1828 / 136 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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3 Gehaltes, welches, wie der Bericht⸗-Erstatter zur großen Verwunderung der Versammlung beimerkte, an 45. Millionen Fr. betragt, verlangen. Nach elner weitiduftigen Auseinandersetzung des eigentlichen Sach⸗Verhaͤltnisses in dieser, schon so oft zur Sprache gebrachten Angelegenheit, trug Der selbe auf die Ueberweisung jener Bittschriften, worin unter Andern auch der Vorschlag gemacht wird, die gedachte Rüͤckstinde in 3 procentige Rente oder 8 procent ge Leibrenten zu verwandeln, an den Finanz⸗Minister und die r, ,, an. Diesem Antrage widersetzte sich der Graf Roy; allein der General Du mas nahm sich der Ehrenlegions-Ritter mit vieler Wärme an, er bemerkte, wie in dem verfassungsmäßigen Systeme ein auf den Gesetzen be⸗ ruhendes unbefriedigtes. Recht, weit entfernt zu verjähren, vielmehr mit jedem Jahre, an zarkeit und Kraft zuneh⸗ me; er. erinnerte bei dieser Gelegenheit an die schoͤnen Worte des Generals Foy in der Sitzung vom 26. Januar 1825: „beduͤrfte es“ sagte derselbe da als, „noch sonst einer Auf⸗ forderung an Sie, so würde i mich an Ihre Ehre, an

Ihr Zartgefüͤhl wenden; ich würde Ihnen sagen: Lassen Sie

lahle der Emigranten von der Ta—⸗ fel ein Krümchen fur die alten verstuͤmmelten Soldaten, fuͤr die bejahrten Krieger abfallen, die den Ruhm des Franzoͤsi⸗= schen Namens bis hoch an die Sterne getragen haben. Aber es ist hier von keiner Handlung der Großmuth die Rede, fondern von der Abtragung einer Schuld, der heiligsten, be⸗ stimmtesten und gesetzlich begründetesten, die es nur glebt.“ „So“ fuhr der General Dumas mit bewegter Stimme fort, „sprach jener berühmte Krieger, jener ausgezeichnete Redner, jener vortrefflich Staatsbürger, dessen Andenken in dem Volke fuͤr ewige Zeiten fortleben wird, und den ich zwar in dieser Kammer nicht ersetzen kann, denn sein We ast ist unersetzlich, der mir aber stets um so lie⸗ ber zum schöͤnen Vorbilde dienen soll, als ich mich rühmen darf, die Ehre, in dieser Versammlung ju sitzen, denselben Stimmen zu verdanken, die auch ihn zu dieser Tribune berufen hatten. „Alles,“ schloß der Redner, „was der Graf von Villele dem General Foy damals ge⸗ antwortet habe, sei, daß er dessen Worte mst Bitterkeit ge⸗ rügt und bemerkt habe, wie die Tafel fuͤr die Emigranten spaͤt genug servirt worden sel; dasselbe lasse sich indessen jetzt auch von den Ehrenlegiens⸗Nittern 2. und eine den⸗ felben günstige Verfügung sei daher notzwendig. um die Worte des Thronerben: „C staͤndig in Erfüllung gehen zu lassen Nachdem noch einige anders Redner sich in demselben Sinne geäußert hatten, wurde die gedachte Bittschrift den Kriegs- ünd Finanz-Mi— nistern, der Budgets Commission und dem Nachweis. Bureau ugeschrieben. Dle Bittschrift eines Pariser Advocaten, amens Grand, worin derselbe auf die Nothwendigkelt hin⸗ wies, den Unterricht in der niedern Bretagne zu verbreiten,

bei dem glaͤnzenden Ga

beschaftigte die Versammlung den 8 Rest der Sitzung

über. Mehrere Deputirte der rechten Seite, die zu die sem Theil , gehören, namentlich die des Departements des

dorbihan, stürzten gleichzeitig zur Trlbune und stritten sich um das Wort. Dasselbe wurde endlich Herrn Bézier du Lezard (vom Departement der Nordküsten) zuerkannt, wel⸗ cher sich des Vaterlandes Abélards mit vielem Eifer annahm und zum Beweise, daß dasselbe in der Civilisacton keines⸗ weges so zurück sei, als Herr Grand es glauben machen wolle, ein? Reihefolge berühmter Männer, die es hervorge⸗ bracht, den Entdecker Canada s, einen Duguay⸗ Troumn, Maupertuis, einen Du Gueselin, Moreau, Charrette, einen Chäteaubriand, Broussals, la Mennais, aufführte. Der Graf Sevire von la Bourdonnaye (vom De⸗

artement der Ille und Vilaine) erinnerte daran, daß, als

m Jahre 1785 einer der Deputirten sich darüber gewundert, daß die neuen Ideen in der Bretagne so schwer Eingang fänden, ein Anderer sich erboten hätte, dese Provinz aufzu- laren; bald darauf aber habe die ganze Bretagne in Flam⸗ men gestanden, und als man sich hierauf in der Natsonal⸗ Versammiung gefragt, wodurch doch ein so großes Ungluͤck entstanden 6 habe einer der Anwesenden ganz ruhig geant⸗ wortet, er fel beauftragt gewesen, die Bretagne aufzuh e l⸗ 6 lünd er habe solches gethan. Die Bretagne, äußerte ber Redner, sei stets den volutionen abhold gewesen; da⸗

2 , „dem Könige trefflich Soldaten und un— erschrockene Selente gestellt. zum Bewelse dienen Pisson l 3 rankrei . erster Grenadier Latour d Auvergne, beides Bretagner; ein

ein Land aber, welches solche Männer hervor, bringe, könne man kein unfruchtbares nennen. Man wirft uns vor, fuhr derselbe fort, „daß wir Fanatiker seien; und doch hängen wir bloß an der Religion, . der wir uns be⸗ kennen; man klagt, daß unsete Landbewohner Voltaltes

igkeit und Vergessen 3 * .

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viel gelegen ist, aber das weiß ich, daß es ein großes Un⸗ glück ware, wenn unser Landmanin Voltaire's Schriften le⸗

Dagegen haben wir Männer von Talenten, und

gruͤndeter. weshalb wir den Minister des

dorzuglich gute Mediziner, Innern bitten, uns keine Ae den Hals zu schicken, da unsere Constitutien denselben nicht gewachsen ist; wir bezahlen puͤnktlich unsere Schulden, sind mit Wenigem zufrieden, und respectiren fremdes Eigenthum,

wogegen die Landkutschen oft im Mittelpunkte der Civillsa⸗

Unwissenhelt beschuldigte, und die der Roͤmisch⸗Katholisch⸗Apo⸗ welcher die een hatte, erklaͤrte, daß seine Absicht dabei nicht gewesen ei, gut wisse, daß diese Provinz auch dem tals, der durch seins Schriftem das erste bung des Jesuiten⸗OHrdens gegeben, so wie den juͤngst ver⸗ storbenen Grafen Lanjuinals, der in der Revolution die Volksrechte und das Leben des Königs mit gleichem Eifer vertheidigt habe, zu ihren Kindern zähle. Nachdem Herr B. Eonstant noch der Bretagne dazu Gluͤck gewünscht, daß sie dem Vicomte v. Chůteaubriand dem „unver soöhnlichen Feinde des beklagenswerthen Ministerlums, dessen Energie und Be⸗

errn v. la Chalo⸗

das Leben gegeben habe, bemerkte er im Allgemeinen noch, daß das, was Herr Grand von der niedern Klasse in der

uberall sei der gemeine Mann nicht hinlänglich unterrichtet, und hieraus erklärten sich auch die von Herrn v. la Bour⸗ donnaye bezeichneten Brandstiftungen, denn nur die unwis⸗ senden großen Massen konnten dergleichen Verbrechen begehen; allerdings gebe es eine, feindlich gegen die Charte gesinnte Parthel, welche die Aufklärung zu verhindern fuche, um da, zu untergraben

durch die Verfassung gäͤnzli dessen ein Frankreichs D rte, um diese . . zu bekämpfen. Der Graf von

ar 8 St. Georges (vm Dept des Morbihan) erklärte die Be⸗ hauptung, daß die Bretagner ein aberglaäͤubiges und hoͤchlich

das Departement des Morbihan zähle allein 133 Schulen und der wechselseitige Unterricht sei nicht verpönt; an dem r, Irrthume . Tabellen Schuld, womtt er sich nur lächerlich gemacht habe. Hr. Du pin rechtfertigte sich auf eine sehr launige Weise, die der Versammlung zur allgemeinen Belustigung diente; von den großen Städten, meinte er, konne hier gar keine Rede sein, son⸗ well die Zahl der Kinder, welche lesen lernen, nur den 222sten Theil der ganzen Bevölkerung ausmache; sel das, daß man in der Bretagne meistens verstehe und hier ein so unverständliches Patols rede, daß der Landmann nicht einmal den Städter verstehe; es würde daher gut sein⸗ wenn man nicht nur den Elementar- Unterricht vermehrte, sondern wo möglich auch einerlei Mundart in ganz Fr nk⸗ rech einführte, damit ein gutes Buch überall verstandlich würde. Herr Kératus, selbst ein Bretagner, uͤneigennützigkelt und Rechtlichkest, vorzaͤglich aber den Bur⸗ gersinn feiner Landsleute; man dürfe nie vergessen, daß der äirste Ruf der

kein Franzoͤsisch

Frelheit gerade in der Bretagne un fei als er noch studirt, habe der Adel die ler wissen lassen, daß sie sich kampffertig halten mo sel, an ihrer Spitze gegen die Königiichen Truppen auszu- ziehen. Hier machte der Redngr di hamische Bemerkung⸗ daß Herr Duplessis Grenedan ekt ein Mitglied der außer⸗ sten kechten. Selce) damalc jenzm Impulse gefolgt sei and. um seinen Börgersinn zu beweisen, sich seines Adels fret= willig begeben habe (er war Graf) wofür ihn als wohlver⸗ dienter Lohn, ein ländliches r helf gär eren fei. Sm Ungeheurcs Geiächter fegte diesen Worten, und Aller Augen wandten sich nach der rech Seite, wo Herr Duplessis Gronedan zu Anigen seiner en mit großer Lhaftigkeit sprach. Die K keen aber die Bittschrift des Grand zur Tages O

itt

Am Schlusse der Sitzung welche erst gegen 6 Uhr Statt

Sprache uicht versteben; ich weig nicht, ob bieran geradxde⸗

sen könnte; man tadelt die Unsauberkeit des Bretagner Bauers, aber dieser Vorwurf wird mit jedem Jahre unge⸗

tion und bis vor den Thoren der Hauptstadt angegriffen und beraubt werden.“ Der General Marquis von la Bos s⸗ sierè (vom Departement des Morbihan) vertheidigte eben falls und frei seine Committenten, die man mit Unrecht der

stolischen Religion treu ergeben waren. Hr. Be nj. Con stant, Bittschrift des Grand auf das Buͤreau nieder?

der Bretagne irgend zu nahe zu treten, da er nur zu 4

eichen zur Aufhe⸗

harrlichkelt Frankreich den Sturz dieses Letztern verdanke⸗

* sage, sich auf ganz Frankreich anwenden lasse;

dies sei in

unwissendes Volk seien, fuͤr eine schmaͤhliche Verläumdung: .

Hr. Carl Dupin mit seinen statistischen .

bern mehr von dem Landvolke und dies sei grob und unwissend das größte Ungluck ö

wie in Languedoc und in der Proven?

lobte die

. 2 von Selten des Adels, zu dem er gehort , , ( da er bereit

Fest, eine Art von Oratisn

rdnung.

Aerzte mit neuen Methoden uͤber

so daß jeder Fremde in unseren Gegenden sicher reisen kann;

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