll, fast einstimmig angenommen. Die Versammlung beschäftigte sich demnächst mit den fuͤnf Gesetz⸗ Entwürfen, wodurch eben so viele Departements zur Erhebung einer außerordentlichen Steuer, Behufs der An⸗ legung von Lagerbüchern, ermächtigt werden; zwei derselben, welche die Departements der Ardennen und der Charente be⸗ treffen, wurden mit resp. B] gegen? und 209 gegen 9 Stim⸗ men angenommen. Am Schlusse der Sitzung wurden noch durch das Loos diejenigen 20 Deputirten gewählt, die mit dem Bureau am L2ten d. M. dem Könige die Glüͤckwünsche der Kammer 8 haben.

Parts, 12. April. In drei geheimen 8e hin⸗ ter einander war uͤber die Propositlon des Grafen Gastan von la Rochefoucauld wegen Festsetzung der Befugnisse des Staats⸗Raths discutirt worden: in derjenigen, welche nach dem lusse der vorgestrigen oͤffentlichen ein, gehalten wurde, ließ nur ein Redner, Dupin der Aeltere, sich in einem sehr beredten und gruͤndlichen den fraglichen Gegenstand vernehmen, da er denselben so gam erschöpfte, daß die übrigen noch eingeschriebenen rten auf das Wort verzichteten. Der Redner stuͤtzte sich ganz besonders darauf, daß unter einem Könige, der durch das Gesetz re gere, Alles, was nicht in Folge eines Ges⸗ bestehe, verfas⸗ mngswidrig sei und daß es sich daher gar nicht darum .

der Staats Rath nützlich, sondern ob er gesetzm 7 , dnn. ; Der unf el!

der Auftrag geworden ist, ihre theuersten Interessen wahr⸗ * in Lille di

bestritt. des oöͤffent⸗ chts suchte, wie in der vorhergehenden Sitzung der

hrer, die Gesetzlichkeit des Staats- Raths zu nelch er am Schlusse seines Vortrages einräumte, besonderes G

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try und Etienne gegen den Staats, Rath auftreten, allein man verlangte einstimmig den Schluß der Discussion. Als es zur Abstimmung kam blieb ein erster Versuch zweifelhaft; nach einem zweiten aber erklärte das Buͤreau gwie wir sol⸗ ches bereits gestern gemeldet haben) daß die Kammer dafuͤr stimme, die Proposition des Grafen von la Rochefoucauld in Erwägung * ziehen. Demzufolge wird dieselbe gedruckt, den Buͤreaur uͤberwiesen, und eine Commission ernannt wer⸗ den, um der Kammer daruͤber Bericht abzustatten.

Hr. Bignon hat kuͤrzlich auf das Bureau der Deputir⸗ ten⸗Kammer die Bittschriften verschiedener Einwohner des Staͤdtchens Ecouis (Dept. der Eure) niedergelegt, worin sie auf die Aufhebung des daselbst seit einigen n bestehen⸗ den kleinen Seminars antragen, und dasselbe als eine unge⸗ setzliche, unnuͤtze und laͤstige Anstalt bezeichnen.

ie liberalen Blatter sprechen die Hoffnung aus, daß die rr che n des Herrn Syrieys de Mayrinhae in der Sitzung der Deputirten⸗ Kammer vom 9ten ein fuͤr allemal dem unter dem n Ministerium haͤufig angewandten verfassungswidrigen Verfahren ein Ende machen werde, wonach man stets die Person des Königs mit in die Hand⸗ lungen der Minister verflochten, oder dessen Namen in die Berathungen der Kammer hineingezogen habe. Die Quoti⸗ dienne und die Gazette de France können dagegen ihren Un⸗ muth darüber nicht verbergen, daß Herr Syrieys zur Ord⸗ nung verwiesen worden ist, und meinen, daß es keine Macht in der Welt gabe, die sie dazu 3 könnte, der gesunden

Vernunft zu entsagen, und sie * ugen, daß der Kö⸗ nig keine Feinde in Frankreich hatte. le Quotidienne fügt hinzu, daß wenn man

rn. Syrieys fuͤr diese 223 Behauptu zur Ordnung gerufen habe, man mit demselben Rechte au Herrn v. Puymaurin, welcher kurzlich in der Kammer geu⸗ ßert, daß das Jahr 1792 im Anmarsche sei, hätte zurecht⸗ welsen mässen ) denn es licße sich doch unmöglich begreifen, wie die Revolution heranruͤcken koͤnnte, wenn der König nicht viele Feinde in Frankreich hatte.

Der Minister der geistlichen Angelegenheiten, Bischof von Beauvais, ist vor einigen Tagen wieder aus seinem Sprengel hieher zuruͤckgekehrt und hat am gten mit dem

nige gearbeitet. * ine Feuer⸗Versicherungs-Anstalt fuͤr die Depts. des Norden, des Pas de Calais und der Ardennen, die sich kurz⸗ gebildet hat, ist durch eine Verordnung vom Sten M. von dem Könige bestätigt worden. ; 5 Herr Cousin wird : sischen Cursus mit einer Einlestun in die Phsiosophie des Plato, und Herr Guijot seinen GeschichtsCursus mit einer Geschichte Euro⸗ pa's seit dem Umsturze des Weströmischen Reichs eroͤffnen. Großbritanien und Irland.

London, 11. April. Die an die Reglerung gelangten Depeschen von dem Lord⸗Ober⸗Commissair der rf en In⸗ 6 ir Frederie Adam, enthalten keine andere wichtige

achricht, als die von dem Waffenstillstande, welchen die Pforte den Griechen bewilligt hat. Privat-Briefe sagen, die Griechen hätten das Anerbieten angenommen; dieses Ge⸗ ruͤcht findet aber hier wenig Glauben.

Da die zu wiederholten Malen gemachten Versuche, eine änzliche Reform des Parlaments herbeizuführen, stets ge⸗ ar e sind, so bemuͤhen sich die Freunde dieser Maaßre⸗ el, ihrem Zwecke allmählig und thellweise näher zu rücken.

e Times macht in dieser Absicht das Publleum auf eine vor Kurzem in York verhandelte Rechtssache aufmerksam. Der Gegenstand der Klage betraf die Forderung eines bei der letzten allgemeinen Parlaments⸗Wahl gebrauchten Agen⸗ ten an einen Kandidaten, fuͤr Bezahlung 6 Muhwal⸗ tung, um demselben die Gtelle im Unterhause für den Flek⸗ ken Pontefralt zu verschaffen. e Or ngmn, der Advocat des Verklagten, benutzte k 6 laß, üm mit einem Zeu⸗

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