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einem prächtigen Triumphwagen,
Bei
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halts; letztgedachter Satz ist jedoch das Maximum aller Pen⸗
slonen. Die Zeit wahrend ein solcher Beamter unter der ufurpirten Regierung von Joseph Bonaparte gedient, oder an Orten, die in dessen Besitz und der Botmaͤßigkeit waren, gewohnt hat, desgleichen die Zwischenzeit bis zur Epoche, woörinn dergleichen Beamte in Folge der erhaltenen ur lsi⸗ kations Erklärung, oder der Wieder-Einsetzung in ihr fruͤhe— res Recht — ein Amt bekleiden zu konnen — neuerdings wieder angestellt worden sind, nicht minder auch die Dien st⸗ zeit vom 5. Maͤrz 1820 bis zur Einsetzung der Regentschaft om 26. Mai 1833 ist bei der Berechnung der Dienstjahre nicht mit in Ansatz zu bringen. In Betreff der, gegenwaͤr⸗ tig Pension beziehenden Beamten tritt eine ruͤckwirkende Kraft ein. Jeder der eine Pension bezieht, welche mehr be⸗ tragt, als worauf sich solche, nach der vorstehend verord— neten! Art regulirt, belaufen wuͤrde, muß dem bisher genossenen hoͤhern Betrag entsagen, sich dem neuen Ver⸗ fahren unterwerfen und darf künftig nur die geringere
Pension beziehen; derjenige pensionirte Beamte aber, wel⸗
cher in dem Genuß einer geringeren Pension ist, als die, welche man ihm ertheilen wurde, wenn auf die vorstehend vorgeschriebene Weise nach der Anzahl der Dienstjahre ausgemittelt wuͤrde, muß seine fruͤhere gerin— gere Pension behalten, und darf auf die Wohlthaten det neuen Verordnung keinen Anspruch machen. Vorstehende Regeln erstrecken sich uͤbrigens nicht auf diplomatische Personen und es behalten Se. Maj Sich vor, den Werth der Ihnen von diesen diplomatischen Agenten geleisteten
Dlenste nach Allerhoͤchstem Gutbefinden selbst zu bestimmen. —
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Alle inaetiven Beamte, welche ohne ihre Schuld außer Thaͤ⸗ tigkeit gesetzt worden sind, beziehen ein, ihren Dienstjahren
angemessenes Wartegeld, welches jedoch nicht die Haͤlfte des⸗
zu der Zeit bezogen,
jenlgen Gehalts überschreiten soll, den sie Unter zehn Jahren
als sie außer Thaͤtigkeit gesetzt wurden.
wird ihnen ihres letzten Gehalts, unter 20 Jahren * des⸗
selben und über zwanzig Jahren die Haͤlfte ihres Gehalts bewilliget. . Saragossa, 23. April. Gestern um 11 Uhr sind Ihre Majestaͤten in diefer Stadt angelangt. Das Wetter war ausgezeichnet schoͤn, und alle Straßen mit Fremden angefuͤllt, die fich aus allen Gegenden Arragoniens hier ver— sammelt hatten. Ihre Majestäͤten hielten ihren Einzug in der von den mit der alten Spanischen Tracht bekleideten Einwohnern gezogen wurde. Ein Bataillon Garde⸗-Jager, und noch drei andere formirten die Reihe von der Bruͤcke des heil. Peters bis zum Pallaste des Erz⸗Bischofs. Am Ende der Reihe waren eine Es cadron Garde, zwei von den Linien-Truppen und eine Compagnie Freiwilliger zu Pferde aufgestellt. Ihre Majestaͤten wurden mit dem Schall der Glocken und mit Kanonendonner begruͤßt. Den Zug eroͤffneten vier Cavaliere; hierauf kamen einige Gardes du Corps, welche dem Wagen, in dem die Koͤnigli— chen Personen saßen, voranritten. An den Wagen schlossen sich wiederum Gardes du Corps und Cavaliere an, denen noch fünf andere Wagen folgten. Die Gesundheit des Königs ist zwar ziemlich befriedigend, doch bemerkte man in dem Gesichte Sr. Majestaͤt Spuren fruͤherer Leiden. Im Palaste wurden J. J. M. M. von Praͤlaten, Genera— len, Richtern ꝛc. empfangen. Sie begaben sich mitten durch diese unter huldreicher Begruͤßung in Ihre Zimmer. Abends um 6 Uhr defilirten die Truppen vor den Fenstern der hohen Herrschaften vorbei, während Tausend und aber Tausend Stimmen das Geschrei: „Es lebe der Konig! Es lebe die Koͤnigin!“ wiederholten. Waͤhrend dessen sah man J. J. M. M. an den Fenstern. Abends war die ganze Stadt er— leuchtet. Auch heute und morgen wird die Erleuchtung statt— finden. Diesen Morgen besuchten beide Königliche Personen die Kirche zu Unferer lieben Frauen, und nach ihrer Ruͤck— kehr in den Pallast war Handkuß.
Wagen mit Musikern werden einen Theil der Nacht durch die Stadt fahren. Mehrere Feste werden schon jetzt vorbereitet; doch glaubt man, daß sie erst nach Vollendung des neuntaͤgigen Gebetes, welches JJ. M. M. in der oben erwähnten Kirche halten . stattfinden werden.
,,, Rom, 26. April. Unterm 17ten v. M. hat der Pabst eine Verfuͤgung uͤber die Militair-Verwaltung der paͤbstlichen Truppen erlassen. Zur oberen Leitung derselben ist, mit
der Pensions⸗Satz
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wissen wollen.
AllLvzrw me inen Preuß isch
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en Staats 3eit un g Nr. 12.
Aufhebung der bisherigen Behoͤrde (Militgir-Congregation) ein Militair-Verwaltungsrath unter dem Vorsitze des Car⸗ dinal⸗Staats⸗Seeretairs ernannt worden.
; . Dalm ate n. . .
In Zara wurden in der Nacht vom 11ten auf den 12. April um 117 Uhr zwei Erd-⸗Erschuͤtterungen gespuͤrt, welche von einem starken unterirdischen Sausen begleitet waren. Der zweite Stoß war so heftig, daß Flaschen, Glaͤser, Bil⸗ der 3c. von ihren Stand -Orten herabsielen und ein großer Theil der Einwohner aus Furcht den Rest der Nacht im
Freien zubrachte. Um dieselbe Zeit wurde auch ein Erdbe—⸗
ben in Triest verspürt. Türkei und Griechenland. Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Correspondenz⸗ Mittheilungen: ö Konstantinopel, 109. April. Seit den letzten 14 Ta⸗ gen hat sich nichts von Bedeutung hier zugetragen, und man scheint trotz der Russischen Erklaͤrung den Ramazan in Un⸗
thaͤtigkeit zu bringen, und das Bairam-⸗-Fest in Ruhe feiern zu
wollen. Die Krlegsrüstungen dauern zwar fort, doch werden sie jetzt mit weniger Nachdruck als früher betrieben, da der Großherr sich zu sehr in den militairischen Uebungen gefaͤllt, um der Landes-Vertheidigung seine Aufmerksamkeit ganz zu widmen. Die Parthei der Neuerer, an deren Spitze der Großherr steht, uͤbersieht in ihrem Enthusiasmus fuͤr die neuen Einrichtungen die unentbehrlichsten Dinge zur Erhaltung des
Staats, und glaubt genug gethan zu haben, wenn die Trup⸗
pen auf Europaͤische Art ausgebildet sind; sie steht fest in dem Wahne, daß sie dadurch, uͤber jede Gefahr hinausgesetzt, alle feindlichen Angriffe zuruͤckweisen koͤnne. Anders denken jedoch die Widersacher der Europaͤischen Disciplin, die man Alt⸗ Tuͤrken nennen konnte, weil sie das Heil des Allgemeinen nur in den alten Gebräuchen und Anordnungen suchen, und in jeder Neuerung ein Ungluͤck sehen. Diese blicken nicht ohne Besorgniß in die Zukunft, und sie sind es . die auf Vertheidigungsmittel denken, wobei sie natuͤrlich die alten Tuͤr⸗ kischen Kriegsregeln, die, als nicht mit den Europaͤischen im Einklange, von dem Großherrn verworfen werden, angeordnet In allen Anordnungen herrscht eine Lauheit und Mißmuth, welche nur zu sehr die Sinnes-Verschieden⸗ heit der am Staatsruder stehenden Personen verrathen, und mehr als alle aͤußern Feinde zu fuͤrchten sein duͤrften. Das Volk giebt in der gegenwartigen Krise seine Unzufrieden⸗ heit durch die wenige Theilnahme an den oͤffentlichen Ange⸗ legenheiten zu erkennen; denn wenn gleich in den Moscheen Fermane und Proklamationen zur Bewaffnung verlesen wer— den, so sieht man doch nur in den Umgebungen des Serails eine große Thätigkeit, in den entfernteren Quartieren aber eine Schlaffheit und Unthaͤtigkeit, die beinahe Verachtung der von der Regierung angeordneten Maaßregeln ausdruͤckt. Unter diesen Beziehungen ist die Hauptstadt ruhig, allein nur zu sehr ist zu fuͤrchten, daß sie aus diesem Zustande mit Schrecken erwachen, und der feste Wille des Großherrn, lieber unterzugehen, als nur einen Augenblick der Russischen Kriegsmacht zu weichen, erfuͤllt werden mochte. Es scheint, daß die Russen sich bei dem bevorstehenden Feldzuge nicht auf Besetzung der Fuͤrstenthuͤmer beschraͤnken, sondern mit allem Nachdrucke gegen die Hauptstadt durch Bulgarien vor⸗ ruͤcken, und ihre Land-⸗Operationen von der Seeseite unter⸗ stuͤtzen wollen. Man spricht hier allgemein von einer Lan— dung, die ein Russisches Eorps zwischen Varna und der Ausmuͤndung des Schwarzen Meeres in den Bosporus vorzunehmen beauftragt sei; Briefe aus Odessa lassen dar— uͤber kaum einen Zweifel uͤbrig. Auch die Tuͤrkische Regie— rung ist davon unterrichtet, und doch geschieht von ihrer Seite nichts, oder doch so wenig, daß man glauben muß, sie kenne die Gefahr, welche der Hauptstadt daraus erwachsen kann, eben so wenig, als die Vortheile die der Feind durch die Umgehung des Balkans fuͤr seine Operationen gewinnen wurde. Zu Odessa sind viele Transportschiffe zur Ueberfahrt von Truppen und Lebensmitteln gemiethet, auch liegen da⸗ selbst 12 große Kriegs-Schiffe, um die Transporte zu beglei⸗ ten, oder auch wohl gegen Konstantinopel selbst feindlich zu agiren. In den Buchten von Burgas und Rasa, den ein⸗ zigen, wo große Fahrzeuge Ankergrund finden, und eine Lan⸗ dung bewerkstélligt werden kann, sind zwar Land-Batterieen angebracht, auch Kanonier⸗Schaluppen hin beordert worden;
hierauf durfte sich aber die Vertheidigung der Kuͤsten des